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Vollständige Version anzeigen : Förderung von Linkshändern


MatthiasW
17.11.2002, 22:07
Hallo zusammen,


ich hatte mich in den letzten Tagen aus der Diskussion heraus gehalten, da ich sehr viel zu Tun hatte und Gesundheitlich etwas angeschlagen war.


Wie fördere ich Linkshänder und besonders linkshändige Kinder?


Ich fördere sie nicht in dem ich sie mit sich und ihrer Gesundheit experimentieren lasse, so wie einige sogenannte Beidhänder in den letzte Beiträgen empfohlen haben.


Kinder wissen nicht was für sie gut und richtig ist, denn ihnen fehlt die Erfahrung. Diese Erfahrung fehlt auch einigen der sogenannten Beidhändern, denn sonst würden sie über ihre sogenannte Beidhändigkeit anders Denken und sie würden nicht immer wieder von ihrer "besonderen Fähigkeit" berichten mit beiden Händen hantieren zu können. Warum hantieren Rechtshänder nicht mit beiden Händen? Warum spielen Rechtshänder keine linkshänder Musikinstrumente, wenn doch der Linkshänder auf rechtshänder Instrumenten (Gitarre und Geige als Beispiel) Vorteile haben soll?

Warum schulen Rechtshänder nicht auch ihre linke Hand, wenn dadurch das Gehirn besser arbeiten soll?

Warum ??????

Warum sollen aber die Linkshänder sich das Arbeiten mit der rechten Hand angewöhnen?

Kein Rechtshänder kämme heute auf die Idee seine linke Hand für dominante Tätigkeiten zu schulen, wie es um die Jahrhundertwende bei der Förderung zur Beidhändigkeit empfohlen wurde. Diese Förderung zu der damals vermuteten höheren Stufe der Händigkeit wurde schnell wieder gestoppt, da sich sehr schnell heraus stellte, das sich die Leistungen nicht verbesserten, sondern verschlechterten.


Wenn ich als Elternteil mein linkshändiges Kind also fördern will, kann ich es nur, in dem ich es vor den Umschulungsversuchen der rechtshändigen Umwelt schütze und zwar in allen Bereichen (Musikinstrumente, Scheren, Schreiben, Werken Computer usw.)

Hilfen finde ich in den Katerlogen der Linkshandversandhäuser oder in Fachgeschäften, die Linkshänderartikel vertreiben.


Weitere wichtige Informationen zum Schreiben, Schneiden und Hantieren sind auf den Internetseiten von Fr. Dr. Sattler (www.lefthander-consulting.org), Fr. Dr. Spreda (www.linkshaenderseite.de) und Norbert Martin (www.lefthandcorner.wtal.de) zu finden.


Ein Förderbereich, der in den letzten Jahren immer wichtiger wird ist der Computer. Was für den Rechtshänder Recht ist sollte für den Linkshänder Pflicht sein und zwar der händigkeitsgerechte PC-Arbeitsplatz, mit einer händigkeitsneutralen Mouse, die auf Linkshänderbetrieb eingestellt ist und einer Tastatur für Linkshänder.

(Ich habe vor gut einer Woche der Schule meiner linkshändigen Jungen eine Linkshändertastatur für den Computerraum gespendet, denn ich möchte, das meine Kinder in der Schule die gleiche Förderung erhalten wie zuhause. Leider sind wir Eltern linkshändiger Kinder Aufgrund der Ignoranz der Mehrheit der Rechts- und sogenannten Beidhänder auf Eigeninitiative angewiesen.)


Ich wünsche allen Eltern, die ihre linkshändigen Kinder bei der Benutzung der dominanten Hand fördern wollen, viel Kraft und Durchhaltevermögen gegen die oben angesprochene Intoleranz.


Liebe Grüße
Matthias

Tilman
18.11.2002, 00:39
Matthias schrieb viel Wichtiges, aber dieses war in Kladde, sorry:

>>Kinder wissen nicht was für sie gut und richtig ist, denn ihnen fehlt die Erfahrung<<

Dies ist, mit Verlaub, ganz grosser Mist. Toleranz faengt genau hier an: bei der Faehigkeit, die _Autoritaet_ der Ur-faehigkeiten der eigenen Kids einzusehen, und zu erkennen, dass eventuelle "Stoerungen" von der unreflektierten Einflussnahme der Eltern bereits VOR diesem Erkennen[!] herruehren.


Natuerlich gibt's fuer die Eltern viel zu tun. Ich bin absolut kein doof-laissez-faire Apologet. Aber der Satz "Kinder wissen nicht was für sie gut und richtig ist" ist wirklich ein ganz grosser Hammer, so gross, das der tolerante, sanftmuetige Tilman hier total sauer wird.

Verflixt mochmal! Wenn IRGENDJEMAND auf der Welt noch dichter bei der Natur steht, als wir grosse verknoecherte, x-mal um- und rueckgeschulte Riesenroesser, dann sind es unsere Kids. Wir sollten sie mit Ehrfurcht und Aufmerksamkeit betrachten und nicht so einen Scheiss daherschreiben.


Sauer, aber total. Tilman, der Vater von zwei der weisesten kids der Welt, vor denen er mehr Respekt hat als vor allen Schlaumeiern zusammengepackt.

Jeannine
18.11.2002, 07:41
Hallo Matthias und alle anderen Mitleser,


als ich in meinen Beiträgen über meine fast "Beidhändigkeit" (Testauswertung) durch Umschulung berichtete, möchte ich nochmal für jeden klarstellen, das diese nicht "Erstrebenswert" ist! Ich kann zwar jetzt mit beiden Händen handwerken, aber der Preis für die Umschulung in Kindheitstagen sind viele Sekundärstörungen!!!Und mit diesen kämpfe ich immer noch!!!!!!!! Psychisch geht es mir jetzt besser, da ich endlich aus freier Endscheidung meine dominante Hand benutze. Als Kind wurde ich nicht gefragt, was mir besser gefällt - ich hatte viele Dinge so zu machen, wie es die anderen Menschen sehen wollten - und daran habe ich mich leider viele Jahre lang gerichtet )-:

Jetzt denke ich anders und lasse mich zu nichts mehr ZWINGEN.Auch wenn ich bei vielen Menschen auf Unverständnis stoße - ich versuche jetzt zu LEBEN und mich nicht in irgend eine FORM pressen zu lassen!

Gruß von Jeannine

Tine
18.11.2002, 09:03
Hallo !


Hmmm, die Sache mit...


>>Kinder wissen nicht was für sie gut und richtig ist, denn ihnen fehlt die Erfahrung<<


... sehe ich eigentlich ähnlich wie Tilman...ich hätte es nur vielleicht nicht so krass ausgedrückt.


Aber so wie ich Matthias hier im Forum kennengelent habe, gehe ich eher davon aus, daß es Kindern keinesfalls prinzipiell die Kompetenz für sich selber absprechen will.

Ich vermute, er hat das, was ihm (uns) wichtig ist nur etwas unglücklich formuliert...


Ich sehe es so :


Kinder wissen sehr wohl, war richtig für sie ist. Und solange sie in einem geeigneten Umfeld leben, können sie durchaus auch „verantwortlich mit sich selber“ umgehen, viel besser als die meisten Erwachsenen und viiieeel besser als die „Großen“ ihnen leider oft zutrauen.


Aber es gibt aber auch Gefahren, die einfach unnatürlich sind. Mit denen sind Kinder überfordert und brauchen Hilfe.


