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Vollständige Version anzeigen : Ist Linkshändigkeit grundsätzlich ein Thema?


Richie
06.01.2006, 12:59
Das Thema spielt in meinem Leben eigentlich keine Rolle. Ich weiß nicht, wie weit man in sich "hereinhören" muss, um sich als "Linkshänder" benachteiligt oder als eigene Gruppe zu fühlen. Wenn, dann hat Linkshändigkeit nur Vorteile.

Umerziehung auf Rechtshändigkeit als Vergewaltigung von Seele und Geist? Aber doch nicht normalerweise.


Ich will mal schildern, wie das bei mir lief: Ich war ab dem Alter von drei Jahren vormittags im Kindergarten, da hat man unter Anleitung gemalt. Alle Kinder haben die rechte Hand genommen, also ich auch. Da gab es keinen Druck, einfaches Nachmachen und schon malte ich mit rechts. So war in der Schule bereits am 1. Schultag klar, dass ich mit rechts schreiben würde.


Das hat sich durchgezogen: Feinmotorisch bin ich stets rechts besser, mehr Kraft habe ich links. Z.B. bei Sportarten, wo es auch auf Kraft ankommt, habe ich immer links bevorzugt, also boxte ich früher als "southpaw", Weitschüsse im Fußball machte ich immer mit links, springe mit links ab. Auch einen Bohrhammer in Beton drücke ich mit links und stemme den linken Fuß auf den Spaten. Tennis spiele ich auch mit links, weil ich es früh gelernt habe und es damals viel Kraft erforderte.


Heute spiele ich es mit rechts, weil ich genug Kraft habe und mehr die Feinmotorik, z.B. beim Überkopfaufschlag benötige. Tischtennis und Badminton spiele ich mit rechts. Ansonsten geben viele feimotorische Geräte, mit denen ich erst als Erwachsener konfrontiert wurde, sowieso die Rechtshändigkeit vor, z.B. Lenkradfernbedienungen für ferngesteuerte Modellautos oder die Computermaus.


Ich denke, über die Sportarten lernt man, wie gut es wäre, mit rechts und links gleichwertig geschickt und kraftvoll zu sein. Z.B. in der damaligen DDR sind alle Auswahlspieler im Fußball "beidfüßig" ausgebildet worden. Das sollte m.E. das Ziel allen motorischem Lernens sein. In dem Sinne habe ich mich als Linkshänder nie benachteiligt, sondern nur bevorteilt gefühlt. Denn ich habe bei allen Tätigkeiten stets das Gefühl, sie mit der anderen Seite auch tun zu können. Und das ist auch im Wesentlichen so. Beispiel:


Tennis hatte ich erwähnt, aber letztes Jahr habe ich mit Freunden, wir alle ungeübte Heimwerker, eine Wohnung ausgebaut, wobei etliche Löcher sehr exakt in Überkopfarbeit in die harte Decke gebohrt werden mussten. Die Kumpels konnten das nur mit rechts und waren schnell ermüdet. Ich begann mit links, weil ich dort mehr Kraft habe, wechselte dann aber auf rechts ohne großen Leistungsabfall. So konnte ich ohne Arbeitspause durcharbeiten.


Rechtshänder sind da echt benachteiligt, weil sie scheinbar überall in einer Rechtshänderwelt durchkommen und sich so nie umstellen mussten. Rückenprobleme entstehen oft durch einseitige Belastung. Kann mir nicht passieren. Ich nehme immer automatisch die andere Hand oder den anderen Fuß, wenn ich Erschöpfung spüre.


Mein Fazit: Eigentlich äußert sich meine Linkshändigkeit nicht im Alltag, aber wenn, dann nur positiv.

Chrissi
06.01.2006, 15:26
Das ist ein klarer Standpunkt der mir gefällt.Ich bin auch sehr für körperlichen Ausgleich.Leider bin ich erst darauf gekommen,nachdem ich mit 30 mein Umgeschultsein wahrgenommen habe.Schwimmen ist mir sehr wichtig, da läuft alles beidseitig bei mir. Sicherlich ist die Sichtweise auch sehr von Bedeutung.Nur ich und niemand wußten von meinem Umgeschultsein da es wohl schon in der Wiege geschehn war.So fiel mir alles schwer und ich wurde ständig ermahnt und verbessert und fühlte mich immer schlecht und wurde auch sehr krank was mit dem Umgeschultsein zusammenhing, nachträglich gesehn, aber niemand kam darauf und die Pillenschluckerei begann.So wirds heute auch mit vielen auffäligen Schulkindern gemacht. Sie kommen in eine Schablone und dann sieh mal zu wie Du damit klarkommst.Am Schluß ist es kaum noch möglich zu seinem Ursprung zurückzufinden und erfordert sehr viel Selbstbeobachtung und Selbstwahrnehmung.

Chrissi

M. Krull
06.01.2006, 17:29
>Das Thema spielt in meinem Leben eigentlich keine Rolle. Ich weiß nicht, wie weit man in sich "hereinhören" muss, um sich als "Linkshänder" benachteiligt oder als eigene Gruppe zu fühlen. Wenn, dann hat Linkshändigkeit nur Vorteile.

>Umerziehung auf Rechtshändigkeit als Vergewaltigung von Seele und Geist? Aber doch nicht normalerweise.


Normalerweise doch! Aber es mag durchaus auch Ausnahmen geben. Alles hängt davon ab, wie sich die Gehirnhälften miteinander verschalten.


>Ich will mal schildern, wie das bei mir lief: Ich war ab dem Alter von drei Jahren vormittags im Kindergarten, da hat man unter Anleitung gemalt. Alle Kinder haben die rechte Hand genommen, also ich auch. Da gab es keinen Druck, einfaches Nachmachen und schon malte ich mit rechts. So war in der Schule bereits am 1. Schultag klar, dass ich mit rechts schreiben würde.


Ja, so ergeht es leider auch noch heute sehr vielen.


>Das hat sich durchgezogen: Feinmotorisch bin ich stets rechts besser, ...


Ist klar.


> ... mehr Kraft habe ich links. Z.B. bei Sportarten, wo es auch auf Kraft ankommt, habe ich immer links bevorzugt, also boxte ich früher als "southpaw", Weitschüsse im Fußball machte ich immer mit links, springe mit links ab. Auch einen Bohrhammer in Beton drücke ich mit links und stemme den linken Fuß auf den Spaten. Tennis spiele ich auch mit links, weil ich es früh gelernt habe und es damals viel Kraft erforderte.


Ebenso klar.


>Heute spiele ich es mit rechts, weil ich genug Kraft habe und mehr die Feinmotorik, z.B. beim Überkopfaufschlag benötige. Tischtennis und Badminton spiele ich mit rechts. Ansonsten geben viele feimotorische Geräte, mit denen ich erst als Erwachsener konfrontiert wurde, sowieso die Rechtshändigkeit vor, z.B. Lenkradfernbedienungen für ferngesteuerte Modellautos oder die Computermaus.


Und, warum hast du nicht konsequent alles auf rechts umgeschult?


>Ich denke, über die Sportarten lernt man, wie gut es wäre, mit rechts und links gleichwertig geschickt und kraftvoll zu sein.


s.o.

Gleichwertig geschickt und kraftvoll auf beiden Seiten gibt es nicht. *grins* Da kannste noch so viel wollen und üben.


> Z.B. in der damaligen DDR sind alle Auswahlspieler im Fußball "beidfüßig" ausgebildet worden. Das sollte m.E. das Ziel allen motorischem Lernens sein.


Vorsicht, dir fehlt das Wissen über die neuronalen Zusammenhänge!!!


> In dem Sinne habe ich mich als Linkshänder nie benachteiligt, sondern nur bevorteilt gefühlt. Denn ich habe bei allen Tätigkeiten stets das Gefühl, sie mit der anderen Seite auch tun zu können. Und das ist auch im Wesentlichen so. Beispiel:

>Tennis hatte ich erwähnt, aber letztes Jahr habe ich mit Freunden, wir alle ungeübte Heimwerker, eine Wohnung ausgebaut, wobei etliche Löcher sehr exakt in Überkopfarbeit in die harte Decke gebohrt werden mussten. Die Kumpels konnten das nur mit rechts und waren schnell ermüdet. Ich begann mit links, weil ich dort mehr Kraft habe, wechselte dann aber auf rechts ohne großen Leistungsabfall. So konnte ich ohne Arbeitspause durcharbeiten.


Das beeindruckt mich gleich überhaupt nicht! Typisch ULH, kann ich nur sagen! Auf Übermüdungserscheinungen sollte man achten, denn sie sind Warnsignale, dass dein Körper Erholung braucht. Irgendwann klappste "aus heiterem Himmel" völlig zusammen und kannst dich schier nicht mehr erholen. Mir ist das vor drei Jahren aus eben genau diesem Grund so ergangen. Mit Ende Zwanzig. Und ich habe mich noch immer nicht vollständig erholt, bin seither nicht mehr voll arbeitsfähig, ich, die bisher die Powerfrau schlechthin war!!!


>Rechtshänder sind da echt benachteiligt, weil sie scheinbar überall in einer Rechtshänderwelt durchkommen und sich so nie umstellen mussten. Rückenprobleme entstehen oft durch einseitige Belastung. Kann mir nicht passieren. Ich nehme immer automatisch die andere Hand oder den anderen Fuß, wenn ich Erschöpfung spüre.


:-D Einseitige Belastung bezieht sich doch nicht auf die Seitendominanz. Den Orthopäden möchte ich sehen, der seinen Patienten mit chronischen Verspannungen durch einseitige Schreibtischarbeit die Umschulung des Schreibens oder die Mausbedienung auf seine nichtdominante Hand verschreibt!


>Mein Fazit: Eigentlich äußert sich meine Linkshändigkeit nicht im Alltag, aber wenn, dann nur positiv.


Freut mich wirklich sehr für dich! Wirklich!!


Melanie Krull

Detlef
06.01.2006, 20:03
Hallo Richie,


>Das Thema spielt in meinem Leben eigentlich keine Rolle. Ich weiß nicht, wie weit man in sich "hereinhören" muss, um sich als "Linkshänder" benachteiligt oder als eigene Gruppe zu fühlen.


Das ist auch von Fall zu Fall verschieden

Wenn, dann hat Linkshändigkeit nur Vorteile.

Nee, denn viele Dinge sind nunmal für Rechtshänder ausgelegt! :-(

>Umerziehung auf Rechtshändigkeit als Vergewaltigung von Seele und Geist? Aber doch nicht normalerweise.


Bei manchen ja und bei anderen nicht!


>Ich will mal schildern, wie das bei mir lief: Ich war ab dem Alter von drei Jahren vormittags im Kindergarten, da hat man unter Anleitung gemalt. Alle Kinder haben die rechte Hand genommen, also ich auch. Da gab es keinen Druck, einfaches Nachmachen und schon malte ich mit rechts. So war in der Schule bereits am 1. Schultag klar, dass ich mit rechts schreiben würde.


Schön, wenn das bei Dir, ohne daß es psychische oder motorische Probleme verursacht hat, so geklappt hat! :-)


>Das hat sich durchgezogen: Feinmotorisch bin ich stets rechts besser, mehr Kraft habe ich links. Z.B. bei Sportarten, wo es auch auf Kraft ankommt, habe ich immer links bevorzugt, also boxte ich früher als "southpaw", Weitschüsse im Fußball machte ich immer mit links, springe mit links ab. Auch einen Bohrhammer in Beton drücke ich mit links und stemme den linken Fuß auf den Spaten. Tennis spiele ich auch mit links, weil ich es früh gelernt habe und es damals viel Kraft erforderte.

