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Vollständige Version anzeigen : Wie erkenne ich einen Linkshänder


Anne
10.06.2001, 18:53
Hier im Forum ist es die letzte Zeit doch recht ruhig geworden. Mal sehen, ob ich es mit meiner Frage wieder ein wenig beleben kann:


Woran erkennt ihr Linkshaender? Ich meine jetzt, nicht gerade, wenn sie beim Schreiben sind, oder gerade ihre Suppe löffeln, sondern sozusagen an ganz Fremden, die ihr nur so zufaellig seht?


Ich habe im Lauf der Jahre so ein paar Mekrmale gefunden, die zwar nicht hundertprocent immer zutreffen, aber doch als erste Anhaltspunkte dienen.


Ein paar dieser Dinge sind: oberer Arm bei verschraenkten Armen, Scheitel auf der rechten Seite usw.

Weniger zutreffend ist die obere hand bei gefalteten Haenden usw.


Also: habt ihr aehnliche Hinweise?

Jana
11.06.2001, 16:57
>Woran erkennt ihr Linkshaender? Ich meine jetzt, nicht gerade, wenn sie beim Schreiben sind, oder gerade ihre Suppe löffeln, sondern sozusagen an ganz Fremden, die ihr nur so zufaellig seht?

>Ich habe im Lauf der Jahre so ein paar Mekrmale gefunden, die zwar nicht hundertprocent immer zutreffen, aber doch als erste Anhaltspunkte dienen.

>Ein paar dieser Dinge sind: oberer Arm bei verschraenkten Armen, Scheitel auf der rechten Seite usw.

>Weniger zutreffend ist die obere hand bei gefalteten Haenden usw.

>Also: habt ihr aehnliche Hinweise?


Hallo Anne,


wir müssen im Dienst Namensschildchen tragen, die Linkshänder tragen ihre fast alle auf der rechten Seite. Allerdings bin ich bei einigen angeblich rechtshändigen Kollegen auch schon ins Grübeln kommen :-)


Grüße aus Mecklenburg!

Kirstin Krap
12.06.2001, 09:57
wir müssen im Dienst Namensschildchen tragen, die Linkshänder tragen ihre fast alle auf der rechten Seite. Allerdings bin ich bei einigen angeblich rechtshändigen Kollegen auch schon ins Grübeln kommen :-)


mhm....wir tragen zwar keine Namensschildchen, aber Firmenausweise. Diese haben eine Art Jojo, so dass man den Ausweis, ohne ihn von der Hose zu lösen, zu jedem Leser (z.B. an den Türen oder in der Kantine) führen kann und er sich anschließend automatisch "einrollt". Wenn das jetzt zu kompliziert war, erkläre ich es gern noch mal. Mir ist jedenfalls aufgefallen, dass ich den Ausweis immer auf der linken Seite trage, da ich ihn mit der linken Hand zum Kartenleser ziehe. Das ist zwar zumindest in der Kantine etwas umständlich (Kasse ist auf der rechten Seite), aber für mich immer noch einfacher. Die meisten meiner Kollegen tragen ihren Ausweis aber auf der rechten Seite.


Kirstin

Thomas
14.06.2001, 12:46
>Woran erkennt ihr Linkshaender? Ich meine jetzt, nicht gerade, wenn sie beim Schreiben sind, oder gerade ihre Suppe löffeln, sondern sozusagen an ganz Fremden, die ihr nur so zufaellig seht?

>Ich habe im Lauf der Jahre so ein paar Mekrmale gefunden, die zwar nicht hundertprocent immer zutreffen, aber doch als erste Anhaltspunkte dienen.

>Ein paar dieser Dinge sind: oberer Arm bei verschraenkten Armen, Scheitel auf der rechten Seite usw.

>Weniger zutreffend ist die obere hand bei gefalteten Haenden usw.

>Also: habt ihr aehnliche Hinweise?


Hallo, Anne

gerade am Schreiben erkennt man nicht alle Linkshänder wegen der immer noch stattfindenden Umerziehung (von außen oder selbst),

Auch Arme verschränken oder Händefalten sind wenig aussagekräftig, eher schon geeignet ist das Händeklatschen.

Am besten beobachten: Glas eingießen (Flasche links), Streichholz oder Feuerzeug anzünden (Streichholz links), Gegenstand werfen/fangen, Korkenzieher/Flaschenöffner betätigen, Ohrfeige geben usw., also Tätigkeiten, die durch Erziehung nicht beeinflusst werden und spontan sind.

Bei mir erkennt man es am leichtesten daran, dass ich mit der linken Hand Blut abnehme (aber rechts schreibe als umgeschulter Linkshänder).


Thomas

Liesi
01.07.2001, 22:07
Hallo Guten Tag aus Tirol!

Erkennen kann man dies nicht auf Anhieb.Ich bin zum Beispiel Umerzogen worden (bin 50J.)doch ich leide heute noch darunter .Zum Beispiel kann ich wenn ich mit meinen Mann spazieren gehe nicht auf seiner rechten Seite gehn auch beim radfahren ,da wird mir immer schwindlig .Oder wenn ich etwas in die Hand nehme dann immer zuerst in die Linke .Auch die meiste Kraft habe ich in der Linken Hand .Und dadurch dass ich mit der Rechten Hand schreiben muss hab ich immer noch eine kindliche Schrift .Ich hoffe dass ich Euch nicht gelangweilt habe .

Tschüss bis zum nächsten mal Liesi.

Olli
02.07.2001, 01:24
Woran erkennt ihr Linkshaender?

Bei mir ist es etwas ganz anderes, natürlich erkenne auch ich einen Linkshänder an den typischen Merkmalem und danach suche ich auch und natürlich werden jetzt villeicht viele sagen:" Oje, was ist denn das für ein Spinner!", aber ich glaube wirklich das ich oft rein intuitiv, aus dem Bauch heraus sagen kann, ob jemand Linkshänder ist. Natürlich klappt das nicht immer, aber ich wundere mich manchmal selber darüber, wie oft es doch stimmt. Wichtig zu erwähnen ist vieleicht noch, das ich erst darauf aufmerksam wurde, als ich mich selbst wieder auf links zurückgeschult hatte. Wahrscheinlich wurde ich dadurch erst dafür sensibilisiert und es hat mich - einen vom Gehirn dem Logischen Denken gesteuerten - dazu gebracht, doch wieder mehr auf meine Intuition und Gefühle zu achten.

Schreibt doch einmal über Eure Erfahrungen bei der Rückschulung auf links.


Olli

Micha
22.07.2001, 01:11
>Woran erkennt ihr Linkshaender?

>Bei mir ist es etwas ganz anderes, natürlich erkenne auch ich einen Linkshänder an den typischen Merkmalem und danach suche ich auch und natürlich werden jetzt villeicht viele sagen:" Oje, was ist denn das für ein Spinner!", aber ich glaube wirklich das ich oft rein intuitiv, aus dem Bauch heraus sagen kann, ob jemand Linkshänder ist. Natürlich klappt das nicht immer, aber ich wundere mich manchmal selber darüber, wie oft es doch stimmt. Wichtig zu erwähnen ist vieleicht noch, das ich erst darauf aufmerksam wurde, als ich mich selbst wieder auf links zurückgeschult hatte. Wahrscheinlich wurde ich dadurch erst dafür sensibilisiert und es hat mich - einen vom Gehirn dem Logischen Denken gesteuerten - dazu gebracht, doch wieder mehr auf meine Intuition und Gefühle zu achten.

>Schreibt doch einmal über Eure Erfahrungen bei der Rückschulung auf links.

