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Vollständige Version anzeigen : Was ie Job ist der richtig für ULH ???


Frank ULH, IRS
17.02.2006, 10:16
Leute ich bin total verzweifelt )-: )-: )-:


Heute ist mal wieder mein letzter Tag auf der Arbeit. Ich habe das am Mittwoch erfahren das ich heute am Freitag hier den letzten Tag habe. Das ging so hoppla hopp, das ich total frustriert bin )-:

Das liegt wohl auch an meiner Art, ich rede sehr schnell , wenn es Druck gibt rede ich noch schneller, dann hab ich meistens so ein Rechtfertigungsdrang, dann überschlag ich mich dabei und drücke den Anderen mit zu vielen Informationen zu. Dann werde ich meistens zu offenherzig.

All das kommt dann immer negativ bei dem Gegnüber an.

Zur Zeit arbeite ich in der IT Branche im Telkommunikationsbereich. Und momentan habe ich voll die Krise. Ich bin nun dort seit 1995 tätig (vorher Im Handwerk als Spengler / Gas Wasser Installateur) Egal wecher Jób es war ob nun Gas Wasser oder IT Support, mit Ausnahme meines letzten Jobs, hab ich immer Pech gehabt, bin angeeckt, kam mit den Anforderungen nicht immer klar, bin nicht lange wo geblieben.

Und jetzt weiß ich nicht mehr weiter, glaube ich bin inb der Falsche Branche tätig. Ich krieg keinen Job mehr dort (momentan Zeitarbeit, aber die können mich schnell rausschmeißen), die Anforderungen die gewollt sind fehlen mir.

Blöderweise habe ich durch meine Umschulung mir immer Themen rausgesucht und gelernt die meine Linke Hirnhälfte betreffen wie z.B Programmieren in C /C++ oder Firewalls, scriptings( das sind Text basierte Konfigurationsdateien für Computersoftware / Hardware) und die Linke Hirnhälfte ist ja für das Analytische, logik, Zahlen Fakten, Matematik zuständig. Ich vermute ich habe mir das rausgesucht um die Überkompensation die durch die Umschulung entstehen in den Griff zu bekommen, viellicht ist das auch durch die Überforderung enstanden, das die Linke Hälfte sich dadurch mehr in den Vordergrund stellt, um überhaupt was geregelt zu bekommen, da ja meien Rechte Hälfte ja den Knoten hat un doppelt arbeiten muss.

Ich überlege mir einen Jobwechsel anzugehen aber welchen???

Ich bin Kreativ, sehr musikalisch, ich bin ein Verspielter Mensch. Würde gerne im Musikbereich arbeiten. Ich rede gerne.

Leute ich war seit der Rückschulung nicht mehr gefrustet aber momentan kommt wieder Frust auf.


Gruß
Frank

michael
17.02.2006, 10:52
Hallo Frank


Also dein Beitrag haett von mir sein koennen .

Mir gehts / ging es sehr aehnlich wie Dir .

Ich hab demnaechst durch Beziehungen , n Termin beim Chef von unserm Arbeitsamt .

Ich bin grad schwer am ueberlegen , ob ich nich irgendwas in Richtung ICH - AG , oder so machen soll in hinblick auf Linkshaender - Laden aufmachen bei uns in der Stadt .

Waer grad nett wenn des irgendwie klappen koennte .

Falls bei dir wie Du schreibst , auch immer dieses Problem mit dem anecken besteht , is die einfachste Loesung halt , selber zum Cheffie zu werden . * hoert sich jetzt flapsig an ich weiss , aber ... * .


Wenn Du schreibst , dass Du gerne etwas in Richtung Musik machen wuerdest , dachte ich als erstes , an einen Artikel hier von vor ein paar Tagen , in dem es um Verkauf / Vertrieb von Musikinstrumenten fuer Linkshaender ging .

Wenn Du dann zusaetzlich noch Unterricht geben koenntest , mit den Instrumenten umzugehen , waer dann noch besser .

Ok , mit so kleinen Plagen wuerd ich mich jetzt auch nich hinhocken , wenn se eh nur da sind , damit se ihren Eltern nich auf`n Keks gehn , aber ...


mfg Micha

Conny
17.02.2006, 11:09
Hallo Frank,

tut mir echt Leid für dich. Komisch, habe gerade auch den Bericht von Micha gelesen und musste feststellen, dass ich vorher - beim lesen deines Postings prombt an Micha denken musste. Ihr scheint wirklich ähnliche "Probleme" zu haben.

Welchen Rat soll geben??? Kann man das eigentlich? Wenn du es dir finanziell leisten kannst - dann lebe deinen Traum. Ich will damit sagen, höre auf deinen Bauch. Versuch dein Leben so auszurichten, dass du in die Richtung (arbeitsmäßig) kommst - wo du dich wohl fühlst. Und wenn es, wie du selber schreibst der musikalische Bereich ist - dann versuch es. Wer nicht wagt- der nicht gewinnt. Ich weiß, das klingt immer alles so einfach, aber wenn du das wie gesagt finaziell hinbekommst - höre auf mit dir herum zu experimentieren. Du wirst erst wirklich zufrieden sein, wenn du das machen kannst, was du gern tust.

Insofern gebe ich auch Micha recht - zur Not tu es auf der Basis der Selbständigkeit. Obgleich dies sicherlich nicht sonderlich einfach sein dürfte. Glaube an dich selbst, rede dir zur Not ein, dass du das Beste bist, was es gibt. Wenn ich ganz unten bin - und das ist zur Zeit nicht selten - dann rede ich mir das ein --> und glaub mir, es hift.

Liebe Grüße

Conny

michael
17.02.2006, 11:50
Hallo Conny

tut mir echt Leid für dich. Komisch, habe gerade auch den Bericht von Micha gelesen und musste feststellen, dass ich vorher - beim lesen deines Postings prombt an Micha denken musste. Ihr scheint wirklich ähnliche "Probleme" zu haben.


Aehm , nich ganz so weit aus`m Fenster lehnen junge Dame bitte . *grins* .




Insofern gebe ich auch Micha recht - zur Not tu es auf der Basis der Selbständigkeit.


Obgleich dies sicherlich nicht sonderlich einfach sein dürfte. Glaube an dich selbst, rede dir zur Not ein, dass du das Beste bist, was es gibt. Wenn ich ganz unten bin - und das ist zur Zeit nicht selten - dann rede ich mir das ein --> und glaub mir, es hift.



Ich hab ja im Dezember das Buch von Frau Dr. Sattler verschlungen . " Der umgeschulte Linkshaender - Der Knoten im Gehirn " .


Da gingen ja wie gesagt , Flutlichter auf bei mir .


Da is dann die elends lange Liste drin , was alles schief laufen kann , beim umschulen . Alles direkte Treffer auf der Liste .

ABER , dass ist ja noch nicht so wild , is halt mal bloed gelaufen damals , kann man ja evtl mit der Rueckschulung beheben . * C`est la vie - c`est la guerre halt * .

Wo ich dann aber richtig sauer geworden bin , als ich gelesen habe , dass es ja auch bis in die sozialen Bereiche reingeht .

Will heissen Partnerwahl - Berufswahl , etc pp !!!


Wenn ich dann jetzt mal so die Jahre zurueckueberlege , dann faellt da schon auf , dass es durchaus so gewesen sein koennte . ( Ist natuerlich immer die muessige Frage , ob es dann wirklich anderst gewesen waere , aber ... ) .


Dass , ist naemlich auch sehr sehr ungerecht dem Partner gegenueber !


Wenn ich mir Vorstelle , ich haett meiner damaligen freudestrahlend das Buch unter die Nase gehalten , und haett gesagt in meiner Euphorie , da lies mal Schatz ... , und sie haette dann mit Sicherheit genau die Stelle sehr aufmerksam gelesen , dann haett`s dann kurz mal klatsch gemacht , und dann haett se ganz dezent ( und evtl sogar mit recht ) , auf die Tuer gedeutet , und gesagt , noch Fragen ?!? , Nein , not at the moment , muss mal ganz schnell wo hin !


Da krieg ich dann schon nen richtigen Hals , wenn es sogar Auswirkungen in diese Bereiche hat !!!


So , Frust fuer`s Wochenende abgelassen ,

wuensch euch allen ein selbiges schoenes ,

hoff ihr erscheint alle naechste Woche wieder frisch erholt und gebuegelt zum Unterricht *grins* .

Da habe´n wir dann das Thema , " Rothaarige und Erotik " , koennt euch ja schon mal als Hausaufgabe die Artikel im Archiv durchlesen !

Und Hausaufgabe fuer die Woelfinnen , sucht euch doch mal zwei Vollblut Wassermaenner , ( am besten ein weibchen und ein maennchen ) , und schleppt die beiden dann in ne nette , urige Kneipe , bestellt denen was zum Trinken und setzt euch mit denen mal an nen ruhigen Tisch .

Fangt dann ne Diskussion mit denen an .

Nich erschrecken dann !!!

Die beissen nich , die woll`n nur spielen ! ((:


lg micha

Frank ULH, IRS
17.02.2006, 12:08
Hallo Frank


Also dein Beitrag haett von mir sein koennen .


