Vollständige Version anzeigen : Tips gegen Aggressionen umgeschulter Linkshänder
Hallo,
seid Juni letzten Jahres weis ich endlich, was die ganze Zeit mit mir los war.
Da laß ich nämlich das Buch "Der umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn"
Natürlich fragte ich meine Eltern, ob sie mich umgeschult haben.
Nein, ich wäre Rechtshänderin, ihnen sei nichts anderes aufgefallen.
Endlich bekam ich einen Termin, um meine Händigkeit zu testen.
Ich bin eindeutig Linkshänderin.
Seit dem das bekannt ist, sagt mir mein Vater jedesmal, wenn er mich sieht,
daß ich Rechtshänderin wäre; dabei lagen schon in meinem Kinderwagen alle
Spielsachen immer rechts.(Fotos)
Nun hab ich eine Riesenwut auf meine Eltern, und auch auf meine Grundschullehrerin, die ihren linkshändigen Schülern heute noch sagt, sie sollen die rechte Hand nehmen, dann hätten sie es doch viel leichter im Leben. Und ihre Eltern müssten keine Linkshänderscheren oder ähnliches kaufen.
Wem ging es ähnlich? Und wie kann man damit umgehen?
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ähnlich ging es wohl FAST allen hier in diesem Forum, denn die meisten sind umgeschulte LH, die die gleichen Erfahrungen und Probleme durchmachen mußten, wie Du.
Nun, wie kann man damit umgehen? Als erstes ist es wichtig, zu akzeptieren, das Du umgeschult wurdest und das dieser Schritt jetzt nicht mehr zu ändern ist - hier helfen auch Vorwürfe und Beschuldigungen nicht weiter - dieser Einschnitt wurde an Dir vollzogen (ob Bewußt oder Unbewußt sei dahingestellt und tut jetzt nichts mehr zur Sache). Du must jetzt also mit Dir in's Reine kommen - diesen Punkt als beendete/abgeschlossenene Periode (vielleicht auch Erfahrung/Bewußtseinserweiterung) sehen.
Wenn du diesen ersten Schock verarbeitet hast, kannst Du auch über eine eventuelle Rückschulung nachdenken. Hierbei mußt Du Dir im Klaren sein, dass durch die Umschulung hervorgerufene Schäden nicht ohne weiteres rückgängig gemacht werden können - sie können sich allenfalls ein wenig abschwächen. Eine Rückschulung aber KANN zu einem wesentlich Bereicherung Deines Lebenswertgefühl beitragen.
Darauf hinweisen möchte ich letztendlich noch, dass man sich, bei so einem großem Schritt, wie die Rückschulung einer ist, umfangreich informiert und bei Fragen oder Problemen besser einen Linkshänderberater aufsucht.
In diesem Sinne, viel Erfolg
Olli
Hallo Olli,
wie kann man damit umgehen? Als erstes ist es wichtig, zu akzeptieren, das Du umgeschult wurdest und das dieser Schritt jetzt nicht mehr zu ändern ist - hier helfen auch Vorwürfe und Beschuldigungen nicht weiter - dieser Einschnitt wurde an Dir vollzogen (ob Bewußt oder Unbewußt sei dahingestellt und tut jetzt nichts mehr zur Sache)" Und noch anderes.
Alles 'andere' okay, aber dies nicht. Leider ist die Konfrontation mit der 'wir haben es nicht gewusst' Haltung [oder sogar, wie hier, die Verneinung noch heute!] der Eltern auch ein Schock, mit dem umgegangen werden muss, und jeder hat da individuelle Schmerzschwellen. Das sollte man nicht unter den Teppich kehren.
Tilman
Hallo Claudia,
Deine Wut kann ich gut verstehen und nachvollziehen, weil's mir genauso ging. Schließlich haben deine Eltern dich ( wie meine Eltern mich ) ordentlich im Stich gelassen, auch wenn sie das eigentlich nicht wollten.
Für Eltern ist es in der Regel unmöglich, die Erkenntnis zuzulassen, daß sie selbst ihrem Kind schwer geschadet haben. Meine Eltern können erst jetzt, vier Jahre nach meiner Rückschulung und meiner damit verbundenen Veränderung, ein wenig genauer hinsehen, was da mit ihrer Tochter passiert ist. Und bei uns war von Anfang an offen und klar, daß ich wie meine Oma Linkshänderin bin.
Die Wut auf die Eltern ist wohl am schwierigsten zu händeln. Aber Wut darf grundsätzlich sein. Deine Eltern sind an sich o.k., nur in dem Punkt haben sie halt nicht toll gehandelt.
Vielleicht ist das erste, was du tun kannst, deine Wut willkommen zu heißen und sie zu akzeptieren. Sie kann für dich in Zukunft eine wichtige Kraft für dich sein und dich auch schützen.
Kannst du mir schreiben, was dir weiter helfen könnte?
