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Vollständige Version anzeigen : Hinlenkung und Ausrichtung, Tipps für LH


Libertin
25.12.2003, 14:16
Empfehlungen für Linkshänder


„I will do all I can to be worthy of Thee O Lord“

(John Coltrane „A Love Supreme”)


Hallo zusammen,


nachdem ich seit ½ Jahr mit meiner Rückumschulung begonnen habe, möchte ich von meinen Erfahrungen berichten und Tipps für andere Rückumschüler geben und Euch mitteilen, was ich für mich festgestellt habe. Das, was ich hier schreibe, sind meine ganz persönlichen Erfahrungen, die für eine andere Person natürlich vollkommen anders sein kann.

Spannend fände ich allerdings eine Rückmeldung, und Erfahrungen von anderen UHLInnen.


Zu meiner Person, ich bin wohl im Säuglingsalter umgepolt worden und nie auf Rechts gezwungen worden. Meine Eltern sind wohl auch Pseudorechtshänder. Noch vor wenigen Wochen hatte ich steif und fest geglaubt ich sei RH. Als ich es nach der Lektüre von Frau Dr. Sattler’s Buch („Der Knoten im Gehirn“) mit Links versucht hatte, habe ich die ersten Tage vor Freude geweint, als wäre ich endlich bei mir selber angekommen…


1.) Das Schreiben ist sicherlich wohl die komplizierteste Tätigkeit des Gehirns, da ist Feinmotorik, Gedächtnis, Intellekt, Spracherkennung, Sprachproduktion, Gefühle drin, ja es gibt kaum eine Hirnleistung, die nicht hierfür benötigt würde. Es ist daher sinnvoll, bei der Rückumschulung nicht gleich mit dem Schreiben zu beginnen. Genauso wie ein Kind, das Laufen lernt auch nicht gleich mit einem Marathonlauf beginnt. Aufgrund des bei ULH häufig vorhandenen „Demostheneseffekt“ neigen viele UHL dazu über das Ziel hinauszuschießen und sich zu überfordern: „Hart gegen sich selbst und Andere“…

Es ist wichtig LIEBEVOLL mit sich selber umzugehen – das hat der linkische ULH meist aber nicht gelernt…

Er versucht wegen seiner Tendenz zur Überkompensation, Dinge zu erzwingen, was dann eventuell zu Krankheiten, Psychose, Asthmaanfälle, Neurodermitisschübe, usw. führen kann. Deshalb empfehle ich, das Schreibenlernen mit links zunächst zurückzustellen und erstmal mit ganz, ganz einfachen Handgriffen mit links zu beginnen…

Beim Schreiben lernen sind auch die von Frau Dr. Sattler entwickelten Schreibübungen und Nachspürübungen sinnvoll („Übungen für Linkshänder“), fotokopiert die Vorlagen (eventuell sogar vergrößern) und malt diese nach…

Wenn das gut klappt, erst dann mit „echten“ Schreibübungen beginnen.


2.) Bei Haushaltstätigkeiten, könnt ihr die rechte Hand in die Hosentasche stecken und nur bei bimanuellen Tätigkeiten zu Hilfe nehmen, dann macht ihr automatisch alles mit links. Macht die Dinge aber in Ruhe, nicht unter Zeitdruck. Schalter, Türgriffe, Reisverschlüsse. usw. sind vorzugsweise mit links zu bedienen.


3.) Taschen, usw. sollten eher mit Rechts getragen werden, damit die linke Hand zum Hantieren frei ist. Gegenstände (Schlüssel, Brieftasche, usw.) gehören in die linke Außentasche oder in die rechte Innentasche der Kleidung.


4.) „Männliche“ Archetypen, wie Schneiden, Schlagen, Hämmern, usw. sind auch für UHLInnen vorzugsweise mit links auszuführen; damit bringt ihr Eueren männlichen und weiblichen Energien in Harmonie. Die Linkshänderschere ist hierbei kein Luxus. Das Messer, gehört möglichst in die linke Hand. Auch hier LANGSAM, nicht unter Zeitdruck arbeiten!!!

„Weibliche“ Archetypen können unter Umständen besser mit rechts ausgeführt werden.


5.) Die linke Hand ist Euere „gib Hand“, die rechte Hand ist Euere „nimm - Hand“. Mit rechts könnt ihr unmöglich einem Anderen die Hand „geben“ sondern stets nur die Hand „nehmen“. Da die meisten Menschen viel Leid, Krankheit und „Dreck“ mit sich herumtragen und manchmal einem nicht immer wohl gesonnen sind, bekommt ihr alles ab und nehmt alles unbewusst in Euch auf. Insbesondere in helfenden Berufen, kann das dazu führen, das ihr die Krankheit Eueres Patienten oder Klienten „aufnimmt“ und am Ende vielleicht sogar selber krank werdet. Deshalb gebe ich Fremden nur noch die linke Hand in deren Rechte. Die gucken zwar manchmal etwas komisch, das ist mir aber egal – ich fühle mich erheblich wohler… Und je SELBSTVERSTÄNDLICHER ich mit links einfach denen die Hand gebe, umso weniger stören sich meine Mitmenschen daran…

Das kann sein, das Linkshänder deshalb anderen oft, sehr „Besitz ergreifend“ oder gar „geizig“ erscheinen; mit rechts ist es für den LH unmöglich zu „geben“. Weshalb LH denn oft gemieden werden und Probleme im Umgang bekommen können. Wenn Ihr einem anderen WIRKLICH ein Geschenk machen wollt, so übergibt es stets mit links, dann habt ihr es wirklich auch „von ganzen Herzen“ gegeben…

Wenn ihr aber WIRKLICH etwas über einen anderen Menschen erfahren wollt, den anderen „erkennen“ wollt, berührt ihn mit rechst, mit Euerer „weiblichen“ Hand, Euerer „fühl –“ und „spür - Hand“…

Mit Euerer „fühl –“ und „spür - Hand“ könnt ihr allerdings auch Gegenstände besser Erkennen, ob diese eher „positives“ oder eher „negatives“ „Qi“ enthalten (Vgl. Qi-Gong)…


6.) Euer Energie oder „Qi – Fluss“ geht von rechts nach links: Rechts nehmt ihr das „göttliche“ Qi des Universums auf, links gibt ihr das Qi wieder an das Universum zurück. Rechts ist Euer Anfang, Euer Beginn, Euere Geburt, Links ist die Vollendung das Ziel, irgendwann auch Mal Euer Tot. Wenn Ihr sehr verzweifelt seid, schließt die Augen und visualisiert Eueren Tot; er sitzt für den LH links von Euch. Der Tot ist eigentlich ein guter Freund, ein Ratgeber. Er kommt immer erst dann, wenn es soweit ist, wenn Ihr Euere Aufgabe gefunden und vollendet habt. Der Tot fragt Dich: „Was hast Du bisher aus Deinem Leben gemacht?“ Spricht deshalb mit Euren Tot, redet darüber, was Euere Aufgabe, Euer Karma, Euere Berufung, in diesen, Eueren Leben ist…


Ihr könnt Eueren natürlichen Energiefluss stärken, in dem Ihr, wo immer möglich, die Dinge von rechts nach Links erledigt, selbst wenn es blöd klingt, insbesondere auch bei ganz banalen Tätigkeiten, z.B. Zimmeraufräumen: in der rechten beginnen in der linken Ecke die Tätigkeit abschließen, oder bei der Körperpflege: Rechte Körperseite Beginnen, linke Körperseite beenden, zu erst den rechten Schuh, den rechten Ärmel, das rechte Hosenbein anziehen, links die Tätigkeit beenden.

Bei Aufstehen oder Losgehen dagegen mit dem linken Fuß zuerst. Euer „innerer“ Mann, voller „Mut und Tatendrang“ sagt Euch, wo es für Euch denn auch wirklich so „linkig“ langgeht…

Mit rechts, Euere innere Frau, würde stets zögern und sich „richtig“ nicht so wirklich trauen…


7.) Um Euere Chakren zu Öffnen Empfehle ich entsprechende Bücher (z.B. „Das Chakra-Handbuch“ aus dem Windpferd Verlag, steht leider nix über Händigkeit drin) So ist jedem Chakra eine Farbe zugeordnet. Die Chakren stehen nicht nur für eine bestimmte religiöse oder esoterische Weltanschauung, sondern da steckt viel Psychologie dahinter, unter anderen auch Farbpsychologie, die Wirkung von Farben auf unser Unterbewusstsein. Interessanter Weise habe ich in diesen Sinne unbewusst seit Jahren „Farbtherapie“ angewendet: So habe ich mich immer vorzugsweise mit blauen oder indigofarbenen Gegenständen umgeben und so mein Stirnchakra, meinen „Verstand“ gestärkt – sonst wäre ich vermutlich schon längst ausgerastet. Psychosen könnten vielleicht deshalb unterstützend mit indigofarbenen Gegenständen behandelt werden. (Das ersetzt natürlich nicht die qualifizierte, notwendige, ärztliche Behandlung!!!)

