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Vollständige Version anzeigen : Habe den Eindruck, dass man den Ausführungen der LH-Beraterin nicht glaubt.


Conny
21.09.2005, 13:43
Hallo Ihr Lieben,


da bin ich wieder mit meinen Problemchen. Gestern Abend hatte ich nun das Gespräch mit der Lehrerin. Mein Eindruck - wir treten auf der Stelle, wirkliche Vorschläge aus pädagogischer Sicht, wie man nun mit der Langsamkeit des Kindes umgehen will, blieben aus. Ich habe nun die LH-Beraterin gebeten, sich mit der Schule in Verbindung zu setzen. Was mich jedoch innerlich aufhören lies, war der Einwand der Lehrerin, das die LH-Beraterin ja kein Ärztin bzw. Psychologin sei. Allein daran merkt man, dass man sich bislang mit der Thematik nicht auseinandergesetzt hat. Das finde ich richtig schade. Es findet ein Wertung statt, obgleich man diese Person noch nicht kennt.

In diesem Zusammenhang eine Frage an Matthias. Ist man Dir auch schon mit solchen Zweifeln entgegengetreten. Hast Du das auch schon erlebt, dass Lehrer an Deine Fähigkeiten zweifeln, da du kein Arzt bist?


Liebe Grüße Conny

MatthiasW
21.09.2005, 14:12
In diesem Zusammenhang eine Frage an Matthias. Ist man Dir auch schon mit solchen Zweifeln entgegengetreten. Hast Du das auch schon erlebt, dass Lehrer an Deine Fähigkeiten zweifeln, da du kein Arzt bist?


Ja!!


Die Thematik Linkshändigkeit sei medizinisch nicht erwiesen, usw.

Außerdem gebe es ja auch Beidhänder oder Personen mit wechseldem Handgebrauch, die ja auch keine Probleme haben/hätten
Linkshändige die Kinder und/oder Erwachsenen sollen sich nicht so anstellen!
Man kann ja nicht alles auf die Linkshändigkeit schieben!

Siehe auch einige Beiträge hier im Forum, zum Thema Beidhänder.

Schon aufgefallen, die meisten Beiträge der Zweifler kommen von Frauen und in den Kindergärten und Grundschulen arbeiten in der Regel Frauen.

Das Gehirn einer Frau unterscheidet sich vom Gehirn eines Mannes. Mädchen/Frauen können die Umschulungsfolgen besser kompensieren. Beim Mann/Jungen sind die Umschulungsfolgen und Probleme intensiver.

Fällt euch eine Parallele zu ADS/ADHS auf? Nur am Rande bemerkt!

Gerade Personen, die sich als Misch-/Beidhänder sehen, können sich auf die Thematik Umschulung in der Regel nicht einlassen. Für sie würde dann ihr Wertesystem (Selbsteinschätzung und Positionierung in der Gesellschaft) aus den Fugen geraten.


Gruß Matthias

Conny
21.09.2005, 14:38
Na toll, ein "nein" wäre mir echt lieber gewesen. Kannst Du mir auch verraten, wie hoch die Chancen stehen, solche Leute eines Besseren zu belehren? Oder sind die alle beratungsresistent? Wie geht man mit der Ignoranz um? Bei dem ganzen hin und her habe ich natürlich so meine Bedenken, denn wie wir wissen werten Lehrer ja viele Dinge oft als persönlichen Angriff - obgleich dies nicht so ist.

Frank ULH, IRS
21.09.2005, 17:21
Ich denke, du mußt dich damit abfinden, das gerade hier in Deutschland das Thema Linkshändigkeit bzw. Rückschulung nicht so gerne gesehen wird. Ich habe das bei meiner Ärtzin erlebt, deren Kollegin, die auch die Praxis mit führt sagte mir nur was das den bringen soll mit meiner Rückschulung, und brachte irgend ein fadescheiniges Argument. Besonders unseren ach so tollen Pädagogen / Lehrer sind da sehr uneinsichtig, sie das andere Extrem PISA Studie, da wird was palavert von Fördern und Fordern, aber ausser das die Damen und Herren Pädagogen die Kinder noch mehr Fordern (anstatt Fördern)tut sich nichts.


Viele unser Landsleute denken halt verstaubt: Linkshänder = schlecht / doof / nicht normal usw.


Wie sagt der Spanier zu uns: Querköpfe !


Gruß


Frank

Winija, IRS
21.09.2005, 17:56
Hallö'chen !


Ich würde gar nicht so pessimistisch und resigniert an die ganze Sache heran gehen. Mal ehrlich, wir LH, ULH, IRS'ler usw. wissen doch eigentlich, wie es "da draußen" abläuft, welche Einstellungen und Haltungen in der Gesellschaft, bei vielen Ärzten und Pädadagogen, ja selbst in der lieben Verwandschaft vorherrschen. Darauf kann ich mich als flexibler LH doch innerlich wie äußerlich einstellen. Oder etwa nicht ... *gg*?? Das setzt im Übrigen auch ein enormes Potential an Energie frei, die ich dann nämlich statt ins Ärgern und Aufreiben in das Aufspüren von kompetenter Hilfe stecken kann. Es wird auch herzlich wenig nützen, wenn ich anderen meine hohen Erwartungen überstülpe. Ich muss sie da abholen, wo sie stehen, auch wenn das auf einem ganz "besch..." niedrigen Level ist.