Gruß
Birgit
Hallo Tilman,
natürlich und auf jedem Fall muß sich mit diesem Problem (das man von den eigenen Eltern umgeschult wurde) auch außeinandersetzen. Aber, ich bin der Meinung, das hat später immer noch Zeit (nachdem man ein wenig Abstand gewonnen hat) und dass man sich - nachdem man erfahren hat, dass man umgeschult wurde und welche Folgen diese mit sich brachten - ersteinmal voll auf sich selbst konzentriert/herrausfindet was diese Umschulng an einem bewirkt hat, um nicht eine unkrontrollierte Wut aufkommen zu lassen, die nicht mehr gesteuert werden kann und mitunter mehr kapput macht, als Hilfreich ist.
Dann allerdings, nach einem gewissen Abstand, sollte man wirklich ein klärendes Gespräch führen und die Eltern mit der Problematik konfrontieren.
Olli
"natürlich und auf jedem Fall muß sich mit diesem Problem (das man von den eigenen Eltern umgeschult wurde) auch außeinandersetzen. Aber, ich bin der Meinung, das hat später immer noch Zeit (nachdem man ein wenig Abstand gewonnen hat)..."
Schau, wenn das alles so ruhig abliefe...Wenn man noch genug Ruhe übrig hat, dass man den Grips nett darüber mitentscheiden lassen kann, welches Problem man nun zuerst knackt, dann funktioniert das was Du da sagst. Eine Schritt-für-Schritt Planung. Ich glaube aber leider, dass in vielen Fällen die ganze Erkenntnis "ich bin Linkshänder, und die haben's mir nicht gesagt" wie ein Erdrutsch in Gang kommt, alles zugleich, und dass man dann akut, neben allem Aufdröseln, nach einer sinnvollen Art suchen _muss_, seine Wut und Enttäuschung zu kanalisieren. Sonst geht die Psyche voll den Bach 'runter. Dies sicher vor allem, wenn gleichzeitig aber die Eltern _heute_ noch immer Gegengas geben, und die Sache abstreiten.
Aber wir fangen an, über den Kopf der Betroffenen hinweg zu diskutieren, das ist nicht nett.
Ciao, Tilman
Hallo Olli, Tilman und Birgit,
vielen Dank für Eure Antworten, ich bin sehr froh, daß ich diese von Euch bekommen habe.
Olli: Akzeptieren daß umgeschult wurde, Vorwürfe und Beschuldigungen helfen nicht weiter,
mit sich selbst ins reine kommen
erstmal voll auf sich selbst konzentriert herausfinden, was diese Umschulung an einem bewirkt hat,
nach einem gewissen Abstand ein klärendes Gespräch mit den Eltern führen und mit der Problematik konfrontieren
Tilman: Die Konfrontation mit der „wir haben es nicht gewusst Haltung“ , die Verneinung noch heute ist ein Schock mit dem umgegangen werden muß,
daß in vielen Fällen die ganze Erkenntnis „ich bin Linkshänder, und die haben´s mir nicht gesagt“ wie ein Erdrutsch in Gang kommt, alles zugleich und dass man dann akut, neben allem Aufdröseln, nach einer sinnvollen Art suchen muss, seine Wut und Enttäuschung zu kanalisieren
Birgit: Für Eltern ist es in der Regel unmöglich, die Erkenntnis zuzulassen, daß sie selbst ihrem Kind schwer geschadet haben
Vielleicht ist das erste, was du tun kannst, deine Wut willkommen zu heißen und sie zu akzeptieren.
Wenn ich diese Worte lese, wird mir wieder leichter
Ich kann viel damit anfangen.
Lange Jahre habe ich ja gar nicht gewusst, warum mein Leben so ganz anders gelaufen ist. Geahnt hatte ich es zwar ab und zu, aber gut verdrängt.
Da ich ein Familienmensch bin, wird es in nächster Zeit etwas schwierig für mich, denn es stehen einige Geburtstage an, und da trifft sich die ganze Familie mit Kindern, Tanten, Eltern usw. und ich hätte gerne einige Themen,
die ich in meiner Situation besser vermeiden sollte.
Flüchten möchte ich nicht.
Und ich verstehe nicht, warum es im Jahr 2003 noch nicht möglich ist, einfach zu akzeptieren, daß der Mitmensch eben alles mit der linken Hand macht, anstatt mit der rechten. Was soll denn daran so schlimm daran sein?
Viele Grüße
Claudia
MatthiasW
24.02.2003, 22:12
Hallo Claudia,
von Olli, Tillmann und Birgit hast du sehr gute Anregungen bekommen.
Ich hatte am Wochenende keine Zeit dir zuschreiben.
Sicher wäre es möglich heute uns Linkshänder voll zu akzeptieren, wenn das nur nicht so teuer wäre und nicht die Tischordnung von festlichen Tafeln stören würden.
Ich denke da an die Kaffeetafel, wo dann ein Gedeck für Linkshänder eingedeckt ist. Stört doch den Gesamteindruck der festlich gedeckten Tafel, der kann doch wie alle anderen auch ... . Ne kann er nicht, und schon treffen einen die mißbilligenden Blicke der rechtschafenden Mitmenschen.