>Heute spiele ich es mit rechts, weil ich genug Kraft habe und mehr die Feinmotorik, z.B. beim Überkopfaufschlag benötige. Tischtennis und Badminton spiele ich mit rechts. Ansonsten geben viele feimotorische Geräte, mit denen ich erst als Erwachsener konfrontiert wurde, sowieso die Rechtshändigkeit vor, z.B. Lenkradfernbedienungen für ferngesteuerte Modellautos oder die Computermaus.


Bei der Computermaus liegst Du aber falsch, denn es gibt zumindest welche, die neutral gestaltet und damit mit rechts und mit links gleichermaßen gut zu bedienen sind! :-)


>Ich denke, über die Sportarten lernt man, wie gut es wäre, mit rechts und links gleichwertig geschickt und kraftvoll zu sein. Z.B. in der damaligen DDR sind alle Auswahlspieler im Fußball "beidfüßig" ausgebildet worden. Das sollte m.E. das Ziel allen motorischem Lernens sein.


Nee Du, wer sich näher mit der Materie auseinandergesetzt hat, der weiß, daß es im Idealfall nicht um Angleichung der beiden Körperhälften geht, sondern darum, Naturbelassenheit der jeweiligen Veranlagung zuzulassen und die dann eben vorhandenen Talente zu fördern!


In dem Sinne habe ich mich als Linkshänder nie benachteiligt, sondern nur bevorteilt gefühlt. Denn ich habe bei allen Tätigkeiten stets das Gefühl, sie mit der anderen Seite auch tun zu können. Und das ist auch im Wesentlichen so. Beispiel:


Hey, super! Wenn bei Dir motorisch mit Deiner Mischhändigkeit alles paßt und Du Dich dabei auch gut fühlst, dann ist das wirklich prima, meine ich! :-)


>Tennis hatte ich erwähnt, aber letztes Jahr habe ich mit Freunden, wir alle ungeübte Heimwerker, eine Wohnung ausgebaut, wobei etliche Löcher sehr exakt in Überkopfarbeit in die harte Decke gebohrt werden mussten. Die Kumpels konnten das nur mit rechts und waren schnell ermüdet. Ich begann mit links, weil ich dort mehr Kraft habe, wechselte dann aber auf rechts ohne großen Leistungsabfall. So konnte ich ohne Arbeitspause durcharbeiten.

>Rechtshänder sind da echt benachteiligt, weil sie scheinbar überall in einer Rechtshänderwelt durchkommen und sich so nie umstellen mussten. Rückenprobleme entstehen oft durch einseitige Belastung. Kann mir nicht passieren. Ich nehme immer automatisch die andere Hand oder den anderen Fuß, wenn ich Erschöpfung spüre.


Nochmal: Dir scheint es um Effizienz zu gehen, ohne daß Du dabei gefühlsmäßig auf der Strecke bleibst.....für Dich ist das so o.k., aber wenn Du Dir mal die Mühe machst, hier im Forum einige Erfahrungsberichte von Leuten nachzublättern, die sich seelisch behindert fühlten und bei denen sich nach dem Erkennen des Grundes dafür, nämlich der Umschulung, ganze sch.... Lebenssituationen ins positive aufgelöst haben, ich glaube, dann wirst Du nachdenklicher!?!



>Mein Fazit: Eigentlich äußert sich meine Linkshändigkeit nicht im Alltag, aber wenn, dann nur positiv.


Dann nochmals meinen Glückwunsch dazu und wenn Du Lust hast, dann bleib doch am Forum dran, les ein paar Sachen nach oder wenn Du mal jemanden triffst, der/die auch umgeschult wurde, dann kannst Du ja mal nachfragen, ob bei der Person dadurch Probleme entstanden sind?!


Liebe Grüße, Detlef

als Gast Bärbel
06.01.2006, 21:24
>Ich denke, über die Sportarten lernt man, wie gut es wäre, mit rechts und links gleichwertig geschickt und kraftvoll zu sein. Z.B. in der damaligen DDR sind alle Auswahlspieler im Fußball "beidfüßig" ausgebildet worden. Das sollte m.E. das Ziel allen motorischem Lernens sein. In dem Sinne habe ich mich als Linkshänder nie benachteiligt, sondern nur bevorteilt gefühlt. Denn ich habe bei allen Tätigkeiten stets das Gefühl, sie mit der anderen Seite auch tun zu können.




Es ist etwas anderes, ob ich durch die Umschulung zu einem Erfolgserlebnis im Sport komme oder wegen der Linkshändigkeit in der Ausübung einer Sportart "geschwächt" bin. Eine positives Erlebnis fördert das Selbstbewußtsein. Wichtig ist es daher, das Links- und Rechtshänder-Kinder die Möglichkeit haben, sich sportlich zu betätigen.


In den vergangenen Tagen habe ich mir die Zeit genommen, bei den Sportverbänden in den einzelnen Bundesländern nach Sport- oder Turngruppen für Linkshänder-Kinder nachzufragen. Die bisherige Ausbeute ist gleich null. Woran liegt das? Fragen die Eltern bei den Sportvereinen nicht nach diesen Sportgruppen oder fehlt die Aufklärung in den Kindergärten/Schulen über die Problematik einer Umschulung?

Bärbel

MatthiasW
06.01.2006, 21:33
>Es ist etwas anderes, ob ich durch die Umschulung zu einem Erfolgserlebnis im Sport komme oder wegen der Linkshändigkeit in der Ausübung einer Sportart "geschwächt" bin. Eine positives Erlebnis fördert das Selbstbewußtsein.


Und fällt einem gutem Übungsleiter auf und wenn er noch besser ist, merkt er mit welcher Körperseite der Sportler aggiert. Dann wird der Sportler eventuell auf seiner dominanten Seite gefördert.

Aber bis es soweit ist (gute bis sehr gute Leistungen zu bringen) haben wegen mangelnder linksseitiger Förderung viele linkshändige Kinder die Lust am Sport verloren.

>Wichtig ist es daher, das Links- und Rechtshänder-Kinder die Möglichkeit haben, sich sportlich zu betätigen.


Ohne Frage, aber siehe oben.


>In den vergangenen Tagen habe ich mir die Zeit genommen, bei den Sportverbänden in den einzelnen Bundesländern nach Sport- oder Turngruppen für Linkshänder-Kinder nachzufragen. Die bisherige Ausbeute ist gleich null. Woran liegt das? Fragen die Eltern bei den Sportvereinen nicht nach diesen Sportgruppen oder fehlt die Aufklärung in den Kindergärten/Schulen über die Problematik einer Umschulung?


Über Händigkeitsgerechte Förderung wird erst nachgedacht, wenn der linkshändige Boxerneuling mit dem rechtshändigen Training nicht klar kommt und in einem unbedachten Moment mit links beim Training seinem Trainer eins aufs Auge haut und dieser davon wach wird. Entweder heißt es dann, das war unsportlich oder aus dem machen wir einen zweiten ... . Die Liste der linkshändigen Boxer wird immer länger.


Wie heißt es doch, der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.


Liebe Grüße aus Münster, der Stadt mit der ersten Sportgruppe für linkshändige Kinder. Nicht umsonst ist Münster einer der wohnenswertesten Städt der Welt.


Gruß Matthias

MatthiasW
06.01.2006, 22:11
Hallo Richie,

darf ich fragen wie alt du/Sie bist/sind?


Ich weiß nicht, wie weit man in sich "hereinhören" muss, um sich als "Linkshänder" benachteiligt oder als eigene Gruppe zu fühlen. Wenn, dann hat Linkshändigkeit nur Vorteile.

>Umerziehung auf Rechtshändigkeit als Vergewaltigung von Seele und Geist? Aber doch nicht normalerweise.


Oh ja, aber ich kann dich verstehen, es geht vielen umgeschulten Linkshändern so wie dir wenn sie zum ersten mal mit dem Thema und den Folgen einer Umschulung konfrontiert werden.


>Ich will mal schildern, wie das bei mir lief: Ich war ab dem Alter von drei Jahren vormittags im Kindergarten, da hat man unter Anleitung gemalt. Alle Kinder haben die rechte Hand genommen, also ich auch. Da gab es keinen Druck, einfaches Nachmachen und schon malte ich mit rechts. So war in der Schule bereits am 1. Schultag klar, dass ich mit rechts schreiben würde.

>Das hat sich durchgezogen: Feinmotorisch bin ich stets rechts besser, mehr Kraft habe ich links. Z.B. bei Sportarten, wo es auch auf Kraft ankommt, habe ich immer links bevorzugt, also boxte ich früher als "southpaw", Weitschüsse im Fußball machte ich immer mit links, springe mit links ab. Auch einen Bohrhammer in Beton drücke ich mit links und stemme den linken Fuß auf den Spaten. Tennis spiele ich auch mit links, weil ich es früh gelernt habe und es damals viel Kraft erforderte.


Welchen Beruf übst du heute aus?

Überigens kenne ich keinen Linkshänder, (Ich höre schon den Aufschrei der "nicht umgeschulten Linkshänder") der nicht auf dem einen oder anderem Gebiet

(Bedienung eines Gerätes) oder Handlungsablaufes umgeschult ist.

Wette!

Wer löst seinen Fotoapparat mit dem linken Zeigefinger aus?

Wer führt die Handkreissäge mit der linken Hand?

Wer führt das Graviergerät mit der linken Hand?

Wer führt den Winkelschleifer mit der linken Hand?

Wer kann seine MP3 Player bedienen ohne das Display zu verdecken?

Wer kann seinen Gameboy oder eine Playstation mit der linken Hand bedienen?

Dies Umschulungen kann man natürlich nicht mit der Umschulung beim Schreiben oder Musizieren auf einem Musikinstrument vergeleichen, wirken sich aber langsam auf weitere Bereich als schleichende Umschulung aus.


>Heute spiele ich es mit rechts, weil ich genug Kraft habe und mehr die Feinmotorik, z.B. beim Überkopfaufschlag benötige. Tischtennis und Badminton spiele ich mit rechts. Ansonsten geben viele feimotorische Geräte, mit denen ich erst als Erwachsener konfrontiert wurde, sowieso die Rechtshändigkeit vor, z.B. Lenkradfernbedienungen für ferngesteuerte Modellautos oder die Computermaus.


Und wenn du nicht aufpasst, schulst du dich immer weiter auf die rechte Hand um.


>Ich denke, über die Sportarten lernt man, wie gut es wäre, mit rechts und links gleichwertig geschickt und kraftvoll zu sein. Z.B. in der damaligen DDR sind alle Auswahlspieler im Fußball "beidfüßig" ausgebildet worden. Das sollte m.E. das Ziel allen motorischem Lernens sein.


"Hingegen wird manchem Fußballspieler ganz bewusst linksfüßiges Schießen beigebracht, z.B. Lothar Matthäus. Zu empfehlen ist das aber bei Kindern nicht. Erfahrungen zeigen, dass ihre Leistungen nach so einem Training oft abfallen und sie dadurch in untere Klassen absteigen." Siehe Homepage von Frau Dr. Sattler zum Thema Sport.


