Vollständige Version anzeigen : 5 Jähriger Sohn hat den Händigkeitstest verfälscht
Marion_69
20.07.2012, 23:24
Hallo,
Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben, denn ich bin nun echt ratlos, was der richtige Weg ist.
Zu unserem Fall. Unser Sohn wird im August 6 jahre alt. Er hat in den ersten Lebensjahren oft die Hand gewechselt, so daß wir schon damals das Gefühl hatten, daß er vielleicht ein Linkshänder sei, bzw. sich noch nicht festgelegt hat . Wir Eltern sind beide Rechtshänder. Wir haben versucht, bei vielen Dingen ihm die Wahl zu lassen, wie er es nimmt. Es kristallisierte sich immer mehr die rechte Hand raus.
Gesprochen hat er spät, erst so mit 2,5-3 Jahren. Dann hat er viele Buchstaben vertauscht. Ab 3,5 Jahren bekam er Logo, wegen Dyslexie. Mittlerweile ist davon außer beim sch nix mehr zu hören.
Malen ist nicht so sein Ding. Es klappt einfach nicht, also macht er es nicht. Außer Kritzelkratzel. Fausthaltung war bis vor gut 8 Monaten normal. Mittlerweile malt er Strichmännchen. Mit Fingerfarben wird gerne beidhändig gemalt. Ansonsten rechts. Wir haben ihn schon darauf angesprochen, ob er es auch mal mit der anderen Hand versuchen will, nein.
Er ist oft fahrig und unkonzentriert. Auch kann er sich nicht 3 Dinge, die er nacheinander erledigen soll merken.
Auf empfehlung des Kindergarten und des Kinderarztes bekommt er seit ca einem Jahr auch Ergo.
Diese machte mit ihm Schwungübungen, die nicht so gelingen wollten. Er wollte immer von Rechts nach links beginnen und die Kringel oft seitenverkehrt malen. die Frage mit dem Überkreuzen kam auf. Ja, er ist gekrabbelt und das überkreuzen funktioniert unbeobachtet.
Im Bericht stand dann, "die Händigkeit ist noch nicht festgelegt".
Ein paar Therapiestunden später meinte die Therapeutin, daß sie nicht mit bestimmtheit sagen kann, ob er rechts oder linkshänder sei, da er sehr oft die Hand wechsele und ich das bitte abklären lassen soll.
Zum Glück gibt es in Mannheim eine Linkshandberatung die nach Dr. Sattler arbeitet. Bei dieser sind wir nun.
Meine eigene Beobachtung zeigt, daß er eigentlich nur noch alles mit rechts macht. und auf den ersten Blick würde ich keine Zweifel daran haben. Und dann ist wieder irgendwas, das macht er dann nur mit der linken Hand. Er gibt z.B. immer die linke Hand zur Begrüßung.
Nun hatten wir heute die dritte Stunde zur Testung. In der letzten Stunde hat er spielerisch kleine Tätigkeiten mal mit links und mal mit rechts ausführen sollen. Er war bei beiden Seiten gleich schnell.
Bein manchen Dingen verstehe ich sein Verhalten nicht. Er hatte Probleme damit, so kleine Stifte in eine Platte zu stecken, er musste manchmal 2-3 mal zugreifen bis er den Stift in der Hand hatte(Das Problem war bei beiden Seiten). Er hat aber zuhause kein problem damit 2 Stunden lang Bügelperlen auf die Stiftplatte zu stecken. Freiwillig und mit der Rechten Hand. (er richtet sich dazu alles selbst hin, ich lege ihm nichts auf eine bestimmte Seite)
Heute wurde der Test weiter gemacht. Er durfte Perlen auf einen Draht stecken und Kreisel drehen. Machte er alles mit rechts. seine linke Hand lag zur Faust geballt neben ihm und wurde von ihm absolut nicht benutzt, selbst bei Aufgaben, die beidhändig besser laufen. Z.B. einen Turm bauen. stur nur mit rechts. Hat sich zwar geärgert, daß er schief wurde und nur 7 Steine hoch, aber er wollte partout nicht die linke hand dazu nehmen.
Sie hatte dann noch so kleine Vögelchen zum aufziehen. Er steckte mit der rechten Hand den Schlüssel rein und hielt ihn fest. Und dann drehte er mit der linken Hand den Vogel.
Die Therapeutin meinte dann, daß sie den Test so nicht auswerten kann, da er sich so beherrschte, die linke Hand nicht zu benutzen.
Aber sie meint, daß er wohl ein Linkshänder und nur durch die Beeinflussung der Erwachsenen in seinem Umfeld meint, das links die Falsche Hand ist und nur rechts richtig ist.
Jetzt liegt es an uns . zu entscheiden, ob wir auf Links umtrainieren oder nicht. Sie meinte aber auch, daß unser Sohn sehr Fix ist, mit sehr viel energie und sie Prophezeit für die Schule, daß er vieles von seiner Energie dafür aufbrauchen wird um sich zu beherrschen, bloß nicht die linke Hand zu nehmen und das sie dann in seinen Leistungen wiederspiegeln wird.
Im Moment ist es aber so, daß er sich auch zuhause weigert was mit links zu machen. Nee, macht er nicht, basta. Wie soll ich dann was mit ihm üben
Ich bin da echt ratlos, was ist nun richtig? Sollen wir umschulen. Wie macht man das, wenn das Kind nicht will?
