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Vollst�ndige Version anzeigen : LH und Asperger Syndrom (Autismus)


Kat
29.05.2006, 00:20
Gr�ezi mitenand ( - :


Ein grosses Dankesch�n erstmal f�r die "Denkanstoss-Beitr�ge" k�rzlich zu diesem Thema an Susanna und Conny !

Hatte gleichzeitig von aussen viel Druck bekommen und musste mich nun endlich mal grunds�tzlich damit befassen.

Wie sch�n w�re es gewesen, wenn sich bei mir mit der Umschulung zum RH der Autismus erkl�ren liesse. Aber ich war schon viel fr�her ein sehr "eigenartiges" Kind und niemand kam mit meinem Verhalten klar ... ausser:

Meine Omi ... wen wundert`s noch ... sie hatte alles, was ich auch habe bzw. umgekehrt ... also, dieses "extrem unnormale" Verhalten, Tics, LH und `ne "spezielle" Intelligenz (ich mag Begriffe wie Hochbegabung, etc. nicht)...

Weiss hier jemand, wie verbreitet Autismus (besonders die "Asperger-Variante") unter Linksh�ndern ist bzw. ob LH h�ufiger davon betroffen sind als RH ?

Es ist ja eigentlich `ne angeblich typische Eigenschaft von Linksh�ndern, Einzelg�nger zu sein ... aber wenn dann noch viele weitere "Macken" hinzukommen, ist man ein "typischer" Asperger-Autist und eben kein "normaler" LH.

Ist man mit Rechtshirndominanz nat�rlicherweise f�r A.-Autismus veranlagt und es braucht dann in den ersten Lebensjahren "nur" noch den ausl�senden Faktor, damit sich das Gehirn so dermassen anders entwickelt ???

Bin ziemlich genervt von meiner "anderen Weltsicht" und der �berf�lligen Erkenntnis, dass alle Anstrengungen "alles zu verbergen und ein anderer Mensch zu werden" vergeblich waren und sein werden und sehr betr�bt dar�ber, dass es nicht an der "ganz normalen Linksh�ndigkeit" liegt ...

Hab nicht mal mehr `ne Ahnung, ob mich hier �berhaupt noch jemand versteht ...


Trotzdem,
liebi Gr�ess us der Ferne
Kat

Conny
29.05.2006, 12:04
Hallo Kat,


Bin ziemlich genervt von meiner "anderen Weltsicht" und der �berf�lligen Erkenntnis, dass alle Anstrengungen "alles zu verbergen und ein anderer Mensch zu werden" vergeblich waren und sein werden und sehr betr�bt dar�ber, dass es nicht an der "ganz normalen Linksh�ndigkeit" liegt ...


Vielleich solltest du dazu �bergehen, dich so zu akzeptieren, wie du bist. Auch wenn du immer wieder aneckst, eben anders bist. Solange du dagegen angehst, dich wehrst bzw. dich sogar verstellst - wirst du mit deinem Leben unzufrieden sein - und es wird zunehmend schlimmer werden.

Ich wei� nicht, ob die autistischen Z�ge meines Sohnes nun wirklich nur auf die Umerziehung auf die falsche Hand zur�ck zu f�hren sind. Ich glaube fast, er w�re auch so, wenn er in der H�ndigkeit nicht beeinflusst worden w�re.

Er ist ein sehr liebenswertes Kind - aber allerdings anders als die anderen und eckt - wie du ja auch beschreibst - immer wieder an. F�r mich oftmals v�llig unverst�ndlich, denn er w�rde nie jemandem wehtun, st�ren oder sonstige Dinge tun. Aber - er ist anders und f�llt damit auf.

Wir haben alle damit gelernt umzugehen. Wichtig ist und war immer - der famili�re Zusammenhalt. Das gegenseitige St�rken und an sich glauben. (obgleich ich wei�, wie schwer dies oft ist)


Ich kann dir wirklich nur den Rat geben - akzeptiere dich, glaube daran, dass du etwas besonderes bist --> du wirst sehen, wenn dir das gelingt wirst du dein Leben auch in den Griff bekommen. Alles andere macht keinen Sinn.


PS: Au�erdem stellt sich die Frage: "Wie sollen andere deine "Macken" akzeptieren, wenn du es selber nicht kannst?"


Liebe Gr��e

Conny

Kat
06.06.2006, 03:38
Sal� Conny,


herzlichen Dank f�r Deine ermutigenden Zeilen !

