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Vollständige Version anzeigen : Provokation


Rosalind
12.01.2005, 19:09
Gut machen können das am ehesten die, welche damals beschuldigt haben. Z.B. wenn sie sich von ganzen Herzen(!) entschuldigen. Ob der beschuldigte damit umgehen kann hängt von jedem selbst ab. Letztendlich läuft es immer wieder auf dasselbe hinaus. Die "Formel" ist überall "anwendbar" (hört sich so formell an)


Das ist die beste Lösung! Ein annehmen von Entschuldigungen hängt oft vom Schweregrad der Beschuldigung und der daraus entstandenen Folgen ab. Auf jeden Fall ist es ein Schritt nach vorne und ermöglicht entweder eine Versöhnung, Trennung oder einen Abschluß des Konfliktes.


Und wenn die Beschuldiger nicht mehr zu fassen sind? Dann ist natürlich ein härteres Stück Verarbeitung angesagt.




Es fragt sich nur was die Provokationen später für Nachwirkungen auslösen!? Ich finde das Wort Provokation schon alleine negativ behaftet. Wer gerne stichelt und provoziert, wirkt auf mich sehr unsympathisch. Ich habe Menschen kennengelernt, die solche Methoden für sich selber gut finden, diese wirkten sehr unterkühlt und konnten keine liebevollen Emotionen ausdrücken. Auf mich wirkten Provokationen aversiv und behindernd -> also eher einen Schritt zurück, als vorwärts. Ich denke mal, daß die meisten Menschen im Elternhaus und Schul-/Arbeitsumfeld so viele Provokationen erleben, das diese als Pädagogikmittel oder Therapie nur noch die letzten Nerven freilegen oder die Motivation für bestimmte Dinge vollkommen blockieren. Besser sind die Mittel: Kommunikation, Problemlösung und Hilfestellung.


Liebe Jeannine,

was denkst du wohl, wieviel Rechte du hierzulande als Frau hättest, wenn nicht die Suffragetten seinerzeit provoziert hätten? Und wenn die Frauen in den Siebzigern nicht provoziert hätten, könnte dein Ehemann jederzeit deinen Job kündigen, weil du deinen Haushalt nicht ordentlich machst! Und falls du mit spätestens Mitte 20 nicht verheiratet wärst, oder wenn du geschieden wärst, wärst du als Frau eine Unperson!


Zur Linkshändigkeit: Kurz nachdem ich das Buch der Sattlerin gelesen hatte, habe ich mit links gegessen. In einem Café habe ich damit offensichtlich eine Besucherin provoziert, die sehr missfallend dauernd vom Nebentisch auf mich und meine Gabel blickte. Ich habe zuerst freundlich zurückgeguckt, aber sie war zu feige, mich direkt anzusprechen. Darauf habe ich beschlossen, sehr unsensibel zu sein und in Kindergartenmanier dreist zurückgestarrt. Keine Ahnung, ob ich was bei ihr bewirkt habe, aber mir gings gut.


Kommunikation, Problemlösung und Hilfestellung sind zunächstmal die erste Wahl. Leider gibt es reichlich Menschen, mit denen Kommunikation schwierig bis unmöglich ist, die sich weigern, ihre Probleme anzugehen und sich lieber darin suhlen, und Leute, die immer noch Hilfe einfordern, ohne auch nur zu versuchen, selbst zu gehen. Wenn mensch für solche Vampire Verantwortung hat, ist gezielte Provokation eine sehr erfolgreiche Methode.


Mir sind ein paar Provokationen lieber als die heimtückische Aggression so etlicher FriedfertigkeitspredigerInnen. Wie gut so einige das Spiel mit Gift beherrschen ist auch bei so einigen Streitereien hier im Forum nachzulesen.


Jeannine, ich wünsche dir mal Spass am Kämpfen!

Rosalind

Jeannine
12.01.2005, 21:16
Hallo Rosalind,


Ein annehmen von Entschuldigungen hängt oft vom Schweregrad der Beschuldigung und der daraus entstandenen Folgen ab. Auf jeden Fall ist es ein Schritt nach vorne und ermöglicht entweder eine Versöhnung, Trennung oder einen Abschluß des Konfliktes.

Und wenn die Beschuldiger nicht mehr zu fassen sind? Dann ist natürlich ein härteres Stück Verarbeitung angesagt.


