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Vollständige Version anzeigen : Beidhändigkeitsübungen


Barbara
09.07.2003, 12:57
Hallo!


Ich habe vor ca. acht Wochen angefangen, mit der linken Hand zu schreiben. Die Rückschulung wird von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie begleitet. Dieser meint nun, Übungen für beide Hände seien sinnvoll, z.B. Malen von symetrischen Bildern oder Eurythmie-Übungen. Er sagte, Beidhänder-Übungen würden z.B. in der Waldorf-Pädagogik eingesetzt, um die Koordination beider Gehirnhälften zu harmonisieren.

Barbara Sattler aber sagt deutlich: Beidhänder sind gehirngeschädigt.

Ich möchte gerne wissen, was ein "Beidhänder" ist?

Ist das ein Mensch, der verschiedene Tätigkeiten mit der einen, andere Tätigkeiten mit der rechten Hand erledigt (wie alle umgeschulten Linkshänder)?

Oder ist das gleichzeitige beidhändige Arbeiten gemeint (wie am Klavier, an Schreibmaschine und Computer und dergleichen)?

Ich zweifle, ob der Rat meines Arztes wirklich sinnvoll ist.


Gruß, Barbara

MatthiasW
09.07.2003, 13:22
Hallo Barbara,


>Ich habe vor ca. acht Wochen angefangen, mit der linken Hand zu schreiben.< Wie geht es dir denn jetzt damit?

> Die Rückschulung wird von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie begleitet. Dieser meint nun,...< Wie viele umgeschulte Linkshänder hat er schon bei der Rückschulung begleitet? Ich bin bei meiner Lehrtherapeutin die erste, die sich selbst zurückgeschult hat. Das ist wichtig, sich immer wieder zu vergegenwärtigen. Sie hat damit keine Erfahrung und ich muß letztendlich ganz alleine festlegen, was in dem Bereich für mich stimmt. Vielleicht ist es bei dir eine ähnliche Situation. Wichtig ist letztendlich auch für dich nur das, was du du als für dich stimmig erlebst.

>.... Übungen für beide Hände seien sinnvoll, z.B. Malen von symetrischen Bildern ...<

Dabei hat man nun wieder einen Stift in der rechten Hand und ruft damit Geister, die man doch erst einmal loswerden wollte. Würde ich persönlich ablehnen.


Die Ausführungen von Birgit kann ich nur unterstützen!!

Von dem Augenblick an, von dem du an mit der linken Hand Wörter (Gedanken auf dem Papier fest hältst) schreibst, darfst du nicht mehr mit der rechten Hand schreiben. Also nicht mit der linken Hand Wörter schreiben üben und mit der rechten Hand den Einkaufszettel oder einen Brief schreiben.

Siehe dazu auch Schreibvorbereitung (Schraffierübungen, Schwungübungen, Nachspurübungen)


>...oder Eurythmie-Übungen.< Damit kenne ich mich zu wenig aus. Kann mir aber vorstellen, daß das geeigneter ist. Vielleicht einfach mal kurz ausprobieren, wie es auf dich wirkt und danach entscheiden.


Vielleicht meint er ja "Brain-Gym"-Übungen, von Paul E. Dennison, Gail Dennison

>> Er sagte, Beidhänder-Übungen würden z.B. in der Waldorf-Pädagogik eingesetzt, um die Koordination beider Gehirnhälften zu harmonisieren.<

>Wobei die Waldorf-Pädagogik die Übungen nicht für umgeschulte Linkshänder bei der Rückschulung einsetzt. Rückschüler interessieren die Waldorf-Pädagogik eher überhaupt nicht. So weit ich weiß, interessieren sich viele von ihnen noch dafür, wie man LH umschult.


Sehe ich auch so?


>Ich zweifle, ob der Rat meines Arztes wirklich sinnvoll ist.<


Ich würde Brain-Gym-Übungen nur dann empfehlen, wenn das Schreiben mit der linken Hand gefestigt ist. Denn Personen die ihren Handgebrauch auf der dominanten Seite noch nicht gefestigt haben können durch Brain-Gym-Übungen irritiert werden und das Gefühl bekommen, eine Rückschulung lohne sich nicht, es geht ja auch kurzfristig mit der Unterstützung durch diese Übungen.