Wir haben ihn übrigens von der Schule zurückstellen lassen und er wird ab September die Grundschulförderklasse besuchen.
Was machen wir nun???
Ratlose Grüsse
Marion
Hallo Marion!
Willkommen hier und eine gute Zeit!
Wenn ich mal als nicht-Fachfrau meinen Senf abgeben darf, dann erscheint mir dein Anliegen wie eine verzweifelte Suche nach dem "rechten" Händchen. Und dein Sohn hat das Ganze schon durchschaut - was für ihn spricht.
Da ist schon eine Menge Spannung drin und es tut mir fast Leid für dich und deinen Sohn.
Vielleicht habt ihr linkshändige Bekannte oder Freunde und wenn dein Sohn die Normalität dessen sehen könnte, dann könnte der Druck vielleicht weniger werden.
Aber das ist nur eine Idee von mir.
Alles Gute!
Hallo Marion_69
sei mir herzlichst gegrüßt. Ich finde es beachtenswert, dass Du und Dein Mann so um die Händigkeit Eures Sohnes besorgt seid. War die Limkshänderberaterin selbst linkshändig, eine umgeschulte Linkshänderin oder eine Rechtshänderin?
Für mich wäre dies schon wichtig. Denn selbst betroffene Linkshänderberater(innen) können mit dieser Thematik meines Erachtens ganz anders umgehen, als rechtshändige Linkshänderberater(innen).
Hole Dir doch bei einer anderen Linkshäderberaterin eine Zweitmeinung ein.
Liebe Grüße, Johanne
Marion_69
21.07.2012, 19:14
Hallo Viola,
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, du hast recht. Im Moment is bei uns ganz schön Spannung drin. Er ging vorher immer gerne zur Ergo, aber zur neuen? Da ist vorher immer Theater. Klar, er ist nicht Dumm, er merkt schon, worum es geht.
Bei der ersten Kennenlernstunde wurde nach dem Zähneputzen gefragt. Ob ich ihn denn mit rechts geführt hätte. Nun ja, wie soll ich sagen. Anfangs habe ich ihm geputzt, später er selbst, mit rechts. Ich denk mir doch nicts dabe.Am nächsten Morgen nach der Ergo meinte mein Sohn zu mir. Ich bräuchte mir keine Sorgen mehr machen, er wird ab sofort nur noch alles mit der rechten hand machen. Ich bin erschrocken über diese Aussage und meinte zu ihm, er soll die Dinge mit der Hand machen die er will. Er dann, auch die linke? Ich ja, natürlich. Er, dann bin ich aber froh, mit der anderen könne er es nämlich besser. Und putzt sich mit der linken Hand die Zähne.
War aber nur das eine mal der Fall, sonst machte er nun alles mit rechts.
Er ist zuhause auch viel unbefangener, bei der Ergo ist er ganz Verkrampf.
Mal schauen, wie es nächste Woche wird, sie hat ihm versprochen mit ihm zu turnen.
Grüsse
Marion
Marion_69
21.07.2012, 19:31
Hallo Johanne,
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, klar sind wir besorgt, wir wollen ja schon daß er seinen richtigen Weg findet und dann auch einen optimalen Start in der Schule hat. Wir haben ihn schon bevor das mit der Händigkeit zum Thema wurde, ein Jahr zurückstellen lassen. Wir wollten nicht, daß er in der Schule gleich mit Mißerfolgen startet, da er zwar im Kopf fix ist, es aber von der Motorik her nicht umsetzen kann. Er sollte ja eigentlich dieses Jahr in die Schule.
Die Dame von der Linkshänderberatung ist eine Linkshänderin. Ob sie aber schon immer ist, oder umgeschult, weiß ich nicht.
Getroffen hatte mich ihre Aussage. Wir hätten dem Tim nie eine Wahl gelassen. Wir hätten durch unser Verhalten für ihn entschieden, daß er ein Rechtshänder sei.
Das fand ich schon hart.
Ich bin halt ein Rechtshänder und bringe ihm etwas so bei, wie ich es gelernt hatte.
Ich bin mal gespannt wie die nächste Stunde wird. Über eine Wechsel habe ich noch nicht nachgedacht.
Grüsse
Marion
Liebe Marion,
Ich konnte jetzt nicht umhin, mir nach deiner Erzählung, was ihr schon alles mit dem Jungen gemacht habt, folgendes zu denken: Vielleicht überforderst du dein Kind ja mit den vielen Sitzungen: Ärzte, Logopäden, Ergotherapeuten, Linkshändertherapeuten,... Vielleicht geht das deinem Kind ja enorm auf die Nerven und er zieht einfach den falschen Schluss, nämlich: "Irgendwas stimmt mit mir nicht, deshalb muss ich dauernd zu irgendwelchen komischen Ärzten. Das will ich aber nicht. Was könnte ich dagegen tun? Was mache ich anders als Mami und Papi? Ach ja, ich benutze die andere Hand. Deshalb benutze ich die einfach nicht mehr, dann haben mich Mami und Papi wieder so lieb, wie ich bin und alles wird wieder gut."
Vielleicht lieg ich damit auch total falsch. Ist nur so ein Gedanke...