Oh ja und das benötigt eine Menge Kraft!


Liebe Jeannine,

was denkst du wohl, wieviel Rechte du hierzulande als Frau hättest, wenn nicht die Suffragetten seinerzeit provoziert hätten? Und wenn die Frauen in den Siebzigern nicht provoziert hätten, könnte dein Ehemann jederzeit deinen Job kündigen, weil du deinen Haushalt nicht ordentlich machst! Und falls du mit spätestens Mitte 20 nicht verheiratet wärst, oder wenn du geschieden wärst, wärst du als Frau eine Unperson!


Das sind die Provokationen, welche sich gegen Ungerechtigkeiten richten und diese kann ich voll und ganz verstehen. Man könnte es auch ausbrechen aus der Unterdrückung nennen. Ich meinte eher die „gemeinen Provokationen“ ohne Hintergrundwissen (Schubladendenken), welche mich stören. Ich lasse mir da auch nicht so leicht alles gefallen, ignoriere oder kann verbal ausfallend {-; werden. Das ist leider meine impulsive Kurzschlußreaktion und die provoziert den Gegner auch wieder aufs ärgste! Um Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen, habe ich mich von gewissen Personen zurückgezogen. Auf der anderen Seite prügelte ich mich aus Notwehr sogar mit einer Frau -> ich bereue es nicht!!! Das soll aber nicht heißen das ich asozial bin {-:



Zur Linkshändigkeit: Kurz nachdem ich das Buch der Sattlerin gelesen hatte, habe ich mit links gegessen. In einem Café habe ich damit offensichtlich eine Besucherin provoziert, die sehr missfallend dauernd vom Nebentisch auf mich und meine Gabel blickte. Ich habe zuerst freundlich zurückgeguckt, aber sie war zu feige, mich direkt anzusprechen. Darauf habe ich beschlossen, sehr unsensibel zu sein und in Kindergartenmanier dreist zurückgestarrt. Keine Ahnung, ob ich was bei ihr bewirkt habe, aber mir gings gut.


Das war eine fremde Frau, die kann man leichter vergessen. Wenn es Deine Chefin wäre, sehe die Sache bestimmt anders aus?! Eigentlich könnte man auch denken, das die Dame Dich provoziert hat -> durch die mißfallenden Blicke. Die Stärke hast Du durch das bewußte leben der Linkshändigkeit bewiesen. (-:



Kommunikation, Problemlösung und Hilfestellung sind zunächstmal die erste Wahl. Leider gibt es reichlich Menschen, mit denen Kommunikation schwierig bis unmöglich ist, die sich weigern, ihre Probleme anzugehen und sich lieber darin suhlen, und Leute, die immer noch Hilfe einfordern, ohne auch nur zu versuchen, selbst zu gehen. Wenn mensch für solche Vampire Verantwortung hat, ist gezielte Provokation eine sehr erfolgreiche Methode.


Wenn es die richtigen Leute treffen würde, wäre es wunderbar -> nur leider habe ich erlebt, das der „Spiegel“ oft den falschen Personen vor Augen gehalten wurde (Schattenprojektion) und eine Kommunikation erst gar nicht zustande kam -> wohlgemerkt unter Pädagogen! Man ist von diesen Personen abhängig, Motivation und der Ehrgeiz leiden dann darunter.



Mir sind ein paar Provokationen lieber als die heimtückische Aggression so etlicher FriedfertigkeitspredigerInnen.


Naja, es kommt auch darauf an was gepredigt wird. Mit friedfertigen Menschen komme ich meistens besser klar, weil ich mit streitlustigen oft im Klintsch stehe. Angeblich habe ich immer das „letzte Wort“ -> warum auch nicht? Hätte ich es nicht, hätte es der Gegenüber {-;


Wie gut so einige das Spiel mit Gift beherrschen ist auch bei so einigen Streitereien hier im Forum nachzulesen.


Oh ja, habe da schon einiges gelesen!!!


Jeannine, ich wünsche dir mal Spass am Kämpfen!


Den Kampf gehe ich seit 1989 an, seitdem ich die DDR verließ um einen neuen Weg zu suchen. Damals war ich gerade 20 Jahre alt. Es war ein harter Weg, dennoch setzte ich mich immer durch und konnte mir ein paar Wünsche erfüllen. Es sind zwar 6 Jahre durch die am Anfang erläuterten Beschuldigungen verloren gegangen, dadurch ist auch eine Integration in Bayern gescheitert und meine damalige Unbefangenheit leidet bis heute darunter. Jedoch habe ich mich nicht fallen gelassen. Ich bekam einen Studienplatz, schloß diesen erfolgreich ab und schulte mich auf meine Linkshändigkeit zurück.


