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Vollständige Version anzeigen : Händigkeitstest ohne eindeutiges Ergebnis


Joan
23.08.2005, 07:38
Hallo Zusammen ,


Ich habe während meines Deutschlandurlaubes nun einen Händigkeitstest bei meiner Tochter Alina (dreieinhalb Jahre ) durchführen lassen. Leider hatte die Linkshänderberaterin in Wuppertal zur gleichen Zeit Urlaub wie ich und somit habe ich den Test in einer Ergopraxis durchführen lassen.

Leider bin ich immer noch nicht schlauer als vorher, denn auf mehr als 60 % Linkshändigkeit wollte sich der Ergotherapeut nicht festlegen lassen. Die Füssigkeit schätzt er mit 90 % auf links ein, aber das lässt ja leider nicht auf die Händigkeit schliessen.

Alina hantiert nach wie vor mit beiden Händen. Es kam vor das sie erst eine Tätigkeit mit rechts und dann wiederum mit links gemacht hat und andersherum.

Der Ergotherapeut sagte mir jedoch , das ein rechtshändiges Kind verschiedene Tätigkeiten, die Alina mit links ausführt, sicher nicht mit links tun würde.

Er meinte auch, das Kinder in diesem Alter noch Probleme mit der Überkreuzung der Mittellinie hätten und daher sowieso häufig den Handgebrauch wechseln würden.

Wir haben insgesamt 3 Einheiten gemacht und zusätzlich ein Vor und Abschlussgespräch.

Ich habe jedoch den Eindruck gehabt, das sich der Ergotherapeut nach der ersten Stunde Test auf ein anderes Thema konzentrierte, denn er teilte mir im Abschlussgespräch mit, das er glaube bei Alina Symptome für eine Störung des taktilen Reizes bemerkt zu haben. Eine Verhaltensstörung wäre im allerdings nicht aufgefallen. Das wäre ungewöhnlich.

Nachdem ich mich im Internet ein wenig näher mit dem Thema beschäftigt habe, glaube ich aber nicht das dies zuftrifft. Alina ist zwar bezüglich Schmutz an Händen und Füssen etwas empfindlich, jedoch nicht übermässig reinlich, noch hat sie Berührungsängste. Zumindest im Moment noch nicht.


Einen Rat wie ich mich nun verhalten solle in Hinsicht auf Alinas Einschulung in die Vorschule in 3 Wochen , konnte er mir leider nicht geben. Er meinte im nächsten Jahr könne man mit Sicherheit mehr sagen.

Ich fürchte da Alina sich beim malen auf die rechte Hand stabilisiert hat ( wobei sie momentan gar nicht mehr gerne malt ganz im Gegensatz zu früher ) wird sie auch zum schreiben bzw Buchstaben malen, die rechte Hand benutzten.

Da wird doch eine evtl. Umschulung sicher vorprogrammiert sein.

Hat jemand einen Tipp für mich was ich jetzt noch tun kann ?


Viele Grüsse

Joan

Barbara
23.08.2005, 11:52
Hallo Joan.


Kann mich noch sehr gut an all deine Treats in denen es um die mögliche Linkshändigkeit deiner Tochter geht erinnern. Verstehe schon dein Dilemma, in dem du steckst. Aber, schon damals, wie jetzt hat mich deine eigenen Unsicherheit diesbezüglich schon richtig wütend gemacht. Tschuldigung, das muss ich hier jetzt mal sagen. Diese Wut richtet sich aber nicht einmal persönlich gegen dich, sondern vielmehr darauf, wie offensichtlich und wie sehr doch die Selbstsicherheit durch Umschulung gestört wird! Immer dieses "meine innere Stimme sagt mir, aber alle Andere wissen es sicher besser als ich". Das meine ich auch bei dir zu erkennen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, ich war selber umgeschult.