Hallo Marion_69
Du schriebst:
Getroffen hatte mich ihre Aussage. Wir hätten dem Tim nie eine Wahl gelassen. Wir hätten durch unser Verhalten für ihn entschieden, daß er ein Rechtshänder sei.
Das fand ich schon hart.Was diese Beraterin gesagt hat, vergiß es doch einfach. Es ist doch verständlich, daß Du, Ihr als Rechtshänder eurem Sohn alles mit der rechten Hand gezeigt habt. Für Euch war das halt normal.
Da ich erst mit 55 Jahren rein zufäälig erfahren habe eine umgeschulte Linkshänderin zu sein, ließ es sich leider nicht vermeiden, dass ich meinen Sohn unwissend, ebenfalls auf rechts umgeschult habe, obwohl er ein Linkshänder ist. Er fühlt sich als Beidhänder und ihm gefällt es so, was ich leider respektieren muß.
Auch Linkshänder die es bleiben durften, können meistens nicht die Folgeerscheinung einer Umschulung verstehen, geschweige denn eine Rückschulung. Ich durfte dies selbst erfahren. Eine Linkshänderin die es bleiben durfte fragte mich erstaunt, weshalb ich mich denn zurückschulen wolle, ich könnte doch froh sein nun Rechtshänder geworden zu sein. Ich wiederum verstand ihre Frage nicht. Sich mit 60 Jahren noch zurück zu schulen ist fürwahr ein harter Brocken. Jedoch es lohnt sich allemal!
Für Deinen, Euren Sohn wäre eine linkshändige Person hilfreich, die ihre Linkshändigkeit als etwas völlig Normales lebt und mit ihm daüber spricht.
In Johanna Barbara Sattlers Buch "Die Psyche des linkshändigen Kindes" (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3403030911/httpmengeccli-21) gibt es eine für mich sehr ergreifende Geschichte von einer Seele die mit Tieren spricht. Ich durfte mich darin ein Stück wiederfinden.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Kraft und Geduld für die Begleitung eures Sohnes.:)
Liebe Grüße, Johanne
Marina Neumann
23.07.2012, 12:43
Hallo Marion,
viele Kinder im Vorschulalter, die eigentlich LH sind, haben trotzdem schon eine starke Prägung auf rechts erfahren und identifizieren sich auch teilweise damit.
Auch ich habe immer wieder linkshändige Kinder in meiner Praxis, die eine starke Rechtsprägung haben und die auch versuchen, beim Test bewußt mehr die rechte Hand zu benutzen.
Ich teste aber etwas anders als die zertifizierten Linkshänderberaterinnen, und meistens gelingt es mir, durch meine Testung beim ULH emotional eine Tür zu öffnen, sodass das Kind spüren kann, dass mit links etwas anders ist und sich besser anfühlt. Wenn das in der Testsituation nicht gelingt, lasse ich dem Kind Zeit und versuche dasselbe noch mal in einer Folgesitzung.
Wichtig für die Zwischenzeit ist, wie die Eltern zur Linkshändigkeit ihres Kindes stehen, ob sie davon überzeugt sind und ob sie an dem Thema dranbleiben.
Ich gebe dem Kind in solch einem Fall z.B. die "Hausaufgaben" mit, dass es jeden Tag ein Bild mit links malen soll, dass die Bilder gesammelt werden und dann in der nächsten Sitzung gemeinsam mit dem Kind angeguckt und "ausgewertet" werden. Außerdem spreche ich mit dem Kind darüber, warum es kein LH sein will etc.
Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll, dass Ihr euch eine Zweitmeinung einholt. Auf die Art wird dem Kind erneut gespiegelt, dass es LH ist,
aber eventuell so, dass das Kind es besser annehmen kann.
Liebe Grüsse von Marina Neumann
KerstinB
23.07.2012, 13:24
Hallo Marion_69,
herzlich willkommen.
Ist Euer Sohn in den KiGa gegangen? Was ich aus m. Umfeld und von anderen mitbekomme, ist, dass dort offenbar nach wie vor keine Bewusstheit zur Händigkeit besteht und wie damit umzugehen ist (wie auch in vielen Familien, b. Kinderärzten usw. usf., das ist insofern "nur" eine Feststellung, kein Vorwurf o. ä., womöglich hat dies auch Eure Händigkeitsberaterin sagen wollen, denn am Ende / vom Ergebnis läuft es leider darauf hinaus, dass viele linkshändige Kinder auch heutzutage eher selten eine Chance haben, bis zur Schule un-umgeschult durchzukommen...). Bis ich darauf kam, ULH zu sein, war das Thema für mich - und viele andere hier - ebenso ein blinder Fleck.
