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Vollst�ndige Version anzeigen : Klavierspielen-Fingersatzprobleme


kathrin
12.04.2002, 14:03
Liebe Linksh�nder-u.Linksh�nderinnen,


mein Problem ist:

ich habe beim Klavierspielen gro�e Probleme mit dem Fingersatz bzw. mit dem Spielen von Akkorden.

Mein Klavierlehrer f�hrt mein Problem auf meine Linksh�ndigkeit zur�ck.Leider hat Er keine sinnvolle L�sung f�r mein Problem.


Meine Fragen sind:

gibt es jemanden, der die selben oder �hnliche Probleme beim Klavierspielen hat wie ich?

Wie kann ich mit einer hilfreichen Technik mein Problem l�sen?




Zu meiner Person:

Ich bin umgelernte Linksh�nderin,bin 42 Jahre alt, habe als Kind 5 Jahre Klavier gelernt,mit 13 Jahren wieder aufgeh�rt.

Vor 4 Jahren habe ich wieder begonnen Unterricht zu nehmen. Mir macht es unglaublich Spa�,obwohl die Erfolge etwas l�nger auf sich warten lassen,als bei anderen Hobbyklavierspielern.

Zu meiner Linksh�ndigkeit kommt noch ein weiteres Problem, da� ich einen extremen "Zahlendreher" in meinem Gehirn habe,dementsprechend war ich in der Schule bzw.in Mathe. ziemlich schlecht.


Ich w�rde mich sehr freuen und w�re Euch sehr dankbar, wenn ich einen hilfreichen Rat bek�me.


Bis dahin vielen Dank


Kathrin

Tilman
13.04.2002, 23:06
Als Antwort auf: <a href="1028.htm">Klavierspielen-Fingersatzprobleme</a> geschrieben von kathrin am 12. April 2002 14:03:09:


Ein linkshaendiges Klavier hat sich in gewissen F�llen zwar als eine L�sung erwiesen [ein englischer Hammerklavierspieler hat sich 1999 sogar eins in historischer Bauweise machen lassen], aber nach meiner Erfahrung ist das Problem meistens auch mit dem konventionellen Rechtsh�nderklavier zu l�sen.

Nat�rlicherweise wird n�mlich im Klavierunterricht viel Aufmerksamkeit der rechten Hand gewidmet, oft sitzt der Lehrer rechts, die Melodie ist rechts etc. Ich habe jahrelang morgens beim Einspielen Passagen der rechten Hand ge�bt [einfach, weil ich schwierige Passagen zum Aufw�rmen brauchte, und die liegen eben meistens rechts], und mich dann gewundert, wieso ich - auch geistig - nicht in Gang kam.

Die L�sung ist, dass man der linken Hand viel mehr, und immer konsequent die erste Aufmerksamkeit schenkt, und dass man bei allen "Stellen" die einem nicht gelingen, prim�r die linke Hand sicher ein�bt, ein Fundament erstellt.

F�r die rechte Hand ergeben sich n�mlich auch Vorteile aus der Linksh�ndigkeit, z.B. eine gr�ssere Flexibilit�t [weil man mit der Hand weniger arbeitet], aber man sollte als linksh�ndiger Pianist die rechte Hand als "Sch�ler" und die linke als "Lehrer" begreifen lernen. Das kostet Zeit, und immerw�hrende Aufmerksamkeit, ist aber die einzig sinnvolle Methode, Unsicherheiten abzubauen.

Linksh�ndigkeit beim Klavierspielen ist nicht ein "Problem" sondern lediglich eine Anlage, die andere p�dagogische L�sungen erfordert. Eine Reihe hervorragender Pianisten [allen voran Rachmaninoff] waren Linksh�nder, es gibt keinerlei prinzipielle Hinderungsgr�nde f�r uns um [auf jedem Niveau] Klavier zu spielen.

Zur Person: linksh�ndiger Cembalist und Hammerklavierspieler, ausschliesslich Konzertt�tigkeit.

