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Vollständige Version anzeigen : Intelligent oder vielleicht doch nicht???


Conny
14.10.2005, 14:30
Hallo Ihr Lieben,

bin gerade vom Gespräch - LHB, Lehrerin und mir - zurück. Ich bin noch leicht benommen und versuche nun krampfhaft die Ding zu verarbeiten. Wie Ihr meinen Worten entnehmen könnt, verlief das Gespräch zwar freundlich - aber .....

Kurz um, die Lehrerin ist der Auffassung, dass eine Rückschulung meines Sohnes wohl doch nicht das Richtige ist, da sie an der Intelligenz zweifelt. Sprich, egal was wird, er bewegt sich leistungsmäßig (aus Ihrer Sicht) im Mittelfeld. Die Zensuren, die er wohl bislang hatte (bei anderen Lehrern) sagen wohl nicht wirklich aus, wie er so ist. Sie fordert deshalb, kurzum - einen Intelligenztest. Mir fiel in diesem Zusammenhang die Frage von Tilman ein, ob ich Chris schon mal habe testen lassen. In unserem Gespräch eben - wünschte ich mir, ich hätte auf ihn gehört, denn dann hätte ich ja schon etwas präsentieren können. Wie gesagt, sie möchte jetzt erst einmal wissen, wie da der Wert ist und dann denkt sie weiter nach. Gut, die LHB schaute mich an, fragte, ob ich damit ein Problem habe und versichert - alles zu veranlassen. Als wir dann die Schule verlassen hatten, waren wir uns einig - das wird schon, und jetzt gibt es halt so eine Test. Der liebe Gott möge mir beistehen, so daß die Werte für sich sprechen, nicht dass die Lehrerin Oberhand gewinnt, denn dann hat er "abgegessen".

Schönes Wochenende wünsche ich Euch.

Gruß Conny

Andrea
14.10.2005, 17:09
Liebe Conny,


ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz die Argumentation der Lehrerin: Meint sie , dass sich nur intelligente Kinder rückschulen sollten, während die weniger intelligenten ruhig mit den Nachteilen der Umschulung leben lernen sollen? Oder umgekehrt? Wo liegt die Grenze? Mit welcher Begründung?


Mit anderen Worten, das hört sich ziemlich haarsträubend an und ich kann gut verstehen, dass Du ganz durch den Wind bist. Es kann natürlich auch sein, dass das Ergebnis Dir dann doch weiterhilft, sozusagen das Image Deines Sohns aufzubessern, aber ich finde das alles ziemlich verquer. Was meint denn die LHB dazu? Kannst Du mit ihr vernünftig darüber sprechen?


Behalt bloß die Nerven (leichter gesagt als getan, zweifellos) und lass Dich nicht beirren!


Liebe Grüße

Andrea

Anne
14.10.2005, 17:46
Hallo Ihr Lieben,

bin gerade vom Gespräch - LHB, Lehrerin und mir - zurück. Ich bin noch leicht benommen und versuche nun krampfhaft die Ding zu verarbeiten. Wie Ihr meinen Worten entnehmen könnt, verlief das Gespräch zwar freundlich - aber .....

Kurz um, die Lehrerin ist der Auffassung, dass eine Rückschulung meines Sohnes wohl doch nicht das Richtige ist, da sie an der Intelligenz zweifelt. Sprich, egal was wird, er bewegt sich leistungsmäßig (aus Ihrer Sicht) im Mittelfeld. Die Zensuren, die er wohl bislang hatte (bei anderen Lehrern) sagen wohl nicht wirklich aus, wie er so ist. Sie fordert deshalb, kurzum - einen Intelligenztest. Mir fiel in diesem Zusammenhang die Frage von Tilman ein, ob ich Chris schon mal habe testen lassen. In unserem Gespräch eben - wünschte ich mir, ich hätte auf ihn gehört, denn dann hätte ich ja schon etwas präsentieren können. Wie gesagt, sie möchte jetzt erst einmal wissen, wie da der Wert ist und dann denkt sie weiter nach. Gut, die LHB schaute mich an, fragte, ob ich damit ein Problem habe und versichert - alles zu veranlassen. Als wir dann die Schule verlassen hatten, waren wir uns einig - das wird schon, und jetzt gibt es halt so eine Test. Der liebe Gott möge mir beistehen, so daß die Werte für sich sprechen, nicht dass die Lehrerin Oberhand gewinnt, denn dann hat er "abgegessen".

Schönes Wochenende wünsche ich Euch.


