PDA

Vollständige Version anzeigen : Linkshänder und Orientierung


Anne
04.09.2002, 08:30
Hallo!


Ein Bekannter von mir, der umgeschulter Linkshänder ist, hat ein ziemlich großes Problem sich zu orientieren. D.h. er kann sich Wege und wo er abbiegen muß etc. nicht merken, und dies nicht nur in fremden Städten, sondern oft selbst in seiner Heimatstadt. Er behauptet nun, dass dies alles von der Umschulung käme, aber ich finde, er macht es sich damit sehr einfach. Ich habe auch im Internet danach gesucht, aber keine Quellen gefunden. Könnt ihr mir hierzu Informationen liefern?

Jana
04.09.2002, 15:03
Hallo Anne!


nein, wahrscheinlich macht er es sich nicht nur einfach damit.


Nachlesen kannst Du dazu was bei Frau Dr.Sattler, "Der umgeschulte Linkshänder oder Der Knoten im Gehirn", auf Seite 69 ff.


So extrem wie bei Deinem Freund (Verlaufen in der Heimatstadt)ist es bei mir (um- und rückgeschult) zwar nicht, aber die ständige Verwechslung von rechts und links hat mir oft sehr zu schaffen gemacht.

Bevor ich jemanden nach dem Weg frage (weil ich es oft auch falsch höre), wurschtele ich lieber mit einem riesengroßen Stadtplan herum.


Leider traf und treffe ich auch öfter auf die Vermutung, daß die Umschulung der Linkshändigkeit eine bequeme Ausrede ist.

Das ist manchmal, wenn man wirklich sein Bestes an Konzentration und Anstrengung gegeben hat und trotzdem nicht das Erwartete oder eigentlich Mögliche dabei heraus kam, wirklich bitter.


sei freundlich gegrüßt aus MeckPomm

von Jana

Birgit
05.09.2002, 05:08
Hallo Anne,


den Buch-Tip hast Du schon bekommen.


Für umgschulte Linkshänder ist das Leben in allen Facetten etwa 1 1/3 - 1 1/2 mal so anstrengend wie für Rechtshänder oder nicht umgeschulte Linkshänder. Viele wissen das noch nicht. Wenn ein umgeschulter Linkshänder jedoch auf die Folgen der Umschulung aufmerksam macht, dann wäre es schön, ihn zu hören und es ernst zu nehmen, statt ihm zu unterstellen, er spreche die Unwahrheit. Mache einen Tag alles, inclusive Schreiben, mit der linken Hand. Dann wirst du im sehr Kleinen erfahren, wie einfach du es es dir vergleichsweise seit Jahrzehnten machen kannst und wie anstrengend das Leben für deinen Bekannten seit Jahrzehnten ist.


Birgit

Jeannine
05.09.2002, 17:08
Hallo Anne,


ich finde es ziemlich traurig, das immer so schnell Vorurteile fallen.

Es ist doch gut, das Dein Bekannter die Ursache kennt.

Was soll er denn auch anderes sagen – „Bitte stellt mir einen Stadtführer?“ oder soll er sich gar distanzieren!

Ich persönlich habe des öfteren auch diese Probleme. Manchmal habe ich eine sehr gute Orientierung und manchmal kommt es mir vor, als hätte ich eine Amnesie. Die Orientierung ist weg und ich muss nachfragen, obwohl ich den Weg bzw. andere Dinge sehr gut kenne. Die beste Hilfe ist wirklich ein Stadtplan. Birgit gebe ich mit ihrem posting recht, das Du dir das Buch von Frau Sattler einmal durchlesen solltest. In größeren Büchereien ist es übrigens auch auszuleihen. Jedenfalls in Berlin.

Gruß von Jeannine

Anne
08.09.2002, 08:47
Hallo Ihr Lieben!


Eigentlich hatte ich konstruktivere Antworten von Euch erwartet, als nur empörtes Aufschreien, wie ich denn an der sehr pauschalen Aussage meines Bekannten zweifeln könne. Ich finde es ist legitim, ein so komplexes Verhalten wie die Fähigkeit zur Orientierung NICHT auf eine einzige Ursache zurückzuschieben, das ist viel zu einfach! Ich habe in Zusammenhang mit der Aussage meines Bekannten viel nachgelesen, und die Wissenschaftler wissen noch nicht einmal genau, wie Orientierung im Gehirn funktioniert. Ich gebe Euch zu bedenken, dass nicht nur Linkshänder, ob umgeschult oder nicht, sondern auch viele Rechtshänder Probleme mit der Orientierung haben, der eine kann es einfach besser oder schlechter als der andere. Erst kürzlich wurde durch Tests z.B. bestätigt, dass Frauen im Durchschnitt keinen so guten Orientierungssinn haben wie Männer! Was ich von Euch wissen wollte war lediglich, wie stark (oder wenig stark) IHR damit Probleme habt, denn ich habe sonst absolut keine Informationen zu Linkshändern und Orientierung gefunden

Dr. Noll
08.09.2002, 11:10
Eigentlich hatte ich konstruktivere Antworten von Euch erwartet, als nur empörtes Aufschreien, wie ich denn an der sehr pauschalen Aussage meines Bekannten zweifeln könne. Ich finde es ist legitim, ein so komplexes Verhalten wie die Fähigkeit zur Orientierung NICHT auf eine einzige Ursache zurückzuschieben, das ist viel zu einfach! Ich habe in Zusammenhang mit der Aussage meines Bekannten viel nachgelesen, und die Wissenschaftler wissen noch nicht einmal genau, wie Orientierung im Gehirn funktioniert. Ich gebe Euch zu bedenken, dass nicht nur Linkshänder, ob umgeschult oder nicht, sondern auch viele Rechtshänder Probleme mit der Orientierung haben, der eine kann es einfach besser oder schlechter als der andere. Erst kürzlich wurde durch Tests z.B. bestätigt, dass Frauen im Durchschnitt keinen so guten Orientierungssinn haben wie Männer! Was ich von Euch wissen wollte war lediglich, wie stark (oder wenig stark) IHR damit Probleme habt, denn ich habe sonst absolut keine Informationen zu Linkshändern und Orientierung gefunden.