Dann bin ich ja nicht der einzige ufff (-:


Mir gehts / ging es sehr aehnlich wie Dir .

Ich hab demnaechst durch Beziehungen , n Termin beim Chef von unserm Arbeitsamt .

Ich bin grad schwer am ueberlegen , ob ich nich irgendwas in Richtung ICH - AG , oder so machen soll in hinblick auf Linkshaender - Laden aufmachen bei uns in der Stadt .


Dann wünsch ich dir viel Glück dabei


Wär grad nett wenn des irgendwie klappen koennte .


Oh Ja das wünsch ich dir


Falls bei dir wie Du schreibst , auch immer dieses Problem mit dem anecken besteht , is die einfachste Loesung halt , selber zum Cheffie zu werden . * hoert sich jetzt flapsig an ich weiss , aber ... * .

Wenn Du schreibst , dass Du gerne etwas in Richtung Musik machen wuerdest , dachte ich als erstes , an einen Artikel hier von vor ein paar Tagen , in dem es um Verkauf / Vertrieb von Musikinstrumenten fuer Linkshaender ging .


Die Idee ist nicht schlecht, aber Selbständig machen Schauder, Bibber )-:


Hab kaum Kohle auf dem Sparkonto , wenig Rücklagen, und den Mut dazu hab ich momentan nicht. Wer aber ne Idee für die Zukunft Oder ne Webseite mache für Linkshändige und umgeschulte Linkshänder und somit Interessensgemeinschaften zu finds, das wäre ne Idee.


Wenn Du dann zusaetzlich noch Unterricht geben koenntest , mit den Instrumenten umzugehen , waer dann noch besser .


Ich bin mehr ein intuitiver / Kreativer Mensch, kann keine Noten lesen, oder irgedwo unterrich auf eienm Instrument geben, dazu fehlt die Erfahrung. Höchstens im Softwarebereich CUBASE und Musik PCs hätte ich Erfahrung von ca 15 Jahren anzubieten. Hab mir aber eien Linkshänder E Gitarre und Bass gekauft, ich mache da zwar momentan nicht viel aber vielleicht sollte ich mehr dort machen, meiene Erfahrungen an andere dann weiter geben.


Trozdem vilen Dank für deine Tips


Ok , mit so kleinen Plagen wuerd ich mich jetzt auch nich hinhocken , wenn se eh nur da sind , damit se ihren Eltern nich auf`n Keks gehn , aber ...

mfg Micha


Lieber Gruß

Frank

Frank ULH, IRS
17.02.2006, 12:25
Danke Conny für die aufmunterenden Worte (-: (-: (-:


Nur selbständig ist momentan nicht drinnen mangels Kohle )-:


Du sagst: ... Glaube an dich selbst, rede dir zur Not ein, dass du das Beste bist, was es gibt..... da hapert es bei mir gewaltig, in meiener Familie wurde ich überhaupt nicht bestätigt, deswegen hab ich sogar 2 Psychotherapien gemacht. Aber was du schreibst hört sich gut an, veilleicht sollte ich trotzdem mir sagen das ich gut bin und das schaffe.


Mach ja mit einem Kumpel Musik, läuft auch ab nächster Woche auf Radio Rheinwelle (www.radiofuture2.de), da habe ich auch ein Jingle gemacht, ist zwar ein freies Radio aber immerhin.


Höchsten wie schon bei Micha erwähnt ne Webseite für Linkshänder /ULH Musiker machen und interessensgemeinschaften aufbauen


Gruß

Frank

Conny
17.02.2006, 13:10
Hallo Frank,

mir fällt gerade noch etwas ein. Micha erwähnte ja die Möglichkeit, evenuell Unterricht (Gitarre oder so) zu geben. Halte ich übrigens für ne super Idee. Auch wenn du keine Noten lesen kannst - man kann dies auch anderst lernen (wie du ja aus Selbsterfahrung heraus weißt). Ich habe zum Beispiel auf der Suche nach einem Gitarrenlehrer für meinen Sohn feststellen können, dass "selbsternannte" Musiklehrer (im Privatbereich) die Kinder anfangs nicht mit der grauen Theorie langweilen. Ein Kind (wie zum Beispiel Chris) interessiert sich nicht für Noten. Der will das Ding doch nur spielen lernen und dass kann man auch ohne). Außerdem weiß ich aus Erfahrung, dass es ganz schwierig ist einen guten Gitarrenlehrer zu finden, der auch noch die besondere Gabe hat, die Psyche eines LH-Kindes bzw. eines ULH`s zu bergreifen, zu tollerieren, zu motivieren ...

Nach einer einjährigen Suche - habe ich nun die einzigste linkshändige Gitarrenlehrerin hier in Magdeburg gefunden. Nach dem ich ihr meine Probleme bzw. die unseres Sohnes geschildert hatte - lächelte sie mich an und meinte: "Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber ich freue mich gerade, dass mir jemand gegenüber sitzt, der meine alltäglichen Probleme versteht."

Ich schaute nicht schlecht und begriff gar nicht, was sie meinte. Darauf hin erzählte sie mir, dass sie vor ca. einem Jahr einen schweren Unfall hatte - dabei drei Finger der rechten Hand verloren hat und aufgrund dessen nun in RS auf die linke Hand ist - somit den sprichwörtlichen Knoten im Kopf hat. Oft ist sie nicht einmal mehr in der Lage einen klaren Satz zu formulieren, Kopfrechnen geht auch gerade nicht und und und ...

Ich glaube, sie wird meinem Sohn das Gitarrenspiel beibringen können - allein schon deshalb, weil sie seine "Macken" tollerien wird.


Ich habe dies jetzt nur geschreiben, weil ich dir zeigen wollte, dass Leute wie du - eine echte Chance und Zukunft haben, denn es gibt sie selten, die die anderen helfen können - weil sie es erlebt haben.


In diesem Sinne.


Liebe Grüße Conny

Frank ULH, IRS
17.02.2006, 13:50
Hallo Frank,

mir fällt gerade noch etwas ein. Micha erwähnte ja die Möglichkeit, evenuell Unterricht (Gitarre oder so) zu geben. Halte ich übrigens für ne super Idee.


Ich sollte dazu sagen, das ich mehrer Jahre lang Rechtshänder Bass gespielt habe. Ich habe mich aber dann entschieden, mir einen Linkshänder E Bass / E Gitarre zuzulegen. Habe sogar meinen gelibeten Schwarzen Japan Fender Jazz Bass Special eingetauscht gegen eine Billigheimer Stagg Chinesen Bass. Nur stehen die Dinger in der Ecke rum, finde keine Zeit dazu. Obwohl ich mit der Linken Hand nicht so schnell bin wie mit der rechten habe ich das gemacht. Es soll eine Belohnung sein wenn ich das mal geschafft habe mit links zu spielen, ein Stolz das geschafft zu haben. Hauptsächlich mache ich aber Musik am Computer mit Cubase SX3 und Software Synthesizern. Also wird das etwas schwierig momentan jemand das Gitarren spielen mit links beizubringen wenn ich es selber noch heftig üben muß (-: Aber ne Idee für die Zukunft wäre das, Umgeschulten Linkshändern bzw Linkshändern das Gitarrenspielen beizubringen, es gibt wohl nicht viele Linkshändige Gitarrenlehrer


Auch wenn du keine Noten lesen kannst - man kann dies auch anderst lernen (wie du ja aus Selbsterfahrung heraus weißt). Ich habe zum Beispiel auf der Suche nach einem Gitarrenlehrer für meinen Sohn feststellen können, dass "selbsternannte" Musiklehrer (im Privatbereich) die Kinder anfangs nicht mit der grauen Theorie langweilen. Ein Kind (wie zum Beispiel Chris) interessiert sich nicht für Noten. Der will das Ding doch nur spielen lernen und dass kann man auch ohne). Außerdem weiß ich aus Erfahrung, dass es ganz schwierig ist einen guten Gitarrenlehrer zu finden, der auch noch die besondere Gabe hat, die Psyche eines LH-Kindes bzw. eines ULH`s zu bergreifen, zu tollerieren, zu motivieren ...

Ja , die meisten Menschen, nicht nur Musiklehrer haben Probleme mit der Psyche von LH / ULH. Und ich gebe dir Recht (bei uns müßte das ja heißen Links (-: ) Mann muß keine Noten lesen können, definitiv nich um Musik machen zu können. Es geht hier um den Spaß und nicht um trockene Theorie. Ich spreche da aus langjähriger Erfahrung. Fazit: Musik muß spass machen, man sollte spielerisch an die Sache rangehen, nicht nur mit Kindern, auch als Erwachsener ist man als Musiker ein verspielter Mensch (zumindestens ich, ich mache manchmal Späße mit meiner Freundin mit Plüschtieren, die Setze ich mal an den Tisch, mal Trinkt die Figur am Glas, halt so kleine Späßchen um meine Freundin aufzumuntern)


Nach einer einjährigen Suche - habe ich nun die einzigste linkshändige Gitarrenlehrerin hier in Magdeburg gefunden. Nach dem ich ihr meine Probleme bzw. die unseres Sohnes geschildert hatte - lächelte sie mich an und meinte: "Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber ich freue mich gerade, dass mir jemand gegenüber sitzt, der meine alltäglichen Probleme versteht."

