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Vollständige Version anzeigen : Orientierungslosigkeit


Holly
23.05.2005, 12:49
Das ist genau das Stichwort für mich. Ich wusste als Kind nicht, dass ich umgeschult werde oder bin. Ich habe erst vor kurzem rausgefunden. Orientierungslos fühlte ich mich auch oft, ich weiß nicht, in welchem Posting ich das gelesen habe...


Beim Sport hatte ich immer das Gefühl, ich mache alles mit dem falschen Bein oder Arm, diese Startdinger beim Sprinten... Weitsprung, HOchsprung, Werfen, alles fühlte sich komisch an. Auf die Idee zu wechseln kam ich auch, aber es ging nicht auf Anhieb besser.


Es ist doof, wenn man nicht weiß, dass man LH ist und sich aber auch nie wohl als RH fühlt.


Jetzt fühlt sich einiges ungewohnt an, aber doch besser. Das ist doch schon was! Und ich weiß nun endlich genau, dass ich LH bin und bin froh, es zu wissen. Orientierungslos sein ist echt doof! Musste ich mal gerade los werden...


Grüße


HOlly

Joan
23.05.2005, 14:28
>Das ist genau das Stichwort für mich. Ich wusste als Kind nicht, dass ich umgeschult werde oder bin. Ich habe erst vor kurzem rausgefunden. Orientierungslos fühlte ich mich auch oft, ich weiß nicht, in welchem Posting ich das gelesen habe...

>Beim Sport hatte ich immer das Gefühl, ich mache alles mit dem falschen Bein oder Arm, diese Startdinger beim Sprinten... Weitsprung, HOchsprung, Werfen, alles fühlte sich komisch an. Auf die Idee zu wechseln kam ich auch, aber es ging nicht auf Anhieb besser.

>Es ist doof, wenn man nicht weiß, dass man LH ist und sich aber auch nie wohl als RH fühlt.

>Jetzt fühlt sich einiges ungewohnt an, aber doch besser. Das ist doch schon was! Und ich weiß nun endlich genau, dass ich LH bin und bin froh, es zu wissen. Orientierungslos sein ist echt doof! Musste ich mal gerade los werden...

>Grüße

>HOlly


Hallo Holly,


Ich habe mich nie orientierungslos gefühlt, eher unfähig. Bezieht sich aber eher auf die schulischen Leistungen. Sport war für mich nie ein Problem.


Wie meinst Du das orientierungslos ? Inwieweit hat sich das geäussert ? Bezieht sich das nur auf das sportliche Geschick, oder auch auf andere Bereiche?


Ich hatte vor Jahren eine Weiterbildung zum Verkehrsfachwirt gemacht. Leider habe ich den Abschluss nicht geschafft. Hatte mich ziemlich frustiert. Die ganze Zeit, / Geld umsonst. Seitdem ich weiss das ich ULH bin ( hatte es ja komplett verdrängt ) kann ich den Misserfolg eher nachvollziehen.


Bis jetzt habe ich mir nie Gedanken gemacht, ob ich mich eher als LH oder als RH fühle, ich kann nur sagen das ich scheinbar viele Charaktereigenschaften des LH bzw.ULH habe und ich mir manches Verhalten meinerseits ( das mir komisch vorkam )besser erklären kann. Das erleichtert mich dann wiederum.


Hört sich doch gut an wenn es aufwärts geht(0;


liebe Grüsse


Joan

Lotteflue
23.05.2005, 14:32
Hallo Holly


>Beim Sport hatte ich immer das Gefühl, ich mache alles mit dem falschen Bein oder Arm, diese Startdinger beim Sprinten... Weitsprung, HOchsprung, Werfen, alles fühlte sich komisch an.


Bei mir auch. Ich habe dann immer irgendwie so einen Zwischenschritt gemacht um den falschen Start auszugleichen, hatte dadurch aber weniger Kraft beim Absprung dann.


>Auf die Idee zu wechseln kam ich auch, aber es ging nicht auf Anhieb besser.


Ich zwar auch, nur leider stimmten dann die beim Weitsprung ausgezählten Schritte nicht mehr.


Die Startblöcke habe ich danan einfach umgeändert, was eine Sauarbeit war und manchmal gar nicht ging.


Sportlehrer müssten auch dringend geschult werden um Linksfüsser und LH ordentlich agieren lassen zu können, eventuell um ihnen zeigen zu können.


Grüsse

Lotteflue

Holly
23.05.2005, 14:45
Hallo Joan,


>Bis jetzt habe ich mir nie Gedanken gemacht, ob ich mich eher als LH oder als RH fühle, ich kann nur sagen das ich scheinbar viele Charaktereigenschaften des LH bzw.ULH habe und ich mir manches Verhalten meinerseits ( das mir komisch vorkam )besser erklären kann. Das erleichtert mich dann wiederum.


Ich vorher auch nicht, aber ich hatte immer das Gefühl, irgendwas ist falsch mit meiner Rechtshändigkeit. War mehr so ein GEfühl.


Das Orientierungslos bezog ich in erster Linie hier auf Sport, aber ich habe eben überlegt, dass es sich auch in andere Bereiche überträgt. Dass ich mich z.B. nie zu irgendwas entscheiden kann, ich wusste nie, welchen Weg ich gerne einschlagen wollte (nach der Schule z. B.), oder auch nur so einfache Dinge wie, welche Pizza ich haben will, welche Farbe bei einem T-Shirt mir besser gefällt. Alles eben. Mir fehlte immer irgendwie das richtige Selbstbewusstsein.


Bei jedem äußern sich die Schäden wohl anders. Ich wusste nie, dass ich LH bin und hatte trotzdem Probleme, hatte aber keine Ahnung, woran das lag. Blackouts in der Schule, folglich die Angst, dranzukommen im Unterricht, daraus folgend Angst vor mündlichen Prüfungen usw. Schlimm! Schriftlich hatte ich nicht solche großen Probleme, aber auch oft z.B. den "roten Faden verloren" und mich irgendwie verzettelt in Aufsätzen z. B. Ich sags ja, orientierungslos irgendwie... Das Wort triffts einfach.


Ich fühle mich jetzt allein schon durch dieses Wissen, warum es so war, besser. Ich verstehe vieles viel besser an mir und auch bei anderen. Und ich hoffe einfach, dass ich mehr Geduld haben werde mit mir und meinen Mitmenschen in Zukunft. Und dass ich wenigstens etwas diese verbalen Blockaden in Stress- oder auch Diskussionssituationen wegbekomme. DAs ist wirklich hinderlich, finde ich.


Gibt es was Neues bei deiner Tochter?


Grüße


Holly

Holly
23.05.2005, 14:52
Hallo Lotteflue,


ja, ganz genauso ging mir das auch. Letztens wollte sich meine Mutter doch allen Ernstes im Bekanntenkreis noch über meine "tollen" Wurfleistungen in der Grundschule lustig machen. Da war ich echt leicht säuerlich und meinte nur, sie hätte mir mal sagen sollen, dass ich LH bin, dann hätte ich vielleicht mal mit links probiert. Da ist sie echt erschrocken und hat augenblicklich nichts mehr gesagt.


Sport fand ich richtig schlimm als Kind. Einmal haben mich sogar die anderen ausgelacht, weil der Ball echt nur kurz vor meinen Füßen landete. Weil ich das Werfen einfach nicht auf die Reihe bekam. Wenn ich heute mit links werfe, ist das auch nicht gut, aber fühlt sich technikmäßig viel einfacher an. Den Spott hätte ich mir gern erspart... Obwohl, gibt weitaus schlimmere Schäden als das, ich weiß... Dafür kann ich beidhändig Tischtennis und das auch schon immer recht gut. (-;


Gruß Holly

Joan
23.05.2005, 15:04
>Hallo Joan,

>>Bis jetzt habe ich mir nie Gedanken gemacht, ob ich mich eher als LH oder als RH fühle, ich kann nur sagen das ich scheinbar viele Charaktereigenschaften des LH bzw.ULH habe und ich mir manches Verhalten meinerseits ( das mir komisch vorkam )besser erklären kann. Das erleichtert mich dann wiederum.

>Ich vorher auch nicht, aber ich hatte immer das Gefühl, irgendwas ist falsch mit meiner Rechtshändigkeit. War mehr so ein GEfühl.

>Das Orientierungslos bezog ich in erster Linie hier auf Sport, aber ich habe eben überlegt, dass es sich auch in andere Bereiche überträgt. Dass ich mich z.B. nie zu irgendwas entscheiden kann, ich wusste nie, welchen Weg ich gerne einschlagen wollte (nach der Schule z. B.), oder auch nur so einfache Dinge wie, welche Pizza ich haben will, welche Farbe bei einem T-Shirt mir besser gefällt. Alles eben. Mir fehlte immer irgendwie das richtige Selbstbewusstsein.