Viele Grüße von Jeannine

Rosalind
13.01.2005, 11:15
Ich meinte eher die „gemeinen Provokationen“ ohne Hintergrundwissen (Schubladendenken), welche mich stören. Ich lasse mir da auch nicht so leicht alles gefallen, ignoriere oder kann verbal ausfallend {-; werden. Das ist leider meine impulsive Kurzschlußreaktion und die provoziert den Gegner auch wieder aufs ärgste! Um Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen, habe ich mich von gewissen Personen zurückgezogen. Auf der anderen Seite prügelte ich mich aus Notwehr sogar mit einer Frau -> ich bereue es nicht!!! Das soll aber nicht heißen das ich asozial bin {-:

Nicht alles, was als Provokation ankommt, ist auch als Provokation gemeint. Ich habe es selbst erlebt, dass eine schlichte Sachfrage eine tödlich beleidigte Reaktion auslöste. Im Bekanntenkreis schreibt jemand eine Diplomarbeit über interkulturelle Zusammenarbeit. Als eine Grundregel für erfolgreiche Zusammenarbeit schält sich heraus: Nicht schnell einschnappen! Sich auf Ausdrücke und nonverbale Signale automatisch verlassen kann mensch eigentlich nur, wenn er/sie immer in dem engen Umfeld steckt, indem er/sie aufgewachsen ist.

Gegen die arroganten Stichler sind verbale Ausfälle nicht die schlechteste Methode. LinkshänderInnen können da sehr bildhaft werden und sich so den Beifall des Publikums sichern. Allerdings ist es natürlich günstiger, wenn sie kontrolliert kommen. Im übrigen: was schert es die Eiche, wenn sich die Sau dran schubbert?


Kommunikation, Problemlösung und Hilfestellung sind zunächstmal die erste Wahl. Leider gibt es reichlich Menschen, mit denen Kommunikation schwierig bis unmöglich ist, die sich weigern, ihre Probleme anzugehen und sich lieber darin suhlen, und Leute, die immer noch Hilfe einfordern, ohne auch nur zu versuchen, selbst zu gehen. Wenn mensch für solche Vampire Verantwortung hat, ist gezielte Provokation eine sehr erfolgreiche Methode.



Wenn es die richtigen Leute treffen würde, wäre es wunderbar -> nur leider habe ich erlebt, das der „Spiegel“ oft den falschen Personen vor Augen gehalten wurde (Schattenprojektion) und eine Kommunikation erst gar nicht zustande kam -> wohlgemerkt unter Pädagogen! Man ist von diesen Personen abhängig, Motivation und der Ehrgeiz leiden dann darunter.


Es gibt unfähige Pädagogen genauso wie unfähige Handwerker. Wenn du an derartige geraten bist, so ist das großes Pech.


Viele Menschen mit pädagogischen/psychologischen Berufen haben Probleme mit sachbezogener Kommunikation. Und so etliche gestehen sich ihre eigene Aggressivität nicht ein - war ja auch lange verpönt hierzulande.


Mir sind ein paar Provokationen lieber als die heimtückische Aggression so etlicher FriedfertigkeitspredigerInnen.



Naja, es kommt auch darauf an was gepredigt wird. Mit friedfertigen Menschen komme ich meistens besser klar, weil ich mit streitlustigen oft im Klintsch stehe. Angeblich habe ich immer das „letzte Wort“ -> warum auch nicht? Hätte ich es nicht, hätte es der Gegenüber {-;


Friedfertig oder nachgiebig/konfliktscheu?? Jemand wich immer Auseinandersetzungen aus mit dem Spruch: "Du hast recht, und ich hab meine Ruh!"

Im übrigen: wenn ich recht habe, will ich natürlich das letzte Wort behalten.