Ein Beispiel: Jedes gesunde Kind spürt, daß ihm „draußen sein“ und Bewegung gut tut. Und ich staune immer wieder wie gut sie auf sich selber aufpassen können, wenn man sie läß und nicht dauernd jemand ruft: „Kind!!! Nein, nicht so hoch!!! Du fällst „runter!!!“


Nur ... Straßen und Autos zum Beispiel sind eine unnatürliche Gefahrenquelle. Kinder haben keine Möglichkeit, die Geschwindigkeit, die Wucht und den Bremsweg eines fahrenden Autos abzuschätzen.

Hier bin ich als Erwachsener für das Kind verantwortlich. Ich muß es schützen, aber ihm auchzeigen, wie es sich verhalten soll (woanders Ball spielen, Gut schauen, dann ers losgehen...)


Oder eben das Beispiel Händigkeit:


Jedes Kind weiß instinktiv, daß es wichtig ist, sich in eine Gemeinschaft bis zu einem gewissen Grade einzufügen, weil der Mensch im Normalfall nur in einer Gruppe überlebensfähig ist. Kinder „erfühlen“ oft die unausgesprochenen Gruppenregeln und Erwartungen und versuchen diese zu befolgen. Sie suchen sich Vorbilder und ahmen diese nach.

Das ist ja auch gut und wichtig für das soziale Zusammenleben.

Und Kinder fühlen im Normalfall (von Ausnahmen abgesehen) durchaus, welche Hand ihre Dominante ist und das ein dauerhaftes Arbeiten mit der anderen Hand (als „führende“ Hand...) nicht gut für sie ist .


Aber Kinder können eben nicht abschätzen, welche Folgen eine soziale Anpassung in Form einer Umschulung für sie haben wird, auch wenn sie „freiwillig“ (z.B. durch Nachahmung) erfolgt.


Und...Erwachsene, die eine naturgegebene Sache wie die Händigkeit verleugnen und es zu einer Umschulung überreden/ zwingen wollen, sind erst recht keine natürliche Gefahrenquelle, die ein Kind erkennen könnte...


Hier bin ich als Erwachsener für das Kind verantwortlich. Ich muß es schützen, aber ihm auchzeigen, wie es sich verhalten soll. (ihm bewußt machen,. daß seine Händigkeit OK ist, ihm die Hilfestellung, die Materialien geben, die es braucht.)


Das ist mein Standpunkt. Ich hoffe, ich konnte ausdrücken, wie ich es

meinte...


Liebe Grüße, Tine

Stefan-Gast
18.11.2002, 13:46
Vielleicht interpretiere ich das falsch, aber mich stört das "soll" im Kontext.

Ich stimme darin überein, das Eltern Kinder vor Gefahren schützen sollen, aber
der Unterschied besteht m.E. darin, ob ich Kind Alternativen zum rechtshändigen
Gebrauch zeige und testen lasse und ihm anschließend die Wahl lasse, oder ob ich von aussen eingreife und "umschule", d.h. gegen den selbstgewählten Weg bewußt einschreite.

Meine Einstellung ist:

- Jeder sollte die Alternativen kennen, aber selbst entscheiden dürfen.
- Linkshändigkeit ist keine "Krankheit", die behandelt/gepflegt werden muss.

- Linkshänder sollten ihren Händigkeitsgenossen gegenüber toleranter sein.


So, mußte ich mal loswerden.


In diese Sinne

Man liest sich
Stefan

Tine
18.11.2002, 16:20
Hallo Stefan!


Hmmm, so ganz hab ich nicht nicht durchschaut, was du mir da ankreidest.

Ich gehe mal davon aus, daß du es so verstanden hast, daß ich meinem Kind e i n e mögliche Verhaltensweise zeige/ erkläre und dann darauf dringe, daß diese eingehalten wird.


OK, wenn du es so verstanden hast, dann hatte ich es wirklich nicht gut formuliert, sorry.


Bei uns ist es so, daß unsere Kinder kaum im herkömmlichen Sinne „erzogen“ werden. Sie werden auch nicht „antiautoritär“ erzogen.

Wir gehen davon aus, daß Kinder als soziale Wesen mit bestimmten Erwartungen an eine soziale Gemeinschaft geboren werden und daß sich kein noch so kleines oder großes Kind ohne Grund aus dieser Gemeinschaft ausschließen will.


Das heißt nicht, daß sie immer lieb und brav und angepaßt sind, aber daß ihr Verhalten immer „Richtig“ ist.

Das heißt, wenn sie sich in den Augen der Erwachsenen „schlecht“ / “falsch“benehmen, liegt die „Schuld“ nicht bei den Kindern, sondern die Ursache (auch nicht "Schuld" bei den „Großen“ rundrum oder im gesamten Umfeld.

(Es ist z.B. nich natürlich, daß kleine Kinder lange Zeit leise sind und still sitzen. Ein kleines Kind daß sich in einem Restaurant „daneben benimmt“, laut und unruhig ist, verhält sich eigentlich von seinem inneren „Bauplan her „richtig“. Je größer und reifer es wird, desto mehr kann es sich freiwillig(!) in solche komplizierten Regeln einfügen.)


Natürlich gehen unsere Kinder nicht „über Tisch und Bänke“ wie man jetzt vielleicht denken könnte. Es gibt in jeder Gemeinschaft/ Familie Regeln, die ein harmonisches Zusammenleben erst ermöglichen (Rücksichtnehmen auf die Bedürfnisse des anderen, auch und vor allem bei kleinen Kindern, nicht zu verwechseln mit „jeden W u n s c h erfüllen", Respekt und Achtung vor Jedem der dazugehört sind dabei die wichtigsten.)

Und Kinder sind normalerweise bemüht, diese zu erkennen und einzuhalten, solange sie nicht mit übertrieben Lob, mit Strafen oder sonstigen „Tricks“ die sich manchmal Erziehung nennen, durcheinander gebracht werden.


Dort wo es ein Machtgefälle gibt, gibt es Machtkämpfe, dort wo es Druck gibt, gibt es Gegendruck.


Aber:

Ich/wir, die Erwachsenen sich verantwortlich dafür, die Richtung zu zeigen. Durch Vorleben, durch Gespräche, durch Vorleben, durch Ich-Botschaften, durch Vorleben...

Welchen Weg das Kind dann konkret geht, ob und wie viele Pausen es macht, ob es einen Umweg braucht, entscheidet es selbst.

Ich muß aber den Überblick behalten, daß es sich nicht in eine Gefahr begibt, die es nicht abschätzen kann...


Konkret: Meine Kinder klettern gern. Auf unserem Apfelbaum sind Kletter-Experimente aller Art OK . Da tut fallen zwar weg und man kann sich durchaus auch was brechen (was aber noch nie passiert ist...). Aber ein Baum auf den die Kinder selbst raufklettern ist eine Sache, die sie meiner Meinung nach gut abschätzen können..

Auf dem Geländer an einer Straße oder an einem steilen, sehr tiefen Abhang sind Klettertoure T a b u ! Und da gibt es auch keinerlei Diskusion.


Oder eben: Mein von Anfang an eindeutig linkshändiges Kind hat durchaus die Möglichkeit, mit beiden Händen zu experimentieren. Mit Fingerfarben nimmt er z.B. immer beide Hände. Von mir aus kann er auch ausprobieren (was er ganz, ganz selten auch mal tut) wie es sich anfühlt, mit rechts zu zeichnen und zu schreiben. Und welcher RH hat nicht mal versucht mit links zu schreiben.