Ciao, Tilman

Kathrin
16.04.2002, 16:31
Als Antwort auf: <a href="1040.htm">Re: Klavierspielen-Fingersatzprobleme</a> geschrieben von Tilman am 13. April 2002 23:06:05:




Sehr geehrter Herr Tilman,


herzlichen Dank f�r Ihre hilfreichen Tipps.

Ich werde ab sofort Ihre professionellen Ratschl�ge in die Tat umsetzen und hoffen, da� ich ab jetzt mehr Erfolgserlebnisse beim Klavierspielen haben werde.


Alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Konzertt�tigkeit


Gru�

Kathrin

Kathrin
16.04.2002, 16:36
Als Antwort auf: <a href="1031.htm">Re: Klavierspielen-Fingersatzprobleme</a> geschrieben von Matthias am 13. April 2002 00:16:02:


>

Hallo HMatthias,


herzlichen Dank f�r Deinen Tipp.

Leider ist es mir aus finanziellen Gr�nden nicht m�glich einen Linksh�nderfl�gel zu kaufen.

Solltest Du einen etwas weniger kostspieligen Rat f�r mich haben,nehme ich ihn herzlich gerne an.


Danke trotzdem

Gru�

Kathrin

Urs
27.07.2003, 22:15
Hallo! Ich bin ebenfalls linksh�ndig und (Amateur-)Klavierspieler. Ich w�rde niemals einen spiegelverkehrten Fl�gel anschaffen, selbst wenn ich es zahlen k�nnte, um auf ihm zu �ben, denn dann kommt man sicher in N�te, wenn man irgendwo auf einem normalen Klavier spielen muss.

�brigens ist Beethoven auf vielen Linksh�nderseiten als Linksh�nder aufgef�hrt, etwas seltener auch Mozart! Na also! Sie haben auch auf normalen Fl�geln gespielt, allerdings waren es nat�rlich Genies!

Tilman
29.07.2003, 01:50
>�brigens ist Beethoven auf vielen Linksh�nderseiten als Linksh�nder aufgef�hrt, etwas seltener auch Mozart! Na also! Sie haben auch auf normalen Fl�geln gespielt, allerdings waren es nat�rlich Genies!<


Hmmm hmmm. Mozart, nach der Musik zu urteilen, war sicher kein Linkshaender. Es gibt wenig Klavierkomponisten wo das so deutlich ist. Ich habe mit seiner Musik jedenfalls sogar als professioneller [lh] Spieler immer noch Probleme.


Beethovens persoenlicher Charakter und auch gewisse Zuege in seiner Musik koennten eine Linkshaendigkeit annehmen lassen. Die zitierten LH-seiten stuetzen ihre Behaupting allerdings offenbar auf eine verbreitete spiegelverkehrte Reproduktionen eines Gemaeldes. Beethoven schrieb rechts, das laesst sich beim Gebrauch von Schreibfedern eindeutig am Noten- und Schriftbild belegen.

Alles andere [eventuelle Umschulung] ist unbekannt. Dies, und nichts anderes sollte man behaupten.

Tilman

Barbara
29.07.2003, 06:38
Hallo,


>>�brigens ist Beethoven auf vielen Linksh�nderseiten als Linksh�nder aufgef�hrt, etwas seltener auch Mozart! Na also! ...


Meiner Meinung nach sind die Aufz�hlungen "ber�hmter Linksh�nder", die jeder Publikation �ber das Thema anh�ngen, eine Unsitte.


>Alles andere [eventuelle Umschulung] ist unbekannt. Dies, und nichts anderes sollte man behaupten.


Sehr richtig.

Ich wollte behaupten, dass man die Genies auf keinen Fall als Vorbilder hinstellen sollte nach dem Motto: "der hat es doch auch gekonnt!" - weder Erwachsenen gegen�ber, und schon gar nicht Kindern.


Auch wenn wir wenig �ber historische Pers�nlichkeiten wie Mozart oder Beethoven wissen, k�nnen wir uns doch ausmalen, dass das Leben als Genie irrsinnig anstrengend ist.