Den Kampf gehe ich seit 1989 an, seitdem ich die DDR verließ um einen neuen Weg zu suchen. Damals war ich gerade 20 Jahre alt. Es war ein harter Weg, dennoch setzte ich mich immer durch und konnte mir ein paar Wünsche erfüllen. Es sind zwar 6 Jahre durch die am Anfang erläuterten Beschuldigungen verloren gegangen, dadurch ist auch eine Integration in Bayern gescheitert und meine damalige Unbefangenheit leidet bis heute darunter. Jedoch habe ich mich nicht fallen gelassen. Ich bekam einen Studienplatz, schloß diesen erfolgreich ab und schulte mich auf meine Linkshändigkeit zurück.


Herzlichen Glückwunsch!


Alles Gute

Rosalind

Birgit
13.01.2005, 13:43
Hallo Jeannine,


zu den Zeilen unten möcht ich nur kurz sagen, daß ich Dich all die Jahre, die ich dich nun kenne, für Deinen Mut und Deine Ausdauer sehr respektiere. Du hast dich durch so viele schwere Zeiten durchgekämpft, und ich durfte immer wieder staunen, wie gut Du alles hinbekommen hast. Was Du Dir durch die Rückschulung an Fähigkeiten freigeschaufelt hast, das ist enorm! Mach' weiter, wie du bist! Auf Dich wartet bestimmt noch viel Glück und Erfolg. Und ich gönne es Dir.


Gruß

Birgit


Den Kampf gehe ich seit 1989 an, seitdem ich die DDR verließ um einen neuen Weg zu suchen. Damals war ich gerade 20 Jahre alt. Es war ein harter Weg, dennoch setzte ich mich immer durch und konnte mir ein paar Wünsche erfüllen. Es sind zwar 6 Jahre durch die am Anfang erläuterten Beschuldigungen verloren gegangen, dadurch ist auch eine Integration in Bayern gescheitert und meine damalige Unbefangenheit leidet bis heute darunter. Jedoch habe ich mich nicht fallen gelassen. Ich bekam einen Studienplatz, schloß diesen erfolgreich ab und schulte mich auf meine Linkshändigkeit zurück.

Viele Grüße von Jeannine

Jeannine
13.01.2005, 22:15
Hallo Rosalind,


Nicht alles, was als Provokation ankommt, ist auch als Provokation gemeint. Ich habe es selbst erlebt, dass eine schlichte Sachfrage eine tödlich beleidigte Reaktion auslöste.


Klar, wenn irgendein Begriff mit einer schlechten Erfahrung konditioniert wurde, kann dieser als Provokation/Beleidigung aufgefaßt werden. Jedoch ist es nicht beabsichtigt gewesen. So was kann leider jeden Tag passieren.



Gegen die arroganten Stichler sind verbale Ausfälle nicht die schlechteste Methode… Allerdings ist es natürlich günstiger, wenn sie kontrolliert kommen.

Im Normalfall kontrolliere ich meine Handlung und ignoriere…dann wird es für die Angreifer mit der Zeit langweilig, ich bin kein Choleriker. Bei aufdringlichen, nichtloslassenden Personen möchte ich allerdings dann meine Ruhe erkämpfen und lasse Dampf ab {-;



Es gibt unfähige Pädagogen genauso wie unfähige Handwerker. Wenn du an derartige geraten bist, so ist das großes Pech.


Dann hilft nur noch ein neuer Weg oder der Veitstanz…


Viele Menschen mit pädagogischen/psychologischen Berufen haben Probleme mit sachbezogener Kommunikation. Und so etliche gestehen sich ihre eigene Aggressivität nicht ein - war ja auch lange verpönt hierzulande.

Probleme oder Fehler gibt keiner so gerne zu. Wahrscheinlich wissen die meisten nicht damit umzugehen und treten immer wieder ins Fettnäppchen. Dazu gibt es auch ein Sprichwort: So wie man in den Wald hinein ruft, so springt es wieder heraus!



Friedfertig oder nachgiebig/konfliktscheu?? Jemand wich immer Auseinandersetzungen aus mit dem Spruch: "Du hast recht, und ich hab meine Ruh!"


Der Spruch ist natürlich keine Lösung, jedoch denke ich, daß ein Mensch sich nicht mit allem auseinandersetzen muß! Gewisse Dinge die gemieden werden, können für einen Wachstumsprozeß auch positives hervorbringen. Das spart Energie und ermöglicht ein freieres Denken. Jeder Mensch ist anders, einer benötigt viele Menschen und Anerkennung, ein anderer ist Naturverbundener und hält sich lieber in kleineren Kreisen auf. Letzterer Personenkreis muß noch nicht einmal Kontaktscheu sein. Mich strengt zum Bsp. zu viel Trara an und hält mich von interessanteren Dingen ab…


Im übrigen: wenn ich recht habe, will ich natürlich das letzte Wort behalten.