Mensch Joan, was machst du aber auch derart die Pferde scheu, warum gehst du nachdem der erste Termin nicht geklappt hat, nicht wenigstens zu einem anderen Linkshänderexperten, dem du wirklich vertrauen kannst, statt so einen lauen Kompromiss mit irgendeinem Ergotherapeuten zu machen?! Deine arme Tochter! So wie sie aus deinen Berichten mir rüberkommt, hat sie die typische Linkshändereigenschaft, sich gut mit sich alleine beschäftigen zu können und für sich selber experimentieren und klar kommen zu wollen, ohne sich isolieren zu wollen, welcher Gefahr man sich aber heutzutage als LH noch aussetzt, wenn man seiner Natur entsprechend agiert. Dazu kommt die Angst, sich als LH stärker zu isolieren. Könnte mir vorstellen, das es ihr sicher megapeinlich ist, welches Riesengedöhns um sie gemacht wird, und wünscht sich sicher erstmal nichts weiter, als endlich in Ruhe "Machen!" zu dürfen.

Nochmal, alles was du geschrieben hast fügt sich bei mir immer wieder nur zu einem Bild zusammen: deine Tochter ist Linkshänderin!


Abgesehen davon, hat doch auch dieser Ergotherapeut eindeutig heraus gefunden, daß deine Tochter eindeutig mehr mit links, als mit rechts hantiert. Was hattest du erwartet? Dass Umgeschulte bei solchen Tests trotzdem 100%ig alles mit links machen? Muss dich wirklich jemand bei der Hand nehmen und dir sagen, dass du so und nicht anders hundertprozentig alles richtig machst? Das kann dir doch niemand sagen, auch gibt es nie nur einen richtigen Weg. Das musst du schon für dich und deine Tochter selber heraus finden. Wieder das typisches ULH-Dilemma, mangelndes Selbstvertrauen und verqueres Denken, kann ich nur sagen! Ist schon wirklich Oberkacke!!! Joan, und damit bist du wirklich nicht alleine. Seit meiner Rückschulung reibe ich mich immer wieder mit Umgeschulten an genau diesem Punkt. Deren ständiges auf der Stelle treten ist einfach unerträglich für mich. So eine elender Mist!

Mir persönlich würde das Ergebnis des Ergotherapeuten als Linkshändigkeitsbestätigung voll reichen. Nun kannst du verkünden, dass bei dem Test die Linkshändigkeit bestätigt wurde. Wunderbar, dass er auch die Füssigkeit getestet hat! So hat sie nun die Chance, Spass beim Sport zu entwickeln, wenn von Anfang an auf ihre Füssigkeit geachtet und sie dementsprechend gefördert wird.

Ich wünsche dir und deiner Tochter alles erdenklich Gute und viel Rückrad! Enorme Power hast du, das muss ich schon sagen! Wie wäre es mit deiner eigenen Rückschulung? Womit könntest du deine Tochter in ihrer Linkshändigkeit mehr unterstützen? Schon mal daran gedacht?


Lieben Gruss, Barbara

Joan
23.08.2005, 14:01
Hallo Barbara,


Ich habe kein Problem damit zuzugeben, das ich besonders in Bezug auf dieses Thema sehr unsicher bin, weil ich weiss, was man mit einer Fehlentscheidung alles anrichten kann.


Ich habe diesen Test nicht bei irgendeinem Ergotherapeuten gemacht, sondern habe mich vorab schon erkundigt und auch mit ihm mehrere Male telefoniert. Leider sind meine Möglichkeiten aus Spanien her etwas beschränkt, zumal ich auch meinen Urlaub entsprechend planen musste. Dieser Ergotherapeut hatte früher mit der Linkshänderberatering ( nach Sattler ) zusammengearbeitet.

Auch die Linkshänderberaterin sagte mir, das es mit 3.5 Jahren noch sehr schwierig ist eine Händigkeit festzustellen.

Leider hantiert meine Tochter NICHT eindeutig mehr mit links sondern beidhändig. Aufgrund der Füssigkeit und der Tatsache das Alina Tätigkeiten mit Links ausübt, die ein 100 % RH nicht mit links ausführen würde hatte er sich von 50 zu 50 auf 60 zu 40 eingelassen.

Die meisten Kinder die getestet werden, sind zwischen 6 und 7 Jahre alt und haben natürlich eine andere Fertigkeit und ein anderes Verhalten als ein 3.5 Jahre altes Kind.

Ich denke Alina hat nicht bemerkt , das es sich um einen Händigkeitstest handelt. Für sie waren das Spielstunden, die ihr übrigens so viel Spass gemacht haben, das sie entäuscht war, als es vorbei war.

