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Vollst�ndige Version anzeigen : Computermaus und Schreiben rechts


Klaus
29.10.2004, 20:23
Hallo, ich bin 39 Jahre und ein umgeschulter Linksh�nder. Seit ca. 15 Jahren plage ich mich mit Konzentrations-, Ged�chtnisst�rungen und Ersch�pfungszust�nden herum. Ursache bisher, trotz intensiver Suche, Uni-Kliniken, Fach�rzten etc etc unbekannt. Dass von mir als Computer-Fachmann hohe Konzentration abverlangt wird, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Nun versp�re ich nach Lekt�re des Buches von Frau Dr. Sattler vorsichtigen Optimismus, dass die Ursachen in der ULH liegen k�nnte. Ich werde mich voraussichtlich r�ckschulen. Auf die Gefahr hin, dass ich die x.-Person in diesem Forum bin ,die folgende Fragen stellt: Wer ist / war in einer �hnlichen beruflichen Situation (Bet�tigen der Computermaus mit rechts (ca. 7h am Tag) und Schreiben (handschriftlich, wenig) mit rechts, der Rest wird mit Links gemacht)? Haben sich durch die R�ckschulung die Symptome, im bes. oben genannte gebessert? Ich w�rde mich �ber Eure Resonanz sehr freuen. Gru� Klaus

Chrissi
30.10.2004, 00:04
Hallo, ich bin 39 Jahre und ein umgeschulter Linksh�nder. Seit ca. 15 Jahren plage ich mich mit Konzentrations-, Ged�chtnisst�rungen und Ersch�pfungszust�nden herum. Ursache bisher, trotz intensiver Suche, Uni-Kliniken, Fach�rzten etc etc unbekannt. Dass von mir als Computer-Fachmann hohe Konzentration abverlangt wird, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Nun versp�re ich nach Lekt�re des Buches von Frau Dr. Sattler vorsichtigen Optimismus, dass die Ursachen in der ULH liegen k�nnte. Ich werde mich voraussichtlich r�ckschulen. Auf die Gefahr hin, dass ich die x.-Person in diesem Forum bin ,die folgende Fragen stellt: Wer ist / war in einer �hnlichen beruflichen Situation (Bet�tigen der Computermaus mit rechts (ca. 7h am Tag) und Schreiben (handschriftlich, wenig) mit rechts, der Rest wird mit Links gemacht)? Haben sich durch die R�ckschulung die Symptome, im bes. oben genannte gebessert? Ich w�rde mich �ber Eure Resonanz sehr freuen. Gru� Klaus


Ich m�chte Dir Mut machen. Ein Bekannter von mir war in der gleichen Situation, bzw. �hnlich und in Deinem Alter, er schult auch zur�ck und ist sehr zufrieden nun geworden.Chrissi

Katja Allani
30.10.2004, 15:00
Hallo Klaus,

ich vermute, dass du intuitiv die Ursache deiner Schwierigkeiten aufgesp�rt hast. Deshalb denke ich, auch wenn ich dir keine pers�nlichen Erfahrungen mitteilen kann, dass dein "vorsichtiger Optimismus" berechtigt ist. Sicherlich werden langfristige Ver�nderungen auch ihre Zeit brauchen, aber achte genau auf dich, dann sp�rst du auch die kurzfristigen kleineren.


Viele Gr��e


Katja

Andreas IRS, ELK
31.10.2004, 15:43
Hallo Klaus,


ich vermute mal, dass wir sehr �hnliche Laufbahnen hinter (und vor?) uns haben.

Bei mir sind es 42 Jahre als ULH. �ber die beruflichen Details k�nnen wir uns gerne ausserhalb des Forums austauschen (schreibe an rueckumgeschult at gmx-de).

Ich habe vor wenigen Monaten recht spontan die R�ckumschulung begonnen und schreibe nun nur noch links. Leider sind die oftmals beschriebenen Gl�cksgef�hle und Euphorie bei mir ausgeblieben. �berhaupt hat sich wenig ver�ndert.

Kurzzeitig hatte ich den Eindruck, mein Kurzzeitged�chtnis sei noch schlechter geworden. Aber auch diesen Punkt konnte ich bereits hinter mir lassen. Meine Handschrift ist links nicht besser als rechts, aber da habe ich Hoffnung, dass es besser wird. Nach 35 Jahren Training mit der falschen Hand gegen�ber 3 Monaten mit der linken sollte auf Dauer noch was zu verbessern sein.

Insgesamt war es f�r mich der richtige Schritt, allerdings w�re ich vorsichtig mit �berzogenen Erwartungen.


Gruss

Andreas

Andreas IRS, ELK
31.10.2004, 15:48
Kurzer Nachtrag:


Zur Zeit verdrehe ich �fter Buchstaben bei eintippen von Text per Tastatur.

Soweit ich das erkenne, passiert es immer dann, wenn hintereinander Zeichen von der linken und rechten Hand folgen sollen. Dann ist die eine Hand zu schnell gegen�ber der anderen.

Hat das schon mal jemand an sich beobachtet?


Gruss

Andreas

Q. - Gast
31.10.2004, 21:19
Hallo Andreas,


es tut richtig gut, deinen Beitrag zu lesen!

Nachdem hier oft davon zu lesen ist, wie toll pl�tzlich und schlagartig mit der RS alles ist (es sei jeder und jedem, die / der es so erlebt, von Herzen geg�nnt!!!), ist es wohltuend, auch mal zu h�ren, dass sich nicht schlagartig alles zum Besseren wendet.


>Leider sind die oftmals beschriebenen Gl�cksgef�hle und Euphorie bei mir ausgeblieben. �berhaupt hat sich wenig ver�ndert.


Bislang habe ich auch noch keine Idee, was "Gl�cksgef�hle" im Rahmen der RS bedeuten. Aber es ist, wie es ist. Und bei mir hat sich auch noch nicht viel ge�ndert. Au�er vielleicht, dass es mir seit Beginn der RS psychisch deutlich schlechter geht als vorher.


>Meine Handschrift ist links nicht besser als rechts, aber da habe ich Hoffnung, dass es besser wird. Nach 35 Jahren Training mit der falschen Hand gegen�ber 3 Monaten mit der linken sollte auf Dauer noch was zu verbessern sein.


Hm, kenn ich auch. Allerdings war meine rechte Handschrift auch nicht wirklich schlecht, scheine feinmotorisch eher geschickt zu sein...