Wer sich dafür weiter interessiert, dem ist folgendes Buch zu empfehlen:

Das bewegte Klassenzimmer Ein Projekt zeigt Wirkung

Dorothea Beigel, Waltraud Steinbauer, Kurt Zinke

VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg

(Was lässt sich in der Schule "bewegen" mit einem anderen Unterricht, der gehirnfreundliches, "bewegtes" Lernen fördert? Welchen Beitrag können die Brain-Gym-Übungen der Edu-Kinestetik dazu leisten? Welche neuen Wege der Lernförderung kann die Schul...)


Ich wünsche dir viel Ruhe und Zeit für deine Rückschulung und auf dem Weg zu dir selbst..

Liebe Grüße
Matthias

Tilman
09.07.2003, 14:15
Hier geht es darum dass immer eine Hirnhälfte dominant ist, ausser bei hirngeschädigten Menschen. Bzw. um es anders zu formulieren, Du musst Dir den Unterschied zwischen einer 'beidhändigen Tätigkeit' [eine Frage des Geschicks]und einer beidhändigen Anlage [welche die _Folge_ einer Gehirnstörung ist, und nicht deren _Ursache_] klarmachen.


>Ich zweifle, ob der Rat meines Arztes wirklich sinnvoll ist.<


Darüber kann ich keine Aussage machen, aber mit den medizinisch-korrekt beschriebenen Beidhändern bei Dr. Sattler hat das jedenfalls nichts zu tun.

Tilman

Katja Allani
09.07.2003, 16:00
Hallo Barbara,

Du willst wissen, was ein Beidhänder ist:

Unter Beidhändigkeit verstehen wir den wechselnden Gebrauch der linken und rechten Hand als Führungshand im Alltag. Natürlich benutzen wir häufig beide Hände, eine Hand übernimmt dabei aber die Hauptarbeit (Führungshand)die andere hilft nur (Haltehand). Mit Händigkeit ist also die Führungshand gemeint, die auch Tätigkeiten übernimmt, die mit einer Hand zu machen sind.


Die allgemeine und kompetente Fachmeinung geht davon aus, dass die Händigkeit im Zusammenhang mit der Nutzung unserer Gehirnhälften zusammenhängt. Die linke Gehirnhälfte steuert die Motorik der rechten Hand, die rechte die der linken. Man geht davon aus, dass eine Gehirnhälfte leistungsfähiger als die andere ist und bevorzugt genutzt wird. Linkshändigkeit ist also Ausdruck der bevorzugten Nutzung der rechten Gehirnhälfte. Man geht nicht von einer "gleichwertigen" Leistungsfähigkeit und Nutzung der Gehirnhälften aus, was also bedeutet, dass wir entweder links- oder rechtshändig veranlagt sind und auch so hantieren.

Wir beobachten aber trotzdem des öfteren beidhändig hantierende Menschen. Das kann folgende Gründe haben: Umschulung der linken auf die rechte Hand bei verschiedenen Tätigkeiten (das wäre also in deinem Fall vermutlich so); durch Krankheiten oder Störungen, die mit der Gehirnentwicklung zusammenhängen oder bei kleineren Kindern eine langsamere Gehirnreifung (die LH oder RH zeigt sich dann etwas später).

Bei einer Rückschulung geht es ja um das Trainieren der Führungshand, die uns in die Wiege gelegt wurde, um auf lange Sicht ganzheitliche Entlastung im Lebensalltag durch die Nutzung der Stärken, die wir haben (also der re Gehirnhälfte und Entlastung der linken), zu erreichen.

Ich denke, der Ansatz deines Psychotherapeuten ist vielleicht (oft ist das Gespür, wenn einem etwas nicht gut tut, richtig) nicht der für dich passende.

Deshalb, soweit eine Einschätzung von mir so aus der Ferne von Bedeutung und richtig ist, würde ich dir raten, sich mit der Linkshänderberatungsstelle München(sie hat auch telefonische Beratungszeiten) in Verbindung zu setzen:

www.lefthander-consulting.org


Viele Grüße


Katja

Birgit
09.07.2003, 20:18
Hallo Barbara,


>Ich habe vor ca. acht Wochen angefangen, mit der linken Hand zu schreiben.<

Wie geht es dir denn jetzt damit?


