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Vollständige Version anzeigen : Linkshänderberatung, so wie sie sein soll


als Gast Bärbel
07.02.2006, 20:19
Meine Erfahrung über Linkshänderberatung nach der Methode Frau Dr. Sattler:


Über die Webseite von Frau Dr. Sattler habe ich mich nach einer Ergotherapiepraxis erkundigt. Ich erhielt 3 Adressen zur Auswahl. Verkehrsgünstig am nächsten war die Ergotherapiepraxis in Wuppertal. Ich bekam schnell einen Termin und ein Gespräch. Mein erster Eindruck, es hätte auch eine Kinderarztpraxis sein können. Helle Räume, rundherum eine freundliche Atmosphäre.


In diesem ersten Gespräch ging es um die Fragen, ist die Linkshändigkeit bereits geklärt oder ist ein Test erforderlich, stimmt das Umfeld, wenn es während der Umschulung zu irgendwelchen Problemen kommt, wird die Hilfe eines Psychotherapeuten benötigt, besteht bereits der feste Entschluß mit links zu schreiben oder gibt es weitere Fragen zur Rückschulung auf die linke Hand.


Bei mir ging es um das Schreiben mit links, was ich als Kind nicht tun sollte. Eine psychologische Begleitung war nicht erforderlich und über die Fragen/Gefahren einer Rückschulung hatte ich mich vorab informiert. Da die Chemie zwischen „Therapeutin/Klientin“ stimmte, stand einer Therapie nichts im Wege.


Den Eindruck einer „Kinderarztpraxis“ mit Bilderbücher als Leselektüre fand ich während der Therapie als wohltuend und entspannend. Durch die Kinder, die dort zur Behandlung kommen, sieht man, daß auch heute noch umgeschult wird. Gleichzeitig habe ich gemerkt, was sich in den vergangenen Jahren zum Positiven entwickelt hat. Eine Entwicklung, die ich nicht wahrgenommen habe, weil ich mich auf unsere rechtsorientierte Umwelt eingestellt hatte.


Während der 10 Therapiestunden zur Verbesserung der Feinmotorik der linken Hand mit Malen, Schwung- und Schreibübungen konnte ich manchmal täglich feststellen, wie sich die Übungen auch auf andere Bewegungsabläufe auswirkten.


Kurz vor Ende der Therapie gab es einen Informationsabend mit der Therapeutin und weiteren Erwachsenen, die auch in der Rückschulung waren oder sich informieren wollten.


Dank der Hilfe einer ausgebildeten Ergotherapeutin mit der Zusatzausbildung nach der Methode Frau Dr. Sattler gehört meine Zeit als Pseudorechtshänderin der Vergangenheit an.


Bärbel

Rosa
08.02.2006, 13:08
Hallo Bärbel.

Ich freue mich sehr über deine guten Erfahrungen, die du mit der Linkshänderberatung machen konntest, incl. der Hilfestellungen und tatkräftigen Unterstützungen. Das finde ich ganz super. Wie du das beschrieben hast, klingt das fürs erste sehr gut!


Allerdings wundere ich mich sehr darüber, wie schnell du dich als komplett rückgeschult bezeichnest. Mir fällt auf, dass es dir immer wieder ein Anliegen ist, „den Ball flach zu halten“, sobald, im Zusammenhang mit der Um- oder Rückschulung, umschulungsbedingte psychische Probleme und Blockaden, oder psychische Reaktionen bei der Rückschulung angesprochen werden. Möglich, das hierbei die individuelle Sensibilität eine große Rolle spielt und in Wechselwirkung steht.


Wenn du, wie du immer wieder betonst, als Umgeschulte Linkshänderin keinerlei Probleme, wie beispielsweise Lernschwierigkeiten, psychische Probleme oder sonstige Blockaden verspürt hast, was waren denn dann eigentlich deine Gründe dich zurück zu schulen?

Und was hast du persönlich durch die Rückschulung gewonnen?

Kann mir einfach keinen Reim darauf machen - wolltest du nur durchsetzen, was dir früher mal verboten worden ist, oder fehlte es dir vor allem an etwas für dessen Durchsetzung du kämpfen kannst?


fragende, aber liebe Grüsse,

Rosa

als Gast Bärbel
08.02.2006, 17:30
Hallo Rosa,


... zurück zu schulen?