>allerdings w�re ich vorsichtig mit �berzogenen Erwartungen.



Wie gesagt, danke f�r deinen n�chternen Beitrag; bei allen "Erfolgsmeldungen" der anderen (wie gesagt, ich g�nne es jeder und jedem), f�hle ich mich manchmal ganz schlecht.


Gr��e

Q.

Petra-Gast
01.11.2004, 09:31
Ich kann auch nicht wirklich von Gl�cksgef�hlen berichten. Vielleicht liegt es daran, da� ich gut und schnell mit der rechten Hand schrieb. Trotzdem bin ich froh, die R�ckschulung angegangen zu sein. Die T�tigkeit mit der linken Hand passt eben besser zu mir.

Viele Gr��e

Petra

Andrea
01.11.2004, 13:54
Hallo Andreas,


es ist schon so, dass die Auswirkungen der R�ckschulung so individuell unterschiedlich sind wie die Auswirkungen der Umschulung, also kann man kaum von einem Erfolgsbericht einen Ma�stab f�r alle ableiten. Auf der Grundlage meiner eigenen Erfahrung denke ich aber schon, dass die R�ckschulung ein Prozess ist, der �ber einen langen Zeitraum verl�uft und nicht schon abgeschlossen ist, wenn man einigerma�en links schreiben kann. Ich bin jetzt etwa eineinhalb Jahre dabei und bemerke immer noch Ver�nderungen auf verschiedenen Ebenen, allerdings nicht unbedingt spektakul�re Sachen, sondern kleine Verschiebungen, Aha-Erlebnisse, neue Sichtweisen usw.


Nach 3 Monaten h�tte ich vielleicht auch ein weniger positives Urteil �ber die ganze Angelegenheit gef�llt, da war ich st�ndig m�de, hatte massive Stimmungsschwankungen, schrieb wie eine 8-j�hrige und mein Mann meinte, ich werde immer zickiger.


Au�erdem meine ich, dass man diesen Prozess zwar nicht direkt steuern (was die Ergebnisse angeht), aber am Leben erhalten und weiterbringen kann, indem man sich damit auseinandersetzt, sich selbst auch beobachtet, alte Urteile in Frage stellt, neue Dinge ausprobiert, alte Dinge, die fr�her nicht geklappt haben, nochmal versucht usw. Ich habe z. B. letztes Jahr ein ganze Zeit lang Tagebuch geschrieben, das half mir sehr, die Ver�nderungen auch wahrzunehmen. Ich hatte darin eine Liste von Dingen, die ich ausprobieren wollte und vielles habe ich so nach und nach im letzten Jahr gemacht, von banalen bis zu komplizierten. Man mag dadurch eine Weile ein bisschen mehr auf sich selbst konzentriert sein, aber ich finde, es lohnt sich.


Von daher meine ich, dass Du noch ein bisschen Geduld haben solltest und - ohne Dich zu �beranstrengen - an der Umorganisierung Deines Gehirns auch aktiv mitmachen k�nntest, wenn Du verstehst, was ich meine.


Viel Erfolg jedenfalls und alles Gute

Andrea

D. - Gast
01.11.2004, 14:20
Hallo Q. und Andreas


>Leider sind die oftmals beschriebenen Gl�cksgef�hle und Euphorie bei mir ausgeblieben. �berhaupt hat sich wenig ver�ndert.


Als Pseudorechtsh�nder stand ich nicht nur immer unter enormen Anpassungsdruck, sondern mindestens ebenso unter extremen Erfolgsdruck. Ich wollte der Umgebung und noch mehr mir selber beweisen, dass ich nicht so dumm und ungeschickt bin, wie es f�r die anderen offensichtlich immer den Anschein hatte. Ich glaube, so geht es den meisten Pseudorechtsh�ndern und ULH. Nichts, aber auch gar nichts, wollte mir fr�her als fast komplett ULH leicht von der Hand gehen, also kniete ich mich immer so derma�en in alles hinein, nicht um alle zu �berfl�geln, sondern in der Hoffnung, das Routine mein Handeln irgendwann mal leichter machen w�rde. Es wollte sich aber nicht einstellen. Ich kannte wohl eine Art Euphorie, wenn es wieder einmal darum ging etwas v�llig Neues zu lernen. Genau genommen was es dann aber nichts anderes, als die gro�e Hoffnung mit dem Erlernen des Neuen nun die Sache vielleicht doch mal richtig angehen zu k�nnen. Ich kannte keine Gl�cksgef�hle, keine Lust, hatte vor allem so �berhaupt gar keine Geduld. Wie steht�s denn eigentlich mit eurer Geduld? K�nnte es sein, ihr packt die R�ckschulung �hnlich an, wie ihr vorher auch immer alles angepackt habt? Mit Hauruck und alter leidiger Selbstdisziplin? Tats�chlich scheint es ULH zu geben, die erstaunlich schnell ihre Schreibhand r�ckschulen konnten/k�nnen. Nur, wie viele T�tigkeiten waren bei denen vorher nicht umgeschult (z.B. Malen/Zeichnen...wodurch die Koordination ihrer linken Hand sicher schon ganz wesentlich trainiert ist)? Man sollte sich von solchen Berichten nicht allzu sehr beeindrucken lassen, sondern wirklich seinen individuell eigenen Weg finden. Das hei�t f�r mich vor allem, Geduld mit sich selber lernen, die eigenen Individualit�t zu akzeptieren, sich die Zeit und vor allem die Pausen nehmen, die man braucht und sich endlich mal selber lieben lernen. Alles Punkte, die man als ULH meist v�llig unterdr�ckt, bzw. nicht gelernt hat. Statt von R�ckschulung und R�cksch�lerIn w�rde ich pers�nlich lieber von R�ckf�hrung ... oder so �hnlich sprechen. Dann ist dieser leidige �Drill� weg. Jetzt geht es doch wirklich nicht mehr darum, es irgendjemanden, oder sich selber beweisen zu m�ssen, sondern darum, endlich mit sich selber klar zu kommen! Auch das braucht bei jedem unterschiedlich viel Zeit! Mein erstes Gl�ckgef�hl war vielmehr ein gro�er Stolz auf mich selber. Und hat sich eingestellt, als ich das erste Mal mir ausschlie�lich was mit links geschneidert habe, was zwar extrem langsam und mit vielen und langen Pausen �ber mehrere Tage ging, in der Summe jedoch tats�chlich viel e n t s p a n n t e r war und sogar viel weniger Zeit in Anspruch nahm als fr�her. Weil ich mir die Ruhe und Zeit gegeben habe!!! Dadurch konnte mein Gehirn erstmals ohne Denkblockaden arbeiten. Das war meine erstes geschneidertes Teil, dass auf Anhieb sa�! Ich musste kein einziges Mal auftrennen!!! Ich habe seither bei mir ein seltsames Ph�nomen festgestellt. Was ich mit links mache, ist zwar in der Ausf�hrung �unperfekter�, d.h. man sieht eher, das es Handgemacht ist, aber im Gesamtausdruck dennoch �perfekter�, weil stimmiger und ich mich nun damit auch erstmals identifizieren kann! Fr�her war ich nie zufrieden. Heute stehe ich zu meiner Individualit�t und lasse sie zu. Die Welt geht auch nicht unter, wenn man �viel zu langsam� ist, man muss f�r sich halt nur die richtige Nische finden und sie wird sich finden, weil man als R�ckge�schulter� lernt sich selber zu gehorchen.


