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Vollständige Version anzeigen : Ungeschickt?


Markus
24.08.2006, 09:46
Hallo,


Vor kurzem kam mir ein äußerst merkwürdiger Gedanke: Ich erinnerte mich daran, dass ich mich im Grunde schon mein Leben lang oft sehr ungeschickt gefühlt habe, z.B. wenn es darum ging, auf Kindergeburtstagen bestimmte feinmotorische Spiele zu spielen, handwerkliche Tätigkeiten auszuführen oder bei "normaler" Arbeit bei Praktika in der Schule.

Irgendwann habe ich dann "eingesehen", dass ich wohl einfach ein wenig ungeschickt bin, was soetwas angeht. Nur bin ich jetzt (z.T. auch durch Beschäftigung mit diesem Forum) auf den Gedanken gekommen, dass viele dieser "Unbegabtheiten" an meiner Linkshändigkeit liegen könnten.

Ich kam darauf, weil ich vor kurzem darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich in einigen Dingen ja äußerst geschickt sei, z.B. beim Musizieren oder Malen. Das passte absolut nicht zu meinen Erinnerungen an die Vergangenheit: Gerade als Kind habe ich vieles nicht mitspielen wollen, weil ich meist schlechter darin war als andere Kinder, in der Schule flog ich oft aus dem Kunst unterricht, weil ich andere für mich habe ausschneiden lassen und als Gegenleistung für die Personen gemalt habe. Arbeiten mit der Bohrmaschine, Hammer & Nagel habe ich immer andere machen lassen, da ich mir bei der Ausführung immer deutlich ungeschickter vorkam. Und seltsamerweise kommt mir erst jetzt, nach 21 Jahren der Gedanke, dass all das an meiner Händigkeit liegen könnte.


Liebe Grüße

Markus

Chrissi
24.08.2006, 13:45
>Hallo,

>Vor kurzem kam mir ein äußerst merkwürdiger Gedanke: Ich erinnerte mich daran, dass ich mich im Grunde schon mein Leben lang oft sehr ungeschickt gefühlt habe, z.B. wenn es darum ging, auf Kindergeburtstagen bestimmte feinmotorische Spiele zu spielen, handwerkliche Tätigkeiten auszuführen oder bei "normaler" Arbeit bei Praktika in der Schule.

>Irgendwann habe ich dann "eingesehen", dass ich wohl einfach ein wenig ungeschickt bin, was soetwas angeht. Nur bin ich jetzt (z.T. auch durch Beschäftigung mit diesem Forum) auf den Gedanken gekommen, dass viele dieser "Unbegabtheiten" an meiner Linkshändigkeit liegen könnten.

>Ich kam darauf, weil ich vor kurzem darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich in einigen Dingen ja äußerst geschickt sei, z.B. beim Musizieren oder Malen. Das passte absolut nicht zu meinen Erinnerungen an die Vergangenheit: Gerade als Kind habe ich vieles nicht mitspielen wollen, weil ich meist schlechter darin war als andere Kinder, in der Schule flog ich oft aus dem Kunst unterricht, weil ich andere für mich habe ausschneiden lassen und als Gegenleistung für die Personen gemalt habe. Arbeiten mit der Bohrmaschine, Hammer & Nagel habe ich immer andere machen lassen, da ich mir bei der Ausführung immer deutlich ungeschickter vorkam. Und seltsamerweise kommt mir erst jetzt, nach 21 Jahren der Gedanke, dass all das an meiner Händigkeit liegen könnte.

>Liebe Grüße

>Markus


Lieber Markus


Ich glaube fest daran daß Deine Vermutungen richtig sind.

Ich habe mir diesbezüglich oft um mich Gedanken gemacht und bin davon überzeugt, daß es so ist.Sicherlich trägt einen großen Teil die Umwelt dazu bei, daß man sich ungeschickt fühlt. Meist will,bzw.soll man ebenso rasch wie die anderen sein und das geht nun mal nicht so wenn man umgeschult wurde.Auch die Motivation geht zurück.So habe ich oft die Flinte ins Korn geworfen.Leider baut sich dann der Irrglaube auf

"Ich kann das nicht"

und begleitet einen durch das Leben.

Du bist noch jung und hast viele Möglichkeiten zu Dir selbst zurückzufinden

und auszuprobieren.Ale ich anfing mich zurückzuschulen wußte ich nichts von alledem was ich heute weiß.Ich habe es einfach getan und niemanden um Auskunft gebeten,wen wohl auch.Ich bin froh, daß ich die Entschlußkraft in mir alleine fand.Umgemodelt war ich ja schon und in mich hineinfühlen kann ich nur ganz alleine.Niemand kann dabei helfen.