Galileo Galilei war seiner Zeit weit voraus und musste seinen Erkenntnissen abschwören, sonst hätte man ihn als Ketzer verbrannt. Heute treibt man's zwar nicht mehr ganz so doll, zumindest nicht in unserer Gesellschaft.

Versucht's halt mit kleinen Schritten, mit Schachzügen ... wie war das: LH sind gute Strategen !!!?


Sperrt eure Augen und Ohren durch, benutzt euren Mund zum Fragen und ihr werdet sehr schnell an kompetente und informierte Leute geraten, die euch unterstützen und GUT beraten. Reduziert den Energiefluss, der zu Leuten hinfließt, die euch weder wirklich zuhören (wollen oder können) oder euch nur Knüppel zwischen die Beine werfen. Ihr habt die Wahl! Und wenn ihr wisst, dass ihr die Wahl habt, fühlt ihr euch auch nicht als Opfer. Werdet zum Täter eures eigenen Erfolges.


So, das musste ich mal loswerden.


Wendet euch z.B. an einen LHB in eurer Nähe. In der Regel hat er/ sie ein funktionierendes Netz mit kooperierenden Psychologen, Pädagogen, Ergotherapeuten aufgebaut. Baut euch auch ein solches Netz, z.B. eine Elterninitiative mit betroffenen Eltern oder ähnliches. Nutzt doch eure Kreativität.


Und vor allem, haut euch die Energie nicht ständig selber raus, sondern rein !

Dreht den Spieß um ... lasst die Lehrer ihre Ansichten fachlich fundiert begründen, fragt nach Studienergebnissen und wissenschaftlichen Grundlagen, auf die sie ihre Aussagen stützen. Bringt sie pädagogisch liebevoll in Zugzwang. Und ... Lächeln, nicht jammern.


Schöne Grüße von Winija.

Gast
21.09.2005, 18:18
Hallo Matthias.


>>Hallo Ihr Lieben,

>>da bin ich wieder mit meinen Problemchen. Gestern Abend hatte ich nun das Gespräch mit der Lehrerin. Mein Eindruck - wir treten auf der Stelle, wirkliche Vorschläge aus pädagogischer Sicht, wie man nun mit der Langsamkeit des Kindes umgehen will, blieben aus. Ich habe nun die LH-Beraterin gebeten, sich mit der Schule in Verbindung zu setzen. Was mich jedoch innerlich aufhören lies, war der Einwand der Lehrerin, das die LH-Beraterin ja kein Ärztin bzw. Psychologin sei. Allein daran merkt man, dass man sich bislang mit der Thematik nicht auseinandergesetzt hat. Das finde ich richtig schade. Es findet ein Wertung statt, obgleich man diese Person noch nicht kennt.

>>In diesem Zusammenhang eine Frage an Matthias. Ist man Dir auch schon mit solchen Zweifeln entgegengetreten. Hast Du das auch schon erlebt, dass Lehrer an Deine Fähigkeiten zweifeln, da du kein Arzt bist?


> Ja!!


Armer Matthias, da machte echt was mit - kann ich mir sehr gut vorstellen. Wenn ich bedenke, wie ich schon immer anecke, berichte ich von meinen Umschulungsfolgen und der ganzen Problematik. Das mindeste ist immer die Frage: „Meinst Du nicht, das Du da ganz erheblich übertreibst? Was Du beschreibst ist doch ganz normal.“ Kunststück, bei 40% Umgeschulten sind deren Symptome schon lange normal und werden sogar von Ärzten übergangen. Froh darf sein, wer nicht mit ihnen zu kämpfen und wer sie hat, soll sich gefälligst nicht so anstellen, zusammenreißen oder hat einfach zu wenig geübt. In jedem Falle ist er immer selber schuld.


> Die Thematik Linkshändigkeit sei medizinisch nicht erwiesen, usw.

Außerdem gebe es ja auch Beidhänder oder Personen mit wechseldem Handgebrauch, die ja auch keine Probleme haben/hätten

Linkshändige die Kinder und/oder Erwachsenen sollen sich nicht so anstellen!

Man kann ja nicht alles auf die Linkshändigkeit schieben!


Genau so!


> Siehe auch einige Beiträge hier im Forum, zum Thema Beidhänder.

Schon aufgefallen, die meisten Beiträge der Zweifler kommen von Frauen und in den Kindergärten und Grundschulen arbeiten in der Regel Frauen.


Könnte das aber nicht auch vielleicht nur daran liegen, dass sich immer noch vor allem Frauen um die Kinderbetreuung kümmern?


> Das Gehirn einer Frau unterscheidet sich vom Gehirn eines Mannes. Mädchen/Frauen können die Umschulungsfolgen besser kompensieren. Beim Mann/Jungen sind die Umschulungsfolgen und Probleme intensiver.


Das sehe ich ein wenig differenzierter. Ich meine ganz so pauschal kann man das nicht sagen.


Forschungsergebnisse nach denen sich das Gehirn von dem eines Mannes unterscheidet habe ich auch schon einige gelesen. Meiner Erfahrung und Auffassung nach ist da auch etwas dran.

