Vollst�ndige Version anzeigen : Pers�nlichkeit
Hallo,
ich hei�e Nele, bin 43 Jahre alt und ganz neu hier. Wie Ihr meinem Alter entnehmen k�nnt, geh�re ich auch zu der Generation, welche "umgepolt" wurde. Seit ich meinen Mann kenne ist meine "Beidh�ndigkeit" ein Thema geworden.Er war der Erste, welcher mich auf dieses "Ph�nomen" angesprochen hat.Ich meine das nicht negativ. Denn seitdem habe ich begonnen �ber mich nach zu denken."Warum ist das so?" "Wie war das in meiner Kindheit?" Und so allm�hlich begann ich auch �ber meine Pers�nlichkeit nach zu denken. Ich bin der Meinung, da� die Umlenkung von links auf rechts ein gro�er Eingriff in die eigene Pers�nlichkeit ist. Man wird so geboren und dann kommen so ein paar ganz Schlaue daher und meinen, "da� ist die b�se Hand, nimm das brave H�ndchen". Wenn ich daran zur�ckdenke, kr�useln sich bei mir immer noch die Nackenhaare.Meine Eltern hat das erst gar nicht gest�rt. Sie haben da wohl nicht drauf geachtet.Bevor ich in die Schule kam sollte ich Schreiben lernen. Da ging das Drama dann los. Meine Eltern zwangen mich, den Stift in die rechte Hand zu nehmen. F�r mich war jede Schreib�bung ein Horrortrip. Ohrfeigen, Schl�ge auf die Hand, Gebr�ll etc. Ich blieb standhaft und die �bungen wurden eingestellt.Ansonsten achtete keiner darauf, ob ich die Gabel in der rechten oder linken Hand hielt. Nur beim Schreiben und Begr��en wurde ich ermahnt. In der Schule gab es was mit dem Lineal auf die Finger. Zu Hause war das Schreiben �ben Horror. Aber irgendwann hatten sie mich soweit. Schreiben und begr��en mit Rechts. Der Rest mit Links. Bis ich in die Schule kam, war ich eigentlich ein sehr aufgeschlossenes Kind. Dann aber war ich sehr sch�chtern und f�hrte eigentlich ein Dasein als Au�enseiterin.Meine beste Freundin war ein Jahr j�nger als ich und... Linksh�nderin. Wie habe ich die immer beneidet. Irgendwann habe ich das Thema verdr�ngt und es so genommen, wie es eben ist. Aber irgendwie f�hlte ich mich weder als Hans noch als Franz. Ich war immer unzufrieden, vom Grundzustand her. Bis ich eben durch meinen Mann wieder mit der Thematik konfrontiert wurde. Meine
Schrift war genauso, wie ich mich f�hlte.Bis vor kurzem. Ich hatte im rechten Arm eine Sehne �berdehnt und konnte gar nichts mit Rechts machen. Also fing ich an mit Links zu schreiben. Siehe da, es ging. Noch ein bischen krakelig zwar, aber es kam so ein Gef�hl von innen raus, "das bin ICH". Das war so ein Gef�hl, wie wenn ein Freund oder nahestehender Mensch nach einer langen Reise wieder nach Hause zur�ckgekommen ist. Und so langsam habe ich den Eindruck, es geht aufw�rts! Mal sehen, wie es weitergeht!
Gru� Nele
Helena ALH
20.02.2007, 16:07
Hallo Nele
Willkommen hier im Forum.
Deine Leidensgeschichte spiegelt die Erfahrungen von sehr vielen hier wider, aber leider wird ja auch heute noch immer umgeschult, ob nun bewusst oder unbewusst - die Folgen sind die gleichen. Mein Bruder ist Jahrgang 74 und wurde auch noch umgeschult; mein Vater und Grossvater bekamen auch noch "Tatzen". Mein LH-Mann hingegen (Jg. 68) hatte das Gl�ck, aufgeschlossene Eltern und Lehrer zu haben ("finde selber raus, wie es Dir passt...") und durfte ganz links bleiben (obwohl seine Mutter noch eine Umgeschulte ist und die Grossmutter damals federf�hrend war).
Ich w�nsche Dir, dass Du auf Deinem Weg viel Erfolg hast und Du Dich quasi neu entdecken kannst. Es stimmt mich sehr traurig, wieviele Leben von ULH wohl ganz anders verlaufen w�ren, h�tte man sie so gelassen, wie sie geboren worden sind.