Ein angespannter K�rper ist krankheitsanf�llig. Dies wissen wir alle aus unserem anstrengenden Pseudo-Rechtsh�nder-Leben. Es geht nicht darum, ob als Ursache des fr�hen Todes die Umerziehung ("wissenschaftlich") nachgewiesen werden kann, sondern darauf, dass das Vorbild ungeeignet ist.


Wenn eine Mutter ihr Kind nach dem oben formulierten Motto (um-)erzieht bleiben zur�ck: eine mit ihrem fragw�rdigen Erziehungserfolg (es geht ja doch, na also!) zufriedene Mutter und ein gebrochenes Kind mit einem Trauma.


Nichts anderes wollte ich behaupten.


Gru�, Barbara

Anne Wolff
03.08.2003, 02:40
Also ich bin auch Linksh�nderin und spiele seit knapp drei�ig Jahren Klavier! Dier Erfindung eines Linksh�nderfl�gels geh�rt eindeutig in die Kategorie "Dinge die die Welt nicht braucht", genauso wie die Linksh�nder PC-Tastatur! Man kann es auch einfach �bertrieben und alles versuchen umzudrehen, doch irgendwann mu� man auch mal feststellen da� es Produkte gibt, deren Umstrukturierung es einfach nicht bedarf! Einen Linksh�nderfl�gel hate ich f�r absolut l�cherlich! Wer nicht in der Lage ist mit BEIDEN H�nden GLEICH GUT zu spielen, sollte es eh lieber lassen!


Anne

Birgit
03.08.2003, 05:58
Hallo Anne,


ich bin keine Klavierspielerin und schreibe nach wie vor auf einer RH-PC-Tastatur. Aber kannst du mir einen vern�nftigen Grund nennen, warum wir uns Linksh�ndern nicht die Option frei lassen sollen, eine Tastatur zu w�hlen, die unserer linksh�ndigen Motorik entgegenkommt? Vor allem, wenn man damit nicht nur aus Spa� an der Freude sondern beruflich t�glich mehrere Stunden arbeiten mu�?


>Einen Linksh�nderfl�gel hate ich f�r absolut l�cherlich! Wer nicht in der Lage ist mit BEIDEN H�nden GLEICH GUT zu spielen, sollte es eh lieber lassen!<


Warum soll das denn gleich noch "l�cherlich" sein? Mu� man wirklich alles, das man selbst nicht gew�hnt ist, als l�cherlich abwerten? Das begreife ich nicht. Mit beiden H�nden gleich gut ist �brigens fast kein Mensch. Das widerspricht schlicht und ergreifend unserer Biologie.


Sch�nes Wochenende.

Birgit

Anne Wolff
05.08.2003, 03:11
�ich bin keine Klavierspielerin�


das h�ttest du nicht extra erw�hnen m�ssen, das merkt man! Wer der Meinung ist sich unbedingt einen Linksh�nderfl�gel zu kaufen wird sich musikalisch isolieren! Daf�r gibt es mehrere sehr gute und durchschlagende Argumente:

1. Wer kann es sich leisten mehr als ein Klavier, oder gar mehr als einen Fl�gel, in die Wohnung zu stellen? Wohl nur die allerwenigsten! Okay, das setzt voraus dass beide Partner Klavier spielen und nur einer Linksh�nder ist�

2. Wer spielt immer nur alleine und dann auch st�ndig am eigenen Fl�gel? Wohl kaum einer! Gerade Berufmusiker, so wie ich, spielen t�glich in Studios oder auf Konzerten oder halt im Fernsehen. Wenn ich zum Konzertveranstalter gehen w�rde mit den Worten: �Hey Jungs, ich brauche aber einen Linksh�nderfl�gel�, zeigen die mir bestenfalls einen Vogel oder lachen mich aus!

3. Es gibt noch mehr als nur Klaviere. Synthesizer, E-Pianos, Keyboards oder sonstige Tasteninstrumente gibt es ebenfalls nicht mit dieser �neumodernen� Linksh�ndertastatur, das hei�t dass der linksh�ndige Pianist (oder die Pianistin) an den Fl�gel �gefesselt� w�re, Kreativit�t gleich Null!