>Olli

Hi Olli,


Ich weiß genau was du meinst und finde auch gut, dass ich nicht ständig lesen muß, dass Leute die Linkshändigkeit nur an verschrenkten Armen oder so erkennen. Ich bin selbst umgeschulter Linkshänder und bin auch viel sensibler geworden für mein "linkes Auge". Dass ich ständig bestätigt finde, was ich über Linkshänder so lese(Barbara Sattler), finde ich verblüffend. Bei Linkshändern habe ich oft den Eindruck sie wollen durch einen durchschauen und achten einfach auf jede Gefühlsdeutung in deinem Gesicht. Da gucken sie einen lange an und ich bekomme immer das Gefühl, da wird noch etwas erwartet. Das macht meiner Erfahrung nach (ich mach das ja auch) mein Gegenüber immer übelst nervös, wenn ich ihn so lange angucke und wartend anschaue, ohne im Rechtshänderstil gleich an seine Worte anzuschließen und bilderbuchmäßig an die Worte anzuschließen. Da habe ich bei den Rechtshändern immer das Gefühl, dass die nicht abwarten können und alles zerreden, was mir tüchtig auf den Leim geht; darin erkennt mal wohl gleich dass es kein Linkshänder ist. Linkshänder sind mir oft gleich und spontan sympathisch, oft auch nicht so aufdringlich und ganz einfach mit mehr Mitgefühl ausgestattet und eben nicht so ignorant den Gefühlen seines Gesprächspartners gegenüber, sie spüren den anderen eben mehr, als sie ihn halt nur verstehen und das macht sympathisch (-;


Du liegst da goldrichtig, du bist kein Spinner! Das gefühlsmäßige und intuitive Erfassen haben einfach die Rechtshänder nicht drauf, und daher verstehen sie nicht, wie wir auf so einige Dinge kommen, die für sie unsichtbar sind.


Grüße, Michael

Olli
30.07.2001, 00:44
Hallo Michael!


Habe leider erst heute Deine Antwort entdeckt.

Bei mir ist es ähnlich. Auch ich versuche die Gefühlsäußerugen meiner Gesprächspartner zu erfassen. Allerdings versuche ich nicht so sehr diese durch den Ausdruck im Gesicht zu deuten, sondern meine Analysen richten sich mehr und völlig Unbewust auf die Gefühlsäußerungen der Stimme in allen möglichen Variationen und deshalb mag es vielen Gesprächspartnern von mir sicherlich auch manchmal befremdlich vorkommen, wenn ich ihn garnicht so direckt anschaue und sogar hindurchsehe, weil ich mehr auf den Inhalt und den Tonfall des Gesagten achte.


Olli

Silke Gutbier
14.02.2006, 16:03
Hallo,

wer kann mir helfen. Ich habe einen Sohn der im Sommer 2005 in die Schule kam. Ich weiss jetzt nicht so richtig,ob mein Sohn Links- oder Rechtshänder ist. Er schreibt mit rechts, dies aber sehr verkampft und undeutlich. Ich hatte mich in der Vergangenheit schon mal mit der kindlichen Kinesologie beschäftigt, aber Kinderarzt können mit dem Thema nicht richtig was anfangen. Gibt es irgendwelche einfache aber brauchbare Test um Herauszufinden was man Sohn ist? Seine Lehrerin meinte ich sollte mal zusehen wie er Bleistifte anspitzt, aber dies macht er Beihändig. Würde mich über eine Hilfe von Euch freuen.


Liebe Grüße

Silke Gutbier

Conny
14.02.2006, 19:09
>wer kann mir helfen. Ich habe einen Sohn der im Sommer 2005 in die Schule kam. Ich weiss jetzt nicht so richtig,ob mein Sohn Links- oder Rechtshänder ist. Er schreibt mit rechts, dies aber sehr verkampft und undeutlich. Ich hatte mich in der Vergangenheit schon mal mit der kindlichen Kinesologie beschäftigt, aber Kinderarzt können mit dem Thema nicht richtig was anfangen. Gibt es irgendwelche einfache aber brauchbare Test um Herauszufinden was man Sohn ist? Seine Lehrerin meinte ich sollte mal zusehen wie er Bleistifte anspitzt, aber dies macht er Beihändig. Würde mich über eine Hilfe von Euch freuen.

>Liebe Grüße

>Silke Gutbier


Hallo Silke,

als Mutter eines umgeschulten LH kann ich dir nur den Rat geben - such schnellstens einen Linkshänderberater auf. Dort wird man herausfinden, ob dein Sohn LH oder RH ist. Um so schneller diese Frage geklärt ist, desto besser. Noch schreibt er ja nicht so viel im Unterricht, so dass er noch richtig gute Chancen hat.

Liebe Grüße Conny

Kirstin Krap
15.02.2006, 06:59
Gibt es irgendwelche einfache aber brauchbare Test um Herauszufinden was mein Sohn ist?


Guck einfach, wie viel er mit links (oder rechts) macht. Meiner Mum hat die Kinderärztin schon früh prophezeit, dass ich Linkshänderin bin, habe schon mit links angefangen zu greifen. gut ist auch zu gucken, welche Seite des Malblocks er beim Malen mehr bemalt, links oder rechts. Irgendwo im Internet gibt's auch einen Händigkeitstest. Es ist aber normal, dass Schulanfänger verkrampft schreiben.

Snupie
15.02.2006, 11:14
Hallo Silke.


>Gibt es irgendwelche einfache aber brauchbare Test um Herauszufinden was mein Sohn ist?

>Guck einfach, wie viel er mit links (oder rechts) macht. Meiner Mum hat die Kinderärztin schon früh prophezeit, dass ich Linkshänderin bin, habe schon mit links angefangen zu greifen. gut ist auch zu gucken, welche Seite des Malblocks er beim Malen mehr bemalt, links oder rechts. Irgendwo im Internet gibt's auch einen Händigkeitstest. Es ist aber normal, dass Schulanfänger verkrampft schreiben.


Das Beobachten sind wichtige Hilfen für die Bestimmung der Händigkeit - ALLERDINGS NUR UNTER EINER VORAUSSETZUNG, nämlich das Kind hatte keinen Sauerstoffschaden (Blaufärbung) o. ä. bei seiner Geburt, denn dadurch kann die dominante Gehirnhälfte vorrübergehend geschädigt sein, wodurch das Kind dann vorübergehend seine nicht dominante Hand und Seite verstärkt gebraucht. Je nachdem, wie lange der Ausheilungsprozess der dominanten Gehirnhälfte zur Gesundung braucht, kann es durch eingeübte Automatismen auch zur beibleibenden Umschulung der Händigkeit bleiben. Die nichtdominante Körperhälfte hat dann kräfte- und koordinationsmäßig einen Entwicklungsvorteil, was die eigentlich dominante Seite allerdings mit Unterstützung schnell wieder aufholen könnte, wenn man sie denn fördern würde.

Außerdem ist zu beachten, dass sich vor allem die intelligenten Kinder durch Beobachtung und Nachahmungsverhalten selber umschulen können.

Händigkeitstest im Internet halte ich für absolut unseriös, einseitig und oberflächlich, davor kann ich nur warnen.

Auch besonders auffälliges Verkrampfen beim Schreiben kann ein Hinweis darauf sein, dass hier mit der nichtdominanten Hand geschrieben wird. Die Händigkeit sollte also abgesichert sein, um dann entsprechende Förderungsmaßnahmen einzuleiten, auch, wenn es sich doch um die dominante Schreibhand handelt. Denn verkrampftes Schreiben muss nicht sein, es ist sogar hinderlich für den weiteren Entwicklungsprozess. Schreiben fördert das Denken und wer nicht gerne oder nur unter Schmerzen schreibt... es wäre schade drum, es gibt so viele Möglichkeiten zur Unterstützung der Feinmotorik, des Muskelaufbaus...


Für einen sicheren Händigkeitstest empfehle ich ebenfalls erfahrene Linkshänderberater nach der Methodik von Fr. Dr. Johanna Barbara Sattler. Auf ihrer Homepage findet man mehr Informationen zu diesem spannendem Thema. Ich würde bei ihr anrufen, mich beraten und mir Adressen für einen Händigkeitstest geben lassen.

Gruss, Snupie

Lotteflue
16.02.2006, 00:40
Hallo Snupie


>Das Beobachten sind wichtige Hilfen für die Bestimmung der Händigkeit - ALLERDINGS NUR UNTER EINER VORAUSSETZUNG, nämlich das Kind hatte keinen Sauerstoffschaden (Blaufärbung) o. ä. bei seiner Geburt, denn dadurch kann die dominante Gehirnhälfte vorrübergehend geschädigt sein, wodurch das Kind dann vorübergehend seine nicht dominante Hand und Seite verstärkt gebraucht. Je nachdem, wie lange der Ausheilungsprozess der dominanten Gehirnhälfte zur Gesundung braucht, kann es durch eingeübte Automatismen auch zur beibleibenden Umschulung der Händigkeit bleiben. Die nichtdominante Körperhälfte hat dann kräfte- und koordinationsmäßig einen Entwicklungsvorteil, was die eigentlich dominante Seite allerdings mit Unterstützung schnell wieder aufholen könnte, wenn man sie denn fördern würde.


