Vollst�ndige Version anzeigen : Linksh�ndigkeit und Frauen
rosalind
23.01.2004, 19:10
Hallo!
Ich suche Material, inwieweit Frauen, besonders Naturwissenschaftlerinnen/Technikerinnen, von Linksh�nigkeit bzw. Umschulung auf rechts betroffen sind (positiv und/oder negativ). Gerade habe ich gelesen, dass Marie Curie auch Linksh�nderin war..
�ber Tipps freut sich die bekennende Emanze
Rosalind
Mondg�ttin
25.01.2004, 15:18
�hm...d�rfen das auch "noch lebende" Personen sein?
Ich bin Mathematikerin und Linksh�nderin.
Inwiefern Marie Curie Linksh�nderin war, kann ich nicht sagen, oft genug werden Personen als Linksh�nder bezeichnet, die es dann gar nicht waren, ist also bei "nicht lebenden" Personen nicht immer eindeutig.
Kirstin
Rosalind
25.01.2004, 17:10
>�hm...d�rfen das auch "noch lebende" Personen sein?
selbstverst�ndlich!!
>Ich bin Mathematikerin und Linksh�nderin.
>Inwiefern Marie Curie Linksh�nderin war, kann ich nicht sagen,
die Information habe ich gerade von der Linksh�nderseite, aber ich wei� nicht, woher die ihre Weisheit haben
Ich m�chte gerne beim j�hrlichen Kongress der Frauen aus Naturwissenschaft und Technik (FiNUT, dieses Jahr in Winterthur, wie immer zu Himmelfahrt) zu Linksh�ndigkeit etwas anbieten, bin mir aber noch nicht klar, wie und in welcher Form.
Zu dem Kongress: den gibts seit 1977, wurde im Rahmen der Neuen Frauenbewegung gegr�ndet und ist inzwischen eine etablierte Angelegenheit mit honorigen Festrednerinnen, als berufliche Veranstaltung vom Finanzamt anerkannt und immer wieder spannend.
Auf Weiteres hofft
Rosalind
Hallo!
>Ich suche Material, inwieweit Frauen, besonders Naturwissenschaftlerinnen/Technikerinnen, von Linksh�nigkeit bzw. Umschulung auf rechts betroffen sind (positiv und/oder negativ).
Ich bin auch Mathematikerin und umgeschulte und r�ckgeschulte Linksh�nderin. Ich verstehe aber nicht, warum die Mathematik, v.a. die Reine Mathematik, als Naturwissenschaft gilt. Mein mathematisches Spezialgebiet hat jedenfalls nichts mit der Natur zu tun. Auf meine F�higkeit, mathematische Probleme zu l�sen, hat sich die Umschulung, soweit ich das beurteilen kann, nicht ausgewirkt. Sie bewirkte aber, da� ich in Stre�situationen keinen vern�nftigen Gedanken fassen konnte und die einfachsten Dinge nicht mehr zustande brachte.
Gru� Renate
Rosalind
26.01.2004, 18:12
>Hallo!
>>Ich suche Material, inwieweit Frauen, besonders Naturwissenschaftlerinnen/Technikerinnen, von Linksh�nigkeit bzw. Umschulung auf rechts betroffen sind (positiv und/oder negativ).
>Ich bin auch Mathematikerin und umgeschulte und r�ckgeschulte Linksh�nderin. Ich verstehe aber nicht, warum die Mathematik, v.a. die Reine Mathematik, als Naturwissenschaft gilt.
Das muss mensch vielleicht auch nicht verstehen....
Mein mathematisches Spezialgebiet hat jedenfalls nichts mit der Natur zu tun.
Auf welchem Gebiet arbeitest du denn?
Auf meine F�higkeit, mathematische Probleme zu l�sen, hat sich die Umschulung, soweit ich das beurteilen kann, nicht ausgewirkt.
Bei mir schon. Ich bin zwar keine Mathematikerin, sondern gelernte Kristallographin, unterrichte aber seit langem Mathematik auf unterschiedlichem Niveau. Auf die Linksh�nderproblematik bin ich Anfang/Mitte der 90 erst wieder �ber den Mathematikunterricht in einem Hauptschulprojekt gesto�en, als ich mehrere Links- und Beidh�nderInnen hatte und mir Fehlersystematiken auffielen.
Selbst hat mich es schon behindert, glaube ich. Den Dreisatz habe ich erst begriffen, als ich ihn unterrichten musste. Und Gleichungsumformungen �ber eine halbe Seite weg sind mir immer nur selten gelungen - deshalb war ich eine der ersten Fans von DERIVE
Sie bewirkte aber, da� ich in Stre�situationen keinen vern�nftigen Gedanken fassen konnte und die einfachsten Dinge nicht mehr zustande brachte.
Das kenne ich auch. Zur Zeit sehe ich es als meine Hauptaufgabe an, Stress rechtzeitig zu erkennen und wenn irgend m�glich mich nicht belasten zu lassen.