Chrissi

Isa
24.08.2006, 21:31
> Hallo,

> Vor kurzem kam mir ein äußerst merkwürdiger Gedanke: Ich erinnerte mich daran, dass ich mich im Grunde schon mein Leben lang oft sehr ungeschickt gefühlt habe, z.B. wenn es darum ging, auf Kindergeburtstagen bestimmte feinmotorische Spiele zu spielen, handwerkliche Tätigkeiten auszuführen oder bei "normaler" Arbeit bei Praktika in der Schule.

> Irgendwann habe ich dann "eingesehen", dass ich wohl einfach ein wenig ungeschickt bin, was soetwas angeht. Nur bin ich jetzt (z.T. auch durch Beschäftigung mit diesem Forum) auf den Gedanken gekommen, dass viele dieser "Unbegabtheiten" an meiner Linkshändigkeit liegen könnten.

> Ich kam darauf, weil ich vor kurzem darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich in einigen Dingen ja äußerst geschickt sei, z.B. beim Musizieren oder Malen. Das passte absolut nicht zu meinen Erinnerungen an die Vergangenheit: Gerade als Kind habe ich vieles nicht mitspielen wollen, weil ich meist schlechter darin war als andere Kinder, in der Schule flog ich oft aus dem Kunst unterricht, weil ich andere für mich habe ausschneiden lassen und als Gegenleistung für die Personen gemalt habe. Arbeiten mit der Bohrmaschine, Hammer & Nagel habe ich immer andere machen lassen, da ich mir bei der Ausführung immer deutlich ungeschickter vorkam. Und seltsamerweise kommt mir erst jetzt, nach 21 Jahren der Gedanke, dass all das an meiner Händigkeit liegen könnte.

> Liebe Grüße

> Markus


Hallo Markus.


Selbst auf die Gefahr hin, du meinst, ich möchte dir was einreden. Es brennt mir einfach unter den Nägeln, das zu schreiben. Vielleicht möchtest du das Gedankenspiel mitmachen und für dich ganz persönlich selber werten.


Isa schrieb: Arbeitest du eigentlich auch viel handwerklich? wie sieht es aus mit Sägen, Feilen, Maschinen... oder einfach nur mit dem Schneiden einer Schere?


Deine Antwort war: Ich schneide, säge, feile, führe Hunde mit links aus. Wie gesagt: Ich tue alles mit links, bis auf´s Gitarrespielen, Maus-Bedienen und Essen mit Messer und Gabel (was nur allzu logisch für mich ist). Beim Verzehren einer Suppe halte ich den Löffel natürlich auch links.


Also viel handwerklich arbeitest du demnach nicht. Und das könnte in der Tat an deiner LH liegen, dass du dich da ungeschickt fühlst und sogar bist. Denn, auch wenn du linkshändig hantierst, bzw. gerade dadurch, dass du linkshändig hantierst, kannst du mit den RH-Geräten ganz erhebliche Schwierigkeiten haben. Beispielsweise ist bei Feilen der Hieb, also die Raffelung meist diagonal und zwar für RH ausgelegt (gibt es denn überhaupt LH-Feilen?). Zumindest ist der Hieb so optimiert, dass der RH gut mit seiner dominanten Feile feilen kann, in der „Spur“ bleibt und nicht abrutscht. Letzteres würde ihm und auch jedem LH aber bei Verwendung der selben Feile automatisch passieren, verwendet er seine linke Hand. So sehr gegen die Richtungsführung ankämpfen kann man kaum, ich zumindest tue mich ganz erheblich schwer damit. Könnte sein, bei einer Handsäge ist das ähnlich. Bei der Laubsäge zumindest, sind dem LH die Schrauben beim Sägen im Weg, will er mit einer RH-Laubsäge sägen - und da geht es ja nun wirklich um Feinarbeit! Messer haben übrigens meistens einen einseitigen Anschliff - da muss der LH beim Schneiden bewusst gegensteuern (das habe ich allerdings sehr schnell gelernt, und das funktioniert nun automatisch). Es gibt übrigens auch LH-Taschenmesser, mit Einkerbungen zum Öffnen für die linke Hand - finde ich auch sehr sinnvoll.