Hast du dazu näheres per Link?


Gruss

Lotteflue

Winija, IRS, angehende LHB
16.02.2006, 00:56
Hallo !


Unter folgendem Link findest Du Informationen zu einem gezielten Feinmotorik-Training und auch Adressen von ausgebildeten Feinmotoriktherapeuten nach Hauke Stehn. Die Informationen stammen von der Lafüliki-Linkshänderseite:


http://www.lafueliki.de/feinmotinfos.php?kat=9&skat=2


Schöne Grüße von Winija.

Lotteflue
16.02.2006, 01:37
Hallo Winija


Sorry, ich meinte zu der Sauerstoffsache Links


lotteflue

katharina
16.02.2006, 15:02
Meine Mutter hat mir vor der Einschulung ein großes Blatt Papier mit einem Loch in der Mitte vorgehalten und mir gesagt, ich soll durchschauen.

Wie alle "Lefties" in unserer Familie hab ich mit dem linken Auge zuerst "durchgeguckt".


Den Tipp hatte sie von meinem Kinderarzt.

Snupie
16.02.2006, 15:31
>Meine Mutter hat mir vor der Einschulung ein großes Blatt Papier mit einem Loch in der Mitte vorgehalten und mir gesagt, ich soll durchschauen.

>Wie alle "Lefties" in unserer Familie hab ich mit dem linken Auge zuerst "durchgeguckt".

>Den Tipp hatte sie von meinem Kinderarzt.


Hallo Katharina


Auch dieser Test ist mit Vorsicht zu genießen, denn Ausschlaggebend für die Dominaz des Auges ist nicht nur die Hirnigkeit, sondern auch die Funktionstüchtigkeit der Augen. Sprich, ist das linke Auge bei einem Linkshänder im Gegensatz zu seinem rechten Auge in seiner Funktionstüchtigkeit getrübt, dann kann es auch bei den Augen zu einer Umschulung der Dominanz kommen.


Überhaupt ist nur ein einzelner kleiner Test wenig aussagekräftig.


Gruss, Snupie

Snupie
16.02.2006, 15:40
Hallo Lotteflue.


Über Blaufärbung infolge Sauerstoffmangel im Zusammenhang mit Händigkeitsdominanz, möglicher Umschulung und Ausheilung, ist bei Fr. Dr. Sattler nachzulesen, entweder in ihrem Buch "Der Umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn" oder auf ihrer Homepage.


Gruss, Snupie

Ursula
26.02.2006, 10:46
Hallo,

Ich denke, das kann man ziemlich leicht feststellen.

Bin selbst Linkshänder. Es gibt Dinge, die "kann" ich gar nicht mit rechts.

Werfen, Fangen, Zähneputzen, Kämmen,

Teste mal, wie Dein Sohn das macht, wenn er beidhändig etwas macht. Mit welcher Hand hält er fest, mit welcher agiert er.

z.B. sehr interessant: einen alten Elektrostecker aufschrauben. Ein Linkshänder halt den Stecker mit rechts fest, und schraubt mit links.

Faden in eine Nadel einfädeln lassen.... und vielleicht einfach in Ruhe abwarten. Der nimmt schon die Hand, mit der es leichter geht.

Mach doch ganz locker ein Spiel mit ihm, wer von Euch beiden mit der linken Hand seinen Namen schreiben kann.

Falls Du es nicht so "öffentlich" magst, darfst Du mir auch persönlich mailen.

liebe Grüße, Ursula (-;

als Gast Bärbel
26.02.2006, 11:06
Hallo Ursula,


gerade habe ich mir Deine Webseite angesehen. Dabei fiel mir sofort dieser Satz auf: "Nimm doch das schöne Händchen!"


Im nachhinein hat dieser Spruch etwas bewirkt: Mir ist bereits als Kleinkind meine Linkshändigkeit bewußt geworden. Zum Glück haben meine Eltern die Linkshändigkeit als etwas normales angesehen. Welche Folgen das Schreiben mit der rechten Hand für einen Linkshänder hat, wußte keiner. So habe ich mit der Übung der Feinmotorik erst einige Jahrzehnte später angefangen. "Lieber zu spät als nie", diesen Spruch kann ich jetzt nur jedem Umgeschulten sagen.


Helau und Alaaf

Bärbel

als Gast Bärbel
26.02.2006, 11:22
Hallo Ursula,


>>>> Ich denke, das kann man ziemlich leicht feststellen.


In dem Glauben war ich auch, weil ich als Linkshänderin aufwachsen durfte. In Gesprächen während der Ergotherapiestunden und hier im Forum bin ich eines Besseren belehrt worden. Interessant war ein Beitrag in den letzten Tagen, in dem geschildert wurde, wie man als Krabbelkind umgeschult wird. Festgehalten mit der Filmkamera. Diese Kinder wissen nichts von ihrer Linkshändigkeit und die Familie, die sich solche "Mühe" gegeben hat, wird das Thema weiterhin für Tabu erklären.


Leidtragender ist das Kind und später der Erwachsene, der sich mit psychischen und psychosomatischen Beschwerden quält, bis er zufällig die Linkshändigkeit als das Übel ausmacht.


Helau und Alaaf

Bärbel

Nany
26.02.2006, 15:17
Hallo Heidi,


>>>>> Ich denke, das kann man ziemlich leicht feststellen.

>In dem Glauben war ich auch, weil ich als Linkshänderin aufwachsen durfte. In Gesprächen während der Ergotherapiestunden und hier im Forum bin ich eines Besseren belehrt worden. Interessant war ein Beitrag in den letzten Tagen, in dem geschildert wurde, wie man als Krabbelkind umgeschult wird. Festgehalten mit der Filmkamera. Diese Kinder wissen nichts von ihrer Linkshändigkeit und die Familie, die sich solche "Mühe" gegeben hat, wird das Thema weiterhin für Tabu erklären.


Ja, das war von mir (:, es war die ganze Familie in das Drama einbezogen, auch die Schwestern wollten an das Thema nicht mehr erinnert werden, weil es viele Leidszenen mit meinem Bruder gegeben hatte. Das letzte Kapitel war das Geigespielen und die Kämpfe zwischen meinem Bruder und meinem Vater,..... bis er die Geige endlich in die Ecke pfefferte und das Risiko einging, dass mein Vater ihn grün und blau schlagen würde. (Er war sehr unberechenbar.) Zum Glück hat es mein Bruder überlebt und irgendwann war Ruhe um die Geige, aber Essen und Schreiben musste er halt partout mit rechts, da gabs keine Wahl für ihn.


Wie meine Schwestern dann mitgemacht haben, erst keine Linkshändigkeit bei mir Nachzüglerkind aufkommen zu lassen, kann ich zwar nachvollziehen, aber mir ist beim Schauen meines Kinderfilms trotzdem sehr übel geworden. Der Film ist ziemlich lang, aber es sind trotzdem ja nur wenige Szenen aus der Zeit und schon in dem Wenigen ist soviel darauf zu sehen, wie sie meine Bewegungen zwischen Krabbel- und Kleinkindalter steuern. Ich hatte das früher schon mal gesehen und war zwar ärgerlich, dass sie mich das alles nicht selber machen liessen, aber mir war dabei noch nicht bewusst, dass es vor allem die ganze Zeit die 'falsche' Hand ist, die sie mir führten. Als das letztens rauskam, war ich total fassungslos bei dem Film.... mir liefen die Tränen nur so raus.

Ich erinnere mich mittlerweile wieder daran, wie eisern diese Griffe teilweise waren....es kommt immer mehr hoch.