Der famili�re Nichtzusammenhalt und das Unverst�ndnis waren immer das schlimmste Problem. Es wusste ja auch niemand irgendwas �ber die Ursachen meines "Andersseins"(LH und Autismus unerkannt).

Meine Mutter hatte k�rzlich erst �ber meine Linksh�ndigkeit gesagt, dass dies von Gott heilbar w�re, weil es mit Vorfahrensschuld zu tun hat und Linksh�nder nicht von Gott gewollt sind. (Ich m�chte nicht dar�ber nachdenken, was mit Kindern passiert, die in "solchen" Glaubensgemeinschaften aufwachsen m�ssen ...)

Als ich ihr nun von meinem Autismus erz�hlte und dass ich aufgrund damit zusammenh�ngender Unf�higkeiten wieder einmal den Job verloren habe, erfuhr ich, dass sie schon l�nger weiss, dass ich ganz klar autistisches Verhalten habe. Auf meine Frage, warum sie mir das nie gesagt hat (mir selbst war das n�mlich nie so richtig klar), kam die Antwort: "Das Aussprechen von Krankheiten manifestiert diese."


Nun geschah aber ein irdisches Wunder und meine Mutter hat vorige Woche zuf�llig genau diese eine Zeitschrift gekauft, in welcher auch ein grosser Beitrag �ber Autismus stand.

Wie es nun scheint, versteht sie jetzt (nach 37 Jahren) erstmals einigermassen mein Verhalten und meine Fehlleistungen bzw. kann das alles ein bisschen nachvollziehen.

Wichtig war jedenfalls, dass die Informationen nicht von mir oder aus irgendwelchen nicht-biblischen B�chern oder aus dem Internet stammen. Sie vertraut nur dem, was sie von sich aus in die H�nde bekommt, weil sie ihren Weg mit Gott geht ...


Mal schauen, ob sie ihre Tochter weiterhin von Linksh�ndigkeit und Autismus "heilen" lassen m�chte oder ob sie mich endlich mal so akzeptieren kann, wie ich bin.

Mir reicht v�llig die schlechte Erfahrung der Pers�nlichkeitsver�nderung durch die Pseudo-Rechtsh�ndigkeit und bin froh, dass ich nun ganz und gar wieder "ich selbst" sein kann.

�berhaupt ... was denken sich Menschen dabei, wenn sie von anderen verlangen, ein "neuer" Mensch zu werden ???

Bloss, weil die Mehrheit der Gesellschaft die "Macht" hat, �ber Minderheiten zu bestimmen. Wenn man auff�llig anders ist, bekommt man extrem schwer einen Job bzw. beh�lt man ihn nicht lange. So meine "ewige" Erfahrung.

Das "Anderssein" ist ja nicht mein Wollen, sondern ich bin von Anfang an so beschaffen und egal wie sehr ich mich um "Normalverhalten" bem�he, ich kann nicht so "funktionieren", wie es die meisten Menschen um mich herum von mir erwarten.

Aber nun habe ich beschlossen, keine sinnlosen Ver�nderungsbem�hungen mehr zu unternehmen !!! Ich hab hier im "fremden Land" einige Menschen gefunden, welche vorbehaltlos zu mir stehen und mich so m�gen, wie ich bin. Dies gibt mir Kraft.

Nun muss ich noch den f�r mich richtigen Job finden und behalten k�nnen ...


Zu Dir und Deinem Sohn m�chte ich noch etwas schreiben.

Hab ja immer mitgelesen, was Du von Deinem Kampf gegen den allt�glichen Irrsinn an seiner Schule berichtet hast. War leider arg blockiert, mich dazu zu �ussern.

In meinen Augen bist Du eine grossartige Mutter (( - :

Wenn ein hochbegabtes Kind autistische Z�ge zu haben scheint, muss das ja nicht unbedingt bedeuten, dass es ein Autist ist. Die genaue Abgrenzung und Einordnung der "Auff�lligkeiten" ist noch sehr umstritten und vermutlich auch unm�glich.

Obwohl mir die von Dir beschriebenen Verhaltensweisen Deines Sohnes sozusagen sehr vertraut (f�r mich normal) vorkommen, w�rde ich sie nur mit seiner "LH-Problematik" und der Hochbegabung in Verbindung bringen. Zumindest kann ich in Deinen Erl�uterungen nichts "speziell" Autistisches entdecken.

