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Vollständige Version anzeigen : Wie finde ich einen LH-Klavier-Lehrer?


Lutz
30.09.2005, 10:44
Hallo Forum.


Wie könnte ich jetzt nun einen Klavierlehrer / eine Klavierlehrerin finden, die mir Unterrricht auf einem LH-Klavier, also auf einem solchen mit gespiegelter Tastatur geben? Wie könnte das Deiner Meinung nach funktionieren? Hast Du Ideen, Vorschläge oder Erfahrungen? Kennst Du oder andere zufällig jemanden in Frankfurt am Main, der auf einem LH-Klavier unterrichtet?

Ich meine, wenn beide ständig umdenken müssen, da wird man ja völlig kirre!!! Vielleicht, indem man im Falle eines Lehrers, der auf einem RH-Klavier spielt dieses direkt einem LH-Klavier gegenüberstellt? Es müssten dann aber wohl beides elektronische Klaviere sein, die in der Breite schmal und insgesammt flach sind, denn nur so stelle ich mir eine gespiegelte Übertragung halbwegs machbar vor. Wie funktioniert das beim Geigen- bzw. Gitarren-Unterricht? Hast Du damit nicht sogar schon Erfahrungen?


Habe ein elektronisches Klavier, auf dem ich seit Jahren trotz Unterricht nicht zu Rande komme (plötzliche Blackouts und ständige Verkrampfungen in der rechten Hand bei schnellen Tonleitern). Einen Spiegler könnte ich mir besorgen, fehlt nur noch der nötige Unterricht. Ich würde es sooo gerne versuchen!!! Wäre also für Hilfestellungen sehr(!) dankbar!!!


Lutz

Lutz
30.09.2005, 13:56
Hallo Klaus.


Mein Sohn spielt linkhändig Geige und Gitarre und ich muss sagen, das die Investition in den Umbau der RH-Geige zur LH-Geige die beste Investition war um meinem Sohn die Musik zu erhalten.


Wie sieht denn nun also konkret solch ein Unterricht aus? Spielt die Geigenlehrerin selber eine LH-Geige? Wenn nicht, wie kann sie wirklich kontrollieren und Hilfestellung geben? Muss sie und der Schüler ständig spiegeln?

Also im Ernst, wenn mir ein Klavierlehrer beim Spiel auf einem LH-Klavier auf die Finger und die Tasten sieht und ständig andere Töne hört und seiner Erwartung nicht entsprechende Bewegungen sieht, wie soll denn das funktionieren? Anders herum doch genau so! Bei Geige und Gitarre kann ich mich da nicht so hineindenken, habe ich beides noch nicht versucht, könnte mir aber vorstellen, das das Umdenken da weniger kompliziert ist, als beim Klavier. Ich zumindest kann auch Stücke auf einer gezeichneten Tastatur geistig spielen und hören. Oder mir das Bild der Tastatur dazu auch noch geistig dabei vorstellen. Das sehen der Taststur und das zugleich hören des entsprechenden Tones gehört für mich absolut zusammen, die Tastatur könnte ich nicht ständig hin und her spiegeln!


Wie lange es dauert, bis du jemanden gefunden hast, der dir in Frankfurt helfen kann, hängt auch von dir ab.


Sicher.


Frage alle Klavierlehrer, lasse nicht locker, mobilisiere andere, nur so kommen wir weiter.


Und ich dachte, Du hättest da vielleicht schon konkrete Tipps oder Erfahrungen.


Ein Tipp:

Eigene Homepage und dann die Musiklehrer auflisten, die sich mit dem Thema LH und Musik konstruktiv auseinander setzen, damit wir ein Forum dafür schaffen.


Das werde ich wohl nicht tun, aber wenn ich was heraus gefunden habe, gebe ich Dir die Adresse(n) oder die Tipps für Deine eigene Homepage gerne weiter.



Ich würde mich an Geza Loso wenden und ihn fragen ob er Infos hat!


Ihm habe ich schon mal gemailt und wegen seiner LH-Notation angefragt, ist schon ziemlich her; und nicht eine Antwort erhalten. Ich habe schon gemutmaßt, seine Experimente diesbezüglich seien gefloppt.



Gruß zurück, Lutz

Lutz
30.09.2005, 15:19
Hallo Klaus.


Mein Sohn spielt linkhändig Geige und Gitarre und ich muss sagen, das die Investition in den Umbau der RH-Geige zur LH-Geige die beste Investition war um meinem Sohn die Musik zu erhalten.