Ich schaute nicht schlecht und begriff gar nicht, was sie meinte. Darauf hin erzählte sie mir, dass sie vor ca. einem Jahr einen schweren Unfall hatte - dabei drei Finger der rechten Hand verloren hat und aufgrund dessen nun in RS auf die linke Hand ist - somit den sprichwörtlichen Knoten im Kopf hat. Oft ist sie nicht einmal mehr in der Lage einen klaren Satz zu formulieren, Kopfrechnen geht auch gerade nicht und und und ...


Die Ärmste, da muß erst sowas schlimmes passieren bis einer Verständniss dafür aufbringt. Die Arme Frau, aber das bestätigt, so schlimm es auch ist, das man niemanden Umschulen sollte, oder noch krasser, da diese arme Person sich zwingen muß auf Links umzuschulen und nun gewaltige Probleme bekommt.


Ich glaube, sie wird meinem Sohn das Gitarrenspiel beibringen können - allein schon deshalb, weil sie seine "Macken" tollerien wird.


Siehe eins drüber: Leider muß erst wohl was schlimmes passieren bis sich da was in den Köpfen ändert.


Ich habe dies jetzt nur geschreiben, weil ich dir zeigen wollte, dass Leute wie du - eine echte Chance und Zukunft haben, denn es gibt sie selten, die die anderen helfen können - weil sie es erlebt haben.


Das habe ich gebraucht Danke (-:


Würde ja auch gerne mit meinem Musikprojekt / Musikkumpel Profesionell arbeiten aber das iss mir zu viel Stress, selbständiger Musiker, da bleibe ich lieber beim Hobby und wenn es wirklich klappen Sollte umso besser, ansonnsten reicht mir auch ein Plattenvertrag. Den hatte ich sogar schonmal mit meiner EX Band, 2 Cds haben wir gemacht aber das waren alles Chaoten (mit außnahme von mir denn ich wollte das Profesionell machen) die Band existiert nicht mehr, ich habe bestimmt an die 10.000 Mark in das Projekt gesteckt und nix mehr davon wiedergesehen. Wir hatten sogar ein Semiprofesionelles Studio mit 100 Qm gehabt mit allem drum und drann: Aufnahmeraum, Mixingraum, Gäste Toiletten, das ist alles futsch und existiert nicht mehr. Somit ist der Traum als Profimusiker Geld zu verdienen momentan bei mir auf Eis gelegt.


Gruß
Frank

Liliane
20.02.2006, 12:19
Hallo Frank,


ich lebe von meiner Kreativität. Ich bin Schauwerbegestalterin. Und gerade dabei, einen neuen Beruf anzufangen. Meine Erfahrungen damit, von der eigenen Kreativität zu leben sind schön und doof. Ich schule mich seid letzten Jahr April um und verstehe nun entlich, warum so vieles so sehr anstrengend war und so wenig befriedigend in meinem Beruf. Ich habe kompensiert, indem ich große Pausen zum Erholen zwischen meinen Aufträgen eingeschoben habe. Und ich hatte immer das Gefühl, das ist noch nicht mein richtiger Beruf.


Wenn man täglich oder oft krestiv arbeitet, stößt man unweigerlich irgendwann an seine eigenen Grenzen an. So erlebe ich das und so kenne ich es von allen mir bekannten Kreativen. Ich traue mich nur soviel zu machen, wie ich mir vorstellen kann, machen zu dürfen. Dann kann ich mir nur vorstellen sowas zumachen, aber nicht was darüber hinausgeht. ICh bin doch keine Künstlerin, weil Künstler doch was besonderes oder wenigstens was anderes sind als ich. Irgendwie mehr. Die hatten doch andere Startbedingungen oder Hilfe oder was-auch-immer. Außerdem bin ich neidisch auf so Leute, die sich trauen, einfach so freie Arbeiten zu machen. Und von was leben die, bestimmt kriegen die irgendwas, zudem ich nie niemals zugang kriegen kann. Ich habe bestimmt irgend welche Vorurteile vergessen, die ich hatte.


Mittlerweile bin ich schlauer. Eine befreundete Musikerin hatte da so ein Buch rumliegen und ich da reingeguckt und dann kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. An der Aufzählung meiner Vorurteile konnte man ja schon merken, dass so andere auch denken. So gibt es noch vielmehr Vorurteile und andere Gedanken, die kreatives Arbeiten so schwer machen. Das Erobern der eigenen Talente. Sowas wird in keiner Schule gelernt. Ich hatte ein Gespräch mit einer jungen Frau, die ein Kunststudium geschmissen hat, weil sie sich so alleine fühlte mit der Umsetzung des Gelernten. Und ich dachte immer, die, die studiert haben, die haben es gut.


Ich habe mir dann das Buch gekauft und durchgearbeitet, mehrmals. Was ich heute auch immer wieder tue. Und traue mich heute Sachen und Projekte anzugehen, die ich mir ohne diese Lektüre niemals getraue hätte. ICh komme aus einem Elternhaus, wo Kreativität vorhanden ist aber als solche nicht anerkannt und nicht gewürdigt wird. ICh finde da immer wieder was neues, wenn ich mich weiter entwickelt habe. Und die Gutste weiß einfach aus einem Erleben, wovon sie spricht, schreibt, weil sie an ähnlichen Stellen stand und die irgendwie überwinden mußte , um weiter zukommen. Das Buch selber ist mittlerweile in kreativen KReisen Kult, was für mich eigendlich ein Grund wäre, es nicht zu lesen. Aber es ist das Beste, was ich zu diesem Thema gefunden habe. Weil es funktioniert. Ich habe keine Ahnung, wie die autorin das hingekriegt hat. Sowas habe ich in anderen Anleitungen jedenfalls nie wieder gefunden.


Julia Cameron heißt die Autorin und das Buch heißt : der Weg des Künstlers


Ich wundere mich, dass das hier noch nicht geschrieben wurde. Ich arbeite damit seit 10 Jahren und traue mich viel mehr als vor dieser Zeit, meine Kreativität auch umzusetzen. Jetzt, wo ich mich umschule, beginne ich damit, meine Arbeit auch viel mehr zu lieben. Ich weiß nicht, ob man sich vorstellen kann, soviel aus einem Buch zu lernen. Mir geht es jedenfalls so. Und allen, die ich kenne und die das gleiche tun, geht es ähnlich.


Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen. Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute für Deine weitere Entwicklung.


Liliane

Rosa
20.02.2006, 15:50
Ich wundere mich, dass das hier noch nicht geschrieben wurde. Ich arbeite damit seit 10 Jahren und traue mich viel mehr als vor dieser Zeit, meine Kreativität auch umzusetzen. Jetzt, wo ich mich umschule, beginne ich damit, meine Arbeit auch viel mehr zu lieben. Ich weiß nicht, ob man sich vorstellen kann, soviel aus einem Buch zu lernen. Mir geht es jedenfalls so. Und allen, die ich kenne und die das gleiche tun, geht es ähnlich.

Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen. Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute für Deine weitere Entwicklung.

Liliane


Hallo Liliane.


Doch, über das Thema wurde hier schon mehrfach geschrieben - z. B. von mir! Es findet aber nur ganz zaghaften Anklang, wenn überhaupt. Kunst ist eben ein riesengroßes Tabuthema, angeblich gesellschaftlich nicht wichtig, oder dringlich und wird höchst ungerne gesehen, mit gesteigertem Profilierungsgehabe und reinem Selbstverwirklichungsdrang in Verbindung gebracht. Na, du sprachst ja selber die ganzen Vorurteile an. Darunter litt ich schon als ULH und auch jetzt trotz Rückschulung, weil mir dieser innereste Wunsch umzusetzen so sehr schwierig erscheint. Dabei geht es mir gar nicht um das Bedürfnis des Besonderen oder Überfliegerseinwollen und hat auch nichts mit dem heutigen Kunstverständnis zu tun. Gerade diese Einstellung braucht man jedoch heutzutage wohl, um im Künstelerischen eine Existenzgrundlage schaffen zu können.

Das Buch hat mir übrigens hier im Forum Rosie auf mein Post hin empfohlen. Das habe ich nun also auch. (-: Schade, daß sie sich nicht bei mir meldet. Warum auch immer. Ich habe dafür Verständnis. Vielleicht liegt es einfach daran, das sie selber noch am Suchen und Vortasten ist. Ich denke, allein die Wunschäußerung Kunst machen zu wollen, sich dazu zu bekennen, ist ein sehr, sehr sensiebes Thema; gerade bei denen die darin nie ernst genommen worden sind, oder als ULH trotz massiven Einsatzes und Bemühungen immer wieder gescheitert sind, die Leistungen nie halten, oder Erwartungen nie entsprechen konnten. Und wenn man als in Rückschulung befindlicher ULH für sich noch am Suchen und Vortasten ist möchte man sich nicht schon wieder falsch beeinflussen oder reinpfuschen lassen. Ich spreche von mir selber. Bin beispielsweise seit ich meine Pseudorechtshändigkeit erkannt habe und mich zurück schule absolut allergisch gegen jegliche Art von Lehrerhaftigkeit oder Besserwisserei!!! Und auch das macht es nun natürlich nicht einfacher für mich, denn mein Weg und meine Weiterbildung kann nun nur über mich selber laufen.