Hallo,

mal ehrlich: was soll man auf so eine pauschale Frage antworten ??

Die Umschulung kann, und tut es auch in vielen Fällen, zu solchen Orientierungsstörungen beitragen.

Aber so wenig hilfreich es ist, "Tests", die Frauen einen schlechteren Orientierungssinn als Männern zuordnen (bitte mal genau den Testv anschauen !!) erinnern mich an Jauchs IQ-Test, wo die intelligentesten Menschen leben, mit ähnlichen absoluten Nullaussagen.

Also: warum dem Bekannten nicht zubilligen, dass ein Hauptteil seiner Probleme mit der Umschulung zusammenhängt (natürlich nicht als alleinige Ursache, was im Leben ist schon monofaktoriell ?), denn damit hat er wenigstens für sich und sein Leben eine Erklärung, dass er nicht "blöd" ist, sondern dass es externe Ursachen für seine Probleme gibt.

Und machen Sie doch einfach mal den Vorschlag von Birgit: einen Tag alles, aber auchalles mit links machen (die rechte Hand am besten in 2 Grillhandschuhe stecken); vielleicht werden Sie etwas bemerken oder ahnen.


Mfg
Dr. Noll

Jana
08.09.2002, 19:27
Hallo Anne,


ich denke, ich kann einen Zweifel (daß die Umschulung der Linkshändigkeit nicht unbedingt die einzige Ursache sein kann) von einer Unterstellung (Dein Bekannter würde es sich sehr einfach machen) unterscheiden.


Du hast gefragt, wo Du Informationen herbekommen kannst: zusätzlich kann ich Dir ja noch den Verlag nennen: Das Buch erschien bei Auer, ISBN 3-403-02645-0.


Übrigens hat Frau Dr.Sattler ihre Forschungsergebnisse zur Umschulung der Händigkeit durch die Arbeit mit ca.4000 Menschen gewonnen. Das dürfte wohl für sich sprechen.


Grüße aus MeckPomm

von Jana

Olli
08.09.2002, 23:17
Hallo Anne,


Du willst also eine klare Antwort. Leider gibt es nicht immer so hunderprozentige klare Antworten auf alle Fragen.

Aber, ich kann versuchen, Dir ein wenig klarer bestimmte Zusammenhänge zu formulieren.


Die Umschulung Deines Bekannten war ein massiver Eingrif in sein Gehirn. Hirbei kommt es zu Störungen im Gehirn und dabei (wie nicht anders zu erwarten) kann natürlich auch der Orientierungssinn gestört werden.


Ein Beispiel dazu: Als ich vor ca. 3 Jahren mit meiner Rückschulung begonnen hatte (und erst nach deren Beginn - vorher kannte ich dieses Gefühl nicht), kammen bei mir nach einiger Zeit plötzlich und unvorhersehbar sporadische Totalzusammenbruche meines Orientierungsinnes. Das heißt, ich wusste plötzliuch überhauptnicht mehr wo im Raum ich mich befinde (also auch, wo unten und oben ist!) und drohte zusammenzubrechen. Zu meinem großem Glück dauerte dieser Zustand nur für den Bruchteil einer Sekunde und wurde durch ein angenehmes kribbeln im Kopf aufgelöst.


Du siehst also, was eine (objektiv gesehen) kleine Ursache für große Wirkung haben kann.


Olli

Birgit
09.09.2002, 05:23
Hallo Thomas,


da kann ich dir nur zustimmen. Und zwar vollumfänglich und mit Nachdruck.


Birgit

Jeannine
09.09.2002, 06:21
Hallo Anne,

Ich weis nicht, worin Dein Problem liegt?!

Du hast von jeden genügend Informationsmaterial erhalten!

Der Buchvorschlag von Birgit hätte Dir einen detaillierten Überblick über die Problematik Umschulung des LH-ers gegeben. Das Problem einer Umschulung kann sein, das man in der Lateralisation stecken bleiben kann. Das heißt, es entsteht eine Irritation im Gehirn – die richtigen Verknüpfungen zwischen den beiden Hemisphären wurden nicht richtig abgeschlossen.Was man vor kurzem wusste, ist nicht mehr aufgreifbar! Wie gesagt, ich habe eigentlich einen sehr guten Orientierungssinn, aber manchmal kommt es zum Wegbrechen. Wir ULH haben einen enormeren Kraftaufwand zu erfüllen, wodurch es auch schneller zu Ermüdungs- und Konzentrationserscheinungen kommt. In der LH-Beratungsstelle können Probleme durch einen Test aufgeklärt werden.

