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Hallo Ihr alle!
Bin Linksh�nderin und neu hier im Forum. Habe gerade nach einer elektrischen T�pferscheibe f�r Linksh�nder angefragt und nun noch ein wenig gest�bert. Dabei bin ich u.a. bei Dir, Joan, *zwinker* auf folgenden Satz gesto�en:
> Ich habe kein Problem damit zuzugeben, das ich besonders in Bezug auf dieses Thema sehr unsicher bin, weil ich wei�, was man mit einer Fehlentscheidung alles anrichten kann.
Auch Holly *Huhu, Holly!* macht einige Anmerkungen und was Umdressur u.a. psychischer Art anrichten kann. Nat�rlich bin ich froh, das man mich immer mit links machen lies, wie ich wollte. Mit meiner rechten Hand bin ich aber auch so was von ungeschickt! Aber man wird als Linksh�nder doch sehr in seinen Entfaltungsm�glichkeiten beschnitten. Sage nur T�pferkurs. *grummelgrummel* Was mich furchtbar �rgert nehmen viele anderen Linksh�nder, die ich kenne, einfach so hin. Wie sehr sie das psychisch belastet, keine Ahnung. Zeigen tun sie zumindest nichts dergleichen. Ich sehe nicht ein, mich f�gen zu m�ssen. Meistens finde ich f�r mich auch eine L�sung mit Hilfe der ich mit links machen kann. Bedeutet nat�rlich schon immer einen immensen Aufwand, meist auch nur Notl�sungen. Da ist schon immer mein tats�chlicher Wille und mein Interesse entscheidend. Da komme ich meistens wenig in die Verlegenheit, etwas mal nur eine Weile aus Spa� zu machen, oder zu testen, da will alles vorher sch�n geplant und durchdacht sein. Naja, ehrlich gesagt, habe ich deshalb auch kein Handwerk zum Beruf gew�hlt, sondern bin �bersetzerin geworden...
Was f�r Probleme hast Du nun durch Deine Umdressur? Bist Du nun nicht sogar beidh�ndig geschickt? Du kannst doch wirklich alles machen, oder nicht?
Noch einer Deiner S�tze, �ber den ich gestolpert bin:
> Eine eigene R�ckschulung kommt aus mangelnder Zeit f�r mich leider noch nicht in Frage. Aber das Thema ist noch nicht abgehakt.
Wieso R�ckschulung? Was musst Du denn schulen, was Du nicht von Geburt an kannst? Vielleicht Schreiben? Aber ist das f�r einen geborenen Linksh�nder denn so schwer, einfach mal mit links zu schreiben? Meine umdressierte Oma konnte sogar mit beiden H�nden gleichzeitig schreiben. Von der Mitte aus, rechts normal und links gespiegelt. Interessiert mich wirklich.
Und noch etwas interessiert mich, was Susanne geschrieben hat � Hallo Susanne!: Inhaltlich hat ihre Tochter ein Problem mit der �berkreuzung der Mittellinie, was urs�chlich mit einer unvollst�ndigen Vernetzung der Gehirnh�lften zu tun haben soll, richtig so? Wie kommt denn so was zustande? Wie kann man das noch f�rdern, oder w�chst sich das selber zusammen? Kann es nicht eher sein, dass Deine und ihre Tochter eher Beidh�nderin ist?
Viele Fragen, alles sehr interessant. W�rde mich �ber Aufkl�rung und Antworten sehr freuen!
Schon mal Vielen Dank!
Linke Gr��e
Rosi
Hallo Rosi,
da kann ich nur sagen: Du Gl�ckliche! Dass du "echte" LH bist! Ich bin die typische Pseudo-RH und wusste das bis vor kurzem nicht mal. DAS �rgert mich auch. Nicht mal die eigene Mutter sagt einem die Wahrheit. Nee, es ist nicht so einfach, dass man dann eben mit links schreiben kann. Denn das Motorische wird ja auch ein Leben lang ge�bt. Hast du mal einen Erstkl�ssler, egal, ob LH oder RH, beobachtet, wie der schreiben lernt? Das dauert, bis es ordentlich ist. Und ich hab beispielsweise nie mit links geschrieben und es ist wirklich schwierig, weil ja die Richtung eigentlich falsch ist. Ich verfalle immer noch oft in Spiegelschrift, die ich auch �brigens ganz gut und auch sehr leserlich hinbekomme. Wenn es dich wirklich interessiert, musst du mal das Buch von Johanna Barbara Sattler "Der umgeschulte LH" lesen, das hat mir echt die Augen ge�ffnet. Vorher dachte ich auch, mein Gott, dann bin ich eben beidh�ndig geschickt. Aber so einfach ist dsa leider nicht. Ich hab auch wirklich sehr mit Blackouts zu k�mpfen gehabt, die ja eine unmittelbare Folge sind von der ewigen �berkreuzerei im Gehirn. Und das ist echt hinderlich, wenn man sich unterhalten will und andauernd verliert man den Faden. Grins... Kann ja auch am Alter liegen.
Das Schwierige an der R�ckschulung, finde ich, ist, dass man ohne zu �berlegen die linke Hand benutzt f�r so normale Sachen wie Essen, Schraubenzieher benutzen etc. Mittlerweile, nach ca. 5 Monaten, ist das bei mir so, dass ich nicht mehr "denken" muss, ich greife automatisch mit der linken Hand nach dem Glas oder nach der Gabel. Und ich merke jetzt langsam, dass es eben auch besser geht. Das Gehirn hat ja diese Automatismen so intus, alles eben mit rechts zu machen. Beim Schreiben ist das nat�rlich am Schwierigsten. Ich hab immer viel geschrieben, daher besonders. Das kann die linke Hand nicht einfach so "aufholen". Man braucht eben viel Geduld und Zeit, irgendwann wird es gehen. Was mir bei mir auffiel, ist, dass ich alles mit links gemacht habe, was ohne "Werkzeug" war. Sobald ich einen Stift, einen L�ffel, einen R�hrl�ffel oder was auch immer in der Hand hatte, nahm ich die rechte Hand. Schon witzig irgendwie. Mittlerweile bin ich froh, dass ich wei�, dass es mit links sogar besser geht. Anfangs war jeder Handgriff Qu�lerei. Man muss eben alles neu lernen.
Was mich auch �rgert, dass soviele LH sich mit den Gegebenheit abfinden, dass es eben nirgends eine gescheite Schere zu kaufen gibt oder solche kleinen Dinge. Da muss ich dir Recht geben. Ich f�rchte, daran �ndert sich auch so schnell nix. Solange sich niemand beschwert... Mist ist das! Ich kann nur hoffen, dass mein linksh�ndiger Sohn keinen technischen Beruf erlernen will, in dem es nur RH-Werkzeuge gibt. DAS �rgert mich, dass dann garantiert eher ein RH eingestellt wird als ein LH.
Ich gr�� dich,
Holly
Hallo Rosi,
habe gerade deinen Beitrag gelesen. Ich bin rechtsh�ndige Mutter eines linksh�ndigen (leider durch Erzieher und P�dagogen umerzogen auf rechts) Kindes. Leider ist es nicht so einfach, mal eben wieder alles mit "links" zu machen. Wenn ich unseren Sohn so beobachte, wei� ich, dass es ein langer, schwieriger Weg sein wird und ich hoffe, dass er die R�ckschulung auch durchh�lt. Noch ist er hoch motiviert und �bt auch t�glich. Aber das neue Schuljahr hat soeben begonnen und es bleibt abzuwarten, wie er mit steigenden schulischen Anforderungen umgeht - denn die R�ckschulung fordert ja auch ganz sch�n Kraft.
Ja liebe Rosi, ich glaube wir beide k�nnen uns nicht wirklich vorstellen, wie schwer es f�r den Betroffenen ist. Um so mehr ich �ber die Thematik erfahre oder auch nachdenke - desto w�tender werde ich. Was sind das nur f�r "sogenannte" Erzieher oder P�dagogen. Wenn solche Leute f�r die Erziehung und Bildung unserer Kinder zust�ndig sind -- nach dann prost -- armes Deutschland.
Liebe Gr��
Conny
Liebe Conny!
Ich kann deine Wut sehr gut nachvollziehen.