Hallo Helena,
mein j�ngster Sohn ist jetzt 10 Jahre alt. Als er 2003 eingeschult wurde, gab es einen "F�rderkurs" f�r Kinder, bei welchen angeblich noch nicht sicher war, was f�r ein "H�nder" sie sind. Mein Sohn ist Rechtsh�nder und passte somit in die Norm. Alle Anderen wurden umgeschult. Hallo! Wir haben 2007 und die Lehrer haben es immer noch nicht geschnallt. Als Tim ganz klein war, habe ich mich mit dem Kinderarzt angelegt, weil er meinte es k�nnte sein, da� er Linksh�nder wird und ich sollte ihn auf Rechts trainieren. Ich habe dem Kinderarzt gesagt, da� ich doch auch nicht �ber seine Person bestimme, da� war dann der letzte Besuch dort.Das Vertrauensverh�ltnis war dahin und ich ersch�ttert.Ich habe, schon rein aus Interesse mehr darauf geachtet, mit welcher Hand er zu fasst. W�re es links gewesen, dann w�re es eben Links gewesen. Ich m�chte, da� mein Kind "seine" Pers�nlichkeit entwickelt und nicht die von irgendwelchen Lehrern und �rzten. Viele in meinem Bekanntenkreis finden es schwachsinnig, da� ich mich umstelle, aber irgendwie habe ich eine Kraft entwickelt, welche mich selbst erstaunt.Und mein Mann steht voll hinter mir und das z�hlt und wer mit der "neuen" Nele nicht umgehen kann, mu� wegbleiben.
Viele Gr��e
Nele
Hallo Nele
Willkommen hier im Forum.
Deine Leidensgeschichte spiegelt die Erfahrungen von sehr vielen hier wider, aber leider wird ja auch heute noch immer umgeschult, ob nun bewusst oder unbewusst - die Folgen sind die gleichen. Mein Bruder ist Jahrgang 74 und wurde auch noch umgeschult; mein Vater und Grossvater bekamen auch noch "Tatzen". Mein LH-Mann hingegen (Jg. 68) hatte das Gl�ck, aufgeschlossene Eltern und Lehrer zu haben ("finde selber raus, wie es Dir passt...") und durfte ganz links bleiben (obwohl seine Mutter noch eine Umgeschulte ist und die Grossmutter damals federf�hrend war).
Ich w�nsche Dir, dass Du auf Deinem Weg viel Erfolg hast und Du Dich quasi neu entdecken kannst. Es stimmt mich sehr traurig, wieviele Leben von ULH wohl ganz anders verlaufen w�ren, h�tte man sie so gelassen, wie sie geboren worden sind.
Hallo Nele,
willkommen im Club.
Hier bist Du gut aufgehoben.
Wir haben alle �hnliche Erfahrungen gemacht und tauschen uns hier gern aus.
Auf fast jede Frage bekommst Du hier Antworten.
Und das tolle, weil jeder irgendwie anders damit umgeht, h�rt man auch viele Ansichten zu einer Sache.
Mir jedenfalls hat schon geholfen, da� man nicht allein ist mit seinen Problemen.
Ganz liebe "linke" Gr��e von Ursula
Hallo Ursula,
vielen Dank f�r Dein "Willkommen". Ich denke, da� ich hier noch eine Menge Erfahrungen sammeln kann und andere hoffentlich ein wenig von meinen Erfahrungen etwas f�r sich rausziehen k�nnen.Ich k�nnte soviel schreiben, was mir allein heute durch Eure Reaktionen noch alles eingefallen ist.
Viele Gr��e und sch�nen Feierabend
Nele
Hallo Nele,
willkommen im Club.
Hier bist Du gut aufgehoben.
Wir haben alle �hnliche Erfahrungen gemacht und tauschen uns hier gern aus.
Auf fast jede Frage bekommst Du hier Antworten.
Und das tolle, weil jeder irgendwie anders damit umgeht, h�rt man auch viele Ansichten zu einer Sache.
Mir jedenfalls hat schon geholfen, da� man nicht allein ist mit seinen Problemen.
Ganz liebe "linke" Gr��e von Ursula
Hallo,
ich hei�e Nele, bin 43 Jahre alt und ganz neu hier.
Liebe Nele-
Herzlich Willkommen im Forum.Ich m�chte Dich best�rken bei Deiner Umschulung. F�r mich hat sie nur Gutes eingebracht.
lg Chrissi
Hallo,
ich hei�e Nele, bin 43 Jahre alt und ganz neu hier.
