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Vollständige Version anzeigen : Störung der Feinmotorik (Schulkind)


Anja F.
09.09.2002, 16:35
Mein Sohn, 6 Jahre alt, inzwischen eingeschult, schon immer ein Malverweigerer,

Linkshänder ( glaubten wir bislang), benutzt aber auch sehr oft die rechte Hand, hat Schwirigkeiten in der Schule beim Malen und Schreiben. Nachdem alle (Kinderarzt,Schuldirektor etc ) mit beruhigt haben, dass das schon alles noch wird, habe ich erst jetzt Termine bei einer Ergotherapeutin in Lübeck. Bis diese aber überhaupt eine Diagnose stellt bzgl der Händigkeit und evtl. Störungen vergehen sicherlich noch 10 Wochen. In der Schule wird er viel nachzuholen haben, da die Lehrerinnen jetzt erstmal Schwungübungen etc. mit Ihm machen, während alle anderen schreiben lernen.Wer hat Erfahrungen und Tipps, die mir evtl helfen oder mich nur einfach beruhigen???????

Katja Allani
09.09.2002, 18:24
Hallo Anja,

ist ja wirklich eine schwierige Situation für euch. Du hast schon richtig reagiert. Die Händigkeit und Feinmotorik deines Sohnes sollte wirklich getestet werden. Vielleicht gibt es auch eine Linkshänderberatungsstelle bei euch in der näheren oder weiteren Umgebung? Internet- Adrssen findest du bei der Ersten deutschen Linkshänderberatungsstelle in München. Internetadresse:

www.lefthander-consulting.org


Vielleicht zwei Anregungen, um Zeit zu überbrücken. Beobachtet bei eurem Sohn, welche Tätigkeiten er mit welcher Hand (bzw. welche Hand führt) im Alltag macht

und notiert dies konsequent. In dem Buch "Geschickte Hände" von Sabine Pauli / Andrea Kisch findest du viele feinmotorische Spiele und Informationen, die helfen könnten. Linkshändige Kinder sollten mit links schreiben lernen, rechtshändige Kinder mit rechts. Frage: Mit welcher Hand macht dein Sohn die Schwungübungen? Besteht die Gefahr, dass er die "falsche" Hand benutzt und so schon über die Schwungübungen umgeschult wird?

Lässt sich eventuell der Ergotherapietermin vorverlegen?

Viel Mut und viele Grüße. Katja

Ursula - Gast
09.09.2002, 21:10
Hallo!

Mein Sohn, ebenfalls 6, war auch schon immer ein Mal- und Bastelverweigerer. Wir haben ihn dann auf Händigkeit testen lassen. Er ist LH, hat aber 5 Jahre lang (wahrscheinlich durch Nachahmung seiner beiden älteren Brüder, die beide RH sind) alles mit rechts gemalt und dewegen so ungern gemalt. Die Ergotherapie hat bei uns nicht viel gebracht. Der Ergotherapeut hat uns dann auch immer noch verunsichert, weil er manchmal daran gezweifelt hat, dass er wirklich LH ist. Ich habe ihn aber nach der Methode Fr. Dr. Sattler und zusätzlich noch mittels Akupunktur testen lassen. Erst die Behandlung bei einer Heilpraktikerin und Kinesiologin hat den entscheidenden Durchbruch gebracht, nämlich dass er von sich aus die linke Hand genommen hat. Vorher hat er sie genommen, weil wir ihm das gesagt haben. Er mußte jeden Tag kinesiologische Übungen machen (Überkreuzbewegungen mit Armen und Beinen, liegende Acht malen etc.) Und durch diese Übungen (das sagte sie uns anfangs) werde dann seine dominante Hand von selbst durchkommen. Und so war es auch. Er hat dann nach einiger Zeit von sich aus die linke Hand genommen, hat auf einmal spiegelverkehrt geschrieben und sich auch psychisch nicht mehr gegen seine LH gewehrt. Nun kommt er nächste Woche in die Schule und wir werden sehen, wie es so läuft.

gruß ursula

Anja F
10.09.2002, 11:10
Hi, vielen Dank für den Tipp.Die Ergotherapeutin, die uns empfolen wurde testet nach der Sattler-Methode. Aber falls wir damit auch nicht weiterkommen sollten,

werde ich mir das mit der Kinesiologin merken. Vorerst will ich nicht alles auf einmal anfangen, damit Tobby nicht das Gefühl bekommt er sei krankoder verkehrt. Wo hat man denn jetzt noch Ferien? in Bayern?