>In dem Sinne habe ich mich als Linkshänder nie benachteiligt, sondern nur bevorteilt gefühlt. Denn ich habe bei allen Tätigkeiten stets das Gefühl, sie mit der anderen Seite auch tun zu können. Und das ist auch im Wesentlichen so. Beispiel:

>Tennis hatte ich erwähnt, aber letztes Jahr habe ich mit Freunden, wir alle ungeübte Heimwerker, eine Wohnung ausgebaut, wobei etliche Löcher sehr exakt in Überkopfarbeit in die harte Decke gebohrt werden mussten. Die Kumpels konnten das nur mit rechts und waren schnell ermüdet. Ich begann mit links, weil ich dort mehr Kraft habe, wechselte dann aber auf rechts ohne großen Leistungsabfall. So konnte ich ohne Arbeitspause durcharbeiten.


Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.


>Rechtshänder sind da echt benachteiligt, weil sie scheinbar überall in einer Rechtshänderwelt durchkommen und sich so nie umstellen mussten. Rückenprobleme entstehen oft durch einseitige Belastung. Kann mir nicht passieren. Ich nehme immer automatisch die andere Hand oder den anderen Fuß, wenn ich Erschöpfung spüre.

>Mein Fazit: Eigentlich äußert sich meine Linkshändigkeit nicht im Alltag, aber wenn, dann nur positiv.


Beneidenswert? Nein, denn ich kenne zuviel erwachsene umgeschulte Linkshänder, die lieber heute als morgen sich wegen dieverser Umschulungsprobleme rückschulen wollen, dies aber nicht ohne weiteres können, da sie jahrelang aufgrund gut gemeinter Ratschläge (Lerne es mit rechts, dann hast du es leichter!) ihre nicht dominate Hand geschult haben und nun dies nicht ohne weiteres mit der dominanten fortführen können.

Ein Beispiel:

Ein Linkshänder, der seit 40 Jahre Geige spielt und mit der rechten Hand den Bogen führt, weil man das so macht und im Orchester spielt, brauch mehr als 20 Jahre üben um ansatzweise mit der linken dominanten Hand den Bogen entsprechen zuführen und mit der rechten die Seiten zu greifen.

Siehe folgende Seite:

http://www.cello-ergonomie.de/index.php?id=kontakt.php

Klavierspieler haben es da etwas leichter.

Siehe Beiträge dazu im Forum oder

http://www.gezaloso.de/

http://www.lefthandedpiano.co.uk/news_comments.html


Liebe Grüße
Matthias

Jeannine
07.01.2006, 11:40
Hallo Richie,


>Das Thema spielt in meinem Leben eigentlich keine Rolle. Ich weiß nicht, wie weit man in sich "hereinhören" muss, um sich als "Linkshänder" benachteiligt oder als eigene Gruppe zu fühlen. Wenn, dann hat Linkshändigkeit nur Vorteile.


Benachteiligung spielt nur dann eine Rolle, wenn eine Person nicht akzeptiert wird und gegen seine Natur leben muß! Leider rennt die große Masse meistens einem „Ideal“ hinterher und schiebt kleine Feinheiten beiseite! Das heißt, warum soll ein Linkshänder sich vollkommen unterordnen? Natürlich ist Flexibilität vom Vorteil, jedoch auf bestimmten Gebieten ist eine Spezialisierung vom Vorteil! In den 30-iger Jahren lief eine Studie, wo Beidhändigkeit in einigen Schulen Europas trainiert wurde…das Resultat war, die Schüler wiesen gravierende Störungen auf und die Leistungen sanken ab! Dieses Konzept wurde wieder abgeschafft, jedoch kommt es in der Bevölkerung immer wieder noch zur Rede, daß eine angebliche „Beidhändigkeit“ die Intelligenz fördern würde…..


>Umerziehung auf Rechtshändigkeit als Vergewaltigung von Seele und Geist? Aber doch nicht normalerweise.




Es kommt darauf an, ob das Kind seine Natur ausleben darf oder sich seinem Umfeld entgegen seiner Natur anpassen muß! Und das ist Vergewaltigung von Seele und Geist!!! Auch wenn es in Deinen Augen als selbstverständliche Anpassung durch Modellverhalten angesehen wird. Wenn das „Modell“ ein falsches Vorbild darstellt, lernt das Kind eine schlechte Gewohnheit! Ich kann ein Kind auch liebevoll zum vermeiden bestimmter „Dinge“ erziehen….und später findet der „Geschädigte“ es ganz normal, wie manche Menschen sogar behaupten: „Ein paar Schläge haben mir auch nicht geschadet“, also prügle ich mein Kind auch! Wie sollte der jenige es auch Wissen, wenn er keine bessere Erziehung vorgelebt bekommen hat?!


>Ich will mal schildern, wie das bei mir lief: Ich war ab dem Alter von drei Jahren vormittags im Kindergarten, da hat man unter Anleitung gemalt. Alle Kinder haben die rechte Hand genommen, also ich auch. Da gab es keinen Druck, einfaches Nachmachen und schon malte ich mit rechts. So war in der Schule bereits am 1. Schultag klar, dass ich mit rechts schreiben würde.


Da war die Anleitung und Beobachtung der Erzieherin nicht gerade professionell gewesen! Das Thema Linkshändigkeit und Umschulung wurde erst in den 80-iger Jahren so richtig wahrgenommen, also kann man der Kindergärtnerin keine Schuld geben! Meine Ausbildung als Erzieherin schloß ich 1989 in der ehemaligen DDR ab, über Linkshändigkeit wurde kein Wort erwähnt, selbst in der Ausbildung als Musikpädagogin, die ich 1999 begann, wurden keine Händigkeitsbesonderheiten angesprochen. Ich habe darüber dann meine Diplomarbeit geschrieben, bin selber ULH und schulte mich während des Studiums zurück…


> Rechtshänder sind da echt benachteiligt, weil sie scheinbar überall in einer Rechtshänderwelt durchkommen und sich so nie umstellen mussten. Rückenprobleme entstehen oft durch einseitige Belastung. Kann mir nicht passieren. Ich nehme immer automatisch die andere Hand oder den anderen Fuß, wenn ich Erschöpfung spüre.


Was heißt benachteiligt, vielleicht ist auch der Linkshänder benachteiligt, weil er sich so Problemlos alles gefallen läßt? Ist mal eine Provokation, auf der anderen Seite stimmt es, viele Dinge können durch die helfende Hand abgenommen werden (-; Wer noch zwei Hände und Beine hat, sollte diese auch benutzen (-; Ich schraube auch nicht ausschließlich mit der linken Hand bis sich die Blasen zeigen {-; sondern wechsle die Hände, genauso beim längeren Fenster putzen oder beim tragen einer schweren Tasche etc. Auf der anderen Seite sollte die dominante Hand / Bein-Fuß, für feinmotorische Sachen genutzt und gefördert werden. Und wenn Du Dich etwas tiefer in diese Problematik hineinlesen würdest, könntest Du auch andere Menschen besser verstehen!

> Mein Fazit: Eigentlich äußert sich meine Linkshändigkeit nicht im Alltag, aber wenn, dann nur positiv.


Das ist doch gut (-:

Viele Grüße von Jeannine

als Gast Bärbel
07.01.2006, 13:11
Hallo Jeannine,


>>Da war die Anleitung und Beobachtung der Erzieherin nicht gerade professionell gewesen! Das Thema Linkshändigkeit und Umschulung wurde erst in den 80-iger Jahren so richtig wahrgenommen, also kann man der Kindergärtnerin keine Schuld geben! Meine Ausbildung als Erzieherin schloß ich 1989 in der ehemaligen DDR ab, über Linkshändigkeit wurde kein Wort erwähnt, selbst in der Ausbildung als Musikpädagogin, die ich 1999 begann, wurden keine Händigkeitsbesonderheiten angesprochen. Ich habe darüber dann meine Diplomarbeit geschrieben, bin selber ULH und schulte mich während des Studiums zurück…


Was ist der Schwerpunkt der Diplomarbeit, die Händigkeitsbesonderheiten im Musikunterricht oder das nicht Erwähnen der Linkshändigkeit in der ehemaligen DDR?


Bärbel

Detlef
07.01.2006, 13:21
Hallo Richie,


nachdem Dir nun einige Meinungen geschrieben wurden, möchte ich dem noch nen Tip anhängen: Mach Dir mal die Mühe und blättere im Forum per "Suche" zum Beitrag von Gönke zurück, den sie als Antwort auf einen Beitrag von Susanne Kriz geschrieben hat!!

Das, was Gönke da schreibt, ist nur die Spitze eines Eisbergs von Dingen, die Linkshänder in einem (noch ;-)) von rechtshändern dominierten Land erleiden und aushalten müssen!

Und ich erneuere meine Einladung, am Forum dranzubleiben....

MatthiasW
07.01.2006, 14:49
>Da war die Anleitung und Beobachtung der Erzieherin nicht gerade professionell gewesen! Das Thema Linkshändigkeit und Umschulung wurde erst in den 80-iger Jahren so richtig wahrgenommen, also kann man der Kindergärtnerin keine Schuld geben! Meine Ausbildung als Erzieherin schloß ich 1989 in der ehemaligen DDR ab, über Linkshändigkeit wurde kein Wort erwähnt, selbst in der Ausbildung als Musikpädagogin, die ich 1999 begann, wurden keine Händigkeitsbesonderheiten angesprochen. Ich habe darüber dann meine Diplomarbeit geschrieben, bin selber ULH und schulte mich während des Studiums zurück…


Hallo Jeannine,


ist es möglich die Diplom Arbeit einmal zu lesen?

Ich würde dir die Kosten (Kopieren und Porto) erstatten, oder du kannst sie mir auch als auf einer CD zuschicken oder als PDF-Dokument per Email.


Ich würde mich sehr freuen, da ich gerade versuche in Münster Musik-Pädagogen für das Thema Linkshändigkeit und Musik zu sensibilisieren.


Mit lieben Grüßen
Matthias

Jeannine
08.01.2006, 18:14
Hallo Bärbel,



> Was ist der Schwerpunkt der Diplomarbeit, die Händigkeitsbesonderheiten im Musikunterricht oder das nicht Erwähnen der Linkshändigkeit in der ehemaligen DDR?


Die Händigkeitsbesonderheiten im Musikunterricht ist der Schwerpunkt der Diplomarbeit und natürlich die geschichtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe.


Das „nicht Erwähnen der Linkshändigkeit in der ehemaligen DDR“ sollte aber keine Kritik der damaligen Ausbildung sein, denn vom didaktischen Aufbau war die Ausbildung hervorragend und ich kann trotz der Kritik des damaligen politischen Zustandes einen „Haufen Rosinen“ ernten -> da bin ich echt froh, das ich diese Ausbildung machen konnte (-:


Viele Grüße von Jeannine

Jeannine
08.01.2006, 18:15
Hallo Matthias,

ich habe Dir per E-mail die DPA als Word-Datei gesendet. Als PDF konnte ich sie leider nicht senden, weil ich das Latex-Programm zur Erstellung von PDF-Dateien nicht mehr auf meiner Festplatte habe! Es ist die überarbeitete DPA, sozusagen eine Erweiterung (-:

Viele Grüße von Jeannine

als Gast Bärbel
08.01.2006, 18:56
Hallo Jeannine,



>Die Händigkeitsbesonderheiten im Musikunterricht ist der Schwerpunkt der Diplomarbeit und natürlich die geschichtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe.


Gibt es Akkordeon für Linkshänder? Die Frage kam gestern in privater Runde.


Gruß Bärbel

MatthiasW
08.01.2006, 20:55
> Hallo Matthias,

>ich habe Dir per E-mail die DPA als Word-Datei gesendet. Als PDF konnte ich sie leider nicht senden, weil ich das Latex-Programm zur Erstellung von PDF-Dateien nicht mehr auf meiner Festplatte habe! Es ist die überarbeitete DPA, sozusagen eine Erweiterung (-:


Danke, ich lese darin immer zwischendurch, bin auf Seite 14.


