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Vollständige Version anzeigen : Noch mal Frage wegen Beratungsstelle ...


Katrin ELK
08.10.2004, 20:35
N´Abend,


ich hatte neulich ein lockeres Gespräch mit einer Ergotherapeutin.

Sie legte mir nahe meine Tochter mal auf Wahrnehmungsstöungen untersuchen zu lassen. Der Kinderarzt winkte aber sofort ab, dass sei gerade modern ...

Na ja, darüber lässt sich streiten, ich weiß.

Was ich jetzt wissen möchte,

in so einer Beratzungsstelle oder bei einem Termin bei Dr. Noll,

würde da auch hinsichtlich dieses Problems etwas gestestet?

Ich meine, kann es auch etwas mit der LH zu tun haben?


Liebe Grüße

Katrin, die wirklich noch am Anfang steht ...

Dr. Noll
08.10.2004, 22:39
N´Abend,

ich hatte neulich ein lockeres Gespräch mit einer Ergotherapeutin.

Sie legte mir nahe meine Tochter mal auf Wahrnehmungsstöungen untersuchen zu lassen. Der Kinderarzt winkte aber sofort ab, dass sei gerade modern ...

Na ja, darüber lässt sich streiten, ich weiß.

Was ich jetzt wissen möchte,

in so einer Beratzungsstelle oder bei einem Termin bei Dr. Noll,

würde da auch hinsichtlich dieses Problems etwas gestestet?

Ich meine, kann es auch etwas mit der LH zu tun haben?

Liebe Grüße

Katrin, die wirklich noch am Anfang steht ...


Hallo Katrin,


das ist Sache des Hausarztes des Kindes, ob er nun Kinderarzt oder Hausarzt ist.

Was LH-Berater testen, ist vornehmlich Händigkeitsdiagnostik; ist das Kind LH oder ULH, dann wird auf dieser Diagnose aufgebaut. Wenn nicht, geht (zuminest bei mir) die Empfehlung an den betreffenden Fachmann heraus, um nach Ausschluß, daß ein Händigkeitsproblem vorliegt, die weiteren Schritte anzugehen.


Dr. Noll

Tine
09.10.2004, 15:01
Hallo!


Wie kam denn deine Bekannte auf den Gedanken?


Egal ob etwas modern ist oder nicht... wenn dein Kind (eventuell) betroffen ist, hilft es ihm nicht, wenn der Arzt "unmodern" sein will. Ich würde es auf alle Fälle abklären lassen.


Wahrnehmungsstörungen sind oftmals so "unauffällig", daß sie von außen übersehen werden. Dann denken alle, das Kind will nur nicht.

Mein Sohn hat z.B. bei völlig normalem Hörvermögen das Problem, daß er akustische Reize nicht gut genug verarbeiten kann.


Er HÖRT also völlig normal, VESTEHT auch denn Sinn des Gesagten. In bestimmten Situationen, z.B. wenn andere Geräusche (vor allem Gespräche) rundrum sind, kann sein Gehirn das gehörte nicht einodnen und es scheint so als WILL er nicht hören (weil er es ja von der Lautstärke er ja "verstehen" konnte). Wenn wir das nicht irgendwann erkann hätten, hätten wir ihm oft Unrecht getan und sicher hätte er damit auch in der Schule Probleme.


Ähnliche Schwierigkeiten hat er im Bereich Gedächtnis. Er hat ein Supergedächtnis, nur bei Reihenfolgen versagt es. Er kann sich also z.B. 6 -8 Zahlen merken und wieder ansagen, aber schon bei 3 Zahlen nicht in der richtigen Reihenfolge. Das ist "durch Zufall" bei einem zusätzlichen Einschulungstest durch eine Kinderpsychologin herausgekommen


Das beeinträchtigt ihn natürlich gerade in Mathe, aber auch beim Gedichtlernen (Das sind ja Wort-Reihenfolgen), später mal bei Definitionen...


