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Vollständige Version anzeigen : Intuitive linke Handgriffe!?


Marc
10.03.2006, 22:55
Hallo Ihr Linken!


Tragt ihr eure Taschen/Rucksäcke etc. auch auf der linken Schulter?

Seift ihr euch unter der Dusche auch mit links ein?

Streichelt ihr eure Lieblingstiere auch mit der linken Hand?

Geht ihr an den Menschen auch lieber links vorbei?

Schlaft ihr auch lieber auf der linken Seite vom Doppelbett?

Putzt ihr euch die Nase auch nur mit der linken Hand?


Ich tue das alles mit links, aber eben sonst sehr viel mit rechts und bin mir mit dieser links/rechts-Geschichte immer noch nicht sicher = was ises denn nun!?



Kann man an den oben genannten „intuitiven linken Handgriffen“ Linkshändigkeit erkennen, oder reicht das einfach noch lange nicht aus?


Viele nachdenkliche linksgrüblerische Grüße

Marc

als Gast Bärbel
11.03.2006, 08:14
Hallo Marc,


da gibt es nur eins, lass einen Test bei einer Linkshänderberatung machen. Es bringt Dir nichts, wenn Du tagelang aufschreibst, welche Handgriffe Du mit links und rechts machst.


Kennst Du das Buch "Die Psyche des linkshändigen Kindes" von Frau Dr. Sattler? Es ist nicht allein die Händigkeit. Auch in der Verhaltensweise gibt es Unterschiede zwischen Linkshänder und Rechtshänder. Die unterschiedlichen Verarbeitungsweisen der Umweltwahrnehmung und der Art zu denken sind in diesem Buch sehr einleuchtend beschrieben.


Viel Erfolg bei der Suche nach Deiner dominanten Hirnhälfte

Bärbel

Doris ULH
11.03.2006, 09:00
Hallo,

Rucksack rechts,der rutscht sonst wenn ich was mit links mache. Dusche :Ja,Tier :Ja, vorbeigehen:ja, Bett :egal,Nase:Beide.

Testen:sehr sinnvoll. Das sich dauernd selbst beobachten kann zur Handlungsunfähigkeit führen und ist enormer Stress. Wenn du eine Beraterin/einen Berater in der Nähe hast ruf am besten gestern an und mach einen Termin. M.E. ist aber schon die intensive Beschäftigung mit der Fragestellung ein Indiz für Linkshändigkeit, denn die RH sagen nur:OH, und?.

Kopf hoch die Verwirrung löst sich irgendwann und dann geht es dir besser als vorher... LIebe verständnisvolle Grüsse Doris

Marc
11.03.2006, 14:37
Hallo,


ja, ich bin jetzt bei einer LHB. Aber dass das soooo teuer ist, das hat mich schon ein biserl geschockt!*g*


Aber die Sache lässt mich nicht los, ich muss unbedingt herausfinden, ob ich wirklich ein ULH bin.


Viele Grüße und danke

Marc

Nany
11.03.2006, 14:39
Hallo Marc,


Taschen tragen rechts, Einseifen mehr links, Tiere mehr links, Bett kommt noch auf anderes im Zimmer an, Nase putzen beidhändig oder links, ich weiche Leuten nach rechts weg aus.


Aber echt.. diese Einzelheiten bringen dir so nichts. Wenn du Gewissheit möchtest und einen Ruhe- und Anlaufpunkt suchst, und für das weitere Vorgehen überhaupt, dann wirst du nur mit einer/m LHB weiterkommen. Gibt es da eine/n einigermaßen in deiner Nähe, hast du mal nachgesehen?




Liebe Grüsse, Nany

Nany
11.03.2006, 14:45
Hallo Marc,


Hallo,

ja, ich bin jetzt bei einer LHB. Aber dass das soooo teuer ist, das hat mich schon ein biserl geschockt!*g*

Aber die Sache lässt mich nicht los, ich muss unbedingt herausfinden, ob ich wirklich ein ULH bin.

Viele Grüße und danke

Marc




ups, hatte die Antwort noch nicht gesehen eben.

Der Termin steht also noch aus? Mir gehts finanziell auch nicht grade berauschend, aber Wichtiges muss sein, da guck ich echt, wie ich das hinkriege. Freut mich, dass du dich für eine LHB entschlossen hast.(:

Bin schon gespannt (;


mit lieben Grüssen, Nany

Nany
11.03.2006, 17:55
Es ist nicht allein die Händigkeit. Auch in der Verhaltensweise gibt es Unterschiede zwischen Linkshänder und Rechtshänder. Die unterschiedlichen Verarbeitungsweisen der Umweltwahrnehmung und der Art zu denken sind in diesem Buch sehr einleuchtend beschrieben.