Weiter geht es mit dem Spezialwerkzeug, Arbeitsplätzen, Fotoapparaten, Nähmaschinen, PC-Tastaturen, Videokameras, Klaviere, Geigen, Dosenöffner, Brotmesser, Brotschneidemaschinen, Scheren usw.
Ich habe sicher nicht alles aufgeführt, aber zur Förderung der Linkshänder, der vermeintlich kleineren Hälfte der Bevölkerung, müsste man sehr viele Geräte und Gegenstände, siehe oben, extra anschaffen. Einmal für Linkshänder und einmal für Rechtshänder.
Susanne berichtete, das die Klassenlehrerin sie gefragt hat, ob Susanne eine Schreibunterlage für ihre Tochter besorgt.
Sicher ein Anfang und Umdenken.
Auch ich habe ja der Schule meiner Kinder eine LH-Tastatur für den Computerraum gespendet.
Was ich aber von Lehrern erwarte ist, das sie meine (unsere) Kinder da abholen wo sie stehen, und wenn einer Linkshänder ist, dann hat meiner Meinung nach die Schule und nicht das Elternhaus dafür zu sorgen, das diese Hilfsmittel in der Schule zum Einsatz kommen.
Liebe Grüße
Matthias
Hallo Tilman,
ich weiß natürlich, dass das nicht so leicht ist, wie ich das hier beschrieben habe (Du darfst aber nicht vergessen - ich bin selbst Betroffener und schreibe aus Erfahrung) und wollte damit auch nicht sagen, dass man Jahrelang warten soll, um die Eltern mit diesen Problem zu konfrontieren.
Es ist aber wichtig/mir war es wichtig zu betonen, dass die erste Wut verraucht sein sollte. Denn nur so, kann meiner Meinung nach, ein für beide Seiten aufklärendes gespräch stattfinden. Und da ist es wirklich gut, wenn man sich ersteinmal vollkommen mit sich selbst beschäftigt und versucht zu analysieren, welche Folgen die Umschulung - speziell bei einem selbst - mitsich gebracht haben und wie nun weiter zu verfahren ist. Denn diese Selbstanalyse macht im gewissen Sinne auch den Kopf frei für einen Neuanfang (man kann die Umschulung als Lebensabschnitt abhaken) - wie auch immer dieser aussehen soll.
Olli
Da ich ein Familienmensch bin, wird es in nächster Zeit etwas schwierig für mich, denn es stehen einige Geburtstage an, und da trifft sich die ganze Familie mit Kindern, Tanten, Eltern usw. und ich hätte gerne einige Themen,
>die ich in meiner Situation besser vermeiden sollte.
Vorschlag: frag doch doch mal, wer sonst noch in der Familie LinkshänderIn ist - die größten Kritiker der Elche.... Oder frag mal nach den einschlägigen Problemen. Und guck die die Kinder an. Was mit dir passiert ist, ist Vergangenheit, aber gerade uneinsichtige Verwandte können die nächste Generation mit Umschulungsproblematik produzieren - das muss ja nicht sein. Und keine Angst vor Meinungsverschiedenheiten: zwischen Harmoniesucht und Streitsucht ist das weite Feld der konstruktiven Auseinandersetzung!
>Flüchten möchte ich nicht.
Wozu auch? Du hast nichts verbrochen, und deine Verwandschaft wird dir schon nicht den Kopf abreissen. Für Linkshändigkeit wird man auch nicht gesteinigt. Als Hintergrundinformation zur Psychologie der umgeschulten LinkshänderInnen in Deiner Verwandschaft: sagte mir doch eine umgeschulte Bekannte, sie sei ihren Eltern für die Umschulung dankbar, da in ihrer Klasse seinerzeit die Linkshänder Innen übelst lächerlich gemacht wurden. Diese Form von Dankbarkeit nennt man in der Psychologie Identifikation mit dem Aggressor (passiert auch bei Folteropfern).
>Und ich verstehe nicht, warum es im Jahr 2003 noch nicht möglich ist, einfach zu akzeptieren, daß der Mitmensch eben alles mit der linken Hand macht, anstatt mit der rechten. Was soll denn daran so schlimm daran sein?
Nichts. Im Gegenteil, wir geben unseren Mitmenschen was zum Nachdenken.
Eva
Hallo Ckaudia,
deine Wut kann ich gut verstehen, vor allem die auf die Lehrerin, die ja heutzutage vielfältigste Möglichkeiten hätte, sich zu informieren.
Mit den Eltern sehe ich das ein wenig anders. Ich weiss nicht, wie alt du bist, aber meine Eltern (ich bin 45) haben damals gedacht, die helfen mir, indem sie mir zur Benutzung der rechten Hand raten, und ich habe wohl auch wenig gekämpft, was sie erst recht bestätigte.