Wohin? Hast Du denn schon einmal alles mit Links getan?


Ich habe mich im vergangenen Jahr gefragt, soll ich als Linkshänderin anfangen mit links zu schreiben mit den Risiken, die auftreten können oder soll ich mich in zehn/zwanzig Jahren fragen, warum hast Du nicht gelernt mit links zu schreiben? Ich habe mich kurzentschlossen für einen Wechsel auf die linke Hand entschieden. Ich habe etwas Neues angefangen. Die vorausgesagten Spannungsschmerzen und Schwindelgefühlen waren nicht so lästig wie ein alltäglicher Schnupfen.


Warum soll ich von heute auf morgen meine kompletten Bewegungsabläufe ändern? Kommt Zeit kommt immer mehr Links. Der Eine braucht dazu einen Psychotherapeuten und bei mir war es zum Schreiben lernen eine Ergotherapeutin.


Bärbel

Rosa
08.02.2006, 18:41
Hallo Bärbel.


Tatsächlich also.

Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Ich wollte es dennoch nicht glauben.


Es hat dir also eigentlich nichts gebracht, außer dass du was Ungewöhnliches gemacht hast, wovon sogar Experten abraten, zumindest jedoch eindringlich warnen? War das eine Prüfung nach dem Motto, mit der richtigen Einstellung schafft man alles?


Ganz ehrlich, es macht mich sprachlos. Du kratzt ja gerade mal die alleroberste Schicht des Eisbergs. Mir wäre das viel zu wenig. Da sind wir wohl gänzlich gegesätzlicher Einstellung.

Aber schließlich, was sollte man ändern wollen, solange man damit zufrieden ist, das wäre ja Unsinn.



Danke für die Antwort.

Lieben Gruss,

Rosa

als Gast Bärbel
08.02.2006, 20:46
Hallo Rosa,


wieso Ungewöhnliches ? Schließlich habe ich bereits einmal schreiben gelernt.


Ganz ehrlich, es macht mich sprachlos. Du kratzt ja gerade mal die alleroberste Schicht des Eisbergs.


Ich stehe lieber auf Fels. Wenn der Eisberg schmilzt, gibt es nasse Füße! An welcher Stelle des Eisbergs steht Du? Welche Tätigkeiten hast Du verändert?


Gruß Bärbel

Rosa
08.02.2006, 23:21
Hallo Bärbel.


Jeder so, wie es für ihn das Beste ist, wer kann schon sagen, wie es das Richtig ist?


Ich stehe nicht auf dem Eisberg, ich betrachte ihn und seine Umgebung in der er sich befindet. Vorher hatte ich, immerzu die ganze Umgebung abgesucht. Mit meinem Tunnelblick konnte ich ihn nicht erkennen. Ich wusste immer, das da was ist, nur wusste ich nicht was. Dabei stand ich die meiste Zeit direkt auf seiner glatten Spitze, dennoch fehlte mir auch von hier oben der Überblick. Die Spitze bot mir keinerlei Sicherheit oder Halt. Sogar des öfteren, bin ich ganz plötzlich und unerwartet in eine seiner tiefen Spalten gestürzt, konnte mich aber glücklicherweise immer mit oft allerletzter Kraft selbständig wieder heraushieven. Zuletzt hatte ich mich völlig in seinen Spalten verlohren. In allerhöchster Not, als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte, sah ich plötzlich, wozu die Spalten gehörten, konnte den Eisberg plötzlich ausmachen und sah dadurch den möglichen Ausweg. Das gab mir neue Hoffnung und so auch neue Kraft. Und damit kam eines zum anderen, ganz automatisch. Meine Seh- und Betrachtungsweisen haben sich geändert. Sie sind fassettenreicher geworden. Und das wiederum hat auch mich und meine Denk- und Handlungsweisen sehr verändert und umgekehrt. Ich kann nun aus alten und vielen neuen Perspektiven betrachten, was mich unendlich bereichert hat und klarer sehen lässt. Dadurch ist nun für mich auch das Eis des Eisbergs schon sehr klar und durchscheinend geworden, sodass ich in viele verschiedene Schichten und durch sie hindurchsehen kann. Ich weiß noch nicht wieweit ich ihn tatsächlich ganz durchblicken kann, nur das es auch außer ihm noch unheimlich viel zu entdecken gibt, daß sich mein Horizont immer mehr weitet. Das ist so spannend und so wunderbar!