Mädchen werden deshalb in Rosa gekleidet, weil diese Farbe, die neben Grün und Gold zum Herzchakra gehör. Mädchen sollen ja eher Mitgefühl entwickeln, als Mutter später das Kind umsorgen könne. Jungen werden dagegen in Himmelblau (Türkis) gekleidet, weil diese Farbe zum Kehlkopfchakra gehört, welches für das Handeln steht: Der Junge soll ja raus in die Welt und später diese Welt „erobern“…



8.) Brillenträger sollte die Brille ausschließlich nur dann tragen, wenn es unbedingt erforderlich ist (z.B. beim Autofahren). Das Brillenglas ist meist so geschliffen, dass nur in einem ganz bestimmten Blickwinkel scharf gesehen werden kann. Die natürlichen Augenbewegungen werden deshalb unterdrückt, die Brille führt zum Stieren, zum starren Blick, weshalb Brillenträger meist auch einen ganz bestimmten Gesichtsausdruck haben, mit verkniffnen Augenbrauen und „Dackelfalten“ auf der Stirn… (Vgl. Dr. Bates „Rechtes Sehen ohne Brille“) Scharfes Sehen ist ohnehin nur in der Fovea centralis möglich („zentrales Sehen“) und meist das Ergebnis von Entspannung, von „Loslassen“. Kleine Schrift, die nur in der Fovea centralis abgebildet wird, kann darum meist besser gelesen werden als, große Schrift, weil die Randbezirke auf der Netzhaut immer unscharf bleiben, das ist allein durch die Anatomie des Auges bedingt!!! Deshalb am PC, das Schriftbild eher verkleinern, so wie es ohne Anstrengung, ohne Brille bequem noch gelesen werden kann. Der Hauptteil des Sehens passiert ohnehin nicht im Auge, in der Netzhaut, sondern in unserem Gehirn, in der Okzipitalregion.

Ich brauche die Brille nicht mehr, weil ich die Dinge immer mehr und mehr erkennen kann, so wie sie wirklich sind, und nicht mehr so, wie ich sie Jahrzehnte lang, durch meine „eigene“ Brille verzehrt, bislang betrachten musste…


9.) Vieles, was ich hier schreibe mag vielleicht merkwürdig und abstrus klingen. Diese Vorstellungen sind lediglich aber nur „Bilder“, „Symbole“ die wenn wir diese bewusst Anwenden unser Unbewusstes in die „Richtung“ oder „Lenkung“ beeinflussen in der wir unsere Seele gerne hinlenken möchten…

Es sind meine ganz persönlichen Erfahrungen, die für eine andere Person natürlich völlig anders sein können…


10.) So könnte es vielleicht die Aufgabe des RH sein, diese Gesellschaft zum Ziel „auszurichten“, und die Aufgabe des LH, diese Gesellschaft zum Ziel „hinzulenken“, nur wenn „Ausrichtung“ und „Hinlenkung“ sich gegenseitig ergänzen, wird eine Gesellschaft genesen und harmonisch zum Ziel geführt…


Euer Libertin

Libertin
25.12.2003, 16:31
Ergänzung:


Für die Archetypen der Krieger unter uns LH:


„Wer gegen mich kämpft, kämpft gegen das gesamte Universum und wird deshalb verlieren.“ (O Sensei Morihei Ueshiba, der Begründer des Aikido)


Nur wer sich mit dem „Qi“ des Universums verbindet ist unbesiegbar: Deshalb für die LH unter uns, die sich in Schützenvereinen oder Ähnliches „verirrt“ haben sollten: Nehmt die Pistole in die linke Hand, visualisiert das Universum, verbindet Eure Seele mit dem „Qi“ des Universum, lasst das „Qi“ durch Euren linken Arm bis an das Ende des Universum strömen und gebt der Kugel dieses „Qi“ des Universum mit auf die Reise; diese Kugel wird dann nie ihr Ziel verfehlen…

Der LH ist ein „Ausatemtyp“ deshalb atmet dabei ruhig und gleichmäßig aus, visualisiert Euer „Qi“ mit Eurem Atem. (Der RH ist dagegen eher ein „Einatemtyp“ und sollte hierbei eher die Luft anhalten. Vgl. Hagena „Konstitution und Bipolarität“ und „Grundlagen der Terlusollogie“, wobei Vorsicht Einiges, was in diesen Büchern steht, stimmt meines Erachtens nicht, zumindest nicht mit meinen eigenen Erfahrungen überein!)


Beim Gewehr werdet ihr, wenn ihr das Gewehr in den linken Arm ausgestreckt haltet unter Umständen besser zielen können. Euer rechter Finger am Abzug, Eure innere Frau wird aber vielleicht „Skrupel“ haben, diesen zu betätigen. Das gleiche gilt für Pfeil und Bogen. Wer den Bogen in der linken Hand hält, wird besser zielen können, jedoch Hemmungen haben die Sehne loszulassen, Umgekehrt den Pfeil schneller abschießen aber vielleicht daneben schießen. Je nachdem, was mehr einer Lösung verlangt, was Euch wichtiger ist: das genaue Zielen oder das „skrupellose“ Abdrücken des Hahnes, bzw. das „skrupellose“ Loslassen der Sehne, könnt ihr dieses beeinflussen, je nachdem ob ihr das Gewehr, den Bogen mit links oder rechts haltet, den Abzug, die Sehne mit links oder rechts betätigt…


Für die Musiker unter uns:


Bei Musikinstrumenten ist Eure linke Hand, die Führungshand, je nachdem was Euch wichtiger ist, was Ihr für Euch stärker als „führend“ empfindet, auf dem Seiteninstrument das Zupfen oder das Greifen der Seiten, auf dem Tasteninstrumenten die Akkordbegleitung, welche das Taktmaß vorgibt oder mehr das Melodiespiel, welches die Gesangslinie führt, ist es sinnvoll ein Musikinstrument umzudrehen oder besser nicht…


Lieben Gruß,
Libertin

Jana
25.12.2003, 18:26
Hallo Libertin,


in vielen Dingen stimme ich Dir zu. Allerdings komme ich mit dieser Aufteilung in männliche und weibliche Hand nicht klar. Wenn mir etwas wirklich wichtig ist, tue ich das mit der linken Hand, und dazu gehört auch fühlen und spüren, d.h. Informationen aufnehmen und weiterleiten.

Einfachstes Beispiel: Guten Tag sagen. Tue ich das mit rechts, muß ich mich auf die Tätigkeit als solche so sehr konzentrieren, daß ich quasi für die Wahrnehmung meines Gegenübers blockiert bin. Ich finde es auch unangenehm und mir wurde auch mehrfach ein lascher Händedruck bescheinigt. Mit links ist es nicht nur für mich angenehmer, sondern ich habe das Gefühl, auch demjenigen, den ich begrüße, offener und entspannter begegnen zu können und mehr von ihm wahrnehmen zu können (Mimik, Stimmung z.B.)


Einen frohen zweiten Weihnachtstag wünscht Dir

Jana

Libertin
25.12.2003, 20:05
Für die Rückumschulung ist eine gute Neuroplastizität unabdingbar. Das Gehirn ist ein Organ wie jedes andere auch und reagiert auf gezieltes, sinnvolles Training genauso wie z.B. Muskeln, Knochen und Sehnen ebenfalls auf gezieltes Training reagieren, ebenso wie aber auch auf schädigende Faktoren…


Drogen, Alkohol, Nikotin wirken erwiesenermaßen schädigend auf die Neuroplastizität und sind deshalb zu meiden: Also kein Alkohol, keine Zigaretten und auch keine Drogen. Manche Drogen z.B. Cannabis oder Ekstasie wirken sogar direkt neurotoxisch! Auch die meisten Psychopharmaka sind in aller Regel (zumindest im Tierversuch) schlecht für die Neuroplastizität (insbesondere „Tranquilizer“ und Ähnliches). Deshalb in Absprache mit dem Arzt eher behutsam einsetzen, nur wenn es gar nicht anders geht. „Schlaftabletten“ gibt es sowieso nicht, sondern nur Substanzen die einen „schlafähnlichen“ Zustand bewirken, aber keinesfalls die gleiche Qualität wie der natürliche Schlaf erreichen. Darum eher auf eine gute „Schlafhygiene“ achten; auch das verbessert die Neuroplastizität. (Medikamente aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt absetzen!!! Manchmal geht es leider nicht ohne Medikamente!)