Allerdings k�nnte es aber sein, dass es nur mir nicht auff�llt, weil ich ja meine eigene Schwierigkeits-Einteilung und -bewertung habe.


Oh, ich hoffe, dass ich mich nicht zu kompliziert ausgedr�ckt habe ...

Seitdem ich weiss, was bei mir alles "nicht stimmt", w�rde ich lieber gar nix mehr schreiben, als dass es wieder zu viel und zu detailliert ist ...


Liebi Gr�ess

Kat

Conny
06.06.2006, 09:32
Hallo Kat,


warum meint du eigentlich immer, du w�rdest dich zu kompliziert ausdr�cken? Ich wei� - ne dumme Frage. Kann ich mir eigentlich auch gleich selber beantworten. Du entschuldigst dich f�r so viele deiner �u�erungen bzw. deiner Art dich auszudr�cken. Ich wollte dir an dieser Stelle nur mal signalisieren, dass ich dich sehr wohl verstehe und keinerlei Probleme mit deinem Schreibstil habe. Stell bitte nicht immer alles in Frage. Wenn du r�ckschulst wirst du sicherlich auch (wie es beim Chris bereits ist) selbstbewusster werden.

Ich w�nsche es dir.


Was deinen Neffen anbelangt - stelle ich mir sehr schwierig vor. Ich reagiere inzwischen auch sehr sensibel auf solche Dinge. Man muss jedoch aufpassen, dass man keinen verprellt (mit dem st�ndigen Anmahnen). Dennoch solltest du vorsichtig daran arbeiten, deinen Bruder f�r die Thematik zu sensibilisieren. Denn nur, wenn er die Tragweite dieses Themas erkennt und akzeptiert - wird er daf�r sorgen, dass seinen Kindern nicht gleiches Schicksal widerf�hrt. Du selber kannst meines Erachtens in dieser Phase nicht viel mehr tun.


Liebe Gr��e


Conny

Susa
06.06.2006, 10:58
Obwohl mir die von Dir beschriebenen Verhaltensweisen Deines Sohnes sozusagen sehr vertraut (f�r mich normal) vorkommen, w�rde ich sie nur mit seiner "LH-Problematik" und der Hochbegabung in Verbindung bringen. Zumindest kann ich in Deinen Erl�uterungen nichts "speziell" Autistisches entdecken.


Geht mir auch so. Deine letzte �u�erung, Chris sei Autist konnte und kann ich mit dem, was ich bisher in Deinen Berichten �ber ihn las nicht in Verbindung bringen.

Und im Ernst. Umgeschult und hochbegabt, das reicht dicke um verschossen zu wirken und in sich und seinen Reaktionen gehemmt zu sein!!! War selbst so jemand.


Susa

Conny
06.06.2006, 12:05
Hallo Susa,


vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedr�ck. Ich will nicht unbedingt behaupten, dass Chris Autist ist. Er hat allerdings sehr viele autistische Z�ge an sich. Es waren immer Au�emstehende, die mich besorgt fragten, was nicht mit dem Jugen stimme. Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht vor, die austistische Schiene weiter zu verfolgen. Ich nehme ihn, wie er ist. Und das ist gut so.


Liebe Gr��e Conny

Kat
06.06.2006, 13:14
Sal� Conny


Danke f�r Deinen lieben Wunsch und die angenehme Beurteilung meiner Ausdrucksweise ! (( - :

Eine R�ckschulung im "klassischen Sinne" konnte ich ja nicht machen, da mein Gehirn vor eineinhalb Jahren pl�tzlich von selbst in den "Urzustand" zur�ckgeschaltet hat. Ich hab innerhalb weniger Tage eine gigantische Pers�nlichkeits�nderung erlebt und die Folgezeit war dann sehr schwer zu ertragen ...


Die Kompliziertheit im Ausdruck und im Denken und Handeln wird mir seit meiner Kindheit immer wieder von anderen Menschen vorgeworfen. Zuletzt wieder auf Arbeit von Vorgesetzten und Teamkollegen ... vor dem Rausschmiss ;-)

Es ist meine Wahrnehmungsweise, meine Art der Informations�bermittlung, welche bei vielen Menschen auf Unverst�ndnis oder Ablehnung st�sst.

Vieles was mir wichtig und un�bersehbar vorkommt, erscheint anderen Menschen gar nicht beachtenswert. Alle Details und vermeintliche Kleinigkeiten werden von meinem Gehirn aufgenommen und bearbeitet. Das ist willentlich nicht zu beeinflussen. Nur mit Medikamenten. Doch die bereiten mir mehr Schwierigkeiten als sie Nutzen bringen.

