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Vollständige Version anzeigen : Tausch der Gehirnhälften??


Svenja
17.10.2004, 13:47
Hallo,

ob ich das je heraus bekomme? Wenn gewöhnlich die linke Gehirnhälfte für analytisches Denken etc zuständig ist, liegen die Funktionen der einzelnen Hälften beim Linkshänder umgekehrt? Ist also beim Linkshänder die rechte Gehirnhälfte die analytische?


Habe gefunden:

"Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Recht- und Linkshänder?

Rechts- und Linkshänder unterscheiden sich lediglich dadurch, dass Linkshänder die rechte Hirnhälfte mehr nutzen als ihre rechtshändigen Mitmenschen.

Die linke Hirnhälfte ist verbunden mit der rechten Hand und verantwortlich dafür, dass Sie rational, logisch und analytisch denken. Die rechte Hirnhälfte steuert die linke Hand und lässt Sie emotional und kreativ sein."

(von: http://www.fuer-linkshaender.de/ )


Dieser Artikel spricht dagegen......

Wie ist es denn nun, sind die Gehirnfunktionen beim Linkshänder praktisch vertauscht - oder nicht?

Wäre für Hilfe bei der Lösung dieses Rätsels sehr dankbar.


Schöne Grüße

Svenja

Katja Allani
17.10.2004, 14:33
Hallo Svenja,


die jeweiligen Funktionen liegen ,egal ob RH oder LH, in der Regel in den gleichen Gehirnhälften. Dabei gibt es Funktionen, die beide Gehirnhälften haben und Funktionen, die jeweils nur eine Gehirnhälfte hat.

Es ist tatsächlich (nur)die bevorzugte Nutzung einer der beiden Hälften, die in der Rechtshändigkeit bzw. Linkshändigkeit seinen Ausdruck findet. Die bevorzugte Gehirnhälfte ist in der Regel auch leistungsfähiger. Für das analytische Vorgehen ist z.B., wie du schon ganz richtig festgestellt hast, egal ob LH oder RH, die linke Gehirnhälfte verantwortlich. Deshalb wird dieses Vorgehen auch von RH bevorzugt (weil diese die li Gehirnhälfte bevorzugt nutzen).

Im Alltag benutzen wir natürlich beide Gehirnhälften, eine nur halt bevorzugter, die dann auch mehr kann.


Viele Grüße


Katja

Petra-Gast
17.10.2004, 14:40
>Hallo Svenja,

>die jeweiligen Funktionen liegen ,egal ob RH oder LH, in der Regel in den gleichen Gehirnhälften. Dabei gibt es Funktionen, die beide Gehirnhälften haben und Funktionen, die jeweils nur eine Gehirnhälfte hat.

>Es ist tatsächlich (nur)die bevorzugte Nutzung einer der beiden Hälften, die in der Rechtshändigkeit bzw. Linkshändigkeit seinen Ausdruck findet. Die bevorzugte Gehirnhälfte ist in der Regel auch leistungsfähiger. Für das analytische Vorgehen ist z.B., wie du schon ganz richtig festgestellt hast, egal ob LH oder RH, die linke Gehirnhälfte verantwortlich. Deshalb wird dieses Vorgehen auch von RH bevorzugt (weil diese die li Gehirnhälfte bevorzugt nutzen).

>Im Alltag benutzen wir natürlich beide Gehirnhälften, eine nur halt bevorzugter, die dann auch mehr kann.

>Viele Grüße

>Katja


Kann man dann auch Rückschlüsse ziehen, daß LH z.B. gefühlsbetonter sind oder eher emotional als rational handeln und denken, weil die rechte ihre bevorzugte Gehirnhälfte ist? Ganz gewagt: Könnte man vom Verhalten eines Menschen auf seine Händigkeit schließen?


Viele Grüße


Petra

Svenja
17.10.2004, 14:59
Liebe Petra,


man KANN durch das Verhalten (bedingt?) auf Händigkeit schließen, zumindest in Bereichen des NLP (NeuroLinguistisches Programmieren). Da benutzen die Leute - z.B. beim Erzählen - bevorzugte 'Repräsentationssysteme'. D.h., ein Rechtshänder erinnert sich bei der Frage nach dem, wie (z.B)das Bild, das er letzte Woche gemalt hat, aussah, mit einem Blick nach oben links, während ein Linkshänder diese visuelle Erinnerung oben rechts findet. (Darum gucken manche Leute so betont aus dem Fenster oder woandershin, wenn sie von Erinnerungen berichten - oder Schüler an die Decke, als ob sie dort was suchen würden)

Mann könnte also mit einer Reihe von Fragen zum visuellen, auditiven und auch kinästhetischen Bereich einen Linkshänder sicherer identifizieren, als wenn man ihn würfeln oder schneiden lässt.