Liebe Grüße
Matthias

MatthiasW
08.01.2006, 21:24
>Gibt es Akkordeon für Linkshänder? Die Frage kam gestern in privater Runde.


Habe folgendes auf einer Akkordeonseite gefunden:

"Gibt es Akkordeons für Linkshänder?


Ja, einige wurden speziell mit einer Tastatur auf der linken Seite gebaut. Die meisten dieser Akkordeons wurden für Spieler gebaut, die Finger an der rechten Hand verloren haben. Es wird manchmal gesagt, daß Linkshänder einen Vorteil haben beim Spielen rechtshändiger Akkordeons, da sie mehr Gefühl im Baß (linke Hand) besitzen."

http://www.akkordeon.com/index/faq/de_faq.shtml#left-handed


Liebe Grüße
Matthias

als Gast Bärbel
09.01.2006, 18:59
>>Gibt es Akkordeon für Linkshänder?




>Ja, einige wurden speziell mit einer Tastatur auf der linken Seite gebaut. Die meisten dieser Akkordeons wurden für Spieler gebaut, die Finger an der rechten Hand verloren haben. Es wird manchmal gesagt, daß Linkshänder einen Vorteil haben beim Spielen rechtshändiger Akkordeons, da sie mehr Gefühl im Baß (linke Hand) besitzen."



Danke für die Auskunft

Bärbel

Susanna
20.01.2006, 16:35
Hallo Richie,

"Ist Linkshändigkeit grundsätzlich ein Thema? Ich meine: Nein." Großartig! Könntest Du das auch rechtshändigen oder auf rechts umgeschulten Eltern und Lehrern erklären, die immer noch zuweilen ihre linkhändigen Kinder mit mehr oder weniger sanfter Gewalt auf rechts trimmen??? Ich wär Dir sehr, sehr dankbar!

Vor drei Jahren hab ich auch noch so ähnlich gedacht wie Du. Dann hab ich mich auf links zurückgeschult. Ich kann verstehen, daß Du keine Probleme als ULH erkennen kannst - Du kennst ja den Unterschied nicht. Nun, den kannst Du auch nicht herausfinden, so lange Du den Gedanken nicht zuläßt, daß Linkshändigkeit für Dich vielleicht kein Problem, aber durchaus ein Thema sein könnte.

Ich will Dich nicht daran hindern, nach Deiner Fasson selig zu werden. Ich bitte Dich nur, dies auch denjenigen zuzugestehen, für die Linkshändigkeit ein sehr wichtiges Thema ist - jedenfalls, solange es Rechtshänder und ULH gibt, die dafür sorgen, daß man es nicht vergißt.

Gruß, Susanna

Hildegard
27.01.2006, 11:59
Hallo, ich finde auch, dass Linkshändigkeit nicht grundsätzlich ein Thema sein muss. Wer Lust hat, kann sich ja mal über die Atemtypenlehre (Terlusollogie) informieren (www.terlusollogie.de). Diese Atemtypenlehre vertritt die Ansicht, dass der Atemtyp des Einatmers (lunarer Typ) eigentlich der "klassische Rechtshänder" ist (wobei dessen Kraftseite rechts ist und dessen impulsgebende Seite links) - und der Atemtyp des Ausatmers der "klassische Linkshänder" (Kraftseite links - impulsgebende Seite rechts).


Das würde eigentlich nach deinem Bericht auf dich zutreffen. Es wäre nett, wenn du mal nachschauen könntest, welcher Atemtyp du bist (kann man auf der angegebenen Seite berechnen lassen) und mir kurz mitteilen, ob du zu den "Ausatmern" gehörst.


Dadurch, dass also jeder Mensch eine Kraftseite und eine Impulsseite hat, ist eine gewisse "Beidhändigkeit" vorgegeben. Die eine Seite verwendet man eben eher für kraftvolle Tätigkeiten, die andere eher für das Feine (Gestik usw.).


Ich bin z.B. Enatmerin, bin Rechtshänderin, schreibe rechts, mache alles Kraftvolle rechts - aber ich gestikuliere hauptsächlich mit links, ich gehe mit dem linken Bein los (Standbein rechts), meine Spielseite ist links, ich kann z.B. die Qi-Gong-Kugeln mit der linken Hand viel flüssiger kreisen lassen, manchmal bekomme ich Türschlösser mit der linken Hand besser auf usw.usw.


Wenn man die Atemtypenlehre kennt, macht man sich vielleicht nicht mehr so einen Stress mit der Händigkeit. Man benutzt die Hände einfach so, wie man spürt, dass es besser und leichter geht.


Grüße, Hildegard

Dr. Noll
27.01.2006, 14:41
Ich meine, Händigkeit ist doch ein Thema.

Zumindest ist das, was über umgeschulte Händigkeit vorliegt,wissenschaftlich ordentlich belegt. Inwieweit das zur "Terlusollogie" zutrifft, kann ich nicht beurteilen; die oben erwähnte Internetseite gibt dazu nichts her.

Bedenklich finde ich, wenn ich Seminarpreise pro Nase von 230 Euro für ein "Seminarwochenende" lese...


Dr. Noll

Fisch
27.01.2006, 16:09
Muss schon sagen, mag ja tatsächlich sog. Einatmer und Ausatmer geben, also daß der Impuls für den Atemvorgang bei dem einen eher mit dem Einatmen, beim anderen mit dem Ausatmen herrührt. Nur, die ganzen Zuordnungen, besonders auch die Berechnungsart der sog. Terlusollogie erscheint mir gelinde gesagt Blödsinn. Ich könnte mich da keiner einzigen Beschreibung treffend zuordnen.

Sollte mir auch mal so eine Simpeltheorie einfallen lassen und damit an teuren Kursen verdienen.


Fisch

Kat
27.01.2006, 19:27
>>>Hallo, ich finde auch, dass Linkshändigkeit nicht grundsätzlich ein Thema sein muss. Wer Lust hat, kann sich ja mal über die Atemtypenlehre (Terlusollogie) informieren (www.terlusollogie.de). Diese Atemtypenlehre vertritt die Ansicht, dass der Atemtyp des Einatmers (lunarer Typ) eigentlich der "klassische Rechtshänder" ist (wobei dessen Kraftseite rechts ist und dessen impulsgebende Seite links) - und der Atemtyp des Ausatmers der "klassische Linkshänder" (Kraftseite links - impulsgebende Seite rechts).




Oh, was ist denn das für eine "geniale" Theorie ...

Abseits der eigentlichen LH-Forum-Pfade hier meine Betrachtungen dazu:

Also ich gehöre eindeutig zur bisher nicht beschriebenen Gruppe der Nicht-Atmer bzw. zu den Nicht-Ein-Nicht-Aus-Atmern oder wie auch immer ...

Hab brav meine Daten eingegeben und soll demnach Einatmer sein.

Tja, tatsächlich bin ich aber Linkshänder.

Hohes Wärmebedürfnis ??? Feuchtwarmes Klima ???

Klar, wenn ich mich umbringen möchte ... nee, nicht mal da würde ich mir das antun ...

Je wärmer desto kaputter bin ich und feuchte Wärme lähmt sozusagen meine Ein- und Aus-Atmung

Und die Körperhaltung ... nee, da tut mir doch schon vom Hinschauen alles weh und in rückwärtiger Position ersticke ich eher als das ich da gut atmen kann.

Aber auch in dem anderen Atemtyp erkenne ich mich nicht wieder (okay, es hätte ja sein können, dass mein Geburtsdatum falsch ist ... man kann ja nie wissen ...)

Aber bitte, wer mit dieser Theorie etwas anfangen kann und dies zu seinem wahren Wohlbefinden beiträgt ... fein.

Es soll ja nichts geben, was es nicht gibt ... oder so ; - )


Kat

Hildegard
28.01.2006, 01:02
>Ich meine, Händigkeit ist doch ein Thema.

>Zumindest ist das, was über umgeschulte Händigkeit vorliegt,wissenschaftlich ordentlich belegt. Inwieweit das zur "Terlusollogie" zutrifft, kann ich nicht beurteilen; die oben erwähnte Internetseite gibt dazu nichts her.

>Bedenklich finde ich, wenn ich Seminarpreise pro Nase von 230 Euro für ein "Seminarwochenende" lese...

>Dr. Noll


Hallo Dr. Noll,

schade, dass mein Beitrag so falsch rüber gekommen ist! Es geht mir auf gar keinen Fall darum, Leute auf teure Kurse hinzuweisen!!! Das möchte ich nochmal mit allem Nachdruck sagen. Ich finde auch, dass die Terlusollogie-Seite sehr schlecht gestaltet ist und die Informationen dort leider teilweise missverständlich sind. Aber trotzdem finde ich die Lehre selbst sehr interessant und arbeite Gesangslehrerin mit Schauspielern und Sängern sehr erfolgreich mit der Atemtypenlehre.


Es ist einfach so, dass ich selbst zwei Schwestern habe, die beide Ausatmer und Linkshänderinnen sind. Viele meiner Schüler sind Ausatmer und Linkshänder und die meisten Einatmer, die ich kenne, sind Rechtshänder. - Selbstverständlich habe ich aber auch Leute getroffen, deren Händigkeit laut der Lehre nicht mit dem Atemtyp übereinstimmt (besonders bei den Ausatmern sind viele Rechtshänder, manche spüren aber auch, dass sie verkappte Linkshänder sind). Aber trotzdem war es in diesen Fällen so, dass immer die Kraftseite (Standbein) und die impulsgebende Seite (Spielbein) mit dem Atemtyp übereinstimmen! Und das erscheint mir schon erforschenswert!!


Mit meinem Beitrag wollte ich eigentlich nur die Neugier wecken, mal zu schauen, ob es da Gesetzmäßigkeiten gibt, die noch nicht so erforscht sind und/oder sich darin bestätigt zu fühlen, dass beide Seiten wichtig und in jeweils anderen Zusammehängen dominant (führend) sein können.


Hildegard Ritter

Hildegard
29.01.2006, 12:49
Hallo Kat,

zugegeben, die Terlusollogie-Seite ist leider überhaupt nicht besonders informativ und die Darstellung der Typen sehr missverständlich! Davor hätte ich in meinem Beitrag schon warnen sollen. Aber wenn man sich genauer damit befasst, ist das eine sehr spannende Sache. Christian Hagena ist übrigens auch umgeschulter Linkshänder (und Ausatmer) - seine Mutter Dr. Charlotte Hagena ist Rechtshänderin (und Einatmerin).


Die Feststellung, dass die "Einatmer Rechtshänder seien" und die "Ausatmer Linkshänder" habe ich immer kritisch betrachtet und versuche raus zu finden, was da wirklich dran ist. Ich arbeite als Gesangslehrerin mit Sängern und Schauspielern seit 8 Jahren nach der Atemtypenlehre und habe - ganz unabhängig von der jeweiligen gelebten Händigkeit - sehr gute Erfahrungen damit, die Lateralisierung bei der Aufteilung in "Kraftseite" und "impulsgebende Seite" oder "Spielseite" zu belassen. Das bedeutet in der Praxis, dass die eine Seite eher für kraftvolle Tätigkeiten und Haltearbeit zuständig ist, während die andere Seite für die Impulse zuständig ist.