Liebe Nele-
Herzlich Willkommen im Forum.Ich m�chte Dich best�rken bei Deiner Umschulung. F�r mich hat sie nur Gutes eingebracht.
lg Chrissi
Hallo Chrissi,
war es bei Dir am Anfang manchmal auch so schwierig mit dem Schreiben? Ich �be jeden Tag, vor allen Dingen mu� die Unterschrift ja auch �bereinstimmen. Ansonsten ertappe ich mich, da� ich nur noch mit Links zufasse. Nur mit dem Schreiben wie gesagt, hapert es noch ein wenig.Aber wenn man 37 Jahre mit Rechts geschrieben hat ist es ja auch nicht verwunderlich. Demn�chst werde ich mit Links kegeln, mal sehen, was das ab gibt.Ganz zu Anfang habe ich mit Links gekegelt, aber weil alle mit Rechts gekegelt haben, habe ich umgestellt. Wohl ein Relikt von Fr�her aus der Schule. "Man h�lt den Stift Rechts".
lg Nele
R�diger
22.02.2007, 16:02
-----------------------------------------------------
Viele in meinem Bekanntenkreis finden es schwachsinnig, da� ich mich umstelle, aber irgendwie habe ich eine Kraft entwickelt, welche mich selbst erstaunt.Und mein Mann steht voll hinter mir und das z�hlt und wer mit der "neuen" Nele nicht umgehen kann, mu� wegbleiben.
-----------------------------------------------------
Hi Nele,
volle Zustimmung meinerseits. Leider verstehen viele Rechtsh�nder dieses Problem nicht. Deshalb versuche ich einfach mein Ding zu machen, ohne etwas davon zu erz�hlen. Ich schreibe allerdings immer noch rechts, aber sonst mache ich die meisten T�tigkeiten mit links. War bei mir aber schon immer so. Ich bin "nur" von der Schreibhand her umgeschult.
Aber was mich interessiert: Bist Du getestet auf links?
Oder ist das nicht n�tig? Machst Du jetzt Deine eigene Umschulung?
Oder ist das nach dem was Du schilderst sowieso au�er Frage das Du "Links" bist? Das war jetzt auch eine Frage an die Allgemeinheit.
Viele Gr��e
R�diger
als Gast B�rbel
22.02.2007, 23:21
Hallo R�diger,
Ich bin "nur" von der Schreibhand her umgeschult.
In dem Glauben war ich bis zu meiner R�ckschulung auch. Je mehr und zahlreicher die Schwung- und Schreib�bungen wurden, desto mehr stellte ich auch andere Ver�nderungen und T�tigkeiten fest, die ich auf die Umschulung zur�ckf�hre.
Wer ist noch von den positiven Ver�nderungen durch eine R�ckschulung angenehm �berrascht worden?
Sch�nen Abend
B�rbel
Hallo Nele,
"Noch ein bischen krakelig zwar, aber es kam so ein Gef�hl von innen raus, "das bin ICH". Das war so ein Gef�hl, wie wenn ein Freund oder nahestehender Mensch nach einer langen Reise wieder nach Hause zur�ckgekommen ist. Und so langsam habe ich den Eindruck, es geht aufw�rts! Mal sehen, wie es weitergeht!
Gru� Nele"
:)! In meiner ersten Woche der Schreibhandumstellung, das war vor drei Wochen, ging es mir so, dass sich viele Male so etwas wie ein unbeschreibliches Gl�cksgef�hl in mir ausgebreitet hat. Ich schreibe nicht so sehr viel mit Hand, jedoch nat�rlich auch in der Arbeit ab und an, und wenn ich etwas krakelig skizziere erkl�re ich es eben dazu, un dich merke, wie wichtig gerade die Umstellung des Handschreibens auf die f�r einen Menschen "richtige" Hand ist - offfensichtlich wird auch der Seele damit ein wichtiges inneres Signal gegeben, das heisst "Du darfst jetzt so werden wie du eigentlich bist". Das Schreiben wird durch die Praxis besser, und wie heisst es so sch�n: �bung macht ja den Meister. Ich arbeite daran bis zu meinem neuen Pass, der in ein paar Monaten ansteht, auch die Unterschrift auf links zu k�nnen :). Und ich sehe aus vielen anderen Dingen, die sich in meinem Leben aus- und hoffentlich dann auch aufl�sen, dass die Entscheidung auch mit meinen 40 wichtig und richtig ist. Ich w�nsche dies allen "Verdrehten", sich wieder sich selbst zu zu wenden - im bildlichen wie auch inneren Sinne.
Ich sehe die Verdrehung der Schreibhand grunds�tzlich als etwas wie eine "�beranpassung" an die Norm, sei es nun durch au�eren, aber auch inneren Druck. Mir ist relativ klar, dass meine �beranpassung durch mangelnde Sicherheit in der Kindheit mit beeinflusst wurde. Hohe Anpassungsintelligenz und Flexibilit�t, welche Menschenkinder besitzen um in ganz verschiedenen Lebensumfeldern �berleben zu k�nnen, schadet dann dummerweise gerade einem selbst.
