Frage wegen der Schreibrichtung

[Tine]

Hallo!


Mal wieder eine Frage von mir:


Mein Sohn 5 1/5J. fängt an, zu schreiben.

Er kennt alle fast Buchstaben und "bastelt" sich nun selber Worte daraus zurecht, zum Teil in recht abenteuerlicher Rechtschreibung. Bisher haben wir das Schreiben weder unterbunden (warum auch), noch besonders gefördert. Wir haben uns mit ihm über jede "Neuentdeckung" gefreut und darauf geachtet, daß er sich das Blatt in die richtige Schreibhaltung für LH legt, das war alles.


Interessant war, daß er anfangs alles "richtig herum", also von links nach rechts geschrieben hat.


Seit einer Weile aber schreibt er konsequent von rechts nach links, die Buchstaben mal Spiegelschrift, mal richtig.

Nun bin ich doch ziemlich unsichter... Soll ich ihn einfach machen lassen, weil es ja für ihn im Moment noch eher ein "Schreiben spielen" ist, oder soll ich doch darauf achten, daß er in der richtigen Richtung schreibt?


Einerseits möchte ich dem Schreiben jetzt noch nicht zu viel Gewicht geben (es ist mir viel wichtiger, daß er viel malt und zeichnet, um seine Stiftführung zu lockern...), andereseits habe ich ein bischen Angst, daß sich die falsche Schreibrichtung einprägt und es für ihn in der Schule schwierig wird, umzulernen...


Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Wie würdet ihr reagieren?


Liebe Grüße, Tine

[Tilman]

>>Er kennt alle fast Buchstaben und "bastelt" sich nun selber Worte daraus zurecht, zum Teil in recht abenteuerlicher Rechtschreibung...Seit einer Weile aber schreibt er konsequent von rechts nach links, die Buchstaben mal Spiegelschrift, mal richtig. Nun bin ich doch ziemlich unsichter... Soll ich ihn einfach machen lassen, weil es ja für ihn im Moment noch eher ein "Schreiben spielen" ist, oder soll ich doch darauf achten, daß er in der richtigen Richtung schreibt?<<


Unbedingt machen lassen! Die richtige Schreibrichtung ist eine Sache, die letzten Endes irgendwann visuell kontrolliert wird: das geht zum Schluss von selber in die gute Richtung. Jetzt ist alles noch Spiel und Experiment. Einflussnahme verdirbt da den Spass und schraenkt ein. Kinder lernen das meiste aus eigenem Antrieb, und lockerer und entspannter, als man ihnen vormachen kann.

Tilman

[Olli]

Unbedingt machen lassen! Die richtige Schreibrichtung ist eine Sache, die letzten Endes irgendwann visuell kontrolliert wird: das geht zum Schluss von selber in die gute Richtung. Jetzt ist alles noch Spiel und Experiment. Einflussnahme verdirbt da den Spass und schraenkt ein. Kinder lernen das meiste aus eigenem Antrieb, und lockerer und entspannter, als man ihnen vormachen kann.


Da bin ich der gleichen Meinung wie Tillman (Ausnahmsweise einmal ;-)), denn jedes Kontrollieren bedeutet auch irgendwie immer ein Beschneiden der Phantasie und des Spasses am Spiel. Und für das richtige lernen des Schreibens ist ja dann letzendlich auch die Schule noch zuständig (Was würden die wohl die ersten Jahre mit sich und den Kindern anfangen, wenn jedes Kind schon richtig schreiben könnte).


Mein Sohn (6) ist auch gerade dabei sich spielerissch mit dem Schreiben zu befassen und trotzdem er Rechtshänder ist schreibt er doch mitunter auch viele Buchstaben entweder in Spiegelschrift, aber auch untereinander, sowie kreuz und quer - gekippt.

Das Spiel mit dem (für mich zusammenhangslosen) Buchstben hinschreiben haben er und seine Cousine (6) auch reichlich ausgelebt. Ich sollte dann immer vorlesen, was dort geschrieben stand und wir alle vielen in ein fürchterliches Gelächter, wenn ich die "Worte" so vorlas, wie sie geschrieben standen.


Olli

[Katja Allani]

Hallo Tine,

das freie Ausprobieren des "Schreibens" (weder gefördert noch unterbunden)halte ich auch für wichtig.

Dein Sohn, wenn ich richtig gerechnet habe, kommt im nächsten Sommer zur Schule?

Um linkshandgerechte Schreibhaltung und Schreibrichtung einzugewöhnen, emfiehlt sich so ein halbes bis ein viertel Jahr vor Schuleintritt das "Übungsheft für Linkshänder" von Sattler. Das sind sogenannte Nachspur-(Nachmal-)Übungen (und einige Schneideübungen), die wenn sie den Kindern Spaß machen, sehr sinnvoll sind, da "Schreiben" ohne Buchstabenlernen geübt wird.

Viele Grüße Katja.

[Tine]

Hallo!


Danke für eure Antworten. Ihr habt mich in meinem "Mutterinstinkt" bestätkt


Ich hätte kein gutes Gefühl bei einem "eingeifen" gehabt. Ich hatte eben nur Bedenken, weil er über das Stadium, Buchstaben nur so aneinander zu reihen, hinausgeht und schon "ganze" Worte und Sätze zu schreiben versucht...


Das Übungsheft wede ich mir auf alle Fälle besorgen.

Solche Übungen können ja sicher auch RH-Kindern nicht schaden. Vielleicht können sich die Kindergärtnerinnen ja noch ein paar Anregungen für die Vorschul-Übungen holen. Gemeinsam macht es doch noch mehr Spaß.


Tschüß, Tine