Nun habe ich aber des öfteren und in letzter Zeit immer häufiger und nun schon in beiden letzten Beiträgen, die ich von Dir las Deine Theorie gelesen, wonach Deiner Meinung nach Mädchen und Frauen angeblich besser Umschulungsfolgen kompensieren könnten. Ich habe mich mehrfach gefragt, worauf Du dabei hinaus zielen möchtest. Ich bezog es bisher immer nur auf Deine umschulungsbedingte Legasthenie. Aber dahinter verbirgt sich bei Dir anscheinend ein ganzer Berg von Vermutungen.

Ich persönlich erachte meine Umschulungsfolgen als derart massiv und gravierend, dass ich sie schlichtweg nicht mehr aushalten konnte und sogar mein Leben beenden wollte, hätte ich in einer Rückschulung nicht Hoffnung auf nur ein wenig Besserung gesehen! Allerdings muss ich betonen, dass ich Pseudorechtshänderin war und ähnlich massive typische Umschulungserscheinungen in vergleichbarer Intensität und Umfang bisher nur bei ebensolchen Pseudorechtshändern, deren Pseudorechtshändertum denn auch von Linkshänderberatern bestätigt wurde, erkennen konnte (nebenbei, bisher halten sich trotzdem all jene immer noch felsenfest für RH, es ist einfach nicht zu fassen). Und, tatsächlich, von allen ULHs, die ich bisher kennen gelernt habe, also solchen die von ihrer Umschulung wissen, sind die männlichen dem Anschein nach mehr betroffen. Nur, Legastheniker konnte ich bisher unter den besagten männlichen ULH nicht finden. Wohl aber kenne ich nun eine URH, die Legasthenikerin mit mir allzu vertrautem typischem Bild ist. Ich war übrigens auch Legasthenikerin, auch musikalische Legasthenikerin. Ich litt sehr darunter, Lesen und Schreiben war mir ein Graus und Vorlesen die reinste Katastrophe. Das noch bis zu meiner Rückschulung. Es war wirklich f ü r c h t e r l i c h !

Nun ist das Vorlesen schon ganz erheblich besser, meine Wort- und Buchstabenverdrehungen auch - da kann ich vollauf zufrieden sein! (((-:

Auch meine Wortfindungsschwierigkeiten sind erheblich besser geworden - vielleicht werde ich doch noch mal immerhin ein wenig des Englischen mächtig (was habe ich immer umsonst gebüffelt!). Das Schreiben ist unvergleichlich flüssiger geworden, wenngleich ich dafür immer noch eine halbe Ewigkeit brauche, auch handschriftlich.


Also, Deine These, Männer/Jungen könnten die Umschulungsfolgen weniger kompensieren, bin ich trotz allem sehr skeptisch gegenüber, denn ich vermute, dass solcherlei Beobachtungen ihre Wurzeln auch in der gesellschaftlichen Rolle des Jungens und des Mannes haben könnten. Meiner Beobachtung nach macht es tatsächlich einen erheblichen Unterschied, unter welchem Druck Umschulung statt findet. Ich bin eine ehemalige Pseudorechtshänderin, und habe mich laut meiner Mutter obwohl nach meiner Geburt eine ganz eindeutige Linkshänderin, schon in den ersten Jahren selber umgeschult. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass man mich umgeschult hat, auch habe ich erst in der 5. Klasse erfahren, dass es Linkshändigkeit überhaupt gibt. Was ich damit sagen möchte ist, dass ein zur Umschulung dazukommender enormer innerer Druck (für Stimmungen anderer und deren auch allerkleinsten Erwartungshaltung mir gegenüber war ich immer übermäßig sensibel und meinte diesen immer entsprechen oder entgegenwirken zu müssen), mindestens ebenso schädlich sein kann, wie ein äußerer Druck. Mädchen wird allgemein sehr viel nachgesehen, Jungs müssen sich weit mehr behaupten. Ich meine, das kann auch ein sehr entscheidender Faktor für die Umschulungsfolgen sein. Mein Vater war/ist übrigens sehr emanzipiert, ebenfalls Pseudorechtshänder und hat mich wie einen Jungen erzogen.


> Gerade Personen, die sich als Misch-/Beidhänder sehen, können sich auf die Thematik Umschulung in der Regel nicht einlassen. Für sie würde dann ihr Wertesystem (Selbsteinschätzung und Positionierung in der Gesellschaft) aus den Fugen geraten.


Richtig. So erlebe ich das auch. Das kommt einer Infragestellung der eigenen Identität und überhaupt der gesammten Realität gleich.

Ich weiß, was das bedeutet, ich bin nach der Erkenntnis der Umschulungsproblematik und meiner Selbstbetroffenheit erst einmal psychisch wie körperlich komplett zusammen gebrochen. Dieses nicht Erkennen wollen ist im Grunde nichts anderes, als ein Selbstschutz. Man ist für das Erkennen also offenbar erst dann wirklich bereit, wenn man für sich keinen anderen Ausweg mehr sieht. Erst dann kann man auch wirklich bereit sein für den heftigen Weg der Rückschulung. Und was der bedeutet, können wirklich nur diejenigen weitestgehend nachvollziehen, die ihn selber gehen. In der Zeit ist Unverständnis anderer und das weissmachenwollen, man würde in allem übertreiben leider der tägliche Begleiter, auch wenn es niemandem verborgen bleiben kann, durch welche Entwicklung man geht.