Er hat genug Potential, um das ausgleichen zu können, aber man muß es eben erst mal WISSEN. Sonst übt und übt man mit dem Kind, meint, es WILL nur nicht richtig (weil es das ja "eigentlich" bringt), macht so das Selbstvertrauen kaputt... .


Mein Sohn geht seit Sommer zur Ergotherapie und er mag diese Stunden seht. Bisher war immer noch eine sehr gründliche Testphase, demnächst haben wir ein Auswertungsgespräch und überlegen gemeinsam wie wir ihm helfen können.


Ich möchte zu Hause keine "Therapie" veranstalten, aber sie kann mir vielleicht doch Tipps geben, welche Begabungen ich nutzen kann, um Schwierigkeiten auszugleichen. z.B. seine Phantasie hilft ihm beim Gedicht lernen, er stellt sich alles als "Film" vor und "erzählt" dann diesen Film (*winke* danke an Katja Allani für den Tipp damals!).

Die "klassische" Methode, ein Gedicht zeilenweise auswendig zu lernen, brauche ich bei ihm gar nicht erst versuchen.


Trotz seines "Handycaps" gilt er inzwischen als sehr guter Gedichtansagen, selbst wenn er mal was verdreht, denn er "erzählt" dadurch sehr gut betont. Das wiederum motiviert natürlich.

Aber stell dir mal vor, wir hätten das nicht gewußt...


Also, ich bin auch nicht dafür, nun jedes Kind irgendwie zu therapieren. Aber, wenn du auch nur einen Verdacht hast, da könnte was dran sein, würde ich dir schon raten, deine Tochter mal testen zu lassen. Wie gesagt, das geschieht ganz spielerisch und macht den Kindern Spaß. Wenn dich dein KiA für "übervorsichtig hält, was soll´s...er käpft sich später nicht für deine Tochter durch die Schule.

Wenn nichts dabei herauskommt, um so besser.


Ich weiß, es ist organisatorisch sehr schwer mit mehreren Kindern (hab selber 4 und bin durch Schichtdioenst am Tag meistens allein). Aber wenn cih später dauerhaft Probleme bei den HA habe oder mein Kind zur Nachhilfe o.ä. bringe, haben wir beide ncihts davon., Da mache ich lieber jetzt was.


Tschüß, Tine

Katrin ELK
10.10.2004, 20:17
Hallo Tine,


meine Tochter mochte noch nie im Matsch spielen. Auch "klebrige" Sachen wie Rosinenbrot usw. nicht anfassen (aber sehr wohl essen ;o) )

Na ja, ich wusste das schon lange, aber habe mir nie etwas dabei gedacht. Ich meine, jeder hat ja so Dinge, die man nihct (gerne) macht.

Oder andersherum, nur weil einer gerne bügelt, würde ich ihn nicht zur Therapie schicken ;o))

Aber die Ergotherapeutin hat eine Situation mitbekommen und gefragt, ob wir da schon mal an Ergo gedacht hätten.

Auffällig ist auch ihre Hibbeligkeit. Auf dem Stuhl hinundherrutschen usw.

Ich bin mir nicht so sicher, ob ich was machen möchte. Meine Tochter knetet gerne, leckt Kucheteig aus der Schüssel, cremt sich mit Sonnencreme ein ...

Ich schwanke immer. Natürlich soll sie nicht leiden, aber ich möchte ihr auch nihct unnötig solche Sachen aufdrücken.


Schön, dass du es mit den Geschwisterkindern verstehst.

Natürlich darf ein Kind nihct zurückstehen, nur weil es Geschwister hat, aber es ist eben doch ein größerer Aufwand (für alle).


Toll, dass es bei euch so viel gebracht hat!

Du hast recht, wenn man weiß warum, fällt einem das Akzeptieren viel leichter!