Die Ernährung wirkt ebenso auf die Neuroplastizität. Der Mensch ist ein Mischkostesser und sollte regelmäßig eine ausgewogene Mischkost essen – Stichwort „mediterrane Ernährung“.


Regelmäßig Ausdauersportarten und gute Laune verbessern ebenso die Neuroplastizität…


Euer Libertin

Libertin
25.12.2003, 20:17
Für den RH ist die männliche und weibliche Hand meist umgekehrt; vieleicht ist das aber bei Frauen anders als bei Männern?


Libertin

Lotteflue
25.12.2003, 20:35
Hallo Libertin


Sind ja wieder sehr interessante Sachen von dir zu lesen.


>Zu meiner Person, ich bin wohl im Säuglingsalter umgepolt worden und nie auf Rechts gezwungen worden.


Das verstehe ich jetzt aber nicht ganz. Wie soll denn das vor sich gegangen sein? Im Säuglingsalter umgepolt? Wie macht man sowas? Und ohne gezwungen? Wie erklärst du dir das?


>Meine Eltern sind wohl auch Pseudorechtshänder.


Hast du sie "heimlich beobachtet" ?


>Noch vor wenigen Wochen hatte ich steif und fest geglaubt ich sei RH. Als ich es nach der Lektüre von Frau Dr. Sattler’s Buch („Der Knoten im Gehirn“) mit Links versucht hatte, habe ich die ersten Tage vor Freude geweint, als wäre ich endlich bei mir selber angekommen…


Das hört sich total schön an


>1.) Das Schreiben ist sicherlich wohl die komplizierteste Tätigkeit des Gehirns, da ist Feinmotorik, Gedächtnis, Intellekt, Spracherkennung, Sprachproduktion, Gefühle drin, ja es gibt kaum eine Hirnleistung, die nicht hierfür benötigt würde. Es ist daher sinnvoll, bei der Rückumschulung nicht gleich mit dem Schreiben zu beginnen. Genauso wie ein Kind, das Laufen lernt auch nicht gleich mit einem Marathonlauf beginnt. Aufgrund des bei ULH häufig vorhandenen „Demostheneseffekt“ neigen viele UHL dazu über das Ziel hinauszuschießen und sich zu überfordern: „Hart gegen sich selbst und Andere“…

>Es ist wichtig LIEBEVOLL mit sich selber umzugehen – das hat der linkische ULH meist aber nicht gelernt…


Naja, immer gegen sich selbst, gegen seine Natur......


>2.) Bei Haushaltstätigkeiten, könnt ihr die rechte Hand in die Hosentasche stecken und nur bei bimanuellen Tätigkeiten zu Hilfe nehmen, dann macht ihr automatisch alles mit links. Macht die Dinge aber in Ruhe, nicht unter Zeitdruck. Schalter, Türgriffe, Reisverschlüsse. usw. sind vorzugsweise mit links zu bedienen.


Das hört sich jetzt wieder so nach zwingen an


>3.) Taschen, usw. sollten eher mit Rechts getragen werden, damit die linke Hand zum Hantieren frei ist.


Das erinnert mich an die Schulzeit. Bei uns waren damals solche Umhängetaschen modern und ich hatte die immer auf der "falschen" Schulterseite. Das ist mir damals aufgefallen, aber ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Ich trug sie dann als Ausgleich längere Zeit auf der "richtigen" Seite, aber es war mir nicht passend.


>5.) Die linke Hand ist Euere „gib Hand“, die rechte Hand ist Euere „nimm - Hand“. Mit rechts könnt ihr unmöglich einem Anderen die Hand „geben“ sondern stets nur die Hand „nehmen“. Da die meisten Menschen viel Leid, Krankheit und „Dreck“ mit sich herumtragen und manchmal einem nicht immer wohl gesonnen sind, bekommt ihr alles ab und nehmt alles unbewusst in Euch auf.


*klick* *klick* *klick* *klick*

Das ist wieder etwas, was in mein Bewusstwerdenpuzzle passt. Gefühlt habe ich das die ganze Zeit schon, nur bewusst war es mir nicht.


>Insbesondere in helfenden Berufen, kann das dazu führen, das ihr die Krankheit Eueres Patienten oder Klienten „aufnimmt“ und am Ende vielleicht sogar selber krank werdet.


Kann ich mir gut vorstellen.


>Deshalb gebe ich Fremden nur noch die linke Hand in deren Rechte.


So nach rechts unten gedreht oder wie machst du es?


>Die gucken zwar manchmal etwas komisch, das ist mir aber egal – ich fühle mich erheblich wohler…


Sollen sie doch mal uns mit ihrer "falschen" Hand Grüsse geben und dabei fühlen wie prima das ist


>Und je SELBSTVERSTÄNDLICHER ich mit links einfach denen die Hand gebe, umso weniger stören sich meine Mitmenschen daran…


Klar



>Das kann sein, das Linkshänder deshalb anderen oft, sehr „Besitz ergreifend“ oder gar „geizig“ erscheinen; mit rechts ist es für den LH unmöglich zu „geben“. Weshalb LH denn oft gemieden werden und Probleme im Umgang bekommen können. Wenn Ihr einem anderen WIRKLICH ein Geschenk machen wollt, so übergibt es stets mit links, dann habt ihr es wirklich auch „von ganzen Herzen“ gegeben…

>Wenn ihr aber WIRKLICH etwas über einen anderen Menschen erfahren wollt, den anderen „erkennen“ wollt, berührt ihn mit rechst, mit Euerer „weiblichen“ Hand, Euerer „fühl –“ und „spür - Hand“…


Einen anderen "stützen", wenn es ihm schlecht geht, mache ich z.B. mit rechts.


Einen anderen bemerkenswerten Effekt finde ich, dass in Gefahrensituationen/Verteidigungssituationen die linke Hand benutzt wird. Intuitiv ergreift die linke Hand die Verteidigung und das mit einer enormen Kraft, wo die rechte nicht mithalten kann.


Das ist etwas, was nicht erlernt ist und wo man wirklich urselbst reagiert.


>Ihr könnt Eueren natürlichen Energiefluss stärken, in dem Ihr, wo immer möglich, die Dinge von rechts nach Links erledigt, selbst wenn es blöd klingt, insbesondere auch bei ganz banalen Tätigkeiten, z.B. Zimmeraufräumen: in der rechten beginnen in der linken Ecke die Tätigkeit abschließen, oder bei der Körperpflege: Rechte Körperseite Beginnen, linke Körperseite beenden, zu erst den rechten Schuh, den rechten Ärmel, das rechte Hosenbein anziehen, links die Tätigkeit beenden.


Man kann auch fühlen, wenn man in Wohnungen geht, welche von rechts nach links eingerichtet ist.


>Bei Aufstehen oder Losgehen dagegen mit dem linken Fuß zuerst. Euer „innerer“ Mann, voller „Mut und Tatendrang“ sagt Euch, wo es für Euch denn auch wirklich so „linkig“ langgeht…


Wenn man mit dem "falschen" losgeht, ist man von vorn herein schon irgendwie gehemmt.



>Mit rechts, Euere innere Frau, würde stets zögern und sich „richtig“ nicht so wirklich trauen…

>7.) Um Euere Chakren zu Öffnen Empfehle ich entsprechende Bücher (z.B. „Das Chakra-Handbuch“ aus dem Windpferd Verlag, steht leider nix über Händigkeit drin) So ist jedem Chakra eine Farbe zugeordnet. Die Chakren stehen nicht nur für eine bestimmte religiöse oder esoterische Weltanschauung, sondern da steckt viel Psychologie dahinter, unter anderen auch Farbpsychologie, die Wirkung von Farben auf unser Unterbewusstsein. Interessanter Weise habe ich in diesen Sinne unbewusst seit Jahren „Farbtherapie“ angewendet: So habe ich mich immer vorzugsweise mit blauen oder indigofarbenen Gegenständen umgeben und so mein Stirnchakra, meinen „Verstand“ gestärkt – sonst wäre ich vermutlich schon längst ausgerastet. Psychosen könnten vielleicht deshalb unterstützend mit indigofarbenen Gegenständen behandelt werden. (Das ersetzt natürlich nicht die qualifizierte, notwendige, ärztliche Behandlung!!!)