Lieben Gruß

Gast
21.09.2005, 18:28
Hallo Winija,


Ja, exakt so! Behalte Dir Deinen Optimismus, er wird Dir sehr, sehr förderlich sein und er tut auch anderen gut.


Ich bewundere, wie frei Deine Gedanken fließen und wie locker Du sie niederschreiben und Du dadurch reagieren kannst!!!


Lieben Gruß

MatthiasW
22.09.2005, 09:38
Hallo "Lieben Gruß",


>Armer Matthias, da machte echt was mit – kann ich mir sehr gut vorstellen. Wenn ich bedenke, wie ich schon immer anecke, berichte ich von meinen Umschulungsfolgen und der ganzen Problematik. Das mindeste ist immer die Frage: „Meinst Du nicht, das Du da ganz erheblich übertreibst? Was Du beschreibst ist doch ganz normal.“ Kunststück, bei 40% Umgeschulten sind deren Symptome schon lange normal und werden sogar von Ärzten übergangen. Froh darf sein, wer nicht mit ihnen zu kämpfen und wer sie hat, soll sich gefälligst nicht so anstellen, zusammenreißen oder hat einfach zu wenig geübt. In jedem Falle ist er immer selber schuld.


Schön beschrieben!




>> Siehe auch einige Beiträge hier im Forum, zum Thema Beidhänder.

>Schon aufgefallen, die meisten Beiträge der Zweifler kommen von Frauen und in den Kindergärten und Grundschulen arbeiten in der Regel Frauen.

>Könnte das aber nicht auch vielleicht nur daran liegen, dass sich immer noch vor allem Frauen um die Kinderbetreuung kümmern?

>> Das Gehirn einer Frau unterscheidet sich vom Gehirn eines Mannes. Mädchen/Frauen können die Umschulungsfolgen besser kompensieren. Beim Mann/Jungen sind die Umschulungsfolgen und Probleme intensiver.

>Das sehe ich ein wenig differenzierter. Ich meine ganz so pauschal kann man das nicht sagen.


Du hast recht, aber ich kann nicht in einer Antwort auf einen Beitrag immer ganze Referate die das Theme von allen Seiten beleuchten schreiben. Dazu fehlt mir die Zeit und ich schreibe auch nicht schnell genug (ca. 130 Anschläge pro Minute, und die Fehler muss ich auch noch korrigieren).


>Forschungsergebnisse nach denen sich das Gehirn von dem eines Mannes unterscheidet habe ich auch schon einige gelesen. Meiner Erfahrung und Auffassung nach ist da auch etwas dran.

>Nun habe ich aber des öfteren und in letzter Zeit immer häufiger und nun schon in beiden letzten Beiträgen, die ich von Dir las Deine Theorie gelesen, wonach Deiner Meinung nach Mädchen und Frauen angeblich besser Umschulungsfolgen kompensieren könnten. Ich habe mich mehrfach gefragt, worauf Du dabei hinaus zielen möchtest. Ich bezog es bisher immer nur auf Deine umschulungsbedingte Legasthenie. Aber dahinter verbirgt sich bei Dir anscheinend ein ganzer Berg von Vermutungen.


Ich möchte damit nicht sagen, wie du es ja weiter unten auch aufführst, das es Frauen und Mädchen generell besser mit den Umschulungsfolgen umgehen können.

Ich kenne auch Beispiel wie in deinem Fall.

Ich stelle in der Beratung aber fest, das es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.

Auch in der Art der Herangehensweise an eine Rückschulung.

Frauen sind eher bereit sich Hilfe zuholen und über ihre Probleme auszutauschen als Männer (Der einsame Reiter, was mich nicht kaput macht macht mich stärker Typ.).

Diese Erfahrungen habe ich nicht nur bei meiner LH-Beratung gemacht, sondern auch beim Radfahrtraining für Erwachsene, die in ihrer Jugend und Kindheit das Fahrradfahren nicht gelernt haben. Ca. 95% der Teilnehmer sind Frauen.


>Ich persönlich erachte meine Umschulungsfolgen als derart massiv und gravierend, dass ich sie schlichtweg nicht mehr aushalten konnte und sogar mein Leben beenden wollte, hätte ich in einer Rückschulung nicht Hoffnung auf nur ein wenig Besserung gesehen! Allerdings muss ich betonen, dass ich Pseudorechtshänderin war und ähnlich massive typische Umschulungserscheinungen in vergleichbarer Intensität und Umfang bisher nur bei ebensolchen Pseudorechtshändern, deren Pseudorechtshändertum denn auch von Linkshänderberatern bestätigt wurde, erkennen konnte (nebenbei, bisher halten sich trotzdem all jene immer noch felsenfest für RH, es ist einfach nicht zu fassen). Und, tatsächlich, von allen ULHs, die ich bisher kennen gelernt habe, also solchen die von ihrer Umschulung wissen, sind die männlichen dem Anschein nach mehr betroffen. Nur, Legastheniker konnte ich bisher unter den besagten männlichen ULH nicht finden. Wohl aber kenne ich nun eine URH, die Legasthenikerin mit mir allzu vertrautem typischem Bild ist. Ich war übrigens auch Legasthenikerin, auch musikalische Legasthenikerin. Ich litt sehr darunter, Lesen und Schreiben war mir ein Graus und Vorlesen die reinste Katastrophe. Das noch bis zu meiner Rückschulung. Es war wirklich f ü r c h t e r l i c h !