Schöne Grüße Svenja




>Kann man dann auch Rückschlüsse ziehen, daß LH z.B. gefühlsbetonter sind oder eher emotional als rational handeln und denken, weil die rechte ihre bevorzugte Gehirnhälfte ist? Ganz gewagt: Könnte man vom Verhalten eines Menschen auf seine Händigkeit schließen?

>Viele Grüße

>Petra


>>Hallo Svenja,

>>die jeweiligen Funktionen liegen ,egal ob RH oder LH, in der Regel in den gleichen Gehirnhälften. Dabei gibt es Funktionen, die beide Gehirnhälften haben und Funktionen, die jeweils nur eine Gehirnhälfte hat.

>>Es ist tatsächlich (nur)die bevorzugte Nutzung einer der beiden Hälften, die in der Rechtshändigkeit bzw. Linkshändigkeit seinen Ausdruck findet. Die bevorzugte Gehirnhälfte ist in der Regel auch leistungsfähiger. Für das analytische Vorgehen ist z.B., wie du schon ganz richtig festgestellt hast, egal ob LH oder RH, die linke Gehirnhälfte verantwortlich. Deshalb wird dieses Vorgehen auch von RH bevorzugt (weil diese die li Gehirnhälfte bevorzugt nutzen).

>>Im Alltag benutzen wir natürlich beide Gehirnhälften, eine nur halt bevorzugter, die dann auch mehr kann.

>>Viele Grüße

>>Katja

Svenja
17.10.2004, 15:11
Hallo Katja,

vielen Dank, das hilft mir weiter.

Hatte mir immer vorgestellt, dass beim Linkshänder die analytische Gehirnhälfte rechts sein muss.

So gefällt es mir besser. Man war gründlich bei mir, ich konnte nur Sachen mit Links machen, bei denen ich allein war. In gewissen Bereichen bei links zu bleiben, oder gar eine Um- bzw Rückschulung käme dann einem 'Polsprung' der Gehirnhälften gleich, und gestern habe ich mich sogar gefragt, ob die 'Pole' nicht manchmal hin und her springen.

Diese - mir völlig neue Erklärung - macht mir die Sache leichter.


Schönen Sonntag noch

Svenja


P.S. Habe mich mit ca 18 Jahren mal selber ein bisschen zurück geschult und viel mit Links geschrieben. Bis zu dem Tag, an dem ich es abgebrochen hatte, weil als nächstes eine Phase zu kommen schien in der ich WEDER mit rechts NOCH mit links schreiben konnte. Ich hatte den Eindruck, dass ganz Seltsames geschehen könnte, wenn ich einfach weiter mache. Jetzt habe ich gerade heraus gefunden, dass es auch besser war, war meinem Gefühl zu folgen.

Aber über die folgen gewaltsamer Umschulung zu lesen, kann wie eine Offenbarung sein .... und sogar machnches erklären.


>Hallo Svenja,

>die jeweiligen Funktionen liegen ,egal ob RH oder LH, in der Regel in den gleichen Gehirnhälften. Dabei gibt es Funktionen, die beide Gehirnhälften haben und Funktionen, die jeweils nur eine Gehirnhälfte hat.

>Es ist tatsächlich (nur)die bevorzugte Nutzung einer der beiden Hälften, die in der Rechtshändigkeit bzw. Linkshändigkeit seinen Ausdruck findet. Die bevorzugte Gehirnhälfte ist in der Regel auch leistungsfähiger. Für das analytische Vorgehen ist z.B., wie du schon ganz richtig festgestellt hast, egal ob LH oder RH, die linke Gehirnhälfte verantwortlich. Deshalb wird dieses Vorgehen auch von RH bevorzugt (weil diese die li Gehirnhälfte bevorzugt nutzen).

>Im Alltag benutzen wir natürlich beide Gehirnhälften, eine nur halt bevorzugter, die dann auch mehr kann.

>Viele Grüße

>Katja

Katja Allani
17.10.2004, 19:50
Hallo Petra,

es gibt tatsächlich LH- und RH- typische Verhaltensweisen. Diese sind aber sehr verschieden stark ausgeprägt. Den Umkehrschluss aus den Verhaltensweisen eines Menschen auf seine Händigkeit zu schließen, würde ich persönlich nicht wagen. Dazu sind wir menschlichen Wesen zu vielfältig. Ich, z.B. bin RH, schlage mich aber eher intuitiv durchs Leben. Auch Ordnungssinn und Organisationstalent sind so gar nicht meine Stärke... . Und meine lh Zwillingsschwester hat alles das, was ich nicht habe. Dafür ist sie eher nicht musikalisch.


Ich persönlich kann im Alltag durch mein Wissen über verschiedenes Verhalten meine Schüler besser verstehen, mit denen ich in der Schule zusammenarbeite und versuche, so zu unterrichten, dass möglichst viele Schüler etwas lernen.