Zuhause wird vermieden über dieses Thema in ihrer Anwesenheit zu sprechen und daher ist ihr diese Problematik noch nicht bewusst.


Leider ist der Test nicht so verlaufen, wie ich es mir gewünscht habe, daher wird mir wohl erst mal nichts anderes übrig bleiben, als weiterhin aufmerksam zu beobachten, die Lehrer entsprechend zu informieren und im nächsten Jahr einen neuen Test in Angriff zu nehmen.


Eine eigene Rückschulung kommt aus mangelnder Zeit für mich leider noch nicht in Frage. Aber das Thema ist noch nicht abgehakt.


Viele Grüsse


Joan

Barbara
23.08.2005, 19:14
Hallo Joan.


Ich habe kein Problem damit zuzugeben, das ich besonders in Bezug auf dieses Thema sehr unsicher bin, weil ich weiss, was man mit einer Fehlentscheidung alles anrichten kann.


Sicher, aber das meinte ich nicht.


Ich habe diesen Test nicht bei irgendeinem Ergotherapeuten gemacht, sondern habe mich vorab schon erkundigt und auch mit ihm mehrere Male telefoniert. Leider sind meine Möglichkeiten aus Spanien her etwas beschränkt, zumal ich auch meinen Urlaub entsprechend planen musste. Dieser Ergotherapeut hatte früher mit der Linkshänderberaterin ( nach Sattler ) zusammengearbeitet.


In Deinem letztem Treat stelltest Du ihn als Notlösung dar und zweifeltest seine Kompetenz an!

[/quote]
Auch die Linkshänderberaterin sagte mir, das es mit 3.5 Jahren noch sehr schwierig ist eine Händigkeit festzustellen.
[/quote]

Wieso? War Alina bei ihrer Geburt denn blau, oder ist sonstwie ein Hirnschaden zu vermuten?


Leider hantiert meine Tochter NICHT eindeutig mehr mit links sondern beidhändig. Aufgrund der Füssigkeit und der Tatsache das Alina Tätigkeiten mit Links ausübt, die ein 100 % RH nicht mit links ausführen würde hatte er sich von 50 zu 50 auf 60 zu 40 eingelassen.


*gähn!*


Die meisten Kinder die getestet werden, sind zwischen 6 und 7 Jahre alt und haben natürlich eine andere Fertigkeit und ein anderes Verhalten als ein 3.5 Jahre altes Kind.


Und, was schließt Du daraus? Joan, je mehr Du versuchst gedanklich miteinzubeziehen, Du drehst Dich nur noch immer mehr Kreise!


Ich denke Alina hat nicht bemerkt, das es sich um einen Händigkeitstest handelt.


Weiß man’s?


Für sie waren das Spielstunden, die ihr übrigens so viel Spass gemacht haben, das sie entäuscht war, als es vorbei war.


Ja, spielerische Tests. Ich erinnere mich daran, dass meine Eltern mich zu einem Intelligenztest schickten, als ich noch in der Grundschule war. Wegen meiner immensen Blockaden und Leistungseinbrüche. Das ganze war auch rein spielerisch und als Art Spielstunde getarnt. Ich blickte trotzdem genau, worum es hierbei ging und war tief verletzt, dass man mich offensichtlich für so dumm hielt, dass man meine tatsächliche Intelligenz auch noch wissenschaftlich testen wollte. Haben meine Eltern nicht geglaubt, das ich das mitbekomme, worum es hierbei ging. Vor allem das hat mich noch zusätzlich tief verletzt. Gut, ich war damals einiges älter, trotzdem, ich könnte Dir viele Beispiele nennen, in denen meine Eltern dachten, ich sei noch viel zu klein, um bereits zu verstehen. Gerade was das gefühlsmäßige Verstehen angeht, sollte man Kinder egal welchen Alters wirklich nicht unterschätzen!!!

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Tests (im besonderen auch Händigkeitstest) sind natürlich manchmal notwendig und sinnvoll.


Zuhause wird vermieden über dieses Thema in ihrer Anwesenheit zu sprechen und daher ist ihr diese Problematik noch nicht bewusst.


Intellektuell natürlich nicht. Wie meinst Du sieht es mit ihrem Gefühlsempfinden aus. Schon mal erlebt, wie man sich fühlst, wenn man äußerst kritisch und in Sorge, aber stumm beobachtet wird? Schon mal was von der Macht der Gedanken gehört? Keine Ahnung, wie Du das machst, will Dir auch nichts anhängen. Ich vermute Dich aber diesbezüglich alles andere, als entspannt.