>Nun ist das Vorlesen schon ganz erheblich besser, meine Wort- und Buchstabenverdrehungen auch – da kann ich vollauf zufrieden sein! (((-:

>Auch meine Wortfindungsschwierigkeiten sind erheblich besser geworden – vielleicht werde ich doch noch mal immerhin ein wenig des Englischen mächtig (was habe ich immer umsonst gebüffelt!). Das Schreiben ist unvergleichlich flüssiger geworden, wenngleich ich dafür immer noch eine halbe Ewigkeit brauche, auch handschriftlich.

>Also, Deine These, Männer/Jungen könnten die Umschulungsfolgen weniger kompensieren, bin ich trotz allem sehr skeptisch gegenüber, denn ich vermute, dass solcherlei Beobachtungen ihre Wurzeln auch in der gesellschaftlichen Rolle des Jungens und des Mannes haben könnten.


Diese Thematik spielt auch eine Rolle, und darf nicht außer Acht gelassen werden!! Danke für die Ergänzung!


>Meiner Beobachtung nach macht es tatsächlich einen erheblichen Unterschied, unter welchem Druck Umschulung statt findet.


Siehe eben da!


>Ich bin eine ehemalige Pseudorechtshänderin, und habe mich laut meiner Mutter obwohl nach meiner Geburt eine ganz eindeutige Linkshänderin, schon in den ersten Jahren selber umgeschult. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass man mich umgeschult hat, auch habe ich erst in der 5. Klasse erfahren, dass es Linkshändigkeit überhaupt gibt. Was ich damit sagen möchte ist, dass ein zur Umschulung dazukommender enormer innerer Druck (für Stimmungen anderer und deren auch allerkleinsten Erwartungshaltung mir gegenüber war ich immer übermäßig sensibel und meinte diesen immer entsprechen oder entgegenwirken zu müssen), mindestens ebenso schädlich sein kann, wie ein äußerer Druck. Mädchen wird allgemein sehr viel nachgesehen, Jungs müssen sich weit mehr behaupten. Ich meine, das kann auch ein sehr entscheidender Faktor für die Umschulungsfolgen sein. Mein Vater war/ist übrigens sehr emanzipiert, ebenfalls Pseudorechtshänder und hat mich wie einen Jungen erzogen.

>> Gerade Personen, die sich als Misch-/Beidhänder sehen, können sich auf die Thematik Umschulung in der Regel nicht einlassen. Für sie würde dann ihr Wertesystem (Selbsteinschätzung und Positionierung in der Gesellschaft) aus den Fugen geraten.

>Richtig. So erlebe ich das auch. Das kommt einer Infragestellung der eigenen Identität und überhaupt der gesammten Realität gleich.

>Ich weiß, was das bedeutet, ich bin nach der Erkenntnis der Umschulungsproblematik und meiner Selbstbetroffenheit erst einmal psychisch wie körperlich komplett zusammen gebrochen. Dieses nicht Erkennen wollen ist im Grunde nichts anderes, als ein Selbstschutz. Man ist für das Erkennen also offenbar erst dann wirklich bereit, wenn man für sich keinen anderen Ausweg mehr sieht. Erst dann kann man auch wirklich bereit sein für den heftigen Weg der Rückschulung. Und was der bedeutet, können wirklich nur diejenigen weitestgehend nachvollziehen, die ihn selber gehen. In der Zeit ist Unverständnis anderer und das weissmachenwollen, man würde in allem übertreiben leider der tägliche Begleiter, auch wenn es niemandem verborgen bleiben kann, durch welche Entwicklung man geht.


Wir können nur denen helfen, die ihre Problematik erkennen und akzeptieren und die sich dabei helfen lassen, sich selbst zu helfen!


Gruß Matthias

Gast
22.09.2005, 11:28
Hallo Matthias.


>>Das sehe ich ein wenig differenzierter. Ich meine ganz so pauschal kann man das nicht sagen.

> Du hast recht, aber ich kann nicht in einer Antwort auf einen Beitrag immer ganze Referate die das Theme von allen Seiten beleuchten schreiben. Dazu fehlt mir die Zeit und ich schreibe auch nicht schnell genug (ca. 130 Anschläge pro Minute, und die Fehler muss ich auch noch korrigieren).


Da das Schreiben und Formulieren eigener Gedanken, vor allem, wenn sie linkshändertypisch derartig komplex sind, auch noch immer einen ganz erheblichen Aufwand für mich darstellt, zusätzlich noch das Fehler, Verdrehungen und Auslassungen Korrigieren, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Es war übrigens nicht so, dass ich Dir nicht eine differenziertere Betrachtungsweise zugetraut hätte. Ganz und gar nicht! Mir haben nur ganz entscheidende Punkte gefehlt. Ich hoffe, ich konnte sie wenigstens zum Teil ergänzen, wenn man mir in meinen Ausführungen überhaupt folgen konnte. Ist schon sehr komplex, das Thema.