4. Ein/e Pianist/in muss mit beiden H�nden �arbeiten� k�nnen, kann ein Linksh�nder �berhaupt gar nicht mit rechts, kommt das dem Rechtsh�nder gleich der nicht mit links spielen kann, Klavier ist hier eindeutig das falsche Instrument!

5. Wer soll denn auf einem Linksh�nderfl�gel eigentlich Klavierunterricht geben??? Ich kann das (als Linksh�nderin) nicht! Oder sind etwa alle Linksh�nder so derma�en begabt dass sie keinen Unterricht brauchen (bildete etwa nur ich dort eine Ausnahme)???


Leider f�llt mir immer wieder in Foren auf dass einige Linksh�nder einem �Linksh�nder-Fanatismus� verfallen und mit Gewalt versuchen auch Dinge umzubiegen welche f�r Rechts- und Linksh�nder gleicherma�en geeignet sind. Wer meint unbedingt eine Linksh�ndertastatur zu brauchen, kann sich einen externen Nummernblock dazu kaufen, ist in der Regel auch wesentlich billiger als eine spezielle �Linksh�nder-Tastatur�! Soll ich als Linksh�nderin jetzt vielleicht Apple Macintosh verklagen, nur weil es so etwas f�r meine Rechner nicht gibt? Wohl kaum! Ich sehe es ja bei vielen Instrumenten ein, so kann ich zum Beispiel auch nicht auf einer �normalen� Geige spielen und halte auch meine Gitarren �verkehrt� herum, aber beim Klavier halte ich derartige �berlegungen f�r absolut absurd! Da kann man wirklich nur f�r alle linksh�ndigen Pianisten hoffen dass derartige Fl�gel niemals in bei den H�ndlern auftauchen, und wenn doch, dass die Firma m�glichst schnell einen Insolvenzantrag beim zust�ndigen Amtsgericht stellen muss! Und das meine ich als Berufsmusikerin verdammt ernst! Ein Linksh�nderfl�gel ist etwas das die Welt nicht braucht! Also, linksh�ndige Pianisten und Pianistinnen, beraubt euch nicht eurer M�glichkeiten und lernt Klavierspielen auf einem �richtigen� Klavier! Ich hab�s auch geschafft!!!




Anne

Birgit
05.08.2003, 08:34
Hallo Anne,


schade, wenn ich dir mit meinem Beitrag und meiner Haltung auf den Nerv getroffen habe. Das war nicht beabsichtigt.


>�ich bin keine Klavierspielerin�

>das h�ttest du nicht extra erw�hnen m�ssen, das merkt man!

Trotzdem: Was soll die Pampigkeit? Warum hast du es notwendig, mich abzuwerten?


> Wer der Meinung ist sich unbedingt einen Linksh�nderfl�gel zu kaufen wird sich musikalisch isolieren! <

Es ist bekannt, da� man als LH st�rker der Angst unterliegt, sich zu isolieren, wenn man seiner Natur entsprechend agiert. Und man vergi�t dabei, da� man seine Pers�nlichkeit lebt. Da tun wir Linksh�nder uns ordentlich selbst Unrecht.


> Daf�r gibt es mehrere sehr gute und durchschlagende Argumente:

..........

.............

.........

Ich kann deinen Gedanken gut folgen. Du nennst ernstzunehmende Schwierigkeiten, auf die man als LH beim Klavierspielen trifft.


>5. Wer soll denn auf einem Linksh�nderfl�gel eigentlich Klavierunterricht geben??? Ich kann das (als Linksh�nderin) nicht! Oder sind etwa alle Linksh�nder so derma�en begabt dass sie keinen Unterricht brauchen (bildete etwa nur ich dort eine Ausnahme)???<

Das Thema hatten wir hier schon mal und ich fand die Diskussion interessant. Die Didaktik sollte hier auf LH-gerechtes Unterrichten �berarbeitet werden. Das w�re dringend erforderlich. Erforderlicher vermutlich als eine LH-Tastatur. Z.B. soll alleine das Einspielen anfangs mit der linken Hand erhebliche verbesserungen f�r die Tasteninstrument-Spieler ( auch Professionelle ) bringen. Habe ich mir von einem professionellen Musiker sagen lassen.