Rosa

Liliane
20.02.2006, 23:53
Meine Erfahrungen mit freier Kunst waren so: wenn ich es tue und die Tat einen Gehalt hat, sprich eine gewisse Qualität, dann gibt es keinerlei Probleme dabei, das ins Außen zu bringen. Und glaub mir, ich habe große Angst dabei, was von mir zu zeigen.




Das, was mich wirklich hindert daran, davon mehr zu machen ist einmal, das ich es kräftemäßig nicht hinkriege in dem Ausmaß, wie ich es mir wünsche. Und weil ich mir mit meinen eigene Bildern, den verinnerlichten, selber Grenzen setze, die im Außen garnicht da sind. Na klar gibt es Menschen, die denken, sie könnten es mir ausreden, das ich ins Außen gehe. Aber genauso erlebe ich Menschen, die das, was ich da zeigen will, lieben.


Solange ich daran glaube, das wer anders, wie auch immer ausgebildet, mir dabei hilft, aus meinem Dornroschen Schlaf zu erwachen, bin ich meiner Erfahrung nach nicht in meiner Selbstverantwortung und weg von meiner Kraft. Ich finde es super toll, dass es Linkshänderberater gibt. Ich denke auch, das davon immer mehr gebraucht werden. Ich rede jedenfalls überall von meiner Linkshändigkeit und bin froh, dann an einen meiner Meinung nach kompetenten Gesprächspartner wie der Matthias weitergeben zu können. Aber ich sehe nirgends eine Stelle, die mir hilft, meine Gefühle umzuwandeln, die ich z.T. wegen meiner Umschulung noch in mir trage. Und glaub mir, drüber reden bringt mir da garnichts. So schön es ist, sich verstanden zu fühlen, so gemüdlich geborgen man sich dann fühlt, ändern solche Gespräche an meinen Gefühlen garnichts. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.


Ich kann meine eigenen Identität darauf aufbauen, das ich Linkshänderin bin und nicht so leben durfte und mich jetzt zurückschule. Das ist ja schön. Bloß wen interessiert groß außer selbst Betroffene. Ich persönlich will sowas nicht mehr. Ich gucke um mich und sehe, auch Rechtshänder haben es nicht automatisch leichter. Ich habe einfach keinen Bock mehr auf Opfer Identität. Ich will mehr vom Leben. Ich würde mich gerne , sehr gerne , auf Augenhöhe mit anderen Betroffenen austauschen jenseits dieses Forums. Wie ich aus den Berichten hier entnehme und den paar Gesprächen mit Matthias, haben wir Rückschüler viel mehr Gemeinsamkeiten, was ich super erleichternd finde. Also, warum organisieren wir uns nicht zum gegenseitigen Unterstützen? Dieses Forum ist doch auch so eine Tat des gegenseitigem Austausches. Und wenn wir, die wir das erleben müssen, sowas nicht hinkriegen, sind wir selber schuld. Ich werde aber das nicht in die Hand nehmen. Ich denke, es gibt hier viele Organisationstalente. Und ich verheize mich bei sowas nichtmehr. Meine Erfahrung war bisher, wenn die Interessenten keine Selbstverantwortung übernehmen und ihre Entwicklung nicht als ihre eigene Sache begreifen, konsumieren sie Gruppen nur. Das tue ich mir nicht an.


So Rosa, nun hast Du den Ball.

Rosa
21.02.2006, 12:03
Hallo Liliane.


Meine Erfahrungen mit freier Kunst waren so: wenn ich es tue und die Tat einen Gehalt hat, sprich eine gewisse Qualität, dann gibt es keinerlei Probleme dabei, das ins Außen zu bringen. Und glaub mir, ich habe große Angst dabei, was von mir zu zeigen.


Gleiches kann ich von mir selber berichten. Mein Interessensschwerpunkt war auch immer, trotz massivstem Gegenwind alle Formen von Kunst - mann, mein Vater hat aber auch wirklich alles eingesetzt, was ihm möglich war, um mich davon abzubringen!!!


Ist ganz typisch so was denke ich. Nany bestätigt dieses in ihrem Post vom 20. Februar 2006 23:05:3:

...also meine drei Geschwister erinnern sich auch nicht daran dass meine Eltern mal etwas zum Malen zuhause gehabt hätten, aber sie waren wenigstens im Kindergarten, wo es Malsachen ja dann immerhin gab. Meine Eltern betrachteten Malen, Tanzen, Schauspielen... das meiste Kreative als "Firlefanz". Ich hab erst nach und nach (teils ungläubig teils verwundert) entdeckt, dass ich sehr wahrscheinlich ein Sing- und Schauspieltalent eigentlich hätte... ach menno.. das hängt alles zusammen.

Ich selber hatte in der Schule grosse Angst vor vielem und ziemlich stark auch vor dem Kunstunterricht. Ich war anfangs sehr neugierig auf den Kunstunterricht und dann serh bald total überrascht von der riesen Abwehr, die ich beim Malen fühlte. Das fühlte sich irgendwie bodenlos!... entsetzlich steif an. immer fand dass sich das steif anfühlte. Ich war den ganzen Tag mehr in Fantasien als sonst wo, erlebte wunderbare Welten, und Farben....ich sang sehr früh (denk ich mal) kompliziertere Melodien, die ich in der Gemeinde auschnappte, korrekt nach....und fühlte mich im Kunstunterricht dann auch noch demgegenüber so entwurzelt (dem Kreativen), dem ich mich doch verbunden fühlte. Es war das Gefühl, es einfach nicht zu können, nicht hinzukommen, eine tierische Steifheit, wie eine dicke schwarze Wand.

Jetzt male ich einfach so und irgendwas. Und es fühlt sich zum ersten Mal an. Hätte ich das in der Grundschule gewusst.

.................................................. ............................

Genau so was meine ich. Es ist doch kein Zufall, dass man neben dem Verbot der Linkshändigkeit auch deren Stärken unterdrückt!!!


Das, was mich wirklich hindert daran, davon mehr zu machen ist einmal, das ich es kräftemäßig nicht hinkriege in dem Ausmaß, wie ich es mir wünsche.


Ja, da hat sich all die Jahre unheimlich viel Unterdrücktes angestaut, eine enorme Power, Drang und Wut, die einem auch Angst macht weil sie auch zweifeln lässt, ob der wirklichen eigenen Fähigkeiten.


Und weil ich mir mit meinen eigene Bildern, den verinnerlichten, selber Grenzen setze, die im Außen garnicht da sind.


Das ist, denke ich, die alte Versagensangst, die als ULH schließlich nicht unbegründet war; dieses verdammte totale Versagen aus heiterem Himmel, völlig unerwartet, vor allem für einen selber, gerade dann, wenn man gerade mal wieder etwas an Sicherheit gewonnen hatte...Da steuert man dann irgendwann automatisch gegen, wenn’s „scheinbar“ wieder gut läuft - kann das / „darf das“ wohl schließlich nicht sein. Man hat es ja allzu oft erlebt. Auch davon ist es äußerst schwierig los zu lassen, das richtige Maß zu finden, diese aufgelösten Blockaden nicht in selbsterfüllende Prophezeiungen umzuwandeln oder sich aus neuer alter Angst selber zurück zu nehmen. Die Rückschulungsphase ist aber auch sehr unsicher, sie ist gekennzeichnet durch enorme Entwicklungsschübe und dann wieder scheinbare Rückschritte und Blockaden. Bei letzterem ist dann wieder Erholung angesagt, denn man steht bereits vor einem nächsten Entwicklungsschub. Das ist aber alles sehr schwer vorauszusehen, sprich planbar, damit eckt man in unserer Gesellschaft die dafür so gar kein Verständnis hat an, damit fühlt man sich wiederum unverstanden, ausgegrenzt... und da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz...


Na klar gibt es Menschen, die denken, sie könnten es mir ausreden, das ich ins Außen gehe. Aber genauso erlebe ich Menschen, die das, was ich da zeigen will, lieben.


Rückschulung bedeutet für mich auch, Wegkommen von der Überbewertung. Also das umgekehrte Verhältnis zu früher zu bekommen, in dem ich früher meine Ansichten und Impulse denen der anderen untergeordnet habe. Mehr Selbstbewusstsein ist angesagt, ein konstruktives Selbstbewusstsein, welches aber auch Können, Fähigkeiten... anderer anerkennt, ohne sich dabei wieder selber schlecht zu machen.


Solange ich daran glaube, das wer anders, wie auch immer ausgebildet, mir dabei hilft, aus meinem Dornroschen Schlaf zu erwachen, bin ich meiner Erfahrung nach nicht in meiner Selbstverantwortung und weg von meiner Kraft.