Und es gab viele Offensichtlichkeiten eigentlich, die ich durchs Programmieren auf die rechte Hand quasi rechtsgetarnt machte. ZB hielt ich das Abtrockentuch in der rechten Hand und drehte Tassen und Gläser im Handtuch vollständig mit links. Das Tuch h i e l t ich nur. Bei Tellern hielt ich ebenso und schlang das Tuch so darum, dass ich es mit links abtrocknen konnte.... hauptsache das Tuch lag irgendwie in der rechten Hand. Auf die Art machte ich vieles. Find ich alles immer noch frappierend. Es gab immer wieder deutliche Hinweise, aber niemand wollte sie sehen und ich konnte sie nicht sehen und glaubte noch nichtmal meiner damaligen Klavielehrerin. Aber ich hab immerhin nie vergessen, was sie gesagt hat.(:


Ich weiss nicht, wie lange ich brauche, bis ich das mal ganz verdaut habe, was mir von so klein an eingeimpft wurde...

das Wort Impfung passt dazu sehr scheusslich.



>Leidtragender ist das Kind und später der Erwachsene, der sich mit psychischen und psychosomatischen Beschwerden quält, bis er zufällig die Linkshändigkeit als das Übel ausmacht.




Ja, wobei ja nicht die LH, sondern diese verdammte eingeimpfte Pseudorechtshändigkeit das Übel war. Niemand kümmerte sich um meine heftigen psychosomatischen Beschwerden, sie waren den anderen nur unangenehm,... Übelkeitsanfälle, Schwindel,.. ab 10 wurde es sehr heftig mit Bauchkrämpfen, Kopfschmerzen, Zerschlagenheit usw. und Depressionen. Starke Depressionen mit 11. Ich ging zur Schule mit letzter Kraft, jeder Schritt war bleiern, ich setzte mich danach nur noch in meine Zimmer an die Heizung und machte die Rolläden runter, weil ich mit der Sonne nicht mehr mitlachen konnte und "sie mich so nicht sehen sollte". (Tagebuch)


Ich habe mein Leben lang gekämpft mir Besserung zu verschaffen, aber habe ja nicht mitbekommen, dass es mir erst dann etwas besser zu werden begann, wenn ich längere Zeit weniger schrieb. Das kann ich erst j e t z t erkennen. Ich schrieb ja sogar gerne (nur privat).. nicht das Tun!, die Hand tat mir oft weh und die Schrift sah mit jedem Jahr scheusslicher aus. Aber ich mich mochte, was ich sah und erlebte so gerne ausdrücken, führte quasi Selbstgespräche auf Papier, damit nicht alles immer nur verpufft,.. ich mochte Lyrisches und künstlerischen Ausdruck, wodrin ich mich immerhin etwas spüren konnte. Ich wusste nicht, wie fatal das Schreiben und warum ich immer so fertig war, wenn ich geschrieben hatte. Die "Erklärung" war wohl: Ich war ja soweiso immer schon ein "Kuriosum" und irgendwie "neben allem" gewesen und viele Mühen gehörte wohl einfach zu meinem Leben.


Ich hör jetzt mal auf..... aber ich denke, dass es unter den Pseudorechtshändern noch viele gibt, denen vieles innerlich ähnlich gegenagen ist. Es sind noch so viele, die nicht wissen, woher diese "unerklärlichen" Probleme immer gekommen sind.... dieses bodenlose DANEBEN, das keiner versteht.


Ich heule wohl noch manches mal vor Traurigkeit und Freude über die Entdeckung was mit mir los war und ist und endlich den richtigen Ansatzpunkt gefunden zu haben. Es kommt mir zeitweise immer noch 'unglaublich' vor, was alles

"einfach" diese PseudoRH verursacht hat. Ich mag meine rechte Hand jetzt lieber als vor der Entdeckung der Wahrheit. Wieso ich immer nur links Ringe tragen wollte, auch den Ehering damals *g*, weiss ich jetzt auch. Ich kann dei rechte Hand erst jetzt wirklich würdigen, wo die Wahrheit endlich aufgetaucht ist. Mich wunderte immer, weshalb ich eine Art halbbewusste Abwehr gegen die rechte Hand hatte.

Ich könnte erzählen, erzählen, es rauscht so raus. Die ehemaligen PseudoRhs interessierts vielleicht. Die Pseudo- und ExPseudo-Rhs sind meist eben noch tiefer in die Welt der Verkehrtseitigkeit geraten, als die, denen ihre LH immer bewusst war. Aber beides kann sehr schwierig sein.

Ich bin mal gespannt, ob mich mein Bruder (der sich im Schreiben und Essen ja gewaltsam hat umschulen lassen müssen) versteht...... er weiss noch nicht, was mit mir siet drei Monaten passiert...


Liebe Grüsse,

nochmal danke fürs Zuhören.

(Ich denk immer noch, das will keiner hören..)

Nany

Doris ULH
26.02.2006, 16:41
Ich will das hören!

Wann ist man denn nu ein PRH und wann ein ULH? Kommt es dabei nur auf das Wissen an? Dann bin ich also PRH? Das mit dem Abtrocknen ist echt gut , geht mir ganz genauso. Aber mich hat doch keiner gezwungen?Wenn ich mich doch nur erinnern könnte.... Manchmal denke ich ich darf kein LH sein weil ich soviel mit rechts gemacht habe , z.b. Kämmen.Beim Zähneputzen habe ich immer die Bürste links, drehe mit L die Pasta auf, dann nehme ich die Bürste in die Rechte und putze. Was ein Chaos, da habe ich mir ja als Kind recht gründlich selbst ein Bein gestellt.Mit welcher Hand winkst du denn? Wahrscheinlich geht der RS-Kram nur deshalb so gut weil ich seit Jahren Wing-Tsun Kung Fu mache.

Auf www.free-mandala.com gibt es kostenlose Mandalas zum ausdrucken.Das macht mir Spass. Ganz liebe auch karnevalsfreie Grüsse Doris

als Gast Bärbel
26.02.2006, 18:10
Hallo Doris,


>>>> Das mit dem Abtrocknen ist echt gut , geht mir ganz genauso. Aber mich hat doch keiner gezwungen? Wenn ich mich doch nur erinnern könnte....


Schau Dir einmal Deine Spüle an. Wo steht das schmutzige Geschirr und wo ist die Ablage für das gespülte Geschirr? Die Spülbürste oder das Spültuch ist in der rechten Hand, so kannst Du mit der linken Hand das Porzellan usw. anschließend links abstellen. Es ist ein Bewegungsmuster, das durch die Einbauküchen vorgegeben wird. Bist Du schon einmal einem Möbelverkäufer begegnet, der fragt: Sind Sie Links- oder Rechtshänder?


Gruß

Bärbel

Nany
26.02.2006, 18:13
Hi Doris,


>>Ich will das hören!


(:


>Wann ist man denn nu ein PRH und wann ein ULH? Kommt es dabei nur auf das Wissen an? Dann bin ich also PRH?




Für mich ist das so,.. solang man es nicht weiss, ist man PRH und (unbewusste/r) ULH, aber jetzt, da ichs weiss, bin ich in meinen Augen keine PRH mehr, bin nämlich ULH und fast nem Vulkanausbruch gleich, direkt IRH,...aah, quatsch, IRS geworden.

oh Gott, wann hab ich diese Kürzel wohl drauf...




>Das mit dem Abtrocknen ist echt gut , geht mir ganz genauso. Aber mich hat doch keiner gezwungen?Wenn ich mich doch nur erinnern könnte....


Ja, nicht erinnern kann quälend sein...aber ich stelle fest, je mehr ich mir mit links erlaube, umso mehr erinnere ich mich auf sher verscjiedene Art. Manchmal stellt sich einfach ein tiefes Gefühl ein. Manchmal kommen auch Bilder mit. Wie das so weiter geht,...... bin einfach gespannt.


Du musst ja auch gar nicht direkt gezwungen worden sein. Bei mir spielt neben dem aufdringlichen Handlenken die Empathie auch eine grosse Rolle.... ich höre fühle schmecke seh heute noch die Gedanken und Gefühle anderer.