Ach, ich schaff das schon, muss mir nur immer wieder bewusstmachen, das ich kein minderwertiger Mensch bin.


Liebs Gr�essli aus der heute mal sonnigen Schweiz

(( - :

Kat

Detlef
06.06.2006, 17:11
Hallo Kat,


ich wei� nicht, ob ich hier Alles von Dir gelesen hab, aber ich m�chte Dir auch mal sagen, da� ich finde, da� Du Dich nicht kompliziert ausdr�ckst!


Liebe Gr��e, Detlef

Liliane
07.06.2006, 17:02
Hallo Kat,


hast Du hier nicht was zu Hochbegabung geschrieben? Ich liebe verschachtelte S�tze und werde auch schon oft als zu kompliziert bezeichnet. "Du machst dir viel zuviel Gedanken" "Womit du dich alles besch�ftigst?" Ich lese mich gerade schlau �ber die verschiedenen Forman von Hochbegabung. Und ein Ph�nomen ist, dass die, die "viel" im Kopf haben, auch viel wahrnehmen. Und deshalb so diferenziert sich ausdr�cken, um wenigstens einem Teil ihrer Wahrnehmung gerecht zu werden. Det tue ich bis zu Abwinken. Bremse mich aber mittlerweile aus, wenn ich das Gef�hl habe, die Gegen�ber sehen nicht so diferenziert. Aber diese Erkl�rungen finde ich soooooo erleichternd. Ich habe mich �ber Zeiten angepasst an meine nicht-hochbegabte Umgebung und war nur ungl�cklich. Ich dachte auch, ich bin falsch. Aber wenn ich mich so verhalte, dass ich mich wohl f�hle, dann bin ich :siehe oben.


und nun lese ich so rum,B�cher und Buchbesprechung �ber Hochbegabungs B�cher. Und was finde ich? Die Kommentierung eines Lesers, mit so verschachtelten S�tzen, det h�tte ich mich nicht getraut. Aber schmunzeln mu�te ich. Es ist also alles Ansichtssache. Und ich lerne nun m�hsam, bei Menschen, die mich so, wie ich bin (n�mlich kompliziert, weil vielschichtig) zur�ckzuhalten. Allerdings bin ich damit garade erst am Anfang.


Es ist meiner Erfahrung nach garnicht so einfach, zu seinen F�higkeiten zustehen. Und die dann auch zu leben. Auch wenn das wie ein Klichee wirkt, besonders als Frau. In meiner Herkunftsfamilie hat man als Frau keine eigenen Gedanken, schon garnicht eigene Ideen. Ich habe das in der Literatur wiedergefunden. Nun pr�gt uns unsere Herkunft erstmal. Und es bedeutet Arbeit, sich von diesen Einfl�ssen, und vorallem den Beurteilungen zu l�sen. Ich bin also f�r meine Familie in mehrfacher Hinsicht falsch gewesen. (mein Vater geht, wenn ich meine Gedanken erz�hle) Und habe das dann verinnerlicht. Bei der Hochbegabten F�rderung ist ein Begriff gepr�gt worden: Lebenslanges Lernen. Weil man erkannt hat, das sich so Hochbedabte am wohlsten f�hlen. Det bringt man nun hochbegabten Kindern bei. Ich erlebe es so, dass f�r mich Wissen wie Nahrung ist. In Zeiten, wo ich keine Zeit habe, was zu lernen, f�hle ich mich ungl�cklich. Ich kann nur nochmal wiederholen, Hochbegabung bedeutet f�r mich nicht, dass ich was besonderes bin oder so. Mit nicht gelebten Leben von Gegen�bern kommt da schnell Neid vor. Was ich auch oft schon erlebt habe. Und womit ich mich immer noch schwer tue.


Ich sende Dir freundliche Gr��e


Liliane

Kat
08.06.2006, 02:18
Sal� Liliane


HB hab ich so nebenbei in meine Ausf�hrungen einbezogen, es ist wirklich ein oftmals allergische Reaktionen hervorrufendes Thema ;-)

Oh, �ber Deinen Beitrag hab ich mich riesig gefreut, bereits die �berschrift hat mir ein "wissendes" L�cheln aufs Gesicht gezaubert :-)))

Schachtels�tze ... ja, die geh�rten bei mir zumindest fr�her immer zum Standard-Repertoire *grins* ... mit kurzen S�tzen hatte ich M�he. Da wurden durch den Schlusspunkt jedesmal die Gedanken unterbrochen (so empfand ich es) und ich musste mir auch erst antrainieren, meinen (f�r mich ganz normalen) Umgang mit der Sprache (in Deutsch und in Fremdsprachen) einfacher und allgemeinverst�ndlicher zu gestalten ...