Natürlich, so denke ich ebenfalls! Mir ging es um die „Wortverbieter“, die niemanden aussprechen lassen, nur um ihre Machtposition zu erhalten.


Viele Grüße von Jeannine

Jeannine
13.01.2005, 22:17
Danke Birgit, das baut auf ((-:


Lieben Gruß von Jeannine

Lotteflue
14.01.2005, 09:46
Gut machen können das am ehesten die, welche damals beschuldigt haben. Z.B. wenn sie sich von ganzen Herzen(!) entschuldigen. Ob der beschuldigte damit umgehen kann hängt von jedem selbst ab. Letztendlich läuft es immer wieder auf dasselbe hinaus. Die "Formel" ist überall "anwendbar" (hört sich so formell an)

Das ist die beste Lösung! Ein annehmen von Entschuldigungen hängt oft vom Schweregrad der Beschuldigung und der daraus entstandenen Folgen ab.


Auch Entschuldigungen annehmen muss man ja mitunter erst lernen. Wenn sie von Herzen kommen und somit echt sind dürfte das nicht allzu schwer fallen. Selbst wenn die Folgen durch die Beschuldigungen gravierend sind. Die muss natürlich jeder allein tragen :-(

Wobei, wer liebe Menschen um sich hat....

Manches Mal folgen Entschuldigungen sogar Hilfen von den "bösen" hinterher, wie die Folgen aufgearbeitet werden können (zu der Hilfe der Entschuldigung hinzu).

Bei Proforma (schreibt man das so?) Entschuldigungen tut sich natülich nichts weiter. Diese tun noch mal besonders weh. Diese Erfahrung kennt ihr sicherlich?


Auf jeden Fall ist es ein Schritt nach vorne und ermöglicht entweder eine Versöhnung, Trennung oder einen Abschluß des Konfliktes.


Ich sehe es auch als Aufarbeitung an.


Und wenn die Beschuldiger nicht mehr zu fassen sind? Dann ist natürlich ein härteres Stück Verarbeitung angesagt.


Rosalind, wie und was machst du dann?


Zur Linkshändigkeit: Kurz nachdem ich das Buch der Sattlerin gelesen hatte, habe ich mit links gegessen. In einem Café habe ich damit offensichtlich eine Besucherin provoziert, die sehr missfallend dauernd vom Nebentisch auf mich und meine Gabel blickte. Ich habe zuerst freundlich zurückgeguckt, aber sie war zu feige, mich direkt anzusprechen. Darauf habe ich beschlossen, sehr unsensibel zu sein und in Kindergartenmanier dreist zurückgestarrt. Keine Ahnung, ob ich was bei ihr bewirkt habe, aber mir gings gut.


Göttlich!

Was hat sie denn gemacht, als du hingestarrt hast? Hat sie ganz nervös schnell aufgegessen *g*?


Kommunikation, Problemlösung und Hilfestellung sind zunächstmal die erste Wahl. Leider gibt es reichlich Menschen, mit denen Kommunikation schwierig bis unmöglich ist, die sich weigern, ihre Probleme anzugehen und sich lieber darin suhlen, und Leute, die immer noch Hilfe einfordern, ohne auch nur zu versuchen, selbst zu gehen.


Oh ja, da gibt es leider viele :-(


Wenn mensch für solche Vampire Verantwortung hat, ist gezielte Provokation eine sehr erfolgreiche Methode.


Dort würde ich mir die Kraft der Provokation sparen sondern eher Grenzen setzen oder Neugier schaffen.

Bei Leuten die nicht wollen bringt auch gezielte Provokation eher wenig. Im Gegenteil, dadurch bekommen sie neue Energie zugespielt und das wollen sie ja.


Mir sind ein paar Provokationen lieber als die heimtückische Aggression so etlicher FriedfertigkeitspredigerInnen. Wie gut so einige das Spiel mit Gift beherrschen ist auch bei so einigen Streitereien hier im Forum nachzulesen.


Bösartigkeit ist wahrlich nicht angenehm.

Diese allerdings beruht auch auch irgendetwas. Vielleicht eine Folge durch Umschulung... Wer weiss. Aber Gründe gibt es viele.