> Die Rückschulung wird von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie begleitet. Dieser meint nun,...<

Wie viele umgeschulte Linkshänder hat er schon bei der Rückschulung begleitet? Ich bin bei meiner Lehrtherapeutin die erste, die sich selbst zurückgeschult hat. Das ist wichtig, sich immer wieder zu vergegenwärtigen. Sie hat damit keine Erfahrung und ich muß letztendlich ganz alleine festlegen, was in dem Bereich für mich stimmt. Vielleicht ist es bei dir eine ähnliche Situation. Wichtig ist letztendlich auch für dich nur das, was du du als für dich stimmig erlebst.


>.... Übungen für beide Hände seien sinnvoll, z.B. Malen von symetrischen Bildern ...<

Dabei hat man nun wieder einen Stift in der rechten Hand und ruft damit Geister, die man doch erst einmal loswerden wollte. Würde ich persönlich ablehnen.


>...oder Eurythmie-Übungen.< Damit kenne ich mich zu wenig aus. Kann mir aber vorstellen, daß das geeigneter ist. Vielleicht einfach mal kurz ausprobieren, wie es auf dich wirkt und danach entscheiden.


> Er sagte, Beidhänder-Übungen würden z.B. in der Waldorf-Pädagogik eingesetzt, um die Koordination beider Gehirnhälften zu harmonisieren.<

Wobei die Waldorf-Pädagogik die Übungen nicht für umgeschulte Linkshänder bei der Rückschulung einsetzt. Rückschüler interessieren die Waldorf-Pädagogik eher überhaupt nicht. So weit ich weiß, interessieren sich viele von ihnen noch dafür, wie man LH umschult.


>Ich zweifle, ob der Rat meines Arztes wirklich sinnvoll ist.<

Dann ist das für dich relevant. Du entscheidest alleine, was für dich paßt. Kannst ruhig auf deine eigene Einschätzung hören. Die stimmt in der Regel. Ärzte können auch nicht alles wissen und immer Recht haben. Wozu auch. Sind doch auch Menschen durch und durch.


Alles Gute weiterhin.

Gruß

Birgit

Jeannine
10.07.2003, 06:49
Hallo Barbara,

ich würde den Therapeuten noch einmal genau hinterfragen. Die beidhändigen Malübungen können auch nach Josephine Kramer sein. Sie nutzte bei der Rückschulung von Kindern diese Methode des gleichzeitigen malens mit beiden Händen in entgegengesetzter Richtung. Es wurden auf ein riesiges Blatt Papier oder an einer Tafel Elemente wie Kreise, Vierecke, Kringel und ähnliches gemalt. Ich habe diese Übungen auch am Anfang meiner Rückschulung ausprobiert und fand diese nicht schlecht.

Genauere Informationen: Kramer, Josephine: Linkshändigkeit - Wesen, Ursachen, Erscheinungsformen. Solothurn: Antonius - Verlag 1970.

In der Musik können ähnliche Mittel genutzt werden, um schwierige Stellen beim Klavierspielen zusammen mit der dominanten Hand zu üben. Eine Hand spielt die Originalstelle, die andere Hand spielt gleichzeitig spiegelverkehrt mit und unterstützt dabei die nichtdominante Hand!

Zur Eurythmie: geht von den Lauten der Sprache, den Vokalen und Konsonanten aus, wobei jeder Vokal und jeder Konsonant seine spezifische Bewegung hat. In den höheren Waldorfklassen werden größere Textzusammenhänge aus einem Musikstück, einer behandelnden geschichtlichen Epoche oder aus einem Theaterstück auf der Bühne dargestellt. Die Eurythmie schult die Sprachfähigkeit und das Gedächtnis, fördert das Schauspieltalent und Selbstbewusstsein....Der Körper ist Organ des Ausdrucks. Sprache und Ton sollen durch menschliche Bewegung sichtbar gemacht werden.

Ich denke mal das Koordinationsübungen sehr gut sind, um eine Rückschulung gut zu meistern. Schließlich müssen die Verknüpfungen zwischen beiden Hemisphären neu organisiert werden.

Ich würde mich jedoch nicht auf ein beidhändiges hantieren beim schreiben einlassen, da kann es zu irritationen kommen. Es gab ja schon in den 20iger Jahren eine Studie, wo Schüler zum beidhändigen schreiben angeregt wurden -> das Resultat war, das die Schüler schlechtere Ergebnisse erzielten.

Das hat aber nichts mit der Koordinationsschulung gemeinsam, denn diese ist positiv für LH & RH, solange die dominante Hand nicht unterdrückt wird.