So wie ich dadurch aus meiner eigenen Erstarrung erwacht bin, ist auch mit dem Eisberg einiges in Bewegung gekommen. Ihn hat eine positive, warme Strömung erfasst, und er treibt, manchmal trudelt er auch, oder tänzelt vor sich hin. Ich sehe ihm dabei zu und erlebe mit ihm. Man wird sehen, wohin es ihn treiben wird, und inwieweit er sich auflösen wird. Mir macht nichts davon Angst, ich fühle mich jetzt, wo alles in Bewegung ist, sicherer, denn je. Ganz sicher aber wird auch seine Umgebung nicht unbeeinflusst davon bleiben, denn erste Veränderungen sind auch schon an ihr bemerkbar.


Eine schöne Gute Nacht, wünscht euch Rosa

doris
10.02.2006, 09:11
Hallo,

ich bin in der Phase in der noch nicht sicher ist ob ich Linkshänderin bin.

Die nächste Beratungsstelle ist sehr weit weg und Job und Kinder lassen wenig Zeit. Aus diesem Grund mache ich es gleich vernünftig und lass mich ab Mai zur Linkshänderberaterin ausbilden- unabhaengig von meiner eigenen Händigkeit.Ist doch unmöglich dass es in der Nähe keine Beratung gibt.

Auch ich werde sehr stark von dem Wunsch getrieben meine eigene Händigkeit zu definieren; eine Rückschulung kommt meiner Meinung nach auch ohne Probleme in Betracht,vielleicht ist sie dann sogar weniger gefährlich und anstrengend. Ich denke natürlich nicht das man damit leichtfertig umgehen sollte.Aber diesen tiefen inneren Wunsch richtigherum zu sein und diese grosse Affinität zur linken Hand zu haben obwohl vieles seit über 30 Jahren mit Rechts gemacht wird kann ich gut verstehen.Meine Probleme haben sich schon Stück für Stück aufgelöst als ich mit der sehr beidhändigen Kampfkunst Wing Tsun angefangen habe vor 9 Jahren.

Trotzdem- wenn ich Linkshänderin bin- ich kann mit links schreiben, Spiegelschrift schreiben und alles machen was ich mit rechts kann- dann will ich es auch ganz sein; ich mag es nicht wenn Teile von mir verkümmern, das haben sie nicht verdient.Sicher sollte man immer auch die eigenen Probleme ansehen und zulassen, aber mit etwas Intuition lässt man sie vielleicht eher Schritt für Schritt zu, so dass man sie auch verarbeiten kann. Meine sind immer dann an die Oberfläche gekommen wenn ich bereit dazu war. Liebe Grüsse Doris

Susanna
11.02.2006, 17:06
Hallo Doris,

Den ersten Absatz habe ich nicht ganz verstanden: Du sagst, daß Du selbst keine Beratung in Anspruch nehmen kannst, willst aber eine Ausbildung zur Linkshänder-Beraterin machen. Wo findet die denn statt?

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber kann es sein, daß Du es vorziehst, Dich auf vermeintlich "objektive" Weise mit Deiner Händigkeit bzw. den Folgen der Umschulung auseinanderzusetzen, statt diese Folgen auch emotional an Dich heranzulassen? Eine Umschulungsfolge ist mir schon aufgefallen, nämlich Deine Zweifel über Deine Händigkeit: Ich glaube nicht, daß Rechtshänder, die nicht umgeschult wurden, wie Du mit links schreiben und alles genauso gut mit links machen können wie mit rechts. Ich war eine ULH und kenne diese Zweifel; Erst im Nachhinein, während meiner Rückschulung, ist mir aufgefallen, daß es eigentlich an meiner Händigkeit keine begründeten Zweifel geben konnte und daß Gedanken von der Art:"Wenn ich mit links Tischtennis spielen kann, dann heißt das noch lange nicht, daß ich Linkshänderin bin - Rechtshänder können das bestimmt auch, sie zeigen es nur nicht" eine Umformulierung des verinnerlichten Verbotes war, meine Linkshändigkeit zu leben.

Ich wünsche Dir alles Gute für den Weg, den zu beschreiten Du den Mut gefunden hast!

Susanna




@ Rosa


Hallo Rosa,

Die Beschreibung Deines Leidenswegs als ULH und Deines Rückschulungs- und Heilungswegs in Deinem Brief an Bärbel hat mich stark angerührt - mir ging's genauso.