Interessant dazu der blaue Hintergrund dieses Forums!



>8.) Brillenträger sollte die Brille ausschließlich nur dann tragen, wenn es unbedingt erforderlich ist (z.B. beim Autofahren). Das Brillenglas ist meist so geschliffen, dass nur in einem ganz bestimmten Blickwinkel scharf gesehen werden kann. Die natürlichen Augenbewegungen werden deshalb unterdrückt, die Brille führt zum Stieren, zum starren Blick, weshalb Brillenträger meist auch einen ganz bestimmten Gesichtsausdruck haben, mit verkniffnen Augenbrauen und „Dackelfalten“ auf der Stirn…


Ja, einen Brillenträger erkennt man, wenn er ohne Brille ist. Es hat so einen ganz besonderen Gesichtsausdruck. Das ist mir auch schon immer aufgefallen. Nur warum, war mir nicht bewusst.


Dass Brillen nur Symptomhascherei sind, weiss ich auch schon längere Zeit.


>9.) Vieles, was ich hier schreibe mag vielleicht merkwürdig und abstrus klingen.


Nur für die, die es noch nicht verstehen (können).


Lotteflue

Libertin
25.12.2003, 23:36
Hallo Lotteflue,


Wie soll denn das vor sich gegangen sein? Im Säuglingsalter umgepolt? Wie macht man sowas? Und ohne gezwungen? Wie erklärst du dir das?


Das passiert unbewusst durch Nachahmung und dadurch, dass die Eltern Gegenstände, z.B. den Löffel, das Fläschchen, usw. dem Säugling in die rechte Hand drücken, weshalb von den 50% LH nur 10% ganz hartneckige als LH übrigbleiben, der Rest (40%) sind Pseudorechtshänder. Der Anpassungsdruck ist enorm: "Gib doch lieber das gute Händchen..."


>>Meine Eltern sind wohl auch Pseudorechtshänder.

>Hast du sie "heimlich beobachtet" ?


Ja


>Deshalb gebe ich Fremden nur noch die linke Hand in deren Rechte.

>So nach rechts unten gedreht oder wie machst du es?


Nein, Handrücken nach oben gedreht, etwa so wie ich eine Türklinke anfasse, so ist es am bequemsten für mich.


Lieben Gruß,


Libertin

Birgit
26.12.2003, 20:47
Hallo Libertin,


> Es ist daher sinnvoll, bei der Rückumschulung nicht gleich mit dem Schreiben zu beginnen. <


Das schöne an der Rückschulung ist in meinen Augen immer wieder, wie sich jeder seinen ganz persönlichen guten Weg sucht.


Bei mir war es etwas anders. Ich fing nach 2 Tagen Kringel-, Schleifen-, Buchstabenmalen an zu schreiben. In kleinen "Portionen" zwar, weil es wirklich anstrengend war. Jedoch hätte ich keinesfalls mehr länger warten können. Mein Körper und meine Seele haben mir da keine Chance gelassen. Beide wollten endlich "normal" arbeiten dürfen. Und ich wollte mich nicht mehr gegen mich selbst stellen, sondern meiner inneren Stimme folgen. Im Unterschied zu vielen anderen wusste ich aber von klein auf, daß ich "eine Linke" bin und erinnerte meine Umquälerei von früher Kindheit an nur zu gut, hatte verschiedene Dinge ( Zhneputzen, Federball, Tennis, Löten beim Tiffany, etc. ) immer schon mit der linken Hand gemacht.

Meinem Vater verdanke ich, daß mein Linkshändigsein als positiv empfand. Er hatte mir sehr früh Schachspielen beigebracht und immer wieder gesagt, ich soll nicht aufgeben, viele Weltmeister im Schach seien LH.


> "Demostheneseffekt" neigen viele UHL dazu ... sich zu überfordern:

Es ist wichtig LIEBEVOLL mit sich selber umzugehen - das hat der
[/quote]
linkische ULH meist aber nicht gelernt... [/quote]


Hier kann ich dir nur zustimmen. Es fiel mir schwer, mich von meinem Leistungsniveau runterzuholen und trotzdem noch zu mögen. Heute habe ich immer wieder mal das Gefühl, stinkfaul geworden zu sein. Ich habe auch oft Angst, die Dinge, die anstehen nicht mehr wie früher auf die Reihe zu bringen. Dabei lehrt mich die Realität aber, daß ich es jetzt besser schaffe als früher. Nur weil jetzt die abnorme Anstrengung fehlt, ordne ich es noch immer verkehrt ein.



> Er versucht wegen seiner Tendenz zur Überkompensation, Dinge zu
erzwingen, was dann eventuell zu Krankheiten, Psychose, Asthmaanfälle, Neurodermitisschübe, usw. führen kann. <


Danke, daß du diesen konkreten Zusammenhang öffentlich bekannt gibst. Das macht die Sache für viele griffiger und nimmt Ängste.

So hat man es selbst in der Hand, pfleglich mit sich umzugehen, um solche negativen Erlebnisse zu verhindern.


>Bei Haushaltstätigkeiten, könnt ihr die rechte Hand in die Hosentasche stecken ...<


Dies hätte bei mir zu einer Retraumatisierung geführt. Ich wurde als Kind gezwungen, meine linke Hand in die Schürze zu stecken oder mich drauf zu setzen, damit ich nur noch die rechte Hand benutzen kann.


Vielleicht ist es wichtig, sich vorher bewusst zu machen, welche Methoden einem bei einer von außen erfolgten Umschulung angetan wurden, damit man diese bei der Rückschulung nicht selbst verwendet.


> Die Linkshänderschere ist hierbei kein Luxus. <


Ja, mittlerweile bin ich auch der Ansicht, man und frau sollte sie sich gönnen. Bei mir war es das letzte, was ich mir Mitte dieses Jahres für meine Rückschulung schenkte.


> Da die meisten Menschen viel Leid, Krankheit und "Dreck" mit sich herumtragen und manchmal einem nicht immer wohl gesonnen sind, bekommt ihr alles ab und nehmt alles unbewusst in Euch auf.<


Wenn dies zutrifft, dann lebe ich wirklich gefährlich.


> Und je SELBSTVERSTÄNDLICHER ich mit links einfach denen die Hand gebe, umso weniger stören sich meine Mitmenschen daran... <


"Selbstverständlichkeit" vereinfacht vieles. Wenn wir uns "selbst" als die "verstehen", die wir sind, dann nehmen uns auch andere einfach so.


"Das kann sein, das Linkshänder deshalb anderen oft, sehr "Besitz ergreifend" oder gar "geizig" erscheinen; <


Mich hielten viele bis zur Rückschulung für höchst freigiebig. Ich war ihre ideale Melkkuh und ich das auch noch gerne.


> Der Tod ist eigentlich ein guter Freund, ein Ratgeber. Er kommt immer erst dann, wenn es soweit ist, .... fragt Dich: "Was hast Du bisher aus Deinem Leben gemacht?"<


Ja, wer sich frühzeitig mit dem Tod befasst, gewinnt für sich viel Leben.



>... die Dinge von rechts nach Links erledigt, ..<


Ich putze meine Wohnung seit jeher gegen den Uhrzeigersinn.


> Bei Aufstehen oder Losgehen dagegen mit dem linken Fuß zuerst.<


Ich stelle fest, daß ich seit langem jeden Tag mit dem linken Fuß aufstehe. (-:


> Rosa ... Grün und Gold <

Beruhigend, daß meine Wohnung die passenden Farben hat.


> Brillenträger....mit verkniffnen Augenbrauen und "Dackelfalten" auf der Stirn... <


Herzlichstes Lachen. Ja, was glaubst du eigentlich, wie ich herumlaufe?


> am PC, das Schriftbild eher verkleinern, so wie es ohne Anstrengung, ohne Brille bequem noch gelesen werden kann. <


Ich finde das einen guten Tip. Stelle allerdings etwas unfröhlich fest, daß ich die Schrift auf 250% vergrößern muß. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt


>... Pistole in die linke Hand, <


In Kentucky läuft das Schießtraining für Polizei und zivile Hilfspolzisten mit beiden Händen ab. Jeder soll mit beiden Händen in der Lage sein sich zu verteidigen, weil man eine mögliche eigene Verletzung berücksichtigt.