>Bei jedem äußern sich die Schäden wohl anders. Ich wusste nie, dass ich LH bin und hatte trotzdem Probleme, hatte aber keine Ahnung, woran das lag. Blackouts in der Schule, folglich die Angst, dranzukommen im Unterricht, daraus folgend Angst vor mündlichen Prüfungen usw. Schlimm! Schriftlich hatte ich nicht solche großen Probleme, aber auch oft z.B. den "roten Faden verloren" und mich irgendwie verzettelt in Aufsätzen z. B. Ich sags ja, orientierungslos irgendwie... Das Wort triffts einfach.

>Ich fühle mich jetzt allein schon durch dieses Wissen, warum es so war, besser. Ich verstehe vieles viel besser an mir und auch bei anderen. Und ich hoffe einfach, dass ich mehr Geduld haben werde mit mir und meinen Mitmenschen in Zukunft. Und dass ich wenigstens etwas diese verbalen Blockaden in Stress- oder auch Diskussionssituationen wegbekomme. DAs ist wirklich hinderlich, finde ich.

>Gibt es was Neues bei deiner Tochter?

>Grüße

>Holly


Hallo Holly,


nee bei meiner Tochter ist alles beim alten. Ich werde einfach abwarten und beobachten. Habe mir mal eine Liste gemacht mit allen möglichen Tätigkeiten die sie so macht und dabei ist mir aufgefallen, wie wenig sie ausschliesslich mit rechts macht. Entweder wechselt sie, oder sie macht sie mit links. Alina reagiert mittlerweile aber auch nicht gerade positiv, wenn ich sie ermutere etwas mit der linken Hand zu tun, daher lasse ich sie nun bis August in Ruhe.

Wenn ich dann weiss was Sache ist, kann ich überzeugt ans Werk gehen und ich denke, sie wird nicht gleich im ersten Halbjahr schreiben lernen.


Ich gehe jetzt nach Hause


liebe Grüsse


Joan

Holly
23.05.2005, 15:21
>nee bei meiner Tochter ist alles beim alten. Ich werde einfach abwarten und beobachten. Habe mir mal eine Liste gemacht mit allen möglichen Tätigkeiten die sie so macht und dabei ist mir aufgefallen, wie wenig sie ausschliesslich mit rechts macht. Entweder wechselt sie, oder sie macht sie mit links. Alina reagiert mittlerweile aber auch nicht gerade positiv, wenn ich sie ermutere etwas mit der linken Hand zu tun, daher lasse ich sie nun bis August in Ruhe.

>Wenn ich dann weiss was Sache ist, kann ich überzeugt ans Werk gehen und ich denke, sie wird nicht gleich im ersten Halbjahr schreiben lernen.

>Ich gehe jetzt nach Hause

>liebe Grüsse

>Joan


Ich würde da, glaube ich, nun auch abwarten. Sie einfach nur verstärkt beobachten, aber das tust du ja sowieso. Ich denke aber schon, und du ja wohl auch, dass sie LH ist. Wenn die Erzieherin im Kiga auch sensibilisiert ist, ist ja schon viel gewonnen, denke ich. Es könnte ja auch ganz anders sein, dass die dir nicht glaubt und trotzdem das Kind weiter beeinflusst. Dass Alina auf Ermunterung, Dinge mit links zu probieren, nicht gerade positiv reagiert, ist sicher auch, weil es sie verunsichert. Ein Test wird Klarheit bringen und dann kannst du ihr nochmal genau erklären, was besser für sie ist und sie wird es dann sicher auch annehmen. Kinder sind ja nunmal beeinflussbar. Schön finde ich, dass ihre Freundin auch LH ist. Das müsste doch helfen. Da ist sie dann ja nicht die einzige.


Bis morgen,


Holly

Lotteflue
23.05.2005, 18:43
>Hallo Lotteflue,

>ja, ganz genauso ging mir das auch. Letztens wollte sich meine Mutter doch allen Ernstes im Bekanntenkreis noch über meine "tollen" Wurfleistungen in der Grundschule lustig machen.


Also das ist echt das letzte, sich ernsthaft über seine Kinder lustig zu machen.

Im passenden Moment auf spassige Art und Weise ist es mitunter geeignet sich nicht mehr über solche Dinge zu ärgern, aber so sieht es bei dir nicht aus, so wie du das schreibst.


>Da war ich echt leicht säuerlich und meinte nur, sie hätte mir mal sagen sollen, dass ich LH bin, dann hätte ich vielleicht mal mit links probiert. Da ist sie echt erschrocken und hat augenblicklich nichts mehr gesagt.


Das hat ja dann gesessen ;-)


>Sport fand ich richtig schlimm als Kind. Einmal haben mich sogar die anderen ausgelacht, weil der Ball echt nur kurz vor meinen Füßen landete. Weil ich das Werfen einfach nicht auf die Reihe bekam. Wenn ich heute mit links werfe, ist das auch nicht gut, aber fühlt sich technikmäßig viel einfacher an. Den Spott hätte ich mir gern erspart... Obwohl, gibt weitaus schlimmere Schäden als das, ich weiß...


Klar, aber es kann genauso tief gehen wie anderes "viel schlimmeres".

Stell da bitte nichts unter den Scheffel! Es kommt immer drauf an, wie stark auch die Spottreaktion ist und wenn die ganze Klasse sich totlacht ist es bestimmt schlimm genug.


>Dafür kann ich beidhändig Tischtennis und das auch schon immer recht gut. (-;


Das kommt wahrscheinlich besonders gut, wenn du während des Spieles die Hand wechselst *g*


Grüsse

Lotteflue

Joan
24.05.2005, 08:49
>

>>nee bei meiner Tochter ist alles beim alten. Ich werde einfach abwarten und beobachten. Habe mir mal eine Liste gemacht mit allen möglichen Tätigkeiten die sie so macht und dabei ist mir aufgefallen, wie wenig sie ausschliesslich mit rechts macht. Entweder wechselt sie, oder sie macht sie mit links. Alina reagiert mittlerweile aber auch nicht gerade positiv, wenn ich sie ermutere etwas mit der linken Hand zu tun, daher lasse ich sie nun bis August in Ruhe.

>>Wenn ich dann weiss was Sache ist, kann ich überzeugt ans Werk gehen und ich denke, sie wird nicht gleich im ersten Halbjahr schreiben lernen.

>>Ich gehe jetzt nach Hause

>>liebe Grüsse

>>Joan

>Ich würde da, glaube ich, nun auch abwarten. Sie einfach nur verstärkt beobachten, aber das tust du ja sowieso. Ich denke aber schon, und du ja wohl auch, dass sie LH ist. Wenn die Erzieherin im Kiga auch sensibilisiert ist, ist ja schon viel gewonnen, denke ich. Es könnte ja auch ganz anders sein, dass die dir nicht glaubt und trotzdem das Kind weiter beeinflusst. Dass Alina auf Ermunterung, Dinge mit links zu probieren, nicht gerade positiv reagiert, ist sicher auch, weil es sie verunsichert. Ein Test wird Klarheit bringen und dann kannst du ihr nochmal genau erklären, was besser für sie ist und sie wird es dann sicher auch annehmen. Kinder sind ja nunmal beeinflussbar. Schön finde ich, dass ihre Freundin auch LH ist. Das müsste doch helfen. Da ist sie dann ja nicht die einzige.

>Bis morgen,

>Holly




Hallo Holly,


Ich denke auch, das es sie zu sehr verwirrt. Es wird Zeit das alles etwas unverkrampfer anzugehen. Ich denke, ich habe alles getan was man tun kann und der Test wird es letztendlich zeigen.

Die Sicherheit habe ich erst, wenn ich das Ergebnis kenne.

Irgendein kleiner Zweifel meldet sich immer bei mir. Obwohl sie sich bei mir ja eigentlich nichts abgeguckt haben kann, denn ich mache ja nun das meiste mir der rechten Hand. Bleibt eben nur zu prüfen ob sie evtl. ein Problem mit der Feinmotorik hat.