Auf die Schere bist du nun nicht eingegangen. Schneidet ein LH mit einer RH-Schere, die er mit Links gebraucht, dann drückt er tendenziell die Schneideblätter nicht zusammen, wie es zum Schneiden wichtig ist, sondern auseinander. Bei ganz neuen und guten Scheren mag ein Schnitt noch gelingen, häufiger ist jedoch, das das zu schneidendes Blatt bestenfalls durchgerissen, oder nur an der Schneidekante geknickt wird. Viel komplizierter, auch für den handwerklich geschickten LH ist das exakte Schneiden auf der Linie bei Gebrauch einer RH-Schere mit seiner linken Hand. Dann ist für ihn nämlich die Schneidelinie immer verdeckt, d.h. er muss sich total verrenken, um wie der RH dabei von links den Schneidevorgang beobachten und zu kontrollieren.

NA, WENN DAS NICHT ALLES LINKISCH UND UNGESCHICKT AUSSIEHT ?!!!!

Und, wie oft wurde einem LH, der sich richtig und geschickt mit seiner linken Hand anstellt wohl schon was aus der Hand genommen, nur weil das spiegelbildliche Hantieren für einen RH-Lehrer verquer, sprich, einfach ungewohnt und daher umständlich oder komisch aussah?


Kann mir sehr gut vorstellen, das Gleiches bei dir auf die motorischen Spiele auf Kindergeburtstagen zutraf.


Ich kenne eine Reihe von LH, die früh als ungeschickt eingestuft worden sind und dies einfach irgendwann für sich selber annahmen und resignierten, obwohl es genauer betrachtet wohl vor allem an dem falschen Werkzeug, oder der falschen Handhabung lag. Ich finde das sehr, sehr bedauerlich!!! So viel verschwendetes Potential!!!


Noch ein Zitat von mir, geschrieben am 18. August 06 12:58:52:

>> Jeder tut die Dinge so, wie er sie am besten kann - das habe ich immer getan und werde es auch immer tun.

>Ja, vieles weiß kennt er auch nur nicht anders oder weiß es nicht.



Pauschal gesagt: In einer RH-Welt lernt das gelassene LH-Kind meist schnell, Dinge als gegeben hinzunehmen, hingegen das ULH-Kind lernt, sich eben (nur) noch viel mehr anstrengen zu müssen. Jeder handelt eben so, wie er es gelernt hat.


Lieben Gruß,

Isa

MatthiasW
24.08.2006, 23:16
Hallo Isa!


Also viel handwerklich arbeitest du demnach nicht. Und das könnte in der Tat an deiner LH liegen, dass du dich da ungeschickt fühlst und sogar bist. Denn, auch wenn du linkshändig hantierst, bzw. gerade dadurch, dass du linkshändig hantierst, kannst du mit den RH-Geräten ganz erhebliche Schwierigkeiten haben. Beispielsweise ist bei Feilen der Hieb, also die Raffelung meist diagonal und zwar für RH ausgelegt (gibt es denn überhaupt LH-Feilen?). Zumindest ist der Hieb so optimiert, dass der RH gut mit seiner dominanten Feile feilen kann, in der „Spur“ bleibt und nicht abrutscht. Letzteres würde ihm und auch jedem LH aber bei Verwendung der selben Feile automatisch passieren, verwendet er seine linke Hand. So sehr gegen die Richtungsführung ankämpfen kann man kaum, ich zumindest tue mich ganz erheblich schwer damit. Könnte sein, bei einer Handsäge ist das ähnlich. Bei der Laubsäge zumindest, sind dem LH die Schrauben beim Sägen im Weg, will er mit einer RH-Laubsäge sägen - und da geht es ja nun wirklich um Feinarbeit!


Ich kann die Erfahrung nur bestätigen, vom erster Beruf her bin ich Feinmechaniker und habe mich immer mit der Feile herum gequält. Hat auch Punktabzüge bei der Prüfung gegeben, die Konzentration ließ nach und die Riefe war im Werkstück und konnte nicht mehr ausgebessert werden.


Mein Berufsreferat in der Zusatzausbildung zum Linkshänder-Berater habe ich über die Problematik der Linkshändigkeit im Metall verarbeitenden Beruf gehalten.


Liebe Grüße
Matthias

MatthiasW
24.08.2006, 23:29
>Hallo,

>Vor kurzem kam mir ein äußerst merkwürdiger Gedanke: Ich erinnerte mich daran, dass ich mich im Grunde schon mein Leben lang oft sehr ungeschickt gefühlt habe, z.B. wenn es darum ging, auf Kindergeburtstagen bestimmte feinmotorische Spiele zu spielen, handwerkliche Tätigkeiten auszuführen oder bei "normaler" Arbeit bei Praktika in der Schule.