Beziehst du dich dabei auf das? : „Bin beispielsweise seit ich meine Pseudorechtshändigkeit erkannt habe und mich zurück schule absolut allergisch gegen jegliche Art von Lehrerhaftigkeit oder Besserwisserei!!! Und auch das macht es nun natürlich nicht einfacher für mich, denn mein Weg und meine Weiterbildung kann nun nur über mich selber laufen.“


Ich finde es super toll, dass es Linkshänderberater gibt. Ich denke auch, das davon immer mehr gebraucht werden. Ich rede jedenfalls überall von meiner Linkshändigkeit und bin froh, dann an einen meiner Meinung nach kompetenten Gesprächspartner wie der ********* weitergeben zu können.


Ja, das ist auch meine Hauptantriebsquelle, die mich dazu treibt, mich hier öffentlich zu offenbaren. Ich richte mich hier an alle, in der Hoffnung, das es anderen was bringt; das Thema und dessen Lösung voranbringt und somit auch wieder mir irgendwann und irgendwie zu Gute kommt. Der stete Tropfen höhlt schließlich den Stein - und wenn man dafür sorgen kann, das mehr Tropfen schneller fallen... (-: Im Ernst, warum sollen meine Erfahrungen, Erkenntnisse und Entwicklungen nicht auch anderen zu Gute kommen!?


Aber ich sehe nirgends eine Stelle, die mir hilft, meine Gefühle umzuwandeln, die ich z.T. wegen meiner Umschulung noch in mir trage. Und glaub mir, drüber reden bringt mir da garnichts. So schön es ist, sich verstanden zu fühlen, so gemüdlich geborgen man sich dann fühlt, ändern solche Gespräche an meinen Gefühlen garnichts. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.


Ich weiß jetzt nicht, was du genau damit meinst.

Meinst du Wut, Trauer, Aggressionen, das Ausleben alter Verzweiflungen...deine inneren Bilder, die du dir selber verbietest umzusetzen?

Oder könnte es sein, dass du das Gefühl des Verstandenwerdens nur hier im Forum hast, jedoch nicht im Alltag oder bei deiner Familie oder im Freundeskreis? Mir geht das so, und das macht mir zu schaffen.


Ich kann meine eigenen Identität darauf aufbauen, das ich Linkshänderin bin und nicht so leben durfte und mich jetzt zurückschule. Das ist ja schön. Bloß wen interessiert groß außer selbst Betroffene. Ich persönlich will sowas nicht mehr. Ich gucke um mich und sehe, auch Rechtshänder haben es nicht automatisch leichter. Ich habe einfach keinen Bock mehr auf Opfer Identität. Ich will mehr vom Leben. Ich würde mich gerne , sehr gerne , auf Augenhöhe

mit anderen Betroffenen austauschen jenseits dieses Forums.


S.o.


Ja, da kämpft man sich aus dem einen Wust und landet erst einmal in einem anderen.

Jeder der später mit der Rückschulung anfängt hat es leichter, weil es immer mehr schon vor ihm taten und den Weg ebneten - und wir sprechen hier von gewaltigen Gebirgsketten, die es einzuebnen gilt. Jede Gebirgskette kennzeichnet eine eigene Rückschulungsphase, und Rückschulung ist nun mal ein enorm langwieriges und beschwerliches Projekt, bei dem die/der eine oder andere mehr oder weniger zu tragen und zu erleiden hat.


Wie ich aus den Berichten hier entnehme und den paar Gesprächen mit Matthias, haben wir Rückschüler viel mehr Gemeinsamkeiten, was ich super erleichternd finde. Also, warum organisieren wir uns nicht zum gegenseitigen Unterstützen?


Weil wir Angst vor einer wiederholten Uniformierung, Einengung, Erwartungsdruck...haben!


Dieses Forum ist doch auch so eine Tat des gegenseitigem Austausches.

Ja, aber mit einem ganz beträchtlichem Sicherheitsabstand! Das ist das Entscheidende.

Denn außerdem sind die paar hundert Rückschüler überall verstreut, Kontakte auf große Entfernungen fruchtbar aufzubauen und zu halten schwierig, Interessen, Erlebnisse, Erkenntnisse, Alter, Ansichten, Anliegen und Erfahrungen... ebenfalls höchst unterschiedlich verteilt. Du merkst es ja sicher auch. Mal spricht einem die/der eine im Forum mehr an, dann wieder plötzlich gar nicht, weil einem das dann zu entfernt von einem selbst erscheint...dann noch das Problem der enorm schwankenden Belastbarkeit und der Kraftreserven während der Rückschulung...


Und wenn wir, die wir das erleben müssen, sowas nicht hinkriegen, sind wir selber schuld. Ich werde aber das nicht in die Hand nehmen. Ich denke, es gibt hier viele Organisationstalente. Und ich verheize mich bei sowas nichtmehr.

Meine Erfahrung war bisher, wenn die Interessenten keine Selbstverantwortung übernehmen und ihre Entwicklung nicht als ihre eigene Sache begreifen, konsumieren sie Gruppen nur. Das tue ich mir nicht an.


Uh, da sprichst du wohl viele deiner alten Wunden an.

Ich sehe das heute nicht mehr so streng, denn es hat auch seinen Sinn.


Gruß, Rosa

Doris ULH
21.02.2006, 18:25
Hallo,

ich glaube dass Reden schon hilft, aber nur in bestimmten Phasen.

Nocheinmal 2 Denkanstösse:

1.Die meisten Menschen (auch LH, ca. 75 sowie 90%der RH)haben das Sprachzentrum auf der linken Seite. Da finde ich es nicht wirklich naheliegend von dieser Seite(!)Hilfe für die in Aufruhr befindliche Rechte Hemisphäre zu erwarten.

Bei mir lösen sich die Blockaden teilweise beim Hören klassischer Musik oder beim Rummalen mit Buntstiften zu Musik(und ich bin sowas von keine Künstlerin...

allerdings bin ich Meistergrad in einer Kampfkunst, ich weiss nicht ob das zählt), evtl. muss man die Gefühle fühlen damit es besser wird und dann schwächen sie sich ab? So geht es mir mit Trauer.Wird dann wie ein Echo immer weniger je öfter man es anfühlt(wegen der gleichen Sache, meine ich, nicht dass man abstumpft).

2.Alle führenden LH-Spezialisten scheinen sich einig zu sein das Rechtshemisphäriker weniger zu Gruppenbildung neigen und mehr zur Eigenbrötelei.

Ich leite selbst eine Selbsthilfegruppe und weiss was du mit konsumieren meinst. Aber was ich an euch so toll finde ist das ihr mir nicht dauernd auf der Pelle hängt(Ist nicht böse gemeint).Bei dem bischen Zeit zur freien Verfügung sehe ich meine liebste Freundin mal gerade alle 8 Wochen; hier posten kann ich schnell 5 Minuten vor der Arbeit oder wenn die Kids in der Wanne sind.Ich mag mir nicht schon wieder ein Defizitgefühl einreden; eigentlich finde ich das so im Moment richtig.Oft fange ich an zu heulen wenn mich etwas sehr berührt, und das dann live?ohoh...Lieber so und im Mai dann die Fortbildung, bis dahin habe ich den Gefühlsmatsch sicher etwas besser im Griff.Nicht böse sein Lieb Doris

Rosa
21.02.2006, 19:08
Hallo Doris!


Deine oben angegebenen Zitate ( > und >> ) sind nicht von mir. Da du dazu noch die Anrede weg gelassen hast, muss das aber jeder so verstehen! Also, falsche Adresse.


Habe mit Karate im übrigen im zarten Alter von 18 vor dem 1.Dan aufgehört damals. Also noch eine "Übereinstimmung".

(-;


Gruß, Rosa

Rosa
21.02.2006, 19:19
*lach*!

Das ist wirklich nicht so einfach, denn ich hätte natürlich schreiben müssen, alles, was in Pfeilen angegeben ist, ist nicht von mir.

Egal.


Gruß, Rosa

Doris ULH
21.02.2006, 20:35
Sorry, weiss ja war nicht von dir, wollte aber deins noch lesen bevor ich antworte- dann die falsche Stelle zum Antworten erwischt.+nixfürungut+

Ich kann euch aber unterscheiden!*g*liebe Grüsse müde Doris

Liliane
21.02.2006, 22:29
Vielen Dank für Deine Erfahrungen. Ich werde es für mich antesten, ob ich damit weiterkomme. So an Gefühle ranzugehen , ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Ich kenne mittlerweile Techniken, die ich zum Teil an mir selbst anwenden kann, um Gefühle wegzukriegen. Das hilft mir schon viel.


Alle führenden LH-Spezialisten scheinen sich einig zu sein das Rechtshemisphäriker weniger zu Gruppenbildung neigen und mehr zur Eigenbrötelei.

Ich leite selbst eine Selbsthilfegruppe und weiss was du mit konsumieren meinst. Aber was ich an euch so toll finde ist das ihr mir nicht dauernd auf der Pelle hängt(Ist nicht böse gemeint).