Naja, ich kann Deinem Text nur vollumf�nglich zustimmen :-))

Vor ca. 10 Jahren hatte ich mich mal intensiv mit dem Thema HB auseinandergesetzt, das war der erste grosse Schritt zum Eigenverst�ndnis, hat mich etwas beruhigt und mir schon viel von meinen Aggressionen gegen mich und meinen Kopf genommen.

Leider ist durch meine Pseudo-Rechtsh�ndigkeit fast alles Wissen, Sprachverst�ndnis, etc. in der linken Hirnh�lfte abgespeichert und seit eineinhalb Jahren (als LH) habe ich kaum noch Zugriff darauf. Aber im Moment hab ich sowieso genug um die Ohren und vielleicht hat es ja auch den Sinn, dass ich mich nun mit ganz neuen, anderen Sachen besch�ftigen soll (an das st�ndige Bilder sehen statt Worten, Begriffen vor meinem "inneren Auge" hab ich mich nun schon gew�hnen k�nnen)...

Doch irgendwie kann mein Kopf auch gar nicht anders, als immer zu denken und Neues zu lernen. Und was f�r die meisten anderen Menschen komplizierte Gedankeng�nge sind, ist f�r mich leichtes, sehr entspannendes Denken (z.B. wenn es mal ein extrem schwieriges, seltenes Problem gibt und man in alle m�glichen und unm�glichen unbeschr�nkt denken muss, um vielleicht doch eine L�sung zu finden).

Denken innerhalb von Vorschriften, Anleitungen, Grenzen nervt mich dagegen sehr.

Mein autistisches Hauptproblem (welches mich am �rgsten qu�lt) werde ich vermutlich bald in den Griff bekommen, mit einem eigenen Klavier, das mit `nem speziellen System ("silent", �ber Kopfh�rer) ausger�stet ist und mir zu jeder Tages- und Nachtzeit das Spielen erm�glicht. Wenn mich also die vielen, schnellen Gedanken und unidentifizierbaren, unaussprechlichen Gef�hle �berfluten und in mir aufstauen, brauche ich nur meine H�nde auf die Tasten zu legen und schon schaltet der Kopf ab ... dann fliesst alles in T�ne/Kl�nge/Melodien ...

Bin gespannt, wie es bei mir so weitergeht ;-)


Ich w�nsche Dir `ne kurzweilige Erkenntniszeit und sende Dir fr�hliche Gr�sse

(( - : =

Kat

Kat
08.06.2006, 02:23
Hallo Kat,

ich wei� nicht, ob ich hier Alles von Dir gelesen hab, aber ich m�chte Dir auch mal sagen, da� ich finde, da� Du Dich nicht kompliziert ausdr�ckst!

Liebe Gr��e, Detlef




Gr�ezi Detlef

Dankesch�n ! (( - :

Tut mir gut, dies zu erfahren (naja, und wenn ich Dir doch mal zu kompliziert schreiben sollte, �bersiehst Du es ganz einfach, okay ? *smile*)


Liebes Gr�essli

Kat

Susanna,IRS
08.06.2006, 16:09
Hallo Kat,

Was Du hier schreibst, liest sich wie meine eigene Autobiographie. Es gibt nur einen einzigen, klitzekleinen Unterschied: Ich suche meine Zuflucht im Malen und Zeichnen, nicht (mehr haupts�chlich) in der Musik.

