Vollst�ndige Version anzeigen : Vorsicht f�r Linksh�nder mit Rechtsh�nder-Kindern
Ich bin so ein Rechtsh�nderkind, das von einer Linkshandmami angeleitet wurde. Vorteil nat�rlich, ich mache vieles auch mit links, bin also fast ein Beidh�ndermensch. Doch ich habe den Verdacht, dass ich vieles "normalerweise" mit rechts machen w�rde, aber dass es mir mit links beigebracht wurde. Das B�gelbrett z.B. stand bei uns immer linksherum, ich b�gle also mit links, weil ich sonst nicht klarkomme mit der "Brett-Richtung", und ich putze auch mit links Fenster. Das w�re aber alles nicht so schlimm, und ich denke, ich bin dadurch auch ein trainierter Beidh�nder geworden.
Warum ich aber "Vorsicht" schreibe, das hat einen bestimmten Grund: Ich esse auch "verkehrt herum". Das hei�t, Messer links, Gabel rechts. Und das w�re eigentlich f�r mich nat�rlicherweise andersherum, mit links schneiden f�llt mir schwer. Meine Mutter hat mir das aber unbewusst so beigebracht! Erst als ich das erste Mal in einem Nobelrestaurant die Bestecke im Einklang mit ihr tauschte, sind wir darauf �berhaupt gekommen, dass da was nicht stimmt. Zum Abgew�hnen ist es zu sp�t, mir f�llt das Essen andersherum viel zu schwer.
Es sind aber auch viele andere Kleinigkeiten - das Stricken verkehrt herum (tolles Spiel bei Z�hlmuster-Pullis) zum Beispiel. Das konnte ich mir gottseidank noch umgew�hnen.
Was ich mit diesen Beispielen sagen will, genau wie man als Rechtsh�nder dazu neigt, einen Linksh�nder umzuerziehen, kann das auch andersherum passieren.
Gru�
Nicole
Kirstin Krap
25.10.2000, 17:47
Als Antwort auf: <a href="127.htm">Vorsicht f�r Linksh�nder mit Rechtsh�nder-Kindern</a> geschrieben von Nicole am 25. Oktober 2000 13:21:49:
...ist m.E. reine Erziehungssache. Meine Mutter hat sehr darauf geachtet, dass ich dies "richtig" mache, also Gabel links, Messer rechts. Eigentlich sollte ich auch den L�ffel immer rechts halten, aber da kleckere ich noch schlimmer, als mit links ;-)
Sollte ich irgendwann Kinder haben, diese werden von Anfang an Gabel links, Messer rechts lernen. Das hat nichts mit H�ndigkeit zu tun. Mir ist n�mlich neulich in der Kantine unserer Firma aufgefallen, dass unheimlich viele Leute das Besteck verkehrt herum halten, selbst mein Freund (Rechtsh�nder mit Rechtsh�ndereltern) h�lt es verkehrt. Das k�nnen doch nicht alles Linksh�nder oder Kinder von Linksh�ndern sein, oder?
Ansonsten gebe ich Dir Recht, es ist alles eine Frage, wie es einem beigebracht wird. Obwohl, es gibt da eine recht eindrucksvolle Geschichte, die meine Mutter mir mal erz�hlt hat: Meine Gro�mutter, umerzogene Linksh�nderin, die aber abgesehen vom schreiben trotzdem alles mit links macht und meine Mutter, durch und durch Rechtsh�nder. Als meine Mutter lernen sollte, Schleifen zu binden, brachte sie es einfach nicht fertig. Egal, was meine Gro�mutter anstellte, meine Mutter konnte es nicht. Meine Mutter wurde als ungeschickt abgestempelt und fertig. Bis ihr Vater (Rechtsh�nder) ihr das Schleifen binden einmal zeigte - da hat es dann geklappt. Als ich dann in das Alter mit dem Schleifen binden kam, wurde ich gleich zu meiner Oma geschickt: "Lass Dir das mal von Omi zeigen." *grins* Meine Mutter wusste, dass sie es mir nicht h�tte beibringen k�nnen.