Schön, dass Du so ehrlich reagiert hast.


ich sende freundliche Grüße, Liliane

Liliane
21.02.2006, 22:53
Hallo Rosa

Meine Eltern betrachteten Malen, Tanzen, Schauspielen... das meiste Kreative als "Firlefanz". Ich hab erst nach und nach (teils ungläubig teils verwundert) entdeckt, dass ich sehr wahrscheinlich ein Sing- und Schauspieltalent eigentlich hätte... ach menno.. das hängt alles zusammen.


NA, da kann man ja neugierig werden, was Du dann in Zukunft tust. In Weg des Künstlers stehts: Kinderschritte.
Genau so was meine ich. Es ist doch kein Zufall, dass man neben dem Verbot der Linkshändigkeit auch deren Stärken unterdrückt!!!


Ich sehe das größte Vervot innerlich bei uns, die wir uns nicht trauen, unsers einfach zu tun. Ich finde immer mehr Beispiele, wie eigendlich Unmögliches (nach den normalen Vorstellungen) angegangen wird und auch was wird, das heißt, in Resonanz zur Welt kommt.


Ja, da hat sich all die Jahre unheimlich viel Unterdrücktes angestaut, eine enorme Power, Drang und Wut, die einem auch Angst macht weil sie auch zweifeln lässt, ob der wirklichen eigenen Fähigkeiten.

Das ist, denke ich, die alte Versagensangst, die als ULH schließlich nicht unbegründet war; dieses verdammte totale Versagen aus heiterem Himmel, völlig unerwartet, vor allem für einen selber, gerade dann, wenn man gerade mal wieder etwas an Sicherheit gewonnen hatte...Da steuert man dann irgendwann automatisch gegen, wenn’s „scheinbar“ wieder gut läuft - kann das / „darf das“ wohl schließlich nicht sein. Man hat es ja allzu oft erlebt. Auch davon ist es äußerst schwierig los zu lassen, das richtige Maß zu finden, diese aufgelösten Blockaden nicht in selbsterfüllende Prophezeiungen umzuwandeln oder sich aus neuer alter Angst selber zurück zu nehmen. Die Rückschulungsphase ist aber auch sehr unsicher, sie ist gekennzeichnet durch enorme Entwicklungsschübe und dann wieder scheinbare Rückschritte und Blockaden. Bei letzterem ist dann wieder Erholung angesagt, denn man steht bereits vor einem nächsten Entwicklungsschub.


Und da hast Du ja dann auch Deine Gefühle, die noch im Wege stehen.


Das ist aber alles sehr schwer vorauszusehen, sprich planbar, damit eckt man in unserer Gesellschaft die dafür so gar kein Verständnis hat an, damit fühlt man sich wiederum unverstanden, ausgegrenzt... und da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz...


Und deshalb denke ich, das eine eigene Gruppe zum gegenseitigen Unterstützen hilfreich wäre. Denn diese Erfahrung mache ich auch. Ich werde sowas von blöd angeguckt, das ich auf einmal so ungeschickt bin, weil ich ja immer mehr mit links mache. Und das dauert dann länger. Man will es auch nicht verstehen. Und ich finde es schon sehr komisch, das wir Betroffenen uns da nicht gegenseitig helfen. Erstaunlich wenig Mitgefühl finde ich da. Dabei sind wir doch ähnlich verletzt, verwirrt, unsicher, ungeschickt, ....... .


Ich habe solange bei so ganz anderen Stellen geforscht und meine Erfahrungen gemacht. Ich wußte schlicht nicht, dass ich Linkshänderin bin, oder dass meine Mutter auch Linkshänderin war. Wenigstens habe ich an den anderen Stellen Gefühlsbalast abgetragen und abtragen lassen. Mit meiner Linkshändigkeit in der Umsetzung begebe ich mich in völliges Neuland. Ganz neu. Wie, als wäre ich dabei, mein Leben in einem Land aufzubauen, von dem ich garnicht wußte, das es das gibt. Und ich bin sehr sehr empfindlich, weil noch sehr kankelig. Mir tut da noch sehr viel weh, wo ich gerade lerne, mich zu trösten.


Liliane

Doris ULH
22.02.2006, 08:54
Weisst du, ich glaube ich würde so einen direkten Austausch im Moment noch nicht verkraften. Was ich mit dem auf der Pelle hängen auch meinte war, das ich so die Kontrolle habe. Ich kann abbrechen wenn es mir zuviel wird. Ich habe, weiss nicht ob ihr das auch kennt, höllische Angst vor Kontrollverlust.Den Absatz oben kannst du aber 1:1 auf mich übertragen.Mein Mann ist da toll; ich komme an uns sage AArm!

dann nimmt er mich in den Arm und tröstet mich einfach, wenn ich sage "ich bin traurig"weiss er das ich reden will. Bei dem such ich echt manchmal die Flügel...

Können wir dich igendwie trösten?

Liebe Grüsse eine über die eigene Ehrlichkeit erstaunte Doris

Rosa
22.02.2006, 14:54
Hallo Doris.

Ich habe, weiss nicht ob ihr das auch kennt, höllische Angst vor Kontrollverlust.


Neee, nun nicht mehr. Aber als PseudoRH war das so. Und zwar extrem!!! Ich war diesbezüglich die totale Perfektionistin in Person, wie auch in allen anderen Dingen nach absoluter Perfektion bestrebt, eben, um ja alles im Griff zu haben, um endlich mal sowas wie Oberwasser, also Routine zu erlangen. Irgendwann wurde alles unüberschaubar zu viel, da bin ich dann komplett durchgedreht, dann entglitt mir wirklich alles und ich hatte rein gar nichts mehr unter Kontrolle - und zwar viele Jahre. Dieser Zustand hat mich heute gesehen, auf den jetzigen vorbereitet. Wenn Leute kucken oder blöde Kommentare abgeben, kratzt mich seither wenig. Das sie mir nicht entgegenkommen (einfühlungsmäßig) und behilflich sind, sondern dieses nur von mir (als LH in einer RH-Welt) erwarten und als selbstverständlich erachten, weil sie nicht einen Gedanken für diese Situation verschwenden, das hingegen kotzt mich an!

Mein Mann ist da toll; ich komme an uns sage AArm!

dann nimmt er mich in den Arm und tröstet mich einfach, wenn ich sage "ich bin traurig"weiss er das ich reden will. Bei dem such ich echt manchmal die Flügel...


Ich habe auch so einen tollen Mann! *strahl* (Ein ganz kluger RH, aber er hat schon viel von mir gelernt, sagt er) Wenn ich den nicht hätte...!!!


Gruß, Rosa

Rosa
22.02.2006, 15:11
Hallo Liliane.


Ich sehe das größte Vervot innerlich bei uns, die wir uns nicht trauen, unsers einfach zu tun.


Ja, aber das ist natürlich nicht alles, denn alles bedingt sich gegenseitig, also dafür gibt es auch klare Ursachen - und zwar mehrere. So herum, wie auch andere herum müssen immer mehrere Hebel angesetzt werden. Es könnte also sein, das es alleine nicht ausreicht in uns selber dieses Verbot zu streichen. Nämlich dann, wenn dieses weiterhin gesellschaftlich bestehen bleibt.


Ich finde immer mehr Beispiele, wie eigendlich Unmögliches (nach den normalen Vorstellungen) angegangen wird und auch was wird, das heißt, in Resonanz zur Welt kommt.


Ach, Resonanz, das ist es gar nicht, was mir fehlt. Ich entdecke permanent große Defizite aus frühesten und auch späteren Kindheits- und Jugendtagen. Mir fehlt die linkshändergerechte Förderung, das Erlebnis, dass mir Unterricht, Pauken, Üben oder das einfache TUN etwas gebracht, sprich, mich gefördert, also weiter gebracht hätte. Ich komme sehr schwer über mein Mistrauen und den Pessimismus hinweg, das sich bei mir über all die Jahre eingenistet hat. Ich muss das Träumen und Vertrauen darin wieder lernen, ich bin genau das geworden, was man mir „Realitätsfernen“ immer massivst eingetrichtert hat: vernunftorientiert und realitätsbezogen.


Und da hast Du ja dann auch Deine Gefühle, die noch im Wege stehen.


Wie soll das auch anders sein, in einer rational-dominanten Welt stehen Gefühle immer im Wege!



Und deshalb denke ich, das eine eigene Gruppe zum gegenseitigen Unterstützen hilfreich wäre. Denn diese Erfahrung mache ich auch. Ich werde sowas von blöd angeguckt, das ich auf einmal so ungeschickt bin, weil ich ja immer mehr mit links mache. Und das dauert dann länger. Man will es auch nicht verstehen. Und ich finde es schon sehr komisch, das wir Betroffenen uns da nicht gegenseitig helfen. Erstaunlich wenig Mitgefühl finde ich da. Dabei sind wir doch ähnlich verletzt, verwirrt, unsicher, ungeschickt, ....... .


Ich teile deinen inneren Wunsch nach einer Gruppe und gegenseitiger Unterstützung. Als ULH war und fühlte ich mich immer derart ausgegrenzt, konnte mich wegen immenser Wortfindungsstörungen beispielsweise an Gesprächen in Gruppen nicht beteiligen - Parties waren für mich der absolute Graus, für meine chronisch überreizten Nerven das Höchstmaß an Stress und Frust, und das auch noch nach Feierabend und in der Freizeit (da war ich gewöhnlich absolut platt!!!) - denen ich absolut nichts abgewinnen konnte...