> Der LH ist ein "Ausatemtyp" deshalb atmet dabei ruhig und gleichmäßig aus, ..<

Dies würde erklären, warum ich meine Art meditativen Bogenschießens so gerne mag.


> Wer den Bogen in der linken Hand hält, wird besser zielen können, jedoch Hemmungen haben die Sehne loszulassen, Umgekehrt den Pfeil schneller abschießen aber vielleicht daneben schießen.<


Es trifft für mich zu, daß ich relativ rasch bereit bin, den Pfeil auf seinen Weg freizugeben. Ich muß noch lernen, hier bewusster abzuwarten, bis der beste Moment gekommen ist. Treffe aber trotzdem relativ gut, weil bei uns bewusstest Zielen ohnehin nicht Lernziel ist.


> So könnte es vielleicht die Aufgabe des RH sein, diese Gesellschaft zum Ziel auszurichten", und die Aufgabe des LH, diese Gesellschaft zum Ziel "hinzulenken", ...<


Dann haben wir LH ja noch eine ganze Menge zu tun mit unseren mit Ausrichten beschäftigten RH. Packen wir's also an.


Schönen Abend noch.

Gruß
Birgit

Libertin
27.12.2003, 12:25
Hallo Birgit,


>"Das kann sein, das Linkshänder deshalb anderen oft, sehr "Besitz

>ergreifend" oder gar "geizig" erscheinen; <

>Mich hielten viele bis zur Rückschulung für höchst freigiebig. Ich war ihre ideale Melkkuh und ich das auch noch gerne.


Es könnte sein, dass du eben nich voll und ganz "gegeben" hast, also ganz und gar freihwillig, weil du es gerne so wolltest, es könnte sein, dass du freigibig warst nicht aus freihen Stücken, sondern aus "Pflichtgefühl", weil man/frau ist ja ein guter und hilfsbereiter Mensch, deshalb könntest du dich "gemolken" gefühlt haben.


Ich kann nur für meine eigene Person sprechen: Wenn ich wirklich von Herzen schenke, habe ich immer ein gutes Gefühl danach, nur wenn wenn ich aus "Pflichtgefühl" oder aus falsch verstanden "Mitleid" heraus schenke, fühle ich mich danach "gemolken" und elend...


Insofern widerspricht es nicht meine Aufassung, sondern bestätigt es sogar.


Mit lieben Gruß,

Libertin

Jana
27.12.2003, 16:47
Hallo Libertin,


ich hoffe, Du hattest ein schönes Weihnachtsfest.

Vielleicht ist das überhaupt bei jedem Menschen anders? Ich bin, seit ich mich intensiv mit neiner Umschulung beschäftigt hatte, d.h. auch den "Knoten im Gehirn" gelesen hatte, sehr mißtrauisch gegenüber Schubladendenken und Einteilungen jeder Art geworden. Jeder muß selbst herausfinden, was für ihn gut ist. Aber das hast Du ja selbst in Deinem langen Beitrag geschrieben. Esoterik, Religion, Naturlehren von was auch immer können sicher auf verschiedene Weise Gutes bewirken, solange sie auch kritisch betrachtet werden.

Ich habe auch nicht so ein großes Problem damit, wenn sich unbedingt jemand selbst in Schubladen steckt (sehr oft erlebt bei älteren Menschen, und da am ehesten bei solchen vom Lande), solange er das nicht von mir verlangt und auch nicht, daß ich so mit anderen verfahre.Allerdings finde ich das schade, weil man sich damit selber eine Menge verbaut.

Meine Schublade (irgendeine hat halt doch jeder ) ist ein starkes Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit. Das heißt nicht, daß ich viel Geld brauche, sondern daß ich jeden Monat eine Summe bekomme, die mir und meiner Familie ein halbwegs normales Leben ermöglicht. Das hindert mich z.B. daran, mir einen Beruf/Tätigkeit zu suchen, die mir mehr zusagt,als der Bürojob, den ich seit Jahren mache. Aber das gibt mir nicht das Recht, die gleiche Einstellung und Handlungsweise von anderen zu verlangen.


Irgendwie bin ich vom Thema abgekommen. Das sind übrigens allgemeine Gedanken, die hier niemand auf sich beziehen muß.


Ein schönes Wochenende

von Jana

Olli
28.12.2003, 12:14
>Für die Rückumschulung ist eine gute Neuroplastizität unabdingbar. Das Gehirn ist ein Organ wie jedes andere auch und reagiert auf gezieltes, sinnvolles Training genauso wie z.B. Muskeln, Knochen und Sehnen ebenfalls auf gezieltes Training reagieren, ebenso wie aber auch auf schädigende Faktoren…

>Drogen, Alkohol, Nikotin wirken erwiesenermaßen schädigend auf die Neuroplastizität und sind deshalb zu meiden: Also kein Alkohol, keine Zigaretten und auch keine Drogen. Manche Drogen z.B. Cannabis oder Ekstasie wirken sogar direkt neurotoxisch! Auch die meisten Psychopharmaka sind in aller Regel (zumindest im Tierversuch) schlecht für die Neuroplastizität (insbesondere „Tranquilizer“ und Ähnliches). Deshalb in Absprache mit dem Arzt eher behutsam einsetzen, nur wenn es gar nicht anders geht. „Schlaftabletten“ gibt es sowieso nicht, sondern nur Substanzen die einen „schlafähnlichen“ Zustand bewirken, aber keinesfalls die gleiche Qualität wie der natürliche Schlaf erreichen. Darum eher auf eine gute „Schlafhygiene“ achten; auch das verbessert die Neuroplastizität. (Medikamente aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt absetzen!!! Manchmal geht es leider nicht ohne Medikamente!)

>Die Ernährung wirkt ebenso auf die Neuroplastizität. Der Mensch ist ein Mischkostesser und sollte regelmäßig eine ausgewogene Mischkost essen – Stichwort „mediterrane Ernährung“.

>Regelmäßig Ausdauersportarten und gute Laune verbessern ebenso die Neuroplastizität…

>Euer Libertin




Das sind ja gute Ansätze für neue Vorsätze für das nächste Jahr.


Olli

Bernadette
03.01.2004, 20:54
Hallo Libertin,


Ich lese deine Beiträge ja immer sehr gerne, aber zu den letzten Ausführungen muss ich einmal einige kritische Anmerkungen machen:


>Bei Aufstehen oder Losgehen dagegen mit dem linken Fuß zuerst. Euer „innerer“ Mann, voller „Mut und Tatendrang“ sagt Euch, wo es für Euch denn auch wirklich so „linkig“ langgeht…

>Mit rechts, Euere innere Frau, würde stets zögern und sich „richtig“ nicht so wirklich trauen… <


Wie kommst du darauf, dass nur "der innere Mann" Mut und Tatendrang verkörpert, die "innere Frau" aber nichts als zögern kann - also da würde ich mal sagen, dass das absolute Stereotypen sind. Selbst wenn du dann Frauen einen "inneren Mann "zugestehst, bleibt die Unterteilung in die Schubladen "Mann = mutig" und Frau = zurückhaltend und ängstlich". Mut und Tatendrang sind meiner Meinung nach ganz einfach eine menschliche Qualitäten, so wie Ängstlichkeit eine rein menschliche Schwäche ist. Diese Eigenschaften können sowohl Männer als auch Frauen zu eigen sein, das eine dem Mann, das andere der Frau zuzuschreiben, finde ich ausgesprochen bedenklich.

Und ich finde es an der Zeit, Fühlen und Spüren nicht an Frauen festzumachen, sondern es dem Wesen des Mannes genauso zuzusprechen - als menschliche Fähigkeit.


Außerdem denke ich, dass der Ratschlag "immer mit dem linken Fuß zuerst" mit Vorsicht zu genießen ist. Es gibt auch "links- und rechts- beinig" ( wie ebenso links/rechtsäugig und links/ rechtsohrig) und die Ausrichtung des Beines deckt sich nicht zwingend mit der Handpräferenz. Jeder Mensch muss zwischen all diesen Präferenzen sein eigenes Gleichgewicht finden. Über die Beinpräferenz sind sich viele nicht im klaren, aber auch hier kann sich ein Umlernen auf das falsche Bein negativ auswirken.