Sehr herzliche Grüße,

Susanna

doris
11.02.2006, 18:41
Kann schon sein,in meiner Familie redet niemand. meine Mutter ist tot seid ich 13 bin, die anderen sagen sie hätten nie was gemerkt. Mein Vater sagt bei uns gab es nie Linkshänder. Das Seminar findet zum erstenmal in Oldenburg auch mit Teil 2 statt,das sind nur 60 Kilometer,in Ol gibt es theoretisch auch eine Beraterin, die ist aber nie rangegangen. Und Bremen ist wieder ganz schön weit. Vielleicht suche ich ein bischen einen Vorwand um mir sicherer zu werden, ich kann mich nicht an eine Umschulung erinnern; ehrlich gesagt kann ich mich bis 6 Jahre an garnichts erinnern.Ich habe Angst das ich doch rechtshänder bin, es ist als würde man mir etwas wegnehmen.Ich glaube, das ich doch RH bin würde ich mir nur von jemand wirklich kompetentem sagen lassen, und auf den Seminaren ist Dr. Sattler da.

Vielleicht ist das ganz früh passiert und doll verschüttet und nur ein echter Profi findet das heraus?Klingt ganz schön wirr, oder?

Liebe Grüsse und danke für die Antwort, auch an Bärbel Doris

als Gast Bärbel
11.02.2006, 19:29
Hallo Doris,


Du wärst nicht die erste, die erst mühsam herausfinden muß, ob sie als Linkshänderin umgeschult wurde.


Gibt es Fotos aus der Kindergartenzeit? Hast Du vielleicht ein Foto von Deiner Einschulung? Als ich alte Fotos anschaute, fiel mir auf, daß ich die Schultüte in der linken Hand hielt. Als ich für den Führerschein zum Augenarzt mußte, bekam ich Bilder vorgelegt. Ein Bild sagte mir überhaupt nichts. Die Arzthelferin und der Arzt schüttelten die Köpfe, das war ihnen anscheinend noch nicht vorgekommen. In einem der Bücher über Linkshändigkeit las ich einen Artikel über Linksäugigkeit. Je nachdem wie zwei Farben sind, hat ein Linkshänder Schwierigkeiten ...usw.


Da Deine Mutter Dir die Frage nicht mehr beantworten kann, hast Du die Möglichkeit Kontakt mit Deiner Kindergärtnerin / Kinderärztin /Lehrerin aufzunehmen? Wie schon gesagt, es gibt nicht nur 100%ige Linkshänder. Wahrscheinlich ist die Frage Deiner Händigkeit nicht Dein Problem sondern der Gedanke, daß der liebste Mensch, der Dich zu früh verlassen hat, Dich aus Unwissenheit umgeschult hat.


Manche Dinge lassen sich nicht reparieren, man muß einen Neuanfang starten.


Gruß Bärbel

doris
11.02.2006, 19:42
Hallo,

mein Vater hat jedesmal wenn ich nach Fotos frage gesagt "ich such mal", ca 36x oder so.Auch wenn ich daneben steh sagt er er weiss gerade nicht, Keller etc. Da er superschwer Herz- krank ist darf man ihn auch nicht scheuchen...

Mein Kinderarzt ist tot, alle Omas/Opas sind tot, und ob die Grundschullehrer sich an die Händigkeit einer nervenden Hochbegabten mit schlechten Konzentrationsleistungen erinnern? Einen von denen sehe ich manchmal.

Irgendwie ist meine Vergangenheit als Kind überaus verworren.Nur gut das ich vor 9 Jahren mein Leben komplett umgekrempelt habe- so weiss ich jetzt wenigstens das die Umstände in denen ich lebe, äusserst stabil sind und das tragen. War das bei euch auch so ein Gefühlschaos? Gruss Doris

als Gast Bärbel
11.02.2006, 20:14
Hallo Doris,


mein Vater hat jedesmal wenn ich nach Fotos frage gesagt "ich such mal",


Und wenn Du Ihm die Suche abnimmst? Der Frühjahrsputz steht vor der Tür.


und ob die Grundschullehrer sich an die Händigkeit einer nervenden Hochbegabten mit schlechten Konzentrationsleistungen erinnern?