Du schreibst, dass du laut Berechnung Einatmerin bist, aber trotzdem Linkshänderin. Ich habe auch zwei Schüler, bei denen das der Fall ist. Trotzdem haben sie festgestellt, dass ihre Kraftseite eigentlich rechts ist, sie das aber zum Teil gar nicht beachtet haben oder es ihnen einfach nicht bewusst war, weil sie darauf fixiert waren, Linkshänder zu sein und alles links machen zu müssen. Einer der Schüler hatte Rückenprobleme, weil er immer auf dem linken Bein stand - seit er das Standbein gewechselt hat, sind sie viel besser geworden. Die andere Schülerin trägt aber ihre Taschen immer rechts und hat als Kind (auf Fotos zu sehen) auch immer auf dem rechten Bein gestanden. Irgendwann hatte sie sich aber entschieden, dass das linke Bein ihr Standbein sein müsste, weil sie doch Linkshänderin ist und hat das dann auch durchgezogen. Sie wirkte im Spiel immer verhalten und kontrolliert und man hatte das Gefühl, dass sie nie wirklich in eine kraftvolle Stimme und einen kraftvollen Ausdruck kommt, weil sie die rechte (ihre eigentliche Kraftseite) ganz außen vor gelassen hat. Sie hat auch selbst erzählt, dass sie diese Seite irgendwie als bedeutungslos ansieht und irgendwie kein Gefühl dafür hat.


In unserer Arbeit haben dann beide herausgefunden, dass es sehr entlastend ist, sich der Aufgaben beider Körperseiten bewusst zu werden und zu spüren, was wirklich leichter geht - und was auch von außen betrachtet lebendiger, harmonischer, leichter usw. aussieht. Jetzt fangen sie an, ihre Kraft zu entdecken und dadurch, dass die rechte Seite Kraft übernimmt, kann die linke auch besser loslassen und lebendigere Impulse geben und das Auftreten überzeugender, leichter und lebendiger.


Um zu zeigen, dass nicht nur Linkshänder Probleme mit der Händigkeit, bzw. mit der Dominanz der einen oder anderen Körperhälfte haben können, möchte ich noch mich selbst anführen: Ich selbst bin Einatmerin und eindeutig Rechtshänderin - habe aber früher aus welchen Gründen auch immer, schwere Taschen immer links getragen. Seit ich sie rechts trage, hat sich meine linke Seite mehr befreit und ich kann Impulse besser spüren. Ich habe durch die Beschäftigung mit der Atemtypenlehre meine linke Seite "befreit". Wenn ich singe, lasse ich z.B. den Impuls für den Rhythmus von der linken Hand oder dem linken Bein kommen - das befreit die Stimme total. Ich stehe vorwiegend auf dem rechten Bein - zur Entspannung auf beiden und gehe mit dem linken Bein los. - In der Arbeit mit allen Schülern, die Einatmer sind (egal ob sie sich nun als Linkshänder oder Rechtshänder definieren), habe ich diese Gesetzmäßigkeiten beobachten können.


Und bei Ausatmern eben anders rum - aber da du ja Einatmerin bist, gehe ich darauf nicht näher ein, es sei denn, du hättest dazu konkrete Fragen.


Deswegen vertrete ich die Ansicht, dass es nicht darum geht, für alles und jedes eine Dominanz einer einzigen Körperhälfte anzustreben, sondern einen optimalen Energiefluss zwischen beiden Körperhälften (Gehirnhälften) zu ermöglichen.


Hagena empfiehlt, Einatmerkinder auf jeden Fall mit rechts schreiben zu lassen und Ausatmerkinder mit links. Da kann man sicherlich darüber streiten, ob jetzt das Schreiben mehr eine Krafttätigkeit ist (Kraftseite) oder eine impulsgebende, geistig führende Tätigkeit. Vielleicht ist es für den einen mehr das eine und für den anderen mehr das andere? Keine Ahnung.


Und deshalb lasse ich es bei dem, wovon ich wirklich eine Ahnung habe, weil ich es tagtäglich in meiner Arbeit beeindruckend erlebe - nämlich dabei, dass die Kraftseite bei den Einatmern tatsächlich rechts ist (auch wenn sie sich was anderes angewöhnt haben) und die impulsgebende Seite (Spielseite) links (egal welche Gewohnheiten vorherrschen). Und bei den Ausatmern eben umgekehrt.


Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

Hildegard Ritter

Richie
03.02.2006, 00:31
Ist ja ein dolles Ding, wieviel zu meinem Beitrag geschrieben worden ist! Ich habe natürlich alle Antworten gelesen - Ehrensache. Aber - ehrlich geschrieben - nicht alle verstanden.


Wer Probleme hat, sucht Erklärungen und das mag dann im Einzelfall auch von einer Umschulung auf rechts herrühren. Das will ich nicht in Abrede stellen.


Aber viele Beiträge erklären mir doktrinär, wie sehr man in dieser Rechtshänderwelt unterdrückt wird und separieren Linkshänder. Einige deuten gar an, ich könne auch noch in Probleme kommen.


Leute, kommt runter! Atmungstypen, Sportgruppen für Linkshänder...Ich stehe in der realen Welt. Da gibt es ganz andere Probleme. Hier heute linkshändig zu sein ist keins.

Conny
03.02.2006, 08:16
Halli Richie,

ich habe die Beiträge auch alle gelesen und habe lange überlegt, ob ich etwas dazu zu sagen habe. Aufgrund deines neuesten Beitrages möchte ich mich aber nun doch dazu äußert. Eins ist auch für mich klar, wenn ich immer LH war, man mir dies auch nicht versucht hat "auszutreiben" - dann ist es kein Thema und man sollte es auch dann im Nachhinein zu keinem machen. Hatte man jedoch, aus welchem Grund auch immer, nicht so viel Glück wie du - dann ist es sehr wohl ein Thema und zwar ein sehr kompliziertes, bewegendes und manchmal auch alles bestimmende Thema. Denn spätestens wenn man sich gegen "alle" stellen muss - um zu sich selber zu finden, klar zu kommen und glücklich zu sein - dann ist es ein Thema - leider.

Und glaub mir - das versteht nur, wer Betroffene hat leiden sehen. Viele Dinge im Leben muss man durchlaufen - um sie zu verstehen.

Liebe grüße von einer oft "leidenden" Mutter eines umgeschulten LH.

michael
03.02.2006, 13:07
>Halli Richie,

>ich habe die Beiträge auch alle gelesen und habe lange überlegt, ob ich etwas dazu zu sagen habe. Aufgrund deines neuesten Beitrages möchte ich mich aber nun doch dazu äußert. Eins ist auch für mich klar, wenn ich immer LH war, man mir dies auch nicht versucht hat "auszutreiben" - dann ist es kein Thema und man sollte es auch dann im Nachhinein zu keinem machen. Hatte man jedoch, aus welchem Grund auch immer, nicht so viel Glück wie du - dann ist es sehr wohl ein Thema und zwar ein sehr kompliziertes, bewegendes und manchmal auch alles bestimmende Thema. Denn spätestens wenn man sich gegen "alle" stellen muss - um zu sich selber zu finden, klar zu kommen und glücklich zu sein - dann ist es ein Thema - leider.

>Und glaub mir - das versteht nur, wer Betroffene hat leiden sehen. Viele Dinge im Leben muss man durchlaufen - um sie zu verstehen.

>Liebe grüße von einer oft "leidenden" Mutter eines umgeschulten LH.




>> Conny , Conny , Conny


* jetzt aber mal ne Runde La Ola fuer die Gute *


ooooohhhhhhhh Conny


lg Micha

Winija, IRS, angehende LHB
03.02.2006, 13:30
>Ist ja ein dolles Ding, wieviel zu meinem Beitrag geschrieben worden ist! Ich habe natürlich alle Antworten gelesen - Ehrensache. Aber - ehrlich geschrieben - nicht alle verstanden [...].




"...Ich stehe in der realen Welt."



>>Is' ja `nen Ding !


Ich hätt' da einen doll'n Vorschlag oder Deal für Dich: Du gehst mal 2 Wochen zum Hospitieren in eine LHB-Praxis. Da gibt es ganz "reale" Probleme ! Und ich komm zu Dir in eine philosophische Vorlesung über "Was ist real, was ist die Realität ?"


So, jenug Tacheles ! Schöne Grüße von Winija.

Winija, IRS, angehende LHB
03.02.2006, 13:44
>Halli Richie,

>ich habe die Beiträge auch alle gelesen und habe lange überlegt, ob ich etwas dazu zu sagen habe. Aufgrund deines neuesten Beitrages möchte ich mich aber nun doch dazu äußert. Eins ist auch für mich klar, wenn ich immer LH war, man mir dies auch nicht versucht hat "auszutreiben" - dann ist es kein Thema und man sollte es auch dann im Nachhinein zu keinem machen. Hatte man jedoch, aus welchem Grund auch immer, nicht so viel Glück wie du - dann ist es sehr wohl ein Thema und zwar ein sehr kompliziertes, bewegendes und manchmal auch alles bestimmende Thema. Denn spätestens wenn man sich gegen "alle" stellen muss - um zu sich selber zu finden, klar zu kommen und glücklich zu sein - dann ist es ein Thema - leider.

>Und glaub mir - das versteht nur, wer Betroffene hat leiden sehen. Viele Dinge im Leben muss man durchlaufen - um sie zu verstehen.

>Liebe grüße von einer oft "leidenden" Mutter eines umgeschulten LH.




Liebe Conny !


Ja, Dein Beitrag macht wirklich Mut. Und es ist wichtig, seinen Standpunkt offen zu zeigen, auch wenn einem hin und wieder unqualifizierter Wind entgegen bläst. Der hat sich beim näheren Hinschauen oft ganz schnell "ausgeblasen".


Liebe Grüße von Winija.

michael
03.02.2006, 13:47
>Ich hätt' da einen doll'n Vorschlag oder Deal für Dich: Du gehst mal 2 Wochen zum Hospitieren in eine LHB-Praxis. Da gibt es ganz "reale" Probleme ! Und ich komm zu Dir in eine philosophische Vorlesung über "Was ist real, was ist die Realität ?"

>So, jenug Tacheles ! Schöne Grüße von Winija.


Hm , ich interessier mich ja grad sehr dafuer , *g* , und ich muesste mich auch beruflich umorientieren , und Stuttgart waer grad noch so in strike distance , deswegen waers schoen , wenn du mal schreiben koenntest , was man so fuer Qallies mit bringen muss fuer einen Linkshaender Berater .


mfg Micha

Conny
03.02.2006, 14:00
Hm , ich interessier mich ja grad sehr dafuer , *g* , und ich muesste mich auch beruflich umorientieren , und Stuttgart waer grad noch so in strike distance , deswegen waers schoen , wenn du mal schreiben koenntest , was man so fuer Qallies mit bringen muss fuer einen Linkshaender Berater .

mfg Micha




Gute Frage, würde mich auch sehr interessieren. Da es bei uns im Bundesland nur eine LHB-in gibt - wäre noch echt Potential auf dieser Schiene. Habe schon mal versucht im Internet Informationen diesbezüglich zu erhalten. Leider stand bei diesen Ausbildungen nie etwas von Zulassungsvoraussetzungen. Wenn ich in einem Jahr mit dem berufsbegleitenden BWL-Studium durch bin - würde mich eine derartige Ausbildung sehr interessieren.

Liebe Grüße Conny

Kirstin Krap
03.02.2006, 20:07
Hier heute linkshändig zu sein ist keins.