>Irgendwann habe ich dann "eingesehen", dass ich wohl einfach ein wenig ungeschickt bin, was soetwas angeht. Nur bin ich jetzt (z.T. auch durch Beschäftigung mit diesem Forum) auf den Gedanken gekommen, dass viele dieser "Unbegabtheiten" an meiner Linkshändigkeit liegen könnten.

>Ich kam darauf, weil ich vor kurzem darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich in einigen Dingen ja äußerst geschickt sei, z.B. beim Musizieren oder Malen. Das passte absolut nicht zu meinen Erinnerungen an die Vergangenheit: Gerade als Kind habe ich vieles nicht mitspielen wollen, weil ich meist schlechter darin war als andere Kinder, in der Schule flog ich oft aus dem Kunst unterricht, weil ich andere für mich habe ausschneiden lassen und als Gegenleistung für die Personen gemalt habe. Arbeiten mit der Bohrmaschine, Hammer & Nagel habe ich immer andere machen lassen, da ich mir bei der Ausführung immer deutlich ungeschickter vorkam. Und seltsamerweise kommt mir erst jetzt, nach 21 Jahren der Gedanke, dass all das an meiner Händigkeit liegen könnte.


Hallo Markus,


du malst mit der linken Hand, weil sie die direkte Verbindung zu deinen Ideen hat.

Mit der Musik ist das genau so. Nur ist erst der Rythmus und dann der Ton wichtig. Rythmus ist aber nicht nur der stumpfe Takt, den könnte man noch mit der nicht dominanten Hand hin bekommen.

Nein, vom Rythmus lebt die Melodie. Rythmus, das ist Dynamik, das ist Beschleunigung und Stillstand, das ist ein Wechsel des Taktes, das ist Laut und Leise, das ist das was in die Knochen geht und uns auf Flügeln davon trägt.


Das ist wie der Pinselstrich, den du mit der linken Hand ausführst. Wie willst du das mit der rechten Hand erledigen? Ist zwar schade um den RH-Bass, aber glaube mir, du wirst nur mit dem LH-Bass glücklich, genaus wie du mit dem Malen mit der linken Hand glücklich bist.


Liebe Grüße
Matthias

Markus
25.08.2006, 09:33
Hallöchen Isa


Nun ja, Tätigkeiten wie Sägen, Schneiden, Feilen etc. erledige ich halt alle mit links, mit rechts würde ich mich sicherlich übel verletzen, deshalb habe ich das auch nie ausprobiert, selbst als Kind nicht.

Aber du hast Recht: Handwerkliche Arbeiten erledige ich bis heute nur sehr ungern, weil es mir keinen Spaß macht (vielleicht habe ich keinen Spaß, weil ich es nie richtig konnte...). Ich kann mich allerdings gerade daran erinnern, dass ich vor 2 Jahren mal einen Speer gebaut habe, ausschließlich mit RH-Utensilien. Da waren sogar kleine Verzierungen hineingeschnitzt... ;-)

Kommt aber in der Tat eher selten vor, dass ich soetwas freiwillig mache.

Das Schneiden mit dem Messer bereitet mir keine Probleme, nur bei harter Pizza verliere ich teilweise die Geduld und habe auch schon das ein oder andere "stumpfe" Messer in den Müll geschmissen.

Ich denke, dass ich dadurch, dass ich mein Leben lang fast nur mit RH-Werkzeugen gearbeitet habe (einen Füller + Schere hatte ich jedoch für LH), ist die Geschicklichkeit meiner rechten Hand relativ stark augesprägt. Ich kann z.B. mit rechts häufig leserlicher schreiben als andere LH, natürlich bei Weitem nicht so gut wie mit links. Kann natürlich sein, dass ich dadurch auch die PC-Maus so gut mit rechts bediene.

In meiner Familie gibt es außer mir auch keine weiteren LH, dafür bin ich der erste seit Generationen, der einigermaßen ansehnlich malen, Gitarre spielen kann und sein Abitur geschafft hat :-)

Wie ich schon in den Geschichten aus meiner Schulzeit erzählt habe, war (Aus)Schneiden nie so mein Ding. Ich bin halt ein Typ, der oft seine LH-Schere zu Hause liegen lassen hat, folglich die RH-Schere nehmen musste und immer nur Falten in die Blätter geschlagen hat. Eine Zeit lang habe ich die auszuschneidenden Muster sogar gefaltet und an der Stelle auseinandergerissen. Habe einige Lehrer nicht mal gemerkt :-)

Nur was sollte ich denn jetzt deiner Meinung nach tun? Mit sämtliche Werkzeuge für Linkshänder besorgen? Das wird teuer - und abgesehen davon benötige ich diese Dinge doch eh kaum...