Meinen eigener Sohn schien als Kleinkind Linkshänder zu werden, ich hätte das akzeptiert, habe versucht, ihn nicht zu beeinflussen und nicht bedacht, dass auch andere (Kindergarten, Bekannte) und das einfache Nachahmen der Eltern und Geschwister ihn von seinem Weg abbringen können/kann. Ich dachte, als er mehr und mehr mit der rechten Hand aggierte, ich hätte mich getäuscht. Heute weiß ich es besser (glaube ich zumindest), aber er ist fast 12 Jahre alt und ich mache ihm das Leben schwer, egal was ich jetzt tue. Vielleicht ist er als Erwachsener irgendwann wütend auf mich, weil ich ihn nicht rückgeschult habe. Wenn ich es tue, dann könnte es auch sein, dass er irgendwann mir genau das vorwirft.
So ist es mit so vielem, was man als "Elter" tut. Wie wird er in der Rückschau gesehen werden. Ich habe viel Druck in schulischen Dingen erlebt, weil meine Mutter keinen Beruf gelernt hat (ihre Eltern fanden es nicht so wichtig). Ich fand es schrecklich und versuche, meinen Kindern zu raten und Hilfe anzubieten, reagiere auf schlechte Noten aber nicht mit Strafen und Verboten. Werden sie irgendwann sagen: "Hättest du mir mehr Dampf gemacht, dann hätte ich jetzt auch ein Abi wie andere!"
Bei meinen Eltern glaube ich, dass sie es richtig machen wollten, genau wie ich es jetzt bei meinen Kindern gerne möchte. Es ist nicht alles gelungen, aber bei mir wird es sicher nicht anders sein. Ich denke, es ist Aufgabe der Eltern, sich zu informieren, aber ob man dann auf die richtigen Informationen gehört hat, läßt sich erst rückblickend herausfinden (wenn überhaupt).
Meine Kinder dürfen mir später ruhig sagen, was sie nicht richtig fanden und ich denke es ist meine Plicht, sie anzuhören und ihnen ehrlich zu sagen, wieso das so war. Ich denke, das müssten alle Eltern, auch deine. Ich habe vor, dann nichts zu verdrängen oder schön zu reden - aber wird es mir gelingen?
Manchmal hilft es auch, seine ärgste Wut in Abwesesnheit der Auslösenden einfach herauszuschreien. Ich sitze manchmal im Auto und habe das Gefühl, es tut mir gut, einfach nur den Dampf abzulassen.
Ich wünsche dir alles Gute.
ursa
Hallo,
ich bin jetzt 36 Jahre alt und meine Eltern haben wohl das Beste für mich gewollt, als sie mir damals „empfohlen haben“ Rechtshänder zu sein.
Damit könnte ich umgehen, aber daß sie es heute noch verleugnen,
obwohl es nun ganz sicher ist, das macht mich richtig wütend.
Als ich „der umgeschulte Linkshänder „ gelesen hatte, war es m i r ganz klar,
ich sprach sie darauf an. Aber da ich fast meine gesamte Kindheit verdrängt habe, denken sie nun, daß man das alles einfach totschweigen kann und das will ich noch nicht akzeptieren. Aber ich werde es wohl müssen, denn wenn sie es zugeben wollten, hätten sie das schon getan.
Letztens sprach ich mit einer Freundin über dieses Thema und wurde im Laufe des Gesprächs ganz nachdenklich, denn es gibt noch viele andere Themen, wo die Eltern es nicht nur nicht wahrhaben wollen, sondern auf einen losgehen, als wäre man an allem selber Schuld (z. B. elterliche Schläge bis zur Bewußtlosigkeit oder Vergewaltigung). Diese Frau hat auch gesagt, daß die Eltern das einfach nicht hören und wissen wollen und Wut darauf gar nichts bringt. Sie hat ihr Leben nun ganz gut im Griff und kann damit leben.
Bei mir ist es aber es seit Januar ganz sicher, daß ich Linkshänderin bin und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich auch so denken kann.
Nach dem Händigkeitstest und der offenen Ablehnung bekam ich erst einmal Magenschmerzen und Spuckanfälle und konnte, obwohl ich es nun wußte die linke Hand trotzdem zu vielen Dingen nicht benutzen.
Inzwischen habe ich am PC die Maus links und bin ganz happy, daß ich klicken kann, ohne daß mir die Hand ständig weh tut.
Auch Sprudel einschenken kann ich mittlerweile mit links (mit rechts hatte ich dabei jahrelang immer verschüttet), essen, schneiden, zähneputzen geht ganz gut, beim Kochen (umrühren) muß ich jedoch immer wieder zur rechten Hand greifen (mit der ich allerdings immer nach links rührte), auch bei anderen Dingen ich die rechte noch gefragt.
Aber ich versuche mir genug Zeit zu lassen, und mir mehr und mehr zu erlauben die linke Hand zu benutzen (wie mir die Linkshänder-Beraterin geraten hat).
Ich war wohl nur zu naiv und dachte, daß die Menschen, die mit mir verwandt sind und „immer das beste wollen“, nun auch froh sind, zu wissen, was die ganzen Jahre mit mir los war. Dem ist nicht so und daran habe ich eben zu knabbern.