Viele Grüße Jeannine

Birgit
09.09.2002, 11:59
Hallo Anne,


ich habe heute früh deinen Beitrag gelesen und nehme mir jetzt noch einmal einen Teil meiner wenigen Freizeit, um Dir ausführlicher darauf zu antworten. Auch auf die Gefahr hin, hier endgültig den Ruf als die unfreundlichste Posterin vom Forum zu erwerben.


>Eigentlich hatte ich konstruktivere Antworten von Euch erwartet, ...


Sag mal, wie konstruktiv findest du es von dir selbst, wenn du deinem Bekannten, der sein Leben seit seiner Kindheit mit 1 1/2-fachem Energieaufwand leben muß ( Das ist ein Drittel mehr, als du seit jeher für dein Leben aufwendest. Damit bist von euch beiden du diejenige, die es bequem hat und sich bequem machen kann. ) unterstellst, er mache es sich bequem, wenn er dir seine Sichtweise eines Problems anvertraut? Wie konstruktiv ist es, wenn du dich auf das Erleben, Empfinden und Erkennen eines anderen Menschen setzt und sagst: "Dein Erleben ist falsch. Du machst es dir nur bequem. Du musst das anders sehen, nämlich so wie ich das will (eben multifaktoriell )." Wieso willst du es besser wissen und unbedingt Recht haben? Wieso kannst du deinen Bekannten nicht einfach so akzeptieren? Umgeschulte LH wurden von Kindheit an in ihrer richtigen Wahrnehmung und ihrem richtigen Erleben übergangen. Ich habe dauernd gehört, dass andere besser wissen wie ich mein Erleben erleben soll. Und sie sagten es mit einer Überzeugung, die skuril wirkt, wenn man bedenkt, wie falsch sie mit ihrer Haltung lagen.


Du magst Antworten erwartet haben, die in dein Konzept und Denkschema passen. Nur sind wir nicht dazu da, deine Erwartungen zu befriedigen und das zu antworten, was du lesen willst.


> ...als nur empörtes Aufschreien, wie ich denn an der sehr pauschalen Aussage meines Bekannten zweifeln könne. <


Ich habe in unseren Antworten an dich keine Empörung finden können. Auch hier nimmst du dir wieder das Recht, irgendwas zu unterstellen. Vielleicht hilft es dir weiter, wenn du aufhörst, Menschen vorzuschreiben oder zu unterstellen, was sie wie zu empfinden und zu antworten haben. Du darfst mich jetzt gerne aggressiv finden. Das ist o.k., denn ich bin's im Moment.


>... Ich finde es ist legitim, ein so komplexes Verhalten wie die Fähigkeit zur Orientierung NICHT auf eine einzige Ursache zurückzuschieben, das ist viel zu einfach! ...<



Das kannst Du von deinem Standpunkt aus so sehen. Genauso wie die Sichtweise deines Bekannten legitim ist. Mit welchem Recht nimmst du für dich Rechte in Anspruch, die du deinem Bekannten nicht zugestehst? Hat ihm deine Reaktion und Haltung irgendwie geholfen.? Fühlt er sich im Kontakt mit dir jetzt wohler, wo du ihm unterstellt hast, er mache es sich nur bequem? Ich kann mir das nicht vorstellen.


> Ich habe.... viel nachgelesen, und die Wissenschaftler wissen noch nicht einmal genau, wie Orientierung im Gehirn funktioniert. <


Eben. Warum willst du dann unbedingt Recht haben? Wissenschaftler - und hier möchte ich niemandem persönlich zu nahe treten - wissen vieles nicht genau. Genau genommen wissen wir alle hauptsächlich nicht. Wieso muß ein Wissenschaftler erst beweisen, dass dein Bekannter erleben und empfinden darf, wie er es tut? Wo sind wir denn jetzt angekommen?


> Ich gebe Euch zu bedenken, .. <


Du brauchst mir nichts "zu bedenken" geben. Prüfe mal deine Wortwahl und was du damit dem Gegenüber vermittelst, ob das angemessen ist oder ob du dich damit über jemanden stellen willst.


> ... dass nicht nur Linkshänder, ob umgeschult oder nicht, sondern auch viele Rechtshänder Probleme mit der Orientierung haben, der eine kann es einfach besser oder schlechter als der andere. <


Da kann ich nur sagen, es gibt genügend Leute, die als Rechtshänder eingestuft sind, weil sie gut umgeschulte Linkshänder sind. Es ist halt ( für Rechtshänder ?) bequemer, sie in ihre angebliche Mehrheit der Rechtshänder zu vereinnahmen, als genauer hinzuschauen, was wirklich los ist. Provokant gesagt: Vielleicht machen es sich hier Rechtshänder bloß bequem.


> Erst kürzlich wurde durch Tests z.B. bestätigt, dass Frauen im Durchschnitt keinen so guten Orientierungssinn haben wie Männer! <


Ich kenne diese Tests. Und? Was besagen sie letztendlich. Wenn da nur 10% LH dabei waren, weil wir angeblich eine Minderheit sind, und dann vielleicht mehr umgeschulte LH-Frauen unter dem RH-Frauenanteil der Stichprobe, weil Frauen ja laut Tests auch mehr zur Anpassung neigen, dann stimmt die ganze Studie schon in ihren Grundlagen und in den Ergebnissen nicht. So ist das mit den wissenschaftlichen Studien und Tests.


> Was ich von Euch wissen wollte war lediglich, wie stark (oder wenig stark) IHR damit Probleme habt, denn ich habe sonst absolut keine Informationen zu Linkshändern und Orientierung gefunden. <


O.k., das kann ich dir ganz klar beantworten: Ja, ich hatte große Orientierungsprobleme, so lange ich umgeschult lebte. Bei mir hat sich seit der Rückschulung meine Orientierungsfähigkeit enorm verbessert.