Nur denke ich, da� die Schuld nicht (allein) bei den Erziehern liegt. Es ist sicher kein b�ser Wille, ich denke keine Erzieherin schult ein Kind um, um ihm zu schaden. Es ist Unwissenheit, darum finde ich es so wichtig, da� informiert wird.
In meiner Erzieher-Ausbildung (Ende der Ausbildung 1988) kam das Themna LH �berhaupt nicht vor, nur in Psychologie wurde mal nebenbei erw�hnt, da� es vereinzelte (!) LH g�be und da� man "extreme" Linksh�nder nicht mit Gewalt umschulen soll, weil sie sonst manchmal anfangen zu stottern oder einzun�ssen. Im Unkehrschlu� bedeutet das also einmal, da� es weniger etreme LH gibt und da� eine Umerziehung auch ohne Druck m�glich ist - und da� die Umschulung in diesen F�llen demzufolge nicht schadet!?!?
�ber die Hirnorganischen Abl�ufe haben wir nichts gelernt.
Wenn wir beim malen/zeichnen/basteln hospitiert haben, begannen die Einheiten bei den Kleineren Kindern immer mit: "So, und nun nehmen alle Kinder den Stift/die Schere in die RICHTIGE (=rechte) Hand..." Dann wurde "korrigiert".
Scheren gan es ja sowieso nur f�r RH und mit diesen ausgeleierten, stumpfen Kindergarten-Dingern konnte man auch mit links beim besten Willen nicht schneiden.
Wenn man selber nie mit dem Thema konfrontiert wurde (ich kanne bis dahin nur eine einzige LHin, die aber scheinbar(!) problemlos mit rechts schrieb) - wie soll man da auf die Idee kommen, da� da was grundlegend falsch l�uft? Zumal es gerade in der Wendezeit noch ganz andere "p�dagogische Baustellen" gab...
Wer sich nicht aus pers�nlichem Interesse (und das m�� ja erst mal durch irgendetwas geweckt werden) mit der Thematik besch�ftigt, bekommt gar nicht mit, da� es inzwischen einen ganz anderen wissenschaftlichen Stand gibt.
Ich wei� nicht, wieviele LH-Kinder ich unabsichtlich und unbemerkt umgeschult habe, weil ich einfach gar nicht auf die Idee gekommen bin (nicht kommen konnte?) da� das soooo wesentlich ist... Heute wird mir richtig schlecht bei dem Gedanken und ich k�nnte den �rgere der Eltern und des Kindes gut nachvollziehen.
Aber au�erdem kamen die meisten Kinder aus der Kinderkrippe, da war die Umschulung schon geschehen, wenn sie in den Kiga kamen.
Aber selbst die frisch ausgebildeten Erzierinnen meines Sohnes hatten keine Ahung. Sie wollten uns eine sogenennte "Beidh�nderschere" einreden... das ist eine normale RH-Schere, bei der lediglich der Griff nicht anatomisch f�r rechts geformt ist. Da� es bei der Schere auf die Schneiden ankommt, wurde ihnen erst durch meine Erkl�rung mit gro�em Staunen bewu�t.
Sie wollten meinem Kind mit Sicherheit nicht schaden, sie waren sehr liebevoll da. Aber ich wei� nicht, wie das mit der H�ndigkeit ausgegangen w�re, wenn ich nicht zuf�llig auf dieses Forum gesto�en w�re.
Ich finde nach wie vor, es sollte zu bestimmten Themen PFLICHT-Weiterbildungen geben. Aber es ist so, da� man Weiterbildungen selber finanzieren mu� und normalerweise seine Freizeit drangibt. Tja, und da sind einfach andere Themen, die scheinbar mehr Kinder betreffen (im Kiga meines Sohnes gab es von 50 Kindern nur einen, sp�ter 2 Lh, der auch als solcher agierte), atraktiver... ist leider so...
Mit 3-5 Pflichweiterbildungen pro Jahr aus einem bestimmten Kurstplan (so l�uft es in dem Klinikum, in dem mein Mann arbeitet - noch dazu sind diese weiterbildungen meis kostenlos und in der Arbeitszeit) k�nnte daf�r gesorgt werden, da� man im Laufe der Zeit alle Themen zumindest mal tangiert und auf einen aktuellen Stand kommt. Es gibt noch andere brisannte Themen (Wahrnehmungsst�rungen, ADS, Sprachauff�lligkeiten, erkennen von und Umgang mit Gewalt gegen Kinder oder Missbrauch, �berhaup eine "respektvollere" P�dagogik ...) bei denen ein �hnlich traurigen Zustand herrscht.
Tsch�� Tine
...eine dieser "sogenannten" Erziehrinnen
Hallo Tine,
ich wollte mit Sicherheit keine pauschale �u�erung t�tigen, aber versteh mich bitte, die negativen Erfahrungen auf diesem Gebiet �berwiegen nun mal. Und wenn eine Erzieherin und auch die Grundschullehrin meint, mein Sohn solle doch dankbar sein, schlie�lich ist es leichter, wenn man rechts orientiert ist - dann ist das nicht mehr lustig, zumal wenn man wei�, wie mein Kleiner gelitten hat. Schlimm finde ich es auch - wenn trotz st�ndigem Bitten und Dr�ngen sowie schriftlichen Hinweisen von Fachleuten - einfach das Ding "durchgezogen" wird. Man setzte sich einfach �ber die Tatsachen hinweg, und dies finde ich schon fasst kriminell. Ich habe dann die Schulpsychologin gebeten, sich das Kind im Unterrichtsgeschehen doch mal anzusehen und wenn diese Frau, obgleich ich sie nicht in die rechts-links-Problematik einbezogen habe - mich nach der Begutachtung fragt, ob es sich bei meinem Sohn um einen umerzogenen LH handelt, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Die Lehrer hatten n�mlich im Vorfeld behauptet, ich w�rde mir das nur einreden.
Aber dennoch hast du in sofern recht, dass es immer auch andere Erzieher und Lehrer gibt. Wenn es nicht so w�re, h�tte ich die Umschulung in eine andere Grundschule nicht machen brauchen. Positiver Weise haben die Lehrerinnen und Erzieherinnen dort sehr viel Verst�ndnis. (Eins ist auf alle F�lle klar - ohne Unterst�tzung der Lehrer und Erzieher ist eine R�ckschulung fast nicht zu schaffen und ich hoffe, dass diese Erkenntnis auch in absehbarer Zeit in die Ausbildung von Erziehern und Lehrern mit einflie�t.
Liebe Gr��e
Conny
Jeannine
27.08.2005, 08:02
Hallo Conny,
(Eins ist auf alle F�lle klar - ohne Unterst�tzung der Lehrer und Erzieher ist eine R�ckschulung fast nicht zu schaffen und ich hoffe, dass diese Erkenntnis auch in absehbarer Zeit in die Ausbildung von Erziehern und Lehrern mit einflie�t.
Das hoffe ich auch, denn im Moment gibt es in unserem Bildungssystem ein gro�es durcheinander! Obwohl den Grundschullehrern mehr M�glichkeiten offen stehen, wird wie an Deinem Beispiel deutlich, da� zu wenig Fachwissen bez�glich Linksh�ndigkeit und Umschulung vermittelt wird! In den Kinderg�rten sieht es ja noch schlimmer aus, weil durch gro�e Altersmischungen und weite Gruppen�ffnungen den Erziehern die
Beobachtung einzelner Kinder erschwert wird. Ich bin mit der Thematik Linksh�ndigkeit vertraut, jedoch f�llt es mir selber schwer, alle Kinder zu ber�cksichtigen.