>Leider f�llt mir immer wieder in Foren auf dass einige Linksh�nder einem �Linksh�nder-Fanatismus� verfallen und mit Gewalt versuchen auch Dinge umzubiegen welche f�r Rechts- und Linksh�nder gleicherma�en geeignet sind. <

Wo hast du denn "Fanatismus" herausgelesen? Ich finde ihn in den vorangegangenen Beitr�gen nicht. Kannst du mir auf die Spr�nge helfen?


> Wer meint unbedingt eine Linksh�ndertastatur zu brauchen, kann sich einen externen Nummernblock dazu kaufen, ist in der Regel auch wesentlich billiger als eine spezielle �Linksh�nder-Tastatur�! <

La� doch die Leute machen was sie wollen. Was ist dein wirklicher �rger?


> ...aber beim Klavier halte ich derartige �berlegungen f�r absolut absurd! Da kann man wirklich nur f�r alle linksh�ndigen Pianisten hoffen dass derartige Fl�gel niemals in bei den H�ndlern auftauchen, und wenn doch, dass die Firma m�glichst schnell einen Insolvenzantrag beim zust�ndigen Amtsgericht stellen muss! <

Die Instrumente gibt es schon und ich finde es trist, da� du jemandem Insolvenz w�nschst. Hast du schon mal mit jemandem gesprochen, der Insolvenz anmelden mu�te? Ich schon. Berufsm��ig �brigens. Der Mensch war verzweifelt und sein Leben lag in Scherben vor ihm. Ob er jemals wieder aus der �berschuldung herauskommen wird ist eher unwahrscheinlich und damit lebt er die kommenden 30 Jahre unter der Pf�ndungsfreigrenze. Wei�t du was das hei�t? Wie kannst du jemandem so etwas w�nschen??


> Und das meine ich als Berufsmusikerin verdammt ernst! Ein Linksh�nderfl�gel ist etwas das die Welt nicht braucht! <

Wenn Berufsmusiker einen LH-Fl�gel nicht wollen, ist das genauso deren Entscheidung wie die, da� (nicht) professionelle vielleicht doch einen LH-Fl�gel wollen. Je mehr professionelle Pianisten einen LH-Fl�gel h�tten desto geringer w�ren deine o. g. Probleme.


> Also, linksh�ndige Pianisten und Pianistinnen, beraubt euch nicht eurer M�glichkeiten und lernt Klavierspielen auf einem �richtigen� Klavier! <

Ein "richtiges" Klavier gibt es nicht. Nur eins, das �blich ist. Anne, du bist zu intelligent, um das nicht zu erkennen.


"Ich hab�s auch geschafft!!!"

Den unsinnigen Satz habe ich mir auch gedacht, als ich noch umgeschult war und rechtsh�ndig schrieb und handtierte. Nach dem Motto "Gepriesen sei was hart macht" und "Hart zu sich selbst und brutal gegen andere" oder wie?


Nein Anne, so weit kann ich dir nicht mehr folgen

Nix f�r ungut.

Birgit

Jana
05.08.2003, 17:05
Hallo Anne Wolff,


ich kann Birgit nur voll und ganz zustimmen.

Warum soll ich mein Gehirn verbiegen (um nicht einen schlimmeren Ausdruck zu nennen) und mir wieder die zum gro�en Teil �berwundenen Probleme mit Konzentration, Selbstwertgef�hl, manueller Ungeschicklichkeit einfangen, wenn statt dessen ganz einfach der eine oder andere Gegenstand an MICH angepa�t werden kann? Mal ganz ketzerisch ausgedr�ckt, dem Holz, Plastik, PC-Chip usw. schadet es �berhaupt nichts, wenn es spiegelverkehrt verarbeitet wird.

Sicher, ein Klavier/Fl�gel ist reichlich gro� und teuer, und ein seitenverkehrtes Einzelst�ck herstellen zu lassen ist noch um ein Mehrfaches teuerer,dazu kommen noch die diversen Transportkosten zu den Auftrittsorten - diese aber nur, solange es nicht genug LH-Fl�gel gibt.