Ich kenne �brigens auch die unterschiedlichen Flexibilt�t der K�rperh�lften, ich habe dadurch haupts�chlich die linke Seite, die wesentlich flexibler ist als meine rechte, �berstrapaziert. Sprich, das linke Knie zahlt den Preis. Also versuche ich jetzt mehr, m�glichst beide Seiten gleich-m��ig zu benutzen und zu belasten, was symmetrisch m�gliche Bewegungen angeht.
>Oder ist das nach dem was Du schilderst sowieso au�er Frage das Du "Links" bist? Das war jetzt auch eine Frage an die Allgemeinheit.
>Viele Gr��e
>R�diger
Wie meinst du das, R�diger? Ob jemand auch ohne Testung weiss, dass er/ sie es ist?
Gr�sse
Emily
>Viele in meinem Bekanntenkreis finden es schwachsinnig, da� ich mich umstelle, aber irgendwie habe ich eine Kraft entwickelt, welche mich selbst erstaunt.Und mein Mann steht voll hinter mir und das z�hlt und wer mit der "neuen" Nele nicht umgehen kann, mu� wegbleiben.
Hi Nele,
volle Zustimmung meinerseits. Leider verstehen viele Rechtsh�nder dieses Problem nicht. Deshalb versuche ich einfach mein Ding zu machen, ohne etwas davon zu erz�hlen. Ich schreibe allerdings immer noch rechts, aber sonst mache ich die meisten T�tigkeiten mit links. War bei mir aber schon immer so. Ich bin "nur" von der Schreibhand her umgeschult.
Aber was mich interessiert: Bist Du getestet auf links?
Oder ist das nicht n�tig? Machst Du jetzt Deine eigene Umschulung?
Oder ist das nach dem was Du schilderst sowieso au�er Frage das Du "Links" bist? Das war jetzt auch eine Frage an die Allgemeinheit.
Viele Gr��e
R�diger
Hallo R�diger,
ich habe bisher alles beidh�ndig gemacht,tendenz mehr Links.Nur Schreiben mit Rechts,weil ich da umgelenkt wurde in der Schule. Meinen Eltern war das so ziemlich egal.Ich habe mich nicht testen lassen, da f�r mich klar ist, da� ich Linksh�nderin bin.
Gru� Nele
R�diger
23.02.2007, 11:07
Wie meinst du das, R�diger? Ob jemand auch ohne Testung weiss, dass er/ sie es ist?
Gr�sse
Emily
Ja, genau.
Ich bin h�ufig im Zweifel, ob ich rechts oder links bin.
Es gibt massenhaft T�tigkeiten die ich mit links erledige. Ebenfalls aber auch
einiges, welches ich mit rechts mache. Dann wieder kann ich vieles mit rechts und links.
Ich habe ehrlich gesagt noch nicht den Dreh gefunden mich testen zu lassen.
Ich w�rde gern auch meine Schreibhand einfach von mir aus umstellen, denke aber immer daran, da� dies auch ein Fehler sein kann. Wenn ich n�mlich doch nicht definitiv links bin, handele ich mir mit dieser Umstellung m�glicherweise gro�e Probleme ein. Da habe ich Angst vor, aber es reizt mich ungemein es einfach zu tun.
Viele Gr��e
R�diger
Anke RLH
25.02.2007, 17:15
Hallo R�diger,
von mir aus, wei� ich von meinen Eltern, dass ich Linksh�nderin bin. Ich sollt wegen der Schreibrichtung mit rechts schreiben. Da ich mich erinnere, dass ich mir fr�her einen Gipsarm wie mein Klassenkamerad gew�nscht habe, um links zu schreiben, habe ich mich zur�ckgeschult.
Bei meinem Mann im Zeugnis steht die ganze Grundschulzeit, dass er unkonzentriert ist. Ich denke , dass ist doch linksh�ndertypisch. Er und auch sein Vater, machen tats�chlich viel und leicht mit links - schreiben halt rechts. Meine rechtsh�ndige Tochter ist links so "tapsch", dass ich meinen Mann eigentlich auch eher als Linksh�nder sehe. Aber er wird jetzt 40 Jahre, wei� nicht wie es anders w�re und da wir auch einen linksh�ndigen Sohn haben, sind wir mit dem Verh�ltnis 2 Linksh�nder und zwei Rechtsh�nder in der Familie "zufrieden" und forschen nicht weiter nach - man will ja auch nicht die Rechtsh�nder diskriminieren.
Gru� Anke
vBulletin� v3.6.8, Copyright �2000-2011, Jelsoft Enterprises Ltd.