Ich glaube am besten wäre es, dein Bekannter würde sich hier bei uns mal melden. Dann können wir mit ihm die Sache anschauen. Weil letztendlich geht es ja um ihn und niemand anderen.


So, ich muß los. Dir einen schönen Tag und nichts für ungut.

Birgit

Jana
09.09.2002, 15:37
Liebe Birgit,


ich habe Deine Beiträge immer gern gelesen, gerade weil sie so schön deutlich sind. Ich habe Dich dabei nie als unfreundlich empfunden, auch wenn manchmal zu merken ist, wenn Du sauer bist. Ist doch gut, wenn jemand in der Lage ist, seine Gefühle adäquat in Worten auszudrücken!

Mit Diplomatie haben wirs halt nicht so und mittlerweile vermisse ich sie auch nicht mehr unbedingt.


liebe Grüße,

Jana aus MeckPomm

Birgit
09.09.2002, 17:21
Hallo Jeannine,


ich wollt' nur kurz sagen, daß der Buchtip von Jana kam und nicht von mir.

Hoffe, dir geht's gut.

Gruß

Birgit

Jeannine
10.09.2002, 17:24
ich wollt' nur kurz sagen, daß der Buchtip von Jana kam und nicht von mir.




Hallo Birgit,

Stimmt, Du hast das Buch nur nochmal erwähnt!

Ich war den Tag sehr in Eile und konnte dadurch Dein 1.posting nicht lesen.

Das finde ich übrigens sehr gut - bin voll Deiner Meinung.


Viele Grüße von Jeannine

Olli
11.09.2002, 00:44
Hallo Birgit,


ich glaube, Du hast Anne jetz mit Deinem letzten Schreiben verschreckt.


Ich kann Deine Ansicht und Deine Wut durchaus verstehen und bin auch meistens voll Deiner Meinung und bewundere deine Art alles zu hinterfragen.


Aber manchmal wünschte ich mir etwas mehr Diplomatie. Denn, es ist mitunter auch nicht leicht, als RH und auch als LH, der sich bisher noch nicht mit der Materie (Umschulung, Linkshändigkeit) auseinandergesetzt hat, den vollen Umfang und die ganze Dimension dieser Thematik zu begreifen. Man muß den Leuten auch eine gewisse Zeit lassen, um die gesamte Tragweite zu verarbeiten. Aggressivität bewirkt dann - meiner Ansicht nach - eher das Gegenteil, nämlich, dass die Leute abblocken und sich Deinen Argumenten gegenüber verschließen.


Olli

Birgit
11.09.2002, 05:26
Hallo Olli,


> Man muß den Leuten auch eine gewisse Zeit lassen, um die gesamte Tragweite zu verarbeiten. Aggressivität bewirkt dann - meiner Ansicht nach - eher das Gegenteil, nämlich, dass die Leute abblocken und sich Deinen Argumenten gegenüber verschließen.


Ja, siehst du und da gebe ich dir jetzt wiederum voll recht. Weil's stimmt, was du schreibst. Ich mag schon die Fähigkeit haben, Dinge bis in's Kleinste zu Hinterfragen. Was mir dabei fehlt ist Geduld und Diplomatie. Und ganz ohne die beiden Tugenden geht's dann oft in den Graben. Hast du einen guten Rat für mich, was ist tun soll? Ich hatte mein Geschreibe schon morgens aufgesetzt und bis mittags gehofft, mein Ärger verfliegt und ich lasse es auf meiner Festplatte. Vielleicht muß ich dann noch einen Tag zuwarten, oder so. Was meinst du?

Muß los.

Birgit

Jana
11.09.2002, 08:43
Hallo Olli,


Birgit hat aber recht.

Ich habe das zweite Posting von Anne als sehr überheblich empfunden und war auch ziemlich sauer.

Sie HAT Informationen bekommen bis hin zur Seitenzahl, Jeannine und ich HABEN ihr beschrieben, wie es uns mit der Orientierung geht. Und empört aufgeschrien hat keine von uns dreien.

Also wenn Anne abgeblockt hat, dann schon nach unseren ersten drei Postings.

Und daß wir die Behauptung, es sich zu einfach zu machen (an wen auch immer) bis obenhin satt haben und das auch mal (auf ihre erste Anfrage auch recht höflich)rüberbringen, kann uns ja wohl keiner übelnehmen, oder?


Ich habe mir meinen ersten Beitrag nochmal duchgelesen. Ich hab mir große Mühe gegeben, zu formulieren, was dieses "sich zu einfach machen" in mir auslöst, ohne sie zu verschrecken. Tut mir leid, aber diplomatischer kann ich es nicht.

Und wenn das jemanden empört, statt ihn ein bißchen nachdenklich zu machen, muß er sich ja nicht mehr mit mir abgeben.

Wie gesagt, Birgit hat in ihrem Beitrag genau das ausgedrückt, was ich auch empfunden habe. Wir waren viel zu lange angepaßt und bemüht, es jedem recht zu machen.Zumindest in einem Linkshänderforum sollten Nichtbetroffene sich einmal UNS anpassen - und sei es nur so weit, daß sie sich nicht daran stoßen, daß vielen umgeschulten LH die Diplomatie fehlt und wir uns sehr direkt ausdrücken.