Aber da ja offensichtlich mein Onkel und auch ich ULH sind, liegt ja nun eigentlich nahe, das bei ihrem Verhalten auch eine Linkshändigkeit vorliegt. Muss ja sowieso noch wegen der Anamese mit meiner Familie sprechen , vielleicht gibt es ja noch mehr Fälle von ULH. Immerhin hat meine Oma 6 Kinder grossgezogen. Mein Vater glaubt nicht, das er ULH ist, da er ja nun keine Probleme mit Leghastenie gehabt hat in der Schule. Ich glaube nicht, das man zwangsläufig eine Lese und Rechtschreibschwäche haben muss, wenn man ULH ist, oder ? Bei mir hat sich das ja auch nach und nach gegeben. Ich konnte z.B: schon immer gut lesen, hatte aber Probleme beim schreiben: Spiegelschrift, Sauklaue, Buchstabendreher, ...!

Ich hasse besonders diese ewigen Selbstzweifel. Ich glaube das ist mein persönliches Stichwort.


Ich wollte schon immer mal fragen, wie Deine RS in der Praxis aussieht. Achtest Du darauf alles mit links zu tun, machst Du Schreibübungen ? Wieviel Zeit verwendest Du darauf ?


Liebe Grüsse


Joan

Holly
24.05.2005, 09:59
Hallo Lotteflue,



>Also das ist echt das letzte, sich ernsthaft über seine Kinder lustig zu machen.

>Im passenden Moment auf spassige Art und Weise ist es mitunter geeignet sich nicht mehr über solche Dinge zu ärgern, aber so sieht es bei dir nicht aus, so wie du das schreibst.


Sie meinte es spaßig, es war auch nicht bös gemeint, das weiß ich, aber da hatte ich gerade für mich rausgefunden, dass ich LH war. Und sie wusste ja, dass ich als Kind LH war, hat sie mir selber erzählt. Da fand ich das schon nicht angebracht und war echt empfindlich. Irgendwann werd ich das abkönnen. Meine Mutter ist in manchen Dingen manchmal etwas taktlos, das war so ein Fall.


>>Da ist sie echt erschrocken und hat augenblicklich nichts mehr gesagt.

>Das hat ja dann gesessen ;-)


Ich glaube, sie hat sich erschrocken, dass ich darauf immer noch so empfindlich reagiere. Das hat sie bei mir noch nie verstanden, dass ich so schnell eingeschnappt bin, ich auch nicht, grins... jetzt schon. Aber in diesem Fall fand ich das wirklich blöd, sich daraus noch einen Spaß zu machen. Sie weiß ganz genau, wie die mich im Sport oft geärgert haben.


Na ja... ich arbeite dran, dass mir sowas nicht mehr so tief geht.


Ja, das mit dem Tischtennis ist dann immer gut, wenn ich während des Schlagwechsels die Hand wechsle... grins... aber präziser schlagen kann ich eben doch mit links.


Grüße

Holly

Holly
24.05.2005, 10:34
Hallo Joan,

meine Freundin, auch ULH, hat bei ihrer Tochter jetzt erst gemerkt, wieviel die mit links macht. Die ist im ersten Schuljahr, das ist dann besonders hat. Sie hatte sich wohl nur auf die ältere Tochter konzentriert, die auch LH ist, und dabei ging das jüngere Kind "aus den Augen". Sie hat auch fast alles mit rechts gemacht und da dachte sie sich eben, die ist RH. Jetzt plötzlich sieht sie, dass die doch vieles mit links macht. Beim Spielen, beim Computer, oder so auch. Greifen, Puzzeln... Jetzt macht sie eine Ergo, die in 6 Sitzungen testen wollen, ob sie nun feinmotorische Störungen hat oder doch LH ist. Wenn sie LH ist, müsste sie komplett umlernen und die Kleine hat echt keine Lust dazu. Sie weiß natürlich schon mit ihren fast 7 Jahren genau, was nun das Problem ist. Das ist echt blöd. Soweit ist es ja bei dir noch nicht gediehen. Du hast es zum Glück vorher bemerkt, bevor es mit dem Schreiben losgeht. Du machst es alles ganz richtig, finde ich. Beobachten und bloß nicht beeinflussen. Mehr kannst du nicht machen. Und gucken, was der Test ergibt. Du machst doch im Juli auch schon einen Test, oder? In Spanien? Das ist ja nicht mehr lang. Wenn es bei euch mehrere LH oder ULH in der Familie gibt, ist es auf jeden Fall sehr naheliegend. Bei mir war das gar nicht bekannt. Nur mein Vater ist wohl ULH gewesen, leider ist er schon tot. Ich weiß z.B., dass er Karten mit links gemischt und verteilt hat, wie ich es auch mache.


Also, dass ULH immer legasthenische Probleme haben müssen, stimmt wohl nicht. Ich hatte keine Probleme, im Gegenteil, ich war gut im Lesen und in der Rechtschreibung. Ich hatte auch viele Brieffreundinnen zu Schulzeiten. Aber dabei fiel mir selber immer auf, dass ich oft, wenn es schnell gehen musste, Buchstaben oder Worte ausließ. Ich hatte mehr Probleme mit dem Gedächtnis. Es funktionierte nicht immer so zuverlässig, wie ich es gerne gehabt hätte. Vokabeln z. B. konnte ich gut abspeichern. Interessanterweise wusste ich oft die Bedeutung, fand aber kein Wort für die Übersetzung. Also, das Gelernte war da, aber ich konnte es nicht verbalisieren. Das hatte ich oft, auch wenn wir Tests in Geschichte geschrieben haben. Ich wusste, was gefragt war, konnte es aber nicht hinschreiben. Mir fehlten einfach die richtigen Worte. In mündlichen Prüfungen war oft alles komplett weg. Und heute, wenn ich was erzählen will, ist es auch oft so, dass plötzlich alles weg ist, was ich sagen wollte. Und das ist schlimm, echt. Man bekommt Angst, etwas zu sagen. Wenn ich mich sicher fühle, geht es. IN der Schule war das jedenfalls echt blöd immer. Ich hab nachher Schule richtig gehasst deswegen. Als ich in der Ausbildung war und mündliche Mitarbeit nicht mehr so wichtig war in der Berufsschule, hatte ich wieder gute Noten. Denn im Schriftlichen ging es immer einigermaßen.


Jetzt, wo ich mit der RS angefangen habe, habe ich plötzlich Probleme, etwas vorzulesen. Ich bringe Worte durcheinander und stottere rum. Ich hoffe, das gibt sich wieder. Anfangs hatte ich auch ganz große Schwierigkeiten mit dem GEdächtnis allgemein. Das ist jetzt wieder fast so wie vorher, also ganz okay. Die ersten Tage musste ich mir alles notieren.


Wie ich die RS mache? Zuerst habe ich natürlich versucht, ob schreiben überhaupt geht. Ging schlecht, aber ging. Ich hab mir dann das Buch von Dr. Sattler, Schreiben und Hantieren mit links besorgt. Daraus habe ich die Schreibübungen, d. h. diese Schwungübungen, Zierleisten, Achten und so, abgemalt. Jeden Tag eine halbe Stunde etwa, aber auch immer wieder Wörter schreiben dann. Das war viel zu lange, ich weiß. Ich hatte auch immer starke Kopfschmerzen anschließend. Mittlerweile nicht mehr. Ich übe auch nur noch so 10 Min. am Tag. Manchmal auch gar nicht. Alle anderen Tätigkeiten habe ich einfach mal ausprobiert und was gut ging, eben mit lnks gemacht. Essen ging sofort gut, dann nach und nach auch alles im Haushalt, beim KOchen z. B. Putzen habe ich schon vorher mit links gemacht. War mir nie bewusst. Man muss die Tätigkeiten nicht alle gleichzeitig üben, ist meine Erfahrung. Nach und nach ist besser. Du kannst ja einfach mal an einfachen Sachen ausprobieren, was auf Anhieb gut klappt und es dann einfach mal ein paar Mal mit links machen. PC-Maus ging bei mir gar nicht mit links, also hab ich es gelassen. Aber jetzt hab ich festgestellt, dass ich genau davon auch immer diese Verspannungen habe. Und benutze sie doch links. Und es geht immer besser. Die Schmerzen hab ich weg. Nähen mit der Hand oder Zähne putzen mache ich weiter rechts, das hab ich ausprobiert und kriege ich gar nicht hin. Vielleicht später mal... Bei einigen Tätigkeiten denke ich nun gar nicht mehr nach und mache es links. Z. B. essen, kochen, Spülmaschine ausräumen... Das ging bei mir ganz schnell.


Ich wünsche dir und Alina viel Glück! Aber du schaffst das auch, wenn du es wirklich willst. Wenn du nicht willst, ist doch auch okay. Jeder muss es nach seinem inneren Gefühl so machen, wie er es für richtig für sich hält, denke ich.