Stricken habe ich in der Schule gelernt --> f�r Rechtsh�nder. Dass ich nicht stricken kann, liegt aber nicht daran (zwei links, zwei rechts, das kriege ich immer noch hin aber f�r den Rest habe ich einfach kein Gesp�r). Ich habe es auch mal andersrum versucht, war aber noch schlimmer...
Kirsitn
Thorsten
26.10.2000, 12:16
...ist m.E. reine Erziehungssache. Meine Mutter hat sehr darauf geachtet, dass ich dies "richtig" mache, also Gabel links, Messer rechts. Eigentlich sollte ich auch den L�ffel immer rechts halten, aber da kleckere ich noch schlimmer, als mit links ;-)
Sollte ich irgendwann Kinder haben, diese werden von Anfang an Gabel links, Messer rechts lernen. Das hat nichts mit H�ndigkeit zu tun. Mir ist n�mlich neulich in der Kantine unserer Firma aufgefallen, dass unheimlich viele Leute das Besteck verkehrt herum halten,
Frage: Warum ist das �berhaupt richtig? Ist das nicht nur deshalb richtig, weil die meisten nun mal Rechtsh�nder sind und mit rechts schneiden und deshalb liegt das Messer rechts. Ich halte Messer links beim Schneiden, beim Zusammenkratzen der Reste aber rechts (glaub ich jedenfalls, nie so drauf geachtet). Mit dem Begriff "richtig" w�rde ich hier gaaaanz vorsichtig umgehen. Ich schneid mit links und wems nicht passt, der kann ja gehen. Mir ist's wurscht.
Gru�
Thorsten
wollte Thorsten nur zustimmen..
Schon seit einiger Zeit verfolge ich Eure Beitr�ge mit Interesse, denn ich frage mich schon seit geraumer Zeit, ob ich Links- oder Rechtsh�nder bin. Meine Mutter (absoluter Linkish�nder - mit Ausnahme des Schreibens)meint, ich w�re Linksh�nder (aber warum schreibe ich dann meist mit rechts?) Tennis spiele ich mit rechts - ausser der Ball kommt sehr weit augf die R�ckhandseite, dann wird der Schl�ger gewechselt, Tischtennis nur mit links, mit rechts w�rde ich den Schl�ger verlieren usw.
Und seitdem ich in der Arbeit meinen PC mit keinem Kollegen mehr teilen muss, habe ich - mehr zuf�llig die Maus auf die linke Seite gewechselt und musste mich schon nach zwei Tagen fragen, wie ich jemals auf der anderen Seite zurechtgekommen bin.
Was mir bei den verschiedenen Linksh�nderseiten auffiel, ist, dass sehr oft auf das Schleifebinden verwiesen wird. Wie herum macht�s denn nun ein Linksh�nder?
Hey..
In welchem Alter hast du den Tennis gelernt ? Wenn du fr�h damit angefangen hast (hab auch mal mit 6 oder so gespielt) ist es m�glich , da� es dir antrainiert wurde, sowie das Schreiben.
Aber die Tatsache, dass du unterbewu�t (bei der Maus) die linke Hand benutzt spricht f�r die Tatsache , dass zu dem elit�ren *g* Kreis der Linksh�nder geh�rst.
Zu den Schleifen kann ich nichts sagen. Ich trage eigentlich nur Schuhe die keine Schleife haben. Vielleicht ist dies eine unterbewu�te Abneigung. Als Kind habe ich immer Schuhe mit Klettverschlu� getragen, weil ich keine Schleife binden konnte. Heute trage ich nur Parallelbindung. War mal modisch (Chucks), ist bequem und man mu� nur reinschl�pfen.
