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Vollständige Version anzeigen : Verwechslung rechts-links


Pit
15.07.2002, 09:06
Kann es sein, dass das Verwechseln von links und rechts, bzw. ich brauche manchmal ein paar Millisekunden länger zum Überlegen, mit der Umschulung zum Rechtshänder zu tun hat ???

Ich bin zum Beginn meiner Schullaufbahn 1964 zum Rechtshänder "umerzogen" worden !

Tilman
15.07.2002, 09:57
Nee. Ich bin nie umgedreht worden, also voll-links und mache das trotzdem auch dauernd. Idiotischerweise hat mich meine ex Frau, die auch Linkshaenderin ist deswegen auch noch diskriminiert - kann man sich vorstellen, was die waehrend ihrer Kindheit anhoeren musste...

Ich glaube dass Buchstabendreher und r-l Verwechslungen zu unserem Alltag gehoeren - wir 'lesen' die Realitaet eben anders herum ab als 'die andern da'...

Tilman

Dr. Noll
15.07.2002, 11:38
Hallo Tilmann,


es ist schon richtig, dass bei auch nicht umgeschulten Linkshändern die Leserichtung unbewusst von rechts nach links geht und wir mit viel Übung das anders herum angewöhnt haben. Die kleinen Fehlerchen zeigen aber, dass uns das nur zu einem gewissen Prozentsatz gelungen ist.

Die Umschulung selber wirkt wie eine Brennglas, indem es die bereits vorhandenen Eigenheiten noch unverhältmässig verstärkt und dadurch diese kleinen Fehler weitaus häufiger als bei Nicht-Umgeschulten vorkommen lässt.

Insofern ist es doch eine Umschulungsfolge.


Mfg

Dr. Noll

Heidi
15.07.2002, 15:26
Hallo Pit,


das kenn ich auch.

Links bzw. Rechts waren für mich von Kindheit an nicht fassbar. Meine Theorie: fehlt mir die Orientierungsmöglichkeit der dominanten Hand. Womit ich gut zurecht komme sind jedoch Himmelsrichtungen. Ich habs zusammen mit meinem Mann (der anfangs Schwierigkeiten hatte zu verstehen wie man so etwas simples wie Rechts-Links nicht auf die Reihe kriegt) mal ausprobiert: Autofahren nach Richtungsangaben: Ost, West, Nord, Süd. Das funktioniert. Am Orientierungssinn liegt es zumindest nicht.

Leider geht der Trick nicht in allen Bereichen. Vor einem Büchrregal stehen und sagen, das Gesuchte steht weiter südlich ist selbst bei wohlwollender Betrachtungsweise als exotisch einzustufen ...

Ich helfe mir mit einem schweren Armreif, den ich links trage, aus der Patsche. Ich spüre ihn und weiß: das ist also links. Manchmal dauerts allerdings etwas länger als nur Millisekunden ... ;-)


LG

Heidi

Pit
15.07.2002, 15:46
Hallo Heidi,

eigentlich habe ich es als gar nicht so schlimm empfunden, dass ich für die Unterscheidung von links und rechts etwas länger brauche, aber meiner Frau fiel auch auf, dass ich dies manchmal nicht korrigiere.

Auch werde ich darauf angesprochen, warum ich meine Uhr rechts trage. Vielleicht ist dies auch ein Indiz für Links-Rechtsverdrehung ??


Nun gut, letztendlich sind wir LH nur Menschen mit Stärken und Schwächen, aber genauso viel oder wenig macken wie Rechtshänder.

Heidi
15.07.2002, 16:21
Hi Pit,


nein, schlimm finde ich es auch nicht, nur eben manchmal ... wenn man mal wieder erhöhten Erlärungsbedarf hat ... nervts etwas.

Unter Stress ist es übrigens bei mir ausgeprägter. Am Bizarrsten habe ich es zu meiner Führerscheinprüfung erlebt. Ich hatte natürlich Schiss, was zu verbocken und habe mir die Linke mit allem möglichen und unmöglichen Schmuckstücken dekoriert um ja nicht falsch abzubiegen. Sah aus wie eine Mischung aus Panzerhandschuh und Schmuckflohmarkt. Der Prüfer: ..ähm.. sagen sie mal..? Als ich ihm erklärte wieso das so aussieht war das Eis gebrochen. Ich hab die Preziosen größtenteils abgelegt und die Prüfung mit nur einem Falschabbieger überstanden.

Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben: wirklich schlechte Erfahrungen habe ich aufgrund meiner Linkshändigkeit nicht gemacht.


Meine Uhr trage ich mal hier mal da. Kann mich wahrscheinlich nicht recht entscheiden, wo die "richtige" Seite für mich ist.


Heidi

Dr. Noll
15.07.2002, 18:34
>Hallo Heidi,

>eigentlich habe ich es als gar nicht so schlimm empfunden, dass ich für die Unterscheidung von links und rechts etwas länger brauche, aber meiner Frau fiel auch auf, dass ich dies manchmal nicht korrigiere.

>Auch werde ich darauf angesprochen, warum ich meine Uhr rechts trage. Vielleicht ist dies auch ein Indiz für Links-Rechtsverdrehung ??

>Nun gut, letztendlich sind wir LH nur Menschen mit Stärken und Schwächen, aber genauso viel oder wenig macken wie Rechtshänder.


Der letzte Satz stimmt.


Was hier öfter noch durcheinander gerät: nicht LH oder RH haben damit Probleme (LH etwas mehr, weils sie anders herumg "gucken", aber das verliert sich im Laufe der Zeit), sondern um u m g e s c h u l t e LH, denn deren Probleme werden unverhältnismäßig durch die Umschulung verstärkt.

Dennoch bleiben wir Menschen mit Macken, egal ob LH oder RH, nur die der umgeschulten LH (und auch RH, wenn es sie gibt, z.B. nach Rechtsarm/Handverletzungen) sind eher hausgemacht und --- unnötig !!


Mfg


Dr. Noll

Esel
15.07.2002, 23:23
Das kann wohl sein, jedenfalls soll dieses Problem bei umgeschulten LH häufiger auftreten. Ich habe dieses Prob nicht, dafür ein anderes: wenn ich nicht bewusst darauf achte, kann ich Spiegelschrift von normaler Schrift nicht unterscheiden. Das ist lustig wenn auf Glastüren "drücken" steht, in Spiegelschrift. Dann drücke ich. ;-)


>Kann es sein, dass das Verwechseln von links und rechts, bzw. ich brauche manchmal ein paar Millisekunden länger zum Überlegen, mit der Umschulung zum Rechtshänder zu tun hat ???

>Ich bin zum Beginn meiner Schullaufbahn 1964 zum Rechtshänder "umerzogen" worden !

Katja
24.07.2002, 18:43
hallo Heidi,


mir ging es bei der Führerscheinprüfung ähnlich. Ich hatte auf der linken Hand, rechts hätte es jeder gesehen, ein L mir gemalt, damit ich in Aufregung auch weiß wo Links ist.

Seitdem ich mit Links Schreibübungen mache, weiß ich zu 98 % ziemlich schnell und sicher wo rechts und links ist. Ich fand das prima diese Erfahrung zu machen.


Liebe Grüße Katja