Ich erinnere andere Szenen über die Du berichtet hast. Sie vermittelten mir andere Bilder. Sie fühlten sich für mich, sowie Deine ganze Aufregung rund um das Thema anders an. Aber natürlich war ich nicht vor Ort. Ich habe mich übrigens als Kleinkind ohne die üblichen Umschulungsmaßnahmen oder Bemerkungen (zumindest ist mir dergleichen nicht in Erinnerung, noch beteuert meine Mutter, mir diesbezüglich die volle eigene Entscheidungsfreiheit gegeben zu haben) bereits als Kleinkind selber von links auf rechts umgeschult. Laut der gängigen These eines während der Geburt verursachten und später wieder ausgeheilten Gehirnschadens müsste ich somit eigentliche Rechtshänderin sein. Dem ist aber nicht so. War halt schon ein sehr waches und extrem sensibles und harmoniebedürftiges Kind. Von mir aus geschlossen kann ich mir einfach nicht vorstellen, das Alina ihre Händigkeit und Deine Sorge betreffend nichts mitbekommt. Kann aber natürlich sein. Ist mein Umschulungsfall wirklich so eine Ausnahme? Was, wenn sie während des Tests sogar absichtlich häufig die Hand wechselt, weil sie weiß daß es um den Handgebrauch geht? Kann man solch eine Möglichkeit überhaupt ausschließen?


Leider ist der Test nicht so verlaufen, wie ich es mir gewünscht habe, daher wird mir wohl erst mal nichts anderes übrig bleiben, als weiterhin aufmerksam zu beobachten, die Lehrer entsprechend zu informieren und im nächsten Jahr einen neuen Test in Angriff zu nehmen. Eine eigene Rückschulung kommt aus mangelnder Zeit für mich leider noch nicht in Frage. Aber das Thema ist noch nicht abgehakt.


Du wirst es schon wissen! (-: Ganz sicher!


Alles Gute, Barbara

Joan
24.08.2005, 10:50
Hallo Barbara,


Ich denke diese Problematik kann nur jemand nachempfinden, der selbst Kinder hat. Für sich selbst trifft man schneller Entscheidungen als für das eigene Kind .

Ich habe mich an das Forum gewandt in der Hoffnung, mich mit anderen Eltern auszutauschen oder von einem der Fachleute hier im Forum einen Rat zu bekommen. Ich freue mich natürlich auch über die anderen Feedbacks und Zusprüche, die ich bislang erhalten habe.

Es spricht meiner Meingung nach einiges dafür, das Alina Tendenzen hat Linkshänderin zu sein. Es gibt aber verschiedenen Gründe, warum ein Kind in seinem Handgebrauch wechselt und die müssen meines Erachtens erst ausgeräumt werden.

Blau war Alina während Ihrer Geburt nicht , aber jedes Kind ist anders und entwickelt dementsprechend seine dominante Hand früher oder auch später.

Ich denke als ULH neigt man zu einer etwas radikaleren Einstellung zur Linkshändigkeit und Umschulungen, und ich fürchte mir persönlich fehlt ein wenig die Objektivität.

Das erklärt auch meine Aufregung die warscheinlich jeder ULH nachempfinden kann, der dieses Problem bei seinen Kindern zu erkennen glaubt.

Leider verbringe ich viel zu wenig Zeit mit meiner Tochter ( 3 Std pro Tag ) um sie ständig zu beobachten oder gar intensiv zu testen, da sie seid ihrem 7 . Lebensmonat in den Kinderhort geht.

Meine Tochter hat diesen Test mit so grosser Freude gemacht, das ich nicht glaube, das sie sich in irgendeiner Form verletzt gefühlt hat, noch das sie bewusst den Test manipuliert hat. Sie ist zwar ziemlich clever, aber das traue ich ihr nun doch nicht zu.

Tja, es scheint leider wirklich so, als wenn ich mich im Moment im Kreise drehe und ich bin auch keineswegs glücklich darüber. Aber Alina aufgrund meines Verdachts auf eigene Faust auf links rückzuschulen ist sicherlich auch nicht die richtige Lösung.