...ist m.E. reine Erziehungssache. Meine Mutter hat sehr darauf geachtet, dass ich dies "richtig" mache, also Gabel links, Messer rechts. Eigentlich sollte ich auch den L�ffel immer rechts halten, aber da kleckere ich noch schlimmer, als mit links ;-)
Sollte ich irgendwann Kinder haben, diese werden von Anfang an Gabel links, Messer rechts lernen. Das hat nichts mit H�ndigkeit zu tun. Mir ist n�mlich neulich in der Kantine unserer Firma aufgefallen, dass unheimlich viele Leute das Besteck verkehrt herum halten, selbst mein Freund (Rechtsh�nder mit Rechtsh�ndereltern) h�lt es verkehrt. Das k�nnen doch nicht alles Linksh�nder oder Kinder von Linksh�ndern sein, oder?
Ansonsten gebe ich Dir Recht, es ist alles eine Frage, wie es einem beigebracht wird. Obwohl, es gibt da eine recht eindrucksvolle Geschichte, die meine Mutter mir mal erz�hlt hat: Meine Gro�mutter, umerzogene Linksh�nderin, die aber abgesehen vom schreiben trotzdem alles mit links macht und meine Mutter, durch und durch Rechtsh�nder. Als meine Mutter lernen sollte, Schleifen zu binden, brachte sie es einfach nicht fertig. Egal, was meine Gro�mutter anstellte, meine Mutter konnte es nicht. Meine Mutter wurde als ungeschickt abgestempelt und fertig. Bis ihr Vater (Rechtsh�nder) ihr das Schleifen binden einmal zeigte - da hat es dann geklappt. Als ich dann in das Alter mit dem Schleifen binden kam, wurde ich gleich zu meiner Oma geschickt: "Lass Dir das mal von Omi zeigen." *grins* Meine Mutter wusste, dass sie es mir nicht h�tte beibringen k�nnen.
Stricken habe ich in der Schule gelernt --> f�r Rechtsh�nder. Dass ich nicht stricken kann, liegt aber nicht daran (zwei links, zwei rechts, das kriege ich immer noch hin aber f�r den Rest habe ich einfach kein Gesp�r). Ich habe es auch mal andersrum versucht, war aber noch schlimmer...
Kirsitn
Also ich hatte nie Probleme Schleifen zu binden etc., obwohl meine Eltern beide Rechtsh�nder waren. Auch mit Messer und Gabel essen war kein wirkliches Problem.
Ich denke, wenn man klein und noch ein Kind ist, dann kann man sich ganz viel angew�hnen, wenn mann beide H�nde gleichzeitig gebrauchen mu�. Schwierig ist es erst dann, wenn man nur eine Hand ben�tigt und soll die andere nehmen.
Kirstin Krap
05.11.2000, 20:34
Als Antwort auf: <a href="129.htm">Re: Essen mit Messer und Gabel</a> geschrieben von Thorsten am 26. Oktober 2000 12:16:02:
Frage: Warum ist das �berhaupt richtig? Ist das nicht nur deshalb richtig, weil die meisten nun mal Rechtsh�nder sind und mit rechts schneiden und deshalb liegt das Messer rechts. Ich halte Messer links beim Schneiden, beim Zusammenkratzen der Reste aber rechts (glaub ich jedenfalls, nie so drauf geachtet). Mit dem Begriff "richtig" w�rde ich hier gaaaanz vorsichtig umgehen. Ich schneid mit links und wems nicht passt, der kann ja gehen. Mir ist's wurscht.
Im Prinzip stimme ich Dir da sogar zu. Leider spielt es aber in unserer Gesellschaft eine �bergeordnete Rolle, inwieweit wir in der Lage sind, uns den gesellschaftlichen Normen unterzuordnen. Was Du daheim in Deinen eigenen vier W�nden tust, ist nat�rlich Dir selbst �berlassen. Aber denke mal weiter:
-Vorstellungsgespr�ch in der Mittagszeit, Du wirst aufgefordert, gemeinsam mit dem Menschen aus der Personalabteilung zum Essen zu gehen. Was glaubst Du, wie genau da darauf geachtet wirst, wie Du isst (obwohl es nat�rlich nichts �ber Deine Qualit�ten als Arbeitnehmer bzw. als Mensch im allgemeinen aussagt, wohl aber �ber Deine Erziehung!).