Schon mit etwas Kenntnis u. Bewusstheit ließen sich auch für RH-Erwachsene LH-Kindern (im Übrigen auch umgekehrt bei LH-Erwachsenen u. RH-Kindern) die Sachen entsprechend ihrer Linkshändigkeit zeigen... - nur, man muss es halt erst Mal wissen. Es braucht noch viel Aufklärungsarbeit. Empfehlenwert finde ich dafür u. a. auch diesen TV-Beitrag mit Marina Neumann: http://www.rbb-online.de/zibb/service/familie/mit_links_durchs_leben.html oder via http://www.linkerhand.de/
Da es an der Aufklärung, Bewusstheit usw. eben leider noch hapert, verliert sich noch zu oft das linkshändige Agieren über die ersten Jahre: Oftmals muss zunächst z. B. das linkshändige Essen u. Trinken oder Begrüssen mit der Hand dran glauben, wenn dies im KiGA "geübt" wird, dann fängt´s mit den Stiften/Malen usw. an, es wird einfach in die rechte Hand gedrückt oder erklärt, der Stift gehöre nach rechts usw. usf. Zuhause wirkt es dann so, als ob sich "links eben verwächst" und "rechts die richtige Hand sei", dies mag auch zutreffen bei rechtshändigen Kindern, jedoch nur nicht bei linkshändigen Kindern. Wer weiß, was dann noch so alles an Bemerkungen von den Kindern aufgeschnappt wird oder sie sich eben auch selbst bei anderen abgucken usw. usf. Da das Umfeld mehrheitlich rechtshändig zu agieren scheint, das Meiste rechtshändig ausgerichtet ist, dient dies auch als "Vorbild", als "Norm" usw. Das geht weder an Eltern noch Kindern spurlos vorbei.
Ich wünsch Euch jdf. alles Gute und dass Eurer Sohn und Ihr das richtige Händchen habt - für das Finden seiner richtigen, starken Hand,
viele Grüsse, KerstinB
Arvid Spiekermann
24.07.2012, 10:39
Hallo Marion,
eure Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, ich habe schon mehrfach solche Kinder in meiner Beratung kennen gelernt. Könnte es sein, dass es unter der Geburt leichte Komplikationen gegeben hat? Deine Beschreibungen deuten (aus der Ferne) auf eine ganz leichte motorische Störung der dominanten Seite, hier der linken Hand. Meistens hat es einen winzigen Sauerstoffmangel gegeben, der nicht mehr rückgängig zu machen ist und an dem niemand Schuld ist.
Dann wird jedes Kind ab der Geburt immer wieder erleben, dass es sinnlos ist, etwas mit links zu probieren, da es dort feinmotorische Schwierigkeiten hat. Das kann kein Kind alleine verstehen, denn es verstehen ja noch nicht einmal die ganzen Experten, die in allen Fällen beteiligt sind.
Diese Kinder können übrigens im Schulalter alle Testverfahren inzwischen auswendig, ein einfacher Zweitversuch bei einer anderen Linkshänderberaterin wird nichts bringen. Und: Es hat absolut nichts mit eurem Vormachen, den persönlichen Eigenschaften der Beraterin oder sonstwelchen Geschichten zu tun, auch nix mystisches esoterisches.
Viel Erfolg beim weiteren Forschen in dieser Angelegenheit!
Beste Grüße aus dem Norden,
Arvid
Marina Neumann
24.07.2012, 11:28
Hallo Arvid,
ich bin nicht sicher, ob deine Beschreibung von linkshändigen Kindern mit Sauerstoffmangel bei der Geburt, der nicht rückgängig zu machen war, auf Marions Sohn zutrifft.
Das Kind hat ja seine Mutter gefragt, ob es auch die linke Hand benutzen kann, hier für das Zähneputzen, und das klappt scheinbar gut.
Ich bezweifle, dass das Kind mit links so große feinmotorische Schwierigkeiten hat.
Aus der Ferne ist das aber alles nicht wirklich zu beurteilen.
Liebe Grüsse von Marina Neumann
KerstinB
24.07.2012, 16:26
Hallo Arvid,
mal abgesehen davon, was jetzt mit Marion_69s Sohn wirklich ist und sie dazu meint, aus der Ferne können wir ja alle nur Vermutungen anstellen und weder das eine noch das andere kategorisch o. als nicht mehr sinnmachend (wie z. B. e. 2. Händigkeitstest) ausschließen.
Meine Frage anhand Deiner Gedanken wäre z. B. auch, ob die mögl. negativen motorischen Folgen einer minmal verminderten Sauerstoffzufuhr (und sofern diese vermind. Zufuhr tatsächlich für spätere feinmotorische Probleme ursächlich wäre und sowohl bei RH als auch bei LH, denn die bereits angeborene Händigkeit ist ja wiederum nicht ursächlich für e. Sauerstoffmängel b. der Geburt) nicht gerade bei LH-Kindern dahin führen kann, diese "Probleme" ggf. nicht doch noch in den ersten Jahren entsprechend "korrigieren" zu können, weil sie eben umfeldbedingt (mehrheitlich rechtshändige Ausrichtung usw.) sowieso schon Schwierigkeiten haben, ihre originäre Händigkeit zu leben bzw. entsprechende Unterstützung aus dem Umfeld zu bekommen.
Käme beides zusammen, also 1. tats. eine sauerstoffmangelbedingte feinmotorische Störung und 2. fehlende "normale" Förderung der dominanten (hier linken) Hand, könnte es ex post, übersieht man den m. E. sehr wichtigen Punkt 2, tatsächlich so aussehen, als wäre die Folgen der minimalen Sauerstoffproblematik irreversibel.
"Statistisch" müsstest Du ja, da es immer heisst, RH kommen viel viel häufiger als LH vor ;), bezüglich dieser Problematik auch mehr mit RH-Kindern zu tun haben, also die, die wirklich RH sind, jedoch sauerstoffmangelfolgenbedingt auf links "ausweichen" müssen.
Wie ist dazu Deine Erfahrung?