> Ich möchte damit nicht sagen, wie du es ja weiter unten auch aufführst, das es Frauen und Mädchen generell besser mit den Umschulungsfolgen umgehen können.

Ich kenne auch Beispiel wie in deinem Fall.

Ich stelle in der Beratung aber fest, das es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.


Ja, auch das halte ich für möglich.


> Auch in der Art der Herangehensweise an eine Rückschulung.

Frauen sind eher bereit sich Hilfe zuholen und über ihre Probleme auszutauschen als Männer (Der einsame Reiter, was mich nicht kaput macht macht mich stärker Typ.).


Na und genau in diesen Punkten handle ich demnach absolut männlich. Dein letzter Spruch war mein Lebensmotto, habe ich von meinem ULH-Opa und PseudoRH-Vater übernommen. Und das Hilfe holen oder annehmen können erlerne ich jetzt erst ganz mühsam. Übrigens konnte ich umgeschult auch nur mit Frauen, die mir ganz ähnlich waren, also harte Kämpferinnen, Feministinnen, immer nach dem Motto: “Selbst ist die Frau!“. Mensch, mit dieser Einstellung haben sich die Frauen selber schon auch mächtig viel verbockt und müssen es wieder selber ausbügeln. Sie haben sich zur Eierlegendenwollmilchsau gemacht, deren Leistungen für Einappelundeinei zu haben ist. Aber das nur am Rande.


>> Also, Deine These, Männer/Jungen könnten die Umschulungsfolgen weniger kompensieren, bin ich trotz allem sehr skeptisch gegenüber, denn ich vermute, dass solcherlei Beobachtungen ihre Wurzeln auch in der gesellschaftlichen Rolle des Jungens und des Mannes haben könnten.

> Diese Thematik spielt auch eine Rolle, und darf nicht außer Acht gelassen werden!! Danke für die Ergänzung!

>>Meiner Beobachtung nach macht es tatsächlich einen erheblichen Unterschied, unter welchem Druck Umschulung statt findet.

> Siehe eben da!


Eben


> Wir können nur denen helfen, die ihre Problematik erkennen und akzeptieren und die sich dabei helfen lassen, sich selbst zu helfen!


Exakt.


Grüße zurück! (-:

Frank ULH, IRS
23.09.2005, 14:04
Jau Winija, ich stimme dir voll zu (-: man sollte es nicht so verbissen sehen.


Gruß


Frank

Lotteflue
25.09.2005, 12:45
Hi Conny


>da bin ich wieder mit meinen Problemchen. Gestern Abend hatte ich nun das Gespräch mit der Lehrerin. Mein Eindruck - wir treten auf der Stelle, wirkliche Vorschläge aus pädagogischer Sicht, wie man nun mit der Langsamkeit des Kindes umgehen will, blieben aus. Ich habe nun die LH-Beraterin gebeten, sich mit der Schule in Verbindung zu setzen.


Nicht ankündigen und "sich in Verbindung setzen" lassen, gleich mit ins Gespräch reinnehmen (ohne Ankündigung) und basta. Da helfen nur noch Taten!


>Was mich jedoch innerlich aufhören lies, war der Einwand der Lehrerin, das die LH-Beraterin ja kein Ärztin bzw. Psychologin sei.


Ja ;-) Der Gott in Weiss hat immer Recht, niemand sonst.......


>Allein daran merkt man, dass man sich bislang mit der Thematik nicht auseinandergesetzt hat. Das finde ich richtig schade.


Frau Sattler ist doch Dr. oder? Wenn die LHB dann das sagt, was im Dr.Sattlerbuch steht hat die Lehrerin dem schliesslich zu glauben *g*

Also Sattlerbuch besorgen und die LHB mit Lehrerin und dir zu einem Termin koordinieren und ab gehts :-)


>Es findet ein Wertung statt, obgleich man diese Person noch nicht kennt.


Das ist immer nett....

Aber du hast den "Trumpf" in der Hand Frau Sattler ist Doktorin.

Was sagt die Lehrerin dazu ;-)?


Nicht unterkriegen lassen!

Lotteflue

Anne
08.10.2005, 14:48
>Hallo Ihr Lieben,

>da bin ich wieder mit meinen Problemchen. Gestern Abend hatte ich nun das Gespräch mit der Lehrerin. Mein Eindruck - wir treten auf der Stelle, wirkliche Vorschläge aus pädagogischer Sicht, wie man nun mit der Langsamkeit des Kindes umgehen will, blieben aus. Ich habe nun die LH-Beraterin gebeten, sich mit der Schule in Verbindung zu setzen. Was mich jedoch innerlich aufhören lies, war der Einwand der Lehrerin, das die LH-Beraterin ja kein Ärztin bzw. Psychologin sei. Allein daran merkt man, dass man sich bislang mit der Thematik nicht auseinandergesetzt hat. Das finde ich richtig schade. Es findet ein Wertung statt, obgleich man diese Person noch nicht kennt.