Mir bleibt wohl nicht mehr als erst mal abzuwarten wie sie sich verhält.

Viele Grüsse

Joan

Barbara
24.08.2005, 13:58
Hallo Joan.


Ich habe mich an das Forum gewandt in der Hoffnung, mich mit anderen Eltern auszutauschen oder von einem der Fachleute hier im Forum einen Rat zu bekommen. Ich freue mich natürlich auch über die anderen Feedbacks und Zusprüche, die ich bislang erhalten habe.


Das ist hier ein öffentliches Forum.

Habe schon verstanden, bin für Dich keine Fachexperte. Wie Du meinst, ist mir egal, was Du denkst. Traust Du überhaupt irgend jemanden Kompetenz zu, oder vertraust Du jemandem? Sag mal, worin findest Du Sicherheiten, was gibt Dir inneren Halt?


Blau war Alina während Ihrer Geburt nicht, aber jedes Kind ist anders und entwickelt dementsprechend seine dominante Hand früher oder auch später.


Worin liegen Deiner Meinung nach die Ursachen dafür, dass sich die Handdominanz bei Kindern zu ganz unterschiedlichen Zeiten manifestieren kann? Die Meinung, die Du hier vertrittst kann man des öfteren lesen. Doch was besagt das schon? Doch nur die Unwissenheit der Ärzte und den Forschungsrückstand der Gehirnforscher rund um die Händigkeit. Die Wissenschaftler streiten sich ja noch immer darüber, ob die Handdominanz angeboren ist, oder nicht. Also Blaufärbung zeugt eindeutig von Sauerstoffmangel und das kann das Gehirn am allerwenigsten ab, um es mal so auszudrücken. Noch immer wird besorgten Müttern, die ein blaugefärbtes Kind auf die Welt bringen von Hebammen... gesagt, das würde nichts ausmachen. Wie kommt’s? Weil die Schäden erst mal nicht offensichtlich sind, oder sich zum Teil sogar selber ausheilen können.


Ich bin von Fr. Dr. Sattlers Forschung überzeugt, nämlich, dass die Händigkeit vorgeburtlich bereits feststeht und Sauerstoffmangel in erster Linie die dominanten Gehirnhälfte, die Hauptfestplatte sozusagen, schädigt. Daher beginnen solche Babys erst mal mit der nichtdominanten Hand zu hantieren, bis sich ihre geschädigte Gehirnhälfte soweit auszuheilen begonnen hat, das sie immer mehr ihre eigentlich dominante Hand einsetzen, was zusätzlich den weiteren Ausheilungsprozess sogar noch fördert, so lange, bis sie sich in optimalerweise ganz auf ihre dominante Hand festlegen, wenn sie in diesem Prozess nicht gestört, d.h. unbeeinflusst bleiben. Wenn ich also davon ausgehen kann, das mein Kind gehirngesund Schwangerschaft und Geburt überstanden hat, dann schließe ich von der ersten Handbevorzugung auf die Händigkeit.


Tja, es scheint leider wirklich so, als wenn ich mich im Moment im Kreise drehe und ich bin auch keineswegs glücklich darüber. Aber Alina aufgrund meines Verdachts auf eigene Faust auf links rückzuschulen ist sicherlich auch nicht die richtige Lösung.

Mir bleibt wohl nicht mehr als erst mal abzuwarten wie sie sich verhält.


Ich wünsche Dir noch mal Alles Gute und lass’ Dich nun in Ruhe.


Albert Einstein, auch LH, aber doch wohl eher ULH, hat übrigens mal über seine Arbeitsweise gesagt, er würde zuerst mal alles soweit möglich gedanklich einkreisen und durcharbeiten, um das Thema dann ruhen und für sich unterbewusst weiterarbeiten zu lassen. Irgendwann, ganz plötzlich, manchmal auch viel später hätte er dann einem Gedankenblitz, Idee oder Erleuchtung gleich, die Lösung parat. So würde er arbeiten, so käme er zu seinen Entdeckungen. So war und ist schon immer auch meine Vorgehensweise, im Übrigen auch was Krankheiten angeht. Manchmal muss man, wenn man nicht weiterzukommen scheint nur komplett loslassen (können - und das ist manchmal gar nicht so einfach) und die Dinge klären sich von alleine, d.h. das Unterbewusstsein arbeitet für einen, dann sieht man, die ganze Vorarbeit hat sich gelohnt und man kann die Früchte ernten, ist eine oder mehrere Erkenntnisse reicher.