Warum soll es NICHT m�glich sein, pro gr��erer Musikschule ein LH-Klavier oder LH-Keybord anzuschaffen? Warum soll man keine Unterrichtsmethoden f�r LH entwickeln k�nnen?

Komisch, f�r Geige und Gitarre geht das alles. F�rs Klavier nicht - weil ein Klavier so gro� und teuer ist. Find ich ziemlich traurig und verdreht.

Was die Tastatur betrifft: Wie w�re es denn, wenn es nur noch LH-Tastaturen geben w�rde und sich dann die RH ihre extra Ziffernbl�cke anschaffen m��ten?

Warum immer ich als LH? Wie gesagt, es geht hier um tote, durch Menschen hergestellte Gegenst�nde.


Falls ich w�tend klinge - ich bin es


trotzdem freundliche Gr��e

von Jana aus MeckPomm

Tilman
06.08.2003, 01:45
Vielleicht isses doch mal nett, in den Archiven 'rumzust�bern, da steht schon das eine und andere ueber Klavierspielen drin.

Birgit hatte [meine] Auffassung kurz angesprochen, dass die Klavierp�dagogik [also die Art wie der Stoff vermittelt wird, und die Auswahl des Lernmaterials] der H�ndigkeit des neu beginnenden Klaviersch�lers angepasst werden muss [und nicht das Instrument]. Also sind zB. grosse Mengen von Humpapa B�ssen unter Melodielinien f�r die rechte Hand als Material einfach nicht sinnvoll - musik mit gleichberechtigten Basslinien aber sehr wohl, undsoweiter. Der Lehrer muss auf die Suche nach gut geeigneten St�cken gehen.

Der Kern dieser Idee ist, dass man die ben�tigte Unabh�ngigkeit der H�nde beim Klavierspielen nicht durch frustrierende �berforderung erzwingen darf, dieses Ziel aber doch ernst nehmen sollte. In dem Sinne war die Feststellung weiter oben im thread, dass beim Klavierspielen beide H�nde ben�tigt werden zwar stichhaltig [wenn auch nicht besonders tiefgr�ndig], aber man muss sich dar�ber klar werden, wie man eine gleichm�ssige Entwicklung der H�nde an besten erreicht.

�ber die Frage, ob man die Tastatur spiegeln sollte gehen die Meinungen auseinander. Ich bin wie gesagt der Ansicht, dass im Fall dieses Instrumentes das Kernproblem in unangemessener P�dagogik liegen kann; einige Pianisten der Weltspitze waren oder sind Linksh�nder; man kann als LH sehr wohl der eigenen Anlage angemessene Arbeitsformen finden. Einige LH Tastenspieler haben sich aber gespiegelte Instrumente bauen lassen und haben dies als eine Offenbarung empfunden. Ich respektiere das, auch wenn ich mich aus den eher angesprochenen praktischen Gr�nden, und wegen dem Obengenannten, gegen missionarische Tendenzen wehren w�rde.

Da ich mich pers�nlich beruflich mit historischen Tasteninstrumenten und deren Nachbauten befasse, ist f�r mich diese Frage irrelevant, und ich habe mir daher bewusst meine individuelle Arbeitstechnik an 'normalen' Klaviaturen erarbeitet [normal im statistisch-historischen Sinne].


Der aggressiv-defensive Ton der eher im thread ge�usserten Kritik befremdet mich. Soll man ein interessantes Thema nicht offen diskutieren k�nnen? Was soll der Mumpitz, an sich bedenkenswerte Beitr�ge zu zerpfl�cken, nur weil sie offenkundig nicht von Berufsmusikern stammen? Unerfreulich intolerant.