>In diesem Zusammenhang eine Frage an Matthias. Ist man Dir auch schon mit solchen Zweifeln entgegengetreten. Hast Du das auch schon erlebt, dass Lehrer an Deine Fähigkeiten zweifeln, da du kein Arzt bist?

>Liebe Grüße Conny


Hallo Conny,

habe genau die gleiche Erfahrung machen müssen. Meine Tochter schreibt jetzt schon fast ein Jahr mit links, sie ist acht Jahre alt und hatte ursprünglich angefangen mit rechts zu schreiben. Warum weiß ich nicht. Sie hat sich toll angestellt und die Rückschulung ging schnell voran. Unsere LH-Beraterin hat uns toll unterstützt, nur die Lehrerin hat mir mehrmals gesagt, ich solle doch alles beim Alten lassen und auch als unsere echt tolle LH-Beraterin der guten Frau einen Brief geschrieben hat und auch ein Gespräch angeboten hat, habe ich nur zu hören bekommen, das solche Berater und Lehrer wohl immer verschiedener Meinung sein werden (so sagte die Lehrerin). Meine Tochter hat es trotzdem geschafft. Nur leider kann sie bisher nur Druckschrift, d.h. sie kann auch Schreibschrift mit links, es dauert nur länger und so kommt sie im Unterricht nicht mit. Die Lehrerin drängelt nun, sie hätte jetzt lange genug Rücksicht genommen und meine Tochter müsse nun endlich mehr mit der Schreibschrift schreiben. Meine Tochter hat damit aber noch ihre Probleme und blockt ab. Die LH-Beraterin sagt, ich solle sie schreiben lassen wie sich möchte, um die super Erfolge nicht zu gefährden. Sie muß selbst ihr Tempo finden und überhaupt wäre es für LH mit der Druckschrift einfacher. Ich hänge also wieder dazwischen und kämpfe zur zeit dafür, das meine Tochter schreiben darf wie sie möchte, Hauptsache deutlich, möglichst richtig und vor allem mit LINKS.

Also, halt dich tapfer.

Lieber Gruß Anne

Tilman
09.10.2005, 13:46
Anne schrieb

> Die Lehrerin drängelt nun, sie hätte jetzt lange genug Rücksicht genommen und meine Tochter müsse nun endlich mehr mit der Schreibschrift schreiben.<

Drängelnden Lehrern muß gesagt werden "hier wird nicht gedrängelt". Das ist eins der allerunhöflichsten Verhaltensweisen, drängeln. Bah.

Wer bestimmt denn was "jetzt lange genug" ist, doch nicht die Person die _keinen_ Prozess zu durchlaufen hat, oder? Hinter diesem Ausspruch liegt Machtgehabe und eine vollkommen unzeitgemäße Geringschätzung, so als wenn Kinder keine Eigendynamik hätten und nur spuren und sich anpassen müssten.

Mann bin ich froh, daß meine kids von solch einem Schwachsinn verschont geblieben sind.


T.

Conny
10.10.2005, 08:40
Hallo Anne,

schade, dass du die gleichen Erfahrungen machen musstest. Seit dem Chris nun den graphomotorischen Schreibkurs besucht, schöpfe ich immer mehr Kraft, da man dort ja auch auf Eltern mit ähnlichen Problemen trifft. Dazu kommt, dass Chris hoch motiviert ist (zur Zeit). Er schreib täglich sehr viel, ohne ihn daran erinnern zu müssen. Seit einer Woche schreibt Chris Schreibschrift. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass es grauenvoll aussehen würde. Verwundert waren wir jedoch alle, dass es sehr sauber und ordentlich ist. Er hat mit rechts schon eine ganz tolle Handschrift und wir hatten bislang immer bedenken, dass er keinen Spaß mehr daran hat, wenn die linke Hand nicht genau so sauber schreibt. Wie gesagt, im Moment schreibt er super. Gut - Geschwindigkeit ist etwas anderes, aber mit der rechten Hand ist er ja auch nicht wirklich schnell. Außerdem ist das im Moment auch nicht wichtig.


>Also, halt dich tapfer.


Ja, das versuche ich ohne Ende. Am Freitag ist das Gespräch mit der LHB und der Lehrerin. Mal sehen was dann aus dem Ganzen wird. Ich weiß, es wird nicht funktionieren. Die Lehrerin ist leider sehr unehrlich in vielen Aussagen und spielt ein Spiel. Aber es ist die letze Chance es in Ruhe zu klären. Aber schauen wir mal - vielleicht gibt es ja noch Wunder?

Liebe Grüße Conny

Anne
10.10.2005, 17:46
Hallo Conny,

ist doch super, das ihr ein Gespräch zusammen hinbekommt. Maries Lehrerin lehnt das leider bisher total ab. Sie hat heute ein Diktat wieder bekommen und hat im gesamten Diktat Text nicht einen Fehler gemacht. Nur unten drunter sollten die Kinder "Fehler:" schreiben und sie hat "Feler:" geschrieben. Die Lehrerin hat ihr sofort einen Fehler angestrichen und "nur" eine zwei gegeben. Nicht mal eine 1- oder 2+. Marie war total fertig. Sie hätte sich doch soviel Mühe gegeben. Ich habe sie zwar etwas aufrichten können, aber mich hat es auch geärgert. Wieso müssen eigentlich Studenten, die auf Lehramt studieren keine psychologischen Test machen, wo sie erstmal Feingefühl beweisen müssen? wäre doch mal eine Maßnahme.