Gruss

:- D.

P.S.

> Und bei mir hat sich auch noch nicht viel ge�ndert. Au�er vielleicht, dass es mir seit Beginn der RS psychisch deutlich schlechter geht als vorher.


Das finde ich v�llig normal und sogar gesund! Ging mir auch so. Das erste Jahr hat es mich psychisch so was von gebeutelt... ich kann dir sagen! Nur dadurch ist auch wirklich alles heraus gekommen, oftmals sogar v�llig unerwartet wie ganz heftige Eruptionen ausgebrochen - bis wirklich alles herau�en war. Nun f�hle ich mich von diesem ganzen seelischen M�ll und Dreck befreit wie noch nie!!! Ja, auf diese Art wird man alles los! (-: Nach dem Psychischen beutelt es mich nun k�rperlich ganz sch�n, habe aber auch hier die innere Gewissheit, das es sich um einen �Selbstreinigungsprozess� handelt.

MatthiasW
01.11.2004, 21:03
Hallo Andreas,


>Zur Zeit verdrehe ich �fter Buchstaben bei eintippen von Text per Tastatur.

>Soweit ich das erkenne, passiert es immer dann, wenn hintereinander Zeichen von der linken und rechten Hand folgen sollen. Dann ist die eine Hand zu schnell gegen�ber der anderen.

>Hat das schon mal jemand an sich beobachtet?


Das kenne ich auch, besonders, wenn ich Gro�buchstaben schreiben will (muss) und die rechte Hand die Hochstelltaste dr�cken muss (10 Fingerschreiben).

Ich dachte erst, die Tastatur sei defekt.


Liebe Gr��e

Matthias

christine
02.11.2004, 11:06
Hallo, ich bin 39 Jahre und ein umgeschulter Linksh�nder. Seit ca. 15 Jahren plage ich mich mit Konzentrations-, Ged�chtnisst�rungen und Ersch�pfungszust�nden herum. Ursache bisher, trotz intensiver Suche, Uni-Kliniken, Fach�rzten etc etc unbekannt. Dass von mir als Computer-Fachmann hohe Konzentration abverlangt wird, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Nun versp�re ich nach Lekt�re des Buches von Frau Dr. Sattler vorsichtigen Optimismus, dass die Ursachen in der ULH liegen k�nnte. Ich werde mich voraussichtlich r�ckschulen. Auf die Gefahr hin, dass ich die x.-Person in diesem Forum bin ,die folgende Fragen stellt: Wer ist / war in einer �hnlichen beruflichen Situation (Bet�tigen der Computermaus mit rechts (ca. 7h am Tag) und Schreiben (handschriftlich, wenig) mit rechts, der Rest wird mit Links gemacht)? Haben sich durch die R�ckschulung die Symptome, im bes. oben genannte gebessert? Ich w�rde mich �ber Eure Resonanz sehr freuen. Gru� Klaus


Hallo Klaus,

auch ich bin umgeschulte Linksh�nderin (Jg 1956). Und auch wie Du, habe ich mir einen Beruf ausgesucht, der die Selbstvergewaltigung schlechthin ist: Ich habe Grafik-Design studiert und bin immer noch als Grafikerin selbst�ndig. Aber es f�llt mir immer schwerer.

Ich wusste, dass ich umgeschult bin. Und dachte mir nichts dabei, mir w�hrend meines Studiums st�ndig die Frage zu stellen: schreibe, zeichne etc ich jetzt mit re oder li.

Nur eines bemerkte ich, ich wurde immer nerv�ser, unkonzentrierter und verzieh mir immer weniger.


Zur RS: Auch ich, die zugegebenerma�en eine sehr sch�ne Schrift mit rechts hatte, schule mich seit ca einem Jahr zur�ck. Es ist ein langer Prozess. Aber mein Schriftbild wird immer besser und wei�t Du was das beste ist: mir ist *******gal, dass meine Umgebung traurig ist, dass ich mit li schreibe. Aussagen wie: du hattest fr�her so sch�n geschrieben, oder: warum tust du dir das an? Oder wozu machst du das?


Heute wei� ich, dass "sie" und ich mir sehr sehr sehr viel zugemutet haben und ich meine Schw�chen viel besser akzeptieren kann. Nicht, dass ich mich wie eine Behinderte sehe, nur dass ich gelernt habe, auf mich zu achten, und vieles zu akzeptieren. Achtung, Akzeptanz und Absichtslosigkeit. Die 3 A's.


liebe Gr��e

christine

D. - Gast
02.11.2004, 15:16
Hallo Christine


Oooh! Dazu muss ich gleich was schreiben!!!


auch ich bin umgeschulte Linksh�nderin (Jg 1956). Und auch wie Du, habe ich mir einen Beruf ausgesucht, der die Selbstvergewaltigung schlechthin ist: Ich habe Grafik-Design studiert und bin immer noch als Grafikerin selbst�ndig. Aber es f�llt mir immer schwerer.