Gruss
Rosalind
Hallo!
>Auf welchem Gebiet arbeitest du denn?
Ich f�rchte, das wird jetzt sowieso kaum jemand verstehen, aber mein mathematisches Spezialgebiet waren Drinfel'dsche Modulformen. Drinfel'd hat die Theorie der Modulformen(das sind auf der oberen Halbebene der komplexen Zahlenebene definierte meromorphe Funktionen, die ein spezielles Transformationsverhalten haben und holomorph bei Unendlich sind) auf einen bez�glich einer nichtarchimedischen Bewertung vollst�ndigen und algebraisch abgeschlossenen K�rper von Primzahlcharakteristik �bertragen.
Ich arbeite jetzt aber im Bereich Programmierung und Softwareentwicklung, habe also mit Mathematik nur noch wenig zu tun.
>
>Auf die Linksh�nderproblematik bin ich Anfang/Mitte der 90 erst wieder �ber den Mathematikunterricht in einem Hauptschulprojekt gesto�en, als ich mehrere Links- und Beidh�nderInnen hatte und mir Fehlersystematiken auffielen.
Was waren das f�r Fehlersystematiken?
>Selbst hat mich es schon behindert, glaube ich. Den Dreisatz habe ich erst begriffen, als ich ihn unterrichten musste.
Es mag durchaus sein, da� es da einen Zusammenhang mit der Umschulung gibt, es gibt allerdings auch gen�gend Rechtsh�nder, die den Dreisatz nicht verstehen.
>Und Gleichungsumformungen �ber eine halbe Seite weg sind mir immer nur selten gelungen - deshalb war ich eine der ersten Fans von DERIVE
Die liebe ich auch nicht besonders, und sie gelingen mir auch nicht immer. Im Studium hatte ich aber nicht allzu h�ufig mit solchen zu tun.
Gru� Renate
>Hallo!
>Ich suche Material, inwieweit Frauen, besonders Naturwissenschaftlerinnen/Technikerinnen, von Linksh�nigkeit bzw. Umschulung auf rechts betroffen sind (positiv und/oder negativ). Gerade habe ich gelesen, dass Marie Curie auch Linksh�nderin war..
>�ber Tipps freut sich die bekennende Emanze
>Rosalind
Hallo Rosalind,
bei historischen Personen kann man sich nie sicher sein, ob sie LH oder RH waren, auch wenn es Bilder von ihrer "Handarbeit" gibt.
Gem�lde werden in B�chern manchmal spiegelverkehrt abgebildet, und selbst bei den Original- Bildern hatte der Maler die Freiheit, etwas aus seiner Sicht, oder der Sicht der abgebildeten Person darzustellen, vor allem bei Selbstportr�ts.
Das wollte ich nur zu bedenken geben, wenn es hier um Historie und Linksh�ndigkeit geht.
Gru� Sylvia
Rosalind
27.01.2004, 18:38
>>Auf die Linksh�nderproblematik bin ich Anfang/Mitte der 90 erst wieder �ber den Mathematikunterricht in einem Hauptschulprojekt gesto�en, als ich mehrere Links- und Beidh�nderInnen hatte und mir Fehlersystematiken auffielen.
>Was waren das f�r Fehlersystematiken?
Zun�chst haupts�chlich Verdreher, ("muss ich jetzt 10 durch 2 oder 2 durch 10 teilen")verbunden mit Panik und oder Aggression (Typ "Angstbei�er"). Wenn ich ihnen aus der Angst heraushalf, konnten sie meist ziemlich schnell wieder klar denken und die Aufgaben korrekt l�sen.
Des Weiteren eine verbissene Abneigung gegen vorgegebene Rechenwege. ("Ich verstehe, was das bedeutet!!")Hierbei habe ich etliche K�mpfe mit den S�ssen als auch mit KollegInnen von der Puschenp�dagogik ausgefochten, da ich penetrant auf einem dokumentierten, mathematisch korrekten Rechenweg bestand, auch auf dem Schmierzettel. Welchen Weg sie nahmen, war und ist mir dabei egal, Hauptsache siehe oben.
>>Selbst hat mich es schon behindert, glaube ich. Den Dreisatz habe ich erst begriffen, als ich ihn unterrichten musste.
>Es mag durchaus sein, da� es da einen Zusammenhang mit der Umschulung gibt, es gibt allerdings auch gen�gend Rechtsh�nder, die den Dreisatz nicht verstehen.
Haben diese Rechtsh�nderInnen auch sonst Probleme mit Mathematik?
Ich sehe zur Zeit Mathematik als eine Sprache an, die eine einigerma�en missverst�ndnisfreie Kommunikation erm�glicht - zumindest auf dem Niveau, auf dem ich sie betreibe (bis etwa Leistungskurs Abitur)
Aber es ging hier auch nicht nur um Mathematik, sondern auch um Physik, Chemie, Biologie, Ingenieurwissenschaften etc.......
Rosalind
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