Habe auch noch als Erwachsene Handhabungen von links auf rechts umgestellt udn mir nichts dabei gedacht. Ausser genauso 'gut gemeinten' Gedanken, wie die von den Eltern 'gut gemeint' waren. So beschloss ich einmal ja plötzlich - erinnerte das letztens auf ner Einkaufstour - dass ich meinen linken Arm stärken wollte. Den hielt ich gweohnheitsmässig ja für schwach. Was fürn Vorurteil... naja, aber das war niemals böse gemeint! (Ich kann erst jetzt wahrnehmen, "nur" durch Zulassen unvoreigenommener Erfahrung, wie verhältnismässig stark der in Wahrheit trotz der Vernachlässigung noch ist.) Ich wollte ihm trotzdem wirklich Gutes von der Absicht her! Stellte das Einkaufsverhalten um, sodass ich mit links alles trug, weil ich mir einbildete, das würde die Muskelbildung automatisch fördern. Irgendwie war da doch was,...ich wollte ihn fördern, aber machte das leider falsch herum, weil mir meine Händigkeit einfach nicht bewussst war und ich mich eh mein ganzes Leben lang mit Hin und Herdrehen zurechtzufinden versuchte. Ich dachte ja, die ständigen Irritationen gehören einfach dazu! Mir fallen die schuppen jetzt von den Augen, das ist enorm. Drehgewinde, was geht wie rum auf zu usw.... das war immer wieder komisch.

Was aus dem Tragen aller möglichen Dinge mit links resultierte ist klar. Ich machte also w i e d e r mehr mit rechts, - und zwar von m i r aus - nämlich vieles, das ich durchs Tragen nur noch rechts dann machen konnte. Das fing erst an, als ich viel mit Kind unterwegs war und so, hat man ja ziemlich viel zu tragen und erledigen.*g Die Tochter selbst hab ich monatelang komischerweise (glücklicherweise) mit rechts den lieben langen Tag getragen. Immerhin.(: Aber ich dachte dann, mein linker Arm sei so schwach, und wechselte Tragegeschichten immer mehr auf links, hielt das für was Ähnliches wie mit Hanteln üben, und tat dann mehr als vorher wieder mit rechts.


Soll nur ein Beispiel sein, wie man an seiner eigenen Umschulung später dann auch gut gemeint noch mitwirken kann. Es gibt da ganz Verscheidenes. Bin zwar teils ganz schön entsetzt wegen der ganzen Verwirrungen.... aber ich kann es mir und den anderen peu a peu auch verzeihen.




>Manchmal denke ich ich darf kein LH sein weil ich soviel mit rechts gemacht habe , z.b. Kämmen.Beim Zähneputzen habe ich immer die Bürste links, drehe mit L die Pasta auf, dann nehme ich die Bürste in die Rechte und putze.


Kannst dir echt nur selbst die Erlaubnis geben (weisste ja). Mach einfach.(: Ich empfinde das LH-Tun der Dinge, die ich mit rechts gemacht habe, zwischendrin immer mal wieder als Risiko. Wenn ichs dann tu, verschwindet das 'Risiko' plötzlich, und es kommen Erinnerungen.(:




>Was ein Chaos, da habe ich mir ja als Kind recht gründlich selbst ein Bein gestellt.Mit welcher Hand winkst du denn?


Mit links, wenn beide Hände frei sind.(:

Im Spontanen ist ja zum Glück auch vieles übriggeblieben, das mir ja nicht bewusst war. Ich hatte mal eine Liste gemacht.....hätte anfangs nach dem Entdecken nie gedacht, wie lang die mit der zeit werden würde. Da kommt immer noch was hinzu. Darin kann ich im Vergleich zu RHs die ich gut kenne, sehen, dass die Unterschiede in der Menge dann schon erheblich sind.

Mal so auch als 'objektive' Gesichtspunkte. Sovieles würden Rhs einfach nicht mit links machen, vielleicht der eine oder andere in ein oder zwei Punkten, aber nicht in der Menge.

Ein RH, der mit links den Duschkopf dreht u n d bei 'Vier gewinnt' mit links einwirft u n d Gläser und alles mögliche noch, mit links dreht, bei Beidhändigem den rechten Arm angeklemmt hält, den linken bweglich.... Karten mit links sortiert und legt, in eine Kasse (das war einmal) mit links bedient, usw.... der ist wohl nicht wirklich RH.


Aber versteif dich jetzt bitte nicht auf diese Beispiele,...das sind halt ein paar von mir und Kartenspielen zB kann bei anderen genauso n i c h t übriggeblieben sein, sondern beeinflusst.


>Auf www.free-mandala.com gibt es kostenlose Mandalas zum ausdrucken.Das macht mir Spass.


Danke (:


Lieben Gruss,

Nany

Doris ULH
26.02.2006, 18:18
Das mache ich genau andersherum, das schmutzige steht links und das saubere steht rechts.Ich habe eine Rundspüle ohne Abstellfläche, direkt in der Platte.Meine Schwägerin ist LH in, die hatte das Abtropfgestell links, das war irgendwie komisch; da sich das verkehrt anfühlte dachte ich das wäre extra für LH- war dann wohl eine Handelsübliche Spüle? Merkwürdig, ich glaub ich bin in egal welcher Welt verkehrtherum... Verwirrte Grüsse Doris

Doris ULH
26.02.2006, 18:28
Hallo,

würfeln und Karten spielen und so mache ich auch mit rechts.Aber nen Pfannkuchen wenden? das würde ich auf rechts wohl nicht schaffen*g* Liebste Grüsse und danke fürs Aufmuntern Doris

Nany
26.02.2006, 18:30
Hallo Doris,

hatte was Wichtiges, wie ich finde, vergessen.. (:


>> Was ein Chaos, da habe ich mir ja als Kind recht gründlich selbst ein Bein gestellt.


Nein, echt nicht. Du hast versucht, dich zurechtzufinden.


!(:


Nany

Nany
26.02.2006, 18:33
Hallo,

würfeln und Karten spielen und so mache ich auch mit rechts.Aber nen Pfannkuchen wenden? das würde ich auf rechts wohl nicht schaffen*g*




jooo!

*gg*


(:

als Gast Bärbel
26.02.2006, 18:33
Hallo Nany,


>>>> Ich bin mal gespannt, ob mich mein Bruder (der sich im Schreiben und Essen ja gewaltsam hat umschulen lassen müssen) versteht...... er weiss noch nicht, was mit mir seit drei Monaten passiert...


Dein Bruder wird spüren, daß Du Dich verändert hast. Wie er auf diese Neuigkeit reagiert? Wahrscheinlich verschlägt es ihm zunächst die Sprache.


>>>> Ich denk immer noch, das will keiner hören..)


Ich glaube, da irrst Du Dich gewaltig. Dieser Beitrag ist eine einfache und einleuchtende Erklärung, warum es Linkshänder/innen gibt, die es nicht wissen. Zu einem so frühen Zeitpunkt wird sich niemand selbst an eine Umschulung erinnern können. Wegen Deiner Schilderung werden sicher einige der Zweifler, sich die eigenen alten Filme ansehen.
Viele Grüße

Bärbel

als Gast Bärbel
26.02.2006, 18:51
Hallo Nany,


>>>> Die Tochter selbst hab ich monatelang komischerweise (glücklicherweise) mit rechts den lieben langen Tag getragen.


Zu dieser Situation gab es hier im Forum eine Erklärung: Die Kinder wurden mit rechts getragen um die linke Hand zum Füttern etc. frei zu haben.


Durch das regelmäßige Lesen der Beiträge wird manches klarer und der Blick geschärft. Das ist mir heute Nachmittag aufgefallen. Auf einem Plakat von NEU.de ist ein Pärchen zu sehen. Die junge Frau hält die Tasse in der linken Hand und die Tasse auf dem Kaffeeautomaten ist griffbereit für den nächsten Linkshänder.


Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Beitrag.

Bärbel

MatthiasW
26.02.2006, 20:22
Hallo Bärbel,


damit der Rechtshänder mit der rechten Hand zum Löffel greifen, den Zucker nehmen und umrühren kann.


Es geht immer bei einem Foto um die Frage, was war vorher und was soll als nächste Handlung folgen.


Doris hat vom Dart berichtet.