Endlich jemand, der den Beruf Grafik-Design genauso empfindet, wie ich!!!!! Jawoll, Selbstvergewaltigung, so kam mir das auch immer vor. Ein Beruf, durchsetzt mit festen Vorgaben, Richtlinien und Regeln wie nach Rezept denen man sich absolut einzuf�gen und unterzuordnen hat � genauso wie sein Gef�hl! V�llig gef�hlskalt, steif, trocken, durchsetzt mit wissenschaftlich Erwiesenem (Farbenlehre, Typografiegesetze, Proportionslehre, Marktwirtschaftsanalysen, Trendrichtungen...) und Konzeptdenken � eben absolut linkskopflastig! Nichts f�r einen freiheitsstrebenden, kreativ selberentwickelnden, der Muse und der Sch�nheit zugewendeten, angeblich weltfremden LH, sondern meines Erachtens ausschlie�lich was f�r RH, die beruflich ihr gesch�ftst�chtiges Denken mit etwas kreativen Tun verbinden wollen.

Keiner verstand mich, als ich vor ein paar Jahren f�r alle v�llig unerwartet und unbegreiflich meine so gut bezahlte Stelle als Artdirektorin (allein dieser wichtigtuerische Begriff hat mich schon immer angek..., wobei er einen doch selbstumschmeicheln und als so offenkundig �wichtige Person� zu H�chstleistungen anspornen soll) von jetzt auf gleich einfach hingeschmissen habe. Meinten sie doch, ich k�nnte es in dem Beruf trotz abgebrochenen Studiums noch sooo weit bringen. Ich habe es bis heute nicht bereut. Nein, ich habe nicht einmal mehr in Erw�gung gezogen, diesen Beruf irgendwann wieder einmal aufzunehmen, allein bei dem Gedanken bekomme ich zuviel � es engt mich ein!!!

Zur RS: Auch ich, die zugegebenerma�en eine sehr sch�ne Schrift mit rechts hatte, schule mich seit ca einem Jahr zur�ck. Es ist ein langer Prozess. Aber mein Schriftbild wird immer besser und wei�t Du was das beste ist: mir ist *******gal, dass meine Umgebung traurig ist, dass ich mit li schreibe. Aussagen wie: du hattest fr�her so sch�n geschrieben, oder: warum tust du dir das an? Oder wozu machst du das?


Dazu gratuliere ich Dir ganz herzlich! Super!!!


> Heute wei� ich, dass "sie" und ich mir sehr sehr sehr viel zugemutet haben und ich meine Schw�chen viel besser akzeptieren kann. Nicht, dass ich mich wie eine Behinderte sehe, nur dass ich gelernt habe, auf mich zu achten, und vieles zu akzeptieren. Achtung, Akzeptanz und Absichtslosigkeit. Die 3 A's.


Genau so ist das! Als ULH hantiert (und denkt infolge dessen) man nicht nur wider die eigenen Natur falsch herum, sondern arbeitet permanent gegen sich selber. Das ist selbstzerst�rerisch!


Auch liebe Gr��e

D.

holger
05.11.2004, 16:00
hallo zusammen,

ich glaube auch einer von den selbstvergewaltigern zu sein !

info:
architekturtudium
links zeichnen und malen
rechts computerabeit

nur bin ich immer noch der meinung, dass das nicht so einfach ist wie das oft hier dargestellt wird !

ich weiss auch, dass ich damit(zumindest hier im forum) ziemlich einsam dastehe...

aber ihr m�sst euch mal �berlegen, dass ie t�tigkeiten v�llig verschieden sind...gerade im grafik-bereich.

ich w�rde z.b. auch am liebsten den ganzen tag mit links malen oder freihandzeichnen(wenn es geld daf�r g�be :)) aber das zeichnen mit dem computer

ist doch eine v�llig andere sache !

es hat nichts mit freiem umherschweifen zu tun, sondern mit strikter umsetzung und die muss nicht unbedingt mit links besser laufen !

denkt mal dar�ber nach...bevor ihr r�ckschult

wer weiss?

vielleicht it es ja wirklich ge�nder...was ihr da vorhabt ?!

ich f�nds auch einfacher nicht immer wechseln zu m�ssen...nur kenn ichs gar nicht anders...und as den computer angeht m�sst ihr doch zugeben, dass es eh ein "beidh�ndiges" ger�t ist !

ich bin mir ganz ehrlich gemeint nicht sicher...aber w�nsche ich euch dnnoch viel gl�ck und erfolg mit eurem vorhaben !!!

holger
05.11.2004, 16:03
sorry f�r die vielen rechtschreibfehler !


meine tastatur verschluckt immer die buchstaben !


sch�nen gru�

holger

Q. - Gast
07.11.2004, 17:35
Hallo D.,


vieles aus deinem Beitrag kenne ich wieder. Schon wieder was, was gut tut, nachdem ich nicht zu den Begnadeten geh�re, denen mit sofortiger Wirksamkeit mit RS-Beginn alles gelingt und denen es so gut geht. Ich dachte schon, es geht nur mir so...


Wie steht�s denn eigentlich mit eurer Geduld?


Ist nicht so weit her damit, war es nie und ist es auch bislang noch nicht wirklich. Es f�llt mir sehr viel leichter, mit anderen Menschen Geduld zu haben.


K�nnte es sein, ihr packt die R�ckschulung �hnlich an, wie ihr vorher auch immer alles angepackt habt? Mit Hauruck und alter leidiger Selbstdisziplin?


Wenn ich ganz ehrlich bin: Ein bisschen schon. Das wird bei mir aber langsam besser, zumindest, was das Schreiben angeht.


Tats�chlich scheint es ULH zu geben, die erstaunlich schnell ihre Schreibhand r�ckschulen konnten/k�nnen. Nur, wie viele T�tigkeiten waren bei denen vorher nicht umgeschult (z.B. Malen/Zeichnen...wodurch die Koordination ihrer linken Hand sicher schon ganz wesentlich trainiert ist)?


Ich habe wohl auch einen recht schnellen Start hingelegt, was das Schreiben angeht. Konnte nach 6 Wo schon leidlich gut schreiben. Seit dem hat sich aber nicht mehr viel getan. Bislang zumindest.

Ich geh�re auch zu denen, die recht gr�ndlich umgeschult sind, habe also nicht wirklich viel mit der li Hand gemacht, demzufolge auch wenig Training.


>> Und bei mir hat sich auch noch nicht viel ge�ndert. Au�er vielleicht, dass es mir seit Beginn der RS psychisch deutlich schlechter geht als vorher.

>Das finde ich v�llig normal und sogar gesund! Ging mir auch so. Das erste Jahr hat es mich psychisch so was von gebeutelt... ich kann dir sagen!


Ab wann ging es dann aufw�rts?