Schluß ist für mich da, wo er wichtige Dinge wie Schreiben, Schneiden, oder ähnliches dauerhaft mit rechts tut, weil es eben alle, oder zumindest der beste Freund so machen, oder weil ein Erwachsener das von ihm verlangt. Hier werde ich mit Sichrheit eingreifen und eindeutige Grenzen setzen.


Puh, schwer das in wenige verständliche Worte zu pressen...

Aber vielleicht konnte ich ja dieses „soll“ so für dich gerade rücken.

Nicht als „muß“, sondern als eine Sammlung von Möglichkeiten.


Und: doch, seine Linkshändigkeit wird bei uns durchaus „gepflegt“. Nämlich in dem Maße, wie auch bei jedem unserer RH-Kind die rechte Hand „gepflegt“ wird.

Also, Fördeung der dominanten Hand durch geeignetes Material, viele,viele Möglichkeiten geben, die Motorik zu üben, jetzt vor der Schule eine Schreib/Zeichenhaltung entwickeln (nicht anordnen), die ihm ermüdungarmes Schreiben ermöglicht (auch RH-Kinder machen im Kiga „Schwungübungen“ mit rechts)...


So, sorry für meinen langen Text schon wieder, irgenwie ging es aber nicht kürzer zu erklären...Wie machst du das eigentlich bei deinen Kindern?


Tschüß, Tine

Tilman
18.11.2002, 17:47
Ich/wir, die Erwachsenen sich verantwortlich dafür, die Richtung zu zeigen. Durch Vorleben, durch Gespräche, durch Vorleben, durch Ich-Botschaften, durch Vorleben...

>Welchen Weg das Kind dann konkret geht, ob und wie viele Pausen es macht, ob es einen Umweg braucht, entscheidet es selbst.

>Ich muß aber den Überblick behalten, daß es sich nicht in eine Gefahr begibt, die es nicht abschätzen kann...


Na siehste, so kann man das doch auch formulieren! Damit bin ich sofort einverstanden. Aber das ist meilenweit von dem kategorischen "kinder wissen nicht..." entfernt.

"Krass ausgedrueckt" ist relativ: die Einflussnahme "Linkshaenderumschulung" ist nur eins von tausenden Beispielen, wo "normale" Erziehung aus Gruenden der Tradition, Mangel an Reflexion, Mangel an Sensibilitaet und so weiter total auf dem Holzweg ist.

Egal welches Buch welcher "Richtung" man zur Hand nimmt, Neill, Alice Miller, Jean Liedloff, you name it: auch wenn wir nicht allen Aposteln alles glauben muessen ist doch ziemlich deutlich, dass wir auf der Grundlage unserer Kultur nicht einfach so darauf vertrauen koennen _automatisch_ das "Richtige" zu tun wenn wir unsere Kinder "erziehen". Und deutlich wird auch, dass in den Kindern viel mehr Weisheit steckt, als 'rauskommt, wenn man den lieben langen Tag davon ausgeht, dass sie lernen muessen wie es ist, ein Mensch zu sein.

Die Folgen erwachsener Hochnaesigkeit und Borniertheit koennen verheerend sein - das kann man nicht krass genug ausdruecken.

Tilman

Stefan-Gast
18.11.2002, 18:09
Hallo Tine,


>Hmmm, so ganz hab ich nicht nicht durchschaut, was du mir da ankreidest.


Oops, ankreiden wollte ich nicht. Auch Dir persönlich nicht. Und wenn es (nach

Lesen Deines Beitrages klar geworden) um Hinführung und nicht um Zwang geht,

finde ich es sehr gut. Aber besser gut nachgefragt als schlecht vermutet (-.


> Und: doch, seine Linkshändigkeit wird bei uns durchaus „gepflegt“. Nämlich in

> dem Maße, wie auch bei jedem unserer RH-Kind die rechte Hand „gepflegt“ wird.

> Also, Fördeung der dominanten Hand durch geeignetes Material, viele,viele

> Möglichkeiten geben, die Motorik zu üben, jetzt vor der Schule eine

> Schreib/Zeichenhaltung entwickeln (nicht anordnen), die ihm ermüdungarmes

> Schreiben ermöglicht (auch RH-Kinder machen im Kiga „Schwungübungen“ mit

> rechts)...


Mit "Pflege" meinte ich eine "Selbst-Beschränkung" auf links, weil man halt Linkshänder ist und deshalb nichts mit rechts machen kann/darf/soll. Damit

war nicht auf eine selbstverständlich bestmögliche Unterstützung gezielt.




>...Wie machst du das eigentlich bei deinen Kindern?

Auf die Gefahr hin, das Du mich jetzt für inkompetent erklärst: Noch In Planung (-

Aus eigener Kind-Erfahrung mit normaler nicht-antiautoriärer aber toleranter Erziehung gab's keine Probleme mit Händigkeit. Was ich mit links gemacht habe, durfte ich mit links machen, was ich mit rechts machen wollte, ebenso.


Die Frage Links- oder Rechts-Händer stellte sich bei mir erst im Gynmasium, als

ich beim Turnen/Basketball und Korbwurftraining danach gefragt wurde. Die

vergleichende Frage, mit welcher Hand ich einen Nagel einschlagen würde, hat

mich dann zum Grübeln gebracht... (-



In diesem Sinne

liebe Grüße von
Stefan

Birgit
18.11.2002, 18:52
Hallo Matthias,

hoffentlich bist du wieder ganz fit. Eine angeschlagene Gesundheit ist nervig. Jetzt aber - spät aber ich will halt doch noch meinen Senf dazu geben - zu deinem Beitrag:


> Wie fördere ich Linkshänder und besonders linkshändige Kinder? Ich fördere sie nicht in dem ich sie mit sich und ihrer Gesundheit experimentieren lasse, so wie einige sogenannte Beidhänder in den letzte Beiträgen empfohlen haben. <


Also dem kann ich gut zustimmen. Die Vorstellung, Beidhändigkeit sei mit besonders hoher Intelligenz verbunden, ist für Kinder absolut fatal. Wer möchte nicht, daß sein/ihr Kind besonders intelligent ist?


> Kinder wissen nicht was für sie gut und richtig ist, denn ihnen fehlt die Erfahrung. <


Das wiederum kann ich überhaupt nicht unterstützen. Kinder wissen ursprünglich sehr genau, was sie brauchen und was ihnen gut tut. Das "Phylogenetische Unterbewusstsein" ( = aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen entstandenes Wissen und Können ) und die Biologie, funktionieren immer. Das Problem ist eher die Umwelt, die schon lange nicht mehr für Menschen "artgerecht" ist. Wir missachten in selbstherrlicher Besserwisserei natürliche Abläufe und Bedürfnisse mittlerweile in einem Ausmaß, daß alle Erwachsene, weil Vorbilder für die nachfolgenden Generationen, schon einen sehr bewussten Lebensstil pflegen müssen, um den Kindern noch das zu geben, was sie brauchen. Und um Kinder als die wahrzunehmen, die sie real sind: keine selbst entworfenen Traumgestalten sondern Realität und eigene Persönlichkeiten - vom ersten Tag an. Deshalb soll man sie - wie Tilman u. a. auch richtig schreibt - in ihrem Wesen und all dem Wunderbaren, was sie in sich bergen, respektieren und achten. Wer sich hierzu ein schönes Buch durchlesen mag, der /die nehme Jean Liedoffs "Auf der Suche nach dem Verlorenen Glück" zur Hand uns finde auch in sich einen teil dieses Glückes wieder. Das Buch war vor 20 Jahren sehr begehrt und hat bis heute nichts an Aktualität verloren.