Gerne geschehen, alles gratis, bin halt so

Barbara

Joan
24.08.2005, 14:43
Hallo Barbara,

ich verstehe gar nicht warum DU Dich auf den Schlips getreten fühlst, denn schliesslich bist Du es doch, die mich wegen meiner Unsicherheit runtermacht.

Ich habe Vertrauen in Leute, die mich mit ihrem Wissen und Erfahrung überzeugen.

D.h es kann durchaus sein das ich die Kompetenz eines Forschers oder Arztes anzweifel weil er mich nicht überzeugt. Alles in allem gar nicht so einfach.

Ich denke jeder wird bestätigen, das man keine Ferndiagnose stellen kann ohne das Kind gesehen zu haben.

Zu Deiner Beruhigung habe ich wenig Probleme mit meiner inneren Sicherheit.

Ich selbst vertraue auch auf die Forschung von Johanna Sattler, und daher werde ich bei gegebener Zeit einen Test bei einer Linkshänderberaterin nach Sattler wiederholen.


-So würde er arbeiten, so käme er zu seinen Entdeckungen. So war und ist schon immer auch meine Vorgehensweise, im Übrigen auch was Krankheiten angeht. Manchmal muss man, wenn man nicht weiterzukommen scheint nur komplett loslassen (können - und das ist manchmal gar nicht so einfach) und die Dinge klären sich von alleine, d.h. das Unterbewusstsein arbeitet für einen, dann sieht man, die ganze Vorarbeit hat sich gelohnt und man kann die Früchte ernten, ist eine oder mehrere Erkenntnisse reicher.-

Das kenne ich auch und daher werde ich jetzt erst mal abwarten. ( Bis die nächste Panikattake kommt (0; )

Also nix für ungut, ich wollte Deinen Kompetenzen nicht in Frage stellen und ich danke Dir auch für Dein Interesse, aber ich fürchte ich muss tatsächlich einen neuen Test machen um mich zu überzeugen.


Viele Grüsse

Joan

Barbara
24.08.2005, 16:54
Hallo Joan,


mir geht es nach wie vor super, deshalb zur Versicherung doch nochmal eine Antwort von mir:


ich verstehe gar nicht warum DU Dich auf den Schlips getreten fühlst,...


Hast Du überhaupt nicht, nicht einmal und nicht mal annähernd. Hast mich da falsch verstanden. Nee, bist schon wirklich `ne Supervorsichtige und Gewissenhafte!


...denn schliesslich bist Du es doch, die mich wegen meiner Unsicherheit runtermacht.


Na, wenn das bei Dir so ankommt, dann entschuldige ich mich hiermit bei Dir. Nein, runtermachen möchte ich Dich nicht, nur ein wenig nachfragen, weil mir vor allem Deine Unsicherheit und das Rechtmachenwollen auffällt. Mir persönlich hilft so was im umgekehrten Fall meistens weiter.


Zu Deiner Beruhigung habe ich wenig Probleme mit meiner inneren Sicherheit.


Kann ich kaum glauben, als Ex-ULH. Trotzdem sorgte und sorge mich nicht darum.



So, nun muss ich aber wieder ran, an die Arbeit!

Viele Grüsse zurück

Barbara

Susanne
24.08.2005, 18:39
Hallo, Joan,

ich bin auch Laie - bis auf eine zweitägige Schulung bei Frau Dr. Sattler. Aber bei uns war es ein bißchen ähnlich wie bei Euch, deshalb erzähle ich es Dir:


Ich habe meine jetzt achtjährige Tochter testen lassen, und zwar in dem Monat, in dem sie vier wurde. Sie war also nur ein halbes Jahr älter als deine Tochter es beim Test war. Ich habe mich telefonisch von Frau Dr. Sattler persönlich beraten lassen, die bei meiner Beratung auch mit einbezogen hat, welche der von ihr ausgebildeten Linkshänderberater welchen Schwerpunkt haben. Wir machten dann eine Tagesreise mit dem Zug nach Stuttgart zu jemandem, der auch Ergotherapeutin ist.