Liebe Grüße nach Spanien,


Holly

Dr. Noll
24.05.2005, 11:00
Hallo Holly, hallo @all


als ich eben das:


>Also, dass ULH immer legasthenische Probleme haben müssen, stimmt wohl nicht. Ich hatte keine Probleme, im Gegenteil, ich war gut im Lesen und in der Rechtschreibung. Ich hatte auch viele Brieffreundinnen zu Schulzeiten. Aber dabei fiel mir selber immer auf, dass ich oft, wenn es schnell gehen musste, Buchstaben oder Worte ausließ. Ich hatte mehr Probleme mit dem Gedächtnis. Es funktionierte nicht immer so zuverlässig, wie ich es gerne gehabt hätte. Vokabeln z. B. konnte ich gut abspeichern. Interessanterweise wusste ich oft die Bedeutung, fand aber kein Wort für die Übersetzung. Also, das Gelernte war da, aber ich konnte es nicht verbalisieren. Das hatte ich oft, auch wenn wir Tests in Geschichte geschrieben haben. Ich wusste, was gefragt war, konnte es aber nicht hinschreiben. Mir fehlten einfach die richtigen Worte. In mündlichen Prüfungen war oft alles komplett weg. Und heute, wenn ich was erzählen will, ist es auch oft so, dass plötzlich alles weg ist, was ich sagen wollte. Und das ist schlimm, echt. Man bekommt Angst, etwas zu sagen. Wenn ich mich sicher fühle, geht es. IN der Schule war das jedenfalls echt blöd immer. Ich hab nachher Schule richtig gehasst deswegen. Als ich in der Ausbildung war und mündliche Mitarbeit nicht mehr so wichtig war in der Berufsschule, hatte ich wieder gute Noten. Denn im Schriftlichen ging es immer einigermaßen.

>Jetzt, wo ich mit der RS angefangen habe, habe ich plötzlich Probleme, etwas vorzulesen. Ich bringe Worte durcheinander und stottere rum. Ich hoffe, das gibt sich wieder. Anfangs hatte ich auch ganz große Schwierigkeiten mit dem GEdächtnis allgemein. Das ist jetzt wieder fast so wie vorher, also ganz okay. Die ersten Tage musste ich mir alles notieren.


gelesen habe, habe ich sofort gedacht: genau das hast du selbst genauso erlebt. Ich finde es immer wieder frappant, wie sich manche Umschulungsfolgen bei verschiedenen Individuen ähneln !

Dann denke ich wieder, verdammt!, es hätte so vieles so viel anders sein können...




Dr. Noll

Joan
24.05.2005, 11:35
>Hallo Joan,

>meine Freundin, auch ULH, hat bei ihrer Tochter jetzt erst gemerkt, wieviel die mit links macht. Die ist im ersten Schuljahr, das ist dann besonders hat. Sie hatte sich wohl nur auf die ältere Tochter konzentriert, die auch LH ist, und dabei ging das jüngere Kind "aus den Augen". Sie hat auch fast alles mit rechts gemacht und da dachte sie sich eben, die ist RH. Jetzt plötzlich sieht sie, dass die doch vieles mit links macht. Beim Spielen, beim Computer, oder so auch. Greifen, Puzzeln... Jetzt macht sie eine Ergo, die in 6 Sitzungen testen wollen, ob sie nun feinmotorische Störungen hat oder doch LH ist. Wenn sie LH ist, müsste sie komplett umlernen und die Kleine hat echt keine Lust dazu. Sie weiß natürlich schon mit ihren fast 7 Jahren genau, was nun das Problem ist. Das ist echt blöd. Soweit ist es ja bei dir noch nicht gediehen. Du hast es zum Glück vorher bemerkt, bevor es mit dem Schreiben losgeht. Du machst es alles ganz richtig, finde ich. Beobachten und bloß nicht beeinflussen. Mehr kannst du nicht machen. Und gucken, was der Test ergibt. Du machst doch im Juli auch schon einen Test, oder? In Spanien? Das ist ja nicht mehr lang. Wenn es bei euch mehrere LH oder ULH in der Familie gibt, ist es auf jeden Fall sehr naheliegend. Bei mir war das gar nicht bekannt. Nur mein Vater ist wohl ULH gewesen, leider ist er schon tot. Ich weiß z.B., dass er Karten mit links gemischt und verteilt hat, wie ich es auch mache.

>Also, dass ULH immer legasthenische Probleme haben müssen, stimmt wohl nicht. Ich hatte keine Probleme, im Gegenteil, ich war gut im Lesen und in der Rechtschreibung. Ich hatte auch viele Brieffreundinnen zu Schulzeiten. Aber dabei fiel mir selber immer auf, dass ich oft, wenn es schnell gehen musste, Buchstaben oder Worte ausließ. Ich hatte mehr Probleme mit dem Gedächtnis. Es funktionierte nicht immer so zuverlässig, wie ich es gerne gehabt hätte. Vokabeln z. B. konnte ich gut abspeichern. Interessanterweise wusste ich oft die Bedeutung, fand aber kein Wort für die Übersetzung. Also, das Gelernte war da, aber ich konnte es nicht verbalisieren. Das hatte ich oft, auch wenn wir Tests in Geschichte geschrieben haben. Ich wusste, was gefragt war, konnte es aber nicht hinschreiben. Mir fehlten einfach die richtigen Worte. In mündlichen Prüfungen war oft alles komplett weg. Und heute, wenn ich was erzählen will, ist es auch oft so, dass plötzlich alles weg ist, was ich sagen wollte. Und das ist schlimm, echt. Man bekommt Angst, etwas zu sagen. Wenn ich mich sicher fühle, geht es. IN der Schule war das jedenfalls echt blöd immer. Ich hab nachher Schule richtig gehasst deswegen. Als ich in der Ausbildung war und mündliche Mitarbeit nicht mehr so wichtig war in der Berufsschule, hatte ich wieder gute Noten. Denn im Schriftlichen ging es immer einigermaßen.

>Jetzt, wo ich mit der RS angefangen habe, habe ich plötzlich Probleme, etwas vorzulesen. Ich bringe Worte durcheinander und stottere rum. Ich hoffe, das gibt sich wieder. Anfangs hatte ich auch ganz große Schwierigkeiten mit dem GEdächtnis allgemein. Das ist jetzt wieder fast so wie vorher, also ganz okay. Die ersten Tage musste ich mir alles notieren.

>Wie ich die RS mache? Zuerst habe ich natürlich versucht, ob schreiben überhaupt geht. Ging schlecht, aber ging. Ich hab mir dann das Buch von Dr. Sattler, Schreiben und Hantieren mit links besorgt. Daraus habe ich die Schreibübungen, d. h. diese Schwungübungen, Zierleisten, Achten und so, abgemalt. Jeden Tag eine halbe Stunde etwa, aber auch immer wieder Wörter schreiben dann. Das war viel zu lange, ich weiß. Ich hatte auch immer starke Kopfschmerzen anschließend. Mittlerweile nicht mehr. Ich übe auch nur noch so 10 Min. am Tag. Manchmal auch gar nicht. Alle anderen Tätigkeiten habe ich einfach mal ausprobiert und was gut ging, eben mit lnks gemacht. Essen ging sofort gut, dann nach und nach auch alles im Haushalt, beim KOchen z. B. Putzen habe ich schon vorher mit links gemacht. War mir nie bewusst. Man muss die Tätigkeiten nicht alle gleichzeitig üben, ist meine Erfahrung. Nach und nach ist besser. Du kannst ja einfach mal an einfachen Sachen ausprobieren, was auf Anhieb gut klappt und es dann einfach mal ein paar Mal mit links machen. PC-Maus ging bei mir gar nicht mit links, also hab ich es gelassen. Aber jetzt hab ich festgestellt, dass ich genau davon auch immer diese Verspannungen habe. Und benutze sie doch links. Und es geht immer besser. Die Schmerzen hab ich weg. Nähen mit der Hand oder Zähne putzen mache ich weiter rechts, das hab ich ausprobiert und kriege ich gar nicht hin. Vielleicht später mal... Bei einigen Tätigkeiten denke ich nun gar nicht mehr nach und mache es links. Z. B. essen, kochen, Spülmaschine ausräumen... Das ging bei mir ganz schnell.

>Ich wünsche dir und Alina viel Glück! Aber du schaffst das auch, wenn du es wirklich willst. Wenn du nicht willst, ist doch auch okay. Jeder muss es nach seinem inneren Gefühl so machen, wie er es für richtig für sich hält, denke ich.

>Liebe Grüße nach Spanien,

>Holly

Hallo Holly,


Das was Deine Freundin jetzt vor sich hart ist natürlich hart. Aber besser jetzt als nie.