Gruß Anja F

Anja F
10.09.2002, 11:25
Moin,Moin! Ich habe schon Megaglück, dass ich am 19.9.02 den 1.Termin bei der Ergotherapeutin habe.Sie sagte nur am Telefon zu mir, dass sie erst nach der 10. Sitzung Empfehlungen, Therapievorschläge oder was auch immer macht.

Das mit der falschen Hand ist auch genau meine Sorge. Aber ich werde Ihm jetzt freistellen welche Hand er wofür auch immer benutzt. Dann macht er eben Schwungübungen mit beiden Händen.Zum Glück sehen das die Lehrerinnen auch so.

Momentan kann einfach jede Hand schlecht sein.Wir glöauben ja nur dass er Linkshänder ist, aber vielleicht haben wir Ihn auch zu früh " abgestempelt", unsere große Tochter war und ist ohne Zweifel eine Linkshänderin, die malt und bastelt wie ein Weltmeister ohne Probleme in der Schule. Vielleicht ist er auch ein Rechtshänder, der nur seiner großen Schwester viel abgeguckt hat.Mein Mann und ich sind Rechtshänder. Schwiegervater war ein umgeschulter Linkshänder, evtl auch mein Mann, wenn aber ohne Probleme.

Dein Buchtipp habe ich mir schon aufgeschrieben und werde das Buch mit den beiden Sattler-Büchern mitbestellen.

Danke für den Tipp.

Gruß Anja F

Dr. Noll
10.09.2002, 13:58
Hallo,


also erst nach 10 Sitzungen etwas sagen zu können, erscheint mir abwegig.

Ein kompetenter LH-Berater kann dies nach einer Sitzung !

Gehts hier vielleicht ums Geld... ?


Mfg


Dr. Noll

Anja F
12.09.2002, 08:01
Hallo,

also erst nach 10 Sitzungen etwas sagen zu können, erscheint mir abwegig.
Ein kompetenter LH-Berater kann dies nach einer Sitzung !
Gehts hier vielleicht ums Geld... ?

Mfg
Dr. Noll

Guten Morgen! Gut zu wissen, das werde ich bei der 1. Sitzung am 19.9. abklären.

Grüsse Anja F

Anja F.
19.09.2002, 09:18
Hallo Katja! Habe das Buch geschickte Hände gekauft. in Verbindung mit dem Buch Der umgeschulte Linkshänder - der Knoten im Gehirn komme ich seit gestern zu der Erkenntnis, dass Torben ein umgeschulter Rechtshänder ist. In dem Buch geschickte Hände steht nämlich , man solle bei der Testung der Händigkeit (als Laie natürlich nur) die Dinge wie essen,trinken,schreiben, malen,Hand geben etc ausser Acht lassen und sich mal nur auf Dinge wie würfeln, melden, Buchstaben in die Luft malen etc, also Tätigkeiten, die man sich nicht abguckt und einem auch keiner erzählt wie und mit welcher Hand man das machen soll. Diese Dinge macht er ganz spontan mit rechts.Da wir ihn ja nicht bewusst umgeschult haben, bin ich nur nie auf die Idee gekommen, dass Torben sich viel von seiner Schwester abgeguckt hat. Ich sehr noch wie heute die ersten Malversuche ,natürlich neben seiner Schwester sitzend, mit der linken Hand. Aber leider war er immer frustriert, weil es nicht geklappt hat.Seine Schwester ist seine große Liebe, leider beruht das nicht immer auf Gegenseitigkeit ( vollkommen in Ordnung, schließlich sind es ja Geschwister). Seine große Sorge ist oft, bei ihm könnte etwas anders sein als bei Swantje.Er ist ganz anders und das weiß er auch, leider glaubt er oft ( zu Unrecht natürlich) sie wäre die "Bessere".

So, heute fahre ich zur Ergotherapeutin . Bin mächtig gespannt.

Grüsse Anja F