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Vollständige Version anzeigen : Gibt es denn nun angeborene Mischlateralität...?!?


Tom
19.06.2006, 16:32
sprich, Rechtshänder, aber Linksfüßler; bzw. Linkshänder aber Rechtsfüßler, oder ist das dann laut Sattlerscher Forschung immer ein klarer Hinweis auf nachweisbar erfolgte Umschulung???!


Liebe Grüße, Tom

Marc
19.06.2006, 18:11
Hallo,


der aktuelle Forschungsstand ist: Alles ist noch unklar.


(Und richtig forschen tut eh keiner. Warum auch? Gibt es denn Bedarf? Was nutzt es denn der Gesellschaft?)


Also muss die Erfahrung herhalten. Da ich in den letzten Monaten alles gelesen habe, was die Linkshänderliteratur so hergibt, ist mein Fazit daraus:


In den allermeisten Fällen handelt es sich tatsächlich um ULH/URH.


Nun, da wir aber letztlich alle ziemlich im Dunkeln herumstochern: Wie wäre es, wenn wir einfach mal selbst eine Studie machen? Wir könnten hier einen Fragebogen ausballdovern und dann damit durch unsere jeweilige Geschäftsstraße ziehen und einfach fremde Leute ansprechen und befragen. (Ich habe so etwas schon mal zu einem anderen Thema gemacht - es macht echt Spaß und kann zu interessanten Gesprächen führen. Man muss aber auch ein bisschen mutig sein!)


Wie wäre das? Wenn hier 20 Leute mitmachen und jeder fragt 50 Leute, bekommen wir ein repräsentatives Ergebnis. Das wäre doch spannend.


Viele Grüße

Marc

Tine
19.06.2006, 21:20
Hallo!




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>sprich, Rechtshänder, aber Linksfüßler; bzw. Linkshänder aber Rechtsfüßler, oder ist das dann laut Sattlerscher Forschung immer ein klarer Hinweis auf nachweisbar erfolgte Umschulung???!

>Liebe Grüße, Tom

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Wie ich schon in einem anderen Thread schrieb, ist Mischlateralität in unserer Familie gehäuft und unabhängig von der Händigkeit (mein LH-Sohn ist auch mischlateral). Ich kann mir nicht vorstellen, daß da immer Umschulungsfolgen vorliegen (durch die LH meines Ältesten hab ich bei den anderen Kindern sehr auf die Händigkeit geachtet).


Die Ergotherapeutin meiner Kinder fand es auch nicht wirklich "verwunderlich". Es käme zwar nicht sooo häufig vor, aber so ganz ungewöhnlich ist es nicht.


Interessanterweise sind bei uns allen Ohr und Hand bzw. Auge und Fuß "auf einer Seite". Ein weiterer Grund, warum ich an eine "Umschulung" durch z.B. einen Hör- oder Sehfehler bei uns (bei anderen könnte das z.B. durchaus eine Ursache sein) nicht glaube, wäre schon Zufall, wenn es bei uns allen gleich wäre, obwohl bei allen Augen und Ohren OK sind.


Forschungen habe ich aber dazu nicht und die Ergotherapeutin kann ich auch nicht fragen, denn meine Kinder müssen z.Z. die von der Krankenkasse verordnete Therapiepause machen.(*grummel* rein therapeutisch für solche Kindern totaler Schwachsinn, aber man könnte ja was sparen, weil einige Eltern sich nach der Pause nicht noch mal neu aufraffen)


Ich denke, man ist einfach auf der "sicheren Seite", wenn man bei mischlateral agierenden Kindern die Händigkeit von einem Fachmenschen überprüfen läßt, aber wie gesagt, es gibt auch "echte" Mischlateralität.


Tschüß, Tine

Tine
19.06.2006, 21:26
Hallo!


Klingt erst mal spannend, ABER...


... wenn ich lese, wieviele umgeschulte Linksänder nicht mal wiesen, daß sie eigentlich Linkshänder sind, glaube ich nicht, daß so eine Befragung in dem Falle wirklich Aussagekraft hätte.


Spannender fände ich es, z.B. bei einem Aktionstag irgend einer Art, einen Parcour von verschiedenen Spielen anzubieten, bei denen man Hinweise auf die Seitigkeit bekommt.