Sie hat den Test sehr wohl als sehr spielerisch empfunden, ich habe den Test auf Video und habe ihn letztens nochmal angeguckt. Mit 6 oder 8 ist sowas was ganz anders, lass dich da bloss nicht kirre machen!

Das Ergebnis war, dass sie Linkshändin ist, und dass sie, weil sie die Mittelllinie nicht überkreuzte und eine Muskeltonusschwäche hatte, eine Ergotherapie machen sollte, und zwar eine "SI" - "Sensorische Integration", dafür mußte ich dann die passende Ergotherapeutin an unserem Wohnort suchen. Es hieß, sie wechsele die Hand, weil sie mit der einen Hand schnell ermüdet und dann eben die andere Hand nimmt. Außerdem nahm die eben die Hand, die näher dran war am entsprechenden Gegenstand.

Da sie gleichzeitig aber ein motorisch außerordentlich fittes Kind ist - sie war dann prompt später im Leistungsturnen und konnte mit sechs Jahre mit einer Hand radschlagen - bewilligte die Kinderärztin nur eine sehr kurze Ergotherapie, mit der Begründung, sie sei motorisch ihrem Alter voraus. (Mittlerweile weiß sie aber, dass nicht nur motorisch beeinträchtigte Kinder von Ergo profitieren könne.)

Nun kommt meine Tochter in die dritte Klasse, ist ein fröhliches und beliebtes Kind, scheint keinerlei Probleme zu haben - und wird nach den Sommerferien wieder Ergotherapie bzw. Lerntherapie bekommen, weil sie noch nicht flüssig lesen kann, es hat was mit dem visuellen System zu tun. Sie liest Wörter und Buchstaben nicht konsequent von links nach rechts, verdreht Buchstaben etc. Außerdem geht sie zur Kinesiologin, was unglaublich viel bringt. Soweit ich es verstanden habe, ist die Vernetzung der Gehirnhälften unvollständig.

Du kannst mir gerne mailen, Joan!

Liebe Grüße
Susanne mit achtjähriger Tochter

Barbara
24.08.2005, 23:11
Hallo Susanne.


Das was Du schreibst finde ich außerordentlich interessant!!!


Das Ergebnis war, dass sie Linkshändin ist, und dass sie, weil sie die Mittelllinie nicht überkreuzte und eine Muskeltonusschwäche hatte, eine Ergotherapie machen sollte, und zwar eine "SI" - "Sensorische Integration",

Nun kommt meine Tochter in die dritte Klasse, ist ein fröhliches und beliebtes Kind, scheint keinerlei Probleme zu haben - und wird nach den Sommerferien

...weil sie noch nicht flüssig lesen kann, es hat was mit dem visuellen System zu tun. Sie liest Wörter und Buchstaben nicht konsequent von links nach rechts, verdreht Buchstaben etc. ...


Inwieweit gehören denn dieses die Mittellinie nicht kreuzen können, die Muskelschwäche und das gestörte(?) visuelle System zusammen? Ist das visuelle System gestört, weil sie wegen der Muskeltonusschwäche die Mittellinie nicht überkreuzen kann? Was hat das visuelle System genau für eine Funktion und was ist bei Deiner Tochter daran gestört und wodurch -???-

Würde mich gerne über dieses Phänomen genauer Bescheid wissen wollen, hatte davon auch schon mal was gehört, kam aber mit meinen Nachforschungen nicht weiter. Besonders das mit dem visuellen System und dem Buchstabenverdrehen... würde mich sehr interessieren.

Kannst Du mir da weiter helfen? Irgendwelche Links- oder Buchtips?


Wäre super! Finde ich ja wirklich spannend!