Noch etwas zu den Zuordnungen:

> So könnte es vielleicht die Aufgabe des RH sein, diese Gesellschaft zum Ziel „auszurichten“, und die Aufgabe des LH, diese Gesellschaft zum Ziel „hinzulenken“, nur wenn „Ausrichtung“ und „Hinlenkung“ sich gegenseitig ergänzen, wird eine Gesellschaft genesen und harmonisch zum Ziel geführt… <

Ich würde auch hier nicht gleich den LH dieses/ diese Aufgabe und den RH jenes/ jene Aufgabe zuschreiben.

Ich habe einmal gelesen, dass der Kosmos, das Leben sich selbst und seine Möglichkeiten austestet, entwirft, einfach kreativ ist, ohne besonderes Ziel. Auch das wäre ein Denkansatz.

Ob die Eigenschaften von Links-und Rechtshändern tatsächlich so unterschiedlich sind, wage ich zu bezweifeln. Ich komme aus einer Familie, die sich (Eltern, Kinder, und Enkel) aus 10 RH und 7 LH zusammensetzt und ich kann aus meinen Erfahrungen solchen Kategorisierungen nicht zustimmen.


Steht hinter dem Verlangen, den LH eine "sinnvolle" Daseinsaufgabe zuzuschreiben nicht vielleicht wieder das Bedürfnis, hier endlich auch "richtig" am Platz zu sein?

Dürfen wir nicht einfach SEIN --- und unsere eigensten Ziele finden und verfolgen ?


Letzteres ist mein Wunsch für die Zukunft - für alle auf diesem Planeten.


liebe Grüße
Bernadette

Libertin
03.01.2004, 22:21
Hallo liebe Bernadette,

Zu meiner Person, ich bin sicherlich alles andere, als ein Fürsprecher des Machismo. Ich bitte denn auch diese Bilder „innerer Mann“ und „innere Frau“ nicht wörtlich sondern eher symbolisch zu verstehen. Ob wir nun wollen oder nicht, es gibt einfach dieses kollektive Unbewusste, es gibt sie einfach diese „Stereotypen“ die wir, ob wir wollen oder nicht, internalisiert haben, ja, die uns tagtäglich in den Massenmedien begegnen und uns immer wieder und wieder aufs Neue links und rechts um die Ohren gehauen werden. Und es gibt diese Unterschiede auch rein biologisch. So gibt es eine Untersuchung, wo bei einem Frau – zu Mann Trans****ellen, durch die Gabe von männlichen Hormonen, plötzlich auch die mathematische und räumliche Intelligenz zunahm, die emotionale Intelligenz im gleiche Zuge abnahm oder bestimmte Hirnleistungen mit dem weiblichen Zyklus korrelieren. Die Frage ist jedoch: Ob wir diese Stereotype bewusst und wach anerkennen, als das was sie sind, nämlich Symbole und „Energien“ die uns zur freien Verfügung stehen, um sie für unsere eigenen Ziele wach und bewusst einzusetzen, oder ob wir sie unbewusst weiter auf uns wirken lassen wollen?

Wir leben in einer durch und durch patriarchalisch strukturierten Welt, wo alles was weiblich, mütterlich, vorsichtig-zögerlich- bewahrend, als minderwertig erachtet wird, und alles was männlich, draufgängerisch, wagehalsig (leichtfertig) ist, als höherwertig erachtet wird. Das Problem sind meines Erachtens nicht diese Stereotype als solche, sondern unseren Bewertung dieser, zögerlich = schlecht und mutig = gut. Und hier zeigt sich in wie weit du diese misogyne Ansichten bereits selber internalisiert hast, in wie weit du selber diese Wertvorstellung für dich bereits anerkennst. Es gibt Situationen, da ist es durchaus sinnvoll „zögerlich“ oder „mütterlich-bewahrend“ sich zu verhalten in anderen Situationen ist vielleicht Wagemut oder auch Leichtsinn besser...

Zum glück gibt es aber mutige, waghalsige Frauen und ebenso auch fürsorgliche, zögerliche Männer, weil Männer und Frauen beide eben jeweils über diesen „inneren Mann“, diese „innere Frau“ verfügen, sogar auch hormonell; so steigt bei kinderbetreuen Väter deren Oxytozinspiegel und damit auch deren „mütterliches“ Verhalten...

Ob und in wie weit Beinigkeit, Ohrigkeit oder Äugigkeit mit Händigkeit zusammenfällt muss jede/r für sich selbst entscheiden – ich für meine Person werde niemanden deshalb maßregeln, wenn er sich an meine Empfehlungen nicht hält. Es sei natürlich jedem selbst überlassen, was er/sie für sich für vollkommen lenkig oder richtig erachtet... Insbesondere interessieren mich ja gerade diejenigen, die es eben anders erleben...

Zu den Zuordnungen der Charaktereigenschaften, das stammt nicht von mir sondern von Frau Dr. Sattler („Die Psyche des LH Kindes“), welche die Händigkeit beinah schon fast ebenso bewertet, wie die Unterschiede zwischen Mann und Frau, bestätigt aber auch meine ganz persönlichen Beobachtungen von LH und RH – Ausnahmen bestätigen natürlich hier die Regeln. Auch hier sehe ich das nicht apodiktisch, sondern eher als „Grundtendenzen“. Ich halte auch nichts davon, neue sich selbst erfüllende Prophezeiungen aufzustellen, wie etwa LH sind nicht „Gruppenfähig und ähnliches, trotzdem können diese Grundtendenzen hilfreich sein. Dennoch bin ich überzeugt, dass eine Gesellschaft mit 50%LH, 50% RH und 0%UHL sicherlich ganz, ganz anders ausschauen würde... Interessant wäre natürlich auch die Frage, in wie weit sich diese Charakterunterschiede zwischen LH und RH nivellieren würden, wenn LH tatsächlich auch 100%LH leben könnten, also mit Spiegelschrift und allem was dazugehört. Aber das natürlich reine Spekulation...

liebe Grüße

Libertin

MatthiasW
03.01.2004, 23:34
Hallo Libertin,


ich habe glaube ich auf deine Beiträge noch nicht geantwortet, auf jedenfall in der letzten Zeit nicht, was aber nicht heißt, das ich sie nicht gründlich lese.

Über die Feiertag habe ich zwar "alle" Beiträge gelesen, aber, da ja Lotteflue, als Admin sehr aktiv war und ist, mir eine kleine Ruhepause gegönnt.


Diesen Beitrag find ich wieder gut fundiert und stimme ihm zu.


In deinem ersten Beitrag zu dieser Serie schreibst du jedoch etwas, was ich nicht unkommentiert lassen möchte:

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4.) „Männliche“ Archetypen, wie Schneiden, Schlagen, Hämmern, usw. sind auch für UHLInnen vorzugsweise mit links auszuführen; damit bringt ihr Eueren männlichen und weiblichen Energien in Harmonie. Die Linkshänderschere ist hierbei kein Luxus. Das Messer, gehört möglichst in die linke Hand. Auch hier LANGSAM, nicht unter Zeitdruck arbeiten!!!

„Weibliche“ Archetypen können unter Umständen besser mit rechts ausgeführt werden.


5.) Die linke Hand ist Euere „gib Hand“, die rechte Hand ist Euere „nimm - Hand“. Mit rechts könnt ihr unmöglich einem Anderen die Hand „geben“ sondern stets nur die Hand „nehmen“. Da die meisten Menschen viel Leid, Krankheit und „Dreck“ mit sich herumtragen und manchmal einem nicht immer wohl gesonnen sind, bekommt ihr alles ab und nehmt alles unbewusst in Euch auf. Insbesondere in helfenden Berufen, kann das dazu führen, das ihr die Krankheit Eueres Patienten oder Klienten „aufnimmt“ und am Ende vielleicht sogar selber krank werdet. Deshalb gebe ich Fremden nur noch die linke Hand in deren Rechte. Die gucken zwar manchmal etwas komisch, das ist mir aber egal – ich fühle mich erheblich wohler… Und je SELBSTVERSTÄNDLICHER ich mit links einfach denen die Hand gebe, umso weniger stören sich meine Mitmenschen daran…

Das kann sein, das Linkshänder deshalb anderen oft, sehr „Besitz ergreifend“ oder gar „geizig“ erscheinen; mit rechts ist es für den LH unmöglich zu „geben“. Weshalb LH denn oft gemieden werden und Probleme im Umgang bekommen können. Wenn Ihr einem anderen WIRKLICH ein Geschenk machen wollt, so übergibt es stets mit links, dann habt ihr es wirklich auch „von ganzen Herzen“ gegeben…

Wenn ihr aber WIRKLICH etwas über einen anderen Menschen erfahren wollt, den anderen „erkennen“ wollt, berührt ihn mit rechst, mit Euerer „weiblichen“ Hand, Euerer „fühl –“ und „spür - Hand“…