Den Test werde ich in Wuppertal machen. Es gibt zwar ein Zentrum hier in Barcelona und man hatte mir auch schon mal ein Gespräch im Juli angeboten, aber irgendwie fühle ich mich wohler wenn ich den Test in Deutschland mache. Ausserdem habe ich dann auch Urlaub und wir können das ganz in Ruhe machen statt nach der Arbeit; Kindergarten nach Barcelona zu hetzen.


Meine angeblichen Rechtschreibschwäche hat sich auch merkwürdigerweise gelegt, als ich die Grundschule verlassen habe. (Ich hatte 1 Jahr einen LRS Kurs besucht. ) Danach war ich in Rechtschreibung sogar sehr gut. Brieffreunde hatte ich auch jede Menge. Aber naja, auf das Urteil der Lehrer sollte man ja nicht immer zuviel geben. Ich bin froh, dass meine Eltern nach den versägten Intelligenztest an mich geglaubt haben und einen Psychologen aufgesucht haben. Aber es ist ein Witz wie sehr meine Eltern darum kämpfen mussten, dass der 2. Test in der Schule akzeptiert wurde.

Die Schule habe ich total gehasst und wenn meine Eltern mich nicht immer wieder motiviert hätten, wäre ich sicher nach der 9 Klasse abgegangen.

Ich war im mündlichen immer besser als im schriftlichen. Entweder war ich so gehemmt vor lauter Panik, oder aber wenn irgendetwas vom erlernten abwich, wurde ich gleich unsicher.


Ich denke das durcheinanderbringen der Worte und stottern ist ganz normal, und wird sich im Laufe der Zeit wieder geben. Wichtig ist es durchzuhalten ! Dafür wünsche ich Dir viel Kraft (0:

Als ich meine erste RS angefangen habe, musste ich mich auch bremsen. Es hat erstaunlich schnell geklappt mit dem links schreiben und ich hatte viel Spass daran zu üben.

Kommt Zeit, kommt Rat.


Liebe Grüsse


Joan

Holly
24.05.2005, 12:21
>gelesen habe, habe ich sofort gedacht: genau das hast du selbst genauso erlebt. Ich finde es immer wieder frappant, wie sich manche Umschulungsfolgen bei verschiedenen Individuen ähneln !

>Dann denke ich wieder, verdammt!, es hätte so vieles so viel anders sein können...

>

>Dr. Noll


Hallo Dr. Noll,


ja, das denke ich auch oft. Aber es ist besser so, als wenn man nie gewusst hätte, warum und wieso. Bei mir jedenfalls. So kann ich zumindest noch am Selbstbewusstsein arbeiten und an vielen anderen Dingen. Die o. g. Dinge sind ja leider wohl weitgehend irreparabel. Ich denke, durch das Wissen allein kann es nur noch besser werden. Schlimmer nicht mehr. Wie sagten Sie so schön? Was hab ich noch zu verlieren...

Holly
24.05.2005, 13:43
Hallo Joan,


>Das was Deine Freundin jetzt vor sich hat ist natürlich hart. Aber besser jetzt als nie.


Sehe ich auch so. Und noch ist es nicht zu spät. Schreibschrift kann sie noch nicht.


>Den Test werde ich in Wuppertal machen. Es gibt zwar ein Zentrum hier in Barcelona und man hatte mir auch schon mal ein Gespräch im Juli angeboten, aber irgendwie fühle ich mich wohler wenn ich den Test in Deutschland mache.


Das glaube ich. Wenn die in Spanien noch zu dem Thema so "rückständig" sind. Außerdem kannst du da immer noch hingehen, wenn du eine 2. Meinung haben möchtest.




>Ich bin froh, dass meine Eltern nach den versägten Intelligenztest an mich geglaubt haben und einen Psychologen aufgesucht haben. Aber es ist ein Witz wie sehr meine Eltern darum kämpfen mussten, dass der 2. Test in der Schule akzeptiert wurde.

>Die Schule habe ich total gehasst und wenn meine Eltern mich nicht immer wieder motiviert hätten, wäre ich sicher nach der 9 Klasse abgegangen.


Finde ich super, dass deine Eltern dich so sehr unterstützt haben. Ich hab für schlechte Leistungen oder Noten noch Mecker dazu bekommen. Aber ich mache nicht mal meinen Eltern den Vorwurf. Sie hatten halt die Meinung, man kann Händigkeit umschulen. Dass es nicht so ist, weiß meine Mutter heute erst. Durch meine Sohn, als ich ihr erklärte, dass umschulen nicht gut ist und nicht geht.


>Ich war im mündlichen immer besser als im schriftlichen. Entweder war ich so gehemmt vor lauter Panik, oder aber wenn irgendetwas vom erlernten abwich, wurde ich gleich unsicher.


Ja, war bei mir auch so. Aber noch schlimmer war das im Mündlichen. Diese Angst vor Versagen oder Stottern und dass die anderen dann lachen, die war da und die hab ich heute noch teilweise.


>Ich denke das durcheinanderbringen der Worte und stottern ist ganz normal, und wird sich im Laufe der Zeit wieder geben. Wichtig ist es durchzuhalten ! Dafür wünsche ich Dir viel Kraft (0:


Dank dir für die lieben Worte, echt! Das hilft ungemein. Leute, denen man das erzählen kann, die das genauso erlebt haben, das ist für mich total wichtig.


>Als ich meine erste RS angefangen habe, musste ich mich auch bremsen. Es hat erstaunlich schnell geklappt mit dem links schreiben und ich hatte viel Spass daran zu üben.


Dann wirst du es auch wieder schaffen, wenn du es willst! Wirst sehen...



>Kommt Zeit, kommt Rat. Genau!

Liebe Grüsse

Petra

Joan
24.05.2005, 14:41
>Hallo Joan,

>>Das was Deine Freundin jetzt vor sich hat ist natürlich hart. Aber besser jetzt als nie.

>Sehe ich auch so. Und noch ist es nicht zu spät. Schreibschrift kann sie noch nicht.

>>Den Test werde ich in Wuppertal machen. Es gibt zwar ein Zentrum hier in Barcelona und man hatte mir auch schon mal ein Gespräch im Juli angeboten, aber irgendwie fühle ich mich wohler wenn ich den Test in Deutschland mache.

>Das glaube ich. Wenn die in Spanien noch zu dem Thema so "rückständig" sind. Außerdem kannst du da immer noch hingehen, wenn du eine 2. Meinung haben möchtest.

>

>>Ich bin froh, dass meine Eltern nach den versägten Intelligenztest an mich geglaubt haben und einen Psychologen aufgesucht haben. Aber es ist ein Witz wie sehr meine Eltern darum kämpfen mussten, dass der 2. Test in der Schule akzeptiert wurde.

>>Die Schule habe ich total gehasst und wenn meine Eltern mich nicht immer wieder motiviert hätten, wäre ich sicher nach der 9 Klasse abgegangen.

>Finde ich super, dass deine Eltern dich so sehr unterstützt haben. Ich hab für schlechte Leistungen oder Noten noch Mecker dazu bekommen. Aber ich mache nicht mal meinen Eltern den Vorwurf. Sie hatten halt die Meinung, man kann Händigkeit umschulen. Dass es nicht so ist, weiß meine Mutter heute erst. Durch meine Sohn, als ich ihr erklärte, dass umschulen nicht gut ist und nicht geht.

>>Ich war im mündlichen immer besser als im schriftlichen. Entweder war ich so gehemmt vor lauter Panik, oder aber wenn irgendetwas vom erlernten abwich, wurde ich gleich unsicher.

>Ja, war bei mir auch so. Aber noch schlimmer war das im Mündlichen. Diese Angst vor Versagen oder Stottern und dass die anderen dann lachen, die war da und die hab ich heute noch teilweise.

>>Ich denke das durcheinanderbringen der Worte und stottern ist ganz normal, und wird sich im Laufe der Zeit wieder geben. Wichtig ist es durchzuhalten ! Dafür wünsche ich Dir viel Kraft (0:

>Dank dir für die lieben Worte, echt! Das hilft ungemein. Leute, denen man das erzählen kann, die das genauso erlebt haben, das ist für mich total wichtig.

>>Als ich meine erste RS angefangen habe, musste ich mich auch bremsen. Es hat erstaunlich schnell geklappt mit dem links schreiben und ich hatte viel Spass daran zu üben.

>Dann wirst du es auch wieder schaffen, wenn du es willst! Wirst sehen...

>

>>Kommt Zeit, kommt Rat. Genau!

>Liebe Grüsse

>Petra




Hallo Holly ( Petra ????????? )


Trotz allem habe ich auch ordentlich Druck wegen der schlechten Noten bekommen, aber naja, Eltern machen halt nicht alles richtig.


finde das Feedback hier im Forum auch ganz toll ! Ich kenne leider niemanden sonst der ULH ist, und von daher ist dieses Forum eine klasse Sache.