Tilman

Jeannine
06.08.2003, 07:41
Hallo Anne,

ich finde deine Argumente knallhart. Vielleicht wird man ja als Musiker im laufe der Zeit so?! Konkurrenz und Niederlagen k�nnen einen Menschen sehr hart werden lassen -> zu sich selbst und zu anderen Menschen. Als Sch�ler kann so ein Lehrer absto�end und behindernd wirken. Selbst hochbegabte sind unter solchen Anforderungsdruck gescheitert und dann hei�t es: "Ach das Kind hat halt nicht die Nerven...ist halt kein Musikertyp oder unbegabt"! Kann es ja auch nicht, wenn das Selbstbewu�tsein durch "H�rte und Aufdr�ngen" abgebaut wird!!!!!!!!! Und das Argument: " Ich habe es doch auch geschafft", ist der klassische Mitl�ufersatz....(-;

Nat�rlich ist ein Linksh�nderfl�gel/ Klavier eine teure Angelegenheit -> ich selber w�rde einen Linksh�ndergerechten Unterricht f�r den Anfang vorziehen. Der Erfinder des LH-Fl�gels hat in erster Linie an begabte LH-Sch�ler gedacht Und wieso soll so eine Erfindung gleich b�sartig niedergemacht werden? Es kann doch jeder Mensch frei entscheiden, f�r was er sein Geld investiert!

Wieso m�ssen Menschen f�r andere Menschen bestimmen, was f�r diese am besten ist und manchmal noch so lange provozieren bis der eigene "Jagdtriebsieg" gelungen ist...

Jetzt war ich auch sehr hart mit meiner Meinung -> kam leider durch eine mir aufdr�ngende Umgebung -> mu�te ich leider mal loslassen!


Gru� Jeannine

Jana
06.08.2003, 18:11
>Vielleicht isses doch mal nett, in den Archiven 'rumzust�bern, da steht schon das eine und andere ueber Klavierspielen drin.

>Birgit hatte [meine] Auffassung kurz angesprochen, dass die Klavierp�dagogik [also die Art wie der Stoff vermittelt wird, und die Auswahl des Lernmaterials] der H�ndigkeit des neu beginnenden Klaviersch�lers angepasst werden muss [und nicht das Instrument]. Also sind zB. grosse Mengen von Humpapa B�ssen unter Melodielinien f�r die rechte Hand als Material einfach nicht sinnvoll - musik mit gleichberechtigten Basslinien aber sehr wohl, undsoweiter. Der Lehrer muss auf die Suche nach gut geeigneten St�cken gehen.

>Der Kern dieser Idee ist, dass man die ben�tigte Unabh�ngigkeit der H�nde beim Klavierspielen nicht durch frustrierende �berforderung erzwingen darf, dieses Ziel aber doch ernst nehmen sollte. In dem Sinne war die Feststellung weiter oben im thread, dass beim Klavierspielen beide H�nde ben�tigt werden zwar stichhaltig [wenn auch nicht besonders tiefgr�ndig], aber man muss sich dar�ber klar werden, wie man eine gleichm�ssige Entwicklung der H�nde an besten erreicht.

>�ber die Frage, ob man die Tastatur spiegeln sollte gehen die Meinungen auseinander. Ich bin wie gesagt der Ansicht, dass im Fall dieses Instrumentes das Kernproblem in unangemessener P�dagogik liegen kann; einige Pianisten der Weltspitze waren oder sind Linksh�nder; man kann als LH sehr wohl der eigenen Anlage angemessene Arbeitsformen finden. Einige LH Tastenspieler haben sich aber gespiegelte Instrumente bauen lassen und haben dies als eine Offenbarung empfunden. Ich respektiere das, auch wenn ich mich aus den eher angesprochenen praktischen Gr�nden, und wegen dem Obengenannten, gegen missionarische Tendenzen wehren w�rde.

>Da ich mich pers�nlich beruflich mit historischen Tasteninstrumenten und deren Nachbauten befasse, ist f�r mich diese Frage irrelevant, und ich habe mir daher bewusst meine individuelle Arbeitstechnik an 'normalen' Klaviaturen erarbeitet [normal im statistisch-historischen Sinne].

>Der aggressiv-defensive Ton der eher im thread ge�usserten Kritik befremdet mich. Soll man ein interessantes Thema nicht offen diskutieren k�nnen? Was soll der Mumpitz, an sich bedenkenswerte Beitr�ge zu zerpfl�cken, nur weil sie offenkundig nicht von Berufsmusikern stammen? Unerfreulich intolerant.