Zumindest bin ich bei meinen Kindern ganz sicher, was die Händigkeit angeht.
Allerdings dachte ich bei meiner Tochter auch, daß Sie Linkshänderin sein könnte, ließ sie testen und sie ist eindeutig Rechtshänderin.
Da fiel mir wenigstens ein Stein vom Herzen, denn sie ist auch schon in der Schule und zwei Menschen in der Familie in dieser Situation rückzuschulen, wäre ganz sicher über meine Kräfte gegangen.
Liebe Ursa, vielen Dank für Deine Zeilen, es gibt mir immer wieder Kraft ernstgenommen zu werden und alles Gute für Dich und Deinen Sohn.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ich bin froh, dass du mich so verstanden hast, wie ich es auch gemeint habe. Ich hatte nach dem Schreiben nämlich die Befürchtung, du könntest mich zu sehr auf der Seite deiner Eltern sehen.
Meine Eltern hören natürlich auch nicht gerne, wenn man sie im Nachhinein kritisiert, aber sie hören es sich an und es gibt Situationen, in denen sie sagen, dass sie heute anders handeln würden. Allerdings habe ich da auch schon Probleme damit gehabt. Mein 14jähriger ist schon immer ein etwas schwieriger Bursche. Als meine Mutter sagte, ich solle doch nicht so viel an ihm herumnörgeln, das verunsichere ihn doch erst recht, war ich erst einmal wütend. Ich war irgendwie eifersüchtig, dass sie ihm etwas zugesteht, was man mir damals nicht zugestanden hat.
Meinen Sohn lasse ich in den Pfingstferien testen, bei mir selbst kann ich mir das garnicht vorstellen. Ich mache fast nichts mit der linken Hand. Es ist nur so, dass ich, wenn ich etwas ganz neu lerne, z.B. das Wändestreichen mit der Rolle bei meiner ersten Wohnungsrenovierung, dann kann ich ohne Probleme die Hände wechseln. Als ich aber die PC-Mouse auf Linkshänderbetrieb umgestellt habe, hatte ich ziemliche Probleme und wurde total nervös. Wie kann man denn noch herausfinden, welches die wahre Händigkeit ist, wenn man die linke Hand so lange nicht trainiert hat?
ciao
ursa
Hallo Ursa,
wenn ich das Buch von Frau Dr. Sattler nicht gelesen hätte, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, daß ich Linkshänderin sein könnte.
Erst danach fiel mir einiges auf, ich hatte die ganzen Jahre auch fast nichts mit links gemacht.
Als ich es "gewußt" habe, versuchte ich die Maus links zu bedienen, auch wegen meinem Sohn, der eindeutiger Linkshänder ist. Aber damals hatte ich meistens ein kribbeliges Gefühl und dachte, daß ich sowieso viel zu langsam wäre.
Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil doch meine Eltern eindeutig sagten, ich sei immer Rechtshänderin gewesen und ich Angst hatte, etwas falsch zu machen.
Mein Sohn war enttäuscht, als ich die Maus dann wieder rechts plazierte, aber seit ich es sicher weiß ist sie wieder links und ich komme super damit zurecht.
Herausgefunden hat es die Linkshänder-Beraterin nach einem Gespräch, nach dem zwar einiges dafür sprach, aber es nicht sicher war und einem Händigkeitstest, wie er auch bei Kindern gemacht wird. Mit Kreiseln, Perlen auffädeln, schneiden, schreiben usw. Auch alte Fotos hatte ich ausgegraben.
Viele Grüße
Claudia
Hi Claudia,
vielleicht werde ich, wenn ich meinen Sohn testen lasse,dann doch auch mal wegen mir selbst nachfragen.
Viel Erfolg weitrhin
Gruß von ursa
Hallo Claudia,
Warum sind Deine Eltern so, dass sie Deine LH nicht akzeptieren wollen?
Hier nun ein Erklärungsversuch:
Ersteinmal bestehen - auch Heute noch - ungemein viele Vorurteiel gegenüber LH (Ungeschicktheit, Trägheit, Unruhe ...)/sind in den Köpfen verankert und die LH-keit wird - gerade und besonders bei gläubigen Menschen - als satanisch/ böse angesehen. Dies geht dann so weit, dass die LH-keit an einem selbst, oder bei Nahestehenden dahingehend ignoriert wird, das nicht sein kann, was nicht sein darf! Und so wird nun ein LH zu einem "rechtschaffenden" RH umerzogen und damit hat es sich (als wenn das so einfach wäre)!
Diesen Leuten (und vielleicht auch Deinen Eltern) muß nun sachlich (ich weiß, dass das schwer ist) klar gemacht werden, dass das eben nicht so ist - das LH nicht nur eine schlechte Angewohnheit ist, die man dem LH austreiben kann.
Man kann einen LH genausowenig zum RH machen, wie einen Jungen zum Mädchen, nur weil man ihm Mädchenkleider anzieht!!!
Olli
Lieber Olli!
Im Prinzip geben ich dir Recht, was deine Antwort betrifft.