Liebe Grüße

Katrin

Petra-Gast
11.10.2004, 08:42
Hallo Katrin,


mein Sohn hatte/hat? auch Wahrnehmungsstörungen. Vor ca. 1 Jahr (5 Jahre, Vorschulkind) wurde er im Kindergarten auffällig. Er konnte die an ein Vorschulkind gestellten Aufgaben nicht bewältigen. Die Erzieherin empfahl mir, ihn bei einer Motopädin (ähnlich wie Ergotherapie) vorzustellen. Allein seine Körperbilder sprachen für sich. Ein verkümmertes Etwas ohne Arme und nach unten offenen Körper, so sah er sich und so nahm er sich wahr. Deswegen war er in vielen Dingen sehr ungeschickt, z.b. ausschneiden, malen, basteln, kleben, aber auch balancieren oder trampolinspringen gingen schlecht. Das Jahr Mototherapie hat ihm sehr geholfen. Es hat seine körperlichen und seelischen Wahrnehmungen geschult. Dieses Kind war früher nie müde zu kriegen. Auch Schmerzen machten ihm wenig aus, wenn er sich weh getan hatte. Durch die Therapie hat er seine Grenzen kennengelernt. Heute kann er schmusen (hat auch was damit zu tun, körperliche Nähe von anderen zuzulassen). Er kann weinen, und erkennt, wenn er müde ist usw.

Jetzt ist er in der Schule, und auch wenn seine feinmotorischen Probleme noch nicht ganz behoben sind, kommt er gut mit, hat gelernt sich zu konzentrieren. Die Lehrerin kennt seine leichte Reizfilterschwäche (Fachwort: alle Geräusche sind für meinen Sohn gleich laut, er muß lernen, sich auf die Lehrerin zu konzentrieren), und sorgt dafür, daß er alles mitkriegt.

Für diese Zusammenarbeit aller (Mototherapie, Erzieherin KiGa, Lehrerin) bin ich sehr dankbar und mein Kind war es auch. Auch mein Mann und ich erkannten, daß unser Kind nicht einfach nur bockig und unwillig war, sondern Hilfe brauchte. Wir konnten auch besser mit ihm umgehen und das hat unsere Beziehung gefördert.

Langer Text, aber ich hoffe, ich konnte Dir helfen.


Viele Grüße


Petra

Katja Allani
11.10.2004, 15:29
Hallo Katrin,

hat die Ergotherapeutin was bei deiner Tochter bemerkt, dass sie die Empfehlung gegeben hat? Wenn ja, oder auch mit Empfehlung aus einem Händigkeitstest, hast du so nicht einen Ansatzpunkt und die Begründung, für deine Tochter Ergotherapie vom Kinderarzt verschreiben zu lassen, d.h. diese auch einfordern zu können? Dann kann auch gut auf eventuelle Wahrnehmungsstörungen geschaut werden.

Ich kenn mich aber in diesem Bereich nicht näher aus.


Gruß Katja

Katrin ELK
11.10.2004, 15:59
Hallo Petra,


danke für deinen langen Text!

Ja, kuscheln tut sie nicht so gerne. Hat sich aber in den letzten Jahren merkbar sehr gebessert (früher mochte sie nicht mal zum Vorlesen auf den Schoß!). Hüpfen auf dem Trampolin z.B. macht sie sehr gerne (hat am WE 40 Hüpfer auf einem Bein geschafft), sie geht seit August in die Vorschule und kann bereits "Lesen" (also noch keine Texte, aber so einzelne Wörter auf Verpackungen oder Werbung etc.), sowohl Groß- als auch einen großen Teil Kleinbuchstaben. Malen würde ich sie als "normal" einstufen, also sie malt sich auch von sich aus selbst, meist mit Kleid (damit man den kleinen Bruder in Hose nicht verwechselt *gg) und längere Haare als z.B. ihr Bruder ... Also schon recht gut eingeschätzt. Auch sind alle Körperteile vorhanden, passen auch von der Größenordung zueinander.

Das sind dann wieder so Dinge, da denke ich, da gibt es keine Probleme.

Ich habe mir aber für Anfang des Jahres vorgenommen, mich um Test (LH und Ergo) zu kümmern. Dann ist mein Kleinster so weit, das ich ihn auch mal zwei drei Stunden abgeben kann und mich mit meiner Tochter auf solche Untersuchungen einlassen kann.