Es ist sonnig und warm und ich gehe gleich nach Hause (0;


liebe Grüsse


Joan

Holly
24.05.2005, 15:05
Hallo Joan,


Holly ist mein Spitzname...


schönen Feierabend,


hier ist es ganz dunkel, obwohl vorhin noch die Sonne schien...


Ja, das Feedback ist wirklich gut und hilfreich hier!


Gruß


Holly/Petra

Jeannine
24.05.2005, 21:51
Hallo Joan,



... Alina reagiert mittlerweile aber auch nicht gerade positiv, wenn ich sie ermutere etwas mit der linken Hand zu tun, daher lasse ich sie nun bis August in Ruhe.



vielleicht ist das auch die beste Lösung bis August. Was ich Dir jedoch empfehlen könnte, mit Deiner Tochter viel zu basteln und zu malen. Wenigstens in Deiner freien Zeit! Du könntest dabei Deiner Tochter erzählen, das Du als Kind umgeschult wurdest und es jetzt mit der "richtigen Hand" probieren möchtest (Schneiden, Malen, etc.). Eine andere Möglichkeit ist das ausstechen von Bildern mit einer Prickelnadel. Das ist ein Stift mit Metallspitze. Man nutzt dieses Werkzeug bei Kindern, die noch nicht richtig mit der Schere umgehen können, bzw. dann, wenn es mit der Schere zu kompliziert wird. Als Unterlage wird ein Teppichrest genommen, worauf das Blatt Papier gelegt wird.

Diese Arbeit trainiert Konzentration und Genauigkeit, weil die Nadelspitze die auszustechende Linie treffen soll.


Viel Erfolg wünscht Jeannine

Joan
25.05.2005, 07:11
>Hallo Joan,

>

>... Alina reagiert mittlerweile aber auch nicht gerade positiv, wenn ich sie ermutere etwas mit der linken Hand zu tun, daher lasse ich sie nun bis August in Ruhe.

>

>vielleicht ist das auch die beste Lösung bis August. Was ich Dir jedoch empfehlen könnte, mit Deiner Tochter viel zu basteln und zu malen. Wenigstens in Deiner freien Zeit! Du könntest dabei Deiner Tochter erzählen, das Du als Kind umgeschult wurdest und es jetzt mit der "richtigen Hand" probieren möchtest (Schneiden, Malen, etc.). Eine andere Möglichkeit ist das ausstechen von Bildern mit einer Prickelnadel. Das ist ein Stift mit Metallspitze. Man nutzt dieses Werkzeug bei Kindern, die noch nicht richtig mit der Schere umgehen können, bzw. dann, wenn es mit der Schere zu kompliziert wird. Als Unterlage wird ein Teppichrest genommen, worauf das Blatt Papier gelegt wird.

>Diese Arbeit trainiert Konzentration und Genauigkeit, weil die Nadelspitze die auszustechende Linie treffen soll.

>Viel Erfolg wünscht Jeannine


Hallo Jeannine,


Gute Idee, das würde Alina sicher Spass machen. Im Grunde macht sie ja kaum etwas anderes als malen, schneiden, kneten und kleben.

Mal sehen ob ich soetwas hier in Spanien finde, sonst lasse ich mir das einfach mitbringen.


Viele Grüsse


Joan

Lotteflue
27.05.2005, 09:35
>Eine andere Möglichkeit ist das ausstechen von Bildern mit einer Prickelnadel. Das ist ein Stift mit Metallspitze.


In welchen Läden bekommt man denn solch eine Nadel zu kaufen?


Lotteflue

Joan
27.05.2005, 11:36
>>Eine andere Möglichkeit ist das ausstechen von Bildern mit einer Prickelnadel. Das ist ein Stift mit Metallspitze.

>In welchen Läden bekommt man denn solch eine Nadel zu kaufen?

>Lotteflue


würde mich auch interessieren. Ich dachte das gäbe es in jedem Bastelgeschäft.


Gruss


Joan

Holly
27.05.2005, 13:03
>würde mich auch interessieren. Ich dachte das gäbe es in jedem Bastelgeschäft.

>Gruss

>Joan


Hallo Joan,


ich kenne das auch, dass man das einfach mit einem Druckbleistift macht, so einem mit Mine drin, die man rausdrücken kann. Sieht aus wie ein Kulli. Die Mine lässt man dann drin und hat dann nur die Metallspitze zum Eindrücken der Löcher. Diese Bleistifte gibt es aber sicher in jedem Schreibwarenladen.


Gruß

Holly

JOAN
27.05.2005, 14:50
>>würde mich auch interessieren. Ich dachte das gäbe es in jedem Bastelgeschäft.

>>Gruss

>>Joan

>Hallo Joan,

>ich kenne das auch, dass man das einfach mit einem Druckbleistift macht, so einem mit Mine drin, die man rausdrücken kann. Sieht aus wie ein Kulli. Die Mine lässt man dann drin und hat dann nur die Metallspitze zum Eindrücken der Löcher. Diese Bleistifte gibt es aber sicher in jedem Schreibwarenladen.

>Gruß

>Holly


Hallo Holly,


das ist auch eine Idee, werde ich mal probieren. Diese Nadel habe ich schon mal bei meiner belgischen Freundin hier in Spanien gesehen, sie sagt in Belgien machen das viele Kinder.


Liebe Grüsse


Joan

Jeannine
07.06.2005, 21:00
>>Eine andere Möglichkeit ist das ausstechen von Bildern mit einer Prickelnadel. Das ist ein Stift mit Metallspitze.

>In welchen Läden bekommt man denn solch eine Nadel zu kaufen?

>Lotteflue


Hallo Zusammen,


am ehesten bekommt man Prickelnadeln aus Kindergarten-Versand-Katalogen oder schaut Euch mal in den unteren Link hinein!

Gruß von Jeannine

Lotteflue
07.06.2005, 22:54
>Hallo Zusammen,

>am ehesten bekommt man Prickelnadeln aus Kindergarten-Versand-Katalogen oder schaut Euch mal in den unteren Link hinein!




Danke


Lotteflue

Winija
15.07.2005, 16:45
>>Dafür kann ich beidhändig Tischtennis und das auch schon immer recht gut. (-;

>Das kommt wahrscheinlich besonders gut, wenn du während des Spieles die Hand wechselst *g*

>Grüsse

>Lotteflue


Hallö'chen !


Gerade habe ich mich fast kaputt gelacht ... Auch wenn der Beitrag bereits etwas älter ist, möchte ich mich zum Thema noch nachträglich äußern !


Ich war auch eine von den "berüchtigten" Tischtennisspielerinnen, die problemlos von einer zur anderen Hand den Schläger wechseln konnten. Selbst heute mische ich meine beiden 10 + 11 jährigen Neffen damit locker auf ... hi, hi, hi !


Man, ich fühle mich bei all den Beiträgen hier richtig zu Hause ! Weiter so !


Schöne Grüße, Winija.

Winija
15.07.2005, 16:47
PS: Da bekommt das Thema "Orientierungslosigkeit" doch gleich eine andere Bedeutung, oder !?

Lotteflue
16.07.2005, 14:35
>Hallö'chen !

>Gerade habe ich mich fast kaputt gelacht ... Auch wenn der Beitrag bereits etwas älter ist, möchte ich mich zum Thema noch nachträglich äußern !

>Ich war auch eine von den "berüchtigten" Tischtennisspielerinnen, die problemlos von einer zur anderen Hand den Schläger wechseln konnten. Selbst heute mische ich meine beiden 10 + 11 jährigen Neffen damit locker auf ... hi, hi, hi !

>Man, ich fühle mich bei all den Beiträgen hier richtig zu Hause ! Weiter so !

>Schöne Grüße, Winija.


:-)))


Hallo Winija


Was mir noch einfällt, ich hatte immer wieder damals als Kind als ich Tischntennis lernte das Bedürfnis es mit links "zu probieren". Ich weiss aber nicht warum, vielleicht lag es daran, dass es mir rechts gespielt "komisch" vorkam oder es nicht so funktionierte wie gewünscht.

Was ich jetzt beim spielen bemerke: wenn ich mit rechts spiele spielt mein Kopf, der sieht den Ball, ich überlege sozusagen, der Kopf sagt dann dem Körper-der Hand, wo er hin muss-soll. Wenn ich mit links spiele ist das ganz anders, da spiele ich einfach.


Lotteflue

Winija
16.07.2005, 18:13
Hallö'chen auch!