Hallo Conny,

tut mir echt leid. Ich kann das so gut nachvollziehen. Maries Lehrerin hat bei ihr auch die Intelligenz zumindest einmal vorsichtig angezweifelt und mir geraten sie auf Legastenie testen zu lassen. Habe dies vor über einem Jahr machen lassen. Sie hat alle möglichen Wahrnehmungs und Intelligenztest durchlaufen. Leider hatten wir eine unmögliche Psychologin, manche dieser Menschen sollte es wirklich verboten werden mit Kindern zu arbeiten. Ich habe nur leider erst hinterher erfahren, was für einen sschlechten Ruf diese Frau hat. Aber sie hat trotzdem festgestellt, das Marie nichts weiter fehlt, sie normal entwickelt wäre, allerdings in manchen Bereichen angeblich an der unteren Grenze, was auch immer das bedeuten sollte. Denn erst danach hat sich herausgestellt, das sie Linkshänderin ist und mit rechts schreibt. Erst jetzt nach der bzw. während der Rückschulung sind ihre Leistungen enorm gestiegen, so dass sogar dieselbe Lehrerin zu mir sagte, sie hätte niemals für möglich gehalten, das Marie einmal so gut wird. Nur in Mathe hat sie z.Zt. Schwierigkeiten. Wobei die Ergotherapeutin meinte, es wäre total normal. Sie hätte soviel aufgeholt, da bleibt eben etwas auf der Strecke und das würde noch werden. Will Dir damit nur etwas Mut machen. Gerade Kinder die mit der "falschen" Hand schreiben oder bei einer Rückschulung sind, werden meiner Meinung nach meistens verkannt. Quatsch, mangelnde Intelligenz, was diese Kinder mehr leisten als andere können doch solche Leute gar nicht nachempfinden.

Sei stark für Deinen Sohn. Und nur für den Fall (was wohl Deine Befürchtung ist), das dieser Test tatsächlich eher schlecht ausfällt. Kopf hoch, gerade wenn Du mit der Lehrerin sprichst. Glaube an Deinen Sohn, mit Deiner Unterstützung wird er es schaffen. Wichtig ist, das ihr gut betreut seid von einer guten LHB.

Ganz liebe Grüße Anne

Anke Thalheim
20.10.2005, 20:10
Ich warte nicht mehr auf Hilfe von Lehrern. Das kann man nur selbst in die Hand nehmen. Blatthilfen waren nach 2 Wochen verschwunden, die Linkshändigkeit wird angezweifelt und das Kind muss selbst merken, dass es mit dem Arm anstößt am Nachbarn, wenn es von der Lehrerin rechts hingesetzt wird. Beste Möglichkeiten gibt es immer , wenn man mit der angeboren-bevorzugten Hand schreibt.

Anke

Conny
21.10.2005, 16:44
Hallo Andrea,

entschuldige bitte meine späte Antwort, aber leider hatte unser Rechner den Geist aufgegeben. Um auf das Thema zurück zu kommen. Die Lehrerin ist definitiv der Auffassung, dass Rückschulung nur etwas für intelligente Kinder ist und sie zweifelt an dieser bei unserem Sohn. Ich habe dem Intelligenztest zugestimmt, weil ich annehme, dass unser Sohn völlig normal entwickelt ist. Unsere LHB ist bei uns auch die Person, die für das Schulverwaltungsamt die anerkannten Intelligenztests macht. Das heißt, sie wird diesen Test selber machen. Ich kenne die LHB schon sehr lange und wir sind uns sicher, dass wir nichts zu verlieren haben- im Gegenteil.

Dennoch hat mich so manches in dem Gespräch mit der Lehrerin verletzt. Ich habe es bis heute nicht wirklich verarbeitet. Ich weiß auch nicht, wie es weiter gehen soll. Gut - es wird sicherlich noch ein Gespräch mit der Direktorin geben - aber wie es danach weitergehen soll, keine Ahnung. Für mich ist das Verhalten der Lehrerin ein glatter Vertrauensbruch. Wie soll ich je wieder glauben, dass mein Sohn bei ihr in der Klasse keine Nachteile hat. Fällt der Test schlecht aus, wird sie uns ständig beweisen wollen - dass er dumm ist. Fällt der Test gut aus, wird sie auf anderem Wege versuchen, ihn fertig zu machen.

Na das kann ja lustig werden.

Gruß Conny

Conny
21.10.2005, 16:47
Ich warte nicht mehr auf Hilfe von Lehrern. Das kann man nur selbst in die Hand nehmen. Blatthilfen waren nach 2 Wochen verschwunden, die Linkshändigkeit wird angezweifelt und das Kind muss selbst merken, dass es mit dem Arm anstößt am Nachbarn, wenn es von der Lehrerin rechts hingesetzt wird. Beste Möglichkeiten gibt es immer , wenn man mit der angeboren-bevorzugten Hand schreibt.