Wusstest du, dass es immer noch Berufe gibt, bei denen Linkshändern abgeraten wird, diese zu erlernen? Warum muss ich einen Linkshänderdosenöffner in einem Spezialgeschäft oder per Internet kaufen und bekomme ihn nicht im Supermarkt? Warum liegen bei "ich bin doch nicht blöd" zig verschiedene Tastaturen, aber nicht eine einzige für Linkshänder? Heute linkshändig zu sein und dies leben zu wollen ist also kein Problem?


Nun, vielleicht kein großes, aber selbst aus der Sicht eines nicht umgeschulten Linkshänders (zumindest nicht zur Umschulung gezwungenen Linkshänders) finde ich, dass man mir immer noch eine Menge Steine in den Weg legt. Oder hast Du schon mal in einem Hörsaal gesessen, in dem die Stühle eine Schreiblehne hatten, die ausschließlich rechts angebracht war?


Man muss kein Drama draus machen, aber ich finde ein Forum wie dieses durchaus gerechtfertigt. Es soll jenen Hilfe bieten, die welche suchen und alle anderen werden nicht gezwungen, hier zu lesen.


In diesem Sinne ein schönes Wochenende von

Kirstin

Richie
04.02.2006, 22:35
Naja, ist ja klar, dass ich nicht in diesem Forum bleibe.


So ein Forum braucht Leute mit Problemen und nette, kluge Helfer, die ihnen dann Ratschlag und Beistand geben können. Wenn man, wie ich zwar umgeschulter Linkshänder ist, aber keinerlei Probleme hat, dann wird entweder versucht einem Probleme einzureden resp. sublim angedeutet, man könne welche bekommen oder man wird geflamed.


Beides ist hier geschehen. War mir aber klar.


Ich weiß auch nicht, ob alle Probleme, die hier diskutiert werden, wirklich in falscher Umerziehung von Linkshändern ihre Ursache haben...ist halt immer prima, wenn die anderen Schuld sind.

MatthiasW
04.02.2006, 22:39
>Naja, ist ja klar, dass ich nicht in diesem Forum bleibe.

>So ein Forum braucht Leute mit Problemen und nette, kluge Helfer, die ihnen dann Ratschlag und Beistand geben können. Wenn man, wie ich zwar umgeschulter Linkshänder ist, aber keinerlei Probleme hat, dann wird entweder versucht einem Probleme einzureden resp. sublim angedeutet, man könne welche bekommen oder man wird geflamed.

>Beides ist hier geschehen. War mir aber klar.

>Ich weiß auch nicht, ob alle Probleme, die hier diskutiert werden, wirklich in falscher Umerziehung von Linkshändern ihre Ursache haben...ist halt immer prima, wenn die anderen Schuld sind.


Hallo Richie!

Kennst du den Spruch, wer die Suppe bestellt muss sie nicht essen, aber bezahlen?

Für dieses Forum bedeutet das:

Wer einen Beitrag hier schreibt, darf sich über Antworten die ihm nicht passen nicht ärgern, solange sie höflich und und und formuliert sind.

Wer nur liest, bekommt auf seine Fragen keine Antwort, außer ein Andere stellt die Frage zufällig.

Das ist wie mit der Suppe vom Nachbartisch, die man nicht bezahlt hat. Man richt sie, aber kommt nicht drann.

Du kennst sich auch diesen Spruch:

Never change a running system, aber wenn es nicht mehr läuft, dann tu es.

Nun umgeschulte Linkshänder, die merken, das ihr System heißläuft, das es kaputt geht und wissen woran es liegt, die wechseln es. Die einen früher, die anderen später und andere garnicht.

Suche dir aus zu welchen du gehörst.


Liebe Grüße
Matthias

als Gast Bärbel
05.02.2006, 08:10
Hallo Richie,


>>> Wenn man, wie ich zwar umgeschulter Linkshänder ist, aber keinerlei Probleme hat,


Ich habe auch als Kind angefangen mit rechts zu schreiben. Erst vor einigen Monaten sind mir die "Folgen" bewußt geworden. In diesem Forum finde ich die Informationen, die ich suche.


>>> Ich weiß auch nicht, ob alle Probleme, die hier diskutiert werden, wirklich in falscher Umerziehung von Linkshändern ihre Ursache haben...


Ich habe ins Forum reingeschnuppert zu einem Zeitpunkt, als ich Fragen zur Links- Rechts- Beidhändigkeit hatte. Vorher habe ich mich mit diesem Thema überhaupt nicht beschäftigt. Warum auch, ich kannte und hatte keine "Probleme". Das ist für mich wieder ein Beispiel für den Spruch: am richtigen Ort zur richtigen Zeit.


Alles Gute für Ihre Zukunft

Bärbel

Winija, IRS, angehende LHB
05.02.2006, 21:18
Also, ihr Zwei und alle anderen Interessierten !

Zugangsvoraussetzungen sind aufgrund dieser komplexen Thematik einfach zwingend. Hobbypsychologen und dergleichen haben hier absolut nichts zu suchen und auch keine Pseudoberater ohne Ahnung von der Gesamtmaterie inklusive neurophysiologischer Fachkenntnisse.

So sind zu dieser Fachqualifikation nur folgende Berufsgruppen zugelassen:


- Ergo- und Mototherapeuten
- Heilpädagogen
- Erzieher
- Pädagogen, Sozialpädagogen
- Psychologen, Psychotherapeuten
- Ärzte, Heilpraktiker

Neben den fachlichen Zugangsvoraussetzungen wird zusätzlich über einen Fragebogen auch die persönliche Eignung ermittelt sowie die persönliche Motivation zur LHB abgefragt.

Ich finde das richtig ! Schwarze Schafe können wir uns in den eigenen Reihen nicht leisten !

Frau Dr. Sattler organisiert die Fachausbildung zum zertifizierten LHB über folgenden Veranstalter:

Professionelle Sozialarbeit e.V.
Abt. Erwachsenenbildung (EWB)
Hainstr. 10
96047 Bamberg
Tel. 0951 - 202076

Homepage www.professionelle-sozialarbeit.de


Die Zusatzausbildung erstreckt sich über 6 Blöcke sowie 2 Supervisionen, enthalten sind eine Reihe von Referaten, Fallbesprechungen und auch ein Abschlusskolloquium. Weiterhin ist man als LHB dann verpflichtet, an regelmäßigen Fachveranstaltungen, Supervisionen und dergleichen teilzunehmen, um die Anerkennung zum zert. LHB zu behalten.

Aktuell gibt es zwei Ausbildungsvarianten:

1. Bad Nenndorf - Ausbildung über einen Zeitraum von 2 Jahren
2. Bamberg/ Irland - Ausbildung über einen Zeitraum von 1 1/2 Jahren
(dabei Block 3-5 als Kompaktseminar in Irland)

Beide Varianten finden fortlaufend statt. Die langen Ausbildungszeiten sind bewusst so angelegt und konzipiert, damit zwischen den Seminarblöcken ausreichend Erfahrungen gesammelt werden können sowie ausreichend Zeit zum Referate erstellen usw. besteht.

Einen Überblick über fortlaufende Seminare findet ihr über die folgende Internetseite:
http://www.linkshaender-shop.de/shop/termine.html


Na dann, viel Spass beim Schmökern ! LG von Winija.

Detlef
05.02.2006, 23:56
>> Hobbypsychologen und dergleichen haben hier absolut nichts zu suchen und auch keine Pseudoberater ohne Ahnung von der Gesamtmaterie inklusive neurophysiologischer Fachkenntnisse.<<


Hallo Winija,


ich würde Hobbypsychologen nicht pauschal abqualifizieren, weil sie von Fall zu Fall nem Menschen mehr helfen können als zum Beispiel 50 Therapiestunden beim nem Psychologen, der schulmedizinisch glernt hat, aber an den Menschen nicht rankommt!!

Hier im Forum sind viele "Psychologen/innen am Start, die das nie durch ne Ausbildung gelernt haben, aber schon ne Menge helfen konnten, weil sie einfach aus dem eigenen Blut raus sich in Umgeschulte reinversetzen und ihnen so Tipps geben konnten. Es kommt immer drauf an, welche Art von "Hobbypsychologe/in man ist!


Liebe Grüße von Detlef

Fisch
06.02.2006, 11:20
>Hallo Winija,

>ich würde Hobbypsychologen nicht pauschal abqualifizieren, weil sie von Fall zu Fall nem Menschen mehr helfen können als zum Beispiel 50 Therapiestunden beim nem Psychologen, der schulmedizinisch glernt hat, aber an den Menschen nicht rankommt!!

>Hier im Forum sind viele "Psychologen/innen am Start, die das nie durch ne Ausbildung gelernt haben, aber schon ne Menge helfen konnten, weil sie einfach aus dem eigenen Blut raus sich in Umgeschulte reinversetzen und ihnen so Tipps geben konnten. Es kommt immer drauf an, welche Art von "Hobbypsychologe/in man ist!

>Liebe Grüße von Detlef




Ja, diese Bemerkung kommt auch mir sehr deplaziert, sogar arrogant vor. Psychologen, und Psychiater haben mir noch niemals weiter geholfen, ganz im Gegenteil sogar! Aber die Weisheit und Lebenserfahrung von Menschen, die ähnliches erlebt und durchgemacht haben. Übrigens war eine solche Hobbypsychologin diejenige, die meine Blockaden als erste mit meiner Linkshändigkeit zusammen gebracht hat, mehr noch, sie entlarvte mich schon als Pseudorechtshänderin und durchschaute die ganze Problematik, da steckte Fr. Dr. Sattler noch in den Kinderschuhen!!! Eine unglaublich kluge und lebenserfahrene Frau war das, was habe ich ihr nicht alles zu verdanken. Ich habe nur schlechte Erfahrungen mit den Studierten gemacht, bis auf eine einzige Therapeutin (selber um- und erfolgreich zurückgeschult), die sich auch mit der Linkshänderproblematik befasst, Rückschüler begleitet und Linkshänder berät. Sie wird von Fr. Dr. Sattler im übrigen massiv geschnitten, weil nicht von ihr zertifiziert. Vor kurzem hatte ich ein langes Gespräch mit so einer zertifizierten Linkshänderberaterin nach der Methodik von Fr. Dr. Sattler, eine Mototherapeutin. Ich sage Euch, so ein Zertifikat ist auch keine Garantie für kompetente Beratung für Rückschulungsprobleme.


Fisch

Rosa
06.02.2006, 11:58
>Ich sage Euch, so ein Zertifikat ist auch keine Garantie für kompetente Beratung für Rückschulungsprobleme.

>Fisch


Meine bisher einzige Erfahrung mit solch einer zertifizierten Linkshänderberaterin nach der Methodik von Fr. Dr. Sattler war geradezu traumatisch. Eine Ergotherapeutin, ULH, schult sich aber nicht zurück. Sie selbst habe nämlich keine Probleme, sagte sie. Sie schult nur Kinder zurück. Sie hat mich nach einem längeren Gespräch zu einer Psychiaterin geschickt, mit der sie zusammen arbeitet und die sie mir daher empfohlen hat. Angeblich um mir eine Rückschulung auf Krankenkassenkosten zu ermöglichen. Sie sagte mir, sie spreche vorher noch mit ihr. Das hat sie ganz offensichtlich auch getan, nur hatte sie mich wohl als geistig krank eingestuft, denn diese Psychiaterin hat mich empfangen, angriffslustig wie ein Tiger, der bereits bei der Begrüßung zum Sprung ansetzt, mit den Worten, ich sei ja wohl nicht ganz dicht da oben (dabei hat sie die Scheibenwischergestik gemacht), denn wer als Erwachsener meint, er könne durch Umschulung Probleme haben, der gehöre in die Anstalt, was sie dann auch sogleich machen wollte. Ich hatte darüber schon mal berichtet. Als ich dieser Ergotherapeutin dies anschließend berichtet habe, hielt sie es noch nicht mal für nötig, sich für dieses Vorkommen bei mir zu entschuldigen!!!