-Gesch�ftsessen mit Kunden - extrem wichtig!
-Schlie�lich und endlich: Ein Essen mit der/dem Angebeteten/m: Wer will da schon unangenehm auffallen.
Klar, was hier richtig oder falsch ist, wurde und wird von der Gesellschaft diktiert, von einer Gesellschaft, in der die Mehrheit rechtsh�ndig ist. Und ganz sicher f�llt man unangenehmer auf, wenn man das Steak durch das ganze Restaurant schleudert, nur weil man das Besteck anders h�lt, als man es gew�hnt ist und deswegen Probleme damit hat ;-)
Kirstin
Klar..wenn der Chef oder die Kunden auf Arschkriecher, Dr�ckberger oder Leute ohne R�ckgrat stehen.
Das ganze ist eine Frage des Selbstbewu�tseins. Wenn jemand es nicht pa�t, da� ich mit links esse, m�chte ich auch nicht f�r den jenigen arbeiten. Und andersherum. Falls ich mal eine eigene Firma aufmache, m�chte ich gerne sehen, da� meine Mitarbeiter so selbstbewu�t sind. Denn wenn sie das schon nicht k�nnen, k�nnen sie auch nicht die Firma gegen�ber den Kunden vertreten.
Und zu Frauen : Ich w�rde jede Linksh�nderin in den Wind schiessen, die nur um sich anzupassen mit der rechten Hand i�t. Damit verleugnet man sich selbst.
Ich bin so ein Rechtsh�nderkind, das von einer Linkshandmami angeleitet wurde. Vorteil nat�rlich, ich mache vieles auch mit links, bin also fast ein Beidh�ndermensch. Doch ich habe den Verdacht, dass ich vieles "normalerweise" mit rechts machen w�rde, aber dass es mir mit links beigebracht wurde. Das B�gelbrett z.B. stand bei uns immer linksherum, ich b�gle also mit links, weil ich sonst nicht klarkomme mit der "Brett-Richtung", und ich putze auch mit links Fenster. Das w�re aber alles nicht so schlimm, und ich denke, ich bin dadurch auch ein trainierter Beidh�nder geworden.
Warum ich aber "Vorsicht" schreibe, das hat einen bestimmten Grund: Ich esse auch "verkehrt herum". Das hei�t, Messer links, Gabel rechts. Und das w�re eigentlich f�r mich nat�rlicherweise andersherum, mit links schneiden f�llt mir schwer. Meine Mutter hat mir das aber unbewusst so beigebracht! Erst als ich das erste Mal in einem Nobelrestaurant die Bestecke im Einklang mit ihr tauschte, sind wir darauf �berhaupt gekommen, dass da was nicht stimmt. Zum Abgew�hnen ist es zu sp�t, mir f�llt das Essen andersherum viel zu schwer.
Es sind aber auch viele andere Kleinigkeiten - das Stricken verkehrt herum (tolles Spiel bei Z�hlmuster-Pullis) zum Beispiel. Das konnte ich mir gottseidank noch umgew�hnen.
Was ich mit diesen Beispielen sagen will, genau wie man als Rechtsh�nder dazu neigt, einen Linksh�nder umzuerziehen, kann das auch andersherum passieren.
Gru�
Nicole
Ich denke deine Erfahrung ist einschl�gig, aber man kann doch nicht allgemein sagen: "Hallo Kinderbetreuer, das Kind scheint rechtsh�ndig zu sein, also mit rechts f�ttern." bzw umgekehrt. Ich denke, eine Mutter, dessen Kind scheinbar eine andere H�ndigkeit als sie selbst aufweist, achtet im Normalfall darauf, dem Kind das Leben nicht unn�tig schwerer zu machen und hilft ihm, wenn es Probleme gibt. Andererseits gebe ich die Recht, da� durch Vorleben der anderen H�ndigkeit erste Adaptionen beim Kind laufen k�nnen, aber kann dies denn �berhaupt schaden?
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