Mit Euerer „fühl –“ und „spür - Hand“ könnt ihr allerdings auch Gegenstände besser Erkennen, ob diese eher „positives“ oder eher „negatives“ „Qi“ enthalten (Vgl. Qi-Gong)…


6.) Euer Energie oder „Qi – Fluss“ geht von rechts nach links: Rechts nehmt ihr das „göttliche“ Qi des Universums auf, links gibt ihr das Qi wieder an das Universum zurück. Rechts ist Euer Anfang, Euer Beginn, Euere Geburt, Links ist die Vollendung das Ziel, irgendwann auch Mal Euer Tot. Wenn Ihr sehr verzweifelt seid, schließt die Augen und visualisiert Eueren Tot; er sitzt für den LH links von Euch. Der Tot ist eigentlich ein guter Freund, ein Ratgeber. Er kommt immer erst dann, wenn es soweit ist, wenn Ihr Euere Aufgabe gefunden und vollendet habt. Der Tot fragt Dich: „Was hast Du bisher aus Deinem Leben gemacht?“ Spricht deshalb mit Euren Tot, redet darüber, was Euere Aufgabe, Euer Karma, Euere Berufung, in diesen, Eueren Leben ist… (Beitrag von Libertin am 25. Dezember 2003)
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Hier wird versucht den beiden Händen, gleichwertige aber gegensätzliche Aufgaben oder Fähigkeiten zuzuschreiben.

Dominans hat aber etwas mit Über- und Unterordnung zu tun (Ich spreche nicht die alte Sichtweise von Überordnung des Mannes über die Frau an sondern von den beiden Gehirnhälften.).

Ich bin kein Arzt oder Wissenschaftler, aber ich glaube, das ein Mensch, der keine dominante Gehirnhälfte hat verrückt wird, wie soll er sich entscheiden, die linke will so und die rechte anders herum. Die Gehirnhälften können ja aus dem Konflikt nicht ausbrechen. Dies können aber zwei Personen, sie können einen Komromiss finden oder sie trennen sich.

Nur durch die unterschiedliche Dominans der Gehirnhälften beim Links- und Rechtshänder konnte sich die Menschheit soweit entwickeln.


Zurück zur Dominanz der Gehirnhälften und deren Äußerung in der Händigkeit.


Wir müssen unsere dominante Hand als Input (Fühler), als Output (Werkzeug) und damit auch als Verleichsinstrument (Waage, Thermometer, Feuchtigkeitsfühler usw.)

begreifen. Die andere nicht dominante Hand hilft nur der dominanten Hand, hält das Tablett des Kellners, trägt das Baby während die dominante Hand füttert, tröstet oder den Kopf des Nachwuchses schützt.


Wird jedoch unbewusst oder bewusst nur die nicht dominante Hand geförtert, kommt es zu Schwierigkeiten beim Abspeichern, des Abrufens, des Vergleichens und bei der Ausgabe durch die Hand oder den Mund (Sprache: Stottern, Wortfindungsprobleme usw.) und ich glaube mittlerweile auch durch die Augen oder die Gesichtsmuskeln (Umgeschulte haben so einen bestimmten Gesichtsausdruck).


Frau und Mann ergänzen sich und können ohne den anderen nicht fortbestehen.


Links - und Rechtshänder ergänzen sich genauso und können (siehe: Der umgeschult Linkshänder oder der Knoten im Gehirn, Unterschiede zwischen Links- u. Rechtshändern) wenn man die unterschiedlichen Denk- und Handlungsstruckturen betrachtet ohne den anderen (über Generationen betrachtet, Jahrtausende oder auch mehr betrachtet) auch nicht weiter bestehen.


Liebe Grüße
Matthias

Libertin
04.01.2004, 11:36
Hallo lieber Mathias,


das Schwierigkeit ist, dass bei dem Begriff Dominanz ("Herrschaft") und Devotion ("Hingabe") auch diese Begriffe längst ihre "Unschuld" verloren haben, spätestens durch die "Dominanz" des so genannten "Führers" bei der so genannten „Machtergreifung" (was auch eine Verklärung ist, die Nazis sind nicht durch einen Putsch zur "Dominanz" gelangt, sondern ganz legal gewählt worden - mich ekelt dieser Mythos vom "verführten" Volk einfach an...).

In dieser Zeit waren in der Tat "wir" Männer überwiegend die "Täter". Beim Einmarsch der "ruhmreichen" Sowjetarmee während der "Befreiung", wurde für unsere Mütter und Großmütter jeder Mann als "potentieller" Vergewaltiger die bitterste Realität, so sind bestimmte "männerfeindliche" Auswüchse mancher Feministinnen für mich vor diesen Hintergrund zu sehen; das ist die Generation der Töchter und Ekeltöchter, dieser massenhaft Traumatisierten Mütter und Großmütter.

All dieses schwingt "unbewusst" in der Bewertung von "Dominanz", "Männlichkeit", "Weiblichkeit", usw. mit...


Ob was die Hirnhemisphären anbelangt wir nun von "Dominanz" oder "Arbeitsteilung" sprechen, bleibt sich letztendlich gleich, sofern wir wissen WOVON wir sprechen, wenn wir Dominanz oder Männlichkeit sagen, darunter aber Machtmissbrauch und Unterdrückung verstehen, dann sind Missverständnisse vorprogrammiert.


Ob meine persönlichen Beobachtungen nur für meine Person gelten oder auch für andere, weiß ich natürlich nicht und maße ich mir auch nicht an zu beurteilen.


Wenn ich die rechte/"nichtdominante" Hand als "Nimm-" oder "Spürhand" bezeichne, so meine ich damit das "unbewusste" Spüren, Aufnehmen (für den RH wird es ja, was das unbewusste anbelangt - z.B. beim Tarot - umgekehrt empfohlen, d.h. für den RH ist daher seine linke Hand die "Spür-" und "Nimmhand“). Ich könnte daher auch von bewusster und unbewusster Hand sprechen. Was das bewusste ertasten, erfühlen eines Gegenstandes anbelangt, da ist die linke Hand für den LH natürlich führend. Beim PseudoRH gerät allerdings auch diesen durcheinander, d.h. auch Bewusstsein und Unterbewusstsein geraten ebenfalls durcheinander.


Was Esoterik und Spiritualität anbelangt, so ist ja gerade die Intuition, der "siebte Sinn", Chi, Ki, Xi oder Qi, das Unbewusste, das Unterbewusste gefragt und hierfür wird (z.B. bei der Orakelbefragung) in der Regel gerade die nichtdominante Hand "befragt", weil durch die dominante Hand das Orakel durch die "Zensur" des Bewusstseins, durch die Selbstzensur des Verstandes, des Denkens, der Ratio verfälscht werden könnte...

(Da spirituelle Empfindungen ja in der rechten Hirnhälfte lokalisiert sein sollen, kann es auch sein, dass LH deshalb häufiger auch über „mediale“ Fähigkeiten verfügen...)

Insofern zerstört die Umschulung der Händigkeit nicht nur die Geschicklichkeit und das Denken, sondern eben auch unser Fühlen, unsere Intuition, unsere Spiritualität, unseren „siebten Sinn“...


Ein paar Bemerkungen zur Hosen und Emanzipation: So geht es auch nicht darum, dass Männer WIEDER Röcke tragen, sondern dass Frauen AUCH Hosen tragen, denn der Rock oder rockähnliche Kleidungsstücke waren in vergangenen Epochen durchaus traditionell auch männliche Kleidungsstücke (z.B. das römische Gewand) und sind es in manchen Kulturkreisen auch heute noch (z.B. der Kaftan oder der Sarong). Die Hose, die "sans-culotte", ist eine Erfindung der französischen Revolution, das Beinkleid des Soldaten, der "pantalon", die Uniform der napoleonischen Armee – im Rock lässt es sich eben nicht so gut marschieren. Die Entwicklung der Hose geht einher mit den Manufakturen der industriellen Revolution. Die Erfindung der Lohnarbeit bewirkt dann letztendlich auch die faktische Gleichstellung der Frau – die sicherlich noch nicht alle Bereiche erfasst hat. Die gesellschaftliche Ungleichstellung der Frau erscheint hierbei anachronistisch. So trugen die Herr- oder Frauscharen der industriellen Reservearmeen des Frühkapitalismus noch jeweils Rock oder Hose. In den Dienstleistungsarmeen der "Neopostmodernen" des Spätkapitalismus tragen Männer und Frauen nunmehr überwiegend nur noch Hose. Wobei Mann und Frau nicht Selbstbestimmendes Subjekt dieser Veränderungen sind, sondern nach wie vor fremdbestimmtes Objekt...