Gegen einen (konstruktiven) Streit im Forum spricht doch nichts - warum soll Anne sich verschrecken lassen? Niemand weiß genau, wer sie ist, es gibt tausende Annes in Deutschland.

Ich würde mich sehr freuen, wenn sie in 1-2 Wochen wieder auftaucht und in der Zwischenzeit vielleicht ein paar Seiten im "Knoten" gelesen hat.

Dann kann es hoffentlich zu einem echten Meinungsaustausch OHNE Unterstellungen kommen.


liebe Grüße

von Jana aus MeckPomm

Anne
11.09.2002, 22:33
Hallo Jana!


Hier bin ich schon wieder, und es hat nicht einmal eine Woche gedauert!

Tut mir leid, aber ich kann Euch in Eurem Verhalten schon wieder nicht viel Positives abgewinnen. Ohne noch einmal auf meine eigentliche Frage einzugehen, mag ich her einmal Folgendes zur Sprache bringen:

Ihr werft mir hier Unterstellungen meinem Bekannten gegenüber etc. etc. vor und gebt ihm pauschal Recht und mir Unrecht. Aber schaut Euch einmal meine Frage an: ich habe nicht nach genereller Zustimmung meiner Meinung gefragt, sondern nach EUREN Erfahrungen mit dem Thema. Denkt Ihr wirklich, ich würde mir die Mühe machen, irgendwelche Foren, mit denen ich persönlich nichts zu tun habe, zu suchen und hier zu posten, wenn meine Meinung über ihn absolut gefestigt wäre? Was ich habe sind Zweifel (wie ich ja auch schon geschreiben habe), und die werden mir wohl zugestanden werden, bis ich mich selbst einer Anderen Meinung (oder auch nicht) vergewissert habe. Die Natur hat mir ein Hirn zum Hinterfragen von mir gelieferten Informationen gegeben, und wenn ich von mir und meinen Erfahrungen mit meiner Umwelt aus eine gelieferte Information nicht wirklich nachvollziehen kann (wie es mit der Aussage meines Bekannten war), dann mache ich mir doch tatsächlich die Mühe und versuche, etwas Licht in die Angelegenheit zu bringen. Niemand kann mir ernsthaft vorwerfen wollen, dass mir die Aussage meines Bekannten seltsam und unerklärlich vorkommt. Es sind Dinge, über die ich noch nie gehört habe, und dies, obwohl ich eigentlich viele Linkshänder kenne, teilweise auch umgeschulte. Und eben weil das alles für mich keinen rechten Sinn ergab, habe ich hier gepostet und wollte Eure Erfahrungen damit wissen.
Wenn mir jetzt hier nun viele Poster berichten, dass sie genau damit auch Probleme haben, dann ist mir das auch Hintergrund genug, dann will ich gerne glauben, dass da ein fester Zusammenhang besteht.

Aber wie gesagt, wenn Ihr mir (und anderen mit dieser Materie nicht vertrauten Menschen) ernsthaft übelnehmen wollt, dass ich mich kritisch mit mir unbekannten Dingen auseinandersetze, dann werdet Ihr wirklich höchstens die Lager noch mehr spalten. Ich habe Zweifel, ja, aber das ist bei der Natur dieser Sache ja wohl auch leicht nachzuvollziehen, denn das läßt sich nun einmal nicht so einfach verstehen und glauben wie z.B. die Tatsache, dass ein Mensch nicht schreiben kann, weil ihm ein paar Finger fehlen etc., noch ist es eine in der Öffentlichkeit allgemeine und berichtete Tatsache.


Noch einmal zum Hinweis auf das Buch: dieses werde ich mir bei Gelegenheit gerne einmal anschauen, aber wie stellt ihr Euch vor, dass ich in der Zeitspanne der direkten Antwort auf das Posting, in dem mir dieses Buch vorgeschlagen wird, mir das Buch besorge und es auch noch gelesen habe? Vielleicht solltet Ihr mir etwas Zeit geben, dies auch zu tun und nicht gleich kritisieren, dass ich doch jetzt wohl wüsste, wo ich Informationen dazu finden kann.

Gruß,
Anne

Olli
12.09.2002, 00:30
Hallo Birgit,


in solchen Sittuationen ist es ganz gut, wenn man den Stress (z.B. durch Sport) abbauen kann. Aber ehrlich gesagt, ich mache das auch nicht.

Die zweit Methode ist eben - wie Du schon selbst erkannt hast- erstmal etwas Gras darüber wachsen zu lassen, bevor man antwortet.


Ich lese mir meinen Text meistens noch mehrmals durch und wäge ab, ob ich ihn auch wirklich mit meinem Gewissen und Anstand vereinbaren kann und habe mitunter auch schon Sätze entschärft.


Aber allgemeingültige Regeln kann man halt nicht machen. Es ist mitunter schon recht hilfreich und glättet die Wogen, wenn man sich entschuldigt, sobald man merkt, dass man übers Ziel hinausgeschossen ist.

Uns LH liegt nun mal die Diplomatie nicht unbedingt (wie ich an mir selbst auch manchmal feststellen muß). Das ist aber wiederum kein Grund dies als Vorwand zu benutzen.


Olli

Jana
12.09.2002, 18:34
Hallo Anne,


grundsätzlich finde ich es gut, wenn jemand, der nicht selbst betroffen ist, Informationen zur Umschulung der Händigkeit sammeln möchte.