Viele Grüße

Katja

Petra-Gast
18.10.2004, 12:35
Danke Katja und Svenja, für eure interessanten Antworten.

Ich (LH) bin sehr ordnungsliebend und auch musikalisch, aber ansonsten wenig kreativ. Basteln konnte ich noch nie (mochte ich auch nicht) und mein Zuhause ist eher praktisch/spartanisch eingerichtet als dekoriert. Ich mag keinen überflüssigen "Schnickschnack", auch nicht an meiner Kleidung. So war ich gestern dann doch mal am überlegen, ob dies vielleicht typische LH-Eigenschaften sind. Aber das ist wahrscheinlich ähnlich wie mit Sternzeichen.


Grübelnde Grüsse von


Petra

Detlef
18.10.2004, 13:50
>Danke Katja und Svenja, für eure interessanten Antworten.

>Ich (LH) bin sehr ordnungsliebend und auch musikalisch, aber ansonsten wenig kreativ. Basteln konnte ich noch nie (mochte ich auch nicht) und mein Zuhause ist eher praktisch/spartanisch eingerichtet als dekoriert. Ich mag keinen überflüssigen "Schnickschnack", auch nicht an meiner Kleidung. So war ich gestern dann doch mal am überlegen, ob dies vielleicht typische LH-Eigenschaften sind. Aber das ist wahrscheinlich ähnlich wie mit Sternzeichen.

>Grübelnde Grüsse von

>Petra


Hallo Petra (und Andere, die es vielleicht interessiert?)


ich habe festgestellt, daß ich ordnungsliebend bin, wenn ich bei mir psychisch was auf die Reihe gebracht, also verstanden habe. Wenn etwas noch in mir arbeitet, was also noch nicht klar, noch nicht in Richtung ist, dann habe ich keinen Drang, aufzuräumen, muß mich also dazu zwingen. Wenn aber eben etwas sich in mir entwickelt hat, mein Unterbewußtsein also Dinge gut verarbeitet hat oder ich Etwas bewußt verstanden oder akzeptiert habe, dann habe ich Lust, aufzuräumen. Ich sehe das als Gleichnis: Wenn innerlich mehr Ordnung entstanden ist, dann möchte ich halt auch äußerlich Ordnung haben, also wie innen, so außen!

Das heißt also, bei mir ist der Ordnungssinn kein Merkmal meiner Händigkeit, sondern ein Zeichen meiner Befindlichkeit.


Viele Grüße, Detlef

Lotteflue
19.10.2004, 11:27
Hallo Detlef


>Hallo Petra (und Andere, die es vielleicht interessiert?)

>ich habe festgestellt, daß ich ordnungsliebend bin, wenn ich bei mir psychisch was auf die Reihe gebracht, also verstanden habe. Wenn etwas noch in mir arbeitet, was also noch nicht klar, noch nicht in Richtung ist, dann habe ich keinen Drang, aufzuräumen, muß mich also dazu zwingen. Wenn aber eben etwas sich in mir entwickelt hat, mein Unterbewußtsein also Dinge gut verarbeitet hat oder ich Etwas bewußt verstanden oder akzeptiert habe, dann habe ich Lust, aufzuräumen. Ich sehe das als Gleichnis: Wenn innerlich mehr Ordnung entstanden ist, dann möchte ich halt auch äußerlich Ordnung haben, also wie innen, so außen!


Wenn die Kraft zum innerlichen arbeiten gebraucht wird (z.B. auch wenn man etwas beständig andersherum machen muss, fehlt die ja für andere wichtige Dinge), ist für irgendwas z.B. aussen aufräumen nicht allzuviel da und es wird auf Sparflamme gesetzt, da der Körper lebenswichtige Dinge zuerst zu reparieren versucht. Wenn dann wieder genügend Kraft da ist, weil innerlich geregelt, geht es dann woanders weiter.


Zumindest ist es bei mir so. Aber ich glaube, da bin ich nicht die einzige ;-)

UND ES WIRD KEINE Messiewohnung mehr geben :-))))!!!!!!!

Wenn es doch mal einen Rückfall geben sollte, zeigt es nur an, dass irgendwo irgendetwas nicht mehr stimmt und behoben werden muss.

Gefahr erkannt - > Ursache beheben gehen .....


Die begonnene Rückschulung und die Aufarbeitung alter Dinge haben sehr viel gebracht.

Endlich beginnt das Leben .......


in diesem Sinne

ganz liebe Grüsse

Lotteflue


>Das heißt also, bei mir ist der Ordnungssinn kein Merkmal meiner Händigkeit, sondern ein Zeichen meiner Befindlichkeit.

>Viele Grüße, Detlef