Na bitte, mit etwas Glück wird das zum Treffer. Vorausgesetzt Du warst die Nervensäge schlechthin. Gibt es vielleicht ein Schlüsselereignis, um sein Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen?


Gruß Bärbel

doris
11.02.2006, 20:27
Hallo,

die paar die ich hierhabe sind so mittel aufschlussreich:7 Linke Hand tätig, 5 RH aufgestützt, 1 RH tätig.Schlussbild Winken mit Links.

Was sagt mir das?

Liebe Grüsse Doris

als Gast Bärbel
11.02.2006, 22:07
Hallo Doris,


die paar die ich hierhabe sind so mittel aufschlussreich:7 Linke Hand tätig, 5 >> RH aufgestützt, 1 RH tätig.Schlussbild Winken mit Links.

Was sagt mir das?


Beim Fussball heißt es: Zur Halbzeit führt Links mit 8:6

Hier dreht es sich um die Bestimmung der Händigkeit: Suche locker nach weiteren Puzzleteilen, um im Mai daraus ein Bild zu machen.


Toi, toi, toi

Bärbel

doris
12.02.2006, 10:18
Hallo,

ich wohne nicht in Oldenburg, sondern in Wilhelmshaven.

Bei Frau v. Rothberg habe ich schon x-mal (letztes Jahr und dieses in OLDBG.) versucht anzurufen, da ging trotz Nummernkontrolle nie jemand ran- einer der Gründe warum ich die Ausbildung machen will.Ich habe MCS, deshalb geht es mir nach längeren Autofahrten immer schlecht,darunter leidet die Aufnahmefähigkeit.Deshalb fahre ich zu Fortbildungen nicht weiter als bis OLDBG.

Alles andere mache ich über Fernstudiengänge oder wir laden jemanden ein.Wenn mein Mann fährt und ein Tag Pause ist nach der Ankunft geht es auch, das machen wir wegen der drei Kinder und keine Oma die aufpassen kann nur im äussersten Notfall.

Deshalb haben wir die praxis auch im Haus. Ich bin schon froh, das ich es seit ich mich selbst behandle einmal im Jahr nach Münster schaffe, da ich da dann nichts sinnvolles tun muss geht das auch mit Kopfweh und Übelkeit etc.

Nichtsdestotrotz hast du recht und ich werde mich nochmal( und nochmal und nochmal) bei der Beraterin melden,nur was wenn Sie sagt ich bin RH und bilde mir das nur ein?Ich will nicht Rechtshänder sein, aber ich kann auch nicht sagen warum. Du hast es gut, du hast immer gewusst das du LH bist. Wäre irgendwie als ob man mir was wegnimmt.Liebe Grüsse Doris

doris
12.02.2006, 10:21
Du bist wirklich lieb,vielen Dank für deine Unterstützung.Ich helfe in anderen Foren auch Leuten und auch vielen Patienten- es tut gut das auch mal andersherum zu erleben. Danke Liebe Grüsse Doris

als Gast Bärbel
12.02.2006, 17:28
Hallo Doris,


ich habe im letzten Jahr gelernt mit links zu schreiben, weil das ein unterdrückter Kindertraum war. Die Therapiestunden haben mitgeholfen, daß ich es in kurzer Zeit gelernt habe. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen.


Du schreibst, du machst viel mit links. An Deinem Mann hast Du den direkten Vergleich zwischen Links- und Rechtshänder. Warum möchtest Du es schwarz auf weiß haben, ob Du nun Links- oder vielleicht doch Rechtshänderin bist? Warum legst Du so viel Wert auf die Meinung von Anderen? Steigere Dein Selbstvertrauen und vertrau auf Dich selbst.


Gruß Bärbel


PS: Letzte Woche habe ich mir bei LAFÜLIKI ein MAL-Buch zur Händigkeit gekauft, der Titel lautet: IGULANIEN, Frühstück mit Früchten. In diesem Buch wird Kindern die Händigkeit erklärt. Betrachte Deinen Zustand einmal mit Kinderaugen. Vielleicht wissen wir zu viel ungenaues und machen uns deshalb unnötige Gedanken.

doris
12.02.2006, 17:43
Hallo,

ich habe wohl Angst das ich mich vielleicht nicht Rück- sondern Umschule und mir einen Hirnschaden zuziehe. Ist natürlich total albern; nach einem langen Gespräch mit meinem Mann denke ich das ich sicher genug bin um die Tätigkeiten die nicht mit schreiben zu tun haben auf links als Haupthand zurückzulegen, das mit dem Schreiben mache ich wenn ich mit Fachleuten gesprochen habe.Vielleicht kann man im Mai auch testen, da bin ich ja eh da.