Jeannine, ich wünsche dir mal Spass am Kämpfen!
....wir haben nichts zu verliern ausser unsre Angst, es ist unsre Zukunft....


Lotteflue

Rosalind
14.01.2005, 11:06
Rosalind, wie und was machst du dann?


Die Betreffenden in meinen 4 Wänden fiktiv zur Rede stellen, mich körperlich anstrengend, aber möglichst nicht unfallträchtig betätigen, netten Menschen die Story erzählen (immer wieder anderen, wenn es keine Profis sind, ich will ja nicht meine FreundInnen überfordern). Meist wird mir dann die Geschichte schon langweilig. Schwerere Fälle schreibe ich auf. Und, ganz wichtig, zusehen, dass mir und Anderen Ähnliches nicht mehr angetan wird.


Was hat sie denn gemacht, als du hingestarrt hast? Hat sie ganz nervös schnell aufgegessen *g*?


Nö, sie hat dann weggeguckt. Dann hab ich mich wieder mit meinem Kuchen und meinen Freunden beschäftigt.



Bei Leuten die nicht wollen bringt auch gezielte Provokation eher wenig. Im Gegenteil, dadurch bekommen sie neue Energie zugespielt und das wollen sie ja.


Ich glaub, wir meinen Ähnliches. Grenzen setzen wird als Provokation empfunden. Entschuldigung einer meiner Süßen für Zuspätkommen: "Kann ich etwa dafür, dass ich verschlafen habe?" Meine Antwort, unreflektiert direkt aus dem Bauch: " Wer sonst?" Ihr ist der Unterkiefer runtergefallen. Anschließend versuchte sie, mich als doch sehr verständnislose Person darzustellen.


Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!


Rosalind

Rosalind
14.01.2005, 11:29
Viele Menschen mit pädagogischen/psychologischen Berufen haben Probleme mit sachbezogener Kommunikation. Und so etliche gestehen sich ihre eigene Aggressivität nicht ein - war ja auch lange verpönt hierzulande.

Probleme oder Fehler gibt keiner so gerne zu. Wahrscheinlich wissen die meisten nicht damit umzugehen und treten immer wieder ins Fettnäppchen. Dazu gibt es auch ein Sprichwort: So wie man in den Wald hinein ruft, so springt es wieder heraus!


Umgeschulte LinkshänderInnen, die stets sehr bemüht sind, alles korrekt zu machen und durch die Umschulung den Zugang zur spontanen Wahrnehmung und Emotionalität verloren haben, können da sehr viel Schaden anrichten.


Friedfertig oder nachgiebig/konfliktscheu?? Jemand wich immer Auseinandersetzungen aus mit dem Spruch: "Du hast recht, und ich hab meine Ruh!"

Der Spruch ist natürlich keine Lösung, jedoch denke ich, daß ein Mensch sich nicht mit allem auseinandersetzen muß! Gewisse Dinge die gemieden werden, können für einen Wachstumsprozeß auch positives hervorbringen. Das spart Energie und ermöglicht ein freieres Denken.


So langsam setzt sich diese Auffassung auch offiziell durch. Meist wird durch Aufarbeitung etwas verbessert, aber eben nicht immer.


Jeder Mensch ist anders, einer benötigt viele Menschen und Anerkennung, ein anderer ist Naturverbundener und hält sich lieber in kleineren Kreisen auf. Letzterer Personenkreis muß noch nicht einmal Kontaktscheu sein. Mich strengt zum Bsp. zu viel Trara an und hält mich von interessanteren Dingen ab…

Das scheint bei LinkshänderInnen verbreitet zu sein.


Wie mensch sich zur Entspannung in eine Massenveranstaltung stürzen kann, wird mir wohl immer emotional verschlossen bleiben. Dafür verstehen andere (RechtshänderInnen?) oft nicht, dass ich einen ruhigen einsamen Silvesterabend sehr genießen kann...


Rosalind

Jeannine
14.01.2005, 21:56
Umgeschulte LinkshänderInnen, die stets sehr bemüht sind, alles korrekt zu machen und durch die Umschulung den Zugang zur spontanen Wahrnehmung und Emotionalität verloren haben, können da sehr viel Schaden anrichten.