Oder hast Du mehr mit LH-Kindern zu tun in diesem Punkt? Wenn ja, würde dies für mich eben die Folgefrage aufwerfen, da die Problematik ja ebenso bzw. anzahlmäßig sogar mehr RH-Kinder betreffen müsste, s. o., ob RH-Kinder dann durch ausreichende Förderung ihrer rechten Hand im mehrheitlich rechtshändig ausgerichteten Umfeld ihren "Geburtsmangel" doch noch (vermutlich meist unbemerkt) korrigieren konnten...
viele Grüsse, KerstinB
Marion_69
24.07.2012, 21:29
Hallo Arvid,
und auch Hallo allen Anderen, die mir noch geantwortet haben,
Mein Sohn kam mit Notkaiserschnitt bei Vollnarkose auf die Welt. Dieser Schritt wurde eingeleitet, da seine Herztöne be den Wehen immer schwächer wurden. Er hatte die Nabelschnur um den Hals gewickelt.
In den Berichten von der normalen Ergo wurde eine angeborene sensomotorische Störung erwähnt. In wie weit das nun unsere momentane Situation Beeinflußt, kann ich nicht sagen.
Ich hatte heute Morgen auch ein Gespräch mit den Erziehern im Kindergarten. Tim geht in einen Integrativen Kindergarten. In seiner Gruppe sind 4 Kinder mit Handicap. Ein Erzieher ist Linkshänder, ein Handicapkind ist Linkshänderin und ein Mädchen aus seiner Vorschulgruppe befindet sich seit ca einem Jahr in der Umschulung auf die linke Hand.(Das wechseln der Hände fiel einer Kindergärtnerin auf)
Der Kindergarten achtet darauf, keinerlei Wertung der Seiten durchzuführen und kein Kind bekommt den Stift in die Hand gedrückt. Es gibt auch Linkshandscheren, die beim Basteln für jeden erreichbar sind.
Ihnen ist bei Tim in keinster Weise ein Wechsel der Hände aufgefallen. Weder beim Basteln, Spielen, noch bei den Arbeiten der Vorschulgruppe.
Sie wollen nun die letzten paar Tage noch Beobachten und mir davon Berichten. Der Kindergarten geht nur noch bis nächsten Mittwoch.
Morgen haben wir unseren Ergotermin. Wir haben das Thema in den letzten Tagen Zuhause nur noch einmal angesprochen. Er wünscht sich, daß der Papa mitgeht und ich draußen bleibe. Es hätte ihn gestört, daß ich immer soviel mit der Therapeutin gesprochen hätte und sie deshalb nicht mit ihm Turnen konnte.
Ich werde danach wieder Berichten.
Liebe Grüsse
Marion
KerstinB
25.07.2012, 11:05
Ich hatte heute Morgen auch ein Gespräch mit den Erziehern im Kindergarten. Tim geht in einen Integrativen Kindergarten. In seiner Gruppe sind 4 Kinder mit Handicap. Ein Erzieher ist Linkshänder, ein Handicapkind ist Linkshänderin und ein Mädchen aus seiner Vorschulgruppe befindet sich seit ca einem Jahr in der Umschulung auf die linke Hand.(Das wechseln der Hände fiel einer Kindergärtnerin auf)
...was mir spontan dazu einfällt:
Wie ist die Wahrnehmung / Verhältis von Tim zu den beiden lhändigen Kindern und dem LH-Erzieher? Bzw. wie verläuft z. B. die Rückschulung des 2. linkshändigen Kindes? Ich frag nur, Kinder nehmen so viele Dinge auf und wahr, leiten daraus wiederum Sachen für sich ab, da kommt man manchmal gar nicht drauf...
Das mit der schwierigen Geburt könnte ja dann tatsächlich, siehe Arvid, viell. auch eine Rolle spielen - auch nach dem Vermerk der Ergo..., wer weiß.
Gut ist ja, dass aus den Vermutungen, die hier eben "nur" aus der Ferne zusammengetragen werden können, sich einfach neue Ideen oder Hinweise für Euch ergeben können, jede/r weist auf anderes hin oder hat andere Erfahrungen, das kann ja auch schon viel helfen - schon um aus bisherigen Denkmustern zu kommen...
alles Gute, KerstinB
Marion_69
25.07.2012, 11:33
Hallo KerstinB,
Der Tim hängt sehr an dem Erzieher, er ist so seine Hauptbezugsperson in der Gruppe.
Mit dem Mädchen aus der Vorschulgruppe spielt er ab und an. Ich weiß gar nicht, ob ihm die Händigkeit aufgefallen ist oder in wieweit ihm etwas von der Rückschulung aufgefallen ist. Er hat nie etwas davon erwähnt.
Als bei uns in der Familie das Gespräch zur Händigkeit aufgekommen ist, habe ich es erwähnt, aber er ist nicht groß drauf eingegangen, ob er es wüßte oder nicht.
Mir ist auch noch was anderes wichtiges eingefallen. Der Tim hatte sich letztes Jahr den rechten Arm gebrochen, er war komplett in Gips. Eigentlich wäre das doch für ihn DIE Gelegenheit gewesen, vieles mit der linken Hand zu machen, aber nein - er mußte unbedingt trotzdem alles mit Rechts machen. Wir waren in diesen 4 Wochen drei mal im Krankenhaus seinen Softcast zu reparieren :) .