>Tilman




Hallo Tilman,


danke f�r Deine Erl�uterungen. Ich bin auch keine Musikerin, habs als Kind mal mit Akkordeonspielen versucht, aber das ging ziemlich daneben.

Beim Schreiben meines vorigen Beitrags hatte ich das vor Augen, was Du �ber Mozart gesagt hattest: da� er seiner Musik nach Rechtsh�nder gewesen sein m��te.

Klingt so, als ob die linke Hand in seinen Klavierst�cken weit weniger gefordert wird als bei anderen Komponisten.

Und wenn ich mir dann einen LH-Pianisten an einem spiegelverkehrten Fl�gel vorstelle, der Mozart spielt...


liebe Gr��e

von Jana

Sabine
12.08.2003, 15:41
Ich bin h�rfunk-journalistin und arbeite zur Stunde an einem H�rfunkbeitrag f�r morgen Fr�h. Thema Linksh�ndigekit. Was in Beethovens Musik l�sst auf Linksh�ndigkeit schlie�en?

Ich w�rdemich �ber eine Antwort sehr freuen!

Gru�,

Sabine St�hr

>>�brigens ist Beethoven auf vielen Linksh�nderseiten als Linksh�nder aufgef�hrt, etwas seltener auch Mozart! Na also! Sie haben auch auf normalen Fl�geln gespielt, allerdings waren es nat�rlich Genies!<

>Hmmm hmmm. Mozart, nach der Musik zu urteilen, war sicher kein Linkshaender. Es gibt wenig Klavierkomponisten wo das so deutlich ist. Ich habe mit seiner Musik jedenfalls sogar als professioneller [lh] Spieler immer noch Probleme.

>Beethovens persoenlicher Charakter und auch gewisse Zuege in seiner Musik koennten eine Linkshaendigkeit annehmen lassen. Die zitierten LH-seiten stuetzen ihre Behaupting allerdings offenbar auf eine verbreitete spiegelverkehrte Reproduktionen eines Gemaeldes. Beethoven schrieb rechts, das laesst sich beim Gebrauch von Schreibfedern eindeutig am Noten- und Schriftbild belegen.

>Alles andere [eventuelle Umschulung] ist unbekannt. Dies, und nichts anderes sollte man behaupten.

>Tilman

Tilman
12.08.2003, 16:30
Ich: >>Beethovens pers�nlicher Charakter und auch gewisse Z�ge in seiner Musik k�nnten eine Linksh�ndigkeit annehmen lassen.<<


>Ich bin h�rfunk-journalistin und arbeite zur Stunde an einem H�rfunkbeitrag f�r morgen Fr�h. Thema Linksh�ndigekit. Was in Beethovens Musik l�sst auf Linksh�ndigkeit schlie�en?

>Ich w�rdemich �ber eine Antwort sehr freuen!

>Gru�,

>Sabine St�hr


Okay, Ich schrieb "k�nnte", das ist wichtig. F�r die folgenden Beobachtungen kann schiesslich bereits die Tatsache gen�gen, dass Beethoven [wenigestens bis 1808] ein sehr guter Klavierspieler war.

Also geht's hier um Klaviermusik. Im Vergleich zu anderen Klavierkomponisten aus der Zeit ist auffallend, wie h�ufig in der linken Hand komplizierte und/oder schnelle Passagen vorkommen. Da gibt es in den Sonaten und in der Kammermusik genug Beispiele, kann jeder selber nach bl�ttern; Beispiel op.5/I iii, wo die Gewichtung links-rechts ungef�hr gleich ist, op 5/III iv, wo einige ziemlich biestige Sachen links vorkommen, oder auch der 2. Satz in der dritten Cellosonate.

Allerdings gibt's auch Ausnahmen von dieser Beobachtung. Z.B. ist das 4. Klavierkonzert sehr stark auf 'rechts' ausgelegt, und eine �hnliche Beobachtung gilt f�r einige 'leichtere' Werke wie die Sonaten op. 14, und die Sonatinen.

Tilman