Nur eine Bitte habe ich: Sei bitte vorsichtig mit Pauschaläußerungen wie:
>>>... und die LH-keit wird - gerade und besonders bei gläubigen Menschen - als satanisch/ böse angesehen. Dies geht dann so weit, dass die LH-keit an einem selbst, oder bei Nahestehenden dahingehend ignoriert wird, das nicht sein kann, was nicht sein darf! Und so wird nun ein LH zu einem "rechtschaffenden" RH umerzogen und damit hat es sich (als wenn das so einfach wäre)!<<<
Mag ja sein, daß es bei einigen Glaubensgemeinschaften noch heute so ist. Aber doch nicht generell!
Wir selber sind Christen und für uns ist es ganz wichtig jedes unserer Kinder als Gottesgeschenk anzunehmen.
Mit allen Stärken, (scheinbaren) Schwächen (die oft nur die "andere Seite" einer wundervollen Eingenschaft sind)...
Mit ihrem Äußeren und Inneren... kurz mit ihrem ganzen Sein. So sind sie von Gott geschaffen, gewollt und geliebt und unserer Liebe und Fürsorge anvertraut.
Selbst "Gottesgeschenk" ist nicht ganz richtig... geschenkt ist uns nur die Zeit, in der wir mit ihnen zusammenleben dürfen...eine Zeit, die "Gabe und Aufgabe zugleich" ist
Die Kinder selber "gehören" nur sich selbst.
Nie wäre es uns in den Sinn gekommen, in einer Linkshändigkeit etwas schlechtes zu sehen
(Was leider nicht ausschließt, daß wir vor 30 Jahren mit den falschen Informationen auch eine falsche Entscheidung hätten treffen können...)
Auch in unserem recht "frommen" Bekanntenkreis kenne ich niemanden, der eine solche Meinung hat, wie du es beschreibst.
Zumindest nicht aus "religiösen" Gründen.
Manche ältere Leute (die Omas z.B.) waren Anfangs der Meinung, es wäre besser für ihn ihn zum RH zu "erziehen" ("Dann hat es das Kind doch später mal einfacher"). Das hatte aber mit dem Glauben gar nichts zu tun (meine Eltern sind z.B. keine Christen...), sondern einfach mit der allgemeinen Unkenntnis zum Thema. Nach unseren Erklärungen ist es in Ordnung so wie es ist!!!
Wie gesagt, kann sein, daß du anderer Erfahrungen gemacht hast, aber bitte nicht so verallgemeinern, ja?!
Liebe Grüße, Tine
Hallo Olli,
Dein Erklärungsversuch, daß meine Linkshändigkeit dahingehend ignoriert wird, das nicht sein kann, was nicht sein darf, halte ich für sehr wahrscheinlich.
Erst am Wochenende sah ich meine Eltern, wir redeten über alles mögliche. Als mein Vater mich dann ansprach, warum mein Sohn mit links nicht so gut Fußballspielen kann wie mit rechts, kamen wir auch wieder auf mich.
Mein Vater meinte, ich würde spinnen, wenn ich denken würde, ich wäre Linkshänderin, und hat sich so aufgeregt, daß ich zu diesem Thema nichts mehr gesagt habe.
Mal sehen, wie lange es dauern wird, bis ich in der Lage bin zum "warum" ein vernünftiges Gespräch führen zu können.
Grüßle
Claudia
Katja Allani
24.03.2003, 16:35
Hallo Claudia,
wenn ich deinen Austausch zu deiner "neuentdeckten" LH sehe, so habe ich tiefes Mitgefühl für dich und deine Situation. Vor einigen Monaten steckte ich in ähnlicher Krise (Wenn man etwas entdeckt, wofür die Eltern die Verantwortung tragen und was den Lebensweg und die Einschätzung des eigenen Wertes sehr beeinflusst hat). Diese hatte zwar nicht die LH zum Thema, aber ich denke, vielleicht hilft dir meine Erfahrung ein ganz klein wenig:
Nach Bewusstwerden, was da passiert ist und Uneinsichtigkeit der Eltern gings auch mir lange dreckig. Aber aberzählen und die Erkenntnis, welche Zusammenhänge mich zu der Person werden ließen, die man bis dato war, brachten auch mir große Erleichterung. Sich einfach als gut zu akzeptieren, so wie man ist, war der nächste Schritt. Der dritte Schritt: sich so zu verändern wie man möchte und das zu genießen.
Was das Blöde daran ist: es dauert lange, es tut weh und zwischendurch kommen immer wieder Krisen.
Was das Schöne daran ist: auch du hast ein Kind und hast aus eigener Kraft den Kreis durchbrochen, dass so etwas nicht noch einmal passiert.
Viele Grüße Katja
Hallo Claudia,
ich habe die Diskussion leider nicht mehr weiter verfolgen können und jetzt erst deinen letzten Beitrag gelesen. Hat dein Vater schon mal gesagt, warum er es so schlimm findet, daß du LH bist? Wenn nicht, dann frag' ihn mal. Die Antwort wäre evtl. aufschlußreich. Irgendwie scheint es jetzt mehr zu dem Thema zu werden: "Tips gegen Aggressionen von Rechtshändern gegenüber Linkshändern, die ihre Identität akzeptieren." (-:
Schönen Abend noch und nicht unterkriegen lassen.