Aber selbst das hätte keine wssenschaftliche Basis, denn dann wäre immer noch nicht geklärt, ob die Seitigkeit z.B. durch frühere Krankheiten oder durch Hör, Seh- oder andere Beeinträchtigungen geprägt ist.


Tschüß, Tine

Marc
19.06.2006, 22:49
>Klingt erst mal spannend, ABER...

>... wenn ich lese, wieviele umgeschulte Linksänder nicht mal wiesen, daß sie eigentlich Linkshänder sind, glaube ich nicht, daß so eine Befragung in dem Falle wirklich Aussagekraft hätte.


Hallo Tine,


Ja, sorry, hab mal wieder nur die Hälfte von dem geschrieben, was ich gedacht hatte ...


Wenn man geziehlt nur Linkshänder "suchen" und befragen würde, welches Bein ihr stärkeres ist, dann würde so eine Befragung meiner Meinung nach durchaus eine Aussagekraft haben.


Ich habe gerade wieder letzte Woche sooo viele Linkshänder gesehen ... Demnächst werde ich einfach mal jeden, den ich sehe, fragen, ob er Links- oder Rechtsfüßer ist, oder glaubt einer zu sein.

Natürlich muss man genau nachhaken, ob sie sich sicher darin sind bzw. wieso. Über die genaue Fragestellung müsste man hier halt genau diskutieren! (Bzw. auch darüber, warum man es vielleicht trotzdem nicht mit einer solchen Befragung herausfinden könnte ...)


Trotzdem bin ich mir sicher, dass deutlich die meisten LH auch LF sind. Aber ich werde das demnächst versuchen zu erfragen und mal sehen, wie es aussieht, wenn ich meine ersten 20-30 LH genau befragt habe! Ich werds berichten - und wer weiß, vielleicht bin ich ja dann bekehrt!


Viele Grüße

Marc

Tine
20.06.2006, 10:57
Hallo!


Ich denke, daß es die meisten selber nicht genau wissen, welches Bein bei ihnen dominant ist.

Und woran genau will man das auf die Schnelle festmachen? Was ist das dominante Bein? Hebt man z.B. etwas mit dem Fuß auf, kann es sein, daß man das dominante Bein zum Stehen benutzt, wenn man sich unsicher fühlt und ein sicherer Stand das Wichtigste scheint. Steht man dagegen auf beiden Beinen relativ sicher und geht es einem hauptsächlich um die Feinheit des "Zugreifens" wird man verumtlich den dominanten Fuß zum Greifen benutzen. Aber wer kann als Laie schon einschätzen, was wofür die Ursache ist?


Ich selber steige z.B. auf mein Fahrrad wie ein "Rechtshänder/Rechtsfüßler", würde jemand danach schauen/fragen, erschiene ich als nicht mischlateral. Aber das ist allein aus dem Grund, weil der Ständer so angebaut ist, ich weiß noch, daß ich anfangs immer mal fast gestürzt bn, weil ich beim Aufsteigen den Fahrradständer nicht hochgelappt hatte - hatte von der anderen Seite aus nciht mehr dran gedacht. Damals dachte ich noch, ich bin ein bissel deppert, eine an eine Verbindung zur Lateralität hab ich damals noch nicht gedacht und wäre auch nie auf die Idee gekommen, wenn cih mich nicht durch meinen LH-Sohn mehr mit dem Thema befaßt hätte. .



Tretroller fahre ich dagegen immer wie ein Linksfüßler. Bei anderen Aktionen muß ich genau schauen, was mit (bzw. meinem Körper) wohl grade als das Wichtiere erscheint.


Außerdem ist es auch schwierig, die Verbindung zur Händigkeit auszuschließen. Mache ich eine Bewegung tatsächlich so, weil ich Rechtsfüßler bin - oder weil in der Folgebewegung meine dominante rechte Hand so besser zum Einsatz kommt? (Wahlweise rechts durch links ersetzen)


Ich würde nähere Untersuchungen zu dem Thema auch sehr spannend finden, aber ich fürchte mit allzu laienhaten "Tests" und Befragungen schadet man der Glaubwürdigkeit der Sache mehr, als man ihr nützt.


Tschüß, Tine