> Diese Erfahrung fehlt auch einigen der sogenannten Beidhändern, denn sonst würden sie über ihre sogenannte Beidhändigkeit anders Denken und sie würden nicht immer wieder von ihrer "besonderen Fähigkeit" berichten mit beiden Händen hantieren zu können. <


Hier möchte ich auf meine These oben verweisen: die fatale Vorstellung, Beidhändigkeit sei mit besonderer Intelligenz gepaart. Was macht ein Kind, dessen Eltern darauf Wert legen, ein besonders intelligentes ( beidhändiges, rechtshändiges, linkshändiges, sonst irgendwie geartetes ) Kind zu haben? Jedes Kind will geliebt werden. Kinder brauchen das, wie die Luft zum Atmen. Jedes Kind tut dafür, ohne drüber zu reden, alles mögliche und unmögliche. Jedes Kind braucht bis zu einem bestimmten Alter die Vorstellung, die Eltern seien ideal und fehlerlos, da es sich noch nicht als eigenständiges Wesen erleben kann. Ablösung erfolgt erst mit dem Heranwachsen. Dann dürfen Eltern gut und böse sein, richtig handeln und Fehler machen, ohne daß das Kind ( Jugendliche, Erwachsene ) bei dieser Erkenntnis Existenzängste bekommt. Diese Mechanismen sind in unserem Stammhirn als Überlebensprogramm gespeichert. Dagegen können wir nicht an. Wir können sie uns nur später bewusst machen und auf ihre aktuelle Richtigkeit hin überprüfen. Erst dann können wir unser Verhalten verändern.

DAZU KOMMT:

Wir leben in einer rechtshändergemäßen Welt. Linkshändige Kinder haben daher oft keine linkshändergerechten Gerätschaften. Auch das Sozialleben ist von rechtshändergemäßen Umgangs- und Kommunikationsformen bestimmt. Das heißt leider, linkshändige Kinder haben keine Chance, den Schritt von einem zunächst unbewusst ganz klar vorhandenen und verfügbaren Wissen, was gut für sie ist, z. B. linkshändergerechte Bewegungsabläufe zu dem bewussten Erleben und Praktizieren von linkshändigem Handeln zu machen. So fehlt vielen linkshändigen Kindern ( und später Erwachsenen ) die Vorstellung, was es eigentlich ist und wie sie das leben könnten, was ihnen wirklich entspricht und gut tut. Sie verlieren so den Zugang zu ihrer inneren Weisheit. Wer gut und fundiert therapeutisch arbeitet, verwendet sein Können darauf, Menschen dabei zu unterstützen, den Zugang zu genau diesem, ihrem innerem Wissen in verschiedensten Bereichen wieder freizulegen.


> Warum schulen Rechtshänder nicht auch ihre linke Hand, wenn dadurch das Gehirn besser arbeiten soll? Warum ?????? <


Ja, das ist die Frage aller Fragen. Ich glaube - kurz und prägnant: Sie haben noch freien Zugang zu ihrem inneren Wissen um Rechtshändigkeit. Beneidenswert, auch wenn ich's ihnen gönne.

Einen schönen Abend noch.

Birgit

MatthiasW
18.11.2002, 22:36
Hallo Birgit,


genau das meine ich, wenn ich sage Kindern fehlt die Erfahrung um zu entscheiden was richtig oder falsch ist.


>Wir leben in einer rechtshändergemäßen Welt. Linkshändige Kinder haben daher oft keine linkshändergerechten Gerätschaften. Auch das Sozialleben ist von rechtshändergemäßen Umgangs- und Kommunikationsformen bestimmt. Das heißt leider, linkshändige Kinder haben keine Chance, den Schritt von einem zunächst unbewusst ganz klar vorhandenen und verfügbaren Wissen, was gut für sie ist, z. B. linkshändergerechte Bewegungsabläufe zu dem bewussten Erleben und Praktizieren von linkshändigem Handeln zu machen. So fehlt vielen linkshändigen Kindern ( und später Erwachsenen ) die Vorstellung, was es eigentlich ist und wie sie das leben könnten, was ihnen wirklich entspricht und gut tut. Sie verlieren so den Zugang zu ihrer inneren Weisheit. Wer gut und fundiert therapeutisch arbeitet, verwendet sein Können darauf, Menschen dabei zu unterstützen, den Zugang zu genau diesem, ihrem innerem Wissen in verschiedensten Bereichen wieder freizulegen.


Wenn den Kindern aber die händigkeitsneutralen Gegenstände fehlen, können sie ja garnicht wissen was gut, was schlecht für sie ist.


Gerade deshalb müssen wir sie beschützten und nicht sich selbst überlassen.


Ich habe schon des öfteren von meinen Kindern geschrieben. In der Schule konnte ihnen keiner zeigen wie ein Linkshänder den Stift halten und wie das Blatt liegen sollte. Unser ältester hat damals wie von vielen hier im Forum empfohlen experimentiert und sich eine falsche Stifthaltung (Hackenhand) und die damit verbundene Blattlage der Rechtshänder angeeignet, dumm gelaufen, habe als Elternteil nicht vorgesorgt. Habe wie Tilmann auf das Urteilsvermögen des Kindes vertraut.

Und die Folge im dritten Schuljahr kam er bei den Diktaten nicht mehr mit. Das konnte er aber im ersten Schuljahr nicht wissen. Dann habe ich bei meinem Jungen die Schreibhaltung und Blattlage korigiert und ein Jahr später schrieb er schneller als alle anderen in der Klasse.


Dies ist nur ein Beispiel.

Ich betreue weitere Kinder wo ich ähnliches zu erzählen könnte.


Vieleicht ist jetzt zuverstehen, weshalb ich dafür plädiere linkshändige Kinder sich nicht selbst zu über lassen, in dem Vertrauen sie wüssten wie sie agieren müssen.



Liebe Grüße
Matthias

Birgit
19.11.2002, 05:54
Hallo Matthias,

ich dacht's mir schon irgendwie, daß du das meinst. Nur an einem Punkt würde ich gerne noch ein wenig pingeln, weil er mißverständlich geblieben ist und mir sehr am Herzen liegt. Ok.?:




>Wenn den Kindern aber die händigkeitsneutralen Gegenstände fehlen, können sie ja garnicht wissen was gut, was schlecht für sie ist.


Sie wissen's UNBEWUSST eben schon. Nur kann das mangels u. a. der händigkeitsneutralen oder linkshändigkeitsgerechten Gegenstände nicht aus dem unbewußten Wissen in bewußtes Wissen und Praktizieren hochgehoben werden. Deshalb können wir umgeschulten und eben noch alle linkshändigen Kinder zunächst noch nicht BEWUSST für unsere/ihre Bedürfnisse eintreten. Das heißt, wir/sie tappen dann in die mannigfaltigen Fallen der rechtshändigkeitsgerechten Welt. Nur das unbewußte Wissen bleibt da. Deshalb fühlen wir Umgeschulten uns auch oft unterschwellig so miserabel. Nur: das unbewußte Wissen um das, was eigentlich gut für uns und unserem Wesen gemäß ist, ist Kraft, Motivation und Richtungsweiser für alles, was wir später bewußt für unser linkshändergerechteres Leben bis hin zu einer eventuellen Rückschulung tun. Das ist unser absolut zuverlässiger "Nährboden".