Rosa

michael
06.02.2006, 14:56
>>Na dann, viel Spass beim Schmökern ! LG von Winija.


Hm , ich sag jetzt mal vielen dank fuer die ausfuehrliche Antwort . :)


btw , Wassermaenner sind keine Hobbypsychologen , die ham des schon angeboren .


@ Matthias - ich hab zwei tage vor dem forum geburtstag . :)


mfg michael * schmunzel *

Conny
06.02.2006, 15:01
Egal wie, ich halte eine fundierte Ausbildung durchaus für wichtig. Sicherlich sagt ein akademischer Titel oder ein Zertifikat/Zeugnis nicht unbedingt etwas über die Qualität der dann folgenden Tätigkeiten aus - aber egal aus welcher Sicht man die Sache betrachtet, jeder Berufszweig hat so seine "schwarzen" Schäfchen. Neben der Ausbildung ist natürlich besonderst wichtig, wie man selber zu dieser Problematik steht, ob man einen persönlichen Bezug dazu hat und vorallem "Herzblut" zeigt. Man kann nur wirklich gut sein, wenn man das was man macht auch aus Überzeugung und gern tut (dazu zählt natürlich auch Lebenserfahrung).

Also lassen wir uns nicht unterkriegen.

Schönen Tag noch.

Conny
06.02.2006, 15:59
>btw , Wassermaenner sind keine Hobbypsychologen , die ham des schon angeboren .

>@ Matthias - ich hab zwei tage vor dem forum geburtstag . :)

>mfg michael * schmunzel *


Kann ich bestätigen - bin auch Wassermann.


Gruß Conny

Jeannine
06.02.2006, 19:00
>Meine bisher einzige Erfahrung mit solch einer zertifizierten Linkshänderberaterin nach der Methodik von Fr. Dr. Sattler war geradezu traumatisch. Eine Ergotherapeutin, ULH, schult sich aber nicht zurück. Sie selbst habe nämlich keine Probleme, sagte sie. Sie schult nur Kinder zurück. Sie hat mich nach einem längeren Gespräch zu einer Psychiaterin geschickt, mit der sie zusammen arbeitet und die sie mir daher empfohlen hat. Angeblich um mir eine Rückschulung auf Krankenkassenkosten zu ermöglichen. Sie sagte mir, sie spreche vorher noch mit ihr. Das hat sie ganz offensichtlich auch getan, nur hatte sie mich wohl als geistig krank eingestuft, denn diese Psychiaterin hat mich empfangen, angriffslustig wie ein Tiger, der bereits bei der Begrüßung zum Sprung ansetzt, mit den Worten, ich sei ja wohl nicht ganz dicht da oben (dabei hat sie die Scheibenwischergestik gemacht), denn wer als Erwachsener meint, er könne durch Umschulung Probleme haben, der gehöre in die Anstalt, was sie dann auch sogleich machen wollte. Ich hatte darüber schon mal berichtet. Als ich dieser Ergotherapeutin dies anschließend berichtet habe, hielt sie es noch nicht mal für nötig, sich für dieses Vorkommen bei mir zu entschuldigen!!!

>Rosa


Hallo Rosa,

das schien ja eine besonders arrogante Person gewesen zu sein! Denk Dir einfach, es gibt genügend LHB die wirklich helfen möchten...außerdem sollte ein Problem behutsam angegangen werden...Wozu ist diese Ergotherapeutin LHB geworden, wenn sie Dein Problem noch größer machen möchte? Und was hast Du davon, in einer Anstalt vollgepumpt mit Psychopharmaka dahinzuvegetieren oder wollte Sie dort zurückschulen? Ich hoffe, Du hast jetzt die richtige Hilfe bekommen!


Viele Grüße sendet Jeannine

Winija, IRS, angehende LHB
06.02.2006, 23:19
Hallö'chen Detlef !

>Hallo Winija,

>ich würde Hobbypsychologen nicht pauschal abqualifizieren,


ich auch nicht ... !!!


>... weil sie von Fall zu Fall nem Menschen mehr helfen können als zum Beispiel 50 Therapiestunden beim nem Psychologen, der schulmedizinisch gelernt hat, aber an den Menschen nicht rankommt!!


stimme ich Dir 100%ig zu !!!


>Hier im Forum sind viele "Psychologen/innen am Start, die das nie durch 'ne Ausbildung gelernt haben, aber schon ne Menge helfen konnten, weil sie einfach aus dem eigenen Blut raus sich in Umgeschulte reinversetzen und ihnen so Tipps geben konnten.


Gott sie Dank gibt es all die vielen guten Seelen hier !


>Es kommt immer drauf an, welche Art von "Hobbypsychologe/in" man ist!


Genau das ist einer der Knackpunkte ! Leider musste Frau Dr. Sattler in der Vergangenheit die Erfahrung machen, dass sich in den Kursen "sog. Hobbypsychologen" als LHB haben ausbilden lassen, im Nachhinein eine Menge "Unsinn" trieben, dabei Schaden bei Klienten sowie in der Öffentlichkeit anrichteten.

So ist sicher auch die Entscheidung von Frau Dr. Sattler zu verstehen, dass sie gewisse Mindestanforderungen für eine solche Ausbildung ansetzt. Und sicher nicht nur zur Umsetzung gewisser Qualitätsstandards, sondern gewiss auch, um von der Fachwelt überhaupt ernst genommen zu werden, vor allem aber im Interesse der Betroffenen selbst.


Unüblich ist ein solches Vorgehen ganz sicher nicht. Denken wir beispielsweise mal nur an die Osteopathen. Hier gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Durchgesetzt hat sich eine 5 jährige Ausbildung, zu der nur Ärzte, Physiotherapeuten und Heilpraktiker zugelassen werden. Hier akzeptieren unterschiedliche Schulen gegenseitig ihre Abschlüsse.


>Liebe Grüße von Detlef


Liebe Grüße zurück von Winija.

Winija, IRS, angehende LHB
07.02.2006, 00:34
Hallo, liebe Rosa !


>>Ich sage Euch, so ein Zertifikat ist auch keine Garantie für kompetente Beratung für Rückschulungsprobleme.


Eine Garantie hat man damit sicher nicht. Ziel wird steig sein, hier eine gleichbleibende Qualität in der Umsetzung zu gewährleisten und irgendwann einheitliche Standards zu schaffen. Da die Thematik äußerst komplex ist und in alle Lebensbereiche hineinragt, besteht hier nicht zuletzt durch noch ausstehende Forschungsergebnisse ein hoher Diskussionsbedarf. Es wird dennoch, wie in anderen Bereichen auch, immer einige Kandidaten darunter geben, die im Einzelfall oder in Gänze nicht die gewünschten Erwartungen erfüllen und damit sogar ein schlechtes Licht auf die ganze branche werfen. Dies sollte aber nicht dazu führen, das ganze System abzuschaffen. So wird niemand auf die Idee kommen, die Ausbildung der Steinmetze abzuschaffen, nur weil hier und dort vielleicht einer dabei ist, der misserable Grabsteine entwirft. Das würde den vielen phantastisch arbeitenden Steinmetzen sicher auch nicht gerecht werden.


>Meine bisher einzige Erfahrung mit solch einer zertifizierten Linkshänderberaterin nach der Methodik von Fr. Dr. Sattler war geradezu traumatisch. Eine Ergotherapeutin, ULH, schult sich aber nicht zurück. Sie selbst habe nämlich keine Probleme, sagte sie.


Nun ja ... Ich denke, das hört man immer wieder, dass nicht jeder ULH mit derart belastenden Umschulungsfolgen zu kämpfen hat, so dass dies jedesmal in eine RS mündet. Hin und wieder geht es ja auch viele Jahre "relativ" problemlos gut oder gewisse Umschulungsfolgen werden als solche gar nicht erkannt ... How ever.


>Sie schult nur Kinder zurück.


Hat sie Dir das im Vorfeld mitgeteilt ? Wurde Dir diese Ergotherapeutein empfohlen ?


>Sie hat mich nach einem längeren Gespräch zu einer Psychiaterin geschickt, mit der sie zusammen arbeitet und die sie mir daher empfohlen hat. Angeblich um mir eine Rückschulung auf Krankenkassenkosten zu ermöglichen.


Vielleicht war das tatsächlich ihre Intention !?

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>Sie sagte mir, sie spreche vorher noch mit ihr. Das hat sie ganz offensichtlich auch getan, nur hatte sie mich wohl als geistig krank eingestuft, denn diese Psychiaterin hat mich empfangen, angriffslustig wie ein Tiger, der bereits bei der Begrüßung zum Sprung ansetzt, mit den Worten, ich sei ja wohl nicht ganz dicht da oben (dabei hat sie die Scheibenwischergestik gemacht), denn wer als Erwachsener meint, er könne durch Umschulung Probleme haben, der gehöre in die Anstalt, was sie dann auch sogleich machen wollte.
[/quote]

Inwieweit die Psychaterin für eine kompetente RS qualifiziert war, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Besonders wichtig finde ich in jedem Fall, dass die Chemie zwischen Klient und Therapeuten stimmt, sonst kann dabei wahrlich einiges schief gehen und der therapeutische Erfolg von vornherein gefährdet sein.


>Ich hatte darüber schon mal berichtet. Als ich dieser Ergotherapeutin dies anschließend berichtet habe, hielt sie es noch nicht mal für nötig, sich für dieses Vorkommen bei mir zu entschuldigen!!!


Solche eine Erfahrung machen zu müssen, ist natürlich allemal indiskutabel und Dein Missfallen darüber nur mehr als verständlich. Sich hier dennoch das nötige Vertrauen für einen anderen Weg der professionellen Begeleitung zu bewahren, ist sicher dann auch nicht einfach.


Gern würde ich solche Berichte, wie hier geschildert, als Fallbeispiele mit in die LHB-Ausbildung hineintragen und zu einer entsprechenden Sensibilisierung mit beitragen. Vielleicht möchtest Du/ möchten andere nochmal näheres zu derartigen oder ähnlichen Erfahrungen schreiben.


Liebe Grüße von Winija.

Winija, IRS, angehende LHB
07.02.2006, 01:11
Hallo, liebes Geburtstagskind !


Nun habe ich es doch nicht mehr vor Mitternacht geschafft, auch meine persönlichen Glückwünsche an Dich weiter zu reichen ! So hoffe ich zumindest, dass Du glücklich und zufrieden in Deinem neuen Lebensjahr angekommen bist ...


> Huhu Winija
>Hm , ich sag jetzt mal vielen dank fuer die ausfuehrliche Antwort .
>btw , Wassermaenner sind keine Hobbypsychologen , die ham des schon angeboren .


... hat ja auch niemand behauptet, dass Wassermänner Hobbypsychologen sind ((((-; !

>mfg michael * schmunzel *


Schöne Grüße auch zurück! Bin jetzt ziemlich am Anschlag, war ein langer Tag für mich!


Na dann, gute Nacht von Winija.