Lieben Gruß

Barbara

Holly
25.08.2005, 16:56
Hallo Joan,


das tut mir aber Leid, dass es nicht eindeutig war mit dem Ergebnis. Aber das war vorauszusehen bei nur einem Test. Alina macht ja schon viel mit rechts und es war klar, dass das auch in Tests so sein würde. Ich kann dich und deine - wie Barbara es nennt - Unsicherheit sehr sehr gut verstehen. ULH sind schon so, da hat sie schon Recht. Ich bin auch so. Bei mir selber bin ich da nicht so zimperlich. Aber bei den eigenen Kindern ist das was ganz anderes. Wenn ich mir überlege, wie ich meinen Jüngsten (jetzt aber schon 10) mit Argusaugen beobachte, seit ich gemerkt habe, dass er alles mit links macht. Da war er ja auch noch ganz klein. Damals wusste ich selber ja nix von ULH usw. Ich wusste nicht mal, dass ich auch UlH bin. Darauf kam ich ja erst ganz plötzlich durch Frau Dr.Sattler im TV. Ich hab immer angezweifelt, ob meine Beobachtungen richtig sind. Ich hatte keine Ahnung von Folgen der Umschulung usw., aber ich wusste, man soll LH nicht umschulen und wollte deshalb keinen Fehler machen. Ich zweifelte 100 mal, obwohl es wirklich offensichtlich war. Der hat z. B. nie mit rechts gemalt oder so. Das ist wirklich diese durch Umschulung hervorgerufene Unsicherheit. Ich hab irgendwann mit der Kinderärztin gesprochen wegen der Linkshändigkeit und dass ich unsicher bin. Zum Glück kannte sie sich gut aus auf dem Gebiet, hat ihn getestet und war sich dann ganz sicher: LH. Ich persönlich denke, wir ULH haben nie gelernt, unserer Intuition zu folgen und ihr ganz zu vertrauen. Dabei hat mich meine Intuition noch nie enttäuscht, soweit ich weiß. Aber das nur nebenbei.


Ich denke auch, ein Kind ist viel zu wichtig, als sich bei diesen Beobachtungen nur von Intuition leiten zu lassen. Als Außenstehende meine ich auch, deine Tochter ist LH. Ganz klar. Aber ich verstehe deine Unsicherheit auch. Du willst es nicht falsch machen. Ich würde auch genau das tun, was du vorhast: noch einen Test machen. Was anderes kannst du gar nicht machen. V. a., wenn du nicht mal eben von Spanien aus einen 2. Test machen kannst. Klar bekommt Alina das intuitiv mit, dass sie da in irgendwas überprüft wird. Aber das muss ihr ja keinen Schaden zufügen, solange sie Spaß dabei hat. Ich denke, jede verantwortungsbewusste Mutter (oder auch Vater) beobachtet sein Kind, wenn man den Verdacht hat, dass irgendwas nicht stimmt. Das muss nicht schlimm für das Kind sein. Und dass ein 3-4-jähriges Kind aus dem Grund dann die Tests manipuliert, glaube ich auch nicht.


Die Tochter meiner Freundin war 6, als dieser Test gemacht wurde. Die hat dann angefangen, aufmal alles beidhändig zu machen, beim Test und auch danach. DAs war schon schwieriger dann. Es brauchte mehrere Sitzungen, ehe feststand, dass sie doch RH ist. Es lag an anderen Problemen, ich weiß nicht genau, aber mit kinesiologischen Übungen kriegen die das wohl in den Griff. Lass dich nicht entmutigen, du machst schon das Richtige. Deine Enttäuschung kann ich jedenfalls gut verstehen. Auch wenn für Außenstehende so ganz klar ist, Alina ist LH, wäre es doch genauso fatal, sie wirklich falsch zu schulen. Man will schließlich das Beste fürs eigene Kind. Aufs Geratewohl sie nun rückzuschulen würde ich auch nicht machen, auch wenn Alina vermutlich wirklich LH ist. Vielleicht solltest du doch versuchen, so schnell wie möglich nochmal nach Deutschland zu fahren für einen Test. Die Ungewissheit macht einen fertig, ich weiß.


Liebe Grüße

Holly


Ich freu mich, wenn du mich auf dem Laufenden hälst. Kannst auch gerne mal mailen.

Petra-Gast
28.08.2005, 09:55
Hallo Joan,


ich würde sehr sicher davon ausgehen, daß Alina LH ist. Wenn Du ein RH-Kind hast, merkst Du es. Das macht nichts aus Versehen mit links. Ich bin LH, meine beiden Kinder (7 und 10) sind beide RH. Als sie klein waren, habe ich sie intensivst beobachtet, ob vielleicht eins LH ist, da mit mir verwandt. Aber nie haben sie mit links hantiert und daß obwohl sie mit mir als LH-Mutter am meisten zusammen waren.


Viele Grüße

Petra