Lies Dir mal den beigef�gten Artikel durch, dann kannst Du das Chaos in Kindertagesst�tten besser verstehen! Gerade im Kindergartenalter sollte an Entwicklungsbesonderheiten gearbeitet werden, nur leider kann das nur unter erschwerten Bedingungen realisiert werden�
Viele Gr��e von Jeannine
Hi Jeannine,
vielen Dank f�r die Lekt�re, war ganz interessant. Sch�n zu wissen, dass Lehrer diesbez�glich einen gr��eren Spielraum haben. Aber wissen das auch die Lehrer?? Ich hatte gestern das erste Gespr�ch mit der neuen Klassenlehrerin meines Sohnes. Ich habe ihr diverse Unterlagen unserer Linksh�nderberaterin gegeben und sie um Unterst�tzung gebeten. Sie machte einen sehr interessierten Eindruck, hat sich auch viele Notizen gemacht - lies jedoch auch keinen Zweifel daran, keinerlei Erfahrungen auf diesem Gebiet zu haben. �ber die Folgen, die bei einer Umschulung von links auf rechts auftreten k�nnen - wusste sie leider bislang nichts. Ich habe versucht, sie auf bestimmte Reaktionen meines Sohnes vorzubereiten, damit sie aus Unwissenheit nicht "falsch" reagiert. Ich habe eine furchtbare Angst, dass er erneut Probleme bekommen k�nnte, weil man seine Stimmungsschwankungen falsch versteht. Obgleich sich mir immer wieder die Frage stellt, wie viel kann man �berhaupt von Lehrern erwarten. Was ist �berhaupt im t�glichen Schulalltag drin? Erwartet man als betroffene Mutter nicht manchmal auch zu viel?? Zur Zeit ist er ja sehr motiviert und auch sehr ausgeglichen. Vielleicht liegt es ja daran, dass er bereits merkt, dass er endlich sein darf, wie er ist. Gestern habe ich die Anmeldebest�tigung f�r den graphomotorischen F�rderkurs erhalten. Es geht also langsam vorw�rts.
In diesem Sinne - liebe Gr��e
Conny
Hallo Conny,
ich habe auch die Erfahrung gemacht das die Lehrer / Kinderg�rtnerinnen mit diesem Problem einfach �berlastet sind .
Zum einem fehlt die Zeit, die Kinder entsprechend beobachten zu k�nnen und zum anderen fehlt scheinbar das Hintergrundwissen. Wie ich sehe ist das nicht nur in Spanien der Fall.
Im Kindergarten wurde die H�ndigkeit leider nur beim essen und malen beurteilt. Zu mehr fehlt einfach die Zeit sagte mir die Kinderg�rtnerin.
Ich hatte in einem vorherigen Beitrag von Dir gelesen, das man Deine Vermutung Dein Sohne w�re LH abtat. Mir ging es genauso und das hat mich sehr verunsichtert. Einerseits bin ich froh mit einer neuen Lehrerin einen neuen Anfang zu machen , denn ich glaube die Kinderg�rtnerin sah mich nur noch als hysterische Mutter, andererseits f�rchte ich das es wieder ein langer Kampf werden wird.
Ich kann Deine Sorge verstehen und hoffe, das sie sich nicht best�tigen werden.
Viele Gr�sse
Joan
Hallo Joan,
hysterische Mutter - ja, da kann ich nur sagen, willkommen im Club. Ich mutierte schon zum Schrecken der Nation. Den Lehrern sah man schon an, was sie dachten, sobald ich den Schulhof betrat. H�tte ich zu der Zeit bereits geahnt, wo das Problem unseres Sohnes liegt, w�re vieles leichter gewesen. Aber warum h�tte ich auch den einfachen Weg w�hlen sollen. Ich musste, wie so oft in meinem Leben, den sogenannten "langen und schweren" Weg w�hlen. Aber was sage ich, es war nat�rlich der schwere Weg unseres Kurzen. Anf�nglich wussten wir ja gar nicht, weshalb unser Sohn sich so ver�nderte. Er wurde immer stiller, war in sich gekehrt. Leider hat er sich auch nie beschwert. Viele Dinge kamen erst sp�ter raus. Aber Hartn�ckigkeit zahlt sich oft aus und es lohnt sich zu k�mpfen. Ich habe mich leider viel zu oft "bereden" lassen und habe nicht auf meinen "Bauch" geh�rt. Das habe ich erst wieder getan, als der Kleine und ich v�llig am Ende waren. Vielleicht ist es manchmal besser, man denkt nicht zu lange �ber manche Dinge nach - man sollt sie einfach tun (so lange man dabei ein gutes Gef�hl hat).
Ich w�nsche Dir auf alle Falle viel Gl�ck.
Gru� Conny
Jeannine
01.09.2005, 20:11
Hallo Conny,
>vielen Dank f�r die Lekt�re, war ganz interessant.
Ich wollte einfach mal einen Einblick in die Kindergartenp�dagogik geben, denn die
meisten Kinder werden schon im Vorschulalter bewu�t oder unbewu�t umgeschult!
Wenn man als Elternteil erf�hrt, wie es in Wirklichkeit an vielen Einrichtungen aussieht, k�nnen wie in Deinem Fall eventl. R�ckschl�sse wegen der Umschulung gezogen werden, bzw. Eltern k�nnen vorab entscheiden, welche Einrichtung die beste f�r das Kind ist!
Man sollte auf dem Angebot-Markt nicht immer der Masse hinterher rennen, sondern
auch die Hintergr�nde und Folgen kritisch betrachten!!!
>Sch�n zu wissen, dass Lehrer diesbez�glich einen gr��eren Spielraum haben. Aber wissen das auch die Lehrer??
Der gr��ere Spielraum besteht darin, das �berwiegend der Unterricht in altershomogenen
Klassen angeboten wird. Die Grundschullehrer unterrichten meistens alle Unterrichtsf�cher
au�er Musik, Sport oder Kunst! Sie k�nnten das Kind in seiner Linksh�ndigkeit unterst�tzen und anleiten, denn schlie�lich m�ssen sie ja auch die rechtsh�ndigen Kinder anleiten!
Fehlt das Fachwissen, dann ist es nat�rlich schwieriger oder manche Lehrer ignorieren oder belustigen sich �ber die Situation wie in Deinem Fall! Im Kindergarten ist es komplizierter, je
gr��er die Altersmischung ist. Die Angebote sind meistens durch St�rf�lle kleinerer Kinder gekennzeichnet oder �ltere Kinder provozieren wegen Unterforderung! Die Erzieherin hat
kaum Zeit einzelne Kinder zu beobachten, weil sie extremen Stre�situationen ausgesetzt ist!
Da kann es leicht passieren, das Kinder mit motorischen Problemen sich vor Bastelangeboten
dr�cken oder linksh�ndige Kinder sich durch Modellverhalten rechtsh�ndiger Kinder umschulen.
>Ich hatte gestern das erste Gespr�ch mit der neuen Klassenlehrerin meines Sohnes. Ich habe ihr diverse Unterlagen unserer Linksh�nderberaterin gegeben und sie um Unterst�tzung gebeten. Sie machte einen sehr interessierten Eindruck, hat sich auch viele Notizen gemacht - lies jedoch auch keinen Zweifel daran, keinerlei Erfahrungen auf diesem Gebiet zu haben.
Das ist doch erst mal ein positives Ergebnis! Die Erfahrungen kann sie doch noch sammeln,
immerhin ist sie nicht ausgewichen (-:
>�ber die Folgen, die bei einer Umschulung von links auf rechts auftreten k�nnen - wusste sie leider bislang nichts. Ich habe versucht, sie auf bestimmte Reaktionen meines Sohnes vorzubereiten, damit sie aus Unwissenheit nicht "falsch" reagiert.
Vielleicht kannst Du der Lehrerin das Buch : �Das linksh�ndige Kind in der Grundschule� von Johanna Barbara Sattler empfehlen?
>Ich habe eine furchtbare Angst, dass er erneut Probleme bekommen k�nnte, weil man seine Stimmungsschwankungen falsch versteht.
An Deiner Stelle w�rde ich die Sache erst einmal positiv angehen und Deinen Sohn kr�ftig unterst�tzen!
>Obgleich sich mir immer wieder die Frage stellt, wie viel kann man �berhaupt von Lehrern erwarten. Was ist �berhaupt im t�glichen Schulalltag drin? Erwartet man als betroffene Mutter nicht manchmal auch zu viel??
Ich finde Du bist den richtigen Weg gegangen, denn Du mu�t die Lehrerin �ber die Situation deines Sohnes informieren! Vielleicht ben�tigt sie erst einmal Zeit um sich mit der Materie zu besch�ftigen? Ansonsten kann sie Dich ja �ber seine Schulerfolge in zeitlichen Abst�nden informieren, das ist wichtig bei einer R�ckschulung! Ich hatte meine R�ckschulung im Studium begonnen und es um ein Semester verl�ngert, ansonsten w�re es schief gelaufen. Mein Gef�hl war richtig und den Druck von Lehrern und Sch�lern ignorierte ich einfach! An Deiner Stelle w�rde ich die R�ckschulung sehr gelassen angehen. Es ist doch auch kein Problem, wenn ein Kind eine Klasse wiederholt, daf�r aber sp�ter einen guten Schulabschlu� erh�lt, als wenn es unter Lerndruck total versagt und sp�ter mittelm��ig abschlie�t!