Genau da sehe ich den Unterschied. Oder irre ich?


Schönen Tag.

Birgit

Esel
20.11.2002, 07:32
Moin!


Ich frage mich immer, wie manche umgeschulten LH bzw. "Beidhänder" behaupten können, dass es ihnen nicht geschadet, sogar Vorteile gebracht haben soll? Wie will man das beurteilen. Man hat doch garnicht die Möglichkeit eines Vergleiches! Wie will man wissen, wer man wäre, hätte man die Umschulung nicht gemacht?


Manche Probleme, die diese Menschen in der Gegenwart haben, kommen vielleicht genau daher, obwohl der Zusammenhang zur Händigkeit nicht auf den ersten Blick erkennbar wäre. Wer die Liste der Primär- und Sekundärfolgen aufmerksam liest, wird merken, dass es vielleicht doch nicht so toll ist, seine Dominante Seite zu knebeln.


Die Ignoranz den eigenen Folgen gegenüber ist das eine, das darf jeder mit sich selbst abmachen. Das andere ist jedoch, anderen einreden zu wollen, es wäre doch was feines, wenn man beidhändig oder falschseitig erzogen wurde. Da hört der Spass echt auf!


Gruß

Esel

Tilman
20.11.2002, 10:23
Esel schrieb:

>Ich frage mich immer, wie manche umgeschulten LH bzw. "Beidhänder" behaupten können, dass es ihnen nicht geschadet, sogar Vorteile gebracht haben soll? Wie will man das beurteilen. Man hat doch garnicht die Möglichkeit eines Vergleiches! Wie will man wissen, wer man wäre, hätte man die Umschulung nicht gemacht?

>Manche Probleme, die diese Menschen in der Gegenwart haben, kommen vielleicht genau daher, obwohl der Zusammenhang zur Händigkeit nicht auf den ersten Blick erkennbar wäre. Wer die Liste der Primär- und Sekundärfolgen aufmerksam liest, wird merken, dass es vielleicht doch nicht so toll ist, seine Dominante Seite zu knebeln.

>Die Ignoranz den eigenen Folgen gegenüber ist das eine, das darf jeder mit sich selbst abmachen. Das andere ist jedoch, anderen einreden zu wollen, es wäre doch was feines, wenn man beidhändig oder falschseitig erzogen wurde. Da hört der Spass echt auf!<


Ich lasse dieses alles mal unzerhackt stehen, weil's die Basis einer guten Diskussion bieten koennte. Das Problem ist meiner Meinung, dass _zwar_ jeder Einzelne in der Selbstbeurteilung, wie Esel schreibt, "keine Moeglichkeit eines Vergleiches" hat, andererseits aber auch Jeder unbestritten der erste Experte in der Selbstbetrachtung ist. Aber dazu kommt: weil Jeder die ganze Zeit mit sich selbst umgeht, bekommt sie/er zwar ein _intensives_ Bild von sich selbst, aber dort, wo der Schuh klemmt, eben kein _vollstaendiges_ Bild, oder ein vollkommen korrektes Bild.

Fuer den Aussenstehenden ist es in diesem Fall oft leichter, die Fehlstellen zu sehen, wodurch die Gefahr ensteht dass dem Gegenueber irgendwelche Schutzbehauptungen in die Schuhe geschoben werden [so wie "das sagst du nur, um zu ueberdecken, wie sehr die ganze Sache dich belastet" oder so].

Daher kann es kommen, dass der Eine, der einfach locker und unbelastet eine gewisse links-rechts Flexibilitaet in seinem Leben zulaesst, weil's manchmal praktischer ist, mit dem Anderen, der zur Aufrechterhaltung des Selbstbildes mit Schutzbehauptungen hantiert [also z.B. behauptet, "Beidhaender" zu sein, waehrend alle von ihm aufgelisteten Beispiele eindeutig eine verdraengte Linkshaenderei beschreiben], in eine Kiste gesteckt wird.

Hier gilt es also zu differenzieren: nicht jeder beschreibt hier die eigene Flexibilitaet mit dem Ziel, sich selbst hinter einer Nebelwand von Positivismen zu verstecken oder um Anderen Vorschriften zu machen.


Naja, es ist natuerlich sowieso nicht echt fair, unbekannten Leuten gleich Schutzbehauptungen zu unterstellen. Und es ist ja wohl auch legitim, wenn sich hier jemand zu Wort meldet, um Inhalte zu hinterfragen, also nicht alle Sattler'sche oder sonstige Weisheit einfach so hinnimmt. Aber richtig: danach muss man sich wohl selbst hinsetzen und aus dem Gewonnenen seine Rueckschluesse ziehen, statt den Anderen das eigene Leben als Ideal hinzustellen. Oder so aehnlich...

Tilman

Stefan-Gast
20.11.2002, 10:52
Hallo,


>Ich frage mich immer, wie manche umgeschulten LH bzw. "Beidhänder" behaupten

>können, dass es ihnen nicht geschadet, sogar Vorteile gebracht haben soll?

>Wie will man das beurteilen.


Tja, wie will ICH das subjektiv beurteilen, wie es mir geht, wenn es doch Leute

gibt, die viel besser wissen, ob es mir gut gehen darf oder nicht. Und wenn ich

Linkshänder bin und z.B. mit rechts schreibe, dann MUSS das negative Folgen für

mich haben.

D.h. entweder brauche ich psychologische oder ärztliche Betreuung, weil ich

durch das Rechts-Schreiben Probleme habe, oder ich brauche sie gerade

deswegen, weil ich mir dieser Probleme noch gar nicht bewußt bin.


Ich kann nur das Buch "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Wazlavek (o.ä.)

empfehlen, was jedem Psychologen ein Begriff sein dürfte. Speziell die Kapitel

über selbsterfüllende Prophezeiungen und unmögliche Alternativen.




> Manche Probleme, die diese Menschen in der Gegenwart haben, kommen vielleicht

> genau daher, obwohl der Zusammenhang zur Händigkeit nicht auf den ersten

> Blick erkennbar wäre.


Wenn umgeschulte Linkshänder dadurch Probleme haben und sogar psychologischen

Rat benötigen, das ist eine Rückschulung als Therapie sicher im Maßnahmen-

katalog des Psychologen an einer der obersten Plätze. Aber Linkshänder sind

m.E. nicht automatisch "krank", sondern genauso normal wie andere Menschen,

nur in manchen Dingen agieren/denken sie eben anders. Na und?


> Wer die Liste der Primär- und Sekundärfolgen aufmerksam liest, wird merken,

> dass es vielleicht doch nicht so toll ist, seine Dominante Seite zu knebeln.


Wer diese Folgen an sich feststellt, der sollte sich fragen, ob eine Umstellung

Abhilfe leisten kann, aber wer nicht unter "Folgen" leidet, der soll bitte so
weiterleben dürfen, ohne sich auf links umstellen zu müssen.


> Das andere ist jedoch, anderen einreden zu wollen, es wäre doch was feines,

> wenn man beidhändig oder falschseitig erzogen wurde. Da hört der Spass echt auf!