Gr��e
Q

Q. - Gast
07.11.2004, 17:40
Hallo Petra,


>Ich kann auch nicht wirklich von Gl�cksgef�hlen berichten. Vielleicht liegt es daran, da� ich gut und schnell mit der rechten Hand schrieb.


Ich habe es mit der re Hand auch zu einem ziemlich passabelen Ergebnis gebracht, kann auch nicht behaupten, dass ich ungern mit re geschrieben habe.


Trotzdem bin ich froh, die R�ckschulung angegangen zu sein. Die T�tigkeit mit der linken Hand passt eben besser zu mir.


So �hnlich ergeht es mir gerade auch, ich merke immer mal wieder, dass das Agieren mit li ganz gut zu mir passt und sich recht stimmig anf�hlt. Das ist ja schon mal was.


Gr��e

Q.

Dr. Noll
07.11.2004, 20:59
Hallo Q.,


so wie Sie erleben auch einige die R�ckschulung, wahrscheinlich sogar recht viele.

Nun ist es erfahrungsgem�� so, da� man sich wegen "Nichts" in der Hinsicht, da� bislang nichts passiert ist, was man vielleicht auch zu optimistisch erwartet hatte, eingetreten ist, kaum hier zu Wort meldet.

Ich kenne nun doch eine gr��ere Anzahl umgeschulter Linksh�nder und R�cksch�ler, und ich habe es eher ausgewogen erlebt, was die Erfolge der R�ckschulung angeht, und ich habe auch r�ckschulbedingte Nebenwirkungen gesehen, die zweimal sogar regelrecht katastrophal ausfielen.

Ich wollte diese F�lle anonymisiert hier darstellen, habe jedoch in beiden F�llen keine Erlaubnis der Betroffenen dazu erhalten - leider, aber selbstverst�ndlich halte ich mich daran.


Es bleibt zu bemerken, da� die R�ckschulung sehr erfolgreich verlaufen kann, aber da� es keine Gew�hr daf�r gibt.

In den F�llen, wo eben nichts passiert, w�rde ich pers�nlich, nach so ca. 2 Jahren, mal "Inventur" machen und auch �berlegen, die R�ckschulung abzubrechen.


Ich finde es auf jeden Fall gut, da� sich hier auch mal Menschen zu Wort melden, bei denen nicht alles nur positiv verlaufen ist.


Liebe Gr��e
Dr. Noll

Q. - Gast
08.11.2004, 06:59
Hallo Dr. Noll,


danke f�r Ihre Antwort.



>Nun ist es erfahrungsgem�� so, da� man sich wegen "Nichts" in der Hinsicht, da� bislang nichts passiert ist, was man vielleicht auch zu optimistisch erwartet hatte, eingetreten ist, kaum hier zu Wort meldet.


Hm, sehe ich �hnlich, das ist ja auch nicht so spektakul�r. Trotzdem w�re es aber immer wieder auch mal hilfreich...


>In den F�llen, wo eben nichts passiert, w�rde ich pers�nlich, nach so ca. 2 Jahren, mal "Inventur" machen und auch �berlegen, die R�ckschulung abzubrechen.


Nachdem Sie ja nun ein bisschen mehr Erfahrung haben: Es kommt offensichtlich vor, dass RS - neben evtl. Nebenwirkungen, die aber hoffentlich wieder aufzufangen sind - nichts, aber auch gar nichts tut. Haben Sie eine Hypothese dazu, warum das so ist? Anscheinend gibt es Menschen, die nicht "r�ckschulbar" sind, woran liegt's? Gibt es bei denen, die Sie kennen, "hypothesen-relevante" Gemeinsamkeiten?


>Ich finde es auf jeden Fall gut, da� sich hier auch mal Menschen zu Wort melden, bei denen nicht alles nur positiv verlaufen ist.



Sehe ich auch so (-;


Bin diese Woche unterwegs, freue mich dann aber auch Ihre Antwort.


Gr��e
Q.

Dr. Noll
08.11.2004, 12:04
>>>>Nachdem Sie ja nun ein bisschen mehr Erfahrung haben: Es kommt offensichtlich vor, dass RS - neben evtl. Nebenwirkungen, die aber hoffentlich wieder aufzufangen sind - nichts, aber auch gar nichts tut. Haben Sie eine Hypothese dazu, warum das so ist? Anscheinend gibt es Menschen, die nicht "r�ckschulbar" sind, woran liegt's? Gibt es bei denen, die Sie kennen, "hypothesen-relevante" Gemeinsamkeiten?


Hallo Q.,


meine Hypothese ist, da� sich bei den Menschen unterschiedlich stabile Engramme im Gehirn einbrennen.

Engramme sind z.B. Eiwei�verbindungen, die das Gehirn bildet, �hnlich wie bei Erinnerungen, um langzeitged�chtnisanalog Eindr�cke zu speichern.

Ebenso werden gedankliche Abl�ufe in Engrammen angelegt.

Nun denke ich tut das jeder Mensch gleich, auch die Zeit wird eine Rolle spielen. Au�erdem sind die Umst�nde der Umschulung wichtig. �hnlich, wie man spielerisch Gelerntes leichter erinnert k�nnen schlimme Erinnerungen an die Umschulung wohl das Engramm auch st�rker fixieren.

Aber, das alles ist Hypothese und nicht belegt, sondern nur meine Gedanken zu dem Ph�nomen.


Liebe Gr��e


Dr. Noll

Andreas IRS, ELK
08.11.2004, 12:51
Hi Holger,

freihandzeichnen(wenn es geld daf�r g�be :)) aber das zeichnen mit dem computer

ist doch eine v�llig andere sache !

es hat nichts mit freiem umherschweifen zu tun, sondern mit strikter umsetzung >und die muss nicht unbedingt mit links besser laufen !


Das verstehe ich nicht ganz. OK malen und d�ggeln (= hacken, tippen, Tastatur bedienen ...) haben wenig gemeinsam. Nur verstehe ich nicht warum es am Rechner egal sein soll ob ich bestimmte Arbeiten mit rechts oder links erledige? F�r mich macht es durchaus einen Unterschied ob ich mit links oder mit rechts versuche mit der Maus eine gerade Linie zu ziehen (es gibt sicher genug weitere Bsp.).