>Zur Zeit ist er ja sehr motiviert und auch sehr ausgeglichen. Vielleicht liegt es ja daran, dass er bereits merkt, dass er endlich sein darf, wie er ist. Gestern habe ich die Anmeldebest�tigung f�r den graphomotorischen F�rderkurs erhalten. Es geht also langsam vorw�rts.
Das h�rt sich doch gut an! Siehst Du, wenigstens hast Du von fachlicher Seite Unterst�tzung (-: das ist erst mal das wichtigste. Und sein Umfeld, die Familie unterst�tzt ihn ebenfalls.
Ich denke mal, da� die Lehrerin auch ihr bestes gibt. Unterst�tze ihn mit Mut und keinesfalls mit Lerndruck und �berforderung, dann wird es (-:
Viele Gr��e von Jeannine
Jeannine
01.09.2005, 20:37
Hallo Joan,
>ich habe auch die Erfahrung gemacht das die Lehrer / Kinderg�rtnerinnen mit diesem Problem einfach �berlastet sind . Zum einem fehlt die Zeit, die Kinder entsprechend beobachten zu k�nnen und zum anderen fehlt scheinbar das Hintergrundwissen. Wie ich sehe ist das nicht nur in Spanien der Fall. Im Kindergarten wurde die H�ndigkeit leider nur beim essen und malen beurteilt. Zu mehr fehlt einfach die Zeit sagte mir die Kinderg�rtnerin.
In homogenen Gruppen finde ich es einfacher, die H�ndigkeit zu beobachten, jedoch darf die Gruppenst�rke nicht sehr hoch sein!
Mich w�rde mal interessieren, wie viel Kinder in einer Kindergarten-Gruppe in Spanien untergebracht sind? Wie Du schreibst, sind die Kinderg�rten in Spanien f�r 0-3 J�hrige Kinder ge�ffnet, das entspricht den Kinderkrippen, wie sie zu DDR-Zeiten gef�hrt wurden!
Wie sieht das mit der Schule in Spanien aus? In der DDR gab es eine Vorschule (Kindergarten) mit homogenen Gruppen! Also J�ngere Gruppe = 3 j�hrige Kinder, Mittlere Gruppe und �ltere Gruppe. Die Kinder konnten dort altersspezifisch auf die Schule vorbereitet werden (Besch�ftigungen, Spiel, F�rderung des Sozialverhaltens, Selbst�ndigkeit, etc.)
M�ssen die 3 j�hrigen Kinder in Spanien eine regul�re Schule mit �blichem Klassenraum besuchen? Haben sie noch Zeit zum spielen oder stehen sie unter Lern-Drill?
Denn wenn Alina wirklich umgeschulte Linksh�nderin ist und im Alter von 3 Jahren die �Schulbank� dr�cken mu�, das finde ich schon sehr hart! Ich m�chte keine Vorurteile ins Netz setzen, vielleicht kannst Du ja mal genauer �ber die Dauer und den Ablauf des Unterrichts berichten?
Viele Gr��e von Jeannine
Hallo Jeannine,
also der Besuch des Kindergartens hier in Spanien ist ab 4 Monate m�glich und ich denke sp�testens mit 1 Jahr geht der gr�sste Teil der Kinder in den Hort.
Das ist hier ganz normaler Alltag, zumal die Unterst�tzung vom Staat sehr gering ist ( nur w�hrend der ersten 3 Jahre ) und man hier mit einem Gehalt nur schwer zurechtkommt.
Die Gruppen haben ca. 18 Kinder. Ich glaube das differiert je nach Kindergarten. Hier unterscheidet man auch die staatlichen und privaten Kinderg�rten. Es gibt nat�rlich weitaus mehr private Kinderg�rten und trotzdem ist es sehr schwer einen Kindergartenplatz zu finden. Man muss praktisch bereits w�hrend der Schwangerschaft mit der Suche beginnen.
Einen Platz in einem staatlichen Kindergarten zu finden ist fast unm�glich.
Die Gruppen sind homogen und die Kinder haben einen maximalen Alterunterschied von einem halben Jahr.
Bereits hier werden die Kinder altersgem�ss gef�rdert. Es wird gemalt und gebastelt und gesungen
Sport ( Gymnastik ) wird ebenfalls einmal pro Woche angeboten.
Im 3. Kindergartenjahr ( 2-3 Jahre ) werden die Kinder dann schon mehr auf die Schule vorbereitet. Die Zeiten werden angepasst, d.h die Kinder sollten wenn m�glich bis 17 h im Hort bleiben. Es wird verst�rkt gemalt und gebastelt, Besuche im Bauernhof und Zoo werden gemacht. Die Jahreszeiten, Tiere werden besprochen. Die Kinder sind in der Lage bis 10 zu z�hlen.
Ich habe den Kindergarten nach anf�nglichen Zweifeln als durchweg positiv empfunden und Alina f�hlt sich dort sehr wohl. Schon w�hrend der Ferien fragt sich st�ndig, wann sie wieder in den Kindergarten gehen kann.
Alina ist sehr sozial und offen anderen Kindern gegen�ber.
Zum Schulalltag kann ich noch nicht viel berichten. Wir fangen erst am 12/09 an. Wir haben aber schon ein ausf�hrliches Gespr�ch mit der Schulleitung gehabt und man hat uns das grobe erkl�rt.
Die Vorschule ist ebenfalls in homogene Gruppen aufgeteilt und schliesst dann im Alter von 6 Jahren an die normale Schule an.
Die Schule beginnt um 9 h und endet um 17 h. Von 13-15 h ist Mittagspause, manche Kinder werden dann abgeholt, andere bleiben in der Schule essen dort und machen ggf. Mittagsschlaf oder spielen.
Jede Schule unterscheidet sich auch ein wenig in Ihren Konzepten da es wieder mehr private Schulen als staatliche gibt. Einen Schulplatz zu finden ist wieder eine starke Belastung, denn man bekommt nicht einfach eine Schule zugeteilt. Da gibt es einen extremen Kampf und h�ufig m�ssen die Schulpl�tze verlost werden, da es bei beliebten Schulen regelm�ssig eine �berbelegung gibt. Die Kinder die keinen Platz erhalten haben, werden dann von der Stadt auf andere Schulen verteilt und h�ufig sind die Eltern nicht gerade zufrieden.
Ich glaube man kann sich gar nicht vorstellen unter was f�r einen Druck die Eltern in dieser Zeit stehen.
Wir haben Gl�ck gehabt.
Die Gruppen bestehen aus 25 Kindern. Die Klassen in unserer Schule sind sehr nett eingerichtet und erinnern mich noch stark an den Kindergarten.
Der Unterricht findet im Kreis statt und wird spielerisch vermittelt.( Zahlen, Buchstaben, Tiere, Pflanzen ...) Es gibt auch noch Puppen und Bauecken etc, da sie auch noch frei spielen d�rfen. Ebenso gibt es freies Spiel im Hof und Gymnastik.
So wie ich es verstanden habe, werden einzelne Buchstaben gelernt um dann am Ende des Jahres den Namen malen zu k�nnen.
Also von Lerndrill kann glaube ich nicht die Rede sein. Was mich noch interessiert hat ist, das sie mit
Im 2. Jahr wird dann auch das Lesen und Schreiben gelernt. Man beginnt nun auch spielerisch Englisch zu vermitteln ( erste Worte )
Hier in Catalonien haben wir sowieso schon das Problem, das die Kinder 2 Sprachen lernen m�ssen. Catalan und Castellano. Jetzt kommt also die 3 Sprache hinzu. Mal sehen wie Alina es macht, denn f�r sie wird es dann die 4. Sprache sein.
Naja, wenn ich n�hres weiss kann ich Dir gerne berichten wenn es Dich interessiert.
Mich pers�nlich hat es damals etwas schockiert als ich h�rte das die Kinder erst um 17 h aus der Schule kommen. Aber leider ist das so und ich werde es auch nicht �ndern k�nnen.