Birgit
Hallo Tine,
ich glaube nicht, daß Olli das so gemeint hat, wie es bei dir ankam. Wenn man ein Argument bringt, muß man es allgemein formulieren. Sonst wird die Diskussion zu detailiert und damit unübersichtlich.
Ich kann Ollis Argument an sich gut folgen. Die meisten Einschärfungen und Haltungen werden in jungen Jahren übernommen und dann an die nächste Generation weitergegeben. Das meiste läuft unbewußt ab. Vor 30 - 40 ( 100 ? ) Jahren war Kirche anders als heute, zumindest in bestimmten Bundesländern deutlich anders. Viele arbeit(et)en leider mit Schuldgefühlen. Das liegt zum Teil in der Struktur der Kirchen und ihren Machtbestrebungen, zum Teil in der Persönlichkeit von Priestern und Religionslehrern, die widerum ihre eigene Lebensgeschichte haben und von den vorangegangenen Generationen beeinflußt wurden. Mehr oder weniger un-/bewußt.
Ich wurde in einer Klosterschule in Oberbayern recht fromm erzogen ( Zu Seiner Linken am Jüngsten Tag die, die in die Hölle kommen. ) und machte in einem Klosterkindergarten Praktikum. Was ich dort im realen Leben sah, hat mich für eine Weile an den Rand von Atheismus gebracht. Meine Mutter gehört einer anderen Glaubensgemeinschaft an, die interessant aber eben auch nur allzu menschlich ist. Im Studium war ein Komilitone Mitglied einer amerikanischen Sekte. Die glaubten z. B. , daß alle Körperbehinderten und chronisch Kranken und noch bestimmte ethnische Gruppen vom Teufel besessen sind. Zur LH würde ich ihn heute nicht befragen wollen. Ich wohne jetzt an einem Wallfahrtsort, an dem sich die dollsten Abspaltungen und Untergruppen der größten Christlichen Kirche sammeln. Du magst nicht glauben, welche Gedankengänge all diesen Menschen möglich sind. Auch im Hinblick auf Linkshändigkeit.
Aber ich gebe Dir recht: Gott sei Dank gibt es auch Menschen mit offeneren Haltungen.
Schönen Abend noch.
Birgit
Hallo Tine,
ich muß mich nun auch noch einmal zu Wort melden (hatte leider wenig Zeit - die letzten Tage).
Ich wollte natürlich mein Statement nicht generell auf alle gläubigen Menschen beziehen. Ich sehe durchaus das sich in der Kirche ein Wandel zur Besinnung auf die Werte im Menschen und seinem Bezug zum Glauben vollzogen hat/vollzieht.
Dies war aber nicht immer so und die Kirche hat (und versucht dies mitunter auch Heute noch) die Meschen Jahrhundertelang dirigiert und manipuliert. Glaube und Aberglaube lagen dicht beisammen, ganz bewusst auch eingesetzt, um die Menschen zu beeinflussen. Die Kirche war Jahrhundertelang ein Machtimperium, welches über Gut und Böse, Freispruch oder Scheiterhaufen entschieden hat. Man denke nur an Hexenverbrennung (ja, die LH galt als Indiz, dass dieser Mensch eine Hexe ist), Inquisition, Kriege, Indianerausrottung usw. usw.
Und, vieles was Jahrhundertelang bestand hatte, ist auch heute noch in den Köpfen verankert (wie z.B. der Aberglaube über die LH) und nicht so leicht aus den Köpfen zu verbannen. Es wird von Generation zu Generation übertragen, ohne überhaupt darüber nachzudenken.
Olli
Hallo Claudia,
Dein Erklärungsversuch, daß meine Linkshändigkeit dahingehend ignoriert wird, das nicht sein kann, was nicht sein darf, halte ich für sehr wahrscheinlich.
das ist auf jedem Fall schon mal ein Anfang. Jetzt müssen Deine Überlegungen dahingehen, nachzudenken, warum dies so ist!
Ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass Dein Vater selbst ein umgeschulter LH ist und deshalb so ablehnend gegenüber der LH-keit reagiert. Frühkindliche Erfahrungen dazu (Z.B. bewußte Manipulation durch Scläge, oder Belohnung und an die er sich selbst vielleicht garnicht mehr erinnern kann) haben dann entscheident seine Abneigung gegenüber der LH-keit geprägt haben.
Olli
„Aber erzählen und die Erkenntnis, welche Zusammenhänge mich zu der Person werden ließen, die man bis dato war, brachten auch mir große Erleichterung. Sich einfach als gut zu akzeptieren, so wie man ist, war der nächste Schritt. Der dritte Schritt: sich so zu verändern wie man möchte und das zu genießen.“
Hallo Katja,
schön, Deine obigen Worte lesen zu können.