Menschen (egal ob Kinder oder Erwachsene) gegen ihren Widerstand und ohne Not

umzuerziehen, ist für mich auch ein ernstes Vergehen. Aber ich gehe noch einen

Schritt weiter und beziehe das auf ALLE Umerziehungen und damit auch auf

Zwangsumstellungen auf Links.


Da sind m.E. Rechtshänder viel toleranter ihren Händigkeitsgenossen und sich

selbst gegenüber, denn ich kenne keinen, der lieber den Ärmel durch die Sosse

auf dem Teller zieht, anstatt die Knödel-Schüssel mal mit links zu nehmen.

Mir ist auch nicht bekannt, das sich rechtshändige englische Autofahrer über

eine Benachteiligung im Straßenverkehr beschwert hätten.


In diesem Sinne

Grüße eines gesunden Linkshänders

Stefan

Dr. Noll
20.11.2002, 11:45
Hallo Stefan,


da gebe ich Ihnen recht.

Nicht jeder m u s s Umschulungsfolgen haben, auch wenn es wohl den meisten so ergeht.

Wer keine Folgen bei sich verspürt, hat meiner Auffassung nach auch keinen Grund, sich rückzuschulen, obwohl ich für diese Meinung hier regelmäßig Prügel beziehe. Ich denke sogar, dass dann eine "Rückschulung" vielleicht genau zu den Folgen führen kann, die bisher gar nicht bestanden.

Die Rückschulung ist in Sachen Sekundärfolgen kein Heilmittel !

Ich denke auch, man sollte Automatismen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, wie z.B. die mouse, auf rechts belassen, da im Gehirn sich Engramme gebildet haben, die diese banalen Tätigkeiten eben automatisch ablaufen lassen, das Gehirn sich nicht weiter anstrengen muss - wie z.B. beim Hochfahren eines Computers das Bootprogramm: es ist fest eingelötet, für den Computer eine Routine, für die er keine Rechenkapazität braucht.

Mfg


Dr. Noll

Tilman
20.11.2002, 13:51
Dr.Noll: "Wer keine Folgen bei sich verspürt, hat meiner Auffassung nach auch keinen Grund, sich rückzuschulen, obwohl ich für diese Meinung hier regelmäßig Prügel beziehe."


Na, was soll den an dieser Auffassung schlecht sein? Hat da jemand meinen [einige Zeit zurueckliegenden] Aufruf zur Differenzierung etwa persoenlich genommen? Zeit fuer ein virtuelles Glas Bier zu zweit, und dringende Bitte, _genau_ zu lesen, bzw. meinetwegen nicht Verstandenes zur Seite zu legen.

Tilman

Olli
22.11.2002, 00:58
Mmmmmm, ganz neue Perspektiven.


Olli

Olli
22.11.2002, 01:04
Nicht jeder m u s s Umschulungsfolgen haben, auch wenn es wohl den meisten so ergeht.


Sowas gibt's auch? Oder ist es nicht eher das Vorgeben (Selbstbetrug) diese nicht zu haben? Sind nicht zumindest die Primärfolgen bei jedem Umgeschulten vorhanden/nachweisbar?


Olli

Birgit
24.11.2002, 18:34
Hallo Olli,

wenn auch völlig unzusammenhängend: Ich hab' die Bezugsquelle für Moltebeeren-Marmelade wieder gefunden! www.paul-schrader.de und die Bestellnummer müßte die 3012.031.213 sein. Teuer ist sie. Aber dafür (links-)handverlesene , doch schwedische Spezialität, wächst hauptsächlich in den Fjällregionen. Wo immer die sein mögen.

So steht's im Katalog zumindest.

Schönen Abend.


Birgit

Olli
24.11.2002, 22:51
Hallo Birgit,


Und, hast du sie (die Marmelade) denn auch schon einmal probiert?


Olli

Birgit
25.11.2002, 20:52
Hallo Olli,

nein, diese "sie" noch nicht. Aber aus wassermännischer Experimentierfreude habe ich sie gestern bestellt. Probiert habe ich schon mal eine bei Freunden. Die war aber aus selbstgesammelten norwegischen Moltebeeren. Wie groß da der geschmackliche Unterschied aufgrund unterschiedlicher Erde, Witterung, Elch-Rudel etc. ist, weiß ich jetzt natürlich nicht. Werd's aber demnächst wissen. Bei dem Preis, den so ein Pott "sie" kostet, muß die schon sehr delikat ausfallen. (-:

Birgit

Olli
25.11.2002, 23:24
Hallo Birgit,


ich hatte Gestern mal unter der von Dir angegebenen Web-Addresse nachgesehen (aus reiner Neugier (-; )konnte aber leider keine Moltebeerenmarmelade finden!??

Wie teuer sind denn da so 100 Grämmchen? Ist der Preis mit Kaviar aufwiegbar?


Olli

Tilman
26.11.2002, 14:29
Birgit:

>>Die war aber aus selbstgesammelten norwegischen Moltebeeren. Wie groß da der geschmackliche Unterschied aufgrund unterschiedlicher Erde, Witterung, Elch-Rudel etc. ist, weiß ich jetzt natürlich nicht.<<


Elche sind Einzelgaenger, und kommen im Herbst in die Gaerten um Aepfel zu naschen...

Nee, der Unterschied ist gering. Die Beeren schmecken ueberall gleich. Teuer sind sie auch hier...

Tilman

Birgit
26.11.2002, 18:03
>Wie teuer sind denn da so 100 Grämmchen? Ist der Preis mit Kaviar aufwiegbar?

>Olli




Hallo Olli,

mach' mich nicht fertig... Ich habe gestern das selbe gemacht, was ich dir hier geschrieben habe und es hat funktioniert. Was hast du gemacht?

Also heute nochmal probiert. Hatte Angst, ich hätte gestern in meiner Gier dir die letzten Gläser vor der Nase wegbestellt. Dann hätte ich dir aber eins abgegeben. Aber heute fand ich "sie" doch wieder. Also, geh noch mal zu Schrader, gib unter "Suche" oben links die Nummer 3012.031 ein und schon kommt die Marmelade aus Multbeeren.

Wenn's dann noch nicht klappt, verstehe ich's echt nicht.

Ach so: echter Kaviar ist wesentlich teurer - nehme ich an. Eß so ein Zeugs nie.


Birgit

Birgit
26.11.2002, 18:08
>Elche sind Einzelgaenger, und kommen im Herbst in die Gaerten um Aepfel zu naschen...

>Nee, der Unterschied ist gering. Die Beeren schmecken ueberall gleich. Teuer sind sie auch hier...

>Tilman


Da kommt frau von einem beschwerlichen Arbeitstag heim und guckt ins Forum.

Und was findet sie? "Gnagnagna! Elch ist Einzelgänger."

Na dann. (-:


Birgit

Olli
27.11.2002, 12:08
Hallo Birgit,


die Nummer hatte ich glatt übersehen (typisch umgeschulter LH - siehst Du Tilman, so leicht kriegt man die Kurve!) und hab' es mit diversen Suchbegriffen versucht.


Aber jetzt hat es geklappt.


Nun, 17,50 DM (irgendwie denke ich immer noch in DM) sind ein ganz schönes Sümmchen. Allerdings ist in dem Glas immerhin fast ein Pfund. So gesehen ist - glaube ich - Kaviar doch ein klitzekleines Bisschen teurer. Von der Konsistenz und Farbe müssten allerdings Ähnlichkeiten vorhanden sein.