F�r mich bedeutet der Arbeitsalltag vorwiegend eine Kombination von geistiger Kreativit�t und strikter Umsetzung von Ideen in eng gesetzten (Sprach-)m�glichkeiten [= Softwareentwicklung]. Die muss nat�rlich nicht unbedingt links besser laufen als rechts (zumal Tastatur beidh�ndig). Allerdings k�nnten die Begeleiterscheinungen davon abh�ngen. Wenn denn das Konzentrationsverm�gen auf Dauer besser wird, die Erm�dung nicht so schnell einsetzt, dann geht es mit links eben doch besser!

Kannst Du genauer erkl�ren, warum die "strikte Umsetzung" f�r Dich keinen rechts links Unterschied macht?


denkt mal dar�ber nach...bevor ihr r�ckschult


Sorry Nein - dar�ber habe ich nicht nachgedacht bevor ich anfing mit r�ckschulen. Ganz einfach deshalb, weil ich ganz andere Motivation f�r die RS hatte und habe.


wer weiss?

vielleicht it es ja wirklich ge�nder...was ihr da vorhabt ?!


Ich hoffe es (-:


ich f�nds auch einfacher nicht immer wechseln zu m�ssen...nur kenn ichs gar >nicht anders...und as den computer angeht m�sst ihr doch zugeben, dass es eh >ein "beidh�ndiges" ger�t ist !


Tastatur JA. Maus NEIN.


ich bin mir ganz ehrlich gemeint nicht sicher...aber w�nsche ich euch dnnoch >viel gl�ck und erfolg mit eurem vorhaben !!!


W�nsche ich Dir auch!


Gruss

Andreas

D. - Gast
08.11.2004, 17:35
Hallo Q.


> vieles aus deinem Beitrag kenne ich wieder. Schon wieder was, was gut tut, nachdem ich nicht zu den Begnadeten geh�re, denen mit sofortiger Wirksamkeit mit RS-Beginn alles gelingt und denen es so gut geht. Ich dachte schon, es geht nur mir so...


Ganz sicher nicht. Die Versagensangst! Die Versagensangst, die Angst vor Schl�gen, Schelte, Ausgrenzung... ist meiner Ansicht nach die Hauptmotivation, weshalb sich viele LH umschulen, bzw. umschulen lassen. Und sie bleibt auch umgeschult sicher eines der gr��ten Probleme ULH. Sieh mal, wie viele LH es augenscheinlich gibt. Angeblich nur 10%. Und wie weit werden die sich wohl in einer 100%ig auf RH ausgerichteten Welt trotzdem weitestgehend angepasst haben? Es ist einfach Fakt, man kann nicht immer und �berall anecken - da wird man derart attackiert, das h�lt man gar nicht durch! Ich pers�nlich bin so ein Modell ULH die immer darunter gelitten hat, vor allem innerlicht und oft sichtbar st�ndig gegen den Strom aller zu schwimmen. Ich bin davon �berzeugt, eine der gr��ten Motivationen sich zur�ckzuschulen ist, sich endlich nicht mehr ausgegrenzt zu f�hlen und sich in die Gesellschaft besser einf�gen zu k�nnen, damit man sich nicht mehr so allein und verlassen f�hlt, sondern verstanden(!) und vor allem endlich mal nicht mehr immer zu versagen. Wir ULH sind solche zwanghaften Normpflichterf�ller, das wir eine gescheiterte R�ckschulung sicher wieder sogleich als ein weiteres pers�nliches Versagen einstufen. Kein Wunder, das diejenigen das dann nat�rlich tunlichst verschweigen.


>> Wie steht’s denn eigentlich mit eurer Geduld?


> Ist nicht so weit her damit, war es nie und ist es auch bislang noch nicht wirklich. Es f�llt mir sehr viel leichter, mit anderen Menschen Geduld zu haben.


Dachte ich mir schon - typisch ULH, meine ich.


>> K�nnte es sein, ihr packt die R�ckschulung �hnlich an, wie ihr vorher auch immer alles angepackt habt? Mit Hauruck und alter leidiger Selbstdisziplin?


> Wenn ich ganz ehrlich bin: Ein bisschen schon. Das wird bei mir aber langsam besser, zumindest, was das Schreiben angeht.


Das geht auch nicht von heute auf morgen. Ich stecke selber noch mitten drin in dem Prozess. Dummerweise erh�lt man von anderen nur wenig bis gar keine Unterst�tzung, geschweige denn Verst�ndnis.


>> Tats�chlich scheint es ULH zu geben, die erstaunlich schnell ihre Schreibhand r�ckschulen konnten/k�nnen. Nur, wie viele T�tigkeiten waren bei denen vorher nicht umgeschult (z.B. Malen/Zeichnen...wodurch die Koordination ihrer linken Hand sicher schon ganz wesentlich trainiert ist)?


> Ich habe wohl auch einen recht schnellen Start hingelegt, was das Schreiben angeht. Konnte nach 6 Wo schon leidlich gut schreiben. Seit dem hat sich aber nicht mehr viel getan. Bislang zumindest.


Seit knapp �ber einem Jahr mache ich nun t�glich meine Schreib�bungen mit links. Und ich bin noch immer nicht ganz dort angekommen, wo ich anfangs hinwollte. Allerdings hatte ich von Anfang an gleich eine „nat�rliche Grenze“, die mich daran hinderte, mich in das „Projekt Linksschreiben“ wie sonst auch in alles andere gleich voll hinein zu st�rzen. Schon nach 5 Min. Nachspur�bung wurde mir extrem schwindelig im Kopf, manchmal war ich auch gedanklich wie benebelt. Ich konnte nicht von meinem Gef�hl ausgehen, wie lange ich schreiben kann, sondern bemerkte mein Zuweitgehen lange Zeit immer erst, wenn es schon zu sp�t war. Einmal hielt dieser Zustand nach 10min�tiger �bung sogar f�r eine ganze Woche an. Dabei merkte ich auch, wie sehr mein nat�rlicher Kontrollmechanismus gest�rt war. Ich war also wirklich gen�tigt, mich in Geduld zu �ben und diese Sache ganz langsam anzugehen, und zwar mit Kontrolle von au�en - ich stellte mir jedes Mal den Wecker. Bei mir lief die Umstellung des Schreibens und die psychische Aufarbeitung meines Umgeschultseins und deren Folgen auf mein ganzes bisheriges Leben parallel. Beides mit deutlichen, heftigen Schwankungen. Und ich stellte oft Wechselbeziehungen zwischen dieser psych. Aufarbeitung und dem Schreibfortschritt fest. So empfand ich beim Schreiben kurz vor oder w�hrend eines n�chsten Psychoschubs immer extreme R�ckschritte. Dann eckte meine Hand beim Schreiben, um anschlie�end wieder einen deutlichen Entwicklungsschub zu machen. Mittlerweile sehe ich aber, wie ich zuletzt gepostet habe, auch gewisse Grenzen des Machbaren. Ich wei� nicht, wie lange es dauert, bis ich sagen kann, nun bin ich beim Linksschreiben wirklich angekommen. Aber ich schrieb schon sehr schnell viel lieber mit links, als mit rechts.