Wir haben in Barcelona auch eine deutsche Schule/ Kindergarten ( Alinas Cousins gehen dorthin), aber f�r Alina h�tte das bedeutet das sie 1.45 Std. Fahrtweg am jeweils am morgen und am nachmittag auf sich nehmen m�sste. Ausserdem ist die Schule unverh�ltnism�ssig teuer ( knapp 400 Euro monatlich incl. Transport )
Viele Gr�sse
Joan
Hallo Conny,
wenn es immer so einfach w�re sich auf sein eigenes Gef�hl zu verlassen...!
Problematisch ist es, wenn die Erzieherin/Lehrerin komplett anderer Meinung sind. "Nein, Alina ist RH ". "Alle Kinder sind erst mal Beidh�nder" etc
Im meinem Fall musste ich auch noch in einer Fremdsprache dieses komplexe Thema erkl�ren und ich glaube �berzeugt ist sie bis heute nicht, da sie in Ihrem Studium nie etwas �ber diese Problematik geh�rt hatte. Leider konnte ich nur auf sehr wenig Infomaterial aus dem Internet zur�ckgreifen.
Im Beurteilungsbogen hat sie Alinas H�ndigkeit dann als "beidh�ndig" beurteilt.
Aber naja, neues Spiel neues Gl�ck. An Hartn�ckigkeit fehlt es mir zum Gl�ck nicht.
Viele Gr�sse
Joan
Hallo Joan,
auch bei uns war es so, dass man unseren Sohn nur als RH gesehen hat. Man hat sich regelrecht geweigert, sich mit der LH-Problematik auseinander zu setzen.
Es gab Zeiten, da habe ich an meinem eigenen Verstand gezweifelt. Zum Gl�ck, hatte mein Mann immer gen�gend Abstand zur Sache (da er seltener zu Hause ist). Er hat mich irgentwann gefragt, wann ich endlich wieder ich selbst sein und an welcher Stelle ich denn die Notbremse ziehen wolle. Zum Gl�ck, auch wenn es in diesem Zusammenhang der falsche Ausdruck ist, gab es einen Vorfall in der Schule, der mich sehr w�tend gemacht hat. Aufgrund dieses Vorfalles habe ich spontan reagiert. Sozusagen in Form einer Explosion. Danach f�hlte ich mich erst einmal besser - und dann furchtbar schlecht. Wenn die Emotionen dann wieder raus sind, kommen die Zweifel und die �ngste - wieder einmal �berreagiert zu haben. Zum Gl�ck gab es kein Zur�ck und mit etwas Abstand betrachtet --> war es das Beste was ich tun konnte. Aufgrund dessen bin ich auch der Auffassung, dass ich in Zukunft wieder spontaner reagieren sollte - aus dem Bauch heraus eben.
Ich dr�ck dir auf alle F�lle die Daumen.
Liebe Gr��e Conny
Hallo Conny,
hat Dein Sohn auch beide H�nde benutzt, oder h�ufig gewechselt ?
Ich beobachte jetzt w�hrend der Ferien, das Alina wieder �fter die linke Hand zum essen benutzt. Gestern hat sie ihre Suppe ausschliesslich mit links gegessen. Dies zum Thema Verunsicherung (0;
Alinas Vater ist mittlerweile an einem Punkt gekommen, an dem er sagt das er keinen neuen Test mehr bezahlen m�chte. Er m�chte momentan zu diesem Thema gar nichts mehr wissen. Sicher aus Frust weil die 180 Euro die wir f�r den Test bezahlt haben umsonst waren.
Das man an sich selbst und seine Beobachtungen zweifelt kenne ich. Mir geht es im Augenblick leider auch so und ich w�nschte ich h�tte die M�glichkeit kurzfristig noch einen Test zu machen, was leider nicht sein kann.
Ich kann im Moment leider nur auf die Kooperation der Lehrerin hoffen.
Viele Gr�sse
Joan
Hi Joan,
unser Sohn hat auch sehr oft die Hand gewechsel, zumindestens im Bereich "Essen". Genau so wechselhaft war es auch beim Gebrauch von Malstiften. Die Schere hat er total gemieden, denn er kam im Kindergartenalter �berhaupt nicht damit zurecht. Ich habe ihn immer gew�hren lassen. Es war mir ehrlich gesagt - v�llig egal. Ich konnte jedoch beobachten, dass, wenn er schlecht drauf war, �berwiegend die linke Hand nahm. Auch in der ersten Klasse, verkrampfte und erm�tete er sehr schnell und versuchte dann auch auf die linke Hand auszuweichen. Gut, die Lehrer haben ihm das dann abgew�hnt. Aber auch jetzt gibt es immernoch Situationen, wo es nicht eindeutig ist. Die Suppe l�ffeln wir mal mit rechts - mal mit links. Ich habe mir wirklich abgew�hnt ihn diesbez�glich zu beeinflussen. Ich habe allerdings immer erkl�rt, er solle die Hand nehmen, bei der er meint, es ginge leichter bzw. es sei angenehmer f�r ihn. Ich bestehe allerding darauf, das der Trinkbecher links steht. Steht er n�mlich recht, kippt er mit Regelm��igkeit um und beim Ablegen des Bestecks (um dann den Becher in eine Hand nehmen zu k�nnen)hat er dann einen "Knoten" in den Armen.
Ich verstehe sehr gut, dass du verunsichert bist, aber ich kann auch den Kindsvater verstehen. Alina ist noch recht klein. Vielleicht solltest du dich ersteinmal auf den "Beobachtenposten" zur�ckziehen. Ich wei�, das ist ein "toller Rat" - man kann schlie�lich nicht einfach abschalten. Aber ich glaube, R�ckzug w�re vorerst wichtig, damit ihr euch nicht "kaputtspielt".
Liebe Gr��e Conny
Hallo Conny,
es wird mir ja leider nichts anderes �brig bleiben. Sollte Alina denn in n�chster Zeit irgendwelche Verhaltens�nderungen an den Tag legen, werde ich sie mir dann doch schnappen und nach Deutschland fliegen.
Je mehr ich hier im Forum lese und die Erfahrungen von anderen M�ttern lese, f�hle ich mich in meinem Verdacht best�tigt, das Alina LH ist, zumal es in beiden Familien Linkshaender gibt.
Liebe Gr�sse
Joan
Hallo Joan,
gute Idee, tu da einfach. Beobachte dein Kind und sollt sie sich ver�ndern, sprich ver�ndern im negativen Sinne, dann reagiere. Du hast zumindesten einen positiven Punkt (aus meiner Sicht) und der ist: das Alter deiner Tochter. Es ist noch alles m�glich.
Gru� Conny
Jeannine
02.09.2005, 22:12
Hallo Joan,
> also der Besuch des Kindergartens hier in Spanien ist ab 4 Monate m�glich und ich denke sp�testens mit 1 Jahr geht der gr�sste Teil der Kinder in den Hort.
Das ist in Deutschland �hnlich, da bieten einige Kindertagesst�tten �Krabbelgruppen� f�r Babys und Kleinkinder an, mit 3 Jahren geht es dann in die �blichen gemischten Kindergartengruppen. Manche Einrichtungen haben gro�e Altersmischungen von 1 � Jahren bis 6 Jahren oder sogar noch Grundschulkinder als Hortbetreuung, das finde ich schrecklich und ist f�r meine Vorstellung nur �Kinderbewahranstalt��von Bildung keine Spur!
In der DDR war das Krippensystem auch homogen und die Kinder wurden dort auf den Kindergarten vorbereitet in Punkte: Sauberkeit, Windelfrei, Selbst�ndigkeit. Bildungsschwerpunkte wie Musik, Turnen, Bildnerisches Gestalten etc. gab es dort auch, jedoch kann ich dazu nicht viel erz�hlen, weil mein Studiengebiet zu DDR-Zeiten die Vorschulerziehung war (Kinderg�rtnerin f�r 3-6 j�hrige Kinder). Den Hort gab es f�r die Grundschulkinder der 1.- 4. Klassen vor Ort an der Schule, bis ca. 18:00 Uhr.
> Im 3. Kindergartenjahr ( 2-3 Jahre ) werden die Kinder dann schon mehr auf die Schule vorbereitet. Die Zeiten werden angepasst, d.h die Kinder sollten wenn m�glich bis 17 h im Hort bleiben.