Dart ist werfen, hat aber eine andere Fußausgangsstellung als beim Werfen mit dem Ball.


Schau dir mal die Kaffeeautomaten an, die sind für Rechtshänder konstruiert!


Liebe Grüße

Matthias

als Gast Bärbel
26.02.2006, 21:57
Hallo,


>Schau dir mal die Kaffeeautomaten an, die sind für Rechtshänder konstruiert!


Stimmt, nur beim Greifen mit der rechten Hand sieht man die Markierung. Auf dem Plakat ist aber eine Senseo-Maschine abgebildet mit einer Tasse und der Tassenhenkel zeigt zur "anderen" Seite. Ich habe gerade auf die Webseiten von Krups und Senseo geschaut, wie dort die Tassen abgebildet sind. Bieten die Automaten Platz für 2 Tassen gibt es zwei verschiedene Abbildungen, entwender so, daß man beide Tassen sofort mit rechts greifen kann oder eine mit links und eine mit rechts.
Viele Grüße

Bärbel

Liliane
26.02.2006, 22:16
>Liebe Grüsse,

>nochmal danke fürs Zuhören.

>(Ich denk immer noch, das will keiner hören..)

>Nany




Hallo Nany, ich habe Deinen Beitrag gelesen. Und es ging mir auch sehr nahe. Ich habe richtig die Beklemmung gespürt, sowas haben sie mit mir wohl auch gemacht. Ich habe lediglich den Spruch: "gib die schöne Hand" im Kopf, sonst weiß ich nix mehr von meiner Umschulung. ICh bin Dir sehr dankbar, dass Du hier so viel von Dir geschildert hast. Davon kenne ich soviel. Und erst, seit ich mich zurückschule, überblicke ich in Stückchen, was das für mich an Folgen und Missverständnisse gebracht hat. Ich habe leider ganz viel mit rechts automatisiert und gucke nun alle Bewegungen an , um die auf links umzustellen. Viel habe ich auch beidhändig ausgeführt. Aber mein Gefühl sagt mir ganz deutlich, mit links gemacht ist es angenehmer.


Vielen Dank auch an die Forumsbetreuer und die Gründer dieses Forums. Ohne das Lesen hier wäre ich nie drauf gekommen, dass dieses Thema auch mich betrifft. Ich "arbeite" meine Dankbarkeit ab, indem ich vielen von diesem Thema erzähle und an dieses Forum und an die angeschlossenen Experten verweise. Trotzdem ich selber so einen Frust schiebe mit Beratung und so, sehe ich doch den Wert dieser Arbeit.


Also ganz viele freundliche Grüße von Liliane (statt Sekt schwenke ich gleich die Teetasse: AUF EUCH!!!!)

als Gast Bärbel
26.02.2006, 22:19
Hallo Doris,


>>>> Meine Schwägerin ist LH in, die hatte das Abtropfgestell links, das war irgendwie komisch; da sich das verkehrt anfühlte dachte ich das wäre extra für LH- war dann wohl eine Handelsübliche Spüle?


Kann es sein, dass Deine LH - Schwägerin sich beim Kauf der Küche keine Gedanken über das Abtropfgestell gemacht hat ???


>>>> Merkwürdig....


So ist es mir auch zwischenzeitlich ergangen. Links / Rechts oder Rechts /Links.

Mit dem Standpunkt " Hauptsache ich fühle mich wohl " lassen sich diese Ungereimtheiten überbrücken.


Viele Grüße Bärbel

Ursula
26.02.2006, 22:33
Ich denke, Heidi ist damit erstmal nicht geholfen.


Nany, ich kann Dich gut verstehen, obgleich ich nicht solche Probleme hatte.

Mein Großvater und meine Mutter waren auch Linkshänder, deshalb ging es in unserer Familie sowie bei manchen Dingen linksrum.

Meine 3 Schwestern sind RH. Ich wurde auch ständig ermahnt, das schöne Händchen

zu nehmen, aber ich war sehr aufsässig und trotzig, und habe das nicht gemacht.

Ich erinnere mich, daß ich mit meinem Essteller unter den Tisch gekrochen bin, damit niemand sieht, mit welcher Hand ich esse.

Ich habe immer gedacht, ich sei etwas besonderes.

Als Kind war ich viel in den Niederlanden, und da war es ganz selbstverständlich, da habe ich zum ersten Mal Menschen mit der linken Hand schreiben sehen.

Ich denke, wenn wir einen Weg für uns selbst finden, mit der Linkshändigkeit als etwas normalem umzugehen, lassen sich die Probleme bald lösen.

Du darfst mich selbstverständlich auch außerhalb des Chats privat anmailen.

(Kann ja sein, daß man nicht alles öffentlich machen möchte).. obwohl, es hilft!

Steh zu Dir selbst, sprich ohne Vorwurf und Zorn mit Deinem Bruder, vielleicht fühlt er ja wie Du.

liebe Grüße Ursula (-;

Marc
27.02.2006, 00:06
Hallo Silke,


in Bärbel gibt es die Lerntherapeutische Praxis vom Ehepaar Steinkopf. (www.praxis-steinkopf.de)


Da könntest Du Deinen Sohn testen lassen. Und testen lassen solltest Du ihn unbedingt. Damit ihm das erspart bleibt, was umgeschulten Linkshändern in ihrem Leben blüht.


Übrigens:

Manche Kinder schulen sich auch selbst um, ohne das ihre Eltern es merken. Einfach - weil alle in ihrer Umgebung alles mit rechts machen. Ist mir selber auch so ergangen und das, obwohl mein Vater auch ein auf rechts umgeschulter Linkshänder ist und außer schreiben alles mit links macht.


Viele Grüße und viel Erfolg

Marc

Rosa
27.02.2006, 13:18
Liebe Nany.


>Ja, das war von mir (:, es war die ganze Familie in das Drama einbezogen, auch die Schwestern wollten an das Thema nicht mehr erinnert werden, weil es viele Leidszenen mit meinem Bruder gegeben hatte. Das letzte Kapitel war das Geigespielen und die Kämpfe zwischen meinem Bruder und meinem Vater,..... bis er die Geige endlich in die Ecke pfefferte und das Risiko einging, dass mein Vater ihn grün und blau schlagen würde. (Er war sehr unberechenbar.)


In anderen Beiträgen habe ich davon berichtet, das allein das Thema Linkshändigkeit in meiner Familie ein absolutes Tabu war, alle Linkshänder lebten ausnahmslos eine beinahe 100% umgeschulte Pseudoidentiät. Dennoch gibt es sie, erkennbar nur an den Primär- und Sekundärfolgen und ihrem verkorksten und missratenen Charakteren, alles so wunderbar beschrieben in dem Buch "Der umgeschulte LH", von Fr. Dr. Barbara Sattler. Ich bin selber davon überzeugt, dieser Umstand hat meine ganze Familie durch mehrer generationen hindurch vergiftet. Meine Familie ist für mich gleichzusetzen mit einem alltäglichen theaterreifen Drama mit absolut wahnsinnigen Zügen!!! Ich habe daher schon seit Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen, anders hätte ich nicht überlebt. Dennoch fällt mir das bis zum heutigen Tag sehr schwer, gerade weil ich nun die umschulungsbedigten Mechanismen verstehe. Zweimal hatte ich seither versucht, an sie heran zu treten, hatte den Mut, sie mit diesem Thema zu konfrontieren. Und indem ich gleich zu Anfang alle Schuld auf die Umschulung schob, hatte ich tatsächlich erstmals wirklich näheren Zugang zu ihnen. Ich merkte, wie ihnen sogleich eine tonnenschwere Last von der Seele fiel, es wirkte wie ein Türöffner. Plötzlich hagelte es die Namen aller Familienmittglieder, die alle in Wahrheit LH seien und so erfuhr ich auch, das auch ich von Geburt an eindeutig LH war. Absolut ohne Zweifel. Das waren schon sehr wichtige Bestätigungen für mich! Aber auch echt der Hammer! Zu weiteren kam es dann aber nicht, denn dann hätten sie sich mit ihrer eigenen Verquerheit auseinander setzen müssen, und das können/wollen sie wohl nicht und ohne dem kann ich mit ihnen nicht.