Dieses Forum hatte ich durch Zufall entdeckt, und dadurch bin ich nicht mehr alleine mit den Problemen, die keiner zu verstehen schien.
Hilft mir enorm.
Viele Grüße
Claudia
„Hat dein Vater schon mal gesagt, warum er es so schlimm findet, daß du LH bist? Wenn nicht, dann frag' ihn mal. „
Hallo Birgit,
mein Vater ignoriert, daß ich Linkshänderin bin. Er sagt immer noch, ich wäre Rechtshänderin, das könnte nicht sein, und jeder der etwas anderes behauptet spinnt.
Ich muß ihn mal fragen, was er an Linkshändigkeit allgemein so schlimm findet.
Viele Grüße
Claudia
Ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass Dein Vater selbst ein umgeschulter LH ist und deshalb so ablehnend gegenüber der LH-keit reagiert.“
Hallo Olli,
dieser Gedanke ist mir schön öfters gekommen, würde es ganz sicher nicht einfacher machen.
Ich denke, wenn ich in nächster Zeit die Gelegenheit habe, mit ihm ruhig und sachlich über das Thema Linkshändigkeit zu sprechen, bin ich ein großes Stück weiter.
Allerdings packt mich bei dem Gedanken daran schon das kalte Grausen, denn wenn er nicht will, dann will er nicht.
Viele Grüße
Claudia
Vorschlag: frag doch doch mal, wer sonst noch in der Familie LinkshänderIn ist - die größten Kritiker der Elche.... Oder frag mal nach den einschlägigen Problemen. Und guck die die Kinder an. Was mit dir passiert ist, ist Vergangenheit, aber gerade uneinsichtige Verwandte können die nächste Generation Problemen. Und guck die die Kinder an. Was mit dir passiert ist, ist Vergangenheit, aber gerade uneinsichtige Verwandte können die nächste Generation mit Umschulungsproblematik produzieren - das muss ja nicht sein. Und keine Angst vor Meinungsverschiedenheiten: zwischen Harmoniesucht und Streitsucht ist das weite Feld der konstruktiven Auseinandersetzung!
Hallo Eva,
in meiner Familie gab und gibt es (väterlicher- und mütterlicherseits)
anscheinend nur drei Linkshänder: Meine Großmutter (gewaltsam umgeschult),
meine Tante (gewaltsam umgeschult) und mein Sohn.
Unsere Meinungsverschiedenheiten ist seit je her von Vorwürfen geprägt, daß ich einfach auf manche Dinge gar nicht eingehen möchte.
Nach einschlägigen Problemen werd ich mal fragen, denn ich möchte verstehen.
Bei den Kindern weiß ich nur bei meinen eindeutig die Händigkeit, darüber bin ich sehr froh, denn es gibt auch Erzieherinnen im Kindergarten, die Linkshänder vor schlechter Schrift (die anscheinend alle Linkshänder haben) oder was auch immer bewahren möchten,und sie einfach anwiesen rechts zu hantieren (vor allem beim Schneiden).
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
in Stufe II frage ihn dann ruhig vorsichtshalber im Konjunktiv, was ihn daran stören würde, wenn du selbst Linkshänderin wärst? Am Ende ist er selbst umgeschulter LH. (-:
Viel Glück.
Birgit
Jeannine
27.03.2003, 06:05
Hallo Claudia,
>Erst am Wochenende sah ich meine Eltern, wir redeten über alles mögliche. Als mein Vater mich dann ansprach, warum mein Sohn mit links nicht so gut Fußballspielen kann wie mit rechts, kamen wir auch wieder auf mich...
Es gibt Studien nach Oeser und Gellert, die eine Untersuchung der Häufigkeitsverteilung der Kombinationen von links- und rechtsseitiger Händigkeit und Beinigkeit untersuchten. Ein LH kann zum Beispiel auch ein Rechtsbeiner sein und umgekehrt -> sozusagen treten Kreuzungen auf. Ich bin selber umgeschulte LH und habe mich wieder zurückgeschult. Bei meinem Vater ist mir aufgefallen, das er Rechtsfüßer ist, er schießt mit links den Ball. Ansonsten ist er Rechtshänder. Seine jüngere Schwester ist übrigens LH-> auch umgeschult. Lass dich von deinem Vater nicht beunruhigen!
Viele Grüße von Jeannine
Hallo Olli,
> Die Kirche war Jahrhundertelang ein Machtimperium, welches über Gut und Böse, Freispruch oder Scheiterhaufen entschieden hat. Man denke nur an Hexenverbrennung (ja, die LH galt als Indiz, dass dieser Mensch eine Hexe ist),...<
Machtimperium ist sie ja heute noch. Aber sieh da: Ich sage seit Jahren in Diskussionen - ohne groß drüber nachzudenken - immer wieder halb scherzhaft: "Mich hätten sie im Mittelalter sowieso als Hexe verbrannt." Man staune, wie das Unterbewußte wirken kann.
Wie geht's sonst? Womit stresselst du denn zur Zeit herum?
Gruß
Birgit
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