Bei uns im Kindergarten (Altersmischung ab 1 � Jahren bis 5 Jahre) k�nnen manche 2 -2 � j�hrige Kinder kaum sprechen, geschweige einen Morgenkreis konzentriert verfolgen. Manche fast 4 j�hrigen Kinder tragen noch Windeln und sind in ihrer Entw. weit zur�ck� Homogene Gruppen finde ich angebrachter, weil die Entwicklungsbesonderheiten besser ber�cksichtigt werden k�nnen! Vor der Wende habe ich die DDR verlassen und bin nach NRW gezogen. Dort habe ich 4 Jahre als Kinderg�rtnerin gearbeitet. Zufrieden war ich mit dem Beruf nicht, daher habe ich noch Musik studiert�durch die ganzen Einstellungsstops war es f�r mich schwer eine Arbeit als Musikp�dagogin zu bekommen. Nun bin ich wieder in einen Kindergarten gelandet und mir stehen von den jetzigen Zust�nden die Haare zu Berge! Ich mu� sagen, das Kindergartensystem zu DDR-Zeiten mit den homogenen Gruppen war weitaus besser organisiert als jetzt. Die Kinder hatten ein besseres Bildungsniveau, waren im Sozialverhalten weiter, Selbst�ndig und die Erzieher hatten weitaus weniger Stre� als jetzt! Es fehlt an allem, aber die Kinder sollen schon mit 5 Jahren eingeschult werden, echt lachhaft! Zum Gl�ck gibt es noch Einrichtungen in den neuen Bundesl�ndern, die nach diesem System arbeiten. Sei froh, da� Alina eine Einrichtung mit homogenen Gruppen besuchen darf! Das die Erzieherin nicht alles bei Alina im Tagesablauf beobachten kann, liegt an der Tatsache, das 18 Kinder in der Gruppe beachtet werden m�ssen und das sind Viele. Wenn da noch ein paar schwierige Kinder dazwischen sind, kann der Tagesablauf anstrengend werden. Auf der anderen Seite weist Du nicht genau, wie die Einstellung der Erzieherin gegen�ber Linksh�ndigkeit ist und Fachkenntnisse hat sie ja auch keine dar�ber! Wichtig f�r Dich w�re der Rat einer Linksh�nderberaterin, damit Du jetzt richtig handeln kannst! Auf gut Gl�ck w�rde ich bei einem Kind keine R�ckschulung anfangen, die mu� von einer Fachkraft beobachtet werden!!! Deine Sorgen kann ich deshalb verstehen.
> Alina ist sehr sozial und offen anderen Kindern gegen�ber.
Das kann ich mir gut vorstellen! An unserer Einrichtung �ich schweig lieber (-;
>Die Gruppen bestehen aus 25 Kindern. Die Klassen in unserer Schule sind sehr nett eingerichtet und erinnern mich noch stark an den Kindergarten.
Der Unterricht findet im Kreis statt und wird spielerisch vermittelt.( Zahlen, Buchstaben, Tiere, Pflanzen ...) Es gibt auch noch Puppen und Bauecken etc, da sie auch noch frei spielen d�rfen. Ebenso gibt es freies Spiel im Hof und Gymnastik.
Das h�rt sich an, wie die Kinderg�rten zu DDR-Zeiten. Die Gruppenst�rke war bis h�chstens 20 Kinder pro Erzieherin. Die �ffnungszeiten von 6:00 Uhr - bis 18:00 Uhr, jedoch nicht als Pflichtzeit! Die Besch�ftigungen wurden im Stuhlkreis an Tischen oder im Turnraum angeboten. Die L�nge der Besch�ftigungen war vom Alter abh�ngig. Die 3 J�hrigen Kinder bis 15 Minuten, bei den 5- 6 j�hrigen gab es 2 Besch�ftigungen. Die erste dauerte 25 Minuten, dazwischen gab es Toilettengang, Bewegungs- oder Singspiele im Raum oder an der frischen Luft, die zweite Besch�ftigung ging 20 Minuten. Sport dauerte 45 Minuten am St�ck. Die Besch�ftigungen waren kindgerecht, anschaulich und auch ganzheitlich aufgebaut. Mit der Entwicklung elementarer mathematischer Vorstellungen wurde erst mit 4 Jahren begonnen, daf�r aber das logische Denken spielerisch geschult. Weitere Bildungsschwerpunkte waren Muttersprache, Kinderliteratur, Bekanntmachen mit dem gesellschaftlichen Leben, mit der Natur, Sport, Musik und Bildnerisch-praktische und konstruktive T�tigkeiten, sowie das Betrachten von Bildkunstwerken. Au�erdem wurden Ausfl�ge durchgef�hrt. F�r das Freispiel und das angeleitete Spiel gab es sehr viel Platz im Raum: Bauecke, Puppenecke, Mal- und Basteltisch, etc. Das Spiel ist auch wichtig f�r die Entwicklung des Kindes, deswegen habe ich wegen der �Drill-Schule� nachgefragt, weil das Wort �Schule� mich an die �bliche Lernatmosph�re an regul�ren Schulen f�r Kinder ab 6 Jahren erinnert! Wenn ein Kind noch nicht seine Handdominanz gefestigt hat, die Mittellinie nicht �berqueren kann oder sonstige feinmotorische Probleme aufweist, kann ein zu langer Unterricht Blockaden ausl�sen. Ich habe mich mal mit einer Psychologin unterhalten, die im Studium Experimente ausprobiert hat. Die optimale Konzentrationszeit f�r einen Erwachsenen betr�gt 25 Minuten, danach gibt es einen Abbau. Und nun stell� Dir mal ein Kind von 3 bis 5 Jahren vor�An Deiner Stelle w�rde ich sehr schnell einen Termin bei einem Linksh�nderberater in Deutschland besorgen! Gibt es nicht eine M�glichkeit kurzfristig Urlaub zu nehmen? Es ist nat�rlich auch schwer wegen der Terminvergabe und den langen Wartezeiten! Jedoch w�rde ich nicht zu lange warten, denn wenn das Kind sich einmal festgelegt hat, kann es unter Umst�nden eine R�ckschulung sp�ter v�llig ablehnen!
> Im 2. Jahr wird dann auch das Lesen und Schreiben gelernt.
Ui, das finde ich sehr fr�h. Wenn Buchstaben spielerisch vermittelt werden oder anf�ngliche Schwung�bungen durchgef�hrt werden, kann ich noch verstehen�manch ein Kind ist auch begabt und schafft das Lesen und Schreiben�jedoch auf die Allgemeinheit gesetzt, bin ich da sehr skeptisch. Logisches Denken, Allgemeinwissen, eine gute Aussprache, Sozialverhalten und Selbst�ndigkeit finde ich viel wichtiger!
> Man beginnt nun auch spielerisch Englisch zu vermitteln ( erste Worte )
Hier in Catalonien haben wir sowieso schon das Problem, das die Kinder 2 Sprachen lernen m�ssen. Catalan und Castellano. Jetzt kommt also die 3. Sprache hinzu. Mal sehen wie Alina es macht, denn f�r sie wird es dann die 4. Sprache sein.
Das klingt interessant!
> Naja, wenn ich n�hres weiss kann ich Dir gerne berichten wenn es Dich interessiert.
Ja, gerne.
> Mich pers�nlich hat es damals etwas schockiert als ich h�rte das die Kinder erst um 17 h aus der Schule kommen. Aber leider ist das so und ich werde es auch nicht �ndern k�nnen.
Eine Art Ganztagsschule f�r Kindergartenkinder�
> Wir haben in Barcelona auch eine deutsche Schule/ Kindergarten ( Alinas Cousins gehen dorthin), aber f�r Alina h�tte das bedeutet das sie 1.45 Std. Fahrtweg am jeweils am morgen und am nachmittag auf sich nehmen m�sste. Ausserdem ist die Schule unverh�ltnism�ssig teuer ( knapp 400 Euro monatlich incl. Transport )
Das ist sehr teuer! Die beste L�sung ist f�r Dich erst einmal der Rat einer Linksh�nderberaterin, danach kannst Du alles weitere abkl�ren�
Viele Gr�sse und sehr viel Gl�ck w�nscht Dir Jeannine
Hallo Jeannine,
Du kannst Dir vorstellen, das ich lieber heute als morgen einen neuen Test durchf�hren w�rde. Leider ist es dieses Jahr gar nicht m�glich. Fr�hstens im Februar k�nnte ich einen Kurztrip nach Deutschland machen. Bis dahin muss ich mich leider noch etwas gedulden.