Vielen Dank!

Liebe Grüße

Katrin

Katrin ELK
11.10.2004, 16:07
Hallo Katja,


also es war wirklich nur so ein lockeres Gespräch beim Turnen. Ich habe es mehr so als Tipp aufgefasst. Meine Tochter selber war gar nicht dabei, es ergab sich nur so eine Situation, die sie mitbekommen hat und dann eben das Gespräch ... .

Ja, sicher, ich denke schon, wenn ich Druck mache (ggf. kann ich auch den doc wechseln), aber ich bin nicht sicher, ob es nötig (oder einfach besser) ist, verstehst du?


Liebe Grüße

Katrin


Hallo Katrin,

hat die Ergotherapeutin was bei deiner Tochter bemerkt, dass sie die Empfehlung gegeben hat? Wenn ja, oder auch mit Empfehlung aus einem Händigkeitstest, hast du so nicht einen Ansatzpunkt und die Begründung, für deine Tochter Ergotherapie vom Kinderarzt verschreiben zu lassen, d.h. diese auch einfordern zu können? Dann kann auch gut auf eventuelle Wahrnehmungsstörungen geschaut werden.

Ich kenn mich aber in diesem Bereich nicht näher aus.

Gruß Katja

Katja Allani
11.10.2004, 18:56
Hallo Katrin,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass drei Signale darauf deuten können, dass etwas nicht in Ordnung ist:

- Meidungsverhalten (etwas wird gemieden oder immer wieder verweigert)

- Konzentrationsschwierigkeiten: ein Kind kann dann nicht über

einige Zeit an einem Spiel oder einer Tätigkeit verweilen (z.B. ein Spiel

durchhalten)

- kein Wechsel zwischen ruhigen Phasen und Bewegungsphasen


Das bedeutet, wenn deine Tochter sich wohl fühlt, sich viel und gerne bewegt, wenn sie gerne spielt, auch ruhige Spiele, wenn sie an ihrer Umwelt interessiert ist, wenn sie malt und bastelt, sich Bücher anschaut oder sich vorlesen lässt ... dürfte, so vermute ich, alles im grünen Bereich sein.


Ebenfalls liebe Grüße

Katja

Katrin ELK
11.10.2004, 19:56
Hallo Katja,


ja, genau, das meine ich, sie macht so viele Dinge, die nicht auffällig sind. Aber dann kommen doch immer wieder Zwiefel (wenn gerade jemand berichtet wi ehier).


Ja, meine Tochter meidet z.B. klebrige matschige Sachen anzufassen. Aber ich bin nicht sicher, ob das nun "auffällig" ist, oder eben einfach auch typbedingt.

Ja, sie malt (gerne alleine an ihrem Tisch, Ruhe), spielt mit ihren Barbies, guckt sich Bücher an ... sie kann sich locker 1 Std ganz ruhig und allein beschäftigen. Vorlesen ist der Hit, das könnte sie mehrere Stunden aushalten. Aber sie ist genauso gerne unter Leuten, hat Freundinnen, kann auch gut in einer Gruppe spielen, fuhr schon mit 4 ohne Stützräder sicher Fahrrad ...


Schön, auch mal so etwas zu lesen :o)


Liebe Grüße

Katrin

Katja Allani
11.10.2004, 23:04
Hallo Katrin,

mach dir nicht so viele Sorgen. Matschen usw. mag halt nicht jedes Kind. Und was du so liebevoll von deiner Tochter erzählst: Sie "steht voll im Leben".Sie scheint äußerst lebenslustig zu sein... .

Gute Nacht.

Katja

Katrin ELK
12.10.2004, 19:19
Hallo Katja,

dankeschön!


Liebe Grüße

Katrin



Hallo Katrin,

mach dir nicht so viele Sorgen. Matschen usw. mag halt nicht jedes Kind. Und was du so liebevoll von deiner Tochter erzählst: Sie "steht voll im Leben".Sie scheint äußerst lebenslustig zu sein... .

Gute Nacht.

Katja