Wenn Du mal in vielen älteren Postings hier im Forum nachliest, dann wirst Du mitbekommen, daß viele von uns oft Probleme mit ihren Mitmenschen hatten/haben, die einfach nicht nachvollziehen können, daß man als Linkshänder bei aller Mühe eben nicht die gleiche Geschicklichkeit mit der rechten Hand entwickeln kann, wie sie selbst, daß das Überanstrengung zur Folge hat, Konzentrationsprobleme (wozu man wohl auch z.T. die Orientierungsprobleme rechnen kann)und als Folge von all dem vermindertes Selbstvertrauen, das Gefühl "ich kann mich anstrengen, soviel ich will, es nützt sowieso nichts".

Und immer wieder kommt von der Umwelt die Aufforderung "Stell Dich doch nicht so an" bzw. "Gib Dir einfach mehr Mühe" und wenn man auf die Umschulung der Händigkeit verweist "Red Dich nicht raus" oder "Damit machst Du es Dir wahrscheinlich zu einfach". Irgendwann hat man es satt und Du hast entsprechende Reaktionen jetzt ziemlich abbekommen. Vielleicht kannst Du unsere ersten drei Postings jetzt mit etwas anderen Augen betrachten.

was Dein zweites Posting betrifft, hätte ich mir gewünscht, daß Du uns wenigstens mitgeteilt hättest, daß Du den Hinweis auf das Buch zur Kenntnis genommen hast und auch die Tatsache, daß wir auch unsere Orientierungsprobleme haben und Dir auch was dazu gesagt haben.

Ich denke, meine (wahrscheinlich auch Birgits und Dr.Nolls) Reaktion wäre dann anders ausgefallen.

Ob Du dann Zeit oder vor hast, das Buch zu lesen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Wenn Du genug Informationen hast und Deine Meinung nicht änderst, ist das ebenfalls Dein gutes Recht, sofern auch wir unsere Meinungen behalten dürfen.

Im Moment geht es anscheinend nur noch darum, ob und wer sich hier im Ton vergriffen hat und das finde ich schade.

Ein weiteres Posting dazu wird es von mir deshalb nicht mehr geben und zu den vorherigen stehe ich nach wie vor.

Wenn Du konkrete Fragen zur Linkshändigkeit hast, werde ich sie Dir aber weiter gern beantworten.


mit freundlichem Gruß

Jana aus MeckPomm

Birgit
12.09.2002, 21:05
Hallo Olli,


nein, ich bin nicht bei Sporteln oder beim Zensieren einer schon aufgesetzten Antwort an dich. Ich muß noch darüber nachdenken, wie ich das verständlich formuliere, was ich meine. Es hat was mit "sich die Freiheit nehmen,unfreundlich zu sein " zu tun, und damit, daß umgeschulte LH es sich selbst so unendlich gut antrainiert haben, ihren berechtigten Ärger auf andere zu schlucken, mit sich selbst auszumachen und selbst wegzuzensieren oder in sich dialektisch niederzudiskutieren. Wenn man aber Ärger ewig schluckt, dann detoniert man irgendwann und das erschreckt einen wieder. Man fühlt sich ob der Heftigkeit wieder unberechtigt aggressiv. Das ist wie eine Spirale. Und dann kommt noch für mich dazu, daß Menschen, die an sich nett auf einen zukommen, unterschwellig durchaus sehr negative Wirkung auf einen haben können. Weil zwischen den Worten etwas anderes durchkommt, das sehr verletzten sein kann. Muß es noch ein wenig in mir wachsen lassen, was ich genau meine.


>Ich lese mir meinen Text meistens noch mehrmals durch und wäge ab, ob ich ihn auch wirklich mit meinem Gewissen und Anstand vereinbaren kann und habe mitunter auch schon Sätze entschärft.<

Kannst du mir noch sagen, wie deine Kriterien für Anstand und Gewissen sind? Ich kann mir nicht so recht vorstellen, was das für dich heißt.


Schönen Abend noch.

Birgit

Olli
13.09.2002, 00:03
Hallo Birgit,


Und dann kommt noch für mich dazu, daß Menschen, die an sich nett auf einen zukommen, unterschwellig durchaus sehr negative Wirkung auf einen haben können. Weil zwischen den Worten etwas anderes durchkommt, das sehr verletzten sein kann.


Solche unangenehmen Menschen kenne ich auch, aber in meinem Umfeld ist es eher üblich, das auszusprechen was man denkt und was einem nicht passt, wobei es durchaus auch möglich ist, dass gewisse Menschen iher Meinung nur in einem sarkastischen und verletzenden Ton vorbringen können und hinter dem Rücken wird auch mehr als notwendig geredet (aber was ich nicht weiß macht mich nicht heiß).

Jedenfalls, ärgert mich dann immer gewaltig, wenn ich nicht entsprechend reagieren kann, weil mir die Argumente erst hinterher einfallen. Ich ärgere mich also so gesehen mehr über mich selbst als über die Äußerungen der anderen.


Ich weiß, dass man Ärger nicht schlucken sollte. Eine unpassende, übereagierende Agressivität ist aber auch nicht das richtige, da der Gegenüber dann total verunsichert wird und auf verschiedene andere Weise darauf überreagiert (diese Erfahriung mache ich zur Zeit bei einem Arbeitskollegen - der auch umgesch. LH ist - und der wegen seiner unpassenden Überreaktionen und Agressivität in starkem Mißkredit geraten ist und salop ausgedrückt verar.... wird).