Ich habe immer noch die Bef�rchtung das sich auch beim 2. Test keine eindeutige H�ndigkeit feststellen l�sst, aber gut, das wird sich zeigen.
Ich bin erst einmal neugierig wie Alina die neue Schule aufnimmt und wie der Alltag genau ablaufen wird. Am Donnerstag haben wir erst mal ein Treffen mit der zuk�nftigen Klasse, damit die Kinder die Lehrerin und R�umlichkeiten kennenlernen. Das finde ich sehr gut. Gut finde ich auch das 2 Kinder aus Alinas Kindergartengruppe und 10 Kinder einer weiteren Gruppe aus ihrem Kindergarten in ihre Klasse gehen. Man versucht generell die Kinder, die aus demselben Kindergarten kommen, zusammenzulegen.
Bei dem Vorgespr�ch mit ihrer Lehrerin wurde auch erw�hnt, das sie im Schulunterricht mit der Frostigtherpie arbeiten. Ich weiss das ich damals ( als meine Probleme mit der Umschulung zutage kamen ) auch eine Frostigtherapie gemacht habe, kann mich aber nicht mehr daran erinnern. Weisst Du da n�heres dr�ber ?
Ich denke Alina hat keine Probleme die Mittellinie zu �berkreuzen. Sie legt ohne Problem Puzzleteile mit der linken Hand rechts und andersherum. Der Ergotherapeut sagte mir das Kinder in diesem Alter generell Probleme mit der �berkreuzung der Mittellinie h�tten. Ist das so richtig ?
Ich werde Dich gern auf dem laufenden halten.
Viele Gr�sse
Joan
Jeannine
09.09.2005, 18:52
Hallo Joan,
nun komme ich endlich dazu, Dir zu antworten!
>Du kannst Dir vorstellen, das ich lieber heute als morgen einen neuen Test durchf�hren w�rde. Leider ist es dieses Jahr gar nicht m�glich. Fr�hstens im Februar k�nnte ich einen Kurztrip nach Deutschland machen. Bis dahin muss ich mich leider noch etwas gedulden.
An Deiner Stelle w�rde ich schon f�r den Februar einen Termin bei Frau Dr. Sattler in M�nchen anmelden!
>Ich habe immer noch die Bef�rchtung das sich auch beim 2. Test keine eindeutige H�ndigkeit feststellen l�sst, aber gut, das wird sich zeigen.
Bis zum 2. Termin kann sich Alina noch weiter entwickeln und was Du �ber die Schulf�rderung schreibst, wird da sehr auf die sensorische Integration geachtet! Ich denke mal, das Alina das halbe Jahr gut versorgt ist!
>� Gut finde ich auch das 2 Kinder aus Alinas Kindergartengruppe und 10 Kinder einer weiteren Gruppe aus ihrem Kindergarten in ihre Klasse gehen. Man versucht generell die Kinder, die aus demselben Kindergarten kommen, zusammenzulegen.
Das finde ich auch gut, so hat Alina eine leichtere Eingew�hnungsphase.
>Bei dem Vorgespr�ch mit ihrer Lehrerin wurde auch erw�hnt, das sie im Schulunterricht mit der Frostigtherpie arbeiten. Ich weiss das ich damals ( als meine Probleme mit der Umschulung zutage kamen ) auch eine Frostigtherapie gemacht habe, kann mich aber nicht mehr daran erinnern. Weisst Du da n�heres dr�ber ?
Ich habe mich mehr mit Jean Ayres und der sensorischen Integration besch�ftigt, sowie mit Paul Dennison und der Edu-Kinesthetic! Die Frostig-Therapie ist eine �hnliche Richtung und ich finde sie sehr interessant! Folgendes habe ich im Internet gefunden:
Einf�hrung: Marianne Frostig gilt als eine Pionierin auf dem Gebiet der Diagnostik, P�dagogik und Therapie von Kindern mit Lernst�rungen. Selber vielseitig als P�dagogin, Psychologin, Sozialarbeiterin und Rhythmiklehrerin ausgebildet, gr�ndete sie 1951 in Los Angeles, Kalifornien, das Marianne Frostig Center of Educational Therapy und entwickelte dort, und sp�ter in Pasadena, Test- und Therapieprogramme in den Bereichen von Bewegung und Wahrnehmung.
Diese Test- und Therapieprogramme und ihr Konzept fanden gro�e internationale Beachtung und Anerkennung und werden noch heute in vielen L�ndern angewendet. So geh�rt der Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung FEW nach der deutschen Restandardisierung durch O. Lockowandt 1972 und der statistischen Bearbeitung von W. Dacheneder (T-Werte) jetzt in der 9. Auflage (2000) zu den in Deutschland am h�ufigsten verwendeten psychodiagnostischen Testverfahren. Inzwischen gibt es eine Revision des FEW, die in den USA entwickelt wurde, den DTVP 2 (Developmental Test of Visual Perception). Eine deutsche Normierung ist in Vorbereitung. Das Frostig-Konzept wurde jedoch auch in methodischer Verengung und einer einseitigen Betonung der Bedeutung der visuellen Wahrnehmung missverstanden und entsprechend kritisiert. Heute z�hlt das "Frostig-Center" in Pasadena zu den international f�hrenden Einrichtungen zur Diagnostik, P�dagogik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Lernst�rungen.
Auch in Deutschland und anderen europ�ischen L�ndern (z.B. in Schweden, �sterreich, Rum�nien, Ungarn) wird das Frostig-Konzept heute mit Erfolg in heilp�dagogischen, sonderp�dagogischen, kinderpsychiatrischen, klinisch-psychologischen und therapeutischen Einrichtungen eingesetzt, in zunehmendem Ma�e auch im Sinne einer prim�ren Pr�vention in Kinderg�rten, in Vorschulen und in Grundschulen. Lernbehinderte oder geistig behinderte Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsst�rungen werden in Deutschland ebenso nach diesem Konzept gef�rdert oder therapiert wie durchschnittlich- oder �berdurchschnittlich begabte Kinder und Jugendliche.
Es wurden inzwischen der erste Marianne-Frostig-Kindergarten in Detmold und die ersten beiden Marianne-Frostig-Schulen in Offenbach a.M. ( private Einrichtung mit Grund- Hauptschul- und Realschulklassen) und in Dorndorf, Th�ringen, (Staatliches F�rderzentrum) gegr�ndet und arbeiten nach dem Frostig- Konzept.
Es ist das Anliegen der Internationalen Frostig-Gesellschaft e.V., W�rzburg, (gegr�ndet 1985), dieses Konzept durch Fachtagungen, Jahreskongresse und Publikationen genauer bekannt zu machen, in Diagnostik, P�dagogik und Therapie weiterzuentwickeln, an neuen didaktischen Materialien und Programmen zur Wahrnehmungsf�rderung zu arbeiten und einer falschen und methodisch verengten Anwendung des Frostig-Konzepts entgegenzuwirken. Durch ein interdisziplin�res Weiterbildungsprogramm soll, entsprechend der nachgewiesenen Grundberufe, zum Frostig-P�dagogen bzw. zum Frostig-Therapeuten weitergebildet und mit der Vergabe von Marianne-Frostig-Zertifikaten zur Qualit�tssicherung des Frostig- Konzepts beigetragen werden. (www.frostig-gesellschaft.de).
Inhalte und Methoden: Das Frostig-Konzept ist auf der Grundlage der Humanistischen Psychologie entstanden und entspricht einem ganzheitlichen Ansatz zur F�rderung der kindlichen Entwicklung und zur Therapie von Lernst�rungen. Es ist gepr�gt durch viele Einfl�sse unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen und Schulen und integriert entsprechend aktueller Forschungsergebnisse p�dagogische, psychologische, neuropsychologische und therapeutische Theorien und Methoden zu einem eigenst�ndigen Konzept.
Motorik (Bewegung), Sprache, alle Wahrnehmungsfunktionen, die h�heren kognitiven Funktionen, die emotionale und die soziale Entwicklung werden bei Anwendung dieses Konzepts in ihrer wichtigen Bedeutung f�r die Gesamtentwicklung des Kindes stets in ihrem Entwicklungszusammenhang beachtet und untersucht und unter ganzheitlichen und integrativen Bedingungen gef�rdert oder bei vorliegenden St�rungen behandelt. Dieser integrative Ansatz des Konzepts fordert die Zusammenarbeit mit den Eltern und eine interdisziplin�re Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen in besonderer Weise heraus.