Viele Grüße von Jeannine

Dr. Noll
10.07.2003, 13:12
Ich schließe mich Birgits und Mathhias Meinung an: zumindest im Anfang der Rückschulung würde ich beidhändiges Hantieren vermeiden.

Es sollen ja "Knoten" im Gehirn, die im Corpus callosum (=Balken, der beide Hirnhälften miteinander verbindet), möglichst gelöst werden.

Bei beidhändigem Hantieren kann ich mir jedoch vorstellen, dass in diese Knotenaufknüpfungen neue Schlingen hereinkommen und den Kuddelmuddel noch verstärken.

Auch Schwungübungen würde ich nur mit der linken Hand machen.

Später einmal, wenn die linke Hand ihre originäre Dominanz wieder voll "beherrscht", sind solche Übungen, vor allem im Musikbereich, eventuell sinnvoll.

Aber bitte nicht am Anfang der Rückschulung !

Übrigens würde ich den Herrn Doktor ruhig nach seinen Erfahrungen in Sachen Rückschulung befragen. Hat er welche, kann er was erzählen, druckst er herum, na ja...


Dr. Noll

Birgit
19.07.2003, 19:18
> Die beidhändigen Malübungen können auch nach Josephine Kramer ...

>Genauere Informationen: Kramer, Josephine: Linkshändigkeit - Wesen, Ursachen, Erscheinungsformen.


Hallo Jeannine,


ich habe das Buch heute von einem Antiquariat bekommen und schon mal Auszüge davon gelesen. Interessantes Buch, nur bei ihrer "weichen Methode der Umschulung von LH auch mittels der beidhändigen Malübungen" wird mir doch ganz flau im Magen.


Interessant fand ich auch, daß lt. Buch damals Eltern bei der Schule eine Befreiung ihrer lh Kinder von rechtshändigem Schreiben beantragen konnten/mußten, um ihnen das Elend der Umschulung zu ersparen. Das Buch ist 1961 erschienen. 7 Jahre vor meiner Einschulung. Also das hätten Lehrer und Eltern damals doch schon wissen können. Wenn sie sich dafür interessiert hätten. Nur: das haben sie nicht.


Gruß

Birgit

Jeannine
20.07.2003, 06:50
Hallo Birgit,


da sieht man mal, wie eine Aufklärung von statten geht: "Wird etwas neues entdeckt (obwohl es besser ist), hält sich die Mehrheit Augen, Ohren und Mund zu -> nur um sich am alten Mist festzuklammern (egal was es koste)!!! Vor allem wenn man schaut, das selbst heute noch Eltern Umschulungsversuche machen. Da kommt es mir manchmal vor, als ob diese Eltern sich lieber für andere Dinge interessieren, als sich um die gesunde Entwicklung ihrer Kinder zu kümmern.


Für die damalige Zeit fand ich das Buch recht fortschrittlich. Kramer ging ja von leicht bis schwer umschulbaren LH-Kindern aus und war gegen eine Umschulung. Nur auf anraten der Kinder und Eltern (ich denke mal das da eine Beeinflussung stattgefunden hat) -> schulte sie leicht umschulbare LH sanft zum RH und umgeschulte LH sogar wieder zurück zur dominanten Hand. Ich denke mal mit den heutigen Erfahrungen der Spätfolgen, würde die Frau wahrscheinlich diesen Fehler der Umschulung zur nichtdominanten Hand umgehen...Der Tscheche Sovák hat 1968 auch ein Buch über Umschulungsfolgen geschrieben und sich für diese Kinder eingesetzt. Das hätte in der ehemaligen DDR auch bekannt sein müssen, dennoch bin ich (Jahrgang 1969) im Kindergarten umgeschult worden. Sozusagen hat der pädagogische Faden nicht weit gereicht....


Viele Grüße von Jeannine

Dr. Noll
20.07.2003, 10:15
Leider wirft Frau Kramer Linkshänder und (motorisch) gehemmte Kinder in einen Topf durch den weiteren Untertitel "Übungen für Linkshänder u n d gehemmte Kinder"; das zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Text.

Aber ein interessantes Buch rückblickend als ein Punkt in der Geschichte der Linlshändigkeit.


Dr. Noll

Dr. Noll
20.07.2003, 10:19
Hallo Jeanine,

auch eine "sanfte" Umschulung ist letztendlich eine Umschulung mit all ihren brutalen Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung !

Sovak übrigens hat in menschlich sehr fragwürdiger Art seine Testpersonen ausgewählt und in Kategorien eingeteilt, und wer Pech hatte, wurde eben umgeschult. Er ist aber dennoch einer der ersten, der auf die Umschulungsfolgen hingewiesen hat, wenn auch nicht der allererste.


Dr. Noll

Barbara Wetzel
20.07.2003, 11:06
Hallo, Dr. Noll,


wer war denn der allererste?

Seit wann ist bekannt, dass die Umerziehung so verheerende Folgen haben kann?


Ich dachte bislang, Frau Dr. Sattler ist diejenige, die hier Pionierarbeit geleistet hat. Ich finde in ihren Publikationen keine Hinweise auf ältere Arbeiten.


Gruß, Barbara

Birgit
20.07.2003, 20:37
Hallo Jeannine,


>da sieht man mal, wie eine Aufklärung von statten geht: "Wird etwas neues entdeckt (obwohl es besser ist), hält sich die Mehrheit Augen, Ohren und Mund zu -> nur um sich am alten Mist festzuklammern (egal was es koste)!!!


Stimme dir vollkommen zu, nur ein Wort würde ich einfügen: "Egal, was es ANDERE kostet". Denn so schlau ist 'die Mehrheit' dann doch, andere die Zeche für eigene Unzulänglichkeiten zahlen lassen zu wollen.


> Vor allem wenn man schaut, das selbst heute noch Eltern Umschulungsversuche machen. Da kommt es mir manchmal vor, als ob diese Eltern sich lieber für andere Dinge interessieren, als sich um die gesunde Entwicklung ihrer Kinder zu kümmern.<

Ja, das tut mir manchmal sehr weh, wenn ich mich beruflich so umschaue, was läuft. Lieber blind über die eigenen Kinder weggehen, damit die alte Glaubenswelt unangetastet bleibt, als das eigene Denken in alten, einzementierten Kategorien ein wenig zu weiten. Lieber leiden statt lösen. Ich frage mich dann oft: Wen lieben diese Menschen eigentlich wirklich. Mir scheint, sie versuchten sie es jemand anderen in der eigenen Vergangenheit recht zu machen, statt auf ihr - in meiner Arbeit ja schon erwachesene - Kind in der Gegenwart, mit seiner noch so langen Zukunft zu blicken. Und das ist leider allzu menschlich, kommt leider allzu oft vor. Können wir nicht ändern.


Guten Wochenanfang oder hast du schon Ferien? Wenn ja, dann laß' es dir gut gehen.

Herzliche Grüße

Birgit

Dr. Noll
21.07.2003, 12:59
>> Er (Sovak)ist aber dennoch einer der ersten, der auf die Umschulungsfolgen hingewiesen hat, wenn auch nicht der allererste.

>>Dr. Noll

>Hallo, Dr. Noll,

>wer war denn der allererste?

>Seit wann ist bekannt, dass die Umerziehung so verheerende Folgen haben kann?

>Ich dachte bislang, Frau Dr. Sattler ist diejenige, die hier Pionierarbeit geleistet hat. Ich finde in ihren Publikationen keine Hinweise auf ältere Arbeiten.

>Gruß, Barbara


Z.B. Eugen Schkölziger 1952 in Das Problem der Linkshänder, Seite 19:

Mißachtung der Linkshändigkeit kann zur Folge haben: Geschwächtes Selbstvertrauen, Selbstunsicherheit, Minderwertigkeitsgefühl, Angstzustände (und als Folge davon Linksrechtsunsicherheit und Leseschwäche, linkisches, unbeholfenes Wesen und als dessen Ausdruck manuelle Ungeschicklichkeit, Widersetzlichkeit, Eigensinn, ja sogar Stottern...

Zitat original !

Frau Dr. Sattler hat als erste all das wissenschaftlich belegt.


Dr. Noll

Jeannine
25.07.2003, 18:08
HALLO Birgit,

ja ich habe seit Mitte Juli Semesterpause.Die Prüfungszeit ist endlich beendet (-:

Viele Grüße

Jeannine

Birgit
25.07.2003, 18:24
THAT'S GREAT!

Laß' es dir gut ergehen - rundherum und 24 Stunden am Tag.

So, und ich kann jetzt endlich mit Daumendrücken aufhören. Pfff... (-;


Viele Grüße

Birgit