Also, was ich sagen möchte ist, ja, ich wollte dennoch immer sehr gerne dazu gehören, denn mir gefällt die Rolle der Einzelkämpferin und demonstrativen Individualistin, schon gar nicht die des Opfers, nicht besonders, dennoch will ich mich natürlich nicht weiterhin verbiegen, das kommt überhaupt nicht mehr in Frage. Dennoch war ich das absolute Musterexemplar einer Pseudorechtshänderin und zwar mit all den negativen Erscheinungen. Es tat fürchterlich weh, in voller Wucht bestätigt zu bekommen (ich spreche vom Buch, der ULH von Fr. Dr. Sattler), was man an sich selber schon nie ertragen, aber dennoch nicht ändern konnte. Und die ersten Indizien für eine ULH sind bei mir auch immer genau solche Merkmale, an denen ich mich früher an mir selber gestoßen habe. Um es mal ganz deutlich zu sagen: ULH können absolut unangenehme Menschen mit höchst unangenehmer Energie sein, wirklich unerträglich!!! (die Armen!) Und es ist ja auch nicht zwingend so, das, wer beginnt sich zurück zu schulen, sich sofort gerade diese unangenehmsten Eigenschaften auflösen. Nein, sie können sich auch zunächst sogar verstärken! Denn, wer als ULH erlernte die Zähne zusammen zu beißen und rücksichtslos seinen Weg zu gehen, oder seinen Willen durchzusetzen, der wird mit diesem Lebenskonzept auch seine Rückschulung beginnen. Wenn dann noch all die angestaute Wut und Aggressionen frei werden...holla, mit dem ist noch schwerer umzugehen. Ganz ehrlich, daher scheue ich vor einem anderen Austausch, als es hier über das Forum geschieht zurück. Wie gesagt, ich persönlich benötige einen Sicherheitsabstand - auch für die anderen vor mir. Man macht da schon wirklich heftige Phasen durch, während der Rückschulung und seither mag ich mich immer weniger beherrschen. Klar, damit könnten wahrscheinlich am ehesten andere Rückschüler umgehen, allerdings auch nur dann, wenn sie sich in der gleichen Phase befinden, oder schon viele Jahre weiter sind und dadurch verstehen und sich nicht persönlich angegriffen fühlen.


Ich habe solange bei so ganz anderen Stellen geforscht und meine Erfahrungen gemacht. Ich wußte schlicht nicht, dass ich Linkshänderin bin, oder dass meine Mutter auch Linkshänderin war. Wenigstens habe ich an den anderen Stellen Gefühlsbalast abgetragen und abtragen lassen. Mit meiner Linkshändigkeit in der Umsetzung begebe ich mich in völliges Neuland. Ganz neu. Wie, als wäre ich dabei, mein Leben in einem Land aufzubauen, von dem ich garnicht wußte, das es das gibt. Und ich bin sehr sehr empfindlich, weil noch sehr kankelig. Mir tut da noch sehr viel weh, wo ich gerade lerne, mich zu trösten.


Eben, genau so ist das.

Und wo du schon bereit bist, zuzulassen, da blockieren andere eben möglicherweise noch, aus Selbstschutzgründen. Das noch mal zu dem fehlenden Mitgefühl, der fehlenden Unterstützung. Unterstützen kann sowieso nur, wer sich hineindenken kann - also. Und auch noch mal: In einer Gesellschaft in der nicht nur Linkshändigkeit und die rechte Gehirnhälfte diskriminiert, unterdrückt, weil beispielsweise auch nicht gefördert, in einer solchen Gesellschaft wird auch die rechte Gehirnhälfte und ihre Qualitäten diskriminiert, unterdrückt und nicht gefördert. Das betrifft also uns alle. Die LH, ULH, PseudoRH und auch die RH! Unsere Gesellschaft hat es doch überhaupt nicht gelernt, mit Gefühlen umzugehen! Sie machen uns allen Angst, wir alle fürchten ihre mögliche Unkontrollierbarkeit. Wenn wir alle unsere Köppe so gebrauchen würden, wie sie von Natur aus angelegt sind, bräuchten wir das vielleicht gar nicht. Hm, na ja, allzu kluge logische Gedankengänge muss man oftmals auch unterdrücken...ist interessant, sich dieses Bild mal weiter auszumalen.


Im übrigen glaube ich, das LH sich sehr wohl in offenen Gruppen fühlen können und diese sogar brauchen. Schließlich stammen wir alle von Affen ab, und der ist bekanntlich ein Gruppentier.


Gruß, Rosa

Liliane
22.02.2006, 21:42
Weisst du, ich glaube ich würde so einen direkten Austausch im Moment noch nicht verkraften.


liebe Doris, vielen Dank für Deine Ehrlichkeit. Wenn ich ehrlich bin, tue ich mich auch schwer mit der Nähe. Ich finde es aber schön, wie Du hier reagierst.


>Können wir dich igendwie trösten?

Das hat mich sehr gerührt. So hatte ich mir eigendlich die Früchte von Gruppen Aktivitäten vorgestellt: Menschen begegnen sich, manche mögen sich, manche weniger, aber alle ziehen am gleichen Strang. Und unterstützen sich durch Aufmerksamkeit und Wärme.


>Liebe Grüsse eine über die eigene Ehrlichkeit erstaunte Doris


deshalb liebe Grüße zurück von Kaludia

Liliane
22.02.2006, 21:57
Hallo Rosa,


Deinen Pessimismus teile ich nicht. Was ich in der Welt um mich rum sehe, das ist, dass das System der Rechtshänder an die Wand läuft und sich sowieso viel ändern wird, wenn wir weiterbestehen bleiben wollen. Das gild für viele Ebenen NAturschutz, soziale Beziehungen und Verhalten, Geldsysteme, Arbeit .....


Wir sind in der glücklichen oder weniger glücklichen Lage, einen Paradigmawechsel mitzuerleben und mitzugestalten zu können, da brauchen wir rechts hemisphärisches Denken. Übrigens auch Frauentytisches Denken. Und ich gucke. Und ich sehe schon Taten in dieser Richtung.Die werden immer mehr. Google mal den Begriff: GRASWURZEL BEWEGUNG


Meine Erfahrungen in meinem eigenen Leben sind die, wenn ich's tue, gibt es auch einen Weg! Egal, wieviele Ideoten sonst so rumlaufen. Ich muß es tun. Und das kriege ich hin, wenn ich die Emotionen verkleinere, die meine Angst vor dem Handeln am Leben hält. Und genau das tue ich seid Jahren. Nun weiß ich das mit meiner Linkshändigkeit. Und nun stelle ich mein Leben auf meinen Boden, weil ich mich zentriere, wenn ich was mit links tue.Ich habe es immer gehasst, aber erlebe es und erkenne es immer stärker: "wie innen, so außen!!!" Meiner Erfahrung nach kommt man nicht darumherum, verinnerlichte Gefühle anzuschauen und aufzulösen. Mit welcher Methode, ist dabei völlig egal. Es gibt da mehrere Ansätze.


Wenn ich jetzt weiter schreibe, wiederhole ich mich.


ALso freundliche Grüße und viel Wachstum wünscht Dir Liliane

Rosa
22.02.2006, 23:57
Hallo Liliane.


Also ich fühle mich von dir nicht richtig verstanden. Schade, denn wir haben eigentlich eine ganz ähnliche Sichtweise, mit einigen mir wichtigen Ergänzungen könnte all das, was du mir bisher geschrieben hast auch von mir sein. Ich würde mich also keinesfalls als Pessimistin bezeichnen, im übrigen auch nicht generell Linkshänder, oder ULH, wie sie gerne in der Gegenüberstellung und im Gegensatz zu den RH aufgelistet werden. Ich habe aus meinen eigenen Erfahrungen Tendenzen dazu entwickelt, ja. Davon sprach ich. Dennoch bin ich keine. Ich sprach also nur über die verdammte Schwierigkeit und Langwierigkeit, alte Verhaltensmuster, Ängste, Denkweisen, Automatismen etc. aufzulösen, trotz bald 3 Jahren intensivster Rückschulung, gerade auch was diese Dinge angeht! Tut mir ja leid, wenn das für jemanden, der noch nicht so lange zurück schult vielleicht eine zu pessimistische Aussicht ist, die er lieber nicht sehen will. Das verstehe ich. Nur wohin soll ich mich dann wenden?


In diesem Sinne, auch dir viel weiteres und erfreuliches Wachstum,

Rosa

Doris ULH
23.02.2006, 08:41
>>Hallo???

Ihr widersprecht euch nicht, ihr seid nur an verschiedenen Punkten auf dem weg.In unserer Kampfkunstschule habe ich dauernd zwei Schüler vor mir stehen, die sagen "SIMO, wie ist es denn richtig, so wie ich sage oder wie er meint" und meine Antwort ist: Beides ist richtig und beides ist falsch.Sicher ist keiner der beiden perfekt(deshalb beides falsch/verbesserungswürdig) aber beide sehen den Sachverhalt von verschiedenen Standpunkten und deshalb verschiedene Details.Wenn einer von der XY- Strasse aus auf ein Haus guckt sieht er die prächtige Fassade, steht er in der GF- Strasse sieht er den Hinterhof.