Kaviar ist übrigens auch sehr deliziööös (hatte mal ca 0,36859 Mikrogramm bei einer Feierlichkeit probiert), würde es mir aber nicht kaufen (der armen Störe wegen).


Olli

Birgit
28.11.2002, 12:58
Hallo Olli,

>die Nummer hatte ich glatt übersehen (typisch umgeschulter LH - siehst Du Tilman, so leicht kriegt man die Kurve!) und hab' es mit diversen Suchbegriffen versucht.<

Na, wie du aber auch immer die Kurve kriegst. Schnittig, schnittig.


>Aber jetzt hat es geklappt.<

Jetzt bin ich erleichtert.


>Nun, 17,50 DM ... in dem Glas immerhin fast ein Pfund. So gesehen ist - glaube ich - Kaviar doch ein klitzekleines Bisschen teurer. Von der Konsistenz und Farbe müssten allerdings Ähnlichkeiten vorhanden sein.<


Uff. Mußtest du mich hier so Linkshänder-taktvoll als " so'n verfressen' Knütschken" aufbringen, das mit Geld um sich schleudert? Jetzt denkt hier jeder, daß ich für mich fast 1,5 kg Marmelade zu einem horrenden Preis bestellt habe. Also zu meiner eigenen Rehabilitation: die werden als Weihnachtsgeschenke wieder wandern. Auch an LH, damit wir beim Thema bleiben.


>Kaviar ist übrigens auch sehr deliziööös (hatte mal ca 0,36859 Mikrogramm bei einer Feierlichkeit probiert), würde es mir aber nicht kaufen (der armen Störe wegen).<

Na, du bist Delikatessen gegenüber auch nicht ablehnend, wie's scheint. Hast du das eine Stör-Ei mit der Lupe rausgefieselt? Nee, kaufen tue ich möglichst nichts, was Tieren schadet. LH haben ja Präferenz zu Öko und Natur.


Schönen Tag noch.

Birgit

Olli
29.11.2002, 23:38
Hallo Birgit,


ahaa, also 3 Gläser hast Du Dir bestellt!!! daß ich für mich fast 1,5 kg Marmelade zu einem horrenden Preis bestellt habe.


Und nun red' Dich bloß nicht 'raus (von wegen! als Weihnachtsgeschenke) die ißt Du doch ganz sicher ganz allein.

(-;


Hast du das eine Stör-Ei mit der Lupe rausgefieselt?

Sehr viel mehr war es auch nicht. Es war - so zu sagen - eine Bachblütentherapie für den Geschmacksnerv.


Du durchfährst die Kurve aber auch recht rasant und mit deutlicher Schräglage. (-;

Nee, kaufen tue ich möglichst nichts, was Tieren schadet. LH haben ja Präferenz zu Öko und Natur. und Uff. Mußtest du mich hier so Linkshänder-taktvoll als " so'n verfressen' Knütschken" aufbringen,


Was ist denn überhaupt ein Knüschken? Das Wort habe ich ja wirklich noch nie gehört!


Ein wunderschönes Wochenende noch!


Olli

Birgit
07.12.2002, 09:08
Hallo Olli,


>ahaa, also 3 Gläser hast Du Dir bestellt!!!

Na toll! So dämlich hätte ich mich bisher nicht eingeschätzt, daß ich mich hier noch öffentlich selbst aufbringe. Hihi. Hochmut kommt vor dem Fall - hier in den Marmeladenkübel. Von der linken Seite selbstverständlich.


>Und nun red' Dich bloß nicht 'raus (von wegen! als Weihnachtsgeschenke) die ißt Du doch ganz sicher ganz allein. (-;<

Urks, Olli, nee also wirklich: 1,5 kg Marmelade - beim besten Willen nicht. Mir wird allein von der Vorstellung schon schlecht. Und vergiß nicht, ich hätte sogar mit dir geteilt.


>Hast du das eine Stör-Ei mit der Lupe rausgefieselt?>Sehr viel mehr war es auch nicht. Es war - so zu sagen - eine Bachblütentherapie für den Geschmacksnerv.<

Was typisch LH sein dürfte, aufgrund der Affinität zur Natur, Ökologie und damit auch zu planzlichen Essenzen u. ä., hier eben ein Stör-Globuli. Hab neulich in einem Buch gelesen, daß es auch welche aus ganzen Bienen gibt. Die Armen.

Ich hab' aus dem Testglas Multbeerenmarmelade andere Globulis rausgefieselt. Die Kerne von den Beeren. Massenweise drin vorhanden. Ich schicke zwei Gläser zurück. Für den Preis nehm ich nur was ohne Beerenkerne. Die, die da drin sind, sind ja abgekocht und könnten nicht mal als Sämereien verwendet werden. Schmecken tut sie allerdings echt köstlich. Vielleicht doch behalten und durch ein Teesieb drücken.


>Du durchfährst die Kurve aber auch recht rasant und mit deutlicher Schräglage. (-;<

Ja, manchmal schon. Manchmal komme ich dann leider aus dem Gleichgewicht. Das ist dann nicht so angenehm.


>Was ist denn überhaupt ein Knütschken? Das Wort habe ich ja wirklich noch nie gehört!<

Ich schon. Als Kind dauernd. Allerdings mit so freundlichem Ton, daß es sicher nicht neurotisierend wirkte, egal was es bedeutet. Denn ehrlich gesagt: ich muß erst meine Mutter fragen, was es bedeutet. Hast mich noch mal ertappt. Würdest du das bitte künftig nicht mehr so oft tun? Das ist nicht gentleman-like. Auch unter LH nicht. Grins.


Was mich mal interessieren würde: du scheinst ja auch so ein "free-style-Rückschüler" zu sein. Wie hast du das denn so gemacht und seit wann?


>Ein wunderschönes Wochenende noch!

>Olli


Das wünsche ich dir auch.

Brigit

Olli
12.12.2002, 01:36
Hallo Brigit,


natürlich wollte ich Dich nicht Bloßstellen, weil ich nicht wußte, dass es ein Staatsgeheimnis sein soll und die höchste Sicherheitsstufe gewahrt werden muß, wieviel Gläser Du so verdrückst. (-; Und (um die Kurve wieder zu kriegen), war dies ein Zeichen der "vielgelobten" LH-Diplomatie.

Na toll! So dämlich hätte ich mich bisher nicht eingeschätzt, daß ich mich hier noch öffentlich selbst aufbringe. Hihi. Hochmut kommt vor dem Fall - hier in den Marmeladenkübel. Von der linken Seite selbstverständlich.


Und vergiß nicht, ich hätte sogar mit dir geteilt.

Dieses - ach so freundliche Angebot - hätte ich leider ablehnen müssen, da diese Gläser meine finanziellen Aufwendungen für Luxusgüter momentan übersteigen [man kann's auch kurz und prägnant ausdrücken: ich bin Pleite/ Ebbe in der Börse )-: ]


Übrigens, was ist nun wieder ein Globuli? Mein Lexicon konnte mir darüber keine Auskunft geben.


Was mich mal interessieren würde: du scheinst ja auch so ein "free-style-Rückschüler" zu sein. Wie hast du das denn so gemacht und seit wann?

Yes, indeed I'm a "Self-Made-Man" too. Ich hab' mal nachgerechnet - es ist inzwischen über 3 Jahre her, seitdem ich mich zurückgeschult habe.