Ich kann mich noch gut erinnern, dass mir insbesondere in einem richtig flotten Match meine rechte Hand irgendwie linkisch vorkam und ich dann automatisch auf links gewechselt habe ... wie ein natürlicher Fall der aufgezwungenen Masken !


Bis heute habe ich übrigens immer wieder größte Schwierigkeiten, im Ernstfall rechts als das Rechts der Rechtshänderwelt im wahrsten Sinne des Wortes zu erkennen. Das, was die rechtshändige Welt als rechts bezeichnet, fühlt sich für mich eben wie links an. Beim Autofahren hat sich mein Mann schon lange abgewöhnt, mich sprachlich ans Ziel zu dirigieren.

Als Kind hatte ich wegen dem gespaltenen Rechts- und Linksgefühl etliche Episoden und innere Zwiegespräche mit mir. Und das noch weit im Vorschulalter.


Was ich bis heute nicht verstehe, ich habe mich als Kind viele Jahre wirklich mit Händen und Füssen gegen diese rechtshändige Ausrichtigung gewehrt. Und das, ohne zu wissen, dass es überhaupt so etwas wie L+RH gibt. Wieso ist niemand auf die Idee gekommen, dass ich mehr als 100% LH bin ...???????????


Ich kann für mich sagen, dass ich bereits sehr früh eine ausgeprägte Persönlichkeit besaß, nicht zuletzt durch den früh begonnenen Leistungssport. Heute bin ich auch fest davon überzeugt, dass ich instinktiv einfach nur ICH sein wollte. Ich glaube, da fällt bestimmt vielen Familienmitgliedern etwas dazu ein. Wenn ich meine ersten Schulzeugnisse anschaue, steht da, ich sei zu eigenwillig und eigensinnig. Super, klasse! Ich würde diese und ähnliche Zeilen den damaligen Lehrerinnen heute gerne in die Haare ... (naja, ihr wisst schon!).


Im vergangenen halben Jahr, in dem mir nun endlich wirklich klar geworden ist, was mit der LH alles zusammen hängt, habe ich immer wieder Gespräche mit verschiedenen Familienmitgliedern darüber geführt. Meine Mutter wusste z.B. nicht einmal, dass ihr eigener Vater - also mein Großvater - mit links gemalt und mit rechts geschrieben hat. Selbst hat sie eigentlich eine typische ULH-Persönlichkeit, eine sehr verkrampfte und schnörkelige rechtshändige Schrift und eine klare linke Dominanz beim Sehen bzw. nach eigenen Angaben linksseitig mehr Kraft. Sie selbst "fühlt" sich natürlich als "normal rechtshändig". Arme Mutti! Aber ich lasse sie, wie sie ist. Ich gebe ihr immer wieder ein paar Denkanstöße. Seine Linkshändigkeit zu erkennen ist das eine, sie leben zu WOLLEN das andere.

Auf jeden Fall wird nach meiner Generation niemand mehr solch ein lebenslanges Trauma mehr mit sich herum tragen müssen. Darauf zu achten - das bin ich ihnen irgendwie schuldig! In der Gestalttherapie würde man sagen, eine Gestalt schließt sich hiermit. Ich fühle mich auch dazu in der Lage, meine eigene Biographie wieder zu korrigieren. Wenn ich das schreibe, habe ich das Gefühl, auch endlich Luft zu bekommen, frei/ befreit zu sein.


Irgend jemand hier im Forum hat mal geschrieben, dass die linke dominante Seite regelrecht erwacht ist und Besitz von ihm ergriffen hat. An manchen Tagen geht es mir auch so. Durch das (Wieder-)Bewusstwerden meiner linken Seite, wie aus einem Dornröschenschlaf erwacht, wie ein endlich aus dem Windschatten heraustreten können, fühle ich mich in manchen Augenblicken so kraftvoll, so in meiner Mitte, es ist plötzlich so viel Energie frei ... das ich gar nicht weiß wohin mit mir ... vielleicht einfach rennen und alle um mich herum daran teilhaben lassen wollen! Deswegen find ich das mit der Schreiberei erstmal zweitrangig. Das Gefühl und die psychologische Aufarbeitung sind immens wichtig. Ich schreibe das aber nur hier. Hier versteht jeder jedes einzelne Wort, da draußen eigentlich niemand so wirklich. Hier fühlt man sich auch nicht so alleine. Ich bin froh, dass mein Psychologe selbst LH ist. Zufall? Er bezeichnet sich aber eher als Beidhänder. Neuere Forschungen besagen aber eher, dass es BH nicht gibt, sondern die bisher als solche benannten Personen wahrscheinlich zusätzlich Teilleistungsstörungen haben.


Und ... jetzt muss ich schmunzeln, habe ich doch mal wieder eine typische gedankliche Linkshänderschleife gezogen. Um allen anderen (NLH = Nichtlinkshändern) die Orientierung wieder zu ermöglichen, kehre ich zum Sport zurück. Völlig entfesseltes Assoziieren wäre bei den derzeitigen Temperaturen vielleicht doch zuviel verlangt...!?


Also: Thema Sport und Orientierung. Bei früheren Sportwettkämpfen im Bereich Leichtatlethik scheint auch niemandem aufgefallen zu sein (oder war es doch eher notorische Ignoranz ?), dass ich beim Weit- und Hochsprung wie ein LH abgesprungen bin, bei Sprints mir regelmäßig den Startblock umgestellt habe. Auf deutsch gesagt, es hat keine Socke mal irgend etwas zu mir gesagt. In höheren Schulklassen hatte ich einen linkshändigen Klassenlehrer. Ich habe ihm oft beim Schreiben zugesehen, wie magisch angezogen. Bei mir fiel einfach kein Groschen. Man hatte mich erfolgreich zu einem Pseudorechtshänder gemacht! Wenn ich Sarkistiger wäre, würde ich heute spezielle Orden verteilen. Nur zur Orientierung für das eigene Lebenswerk !!


Aber ich möchte sportlich sein. Niemandem nützen Vorwürfe. Wenn ich für mich diesen Kram aufgearbeitet habe, meine Biographie so annehmen kann und den Beteiligten verzeihe (nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen), kann ich damit echt abschließen. Das befreit wirklich. Ich selbst muss mich heilen. Man kann mir dabei helfen, mich begleiten, aber zum Ziel fahren muss ich am Ende alleine.


Mein Lebensmotto ist: Ich selbst trage die Verantwortung für mein Leben - und damit für das, was ich denke, fühle und tue.

Als Kind bin ich natürlich abhängig, wohl alles andere als autonom. Einige werden zu Rebellen, andere werden in ihrer Persönlichkeit gebrochen, ordnen sich unter, passen sich an und die in der dritten Gruppe beschließen, eine Maske zu tragen, bis ... ja bis sie selbst autonom genug sind, auch genug Kraft besitzen, um endlich ihren eigenen Weg zu gehen.


Vor einem halben Jahr hatte ich ein Bild in der Hand ... ich als Vierjährige, an einem Klettergerüst hängend. Irgendwie hat das Bild etwas mit mir gemacht. Ich habe es tagelang mit mir herumgeschleppt. Und eines Tages ist es aus mir herausgebrochen. Ich wusste schon als Vierjährige, dass ich nicht so sein durfte wie ich bin. Ich habe mir damals versprochen, wenn ich groß bin ... Ich spüre noch immer diese phänomenale Kraft dieses kleines Mädchens, wie tapfer sie war und welchen Preis sie zahlen musste. Und ich habe vor einem halben Jahr gespürt, dass ich nun gemeint bin. Ich, die Erwachsene. Ich hatte sie endlich gehört; endlich wahrgenommen, dass sie noch da ist. Und nun? Ich, die dafür endlich sorgen soll. Ich, die nun als Erwachsene in der Pflicht steht. Es hat noch etwas gedauert, bis ich wusste, um was es ging. Für alle Heiler im Forum oder Gestalttherapeuten ... ich habe mein inneres Kind wieder integriert. Und für alle Schamanen im Forum ... ICH bin wieder da und zwar da, wo ich hingehöre, nämlich zu mir. Nur mit dem Schreiben, das übe ich dann ab Herbst...


Liebe Grüße an Dich, Lotteflue, und alle anderen im Forum! Eure Winija.

Lotteflue
17.07.2005, 00:47
Hallo Winija


>Bis heute habe ich übrigens immer wieder größte Schwierigkeiten, im Ernstfall rechts als das Rechts der Rechtshänderwelt im wahrsten Sinne des Wortes zu erkennen. Das, was die rechtshändige Welt als rechts bezeichnet, fühlt sich für mich eben wie links an. Beim Autofahren hat sich mein Mann schon lange abgewöhnt, mich sprachlich ans Ziel zu dirigieren.


