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Vollständige Version anzeigen : Links - rechts... keine Ahnung


Regina
02.10.2001, 12:50
Hallochen,


mein Sohn ist fast 3 und bis jetzt war ich fest davon überzeugt, daß er Linkshänder ist. Er malt mit links, er hält den Löffel links etc.. Jetzt ist mir vor kurzem aufgefallen, daß er einen Ball mit der rechten Hand wirft. Ich hab´s dann genauer beobachtet und festgestellt, daß der Ball mit der linken Hand aufgehoben wird, aber dann in die rechte Hand wandert und mit rechts geworfen wird.


Jetzt bin ich im Moment ziemlich ratlos, was ist er jetzt... rechts... links.. oder beides? Ich muß dazu sagen, daß ich ein absoluter Rechtshänder bin. Mein Mann bezeichnet sich als beidhändig. Er ist wohl ein umerzogener Linkshänder.

Olli
03.10.2001, 03:00
Hallo,


Meiner Meinung nach ist Dein Sohn wahrscheinlich Linkshänder, da er bisher alles mit links macht, der gerade im Begriff ist sich im Falle des Werfens umzuschulen. Das kommt garnicht so selten vor, da - gerade von Kindern - die Umwelt nachgeahmt wird. Hierbei kann auch ein positives (z.B. Vorbild ), wie auch negatives ( z.B. Hänselei )Schlüsselerlebnis dazu beigetragen haben. In jedem Fall würde ich dazu raten, das näher zu beobachten (oft ist das bei Kindern nur eine kurze Phase), um unter Umständen eingreifen zu können, damit keine Umschulung stattfindet.


Olli

©aro
05.10.2001, 16:30
Hallo,

ich (19) kann von mir selber sagen, dass ich auch fast alles mit links mache, auch eindeutig Linkshänder bin, jedoch gewisse Tätigkeiten (z.B. mit der Schere schneiden) ausschließlich mit rechts mache. Wenn sowieso ein Elternteil Linkshänder ist, ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, dass das Kind auch Linkshänder ist. Viel Glück beim rausfinden des Wahrheit!

liebe Grüße, Caro

Stefanie
05.10.2001, 19:24
Hallo Regina,

ein wirklich haariges Rätsel!

Ich würde dir auch dazu raten, das ganze noch eine Weile zu beobachten. Vielleicht ahmt er nur seine Mutter nach (und ist Linkshänder), vielleicht aber hat er bisher nur Papa nachgeahmt und ist tatsächlich Rechtshänder oder Beidhänder.

Gruß,

Stefanie

Olli
06.10.2001, 00:51
Hallo Stefanie!


....oder Beidhänder


Es Tut mir leid Dir dies mitteilen zu müssen, aber das angebliche Ideal "die Beidhändigkeit" gibt es nicht.

Zitat:" In hypothesen über Entstehung der Händigkeit wird der Begriff "Beidhänder" (auch:Ambidexter) sehr unterschiedlich definiert und oft nur durch reine Selbsteinschätzung und -beurteilung bestimmt. Bei Testuntersuchungen erwiesen sich die angeblichen Beidhänder entweder EINDEUTIG als umgeschulte Linkshänder oder als Personen mit sehr inkohärenten (unzusammenhängenden/Olli), zum Teil sogar widersprechenden Ergebnissen. Bei der systematischen Untersuchung der letzteren Personengruppe stellt sich heraus, daß bei diesen Probanden duchgehend perinatale (kurz vor, während oder kurz nach der Geburt/Olli) Hirnschädigungen nachzuweisen sind. Es wird die Hypothese diskutiert, daß Sauerstoffunterversorgung in der perinatalen Phase vornehmlich die Funktion der dominanten (vorherschenden/Olli)Gehirnhmisphäre stört. Diese ist für die angeborene Händigkeit zuständig, und so kommt es phänomenal (außergewöhnlich/Olli) zum zeitweiligen Wechsel des Handgebrauch, was FÄLSCHLICHERWEISE dann als "Beidhändigkeit" diagnostiziert wird." aus dem Buch:"Der umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn" von J. B. Sattler.


Olli

Sabine
07.10.2001, 02:30
Hallo,


ich bin Pädagogin (Krabbelstube) und habe mich belehren lassen, daß das kindliche Gehirn erst im Alter von ca. 5 bis 6 Jahren so weit gereift ist, daß man von einer strikten Händigkeit sprechen könnte. Bei jüngeren Kindern wechselt die Seitigkeit durchaus häufiger, zumal die Kinder - wenn man sie läßt! - offen sind, sich auszuprobieren und Neues/ Anderes zu versuchen.


Ich selbst gehöre zu den Leuten, die mit Rechts schreiben, schneiden, handarbeiten, werken und mit Links heben, tragen, Türen öffnen, Flaschen aufschrauben etc. Als ich mir das rechte Handgelenk gebrochen hatte, klemmte ich mir einen Stickrahmen an den Gips und stickte einfach mit der linken Hand Kreuzstich; aber ich bin mit großer Sicherheit kein umgeschulter Linkshänder!


Meine persönliche Meinung ist, daß 50% der Menschen eigentlich Linkshänder sind. Das ist m.E. die einzig logische Wahrscheinlichkeits-Annahme. Bestätigt wird dies durch die sprunghaft ansteigende Zahl von Linkshändern seit man nicht mehr so erpicht darauf ist, alle auf Rechts zu drillen. Und ebenso gibt es eine große Menge von Menschen, die auch mit der "anderen" Hand nicht ungeschickt sind, oder die für bestimmte Tätigkeiten die eine oder die andere Hand bevorzugen, ohne daß man dadurch Rückschlüsse auf eine bestimmte Händigkeit ziehen sollte. Wozu auch? Mit welcher Hand jemand etwas tut, ist doch wirklich pupegal: Wenn das Ergebnis gut ist, war es die richtige Hand!