Und zu diesem Zeitpunkt war das Thema Händigkeit bei uns noch gar nicht im Gespräch.
Liebe Grüsse
Marion
Marion_69
14.10.2012, 16:25
Hallo Alle Zusammen,
Seit meinem letzten Bericht ist ja nun schon einige Zeit vergangen und ich wollte nun mal erzählen wie es bei uns weiter ging.
Als erstes muß ich noch einen Falschinformation berichtigen. Mein Sohn hatte letztes Jahr im April den LINKEN Arm gebrochen, nicht den Rechten.
(Die Therapeutin meinte, das erklärt einiges)
Wir sind immernoch bei der gleichen linkshänder Ergotherapeutin.
Sie hat noch weitere Tests gemacht.
Der Tim durfte sich in eine Hängematte legen und schwung holen (machte er mit links) dann durfte er Kegel umwerfen( machte er anfangs mit links, bis er aus dem trott kam, dann nur mit rechts)
Sie machte Nachspurübungen, die fand ich mit links und mit rechts gleich gut oder schlecht.
Dann der Raum Lage Wahrnehmungstest.
Er hat bei fast alle Figuren die gespiegelte version als gleiches gewählt.
nur bei den überlagerten Formen hatte er fast alles richtig.( diesen Test hatte unsere vorhergehende Ergotherapeutin auch mit ihm ganz am Anfang gemacht( vor ca. 1 Jahr) dort schnitt er recht gut ab.
Die übungen bei denen formen auf punkte übertragen mußte, bekam er gar nicht hin und wollte dann auch nach dem 4. Bild nicht mehr weiter machen.
Formen nachzeichnen( Kreis, Quadrat, Dreieck) klappte sehr krakelig.
Die Auswertung des letzten Teiles landet in dieser Skala im unteren drittel, das sei im Niveau eines 3 Jährigen.
Wir hatten dann ein Auswertungsgespräch, in dem sie uns sagte, daß sie sich sicher ist, daß der Tim ein LH sei und es besser ist, wenn er das Schreiben mit links lernt.
Einen angeborenen Fehler in der Motorik wg. Sauerstoffmangel schliesst sie weitgehends aus. wenn, dann hat er sich schon verwachsen oder ist nicht so stark.
Der Tim hat währen des Gespräches aus Duplosteinen eine Riesige, mehrere Etagen hohe und sehr lange Brücke gebaut, die auch noch an den richtigen Stellen abgestützt war.
Sie zeigte auf das Gebilde und meinte, dann könne er sowas auch nicht bauen. So etwas könnten auch nicht viele 6 Jährige
bauen.
Also haben wir uns entschlossen eine Umschulung zu starten.
das war Anfang September
Wir haben eine tolle Armbanduhr gekauft, die soll er an der rechten Hand tragen.
Ich soll ab sofort ihm nicht mehr mittig eindecken, sondern links.
Ansonsten erstmal nichts weiter machen.
Seit dem 15 Sept. geht er in die Grundschulförderklasse. Die Lehrerin weiß bescheid und ist sehr Kooperativ. Ich habe ihr auch das Buch " Der umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn" empfohlen. Ich selbst habe es auch gelesen, sowie noch 2 weiter Bücher zum Thema.
Jetzt hat der Tim aber jeden Tag Hausaufgaben auf. Täglich was zum ausmalen. Was mache ich denn damit? Mit rechts malen lassen, mit links?
Gut, ich habe ihn anfangs mit rechts ausmalen lassen. Das ergebnis war nicht so dolle. er bekam anfangs dann nur Häkchen für gemacht, kein Smiley. Ich nahn dann die nächste hausarbeit mit zur ergo und dort machte er dann die hälfte mit der linken Hand( Aber mit viel gejammer)
Die Therapeutin schrieb dann noch ein paar zeilen dazu, und seitdem bekommt er für seine Arbeiten einen Smiley. ( das passt dann wieder anderen Kindern in der Klasse nicht, denn die bekommen für eine ähnlich ausgemalte arbeit nur ein Häkchen.
Ich habe dann mit dem Tim ausgemacht, wir machen immer die eine Hälfte mit links und die andere mit rechts. (links nur mit gejammer und wenn ich nicht hinschaue, dann schnell mit rechts hingeschnuddelt)
Jetzt am Mittwoch bekamen wir die Order 2 Wochen rechts Malverbot. Er soll seiner linken Hand mal eine chance geben.
jede Hausaufgabe gibt ein Kampf. da wird sich auf den Boden geschmissen, gejammert, gesöhnt, der Arm tut weh, mit 2 Händen der stift gehalten, dann ein bisschen gekritzelt und dann wieder gejammert. Wenn das so weiter geht, ich weis nicht. Ist das Verhalten normal. Ich verbessere die Sachen ja auch nicht, wenn ich dauernd sage setz dich hin, nimm den Stift richtig, hör auf rumzualbern, komm, du hast ja schon die hälfte geschafft, setzt dich richtig hin, nimm den Stift richtig, nicht so, ....
Wie haben andere Kinder auf die Rückschulung reagiert?
Manchmal kommen mir echt zweifel ob es richtig war.
Beim Essen hängt jetzt immer sein Ärmel im Teller, da er mit der rechten Hand nach seinem Glas greift, bzw. das Glas wandert im laufe der Mahlzeit immer weiter nach rechts.