Vielen Dank für deine rasche Antwort.


Liebe Grüße

Markus

Markus
25.08.2006, 09:44
Hallo Chrissi,


Tatsächlich wird von einem immer erwartet, dass man vorgemachte Handgriffe recht schnell erlernen und nachmachen kann. Nur leider denken die wenigsten dabei daran, dass die Händigkeit dabei ein schweres Problem darstellen könnte (ich denke ja selbst nicht daran).

Weise wie ich damals war, musste ich mein Praktikum natürlich in einer Großküche absolvieren. Ich habe für das Schälen eines Eimers Kartoffeln knappe 2 Stunden gebraucht, obwohl der Sparschäler für beide Hände geeignet war. Ist vielleicht nicht mein Spezialität. Beim Schneiden & Schmieren von Broten habe ich ebenfalls sehr lange gebraucht. Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich für das Küchenpersonal ehr eine Belastung als eine Hilfe war... :-/

Wenn ich heute anfangen würde, allen Leuten zu erzählen, dass ich aufgrund meiner Linkshändigkeit so viele Dinge nicht richtig ausführen kann (und mir die Idee auch erst kürzlich gekommen ist!), werde ich bestimmt nur belächelt. Klar, ein LH würde wahrscheinlich nicht lachen, aber von denen gibt es ja leider so wenige.

Ich habe gelesen, dass es in der Bevölkerung 20-50 (!) % LH geben soll. In welchen Löchern sollen die denn alle leben? Ich meine selbst mit all den ULH kommt man doch niemals auf eine solche Zahl. Dass das kulturell verschieden ist, weiß ich ebenfalls. Habe sogar kürzlich gelesen, dass die LH nur deshalb nicht "ausgestorben" seien, weil sie in der Geschichte die besseren Kämpfer waren und es sogar Untersuchungen gibt, die besagen, dass in Ländern mit hohen Mordraten besonders viele LH aufzufinden sind...!? Naja, was haltet ihr davon?

Nun ja... Was sollte ich denn nun deiner Meinung nach tun? Mir LH-Werkzeuge kaufen und die selben Tätigkeiten nochmal mit den geeigneten Instrumenten ausführen? Wirklich umschulen muss ich mich ja nicht.


Liebe Grüße

Markus

Markus
25.08.2006, 09:49
Howdy Matthias,


Meine "Rythmus-Probleme" verbessern sich momentan recht schnell. Klar, als Bassist macht man gewissermaßen den Spagat zwischen Schlagzeug und Gitarre, also Rythmus und Melodie. Wie schon erzählt, habe ich aber jetzt schon mit mehreren Leuten zusammengespielt und bin dabei nie rythmisch aus der Reihe getanzt. Ich bleibe voerst beim RH-Bass - und wenn ich merke, dass es aufgrund der Händigkeit nicht weitergeht, sage ich Bescheid

Außerdem spielt Keanu Reeves (als LH) auch rechtshändig Bass. Und Jimi Hendrix hat ebenfalls auf einer RH-Gitarre gespielt...


Liebe Grüße

Markus

MatthiasW
25.08.2006, 09:58
>Außerdem spielt Keanu Reeves (als LH) auch rechtshändig Bass. Und Jimi Hendrix hat ebenfalls auf einer RH-Gitarre gespielt...

>Liebe Grüße

>Markus


Jimy Hendrix hat die Gitarre umgedreht, damit er mit der linken Hand schlagen/zupfen kann!!!!!

Sein Gitarren Lehrer habe ich irgend wo gelesen spielte wohl auch mit links!