Dr. Noll
07.10.2001, 11:34
Hallo,

ich bin Pädagogin (Krabbelstube) und habe mich belehren lassen, daß das kindliche Gehirn erst im Alter von ca. 5 bis 6 Jahren so weit gereift ist, daß man von einer strikten Händigkeit sprechen könnte. Bei jüngeren Kindern wechselt die Seitigkeit durchaus häufiger, zumal die Kinder - wenn man sie läßt! - offen sind, sich auszuprobieren und Neues/ Anderes zu versuchen.

Ich selbst gehöre zu den Leuten, die mit Rechts schreiben, schneiden, handarbeiten, werken und mit Links heben, tragen, Türen öffnen, Flaschen aufschrauben etc. Als ich mir das rechte Handgelenk gebrochen hatte, klemmte ich mir einen Stickrahmen an den Gips und stickte einfach mit der linken Hand Kreuzstich; aber ich bin mit großer Sicherheit kein umgeschulter Linkshänder!

Meine persönliche Meinung ist, daß 50% der Menschen eigentlich Linkshänder sind. Das ist m.E. die einzig logische Wahrscheinlichkeits-Annahme. Bestätigt wird dies durch die sprunghaft ansteigende Zahl von Linkshändern seit man nicht mehr so erpicht darauf ist, alle auf Rechts zu drillen. Und ebenso gibt es eine große Menge von Menschen, die auch mit der "anderen" Hand nicht ungeschickt sind, oder die für bestimmte Tätigkeiten die eine oder die andere Hand bevorzugen, ohne daß man dadurch Rückschlüsse auf eine bestimmte Händigkeit ziehen sollte. Wozu auch? Mit welcher Hand jemand etwas tut, ist doch wirklich pupegal: Wenn das Ergebnis gut ist, war es die richtige Hand!


Die Händigkeit eines Menschen ist mit der Geburt festgelegt. Zwar wechseln Kleinkinder im Handgebrauch noch, aber das sagt nichts über die Dominanz der festgelegten Körperhälfte aus.

Bedenklich ist die Aussage, wenn das Ergebnis gut sei, sei es auch die richtige Hand gewesen. Denn: woher weiß man, wie das Ergebnis mit der anderen Hand gewesen wäre ? Aber, viel wichtiger: bei andauerndem Gebrauch der "falschen" Hand sind die Primär- und Sekundärfolgen fatal...

Also: natürlich ist es pupegal, ob man das rechte oder linke Händchen nimmt, aber: es muss das dominante sein !

Bine
07.10.2001, 16:57
Hallo Sabine,


ich bin Pädagogin (Krabbelstube) und habe mich belehren lassen, daß das kindliche Gehirn erst im Alter von ca. 5 bis 6 Jahren so weit gereift ist, daß man von einer strikten Händigkeit sprechen könnte. Bei jüngeren Kindern wechselt die Seitigkeit durchaus häufiger, zumal die Kinder - wenn man sie läßt! - offen sind, sich auszuprobieren und Neues/ Anderes zu versuchen.


Meine Tochter hat sich mit etwas über einem Jahr für die rechte Hand entschieden und hat nie wieder die linke probiert.



Meine persönliche Meinung ist, daß 50% der Menschen eigentlich Linkshänder sind. Das ist m.E. die einzig logische Wahrscheinlichkeits-Annahme.


Wenn Linkshändigkeit rezessiv vererbt wird, wäre 25% eine ebenso mögliche Annahme. Wenn Händigkeit auf mehreren Genen vererbt wird, kommt jede Wahrscheinlichkeit in Betracht. 50% Wahrscheinlichkeit für Linkshändigkeit ist zu hoch. So viele Linkshänder + umgelernte gibt es nicht.


Bestätigt wird dies durch die sprunghaft ansteigende Zahl von Linkshändern seit man nicht mehr so erpicht darauf ist, alle auf Rechts zu drillen. Und ebenso gibt es eine große Menge von Menschen, die auch mit der "anderen" Hand nicht ungeschickt sind, oder die für bestimmte Tätigkeiten die eine oder die andere Hand bevorzugen, ohne daß man dadurch Rückschlüsse auf eine bestimmte Händigkeit ziehen sollte. Wozu auch? Mit welcher Hand jemand etwas tut, ist doch wirklich pupegal: Wenn das Ergebnis gut ist, war es die richtige Hand!


Bin umgeschulte Linkshänderin. Ich kann ganz normal mit der rechten Hand schreiben. Das Ergebnis ist gut, aber der weg dorthin nicht.


Gruss Bine

Eliason
14.10.2001, 02:26
Also ich bin jetzt 24 - und bin mir noch immer nicht sicher, ob ich Links - oderr Rechtshänder bin... Sicher - schreiben tue ich mit Links, Zeichnen, Sticken, ... auch. Aber alles Grobe und Kraftvolle (Ball werfen, tragen, heben, Federballschläger halten ...) dafür ist bei mir die rechte Hand zuständig.

Ich sehe keinen Nachteil darin, beide Hände zu verwenden - Schraubenzieher, Hammer ... wandert alles von einer Hand zur anderen - je nachdem, welche Seite gerade leichter zugängig oder noch nicht so müde ist ;).


Ausserdem kommt die Ausrede immer recht gut an: Ich bin "Beidhänder" - ich bin mir leider nicht ganz sicher, mit welcher Hand ich DAS hätte tun sollen ;)