Ich finde, in solchen Sittuationen ist immer ein Mittelweg die beste Wahl. Diesen muß man aber für sich selbst finden.

Die normalen Anstandformen sind hierbei die Kriterien, um nicht beleidigend und Verletzend zu werden. Hierbei kommt es auch wieder auf das Umfeld an, in dem man sich gerade befindet.


Dieses Forum (und allgemein die schriftliche Form) ist in dieser Sache einer Auseinandersetzung für mich eigentlich die einfachere Form, da man hier wirklich gezielt auf seine Wortwahl und Ausdrucksweise achten kann (und sollte). Eine aggresive Schreibweise trägt ja nicht zum Abbau des eigenen Frustes bei (eventuell ein verstärktes Hämmern auf die Tastatur), sondern verunsichert nur. Eine klarte und prägnannte Ausdrucksweise hilft dann meistens besser Meinungsverschiedenheiten aus den Weg zu räumen. Auch hier muß man wieder den richtigen Weg für sich selbst finden.


In diesem Sinne

Olli

Birgit
13.09.2002, 21:17
Hallo Olli,


vielleicht krieg ich's jetzt hin. Mal sehen.


Wenn ich hier im Forum aggressiv reagiere, dann wähle ich die Worte genau.( Nix, wüste Hämmerei auf der Tastatur. )Ich bin mir dann sicher die Punkte und mein virtuelles Gegenüber zu treffen. Ich tue das nicht aus Jux und Tollerei. Zu dem Zeitpunkt zweifele ich bereits zu tiefst daran, von meinem Gegenüber als gleichberechtigt gesehen zu werden. Wenn ich aggressiv schreibe, dann bin ich mich mit mir eins und frustfrei. Ich bin dann auch angreifbar. Klar.


Die Forderung von außen (jetzt unabhängig von dir persönlich), diplomatischer zu werden, verunsichert und frustriert mich. Es ist u. U. eine Forderung,(erneut) meine durch 3 ½ Jahre Rückschulung wieder freigeschaufelte, seelische und persönliche Mitte zu verlassen und mich den Vorstellungen derer unterzuordnen, die mich vorher verletzt haben. Das tue ich nicht. Ich habe mir zu Beginn meiner Rückschulung geschworen, mir kein einziges Mal mehr bewußt untreu zu werden, sozusagen bis daß der Tod meine Seele von meinem Körper scheidet. Die ersten beiden Jahre meiner Rückschulung haben mich alle Kraft gekostet, die ich hatte. Und auch jetzt ackere ich noch Berge von Altlasten weg. Für mich kann der "Mittelweg" nur der Weg sein, der meiner eigenen "inneren Mitte" entspricht. Und meine innere Mitte ( u. a. die Gegend um den Solar plexus (-: )wird gelegentlich aggressiv. Meine innere Mitte ist aber auch das, worauf ich und andere sicher bauen können. Ich wünsche allen um-/rückgeschulten Linkshändern, ihre "innere Mitte" wiederzuerlangen.


Das Thema "Linkshänder und seine Orientierung im Bereich der Aggressivität" ist ein schweres Thema. Ich selbst stehe auch noch am Anfang, mich in dem Bereich zu orientieren.


Du hast Recht, ich sollte kürzer und prägnanter schreiben. Du schreibst: "Eine klarte ... Ausdrucksweise..." . Gruß von Freud in dieser Mixtur aus "klar" und "hart" ? O.k., werde ich künftig auch beachten. (-: Ich werde beim nächsten Mal vielleicht auch ein paar Tage warten und sehen, ob ich von den Reaktionen anderer was lernen kann.


Wäre das ein Kompromiss?

Schönes Wochenende.


Birgit


P.S.: JANA, ICH MÖCHTE DIR FÜR DEINE SOLIDARITÄT DANKEN. SIE TAT MIR SEHR GUT, GERADE WEIL ICH NACH OLLIS ERSTER RÜCKMELDUNG SEHR VERUNSICHERT WAR.

Olli
14.09.2002, 00:34
Hallo Birgit,


natürlich, wäre das DIE "Lösung" (wenn es überhaupt eine gibt).


Ich hatte im übrigen in meinem ersten Schreiben auch angedeudet (und wenn dies nicht klar genug rübergekommen sein sollte, hier die Aufklärung), dass ich durchaus sehr Zufrieden mit Deinen Beiträgen bin weil sie zum größten Teil Stimmig und Abgerundet genau das wiedergeben, was ich eigentlich sagen wollte und selten (ganz selten - ich bisher nur zwei mal bemerkt habe)eben diese Aggressivität durchkommt.


Das "klarte" sollte im übrigen klare Ausdrucksweise heißen und war ein typischer Oft-nur-von-umgeschulten-Linkshändern-gemachte-Schnelltip-Schreibfehler .


Olli

Birgit
14.09.2002, 06:40
Hallo Olli,


>>Du hast Recht, ich sollte ..... Wäre das ein Kompromiss?<<

>Hallo Birgit, natürlich, wäre das DIE "Lösung" (wenn es überhaupt eine gibt).<


Na gut. Dann schlage ich dir Folgendes vor: Wenn bei mir wieder so ein "Innere-Mitte-spricht-hohe-Trefferquote-Beitrag" bei mir auf Festplatte C liegt und von dir noch nichts kam, dann schreibe ich nur "Hallo Olli, Desdemona schweigt noch." ( Es gibt ein Buch das heißt "Wenn du geschwiegen hättest, Desdemona" - so viel zur Erklärung.) Dann musst du aber binnen 3 Tagen ran. Mehr kannst du von mir nicht verlangen. Sonst geht es zu sehr auf meine Kosten. O.k.? (-:


> Das "klarte" ...war ein typischer oft-nur-von-umgeschulten-Linkshändern -gemachte-Schnelltip-Schreibfehler . <

Nööö Olli, also ehrlich. Hier, finde ich, machst du es dir echt zu einfach. Kicher! Mmmmmpfff, kicher!!!...