Liebe Grüße

Matthias

Helena
25.08.2006, 10:24
>Ich habe gelesen, dass es in der Bevölkerung 20-50 (!) % LH geben soll. In welchen Löchern sollen die denn alle leben? Ich meine selbst mit all den ULH kommt man doch niemals auf eine solche Zahl. Dass das kulturell verschieden ist, weiß ich ebenfalls. Habe sogar kürzlich gelesen, dass die LH nur deshalb nicht "ausgestorben" seien, weil sie in der Geschichte die besseren Kämpfer waren und es sogar Untersuchungen gibt, die besagen, dass in Ländern mit hohen Mordraten besonders viele LH aufzufinden sind...!? Naja, was haltet ihr davon? Der Artikel ist übrigens zu finden unter: http://www.oberoesterreich.com/artikel/00/02/67/art26706.html

>Nun ja... Was sollte ich denn nun deiner Meinung nach tun? Mir LH-Werkzeuge kaufen und die selben Tätigkeiten nochmal mit den geeigneten Instrumenten ausführen? Wirklich umschulen muss ich mich ja nicht.

>Liebe Grüße

>Markus


Ach diese Prozentwerte... ich persönlich glaube, dass die Natur eigentlich alles im Gleichgewicht macht, also ich finde fifty-fifty durchaus glaubwürdig.

Und ich habe gelesen, dass in Bayern, wo das Umgewöhnen an der Schule seit längerem total untersagt ist, dort jetzt jeder 3. Schüler bereits LH ist! Ich bin der Ansicht, je weniger umgeschult wird - das gibts leider auch heute noch - desto mehr echte LH werden auftauchen. Von wegen 10%! Das waren die wenigen, die das Glück hatten, der Umschulung zu entgehen, die ULH wurden alle zu RH gezählt...


Und diese Studien von wegen viele Verbrecher seien LH.

Gegenfrage: wieviele von denen waren umgeschult und wurden durch den Knoten im Gehirn auf den falschen Weg gebracht? ULH fühlen sich vielfach minderwertig, da würde es mich nicht mal erstaunen, wenn die dann auf den falschen Weg kommen und so häufiger in der Statistik auftauchen. Aber die Statistik sieht ja nur, der "schiesst oder sticht" mit Links, also ob es ein LH oder ULH war, wird da kaum jemand interessiert haben.

Detlef
25.08.2006, 12:31
Hallo Helena, hallo Markus,


ich glaub auch an den Ausgleich der Natur. Und ich möchte noch was Anderes dau schreiben: In der Bibel steht irgendwo, daß der liebe Gott die Sünden der Väter bis ins 3. und 4. Glied verfolgt! Nun glaube ich nicht, daaß ich irgendwas für die Sachen kann, die mein Uropa mal verzapft hat. Ich nehme den Satz deshalb nicht wortwörtlich, sondern halte für möglich, daß damit gesagt werden soll, daß eine falsche Verhaltensweise oder so, die sich über Generationen eingenistet hat und weitervererbt wurde (wenn das geht?), eben lange braucht, um gesundet zu werden!? Jetzt denke ich mir: Vielleicht ists ja mit der Händigkeit in manchenFamilien auch so? Und vielleicht, Markus, tauchen ja auch deshalb in Deiner Familie außer Dir keine Linkshänder auf? Ich bin aber halt weder Genetiker noch Biologe.

Wenn ich die Bibel immer wortwörtlich nehmen sollte, dann würde ich von ihr nicht wirklich viel halten, aber sinnbildlich gelesen, finde ich, kann sie einem viele gute Ansätze bieten. (das mal nur so nebenbei)


Die Verbrechensstatistiken kann ich nicht beurteilen. Unser Ländle verroht allgemein, was verschiedene Gründe hat! Bei uns aufm Dorf ist das noch relativ o.k., aber ich kann mir schon vorstellen, daß da, wo die Leute keinen Bezug mehr zueinander haben, die Leute abstumpfen. Das nehme jetzt bitte keiner persönlich! Dazu fällt mir aus der Bibel die Geschichte mit dem goldenen Kalb ein!

Wenn Ihr mal lesen möchtet, was (möglicherweise) auf unserem Planeten so abgeht, dann kan ich Euch "Banken, Brot und Bomben" von Stefan Erdmann empfehlen!


Liebe Grüße an Euch Beide,


Detlef

Daniel
26.08.2006, 15:10
Die Theorie, dass Linkshänder bessere Kämpfer wären ist eine von vielen Erklärungsversuchen für die Entstehung der Linkshändigkeit. Es gibt jedoch wesentlich logischere und auch anerkanntere Theorien. Diese seltsame Studie mit dem Vergleich zwischen Linkshänderanteil und Mordraten kursiert schon lange im Internet und ist keinesfalls aussagekräftig. Ich habe keinerlei weiterführende Informationen über die dort behandelten Stämme gefunden und halte diese Stichprobenergebnisse keinesfalls für repräsentativ.

Nichts für ungut

Daniel