Das ausmalen mit rechts wurde besser, denn er musste ja jeden Tag was malen.
Vorgestern hat er ein Puzzle gemacht. Er legte sich alle Teile auf die linke seite, seine platte vor sich hin und machte dann das ganze puzzle mit rechts.(schön überkreuz)
Er hat viele kleine Lego zum Geburtstag bekommen, die hat er zusammengebaut. Links hebt, recht setzt drauf.
Wenn man ihn beobachtet, macht er eigentlich 98 prozent mit rechts
ABER
Er pellt ein Ei. Hebt es rechts und knibbelt mit links.
Er entkernt einen Apfel. Er hält den Entkerner rechts und dreht links den Apfel.
Er öffnet eine Flasche indem er rechts den Deckel hebt und die Flasche dreht.(aber auch nicht immer)
Was ich in den Büchern und Texten von Frau Dr. Sattler auch gelesen habe, ist, das nicht bei allen Kindern eine Rückschulung ratsam ist. Nach welchen Kriterien soll so etwas entschieden werden.
Tim selbst sagt, er sei ein Linkshänder. Aber üben mit der linken hand will er nicht, die täte noch weh. (Ich war beim KIA wg. Rezept, er sagt, das ist eher unwarscheinlich, denn es war nicht am Handgelenk gebrochen und ist auch gut biegsam. es sei wohl eine Kopfsache.) Wenn man ihm zuschaut glaubt man es eigentlich nicht.
Bei der Therapie spielen sie ein Fußballspiel. Jeder hat 2 Figuren, die mit Magnet von unten gehalten werden, für jede Hand einer. Er ist da mit vollem Einsatz dabei. Aber spiel fast nur mit dem rechten Spieler, der linke wird total ignoriert, auch wenn es dauernd heißt, beide Hände spielen ( jaja weiß ich)
Ich weiß es nicht.
Vielleicht kann mit hier die Eine oder der Andere einen Rat geben.
verwirrte Grüsse
Marion
BarbaraS
14.10.2012, 20:18
Hallo Marion,
in einem deiner Postes schriebest du über den Armbruch deines Sohnes und dass ihr einige Male zur Reparatur der Schale musstest. Dies ist doch ein Zeichen, dass er fleissig, vermutlich unbewust (der Arm war ja gebrochen und dürfte Schmerzen bereitet haben) trotzdem versucht hat, den linken Arm zu benutzen. Das ist doch schon einmal nicht schlecht, da hat er sich vielleicht doch verraten?
Es könnte jetzt durchaus sein, das er langsam von der ganzen Testerei, Therapie usw. die Nase voll hat. Er weiss ja genau, worauf ihr hinaus wollt. Und in der Vorschule ist es anders als im Kindergarten. Dort wird ja doch mehr oder minder ernsthaft gearbeitet. Und dort wird gemalt und geschrieben, also merkt er genau, die meisten Kinder arbeiten mit rechts und er merkt auch schon, dass er anderes Material, vielleicht LH-Material, Stifte, Spitzer, Schere hat? - , und möchte so sein, wie die anderen???? Er merkt eventl. auch, dass er wohl vom geistigen Niveau in die 1.Klasse gehören könnte und ihm nur die Feinmotorik, schreiben, malen, schneiden Probleme bereitet. Nicht zuletzt muss er auch bei Vorlagen usw. umdenken, wenn er links arbeitet.Die Vorlagen sind u.U. sehr rechtshandgerecht, also könnte er feststellen, mit rechts arbeitet es sich bequemer?
Kann einer von euch dort einmal hospitieren? Vielleicht fallen unbewust von der Lehrerin irgendwelche Worte, so etwa "wer so gut schreiben kann, kann auch in die ....Klasse" oder ein Kind ist sogar hochgestuft worden (vielleicht hat dieses Kind mit rechts geschrieben und war ansonsten nicht "besser" als euer Sohn) Die Kinder sind ja alle im gleichen Alter, da kann er sehr genaue Vergleiche anstellen, im Kindergarten war der Altersbereich und die damit verbundere Ungeschicklichkeit in der Motorik viel weiter gestreut.
Vielleicht ist dort auch das eine oder andere Kind, das das lh-sein torpediert oder Sprüche bringt? Vielleicht kann mal jemand in der Pause unauffällig über den Zaun spähen und gucken, ob in der Pause da etwas ist, Schikane oder in der Art? Oder jemand die LH Stifte stibitzt, einfach weils toll ist, andere zu ärgern?
Nicht zuletzt ist die LH nicht vom Himmel gefallen, sollte er Lh sein, gibt es mit sehr großer Sicherheit im nahen Umfeld auch einen LH, also Eltern oder Großeltern. Wenn dieser nicht erkennbar links händelt, wird er umgeschult sein, macht aber evtl. viele Dinge mit links, schreiben rechts, wie euer Sohn. Könnte er mit der kinderspezifischen Beobachtungsgabe denjenigen schon identifiziert haben, ohne das jemand etwas davon weiss? Und zu dem Schluss gekommen sein, schreiben mit rechts ist o.K.?
Wünsche euch und vor allem Tim, das ihr bald Klarheit bekommen könnt.
LG BarbaraS
Marina Neumann
15.10.2012, 13:02
Hallo Marion,
so aus der Ferne ist es sehr schwierig, etwas zu der Problematik deines Sohnes und seiner Weigerung, den Stift mit links zu benutzen, zu sagen.