Damit habe ich keine Probleme. Muss mal meine Mutter fragen, ob es damals Probleme gab.


>Also: Thema Sport und Orientierung. Bei früheren Sportwettkämpfen im Bereich Leichtatlethik scheint auch niemandem aufgefallen zu sein (oder war es doch eher notorische Ignoranz ?), dass ich beim Weit- und Hochsprung wie ein LH abgesprungen bin, bei Sprints mir regelmäßig den Startblock umgestellt habe.


Gingen eure auch so schwer umzustellen und manchmal gar nicht?


>Auf deutsch gesagt, es hat keine Socke mal irgend etwas zu mir gesagt.


Das dumme ist bzw. war, man hat nicht mitbekommen, wieso man das tat bzw. tun musste.


>Aber ich möchte sportlich sein. Niemandem nützen Vorwürfe. Wenn ich für mich diesen Kram aufgearbeitet habe, meine Biographie so annehmen kann und den Beteiligten verzeihe (nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen), kann ich damit echt abschließen. Das befreit wirklich. Ich selbst muss mich heilen. Man kann mir dabei helfen, mich begleiten, aber zum Ziel fahren muss ich am Ende alleine.


Das haste jetzt aber nicht von mir abgeschrieben oder ;-)?

Irgendeiner hatte gemeint, soooo einfach würde-könnte das gar nicht gehen das wär zu platt. Oder irgendwie so.


>Vor einem halben Jahr hatte ich ein Bild in der Hand ... ich als Vierjährige, an einem Klettergerüst hängend. Irgendwie hat das Bild etwas mit mir gemacht. Ich habe es tagelang mit mir herumgeschleppt. Und eines Tages ist es aus mir herausgebrochen. Ich wusste schon als Vierjährige, dass ich nicht so sein durfte wie ich bin. Ich habe mir damals versprochen, wenn ich groß bin ... Ich spüre noch immer diese phänomenale Kraft dieses kleines Mädchens, wie tapfer sie war und welchen Preis sie zahlen musste. Und ich habe vor einem halben Jahr gespürt, dass ich nun gemeint bin. Ich, die Erwachsene. Ich hatte sie endlich gehört; endlich wahrgenommen, dass sie noch da ist. Und nun? Ich, die dafür endlich sorgen soll. Ich, die nun als Erwachsene in der Pflicht steht. Es hat noch etwas gedauert, bis ich wusste, um was es ging. Für alle Heiler im Forum oder Gestalttherapeuten ... ich habe mein inneres Kind wieder integriert. Und für alle Schamanen im Forum ... ICH bin wieder da und zwar da, wo ich hingehöre, nämlich zu mir. Nur mit dem Schreiben, das übe ich dann ab Herbst...

>Liebe Grüße an Dich, Lotteflue, und alle anderen im Forum! Eure Winija.


Schön das du da bist :-)


Lotteflue

Winija
17.07.2005, 03:20
>Hallo Winija

>>Bis heute habe ich übrigens immer wieder größte Schwierigkeiten, im Ernstfall rechts als das Rechts der Rechtshänderwelt im wahrsten Sinne des Wortes zu erkennen. Das, was die rechtshändige Welt als rechts bezeichnet, fühlt sich für mich eben wie links an. Beim Autofahren hat sich mein Mann schon lange abgewöhnt, mich sprachlich ans Ziel zu dirigieren.

>Damit habe ich keine Probleme. Muss mal meine Mutter fragen, ob es damals Probleme gab.

>>Also: Thema Sport und Orientierung. Bei früheren Sportwettkämpfen im Bereich Leichtatlethik scheint auch niemandem aufgefallen zu sein (oder war es doch eher notorische Ignoranz ?), dass ich beim Weit- und Hochsprung wie ein LH abgesprungen bin, bei Sprints mir regelmäßig den Startblock umgestellt habe.

>Gingen eure auch so schwer umzustellen und manchmal gar nicht?


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Du lieber Himmel, ja! Was war ich da manchmal am Fluchen. Hatte bei wichtigen Wettkämpfen sogar hin und wieder Handwerkszeug dabei. Musste ja schnell gehen, abgesehen davon, dass man nicht gern mit schmerzenden Fingern losrennen wollte.


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>>Auf deutsch gesagt, es hat keine Socke mal irgend etwas zu mir gesagt.

>Das dumme ist bzw. war, man hat nicht mitbekommen, wieso man das tat bzw. tun musste.

>>Aber ich möchte sportlich sein. Niemandem nützen Vorwürfe. Wenn ich für mich diesen Kram aufgearbeitet habe, meine Biographie so annehmen kann und den Beteiligten verzeihe (nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen), kann ich damit echt abschließen. Das befreit wirklich. Ich selbst muss mich heilen. Man kann mir dabei helfen, mich begleiten, aber zum Ziel fahren muss ich am Ende alleine.

>Das haste jetzt aber nicht von mir abgeschrieben oder ;-)?

>Irgendeiner hatte gemeint, soooo einfach würde-könnte das gar nicht gehen das wär zu platt. Oder irgendwie so.


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Da habe ich vielleicht im Forum was verpasst ...!? Nein, Lotteflue, was ich da geschrieben habe, davon bin ich zutiefst überzeugt. Verrat's keinem weiter: bin nämlich auch angehende Heilpraktikerin (Prüfung im Oktober) und bereits mit recht gutem "Handwerkszeug" ausgestattet. Habe in den letzten drei Jahren ganz schon geackert, um da zu stehen, wo ich jetzt stehe. Und platt find ich mein Statement auch nicht, weil ich einfach lange dafür gebraucht habe, um zu diesen Einstellungen zu kommen. Der Weg war steinig genug ...


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>>Vor einem halben Jahr hatte ich ein Bild in der Hand ... ich als Vierjährige, an einem Klettergerüst hängend. Irgendwie hat das Bild etwas mit mir gemacht. Ich habe es tagelang mit mir herumgeschleppt. Und eines Tages ist es aus mir herausgebrochen. Ich wusste schon als Vierjährige, dass ich nicht so sein durfte wie ich bin.


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Bin mit Vier in den Kindergarten gekommen ... und: habe im Elternhaus das Essen mit Messer und Gabel gelernt ... Tja!


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Ich habe mir damals versprochen, wenn ich groß bin ... Ich spüre noch immer diese phänomenale Kraft dieses kleines Mädchens, wie tapfer sie war und welchen Preis sie zahlen musste. Und ich habe vor einem halben Jahr gespürt, dass ich nun gemeint bin. Ich, die Erwachsene. Ich hatte sie endlich gehört; endlich wahrgenommen, dass sie noch da ist. Und nun? Ich, die dafür endlich sorgen soll. Ich, die nun als Erwachsene in der Pflicht steht. Es hat noch etwas gedauert, bis ich wusste, um was es ging. Für alle Heiler im Forum oder Gestalttherapeuten ... ich habe mein inneres Kind wieder integriert. Und für alle Schamanen im Forum ... ICH bin wieder da und zwar da, wo ich hingehöre, nämlich zu mir. Nur mit dem Schreiben, das übe ich dann ab Herbst...

>>Liebe Grüße an Dich, Lotteflue, und alle anderen im Forum! Eure Winija.

>Schön das du da bist :-)


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Dankeschön! (lächl)


Davon abgesehen, komm' bei Dir ja kaum mit dem Antworten hinterher ...! Werd' mir vielleicht vorübergehend nicht so lange Statements leisten können ob meiner anstehenden Prüfungen.


Servus, Winija.




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>Lotteflue

Lotteflue
17.07.2005, 14:00
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>Da habe ich vielleicht im Forum was verpasst ...!? Nein, Lotteflue, was ich da geschrieben habe, davon bin ich zutiefst überzeugt. Verrat's keinem weiter: bin nämlich auch angehende Heilpraktikerin (Prüfung im Oktober) und bereits mit recht gutem "Handwerkszeug" ausgestattet. Habe in den letzten drei Jahren ganz schon geackert, um da zu stehen, wo ich jetzt stehe. Und platt find ich mein Statement auch nicht, weil ich einfach lange dafür gebraucht habe, um zu diesen Einstellungen zu kommen. Der Weg war steinig genug ...

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:-)))))


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>Dankeschön! (lächl)

>Davon abgesehen, komm' bei Dir ja kaum mit dem Antworten hinterher ...! Werd' mir vielleicht vorübergehend nicht so lange Statements leisten können ob meiner anstehenden Prüfungen.

>Servus, Winija.


Mach dir nur keinen Stress!


Lotteflue