Angefangen hatte alles mit einem Fernsehbeitrag (Pro Sieben:"Welt der Wunder") über LH. Da ich mich hierzu weitergehend informieren wollte, habe ich mir die Homepage von Prosieben angesehen und wurde auf die Linkshänderseit von Imken Spreda weitergeleitet. Dort fiel es mir dann fast wie Schuppen von den Augen, als ich über die Folgen einer Umschulung las und bestellte mir sogleich das Buch der Bücher zum Thema LH von Frau Sattler (Du weiß sicherlich welches ich meine). Nachdem ich dieses nun gelesen hatte, sah ich vieles klarer und ich nahm die Rückschulung in angriff. Und nach ca. 6-8 Wochen (1/2-2 stündigem) täglichem Übens war ich mit meinem Schriftbild und der Schreibgeschwindigkeit schon recht zufrieden (Im übrigen habe ich einfach das Buch abgeschrieben - solange bis ein Schreibheft mit 100 Seiten voll war).


Soo, das war meine Storry und jetzt möchte ich Deine aber auch hören!


Olli

Birgit
24.12.2002, 11:56
Hallo Olli,

so, jetzt bin ich kurz vor dem Weihnachtsfinale angekommen. Und bevor ich da durchstarte schnell noch die Emails beantwortet, die warten.


> natürlich wollte ich Dich nicht Bloßstellen, weil ich nicht wußte, dass es ein Staatsgeheimnis sein soll und die höchste Sicherheitsstufe gewahrt werden muß, wieviel Gläser Du so verdrückst. (-; <

Absolution erteilt. Und für die Zukunft: Obiges hat bei mir auf einer Skala zwischen 0 und 12 immer Sicherheitsstufe 12. (-:


> Und (um die Kurve wieder zu kriegen), war dies ein Zeichen der "vielgelobten" LH-Diplomatie.<

Keiner von uns kann eben gegen die eigene Natur an. LH-Diplomatie, die verbindet.


> ...... [man kann's auch kurz und prägnant ausdrücken: ich bin Pleite/ Ebbe in der Börse )-: ]<

Autsch! Das kommt davon, wenn man zu viel Geld für Weihnachtsgeschenke ausgibt. Aber LH verausgaben sich ja ständig für andere. Das ist LH-immanent.


Es müsste schon ein alternativ angehauchtes Lexikon sein, um das Wort "Globuli" zu finden. Das sind Minikügelchen, die man in der Homöopathie verwendet. In ihnen sind Minipartikel von allem Möglichen drin. Sogar mit Bienen ( Nein, Bienen und keine bekannte Fliegensorte! ) soll's welche geben. Urks! Dann doch lieber irgendwelche Muschelschalenpartikel.


> Yes, indeed I'm a "Self-Made-Man" too. Ich hab' mal nachgerechnet - es ist inzwischen über 3 Jahre her, seitdem ich mich zurückgeschult habe.<

Hast also etwa zur gleichen Zeit den Absprung gemacht.


> Angefangen hatte alles mit einem Fernsehbeitrag (Pro Sieben:"Welt der Wunder") über LH. <

Einer der wenigen Nachteile, die man hat, wenn man den Kasten aus der Wohnung geworfen hat. Solche Sternstunden des Fernsehprogramms bekommt man dann nicht mit. Dafür aber eben Vorteilhafterweise den ganzen anderen Müll auch nicht.


Bei mir gab's dafür alterenativ einen ehemaligen Kollegen, der mir in der Arbeit zum x-ten Mal nicht nur über den Weg lief sondern wir sprachen zufällig endlich mal wieder miteinander. Er hatte selbst mit der Rückschulung bereits begonnen und wie ich sah und hörte, gut überlebt und dadurch enorm gewonnen. Er gab mir zwei Bücher von Fr. Dr. Sattler, die ich Tag und Nacht las und dabei fiel's mir wie Schuppen aus den Haaren. Dann nahm ich erstmals einen Stift in die Linke und schrieb meinen ersten Satz. Dabei wurde in mir irgendeine innere Kraft angestoßen, wie eine Billard-Kugel. So stand fest, ich schule auf die Linke zurück. Vorsichtshalber wollte mich noch von Frau Dr. Sattler beraten lassen. Nachdem aber ständig die Leitung zu ihr belegt war ( hatten wohl noch andere das gleiche Bedürfnis ) war's mir egal. Ich nahm 2 Wochen Urlaub, machte Schreibübungen. Ich schrieb allerdings taoistische Weisheiten ab. Das gab den umschulungs-lädierten Nerven die notwendige Gleichmut. In der Arbeit musste ich nach dem Urlaub sowieso Berge von Gutachten handschriftlich aufsetzen. "Keine Sekunde mehr zurück", die Energie hat mich vom ersten linkshändig geschriebenen Satz an getragen.


Wie ging's dir während der 100 Seiten in deinem Heft mit deiner Umwelt?

Und ich setze jetzt zum Endspurt an.

Schöne Feiertage und schönen Gruß von meiner linken Hand an deine linke Hand. Gut haben die beiden das gemacht.

Birgit

Hoger Falkenstein
21.05.2003, 17:44
Zu Ihrem Beitrag möchte ich bemerken, dass ich es meiner Mutter zu verdanken habe, mit meiner linkshändigkeit entsprechend gefördert worden zu sein. Ich bin mittlerweile 35 Jahre alt und stelle immer wieder fest, welche große Herausforderung es immer noch ist, Leuten, die ich zum Teil schon sehr lange kenne, auf meine Linkshändigkeit und die damit verbunden Besonderheiten hinzuweisen. Besonders aufgefallen ist mir das erst wieder vor ewin paar Wochen, als ich mit drei Freunden (alte Schulfreunde, wir kenne uns schon seit mehr als 20 Jahren) angefangen habe, etwas M;usik zu machen. Ich habe eine Gitarre in die Hand genommen und "schwupps" ist es den Rechtshändern schon gleich aufgefallen !!! Wie gesagt, nach fast 20 Jahren.


Dabei jedoch von Ignoranz zu sprechen oder gar von Diskriminierung, halte ich für sehr übertrieben. Dem "normalen" Menschen fällt es eben nicht auf, und wir Linkshänder sind eben eine kleine Minderheit. Die Zeiten sind auserdem sehr viel moderner geworden.


Ich kann nur alle Eltern ermutigen, sich bei Linkshändigkeit ihres/ihrer Kinder darauf entsprechend einzustellen und nicht vom Weg der absoluten Förderung und Unterstützung abzuweichen.

Nur Mut !!!!


Holger Falkenstein

Andrea
23.05.2003, 14:39
Ich bin mittlerweile 35 Jahre alt und stelle immer wieder fest, welche große Herausforderung es immer noch ist, Leuten, die ich zum Teil schon sehr lange kenne, auf meine Linkshändigkeit und die damit verbunden Besonderheiten hinzuweisen.


Lieber Holger,


hierzu nur eine selbstkritische Anekdote: ich habe neulich meinem Chef mitgeteilt, dass ich eine Rückschulung mache und meine Handschrift auf unbestimmte Zeit etwas krakelig ausfallen wird. Er fand das enorm spannend, denn er ist auch umgeschulter Linkshänder, der ausser Schreiben viel mit Likns macht. Er hatte es bei mir nicht gemerkt, ich nicht bei ihm. Wir arbeiten allerdings auch erst 11 Jahre zusammen... ;o)


Gruß

Andrea