Viel Glück für Euer Gespräch.

Liebe Grüße Anne

Conny
11.10.2005, 08:12
Hallo Anne,

auch wenn wir einen Termin mit der Lehrerin hinbekommen haben - muss ich dir leider mitteilen, dass ich immer noch nicht daran glaube, dass dieser Termin etwas positiv bewegt. Der Grund meiner Zweifel liegt darin, dass die Lehrerin sich lediglich eine halbe Stunde Zeit dafür nimmt. Sie hat den Termin so knapp gelegt, obgleich sie weiß, dass die LHB einen darauf folgenden Termin hat. Und wenn jemand nur eine halbe Stunde Zeit dafür einräumt - glaube ich, es ist ihm nicht wirklich wichtig. Dazu kommt, dass Chris mir gestern erzählte, dass er glaubt Frau Müller könne ihn nicht leiden. (andere werden für Zusatzaufgaben gelobt, er nie)

Was mich jedoch aufhorchen lies war die Frage: "Mama, wenn ich sitzen bleibe, habe ich dann auch noch Frau Müller?". Ich habe ihm erklärt, dass dies nicht sein kann, da er ja dann in eine andere Klasse kommen würde. Den Gesichtsausdruck, den ich dann sah - schockierte mich. Ich habe ihm aufgrund seines Gesichtsaudruckes noch gesagt: "Diesen Gedanken denkst du bitte nicht zu Ende."

Es ist schon schlimm, wenn ein 7-jähriger solche Gedanken hegt. Ich hoffe nur, dass wir es immer schaffen werden, ihn so zu stärken, dass er nicht zu solchen Methoden greifen muss.

Genau so ist es natürlich, wenn ein Kind, wie deine Tochter, für einen Fehler gleich eine 2 bekommt. Es natürlich eine Frage, wie das in der Schule geregelt wurde. Ich weiß, aus meiner Zeit als Elternratsvorsitzende, dass es immer Beschlüsse gab, die regelten, bei wie vielen Fehlern - welche Note fällig ist. Auf der anderen Seite - hat ein Lehrer natürlich immer genug Spielraum und wenn ich jemanden motivieren will, bekomme ich das als Lehrer auch hin. Nicht um sonst gibt es Wörter wie: "Ermessensfrage".

Schade nur, dass Lehrer oft nicht genut motivieren.

Liebe Grüße Conny

Anne
11.10.2005, 11:48
Hallo Conny,

ja diesen Ermessensspielraum vermisse ich bei der Lehrerin sehr. Übrigens wollte meine Tochter auch die Klasse wechseln. Aus dem gleichen Grund, sie glaubt die Lehrerin kann sie nicht leiden. Ich habe versucht bei einem Gespräch mit dem Schulleiter und der Lehrerin dies zu erreichen. Das Marie in die Nachbarklasse kommt. Allerdings ohne Erfolg. Der Schulleiter hat dies abgelehnt. Man müsse der Lehrerin eine Chance geben Dinge besser zu machen. Sie war sehr vor den Kopf gestoßen, als ich ihr sehr direkt gesagt habe, was ich von alldem halte. Nun gibt sie sich mal mehr Mühe, mal weniger. Wir wohnen leider so richtig auf dem Land und hier gibt es keine Waldorf oder Montessori Schulen. Habe oft gehört, das die Kinder, gerade welche mit kleinen Schwierigkeiten, viel besser aufgehoben sind. Würde meine Tochter sofort wechseln lassen, wenn ich die Möglichkeit hätte.

Eine halbe Stunde ist tatsächlich wenig Zeit. Aber immerhin besser als gar nichts. Kopf hoch, vielleicht reicht die Zeit um zumindest etwas mehr Verständnis zu erreichen. Das wäre ja schon was. Ich weiß nicht, wie das bei Euch geregelt ist, aber wenn Dein Sohn schon so doch extreme Gedankengänge hat, hast Du mal dran gedacht ihn in die Nachbarklasse wechseln zu lassen? Oder gar die Schule zu wechseln?

Lieber Gruß Anne

Conny
11.10.2005, 13:59
Hallo Anne,

die Schule hat Christ erst ein viertel Jahr vor Schuljahresende gewechselt. Mit tollen Erfolgen. Leider wechselte die Klassenlehrerin zu Beginn des neuen Schuljahres. Seine (ganz tolle Lehrerin) übernahm eine der ersten Klassen. Die neue Lehrerin ist neu an der Schule. Anfänglich dachte ich, man sollte ihr eine Chance geben - aber im Moment denke ich eher, das sie sich nie ändern oder anpassen wird. Klassenwechsel ist nicht möglich, da es im Bereich der dritten Klasse nur eine Klasse gibt. Ein erneuter Schulwechsel kommt für uns nicht in Frage, da Chris sich ansonsten sehr wohl fühlt dort.

Bis dann

Gruß Conny