Noch mehr Fotos zeigen noch mehr Links, und ich glaube meinen mittleren muss ich auch mal testen(lassen)...

Ich glaube alleine sich über 4 Monate intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen spricht schon für eine gewisse persönliche Betroffenheit; welcher RH käme auf die Idee?,sonst würde mich das emotional nicht so mitnehmen.Also, wie du sagst, noch einmal mit Gefühl...

Liebe Grüsse Doris

Eleonore
09.12.2008, 17:30
Hallo Ihr,

vermutlich bin ich hier noch nicht ganz richtig, denn ich suche den Austausch als Angehörige. Mein Mann ist Betroffener Umgeschulter und hat Wortfindungsprobleme, die allerdings nicht ständig gleichstark sind. Ich möchte lernen damit gelassener umzugehen, denn ich merke mitlerweile Ungeduld und meine Gereitztheit die ich z.T. in unserer Kommunikation habe.
Was kann man tun. Er hat angefangen von sich aus wieder mit der linken Hand zu schreiben.
Kann ich Ihn unterstützen in seinem Prozess ? Wie ? Wie kann er sein Selbstwertgefühl wieder aufbauen. Hat jemand Erfahrungen damit ?

Ich bedanke mich.

Eleonore

Monika
10.12.2008, 00:19
Hallo Eleonore,

ich denke, das ist ein generelles Problem, das erstmal mit der Rückschulung nichts zu tun hat.

Jeder ältere Mensch sucht manchmal nach Worten, die dann einfach nicht da sind.
Wie alt ist denn Dein Mann?

Ich möchte lernen damit gelassener umzugehen
ja, wie macht man das?

Warum und womit bist Du ungeduldig?

Wie geht es Deinem Mann? Ist er zufrieden, dass er wieder mit der linken Hand schreibt?

Willst oder kannst Du die Veränderung, die in Deinem Mann vorgeht nicht mittragen?

Die Situation für Dich kann sich nur klären, wenn Du Deinem Mann mitteilst, was in Dir vorgeht, und wenn Du wirklich wissen willst, was in ihm vorgeht.

Vielleicht musst Du gar nicht geduldiger werden. Man muss nicht alles mit Geduld tragen, was einem nicht gefällt. Aber man muss drüber reden.

Vielleicht meldest Du Dich ja hier nochmal.
Ich würde mich sehr freuen.

Monika

Marianne
11.12.2008, 22:26
Hallo Eleonore,
ich habe Deine Zeilen gelesen.

Dein Mann sollte sich bei seiner Rückschulung therapeutische Begleitung nehmen, das ist meine Empfehlung für Dich.
Allein sich rückzuschulen ist ein grosses Unterfangen.

Ich befinde mich seit dem 20.10.08 in der Rückschulung und kann sagen, dass sich bei mir grosse grundlegende Einstellungen mir selbst gegenüber zum positiven veränderten.
Ich bin aber heilfroh, dass mich Marina Neumann aus Berlin während dieser Zeit ab meinem Entschluss, nur noch mit links zu schreiben, liebevoll , einfühlsam und professionell begleitet und unterstützt hat, 1 mal für 1 Std. pro Woche. Das gab mir Rückhalt und Sicherheit.

Bei mir wurde soviel durch das mit links schreiben ausgelöst an Gefühlen, an Innerer Rebellion allem und jedem gegenüber, dass ich erleichtert war, on ihr zu erfahren, dass so etwas während der Rückschulung vorkommen kann.
so konnte mein Selsbtwertgefühl und das Gefühl, doch OK zu sein kontinierlich wachsen und stärker werden.

Welch ein schönes Gefühl, sich OK zu fühlen.!:);)

Also, nach meiner Erfahrung ist es gut, sich eine professionelle und erfahrene Begleitung für die Rückschulung zu suchen,die diesen prozess selbst am eigenen Leib durchgegangen ist wie z.B. Frau Marina Neumann aus Berlin. Sie ist Psychologin und spezialisiert auf das Thema Linkshändigkeit und Rückschulung.

Liebe Grüsse aus Norddeutschland von
Marianne