Das die Damenhose „linksgestrickt“ ist, ist wiederum Ausdruck des Manichäismus, wo RH mit Männlich und gut, LH mit Weiblich und schlecht assoziiert wird. Seitdem ich mich rückumschule finde ich diese „rechtsgestrickte“ Kleidung äußerst lästig und höchstgradig unpraktisch. Vielleicht lasse ich mir irgendwann noch „linksgestrickte“ Kleider anfertigen, bei Hemden schau ich inzwischen, dass diese zumindest zwei Brusttaschen haben, so dass ich sie auch LH benutzen kann...


Lieben Gruß
Libertin

Bernadette
04.01.2004, 14:18
Hallo lieber Libertin,


bei meinen Anmerkungen scheint manches missverständlich gewesen zu sein...


>Zu meiner Person, ich bin sicherlich alles andere, als ein Fürsprecher des Machismo. Ich bitte denn auch diese Bilder „innerer Mann“ und „innere Frau“ nicht wörtlich sondern eher symbolisch zu verstehen.




Tut mir leid, ich wollte dir wirklich nicht Machismo unterstellen. Mir geht es hier ganz einfach um die Macht der Sprache. Wenn ich z.B. Tatkraft immer dem "inneren Mann" zuschreibe, dann bleibt das eine "im Grund männliche Eigenschaft", genauso ist es mit Fürsorglichkeit als im Grund "im Grund weiblicher Eigenschaft". Ist es das tatsächlich?

Du schreibst ja später selbst:


> so steigt bei kinderbetreuen Väter deren Oxytozinspiegel und damit auch deren „mütterliches“ Verhalten... <


Richtig - und auch bei Frauen, die in eher kämpferischen Positionen tätig sind, steigt der Testosteronspiegel. Menschliche Qualitäten und Fähigkeiten und ebenso der dafür erforderliche Hormonspiegel entwickeln sich also auch durch die Tätigkeit, die ausgeübt wird - gerade deshalb denke ich, dass wir mit den Zuschreibungen, was jetzt genuin männlich oder weiblich ist, vorsichtig sein sollten - vor allem auch in unserer symbolischen Sprache. Letztere beeinflusst unser Denken besonders intensiv - eben über die Stärke der Kombination Bild-Wort. Der springende Punkt ist dabei nicht unbedingt eine Wertung, sondern die tendenzielle Aufgabenzuteilung, die eine solche Zuschreibung implizit suggerieren kann. Ein Mann wird sich häufig stärker mit seinem "inneren Mann" identifizieren, genauso wie eine Frau sich ihrer "inneren Frau" näher fühlt (- bei homo- und trans****ellen Menschen sind diese Gewichtungen zwar oft anders gelagert, aber es gibt eben auch sehr, sehr viele Hetero****elle -) und damit ist auch die Gefahr der Festschreibung gegeben. Dass für dich der Umgang mit der "inneren Frau" oder auch einfach dem Terminus kein Problem ist, spricht für dich. Ich würde allerdings nicht die "innere Frau" prinzipiell vor das Wort Fürsorglichkeit oder Mitgefühl und Vorsicht stellen. Ich denke, letzteres sind ganz einfach menschliche Qualitäten, die durch Erziehung und Tätigkeiten gefordert und gefördert werden - oder eben auch nicht -oder sogar unterbunden werden. Und genauso ist es auch mit "männlichen" Fähigkeiten.

Wenn anderen die symbolische Unterteilung solcher Eigenschaften in männlich und weiblich hilft, finde ich das ja okay; ich finde es aber auch wichtig, diesen Symbolismus immer wieder mal zu hinterfragen und zu sehen, was real geschieht und dafür eine Sprache zu finden. Gerade wir LH haben ja nicht gerade die besten Erfahrungen mit symbolischen Festschreibungen - auf anderer Ebene...


> Dennoch bin ich überzeugt, dass eine Gesellschaft mit 50%LH, 50% RH und 0%UHL sicherlich ganz, ganz anders ausschauen würde..... Interessant wäre natürlich auch die Frage, in wie weit sich diese Charakterunterschiede zwischen LH und RH nivellieren würden, wenn LH tatsächlich auch 100%LH leben könnten, also mit Spiegelschrift und allem was dazugehört.


Davon bin ich auch überzeugt. Ich denke allerdings, dass der Grund nicht ein prinzipieller Wesensunterschied zwischen LH und RH ist. Ich denke eher: die Notwendigkeit, die eigene Richtung nicht als die einzige zu sehen, sondern auch die andere Richtung als Möglichkeit wahrzunehmen, würde auch bei den RH mehr Sensibilität bewirken Alle müssten dann von klein auf bedachter agieren lernen, mitspüren, wohin die andere Person will und sich zu arrangieren suchen - eine Aufgabe, die bis jetzt vermutlich hauptsächlich LH unbewusst übernehmen. Das würde wahrscheinlich zu mehr "Chaos" im Sinn von militärischer Ordnung führen, aber sicher auch zu mehr Fließen und gemeinsamem oder auch experimentellem Bewegen mit offenem Ausgang.

Auf jeden Fall wäre es mehr Freiheit für uns LH!


in diesem Sinne liebe Grüße
Bernadette

Jana
05.01.2004, 16:25
Hallo Libertin,


das linksgeknöpfte bei der Frauenbekleidung muß man historisch so betrachten:

Frauen, jedenfalls die vornehmen, wurden zum großen Teil von ihren Zofen angekleidet, und für diese war die Art des Kleiderverschließens rechtshändergerecht. Männer wurden nicht so sehr bedient...

Wenigstens haben wir Linkshänderinnen in der heutigen Zeit davon einen Vorteil, so wie ihr LH-Männer beim Tanzen


Wenn man den Knöpf-Unterschied bei der Kleidung jetzt abschaffen würde, würde es mit Sicherheit nur noch rechtshändergerechte Kleidung geben.

Oder, wenn beides jeweils als Herren-und Damenvariante existieren würde, dann sicher nicht für jedes Modell. Dann hätte ich zusätzlich zu meiner Anti-Konfektionsfigur ein weiteres Problem.

Was sich aber sicher lösen läßt, ist das Taschenproblem. Entweder auf beiden Seiten oder gar nicht, und gut.


Liebe Grüße

Von Jana

Jana
05.01.2004, 16:31
Na super,


erst alle Beiträge lesen, dann selber schreiben.

Ist ja schon erklärt worden!


Allen noch einen schönen Abend

von Jana

Birgit
05.01.2004, 18:10
Hallo Jana,


im Scherz:


>Wenn man den Knöpf-Unterschied bei der Kleidung jetzt abschaffen würde, <


Ich schlage vor, wir schaffen Reißverschluß und Knöpfe ab und verwenden nur noch Schleifchen. Rosa für Frauen und blau für Männer.


Gruß
Birgit

Jana
06.01.2004, 14:07
Och nee, Birgit,


ich mag blau. Und meine Tochter hasst rosa. Und mein Sohn hasst Schleifen (kann sie aber binden).


liebe Grüße

von Jana


geht nachher Reißverschlüsse kaufen, um kaputte Hosen zu reparieren...

MatthiasW
06.01.2004, 15:15
Frag dabei doch mal nach Reißverschlüsse für Linkshänder!!!!!!!


Habe heute meinem jüngsten Sohn ein Linkshändertaschenmesser gekauft, den Kauf und die Beratung könnt ihr, wenn der Schnitt rechtzeitig fertig wird, am 14.01.04 in der Lokalzeit der Aktuellenstunde des WDR-Münster in der Zeit zwischen 19.00 und 20.00 Uhr sehen.

Der WDR-Münster hat mit uns einen Beitrag zum Thema Linkshänder gedreht.


Liebe Grüße
Matthias

MatthiasW
07.01.2004, 18:13
Frag dabei doch mal nach Reißverschlüsse für Linkshänder!!!!!!!


Nee, das ist fast der einzige Stoffladen hier im Ort, da will ich noch öfter hingehen.

Die erstaunten Gesichter, wenn man nach tatsächlich notwendigen Artikeln fragt (zuletzt LH-Portmonnee), sind schon lustig genug.


liebe Grüße

von Jana (hat wegen Glatteis noch immer keine Reißverschlüsse)