> Ich geh�re auch zu denen, die recht gr�ndlich umgeschult sind, habe also nicht wirklich viel mit der li Hand gemacht, demzufolge auch wenig Training.


Geht mir �hnlich. Ich war sogar davon �berzeugt 100% umgeschult zu sein. Meine ganze linke Seite hatte ich praktisch komplett verleugnet, d. h. bewusst nicht gebrauchen wollen - mensch! da f�llt mir ein, wie ich als Kind oft allein gespielt habe, nur noch komplett alles mit rechts zu machen, mit der Vorstellung, meine linke Seite w�re gel�hmt. - dass erschreckt mich nun richtig! Ja, solche alten vergrabene Sachen k�nnen pl�tzlich wieder hoch kommen, setzt man sich mit dem Umschulungsthema intensiv auseinander. Das kann einen psychisch richtig mitnehmen und das muss man dann erst einmal verarbeiten...


>>> Und bei mir hat sich auch noch nicht viel ge�ndert. Au�er vielleicht, dass es mir seit Beginn der RS psychisch deutlich schlechter geht als vorher.


>>Das finde ich v�llig normal und sogar gesund! Ging mir auch so. Das erste Jahr hat es mich psychisch so was von gebeutelt... ich kann dir sagen!


> Ab wann ging es dann aufw�rts?


s.o.

So habe ich es bisher erlebt: ca. 1 Jahr war es bei mir ganz heftig, ich war aber auch m�chtig am Aufarbeiten - blieb mir auch nichts anderes �brig. Und noch immer f�llt mir wieder „Neues“ ein, f�llt aber seither in die Kategorie �hnliches. Was ich damit sagen will ist, es gibt einen nat�rlichen Schutz- und Verdr�ngungsmechanismus, der uns scheinbar funktionieren und nicht zusammenbrechen l�sst. Durch einen Aha-Effekt in Sachen Umschulungsfolgen weicht dieser Schutzwall auf und mit Beginn der R�ckschulung bricht der Deich mit voller Wucht und man kann nur hoffen, dabei nicht unter zu gehen. Weiter kitten ist sinnlos, besser ist es, sich neu zu orientieren und eine neue Ausgangsposition zu schaffen, in der man diesen Deich nicht mehr braucht, als selbstbewusster LH! Ich bin sicher, dann lebt man viel ges�nder.



Manchmal bin ich schon recht frustriert, wie allein man mit seiner R�ckschulung ist, gerade auch weil sie individuell so h�chst unterschiedlich und daher v�llig unvorhersehbar verl�uft. Wie ich schon schrieb, nachdem sich bei mir die R�ckschulung vor allem erst einmal psychisch so heftig, aber heilsam verlief, beutelt es mich nun k�rperlich ganz heftig. Ich habe tats�chlich den Eindruck, es hierbei mit vormals unterdr�ckten Altlasten zu tun zu haben, welche erst jetzt richtig aufbl�hen, bzw. nun erst entdeckt werden. Ungeheuerlich finde ich beispielsweise, dass ich offenbar mind. sechs Jahren lang in Kiefer- und Kieferh�hle eine Zyste hatte, welche ich jetzt erst bemerkte und erst jetzt diagnostiziert worden ist, weil ich nun meinen K�rper besser wahrnehme als fr�her. Ich habe ein altes R�ntgenbild gefunden, auf der sie auch schon zu sehen war, aber nachdem ich keine Probleme hatte, wurde es vom Arzt nicht ernst genommen - unglaublich!!! Was ist nun also ges�nder, umgeschult bleiben, oder sich mit allen Konsequenzen zur�ckzuschulen? Kann man Krankheiten weiter umgeschult soweit unterdr�cken, dass sie niemals ausbrechen, oder wird man von ihnen, weil weiterhin unterdr�ckt, irgendwann komplett �berrollt? Was bedeuten psychosomatische St�rungen �berhaupt? Als solche diagnostiziert werden sie von �rzten immer abgetan und der Patient damit weiterhin alleine gelassen. Dadurch wurde ich komplett verunsichert. Noch heute wei� ich manchmal nicht, ob mich nun wirklich was zwickt, oder ich es mir nur einbilde! Sind psychosomatische Symptome am Ende vielleicht sogar nur unterdr�ckte Krankheiten?


Es ist unglaublich, wie viele ULH sich in meiner n�heren Umgebung befinden, und wie leicht ich sie vor allem durch ein ganz typisches Verhaltensmuster erkennen kann (nachgefragt). Ich bin mir heute trotz meiner vielen unglaublich guten RS-Erfahrungen: Gl�cksgef�hle, echte Fortschritte, wachsendem Selbstbewusstsein und Selbstwertgef�hl... was mich endlich wehrhaft, durchsetzungsf�hig und vor allem gl�cklich und Anteil an Gespr�chen, Freude am Tun... haben l�sst, oft nicht sicher, ob ich andere ULH auf ihre Problematik �berhaupt aufmerksam machen soll. Es tut so unglaublich weh, zu erkennen, wie sehr das eigenen Leben tats�chlich falsch gelaufen ist! Und ich habe Angst davor, bei anderen Ausl�ser solch eines „Deichbruchs“ zu sein, weil ich nicht wei�, ob es denjenigen wirklich gut tut.


Gru�
D.

Lotteflue
08.11.2004, 17:52
Hallo Dr. Noll

>Nun denke ich tut das jeder Mensch gleich, auch die Zeit wird eine Rolle spielen. Au�erdem sind die Umst�nde der Umschulung wichtig. �hnlich, wie man spielerisch Gelerntes leichter erinnert k�nnen schlimme Erinnerungen an die Umschulung wohl das Engramm auch st�rker fixieren.

>Aber, das alles ist Hypothese und nicht belegt, sondern nur meine Gedanken zu dem Ph�nomen.


Ich habe ein B�chlein aus Ostzeiten im Schrank wo es auch um "sanfte" Umschulung geht, eben spielerisch. Damit sollen wohl weniger Umschulungsfolgen auftreten.