Meiner Erfahrung nach ist eine der Hauptschwierigkeiten sowohl als Autist(in) als auch als Pseudo-Rechtsh�nder(in), da� man in der eigenen Wahrnehmung so unsicher und darum im eigenen Urteil so leicht zu verunsichern ist. W�hrend meiner Zeit als ULH habe ich bewu�t Defizite in meiner Wahrnehmung durch "Berechnen" der in meiner Wahrnehmung fehlenden Teile auszugleichen versucht. Dadurch wurde ich extrem linkshirnig (sprachlich, logisch, unemotional, etc.), zumal da ich ebenso wie Du in einer Familie aufwachsen mu�te, in der man heute noch der Meinung ist, der beste Umgang mit Tatsachen sei deren Leugnung. - Heute jedoch (ich schule mich seit drei Jahren auf links zur�ck) ist mir diese �bertrainierte Linkshirnigkeit eine Last, und obwohl sie nicht selten als "Intelligenz" gelobt wird (meine Hochbegabung wird nur im Zusammenhang damit erw�hnt), versuche ich sie mir regelrecht abzutrainieren wie einen Tennisarm. Es stellt sich n�mlich heraus, da� sie keine Hilfe ist zur Bew�ltigung der Realit�t, sondern eine Behinderung, wie ein Schleier von Zahlen, Formeln, Bez�gen, (geometrischen) Figuren legen sich meine selbstgefundenen Regeln und Gesetze vor meine Wahrnehmung und beeinflussen meine Realit�tstauglichkeit, meine Gef�hle und meine Beziehungen zu Menschen in negativer Weise. Ich komme mir vor wie ein verr�ckter Wissenschaftler, nur da� ich kein Diplom habe, weil ich aufgrund der Pseudo-Rechtsh�ndigkeit und der sich daraus ergebenden gesundheitlichen Probleme nicht in der Lage war, ein Studium durchzuhalten.

Danke f�r Deine Beitr�ge! W�rde mich freuen, wenn Du Dich �fters trauen w�rdest!

Liebe Gr��e,

Susanna

Susanna,IRS
08.06.2006, 17:01
Die RS hat in meiner Wahrnehmung Schleusen ge�ffnet, von deren Existenz ich vorher keine Ahnung hatte. Meine Wahrnehumung als ULH war nur "eingleisig": Ich konnte nur einen Aspekt meiner Umwelt in mein Bewu�tsein dringen lassen. Wenn ich z.B. mit jemandem diskutiert habe, dann waren das Wetter, Hintergrund-Ger�usche, andere anwesende Personen usw. buchst�blich ausgeblendet, ich habe nichts davon bemerkt. Seit ich in R�ckschulung bin, nehme ich endlich sozusagen multidimensional wahr.

Au�erdem ist der Bezug zu meiner nonverbalen Wahrnehmung extrem gest�rt. Da ich in einer hochpathologischen Umgebung aufwuchs, in der sehr oft platt gelogen wurde (ich konnte mich nur nicht gegen die offene Unversch�mtheit wehren, weil ich ein Kind war), f�hlt es sich immer noch extrem verunsichernd an, eine Wahrnehmung zuzulassen, ohne sie vorher sprachlich eingefangen und gefiltert zu haben. Ich �be mit der aus der umgeschulten Zeit stammenden Zwanghaftigkeit, Wahrnehmungen ohne den symbolischen Schutzfilm durchdringen zu lassen.

Eine Zeitlang glaubte ich, da� mit der R�ckschulung nun bestimmte Eigenheiten, mit denen ich als "Asperger" immer wieder aneckte und unangenehm auffiel, endlich �berwunden werden k�nnten. Aber nach fast drei Jahren stelle ich fest, da� sie nur abgemildert wurden, nicht beseitigt. Ich falle immer noch auf dieselbe Weise auf, aber es macht mir nicht mehr so viel aus, zumal ich durch die R�ckschulung tats�chlich sehr viel "Sozialkompetenz" gewonnen habe. Und schlie�lich hat jeder Mensch, Gott sei's gedankt, Eigenheiten, die ihn aus der Normalit�t herausheben. Wenn wir das nicht zu sch�tzen w��ten, k�nnten wir gleich die Menschheit nach den Vorbildern von Barbie und Ken neu klonen lassen.

Liebe Gr��e an Euch beide,

Susanna

Liliane
12.06.2006, 09:10
Hallo Kat,


Das mit dem Musik spielen finde ich, liest sich wunderbar. Det habe ich nicht. Wenn ich Schwung�bungen mache, erlebe ich zum Teil, wie ich meine Gedanken verlangsame und wie sich meine Gef�hle irgendwie umwandeln. Da gibt es au�er Krikelkrakel aber blo� keine sch�nen Ergebnisse, die bleiben, au�er der Trainingserfolge der linken Seite nat�rlich. Den vorsichtigen Umgang mit der eigenen Hochbegabung kann ich guuuut verstehen. Dar�ber tausche ich mich nur �u�erst zur�ckhaltend dr�ber aus, das f�hrt oft zu Bewertungen, die nix bringen.


Ich sende Dir solidarische und freundliche Gr��e


Liliane