Das kann ich sogar aus eigener Erfahrung bestätigen. Jahre vor meiner Rückschulung habe ich immer wie eine besessene Klavier und Gesang geübt ohne überhaupt Probleme zu erkennen oder zu erfühlen. Die Technik wurde vom Lehrer vorgegeben, also dachte ich es muß so sein! Als sich die Probleme nach Jahren verschlimmerten, bauten sich Spannungen zwischen mir und den Fachlehrern auf. Keiner war zufrieden und die Ursache wurde von beiden Seiten nicht erkannt. Dann kam ich durch Zufall zu Frau Sattler und ein Licht ging mir auf. Die Spannungen in der Berufsfachschule nahmen zwar immer mehr überhand - ich bekam jedoch allmählich das Gefühl was bei mir die Jahre nicht stimmte. Trotz des Mobbings konnte ich meinen Weg finden, wechselte den Gesangslehrer, gab ein wenig Unterricht um Geld zu verdienen, bekam den Studienplatz und schulte mich endgültig auf meine Linkshändigkeit zurück. Jetzt kenne ich meine Grenzen, habe Vorstellungen über meinen weiteren Weg und lasse mich zu guter letzt in kein Schema mehr pressen. Vor allem war dieser Schritt wichtig für meine Arbeit als Pädagogin. Denn wie soll ich Kinder erziehen, wenn ich selber meine eigenen Probleme nicht erkennen und erfühlen kann und mein Umfeld mir falsche Werte vermittelt! Ein Perfektionist ist niemand und wenn jemand das von einem anderen verlangt, können nur Anspannungen entstehen - der gesunde Ehrgeiz geht dadurch verloren!


Meist wird durch Aufarbeitung etwas verbessert, aber eben nicht immer.



Das liegt wahrscheinlich an der schwere der seelischen Verletzung! Diese Leute kennen kein anderes Leben außer ihren bisherigen Trott, weil sie nie etwas anderes vorgelebt bekamen. Je länger Verletzungen und Traumata zurückliegen, desto schwieriger ist bestimmt auch die Therapie!


Wie mensch sich zur Entspannung in eine Massenveranstaltung stürzen kann, wird mir wohl immer emotional verschlossen bleiben.



Vor allem das die Disco entspannen soll? Ich war nach den wenigen Besuchen immer schlecht gelaunt, hatte stinkende Klamotten und ein taubes Gefühl in den Ohren. Die Bässe erbebten den ganzen Körper - ich fand es schrecklich! Naja, manche sind darauf süchtig…


Dafür verstehen andere (RechtshänderInnen?) oft nicht, dass ich einen ruhigen einsamen Silvesterabend sehr genießen kann...


Und womöglich wird noch eine Sozialphobie eingeredet{-;

Sylvester in einer Berghütte zu verbringen, würde ich z.B. toll finden.

Viele Grüße von Jeannine

Lotteflue
15.01.2005, 06:18
Ich glaub, wir meinen Ähnliches.


Ich bin mir nicht sicher.


Grenzen setzen wird als Provokation empfunden.


Das kann sehr empören....


Entschuldigung einer meiner Süßen für Zuspätkommen: "Kann ich etwa dafür, dass ich verschlafen habe?" Meine Antwort, unreflektiert direkt aus dem Bauch: " Wer sonst?" Ihr ist der Unterkiefer runtergefallen.


Hier hör(t)e ich das noch einen Zacken schärfer "Was kann ich dafür, dass ich verschlafe". Da fällt einem dann weniger drauf ein. Haste nicht nen Spruch dafür? Mir fällt grad nix mehr ein.

Diese Rabauken aber auch ;-) (Ob wir genau so drauf waren?)


nachdenkliche Grüsse

Lotteflue

Sonja ULH, IRS
15.01.2005, 13:41
Hallo Jeannine,


Dir wollte ich noch etwas schreiben:

Ich wünsche Dir weiterhin alles erdenklich Gute und all die Freuden und das Glück, das Dir bisher versag blieb. Seit etwas mehr als einem Jahr verfolge ich unter anderem Deine Beiträge hier. Und ich entdecke immer wieder erstaunliche Übereinstimmungen in Deinem Lebens- und Erfahrungsweg mit meinen. U.a. habe ich wohl ähnliches wie Du in Bayern erlebt, nur anders herum. Nähmlich als eine der ersten Wessis (noch dazu eine aus Bayern ! - schlimmer gehts für die Sachsen wohl nicht, na, es waren auch vor allem die Münchner, die dort als erstes alles aufgekauft haben.), in Sachsen beim Studium. Schon in der Einleitung zur Begrüßung für die neuen Studiumsanfänger bekamen wir im millitärischem Ton zu hören: "Also, wir sind hier nicht im Westen, wir sind im Osten: hier wird gearbeitet!" Aber das war wirklich nur der Anfang der Reihe von Vorurteilen und massiven Mobbingaktionen, die dann noch alle kamen! Und dazu war mir dann auch noch meine Umschulung im ähnlichem Maße im Wege, wie Du auch geschrieben hast. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir erging. Das ist höchst beeindruckend, was Du geleistet hast! Ich selber bin von mir überrascht, daß ich meine damalige Situation überhaupt überlebt habe! Übrigens bin ich höchstens 1 Jahr jünger als Du und wohne seit meinem Zusammenbruch in Sachsen, auch in Berlin.

(-: Find ich lustig!


ehemals Sonja

Jeannine
23.01.2005, 18:10
Hallo Sonja,

nun komme ich endlich dazu Dir zu antworten!


Dir wollte ich noch etwas schreiben:

Ich wünsche Dir weiterhin alles erdenklich Gute und all die Freuden und das Glück, das Dir bisher versag blieb.


Ich danke Dir und wünsche Dir auch für die Zukunft alles Gute (-:


Seit etwas mehr als einem Jahr verfolge ich unter anderem Deine Beiträge hier. Und ich entdecke immer wieder erstaunliche Übereinstimmungen in Deinem Lebens- und Erfahrungsweg mit meinen. U.a. habe ich wohl ähnliches wie Du in Bayern erlebt, nur anders herum. Nähmlich als eine der ersten Wessis (noch dazu eine aus Bayern ! - schlimmer gehts für die Sachsen wohl nicht, na, es waren auch vor allem die Münchner, die dort als erstes alles aufgekauft haben.), in Sachsen beim Studium. Schon in der Einleitung zur Begrüßung für die neuen Studiumsanfänger bekamen wir im millitärischem Ton zu hören: "Also, wir sind hier nicht im Westen, wir sind im Osten: hier wird gearbeitet!" Aber das war wirklich nur der Anfang der Reihe von Vorurteilen und massiven Mobbingaktionen, die dann noch alle kamen!


Was hast Du damals studiert? Das mit den Vorurteilen ist so eine Sache, die mir Landesweit aufgefallen ist. Jeder versucht den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Und gerade an den „Berufsbildenden Schulen“ wurde wenig auf ein soziales Miteinander geachtet! Das fand ich im nachhinein sehr Schade…Privat kam ich zum Beispiel sehr gut mit den Bayern aus, jedenfalls an der Musikschule wo ich unterrichtete. Wenn eine Ausbildung zur Aversion wird, kann das doch für die Zukunft nichts Gutes hervorbringen!


>Und dazu war mir dann auch noch meine Umschulung im ähnlichem Maße im Wege, wie Du auch geschrieben hast. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir erging. Das ist höchst beeindruckend, was Du geleistet hast! Ich selber bin von mir überrascht, daß ich meine damalige Situation überhaupt überlebt habe! Übrigens bin ich höchstens 1 Jahr jünger als Du und wohne seit meinem Zusammenbruch in Sachsen, auch in Berlin.

(-: Find ich lustig!


Konntest Du wenigstens einen Teil Deiner Wünsche realisieren? Nach meinem Musikstudium habe ich ein Jahr nach Arbeit suchen müssen. Als Musiklehrerin zu arbeiten ist im Moment Bundesweit nicht so rosig, da überall gekürzt wird und mit einer niedrigen Honorarstelle kann ich meine Lebenskosten alleine nicht tilgen. Jetzt arbeite ich erst einmal in meinem ersten Beruf als Erzieherin und gebe an der Einrichtung musikalische Früherziehung. Also es war nicht alles umsonst! Gesanglich werde ich mich neben dem Beruf nur ab und zu weiterbilden, da ich noch eine weitere Qualifizierung neben der Arbeit zu laufen habe -> überarbeiten möchte ich mich nach meiner Rückschulung ja auch nicht (-; Es soll sich alles langsam wieder einpendeln. Was machst Du in Sachsen und Berlin? Ich bin übrigens 35 Jahre alt…

Viele Grüße von Jeannine