Das Buch ist bestimmt 20-25 Jahre alt.


Gr�sse

Lotteflue

Lotteflue
08.11.2004, 18:55
bin mir heute trotz meiner vielen unglaublich guten RS-Erfahrungen: Gl�cksgef�hle, echte Fortschritte, wachsendem Selbstbewusstsein und Selbstwertgef�hl... was mich endlich wehrhaft, durchsetzungsf�hig und vor allem gl�cklich und Anteil an Gespr�chen, Freude am Tun... haben l�sst, oft nicht sicher, ob ich andere ULH auf ihre Problematik �berhaupt aufmerksam machen soll. Es tut so unglaublich weh, zu erkennen, wie sehr das eigenen Leben tats�chlich falsch gelaufen ist! Und ich habe Angst davor, bei anderen Ausl�ser solch eines �Deichbruchs� zu sein, weil ich nicht wei�, ob es denjenigen wirklich gut tut.


Hallo D.


Deine guten RS-Erfahrungen habe ich auch bei mir erlebt.

Wenn ich meine, es w�re besser, ULH nicht drauf aufmerksam zu machen, tue ich es auch nicht. Wenn ich mir unsicher bin, warte ich meist bis zur n�chsten Gelegenheit. Das kommt immer drauf an.

Klar, tut es weh, wenn das eigene Leben "falsch" gelaufen ist, aber so war es nun eben mal und l�sst sich nicht mehr �ndern, sondern nur annehmen und verarbeiten.

Man kann mit jedem, was man tut bei irgendjemand einen "Deichbruch" verursachen/triggern. Das kann eine Kopfbewegung deinerseits sein, welche andere an ihren Missbraucher erinnern und damit eine Katastrophe ausl�st .....


Es kommt darauf an, ob man vors�tzlich triggert um anderen bewusst einen Schaden zuf�gen zu wollen. Sowas w�re nat�rlich nicht die feine Art.

Da du sowas meines Gef�hls nach nicht vorhast, musst du dir auch nicht zu viel Gedanken machen. Sowas passiert �berall zu jeder Zeit, da sich Menschen bewegen und mit jedem etwas triggern k�nnten.


Wenn du dir unsicher bist, warte vielleicht bis zur n�chsten Gelegenheit und schaue, ob der andere bereit(er) daf�r ist. Irgendwann f�hlst du, ob es okay ist, wenn du was sagst

Man muss ja nicht alles �bers Knie brechen


Hab nur Geduld, das wird schon noch


liebe Gr�sse

Lotteflue

D. - Gast
09.11.2004, 10:40
Hallo Lotteflue


Nat�rlich. Insgesamt sehe und halte ich es da ganz �hnlich wie Du.


Auch liebe Gr��e


:-D.

Bernadette
11.11.2004, 22:13
Ich habe ein B�chlein aus Ostzeiten im Schrank wo es auch um "sanfte" Umschulung geht, eben spielerisch. Damit sollen wohl weniger Umschulungsfolgen auftreten.

>Das Buch ist bestimmt 20-25 Jahre alt.

>Gr�sse

>Lotteflue


Liebe Lotteflue,


geht es dabei um Umschulung von links auf rechts oder umgekehrt?


liebe Gr��e

Bernadette

holger
12.11.2004, 22:01
hallo andreas,

ok. das ist nat�rlich nicht einfach. ich versuchs mal mit dem normalen "menschenverstand", falls es sowas �berhaupt gibt !

ich denke wir ja ja fast alle "umgeschulte" hier !?

ich gehe einfach davon aus.

also:

ich male schon seit ewigen zeiten links...
schreibe aber nicht mit links, obwohl es ginge...aber es geth hlt nicht wenns man nicht viel zeit hat...es ist sozusagen eine tr�umerei, ein luxus !
mit computer grafik- und CAD programmen arbeite ich schon seit mind. 8 Jahren !

wenn wir (also du oder ich) nun die maus ander bedienen, dann m�ssten wir alles spiegelverkehrt umdrehen...d.h. tausende einge�bte abl�ufe !!!

wenn mir nun jemand sagt, dass es ges�nder w�re die maus unbedingt auch mit links zu bedienen, dann muss ich ernsthaft sagen, dass ich "vorsichtig gesprochen" nicht sicher bin, ob das VERN�NFTIG und der RICHTIGE WEG ist...???


das ist nicht so wie bei reinen tipp-arbeiten oder eben mal mit word-dateien arbeiten oder e-mails �ffnen !

bitte bedenke das !

ich geh�re ja auch zu den selbstqu�lern und spiele manchmal damit und zeichne abwechselnd und schiebe die maus schonmal r�ber...ja es stimmt...ich glaube , dass man davon sehr verwirrt werden kann...

klar kann ich die maus links bedienen...aber vielleicht will ich gar nicht wissen, ob ich auf dauer damit entspannter werde, denn ich bin meistens sehr m�de geworden und dann konnte ich meine arbeit auch nicht unbedingt besser aus�ben !


�berleg mal folgendes:

stell dich mal ans zeichenbrett !
ziehe linien !

w�rdest du behaupten, dass die hand, die die linien zieht gleichzusetzten ist mit der maus ???

ich glaube das nicht unbedingt, denn du f�hrst ja das lineal mit der anderen und kritzelst nich freihand !

ich glaube ein computer hat etwas artverwandtes...

wenn du nat�rlich denkst,dass die maus wie ein "stift mit tusche" zu sehen ist...

erkl�re mir bitte warum...

und nochwas:

alle( oder viele) hier im forum reden von wohltuenden r�ckschulungen...d.h. das ziel scheint irgendwie der " einarmige bandit" zu sein...zumindest aber so viel wie m�glich mit der dominanten seite zu machen !

das h�rt sich auch toll an, aber wie dominant ist diese denn ?

glaub mir...tu es wenn du dich besser f�hlst...aber f�r uns gibt es kein ZUR�CK mehr !

ich bin wahrscheinlich linksh�nder !!! aber wir mussten halt einige dinge "der rechten welt" anpassen oder opfern und ich glaub nicht du du v�llig zur�ck kannst und von nun an v�llig entspannt alles sch�n mit links machst.

wer aber ein besseres leben dadurch f�hren kann, dem g�nne ich es von herzen !!!

schade,dass ich mir diese r�ckschul euphorie leider nicht leisten kann...


gru� holger