Wie sieht denn nun also konkret solch ein Unterricht aus? Spielt die Geigenlehrerin selber eine LH-Geige? Wenn nicht, wie kann sie wirklich kontrollieren und Hilfestellung geben? Muss sie und der Schüler ständig spiegeln?


Sie stehen sich gegenüber wie bei einem Spiegel in dem das Ebenbild gesehen wird!


Ja, nur so kann ich mir das auch beim Klavier vorstellen. Siehe meine Antwort vom 30. September 2005 10:44:39: "Vielleicht, indem man im Falle eines Lehrers, der auf einem RH-Klavier spielt dieses direkt einem LH-Klavier gegenüberstellt? Es müssten dann aber wohl beides elektronische Klaviere sein, die in der Breite schmal und insgesammt flach sind, denn nur so stelle ich mir eine gespiegelte Übertragung halbwegs machbar vor." Also müsste ich wahrscheinlich sowas wie eine Musikschule finden, in der man auf solchen flachen elektronischen Klavieren unterrichtet und gleich mehrere davon hat.


Also im Ernst, wenn mir ein Klavierlehrer beim Spiel auf einem LH-Klavier auf die Finger und die Tasten sieht und ständig andere Töne hört und seiner Erwartung nicht entsprechende Bewegungen sieht, wie soll denn das funktionieren? Anders herum doch genau so! Bei Geige und Gitarre kann ich mich da nicht so hineindenken, habe ich beides noch nicht versucht, könnte mir aber vorstellen, das das Umdenken da weniger kompliziert ist, als beim Klavier. Ich zumindest kann auch Stücke auf einer gezeichneten Tastatur geistig spielen und hören. Oder mir das Bild der Tastatur dazu auch noch geistig dabei vorstellen. Das sehen der Taststur und das zugleich hören des entsprechenden Tones gehört für mich absolut zusammen, die Tastatur könnte ich nicht ständig hin und her spiegeln!


Gesa Loso hat dies aber als erstes Experiment so gemacht und erst dann seinen LH-Flügel Bauen lassen!


Möglich, das das für den Anfang, also wenn man zuerst jahrelang auf einem RH-Klavier gelernt hat, das genau so machen muss, bis man umgeschult hat. Und den Übergang sollte man sicher so kurz und konsequent wie möglich halten, wie auch bei der Rückschulung auf seine linke Schreibhand. Denn danach stelle ich mir ein permanentes Hin- und Her absolut schädlich vor. Ich denke, die Folgen wären sehr ähnlich dem permanenten Wechsel der Hand zum Schreiben, nachdem man sich auf seine linke Hand zurück geschult hat.

Übrigens halte ich persönlich die LH-Notation für überflüssig, bzw. in der Art von Geza Loso für nicht optimal oder konsequent. Denn ich würde für mich die gängige Notation einfach von rechts nach links bevorzugen, also in genau der Art, in der man Spiegelschrift schreibt. Ich finde es einfach richtiger und gefühlsmäßig passender, wenn Melodien, die von tiefen Tönen zu hohen ansteigen, der LH-Tastatur entsprechend auch von rechts nach links hochsteigen.


In Hamburg hat er seine Notation für Linkshänder vorgestellt und das gespiegelte Keyboard (Keyboardmirror) vorgestellt.


Ja, ich habe Deinen Bericht über das Symposium gelesen. Wäre auch sehr gerne dort gewesen, klappte aber weder zeitlich, noch konnte ich mir das finanziell leisten. War schon sehr teuer, finde ich!


Übrigens habe ich mir gerade die Filme auf Gensa Losos Homepage angesehen, in denen man ihn und seine Kinder auf dem LH-Klavier spielen sieht. Ich bin sehr überrascht darüber, das das Klavier und das Klavierspiel für mich gar nicht seltsam aussieht, sondern absolut normal!!! Also, um genau zu sein, mich hat der Anblick derart berührt, ich kenne fast alle Stücke selber, sodaß ich mich sogleich völlig selbstverständlich in das Spiel miteinfühlen konnte - und ich kann Dir gar nicht beschreiben, wie sich das für mich anfühlte - 100% richtig und wie eine Befreiung!!! Mir sind die Tränen dabei nur so heruntergeflossen, mann, was habe ich mich immer auf diesem Scheiß RH-Klavier abgequält, wie musste ich immer dagegen ankämpfen, nicht in genau die entgegengesetzte Richtung zu spielen!!! Erst jetzt wurde mir das so richtig klar. Muss ja nicht für jeden Linkshänder gelten, für mich ist das so.


Liebe Grüße aus Ffm,

Lutz