> Das letzte Kapitel war das Geigespielen und die Kämpfe zwischen meinem Bruder und meinem Vater,..... bis er die Geige endlich in die Ecke pfefferte und das Risiko einging, dass mein Vater ihn grün und blau schlagen würde. (Er war sehr unberechenbar.)


Das geht mir aus eigenem Erlebten sehr nah. Meine Schwester ist RH. Das totale Ausrasten gepaart mit Vermöbeln erlebte interessanterweise nur ich durch meinen Vater - täglich. Bei mir war es nicht das Instrumentenspiel, denn mein Vater hatte glücklicherweise niemals selber Unterricht dahingehend, bei mir war es das Pauken für die Schule, um mir meine ULH-typischen Blockaden auzutreiben. Dabei schrie und prügelte er gegen das an, woran er als PseudoLH früher und immer noch selber litt und leidet. Nach außen hin war er perfekt, wahrte das Bild eines perfekt funktionierenden, itellektuellen und selbstbewußten Menschen. In der Familie, also nicht nur an mir reagierte er sich dann ab. Um seine alltäglich angestaute Wut und Agressionen abzureagieren schuf er ein wahnwitziges Regelwerk, an das wir Familienmitglieder uns zu richten hatten, das aber absichtlich(!) derart gestaltet war, das man es überhaupt nicht einhalten konnte. Alles nur, damit er Gründe hatte vollkommen auszuflippen. Ja, für mich war er oft wirklich wahnsinnig.


>Wie meine Schwestern dann mitgemacht haben, erst keine Linkshändigkeit bei mir Nachzüglerkind aufkommen zu lassen, kann ich zwar nachvollziehen, aber mir ist beim Schauen meines Kinderfilms trotzdem sehr übel geworden. Der Film ist ziemlich lang, aber es sind trotzdem ja nur wenige Szenen aus der Zeit und schon in dem Wenigen ist soviel darauf zu sehen, wie sie meine Bewegungen zwischen Krabbel- und Kleinkindalter steuern. Ich hatte das früher schon mal gesehen und war zwar ärgerlich, dass sie mich das alles nicht selber machen liessen, aber mir war dabei noch nicht bewusst, dass es vor allem die ganze Zeit die 'falsche' Hand ist, die sie mir führten. Als das letztens rauskam, war ich total fassungslos bei dem Film.... mir liefen die Tränen nur so raus.


Oh, das kann ich sehr, sehr gut nachvollziehen! Lass' sie immer schön raus, die Tränen, immer dann, wenn sie in dir hochsteigen. Das kann ich dir nur raten. Auch wenn das scheinbar unerträglich weh tut und man das viele erbitterte Weinen aus der ganzen PseudoRH-Zeit sowas von satt hat!!!!! Ich kann dir versichern, es steigt auch jetzt immer nur genau so viel hoch, wie du es gerade noch aushalten kannst, und im Gegensatz von deiner PseudoRH-Zeit schafft es nicht nur vorrübergehende Erleichterung, sondern du gesundest tatsächlich dadurch! (Liliane, das war der Tipp, den ich dir geben wollte: versuche nicht, deine Gefühle weiterhin im Griff zu halten, arbeite nicht weiter gegen sie, also gegen dich an, du schadest dir damit. Es ist wirklich das geringere Übel. ich vermute aus deinen Erzählungen folgendes: Also ich kämpfte eben auch immer gegen diese Gefühle an, dachte alleine sie wären schuld, daß ich mir ständig selber im Wege stehe. Dabei war es ganz anders. Sie waren beständige laute Warnzeichen, daß ich falsch, also gegen mich selber handle und mir dabei im Begriff bin mir selber massivst zu schaden. Gefühle sitzen bezeichnenderweise auch in der rechten, in bei ULH unterdrückten Gehirnhälfte - wie schön das somit auch zusammen passt! Sprich, deine Gefühle wollen also nicht unterdrückt, sondern GELEBT und zum Ausdruck gebracht werden! So sehe ich das. Seit ich das tue, habe ich mit meinen Gefühlen kein Problem mehr, im Gegenteil, ich empfinde sie als stimmig und eine riesengroße Bereicherung. Sie geben mir Sicherheit, seither traue ich mich endlich auch zu spontan zu reagieren - ja, anfangs waren meine Reaktionen sehr extrem, weil so vieles angestaut war, aber ich wurde und werde dadurch zunehmend selbstbewusster und wehrhafter.)

Bei mir hat das allerdings 1 1/2 Jahre angedauert, in denen ich absolut nicht arbeitstauglich und dauerhaft unheimlich erschöpft war. Eine schreckliche Zeit war das, Weinen und Verarbeiten kostet SO viel Kraft. Noch heute spühre ich manchmal plötzlich alten Schmerz in mir aufsteigen, den ich oft nicht einmal genau zuordnen kann. Dann muss ich plötzlich weinen, aber in der Intesität und Länge das ist ja überhaupt kein Vergleich zu den bitteren Tränen von damals und während meiner PseudoRH-Zeit und es wird tatsächlich von Aml zu Mal immer schwächer.


>Ich erinnere mich mittlerweile wieder daran, wie eisern diese Griffe teilweise waren...


Ja, an eisernen Griffe. An die kann ich mich auch erinnern.


> ....es kommt immer mehr hoch.


Ja, wie ein Vulkan, der ausbricht - mit immer neuen, unterschiedlich heftigen Erruptionen, je nach angestauten, nun sich Bahn brechendem Druck. Wahrlich, Naturgewalten sind das und es tut mitunter Not, dafür zu sorgen, andere nicht in Mitleidenschaft zu ziehen oder unwillentlich zu verletzen.


>Ich weiss nicht, wie lange ich brauche, bis ich das mal ganz verdaut habe, was mir von so klein an eingeimpft wurde...


Mit jedem Weinen und Gefühlsausbruch bist du der Verdauung und Ausscheidung näher.


>das Wort Impfung passt dazu sehr scheusslich.

>>Leidtragender ist das Kind und später der Erwachsene, der sich mit psychischen und psychosomatischen Beschwerden quält, bis er zufällig die Linkshändigkeit als das Übel ausmacht.


Ich finde den Begriff Gehirnwäsche passender.


>Ja, wobei ja nicht die LH, sondern diese verdammte eingeimpfte Pseudorechtshändigkeit das Übel war. Niemand kümmerte sich um meine heftigen psychosomatischen Beschwerden, sie waren den anderen nur unangenehm,... Übelkeitsanfälle, Schwindel,.. ab 10 wurde es sehr heftig mit Bauchkrämpfen, Kopfschmerzen, Zerschlagenheit usw. und Depressionen. Starke Depressionen mit 11. Ich ging zur Schule mit letzter Kraft, jeder Schritt war bleiern, ich setzte mich danach nur noch in meine Zimmer an die Heizung und machte die Rolläden runter, weil ich mit der Sonne nicht mehr mitlachen konnte und "sie mich so nicht sehen sollte". (Tagebuch)


Gleiches kann ich von mir berichten. Mit 10 Jahren hatte ich meine ersten Selbstmordgedanken.


>Ich habe mein Leben lang gekämpft mir Besserung zu verschaffen, aber habe ja nicht mitbekommen, dass es mir erst dann etwas besser zu werden begann, wenn ich längere Zeit weniger schrieb. Das kann ich erst j e t z t erkennen. Ich schrieb ja sogar gerne (nur privat).. nicht das Tun!, die Hand tat mir oft weh und die Schrift sah mit jedem Jahr scheusslicher aus. Aber ich mich mochte, was ich sah und erlebte so gerne ausdrücken, führte quasi Selbstgespräche auf Papier, damit nicht alles immer nur verpufft,..


