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Vollständige Version anzeigen : Hilfe bei Schreib-Rückschulung


Tina
25.07.2001, 20:56
Seit einiger Zeit probiere ich ab und an, mit der linken Hand zu schreiben, möchte dies nun konsequenter durchführen, nicht nur sporadisch.


Allerdings habe ich einige Probleme, die richtige Stifthaltung zu finden, mir der berühmt-berüchtigten "Hakenhand" bekomme ich noch kurzer zeit Krämpfe, wenn ich die Hand sozusagen unter der linie durchführe, habe ich zwar meiner Meinung nach ein ordentliches gesamtschriftbild, die Schrift kippt aber so sehr nach Links ab, dass ich manchmal selbst Probleme habe, sie zu lesen, und andererseits wird die Schrift dadruch so breit, dass sie auf der Arbeit in kein Formular mehr passt.


Welche erfahrungen habt ihr gemacht??


Danke

Olli
26.07.2001, 00:40
Als Antwort auf: <a href="302.htm">Hilfe bei Schreib-Rückschulung</a> geschrieben von Tina am 25. Juli 2001 20:56:52:


Hallo!


Hier ein paar Ratschläge eines Rückgeschulten:

Vermeide auf jeden Fall die "Hakenhaltung", da sie zu Haltungfehlern, Verspannungen u.s.w. führen kann und außerdem auch die Schrift verwischt wird. Am besten ist die ganz normale Schreibhaltung. Man schreibt wie der Rechtshänder, mit dem Unterschied, dass das Blatt nun aber genau in die andere Richtung geneigt vor einem liegt. Das Nach-links-kippen der Schrift ist am Anfang normal und überhaupt auch kein Schönheitsmakel, es reguliert sich meistens nach einiger Zeit von selbst (das heißt, es schwächt sich mehr oder weniger ab). Man muß nur bestrebt sein langsam und ordentlich zu schreiben und am besten man fängt damit im Urlaub an, da man da nicht so im Stress ist und es nicht auf´s schnelle schreiben ankommt. So habe ich 8 Wochen lang jeden Tag konsequent 1 bis 1 1/2 Stunden geübt und ich konnte nach dieser Zeit dann fast genau so schnell schreiben, wie mit rechts. Man sollte sich aber auf keinen Fall überfordern, da die Rückschulung einige NEBENWIRKUNGEN haben kann. Bei mir traten z.B.leichte Sehstörungen auf dem rechten Auge wärend des schreibens auf. Trotzdem würde ich die Rückschulung aber jederzeit wieder machen.

In diesem Sinne wüsche ich Dir viel Erfolg.


Olli

Barbara
26.07.2001, 08:46
Als Antwort auf: <a href="303.htm">Re: Hilfe bei Schreib-Rückschulung</a> geschrieben von Olli am 26. Juli 2001 00:40:08:


Erst einmal möchte ich Olli zustimmen: kipp das Blatt ruhig stärker als du gewöhnt bist. Die Schrift wird dadurch gerader und du kannst den Stift leichter führen. Sich an diesen neuen Blickwinkel zu gewöhnen ist nicht ganz leicht. Aber mit der Zeit wirst du das Blatt nicht mehr ganz so stark kippen müssen und einen Winkel finden, der angenehm für dich ist. Auch die Schriftbreite pendelt sich mit der Zeit ein. Am Anfang brauch man halt noch viel Schwung und hat noch nicht so viel Feinkontrolle. Und wenn die Schrift schließlich doch so stark nach links geneigt ist, wie sie mit der rechten Hand nach rechts neigte? Warum soll das schlecht sein?

Außer regelmäßigen Schreibübungen kannst du noch andere Sachen machen, um die Muckis in der linken Hand aufzubauen: wie mit Knete, Ton oder Salzteig spielen oder mit Wachsmalstiften, Filzstiften oder Wasserfarbe malen. Ich habe mich am Anfang etwas merkwürdig gefühlt, als erwachsene Frau mit dicken Stiften in einem Malbuch herumzumalen. Aber wenn man den Dünkel fallen läßt - es kann auch Spaß machen ;-) Die Rückschulung ist nicht ganz leicht und man brauch dafür einige Zeit.

Eine Rückschulung ist ein ziemlich großer Schritt, als ob man bei einem Computer auf die Resettaste drückt. Es ist daher hilfreich, sich jemanden als Mentor auszusuchen, der aufpaßt, daß man es nicht übertreibt oder sich nicht negativ verändert. Wenn du keinen Arzt oder Psychologen dafür heranziehen willst, dann zumindest einen guten Freund oder ein Familienmitglied dem du die Autorität verleihst, dir eine Pause zu verschreiben oder die zu raten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Viel Erfolg,

Barbara