Was sagt dein Bauchgefühl zur Händigkeit deines Sohnes, ist er ein LH?
Wenn auch du dir dessen sicher bist, muß es einen Grund geben, weshalb er den linken Arm zum Malen nicht benutzen will. Vielleicht tut ihm wirklich etwas weh?
Normalerweise merken Kinder nach einegen Wochen, dass ihnen der Stiftgebrauch mit links guttut, und deshalb machen sie auch weiter.
Die Haltung der Ergotherapeutin, nicht zwischen links und rechts zu wechseln und der linken Hand eine Chance zu geben, halte ich für absolut richtig. So arbeite ich auch.
Vielleicht aber sollte das Kind zu Anfang nicht soviel Hausaufgaben machen,
nur so viel, wie er Lust hat? Man sollte in der Rückschulung am Anfang nicht zuviel Druck ausüben und nicht zuviel von den Kindern verlangen.
Damit kann man viel kaputt machen. Wichtig ist meines Erachtens auch, ob ihm das Malen mit links auch ein wenig Spaß macht. Das gute Gefühl mit der linken Hand sollte bei Kindern immer auch geweckt und berücksichtigt werden.
Liebe Grüsse von Marina Neumann
BarbaraS
16.10.2012, 22:04
Hallo Marion,
mir ist noch etwas eingefallen: ist dein Sohn reif geboren oder war er ein Frühchen? Dann könntest du vielleicht auch hier nochmal nachsehen:
www.fruehgeborene-bildung.de
Da ist noch ein wenig allgemein zur Reife und Entwicklung zu finden.
Gruß
BarbaraS
Marion_69
17.10.2012, 18:43
Hallo Barbara,
Du hast Dir ja echt viele Gedanken dazu gemacht. Vielen Dank dafür.
Eine Frühgeburt war er nicht.
Linkshänder in unseren Familien sind soweit nicht bekannt, aber eine Großcousine von mir wurde damals im Kindergarten auf rechts umgeschult, das hatte sie mir erzählt als ich nach Linkshändern in meiner Familie suchte. Also wirds doch einige geben. Aber wir und unsere Eltern nicht.
Ich bin grad in Punkto Schule vielem nachgegangen. Es war auch grade Elternabend.
Die Lehrerin weiß bescheid, unterstützt uns und steht auch mit der Ergotherapeutin in Kontakt.
Die anderen Kinder haben laut Tim nichts zu ihm gesagt. Hochgestuft wurde auch kein Kind, eher das Gegenteil, es kommen noch dazu. Tim findet es nur selber doof, dass er der einzige in der Klasse ist, der diese Sonderbehandlung bekommt.
Aber ich glaube, ich habe den Grund seines Theaters beim Malen herausgefunden.
Ihm macht das Ausmalen der Bilder keinen spass und deshalb macht er so ein Theater.
Ich habe nun im Internet einiges an Schwungübungen ausgedruckt, mit so kleinen Monstern und Rennautos. Diese macht er nun mit Begeisterung und Hingabe mit links. Da tut ihm auch nix mehr weh :o)
Ich hoffe es bleibt dabei, denn Hausaufgaben zum Ausmalen hat er ja trotzdem.
Liebe Grüsse
Marion
Marion_69
17.10.2012, 19:02
Hallo Marina Neumann,
Ich glaube ich hab den Knackpunkt gefunden. Wie du schon schreibst, es soll Spass machen und der Tim findet das Ausmalen ganz furchtbar. Ich habe mir im Internet ein paar Schwungübungen mit kleinen Monstern rausgesucht, von denen ist er ganz Begeistert. Die hatte ich heute auch zur Therapiestunde dabei und das okay dafür bekommen. Es war auch das erste mal, daß er fast die ganze Stunde mitgemacht hat.
Da tut ihm auch plötzlich nix mehr weh.
Ich habe jetzt auch noch anderes Übungsmaterial mitbekommen, das war eigentlich für Ältere Kinder bestimmt, aber dem Tim gefällts und darauf kommts an.
Jetzt sollen wir nochmal die nächste Woche konsequent mit der linken Hand sein und dann Entscheidet sich, ob wir weitermachen sollen, oder nicht.
Die Umstellung würde bei so kleinen Kindern entweder ganz schnell gehen(in den ersten 2-4 Wochen), oder wenn es anfängt sich zu ziehen, nicht mehr gelingen.
Was die Therapeutin noch etwas irritiert ist, daß er immernoch beim Zeichnen so stark zittert. Es sieht alles sehr krakelig aus. das ist wohl am Anfang normal, wegen der Konzentration, aber sollte sich eigentlich schon gegeben haben, er malt ja schon seit ein paar Wochen mit links.
Meine eigene Einschätzung ist, ich weiß es nicht.
Auf der einen Seite sehe ich ein Kind welches im Alltäglichen Handgebrauch wie ein normales rechtshändiges Kind wirkt. Er ißt mit rechts, puzzelt mit rechts , baut lego mit rechts. Aber er gibt immernoch die linke Hand. Macht die Flasche auf indem er die Flasche dreht und noch so ein paar unbewußte Sachen.
Mal sehen wie diese Woche nun wird.
Liebe Grüsse
Marion
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