Mensch, habe ich immer mit dem Schreiben gekämpft! Ich wollte so gerne lernen mich auszudrücken, es half alles nichts. Selbst Tagebuchschreiben und Briefeschreiben waren mir ein derartiger Grauß, das ich mich dagegen sträubte und mich dem schnell völlig verweigerte. Nee, also Schreiben - auch noch privat, auf gar keinen Fall!!! (Ganz anders jetzt, da bin ich beinahe süchtig, betrifft aber nur das Schreiben am Computer. Seit ich mich zurückschule, flutscht es da zusehens, endlich kann ich mich ausdrücken, auch mündlich. Habe da aber auch extremes Nachholbedürfnis! (-:) Zumindest aber meine miserable Handschrift wollte ich verbessern und fand irgendwann heraus, das ich zwar an ihr nichts ändern konnte, wohl aber seltsamerweise in Schriftschreiben und Schriftentwicklung gut sein konnte, sprich, im Schreiben alter Schriften, wie die Unziale und Co. Das verschaffte mir sogar auf Anhieb einen Studienplatz in Buchkunst ein - absurd!


> ich mochte Lyrisches und künstlerischen Ausdruck, wodrin ich mich immerhin etwas spüren konnte.


s.o.


> Ich wusste nicht, wie fatal das Schreiben und warum ich immer so fertig war, wenn ich geschrieben hatte. Die "Erklärung" war wohl: Ich war ja soweiso immer schon ein "Kuriosum" und irgendwie "neben allem" gewesen und viele Mühen gehörte wohl einfach zu meinem Leben.


dito.


>Ich hör jetzt mal auf..... aber ich denke, dass es unter den Pseudorechtshändern noch viele gibt, denen vieles innerlich ähnlich gegenagen ist. Es sind noch so viele, die nicht wissen, woher diese "unerklärlichen" Probleme immer gekommen sind.... dieses bodenlose DANEBEN, das keiner versteht.


Ja, leider!!!!!!


>Ich könnte erzählen, erzählen, es rauscht so raus. Die ehemaligen PseudoRhs interessierts vielleicht. Die Pseudo- und ExPseudo-Rhs sind meist eben noch tiefer in die Welt der Verkehrtseitigkeit geraten, als die, denen ihre LH immer bewusst war. Aber beides kann sehr schwierig sein.


Das sehe ich auch so. Bei allen anderen, den nicht ehemaligen PseuoRH läuft man denke ich schon leicht Gefahr, dass sieErzählungen als Übertreibung werten.


Ich habe bis heute genau drei Tätigkeiten finden können, die ich ausschließlich wie ein LH gemacht habe (Karten Mischen, Schleifen binden, Hände falten), aber auch nur, weil mir das nie aufgefallen ist; zwei Tätigkeit nur mehr oder weniger, aber absolut verquer, weil mir das nicht besser gelang (Beifallklatschen und, da konnte ich mich noch so anstrengen, verständliches schriftliches und mündl. Formulieren.), und vier bei denen ich völlig scheiterte (Töpfern an der el. RH-Topferscheibe, Klavierspielen (Krämpfe, Blackouts, manchmal auch beim Hören trotz absoluten Gehörs!, musikalische Legasthenie), Weitsprung Alle anderen Tätigkeiten erlernte ich nur scheinbar mit rechts, wie ich auch nur scheinbar geschickt war, scheinbar ruhig und geduldig, scheinbar belastbar und scheinbar Spass am Machen haben musste, denn man macht ja scheinbar alles nur aus Spass! Dabei bin ich an meinen permanent unterdrückten Aggressionen (ohne die ich das nicht soweit hätte erreichen können) bald erstickt!!!!! Den Anschein, den ich machte, konnte ich überhaupt nicht verstehen, es hat meine Wut und innere Verzweiflung sogar noch mehr angeschürt, ich kann euch gar nicht beschreiben wie, denn ich fühlte mich nur noch weiter unter Druck gesetzt




>Liebe Grüsse,

>nochmal danke fürs Zuhören.

>(Ich denk immer noch, das will keiner hören..)


Außerhalb des Forums ist das auch größtenteils so.


Verständnisvolle Grüße,

Rosa

Liliane
27.02.2006, 20:25
Hallo Rosa,


>Ich bin selber davon überzeugt, dieser Umstand hat meine ganze Familie durch mehrer generationen hindurch vergiftet........ Plötzlich hagelte es die Namen aller Familienmittglieder, die alle in Wahrheit LH seien und so erfuhr ich auch, das auch ich von Geburt an eindeutig LH war. Absolut ohne Zweifel. Das waren schon sehr wichtige Bestätigungen für mich! Aber auch echt der Hammer! Zu weiteren kam es dann aber nicht, denn dann hätten sie sich mit ihrer eigenen Verquerheit auseinander setzen müssen.............


>Das geht mir aus eigenem Erlebten sehr nah. Meine Schwester ist RH. Das totale Ausrasten gepaart mit Vermöbeln erlebte interessanterweise nur ich durch meinen Vater - täglich. ........um mir meine ULH-typischen Blockaden auzutreiben. Dabei schrie und prügelte er gegen das an, woran er als PseudoLH früher und immer noch selber litt und leidet. Nach außen hin war er perfekt.....


Ich kriege ein ganz klammes Gefühl, wenn ich Deine Beschreibungen lese, weil sie in vielem sich mit meinem Leben decken.Besonders die Passage, das man wußte um die Linkshändigkeit von Dir hinterlässt einen tiefen Eindruck. Bei mir kam dazu, dass man mir zu der Wut auch immer sagte, ich bin selber schuld. Ich wurde nicht so sehr geschlagen, das auch, mir hat man immer wieder gesagt, ich bin schuld ,dass.... "Du bist selber schuld!" Und das deckelt meine übrigen Gefühle. Ich wußte ja nicht, dass ich unter den Umschulungsfolgen leide. Die Ursachen dafür habe ich in ganz anderen Stellen vermutet, obwohl sie in der Schwere dem gleichkommen, wo ich sie vermutet habe. Ich habe mittlerweile auch keine Lust mehr auf Kämpfe mit meiner Familie und gehe ihnen meistens aus dem Weg. Auf meinem ganzen Weg bishierher habe ich es immer wieder erlebt, dass man mir signalisierte, das es an mir selbst liegt, egal wie verständnisvoll und einfühlend die Gegenüber waren. Und leider habe ich das oft dann selber geglaubt. Weil ich einfach nicht wußte, dass ich Linkshänderin bin.


Liliane

michael
01.03.2006, 10:23
>Hallo Michael!

>Habe leider erst heute Deine Antwort entdeckt.

>Bei mir ist es ähnlich. Auch ich versuche die Gefühlsäußerugen meiner Gesprächspartner zu erfassen. Allerdings versuche ich nicht so sehr diese durch den Ausdruck im Gesicht zu deuten, sondern meine Analysen richten sich mehr und völlig Unbewust auf die Gefühlsäußerungen der Stimme in allen möglichen Variationen und deshalb mag es vielen Gesprächspartnern von mir sicherlich auch manchmal befremdlich vorkommen, wenn ich ihn garnicht so direckt anschaue und sogar hindurchsehe, weil ich mehr auf den Inhalt und den Tonfall des Gesagten achte.

>Olli


Im Archiv heute gefunden .


Mich wuerde auch einmal interessieren , wo ihr bei einem Gespraech hinschaut .

Also ich habe mal gelesen , am hoeflichsten waere es wohl , dem gegenueber auf die Stirn zu sehen . Viele schauen angeblich auf den Mund , oder die Lippen .

Ich schaue eigentlich immer ins Auge des gegenuebers , und in ein spezielles , ausser in situationen , wie gespraech mit vorgesetztem , oder aehnlichem . Fiel mir in letzter Zeit vermehrt auf , dass mit dem schauen ... .


mfg michael

Doris ULH
01.03.2006, 10:55
Hallo

soweit ich weiss sieht man nicht durchgehend auf einen Punkt, sondern der Blick wandert.Dieses "Hindurchsehen machen wir in der Kampfkunst auch; es dient dazu den anderen als Ganzes wahrzunehmen.Wenn man einen Teil betrachtet filtert das Gehirn die nicht dazugehörigen Aspekte wie mit einem grossen Spamfilter heraus.So lassen sich z.b. bei einem Ganz-Blick Angriffe schneller deuten. Für ein Gespräch ist aber z.b. m.E.zielgerichtete Aufmerksamkeit und damit wiederholte Blickkontakte nötig um sozial korrekt zu handeln.Wie seht ihr das?
Liebe Grüsse Doris