Anke


Hi Anke,

wir warten auch nicht auf Hilfen von Lehrern, aber hin un wieder geht es nicht ohne Lehrers Hilfe. Spannend wird es sicherlich, wenn Chris ab Januar nur noch mit der linken Hand schreibt, denn dann braucht er ja wesentlich mehr Zeit. Mal sehen, ob die Lehrer sich darauf einstellen können.


Gruß Conny

Chrissi
22.10.2005, 10:02
Hallo Andrea,

entschuldige bitte meine späte Antwort, aber leider hatte unser Rechner den Geist aufgegeben. Um auf das Thema zurück zu kommen. Die Lehrerin ist definitiv der Auffassung, dass Rückschulung nur etwas für intelligente Kinder ist und sie zweifelt an dieser bei unserem Sohn. Ich habe dem Intelligenztest zugestimmt, weil ich annehme, dass unser Sohn völlig normal entwickelt ist. Unsere LHB ist bei uns auch die Person, die für das Schulverwaltungsamt die anerkannten Intelligenztests macht. Das heißt, sie wird diesen Test selber machen. Ich kenne die LHB schon sehr lange und wir sind uns sicher, dass wir nichts zu verlieren haben- im Gegenteil.

Dennoch hat mich so manches in dem Gespräch mit der Lehrerin verletzt. Ich habe es bis heute nicht wirklich verarbeitet. Ich weiß auch nicht, wie es weiter gehen soll. Gut - es wird sicherlich noch ein Gespräch mit der Direktorin geben - aber wie es danach weitergehen soll, keine Ahnung. Für mich ist das Verhalten der Lehrerin ein glatter Vertrauensbruch. Wie soll ich je wieder glauben, dass mein Sohn bei ihr in der Klasse keine Nachteile hat. Fällt der Test schlecht aus, wird sie uns ständig beweisen wollen - dass er dumm ist. Fällt der Test gut aus, wird sie auf anderem Wege versuchen, ihn fertig zu machen.

Na das kann ja lustig werden.

Gruß Conny




Laß Dich nicht unterkriegen und stütze Dein Kind mit Deinem Wissen soweit es Dir möglich ist. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ist alles im Leben. Ich kenne diese Problematik und habe sehr daruntergelitten.Ich habe beim Intelligenztest sehr gut abgeschnitten und galt als Sonderschülerin bei einigen Lehrerinnen. Meine Mutter hielt zwar zu mir

-wußte aber nichts von ihrem eigenen Umgeschultsein -

und alles war immer Chaos. Das sie umgeschult war habe ich erst bemerkt, als bei mir selbst im Alter von 30 Jahren alle Alarmanlagen meiner Linkshändigkeit Signale sendeten.


Mein Vater wußte von nichts. Nun bin ich aber auch Jg.47 .Das ungute Dummheitsgefühl begleitet mich durchs ganze Leben indem ich nicht mutig genug geworden bin und mich schnell hintenan stelle, obwohl ich mir bewußt bin, was ich kann.

Mir gefällt sehr das Buch von Ulla Laufs


"Wir haben zu wenig echte Linkshänder"



Verein zur Bewußtmachung des Wertes der Linkshändigkeit


Westumer Str.76

53489 Sinzig

Tel.: 026 42/ 99 83 71

Fax 99 49 59


Chrissi

Conny
25.10.2005, 12:32
Hallo Anne,

vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Gestern war nun bei uns der erste Tag nach den Oktoberferien und es gab prompt einen Mathetest. Chris war dann gestern total fertig. Obwohl er Mathe sonst im Schlaf beherrscht - will es zur Zeit mit der Konzentration nicht so recht klappen. Darunter leidet natürlich die Geschwindigkeit. Er hat laut Eigenaussagen wieder nur ca. die Hälfte geschafft. Es ist zum Verzweifeln. Er glaubt einfach nicht an sich. Ich weiß kaum noch, was ich ihm sagen soll. Aber gut, am Freitag muss er ja wieder zur LHB, die hat eine tolle Gabe - sie kann Chris nämlich toll motivieren. Dann werde ich noch mal mit ihr über den besagten Test und die weiteren Vorgehensweisen sprechen.

Bis dann liebe Grüße

Conny

Conny
25.10.2005, 12:39
Hallo Chrissi,

du hast natürlich recht aber mir fehlt manchmal selber der Mut und die Kraft. Ich hoffe, dass Chris das nicht merkt. Ob es mir immer gelingt??? Zumindestens weiß er eins - dass ich an ihn und seine Fährigkeiten glaube. Vielleicht kommt über die Erkenntnis ja dann auch das Selbstbewusstsein.

Gruß Conny