Rosa
07.02.2006, 10:55
>>Meine bisher einzige Erfahrung mit solch einer zertifizierten Linkshänderberaterin nach der Methodik von Fr. Dr. Sattler war geradezu traumatisch. Eine Ergotherapeutin, ULH, schult sich aber nicht zurück. Sie selbst habe nämlich keine Probleme, sagte sie. Sie schult nur Kinder zurück. Sie hat mich nach einem längeren Gespräch zu einer Psychiaterin geschickt, mit der sie zusammen arbeitet und die sie mir daher empfohlen hat. Angeblich um mir eine Rückschulung auf Krankenkassenkosten zu ermöglichen. Sie sagte mir, sie spreche vorher noch mit ihr. Das hat sie ganz offensichtlich auch getan, nur hatte sie mich wohl als geistig krank eingestuft, denn diese Psychiaterin hat mich empfangen, angriffslustig wie ein Tiger, der bereits bei der Begrüßung zum Sprung ansetzt, mit den Worten, ich sei ja wohl nicht ganz dicht da oben (dabei hat sie die Scheibenwischergestik gemacht), denn wer als Erwachsener meint, er könne durch Umschulung Probleme haben, der gehöre in die Anstalt, was sie dann auch sogleich machen wollte. Ich hatte darüber schon mal berichtet. Als ich dieser Ergotherapeutin dies anschließend berichtet habe, hielt sie es noch nicht mal für nötig, sich für dieses Vorkommen bei mir zu entschuldigen!!!

>>Rosa

>Hallo Rosa,

>das schien ja eine besonders arrogante Person gewesen zu sein! Denk Dir einfach, es gibt genügend LHB die wirklich helfen möchten...außerdem sollte ein Problem behutsam angegangen werden...Wozu ist diese Ergotherapeutin LHB geworden, wenn sie Dein Problem noch größer machen möchte? Und was hast Du davon, in einer Anstalt vollgepumpt mit Psychopharmaka dahinzuvegetieren oder wollte Sie dort zurückschulen? Ich hoffe, Du hast jetzt die richtige Hilfe bekommen!

>Viele Grüße sendet Jeannine


Hallo Jeannine.


Keine Ahnung, warum sich diese Ergotherapeutin zur zertifizierten Linkshänderberaterin ausbilden ließ. Sie sagte ja, sie persönlich hätte keine Umschulungsprobleme. Ich glaube eher, sie will bei sich nicht genauer hinsehen und diese bei anderen auch nicht wahrnehmen wollen. Das ist ihr Ding. Ne Superblockade wohl irgendwie. Ihr Verhalten mir gegenüber betrachte ich als massive Abwehrreaktion, irgendwas habe ich da wohl in ihr ausgelöst, sie möchte aber wahrscheinlich das Thema an sich persönlich nicht heran kommen lassen. Vielleicht ist sie da inzwischen auch schon einen Schritt weiter, wer weiß.

Ich möchte übrigens nicht generell dieses LHB Zertifikat von Fr. Dr. Sattler in Frage stellen, aber sicherlich wäre dieses Zusatzanhängsel ausbaufähig!


Lieben Gruss von Rosa

Rosa
07.02.2006, 12:12
>Hallo, liebe Rosa !

>>>Ich sage Euch, so ein Zertifikat ist auch keine Garantie für kompetente Beratung für Rückschulungsprobleme.

>Eine Garantie hat man damit sicher nicht. Ziel wird steig sein, hier eine gleichbleibende Qualität in der Umsetzung zu gewährleisten und irgendwann einheitliche Standards zu schaffen. Da die Thematik äußerst komplex ist und in alle Lebensbereiche hineinragt, besteht hier nicht zuletzt durch noch ausstehende Forschungsergebnisse ein hoher Diskussionsbedarf. Es wird dennoch, wie in anderen Bereichen auch, immer einige Kandidaten darunter geben, die im Einzelfall oder in Gänze nicht die gewünschten Erwartungen erfüllen und damit sogar ein schlechtes Licht auf die ganze branche werfen. Dies sollte aber nicht dazu führen, das ganze System abzuschaffen. So wird niemand auf die Idee kommen, die Ausbildung der Steinmetze abzuschaffen, nur weil hier und dort vielleicht einer dabei ist, der misserable Grabsteine entwirft. Das würde den vielen phantastisch arbeitenden Steinmetzen sicher auch nicht gerecht werden.


Dein Beispiel finde ich schlecht gewählt. Hier ein besseres: Ärzte und Pädagogen dürfen auch praktizieren und unterrichten, auch dann, wenn sie nicht mal nur einen Hauch von Psychologieverständnis und Einfühlungsvermögen haben. (zum Kuckuck noch mal, ständig wird die rechte Gehirnhälfte links liegen gelassen) Und ist das gut? Mir hat das noch nie gereicht, weil diese ganz wesentlichen Aspekte die krank oder gesund machen können unbeachtet bleiben, oder nicht ernst genommen werden. Das kann schlimme Folgen haben.


Also, da lobe ich mir jeden LHB-Anwärter, der Hobbypsychologe ist, denn der hat schon mal ein Interesse und gewisses Einfühlungsvermögen für diese wichtige Materie! Im Ernst, das Thema ist natürlich unheimlich komplex und ragt in alle nur erdenklichen Lebensbereiche hinein, aber ohne das Wissen um psychische Zusammenhängen ist beispielsweise Ergotherapie, wenn sie zur Rückschulung führt unvollständig bis gefährlich. Wir Rückschulenden wissen wie es mit dem Erwachen unserer Motorik unserer linken Hand gerade psychisch in uns abgeht.


>>Sie schult nur Kinder zurück.

>Hat sie Dir das im Vorfeld mitgeteilt ? Wurde Dir diese Ergotherapeutein empfohlen ?


Wie gesagt, genau das sagte sie mir bei unserem ersten Gespräch. Sie hatte mit Erwachsenen die eine Rückschulung in Erwägung ziehen bis zu diesem Zeitpunkt noch nie zu tun. Ich war die erste. Hatte den Eindruck, sie verstand nicht mal meinen Wunsch. Ihre Adresse hatte ich damals von der Seite von Inken Spreda. Habe gerade mal nachgesehen, ihr Eintrag ist dort noch immer zu finden. Nun steht aber dabei: Beratung und Tests von Kindern und Erwachsenen


>>Sie hat mich nach einem längeren Gespräch zu einer Psychiaterin geschickt, mit der sie zusammen arbeitet und die sie mir daher empfohlen hat. Angeblich um mir eine Rückschulung auf Krankenkassenkosten zu ermöglichen.

>Vielleicht war das tatsächlich ihre Intention !?


Warum aber hat mich diese Psychiaterin derart empfangen? Sie war auf mein Kommen vorbereitet, darauf dass da jemand kommt, die nicht richtig ist in der Birne ist, und die was vorhat, was höchst gefährlich ist und was man ihr sogleich massivst austreiben muss. Unglaublich, dieser Auftritt!!! Der Schock sitzt mir noch heute in den Gliedern. Noch nie vorher wurde mir die Einweisung in eine Anstalt angedroht, noch nie hat man meinen Geisteszustand angezweifelt, etc.

>Solche eine Erfahrung machen zu müssen, ist natürlich allemal indiskutabel und Dein Missfallen darüber nur mehr als verständlich. Sich hier dennoch das nötige Vertrauen für einen anderen Weg der professionellen Begeleitung zu bewahren, ist sicher dann auch nicht einfach.


Exakt, das hätte wirklich nicht sein müssen.

Und es hätte übrigens eine andere Alternative gegeben, wie ich dann anschließend heraus gefunden habe. Nämlich eine Psychotherapeutin, die sich selber zurück geschult hat und die nun Beratungen und Rückschulungsbegleitung anbietet. Allerdings ohne Sattlersches Zertifikat, was vielleicht neben der Konkurrenz auch der Grund für ihr Verschweigen war. Bei der war ich dann und sie hat mich ganz wunderbar aufgefangen und mir die ganz entscheidende Basis für meine Rückschulung geschaffen. Beide Frauen kannten sich im übrigen. Nur aufgelistet ist diese gute Psychotherapeutin bei Inken Spreda nicht. Da muss sie aber auch nicht wirklich unglücklich sein, finde ich. Sie hat es dadurch natürlich härter, aber sie arbeitet wirklich gut und hat so die Freiheit, neue Wege zu findet und zu gehen, ohne diesbezüglich ständig kontrolliert und „auf einheitlicher Linie“ gebracht zu werden.


Grüße zurück, Rosa

Nany
16.02.2006, 08:28
Hallo zusammen,


ich werde mich hier wohl registrieren lassen (-:, möchte gerade aber erstmal etwas anmerken bzw in die Runde fragen. Ist es nicht bei den meisten Linkshändern so, dass das rechte Bein sowieso das Standbein ist und man mehr mit dem linken Bein losgeht? Es ist doch eher das Schwungbein!.... dachte ich.

Und dass vieles mit der rechten Hand getragen wird, weil dann die linke für alle möglichen Tätigkeiten (Tür aufschliessen, Sachen aus dem Supermarktregal rausfischen usw..) frei ist.


Das fand ich grad bißchen verwirrend.


Lg Nany

Hildegard
16.02.2006, 09:22
Hallo Nancy


also bei meinen zwei Schwestern, die Linkshänderinnen sind (und auch Ausatmerinnen) ist das Standbein eindeutig links. Sie tragen auch schwere Dinge links (andere Sachen tragen sie natürlich rechts, wenn sie dabei eine Tätigkeit mit der linken Hand verrichten). Bei mir als Rechtshänderin (und Einatmerin)und allen meinen Schülern, die rechtshändig und Einatmer sind ist es eben anders rum (Standbein rechts, Spielbein links).


Bei zwei anderen Linkshändern (zwei meiner Schüler), die aber genauso wie ich Einatmer sind, ist es so, dass ihr Standbein rechts und das Spielbein links ist und sie ihre schweren Sachen rechts tragen.


Und bei einigen anderen Schülern, die laut ihrer eigenen Aussage Rechtshänder sind (aber Ausatmer), ist das Standbein eindeutig links und das Spielbein rechts.


Allerdings kann man alles umgewöhnen. So wie ich es beschreibe, ist es eben am günstigsten für die Unterstützung der Atmung, für eine leichtere und fließendere Bewegung und mehr Leichtigkeit und Ausdruckskraft beim Singen und im Schauspiel. Leider lässt sich das verbal nicht so gut darstellen. Aber jeder, der es sieht oder selbst ausprobiert, ist überrascht, von der positiven Veränderung von Ausdruck und Stimmkraft und von der größeren Leichtigkeit bei allen Tätigkeiten - wie gesagt unabhängig von der gelebten Händigkeit.


Ich bin sehr interessiert an einem Austausch darüber, wie das bei anderen Linkshändern im Zusammenhang mit ihrem Atemtyp ist.


Liebe Grüße, Hildegard

Levasa
16.02.2006, 16:05
>Hallo zusammen,

>ich werde mich hier wohl registrieren lassen (-:, möchte gerade aber erstmal etwas anmerken bzw in die Runde fragen. Ist es nicht bei den meisten Linkshändern so, dass das rechte Bein sowieso das Standbein ist und man mehr mit dem linken Bein losgeht? Es ist doch eher das Schwungbein!.... dachte ich.

>Und dass vieles mit der rechten Hand getragen wird, weil dann die linke für alle möglichen Tätigkeiten (Tür aufschliessen, Sachen aus dem Supermarktregal rausfischen usw..) frei ist.

>Das fand ich grad bißchen verwirrend.

>Lg Nany



Hallo Leute, ich bin die Tochter, von der, die da oben diesen riesen Text geschrieben hat. Ja ich muss jetzut auch schon wieder, aber ich guck mich später mal ein bisschen um.

Tschööö Leonie (Levasa ?)