Hüstel. Entschuldigung. So jetzt muß ich aber weiter.


Schönes Wochenende und laß lesen, ob du auf meinen Vorschlag eingehst.


Birgit

Jana
14.09.2002, 18:53
Hallo Birgit,


Dank zurück, von einer, die auch bei jedem Beitrag hier Blut und Wasser schwitzt, damit möglichst das genau rauskommt, was ich grade denke und nichts anderes. Mein Problem ist auch nicht nur die eigene Ausdrucksweise, ich habe sehr viel Mühe, diplolmatische/ durch die Blume gesprochene Äußerungen von anderen zu verstehen und falle immer wieder auf die Nase damit. Deshalb gefallen mir Deine Beiträge ja so gut, weil ich mit denen in diesem Punkt KEINE Mühe habe.


Lieber Olli, sorry, daß ich mich schon wieder in Euer Gespräch einmische, aber das ist ein Thema, an dem ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder verzweifele und dann auch manchmal aggressiv werde


Liebe Grüße aus MeckPomm

von Jana

Olli
15.09.2002, 01:09
Hallo Birgit,


im Großen und Ganzen kannst Du Deine Meinung schon gleich schreiben, denn erstens bin ich nicht Dein Zensor und zweitens finde ich, dass dieses Forum ohne Deine Beiträge um ein großes Stück ärmer wäre.

Also, schreib nur weiterhin Deine Meinung! Wenn Du allerdings - bei einem brisanten Thema - selbst merkst, wie die Wut in Dir hochkocht, Dich etwas wurmt, Du nicht objektiv bleiben kannst, dann komme ich gern auf Deinen Vorschlag zurück.


In diesem Sinne, auch Dir ein schönes Wochenende


Olli

Birgit
15.09.2002, 07:29
Hallo Jana,


von meiner Seite ist dein Dazukommen zur Diskussion immer erwünscht. Ich habe Deine Beiträge nie aggressiv empfunden, sondern hatte immer das Gefühl: Aha, da ist ein Gegenüber mit Substanz. Super! Die Beiträge von Dir, Olli, mag ich auch. Eh klar.


Die Angst davor, etwas Verkehrtes zu schreiben, kenne ich auch. Ich glaube, ich hätte mich vor 8 Wochen noch nicht getraut, bewußt so offen hier Stellung zu nehmen. Daß ich es jetzt tue, liegt vor allem am Austausch mit einem Linkshänder, der meine Gedankenflut in den vergangenen Wochen in bester Form aufnahm und mich - manchmal auch aggressiv - einfach so sein ließ. Was er mir da gegeben hat, ist mir viel wert und ich bin ihm dafür sehr dankbar.


Nix gegen kultivierte, konstruktive Aggressivität. Kann Aggressivität aber überhaupt diplomatisch sein? Wenn ja, dann wie??????? Ist die Angst vor zielloser Aggressivität vielleicht ein Relikt aus der Zeit, als wir noch nicht um unsere eigentliche Natur und die Folgen der sozialen und körperlichen/seelischen Umschulung wussten oder gerade am Anfang der Rückschulung standen? Da konnte Aggression kaum ihr eigentliches Ziel erreichen. Was absolut ungut sein und Beziehungen zerstören konnte.


"Reiße ich wirklich Gräben auf"., wenn ich heute klar sage, was für mich Sache ist? Wo doch der Graben "Umschulung" schon lange vor meiner Zeit ausgehoben wurde? Oder ist es nicht besser, ich zeige deutlich: Halt, hier ist der Graben. Wer mich da noch mal - gewollt oder ungewollt - reinschubsen möchte, kriegt sofort Ärger mit mir. Ist es wirklich so schlimm, wenn ich sage: O.k., wenn's denn unterschiedliche Lager ( = Gruppen ) gibt, dann gehöre ich zu dem einen und andere zum anderen. Mich interessiert das Wohlergehen meines Lagers ( =meiner Gruppe ) eben mehr. Das ist doch ständig so. Schon beim Kinderfußball . Und da findet man's pädagogisch wertvoll und sagt, es fördert den Teamgeist. Wo liegt da mein Denkfehler?


Genug Fragen. Ich hatte Olli versprochen, kürzer zu schreiben. Und, Jana, wenn's zu dem Thema zu große Zitterpartien würden, gerne auch unter meiner obigen Adresse. Da ist dann Aggression erwünscht und verbales danebenhauen erlaubt.

Birgit

MatthiasW
18.09.2002, 22:07
Hallo Birgit, Olli, Jana und und und,


obwohl ich mich nicht in eure Diskusionen einklinke lese ich doch alle Beiträge und bin von der hohen Qualität der Beiträge beeindruckt.


Weiter so!


Nur wo man sich reibt entsteht Wärme und die kommt rüber.


Liebe Grüße
Matthias

Jana
18.09.2002, 22:38
Danke )) Die erste gute Nachricht eines langen Tages


Gute Nacht wünscht Jana aus MeckPomm