Das Frostig-Konzept kann in den Bereichen von Pr�vention, P�dagogik und Therapie eingesetzt werden und enth�lt folgende Schwerpunkte:
� eine alle Ma�nahmen des Konzepts umgreifende Erziehungsphilosophie im Sinne der Humanistischen Psychologie
� Beachtung von Vorgeschichte; medizinischen und (sonder-) p�dagogischen Vorbefunden und aktueller Lebens- und Familiensituation des betroffenen Kindes; Explorationsgespr�che mit den Eltern und Bezugspersonen; Einsatz von Screening-Verfahren (Verhaltensbeobachtung in Alltagssituationen und im Umgang mit didaktischen Materialien, Analyse von Kinderzeichnungen in der Langzeitbeobachtung sowie Ermittlung entwicklungspsychologischer Merkmale und emotionaler Zeichen mit Hinweisen auf aktuelle Erlebnisinhalte und Konflikte des Kindes/ Jugendlichen, Beobachtung kreativer Ausdrucksm�glichkeiten in der Bewegung, beim Malen und Zeichnen, beim Rollenspiel, im sprachlichen Ausdruck, in der Musik); Einsatz gezielter, mehrdimensionaler und hypothesengeleiteter Prozessdiagnostik mit standardisierten psychodiagnostischen Testverfahren; Ermittlung von F�higkeiten und von Defiziten in der Entwicklung als Grundlage zur Ausarbeitung von F�rder- und Therapiepl�nen; Hilfestellung f�r das Kind/den Jugendlichen, die eigenen St�rken und Schw�chen annehmen und integrieren zu k�nnen
� methodologische Rahmenprinzipien bei der F�rderung oder Therapie:
o Individualisierung des Ansatzes, ausgehend von den St�rken und Potentialen des Kindes vorhandene Schw�chen mit Hilfe von �bungsprogrammen ausgleichen;
o Motivation; die Bed�rfnisse, Interessen, Begabungen oder Schw�chen des Kindes/Jugendlichen besonders beachten;
o Systematisierung des �bungsansatzes: kleine, systematisch aufgebaute Lernschritte,
o Auswahl und Einsatz von vielf�ltigen, spezifisch gestalteten Methoden, entsprechen der Motivation, Bed�rfnisse, der Interessen, Begabungen oder Schw�chen des Kindes.
o Gestaltung von Lern- und F�rder-/Therapiesituationen: Vorbereitung, Zielbestimmung, Selbstkontrolle, Temporegulierung (dem Kind Zeit geben), Vernetzung der Lerninhalte, Strukturierung der Lernsituation;
o Beachtung der Rolle des Erziehers/Lehrers/Therapeuten; Bem�hen um eine warme und pers�nliche Beziehung zwischen Erzieher/Lehrer/Therapeut und Kind oder Jugendlichen;
o F�rderung der kreativen Ausdruckm�glichkeiten des Kindes, aber auch der Eltern und Bezugspersonen, der Erzieher, Lehrer, Therapeuten, die mit Kindern arbeiten.
Vergleichbar dem humanistisch orientierten Ansatz von Maria Montessori forderte auch Marianne Frostig, das Kind in seiner Pers�nlichkeit anzunehmen, sein Selbstbewusstsein zu st�rken, seine W�rde zu achten, auf seine individuellen Bed�rfnisse und seine emotional-soziale Situation einzugehen, Eigeninitiative, soziale Kompetenz und die Freude am Leben und Lernen in der Gemeinschaft zu wecken und zu entfalten. Die Arbeit nach diesem Konzept will dazu beitragen, dass sich altersentsprechend entwickelte Kinder und Jugendliche, aber auch Kinder und Jugendliche mit Entwicklungs- und Lernproblemen, zu verantwortungs- und umweltbewussten, produktiven und erfolgreichen Mitgliedern unserer Gesellschaft entwickeln k�nnen- immer orientiert am Wertesystem der Humanistischen Psychologie.
Im Hinblick der Anwendung besonderer Methoden ist es vorrangig wichtig, jedes Kind individuell dort anzusprechen, wo es ansprechbar ist. Rechtzeitig im fr�hen Kindesalter mit der Unterst�tzung und F�rderung durch die Eltern und Bezugspersonen beginnend, in der Weiterf�hrung im Kindergarten und in der Vorschule, m�ssen die basalen Fertigkeiten (Bewegung, Sprache, alle Wahrnehmungsbereiche, die h�heren kognitiven Funktionen, die emotionale und soziale Entwicklung) in ihrem Entwicklungszusammenhang fr�hzeitig gef�rdert werden. Eine "geordnete Interdependenz aller psychischen Funktionen auf einem optimalen Aktualisierungsniveau" (O. Lockowandt (1994) gilt als wichtige Voraussetzung f�r die Integration dieser basalen psychischen Funktionen und f�r die Einordnung in die Gesamtheit zielgerichteten Verhaltens. Diese Prozesse setzen sich ins Schulalter fort. Alles Lernen- und so auch das Erlernen der Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechtschreiben und Rechnen-, sind von einer sich altersentsprechend entwickelnden Integration psychischer Funktionen abh�ngig. Vorliegende aktuelle Forschungsergebnisse gehen heute von der Hypothese aus, dass das Entstehen von Lern- wie von sekund�ren Verhaltensst�rungen bei Kindern und Jugendlichen in diesem Zusammenhang analysiert und bei p�dagogischen und therapeutischen Interventionen grundlegend beachtet werden muss.
Aus dieser Betrachtung heraus ergeben sich auch zeitgem��e Ans�tze f�r aktuelle bildungspolitische Fragen. Jedem Kind seine Chance! Diese Forderung kann nur erf�llt werden, wenn man bereits in der fr�hen Kindheit mit der F�rderung der basalen Funktionen unter ganzheitlich orientierten Bedingungen beginnt und sie auch bei der weiteren Entwicklung des Schulkindes, vor allem in den ersten Grundschulklassen, im Auge beh�lt. Das Frostig-Konzept bietet daher bei bereits auff�llig gewordenen Lernst�rungen besondere Hilfe an, sich in kleinen, systematisch aufgebauten Lernschritten neuen Herausforderungen mit Ausdauer und Umsicht zu stellen. St�rungen oder Behinderungen beim Erlernen der Kulturtechniken des Lesens, Schreibens, Rechtschreibens und Rechnens sowie St�rungen der Aufmerksamkeit, Konzentration und Ausdauer werden in der Frostig-P�dagogik oder Frostig-Therapie unter dem Einsatz gezielter Hilfestellungen angesprochen.
Dem Einsatz der Kinderzeichnung kommt nicht nur als Screening- Verfahren im diagnostischen Prozess eine wichtige Bedeutung zu (siehe oben). Sie wird auch im Bereich der integrativen Wahrnehmungsf�rderung, der F�rderung der kreativen Ausdruckm�glichkeiten und der Hilfestellung bei aktuellen Problemen im emotional-sozialen Bereich eingesetzt, hier mit interdisziplin�rer Unterst�tzung durch psychotherapeutische Fachkompetenz. Die Arbeit nach dem Frostig-Konzept fordert die kreativen Gestaltungskr�fte nicht nur beim Kind/Jugendlichen besonders heraus, sondern auch bei seinen Eltern und Erziehern sowie bei den P�dagogen und Therapeuten, die mit Kindern arbeiten.
>Ich denke Alina hat keine Probleme die Mittellinie zu �berkreuzen. Sie legt ohne Problem Puzzleteile mit der linken Hand rechts und andersherum. Der Ergotherapeut sagte mir das Kinder in diesem Alter generell Probleme mit der �berkreuzung der Mittellinie h�tten. Ist das so richtig ?
Das Gehirn ist in diesem Alter noch in der Entwicklung und je nachdem ob die Kinder gekrabbelt sind oder nicht, kann es sich im Auspr�gungsgrad der Koordination des K�rpers bemerkbar machen! Das Krabbeln ist eine nat�rliche �ber-Kreuz-Bewegung, es gibt jedoch viele Gr�nde, weshalb manche Menschen Probleme haben, die Mittellinie zu �berqueren!
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