Wir müssen unser Linkshänder -dasein von allen Seiten betrachten.Dabei bleiben unterschiedliche Standpunkte nicht aus, und davon kann man m.E. auch nicht auf die Grundzüge eines Menschen schliessen.Zumindest nicht wenn man es als einem Prozess begreift, der wie alle Prozesse naturgemäss in Zyklen vor sich geht. Habe ich euch jetzt völlig verwirrt?

Liebe Grüsse

Doris ULH
23.02.2006, 08:42
Ich mag dich.

Doris

Rosa
23.02.2006, 09:27
Hallo Doris.


Ihr widersprecht euch nicht, ihr seid nur an verschiedenen Punkten auf dem weg.


Sag`ich doch! - wahrscheinlich unterschiedlicher Rückschulungsstand.


Dabei bleiben unterschiedliche Standpunkte nicht aus,...



Nochmal, ich vertrete auch die Sichtweise von Liliane. Ich habe sie bestätigt und ergänzt. Ich habe eben nicht nur eine Sichtweise auf die Dinge. Man kann doch auch die Dinge ganzheitlich in all seinen Fassetten sehen und besprechen! Auch etwas, was in unserer RH-Welt unüblich ist, da muss man linear denken/argumentieren und darf nur einen Standpunkt haben, weil man sich sonst angeblich widerspricht! Das sehe ich anders, weniger dogmatisch, also nicht unbedingt. Es gibt eben beides. Aber natürlich man muss ich damit rechnen, missverstanden zu werden, wie auch damit, daß mir mein Gegenüber nicht folgen kann oder will.

...und davon kann man m.E. auch nicht auf die Grundzüge eines Menschen schliessen.


Richtig.


Zumindest nicht wenn man es als einem Prozess begreift, der wie alle Prozesse naturgemäss in Zyklen vor sich geht.


Meine Rede!


Herzlichen Gruß, Rosa

als Gast Bärbel
23.02.2006, 10:01
Hallo Liliane,


Meine Erfahrungen in meinem eigenen Leben sind die, wenn ich's tue, gibt es auch einen Weg! Egal, wieviele Idioten sonst so rumlaufen. Ich muß es tun. Und das kriege ich hin.



Nach dem Motto lebe ich auch. Seit der Rückschulung geht es sogar noch leichter. Mit dem Gedanken im letzten Jahr "Jetzt lerne ich mit links zu schreiben" bin ich mit Schwung in mein neues Linkshänderdasein gestartet.


Viele Grüße
Bärbel

Lotteflue
23.02.2006, 10:24
Man kann doch auch die Dinge ganzheitlich in all seinen Fassetten sehen und besprechen! Auch etwas, was in unserer RH-Welt unüblich ist, da muss man linear denken/argumentieren und darf nur einen Standpunkt haben, weil man sich sonst angeblich widerspricht!


Wird Zeit für den irgendwo beschriebenen "Paradigmenwechsel".

Doris ULH
23.02.2006, 11:47
Seh ich auch so...Doris

Liliane
23.02.2006, 16:22
Hallo Rosa,

ich habe die ganzen Jahre daran schon gearbeitet. Ich kenne meine Muster gut. Mit dem Linken Leben bin ich zwar neu dabei, aber mit der Arbeit an mir selbst bin ich ein alter Hase. Und ich bleibe dabei: nach meinen, z.Teil völlig neuen Erfahrungen erlebe ich es so, wenn ich wirklich eine eigene TAt in die Welt bringen will, findet sich ein Weg. ICh bin dabei nicht gutgläubig-wunschdenkerisch-naiv, weil noch nicht so lange beim Umschulen, sondern völlig verdattert. Weil ich damit in diesem Ausmaß auch nicht gerechnet hätte. Es stimmt wirklich der Satz: wie innen, so außen. Aber es ist für mich garnicht so leicht, das anzunehmen. Und genausoschwer tue ich mich dabei, endlich die mir das miesmachenden Spielverderber aus meinem Leben zu nehmen.

Ich kann Deine Schwierigkeiten supergut verstehen, eine Umwandlung bei eigenen Mustern reinzukriegen. Meine Erfahrungen mit den herkömmlichen Therapien waren da eher lau. Nicht nur, dass das Thema Links keins war und nicht vorkam. Auch Muster umzuwandeln alleine mit Analysieren habe ich als ergebnislos erlebt. Die besten Erfahrungen habe ich damit gemacht, das ich mir einerseits genau angeguckt habe, was ich tue. Bibliotheken habe ich mittlerweile durchgelesen. Rückmeldungen mir geholt. Geguckt, was andere tun. Und dann danach gesucht, wie ich die Gefühle wegkriege, die mich so handeln lassen.

Zu Deinen Reaktionen auf meine Beiträge kann ich sagen, man lernt sich hier per Internet in Ausschnitten kennen. Du interpretierst und vermutest bei mir dieses ud jenes, Du weißt es aber garnicht wirklich, dafür kennst Du mich zu wenig. Ich finde es blöd, wenn Du mich in eine Schublade, zumal eine mich kleinmachende, steckst. Das finde ich schade. Man kann andere meiner Erfahrung nach schnell nach eigenem Erlebten einordnen, d.h. habe ich nicht, hat er/sie auch nicht. Ich gönne mir den Luxus, unsicher und mimosenhaft emfindlich zusein, wenn ich es bin. Coolsein brauche ich bloß für andere sein. Das schenke ich mir aber in meinem Privatleben oder beim Austausch für meinen Wachstum.


Liliane

Liliane
23.02.2006, 16:27
Das finde ich auch. Ich baue an dem klitze kleinen Teil von mir, den ich dem zufüge. Hat hier jemand schonmal den BEgriff :Graswurzelbewegung gehört, gelesen.


Ich finde es so sehr spannend, mich belebend, wenn ich mir da was angucke von den neuen Sachen und Taten. Denn , wir sind die Zukunft.


Liliane

Rosa
23.02.2006, 17:40
Hallo Liliane.


ich habe die ganzen Jahre daran schon gearbeitet. Ich kenne meine Muster gut. Mit dem Linken Leben bin ich zwar neu dabei, aber mit der Arbeit an mir selbst bin ich ein alter Hase.


Gleiches gilt für mich.


Und ich bleibe dabei: nach meinen, z.Teil völlig neuen Erfahrungen erlebe ich es so, wenn ich wirklich eine eigene TAt in die Welt bringen will, findet sich ein Weg.


Wer will dir das denn abspenstig machen oder dich davon abbringen? Ich ganz bestimmt nicht! Ich wollte mich mit dir nur austauschen, ohne Dogmatismus, ohne Wertung.


Ich kann Deine Schwierigkeiten supergut verstehen, eine Umwandlung bei eigenen Mustern reinzukriegen. Meine Erfahrungen mit den herkömmlichen Therapien waren da eher lau. Nicht nur, dass das Thema Links keins war und nicht vorkam. Auch Muster umzuwandeln alleine mit Analysieren habe ich als ergebnislos erlebt.


Gleiches bei mir.


Die besten Erfahrungen habe ich damit gemacht, das ich mir einerseits genau angeguckt habe, was ich tue. Bibliotheken habe ich mittlerweile durchgelesen. Rückmeldungen mir geholt. Geguckt, was andere tun.


s.o.


Und dann danach gesucht, wie ich die Gefühle wegkriege, die mich so handeln lassen.


Wieder s.o., wieder gleiches bei mir.

Dieser Riesenknoten ist bei mir zum Glück schon absolut erfolgreich geplatzt! Daher könnte ich dir im Zusammenhang mit Gefühle wegkriegen vielleicht einen hilfreichen Tip geben, aber ich möchte deine verzweifelte Wut nicht weiter auf mich ziehen, also lasse ich es. Es ist wohl besser, du kommst selber drauf!


Zu Deinen Reaktionen auf meine Beiträge kann ich sagen, man lernt sich hier per Internet in Ausschnitten kennen. Du interpretierst und vermutest bei mir dieses ud jenes, Du weißt es aber garnicht wirklich, dafür kennst Du mich zu wenig.


Habe ich das je behauptet? So vermessen bin ich nicht!


Ich finde es blöd, wenn Du mich in eine Schublade, zumal eine mich kleinmachende, steckst.


Das tue ich nicht!!!!!! Das empört mich, also beleidige mich nicht!!!


Das finde ich schade. Man kann andere meiner Erfahrung nach schnell nach eigenem Erlebten einordnen, d.h. habe ich nicht, hat er/sie auch nicht.


So? Dann betrifft das"in eine Schublade schieben " also auf dich zu.


Ich gönne mir den Luxus, unsicher und mimosenhaft emfindlich zusein, wenn ich es bin. Coolsein brauche ich bloß für andere sein. Das schenke ich mir aber in meinem Privatleben oder beim Austausch für meinen Wachstum.


Die Freiheiten hast du.

Rosa