Hallo Bärbel und @die Erfahrenen/Belesenen des Forums


ich stöbere mich zur Zeit etwas durch das Archiv und bin auf meine Frage in der Weise bislang noch nicht gestoßen. Könnte es sein, dass bei manchen Menschen die motorische Domiananz zB. über die linke Hemisphäre läuft, aber trotzdem so viele Wahrnehm-/Verhaltens- und Denkweisen über die rechte, dass man die rechte diesbezüglich als klar domiant bezeichnen könnte, aber man trotzdem nicht unbedingt LinkshänderIn dann sein muss??

Oder andersrum: Kann man sich ganz sicher sein, dass, wenn bei Menschen sich die Wahrnehm- und Verarbeitungsweisen einer Hemisphäre klar dominant zeigen, damit auch auf die motorische, also auf die Händigkeit geschlossen werden kann?


Ich stellte diese Frage einmal meiner LHB und sie antwortete, dass die motorische Dominanz nicht zwangsläufig mit der Domianz der Wahrnehmweisen übereinstimmen m ü s s e. Das wäre den Untersuchungen nach zwar oft und sogar meistens so, aber es müsse nicht zwangsläufig so sein bzw. könne man das heute noch nicht ganz allgemein und eindeutig so bestimmen.


Abgesehen von dem Zweifeln, das mich nach dem Entdecken meiner LH schonmal erfasste, war mir zB. auch in den Sinn gekommen, dass meine Tochter, die LH ist und sich ihre Händigkeit bei ihrem RH-Vater und mir (als bis vor vier Monaten noch Pseudo-RH-Mutter), ja nicht angeguckt haben kann, eine ist, die sich gerne in Gruppen aufhält und nicht gut mit sich alleine sein kann. Ganz im Gegensatz zu mir. Ein weiterer Punkt: Sie merkt sich Namen gut und erkennt Gesichter oft n i c h t gut, - auch im Gegensatz zu mir! Durch ihren Kinderarzt, dem auffiel (bei der U sowieso mit drei/vier Monaten), dass sie schon bevorzugt mit links griff, habe ich danach darauf geachtet, alles einfach nur unbestimmt hinzulegen, womit sie umging. (Was ich wahrscheinlich auch sonst gemacht hätte.) Mir war ganz egal, welche Händigkeit sie entwickelte. Als sie mit Stiften, Löffeln usw. dann mit links umging, war das einfach so und gut. In der Kindergartenzeit tauchte das Thema Händigkeit nicht auf!... sie malte und schrieb auch (ein paar Buchstaben und Wörter mit der Zeit) einfach mit links. Sie hätte sich das im Kindergarten ja ganz anders abgucken können, wie auch schon bei uns zuhause. Mit der Schere hat sie sich umschulen lassen, als die LH-Schere irgendwann verschwunden war und ich das nicht rechtzeitig mitbekommen habe. Das Komische ist: Sie hat sich beim Malen, Schreiben und Essen nie durch Vorbilder in der Seitigkeit beeinflussen lassen, aber in anderen Handlungen wechselt sie die Hand oder macht (zum Teil sogar mehr als ich noch v o r meiner Erkenntnis) einiges wie eine RH!

(Ich werde mit ihr, zum Abklären mancher Irriation und ihrer leider typischen Hakenhandhaltung, sowieso kurz vor den nächsten Ferien zur LHB gehen!)


Nochmal kurz zum Ausgangspunkt: Die Ausführungen von Frau Dr Sattler zu den Wahrnehm- und Verhaltensweisen haben mich ja sehr ergriffen, und allein nach denen wäre es sehr eindeutig bei mir, welche Hemisphäre dominant ist. Aber beim Lesen schwebte mir trotzdem diese Frage (s.o.Eingangsfrage) auch vor, denn wäre sie für mich klar zu beantworten gewesen, hätte ich an meiner Händigkeit keinen Moment lang zu zweifeln brauchen. W e n n das wirklich klar zu beantworten wäre, gäben die entsprechenden Eigenschaften allerdings nur in dem Maße deutliche Hinweise über die Händigkeit, wie man sich mit sich selbst auskennt.


Zusammen mit meiner LHB und zum Glück konkret Beobachtbarem gingen meine Zweifel dann erst gegen Null.


Es gibt im Gehirn ja einiges an Zentren, die bis zu einem gewissen Grad auch unterschiedlich bei Menschen verteilt sein können. So, wie es Menschen gibt, bei denen der Blinddarmwurmfortsatz zB. (wenn auch sehr selten!) auf der linken Seite liegt. Meine LHB meint, meine Frage sei noch nicht völlig eindeutig geklärt, und die Beobachtungen bei meiner Tochter verwirren mich jetzt in dieser Hinsicht ein weiteres Mal. Ich kenne mich in der Gehirnforschungswelt noch zu wenig selber aus, um da klarer zu sehen.

Werde mich damit aber ganz sicher befassen.(:


Kann mir jemand spezielle Literatur dazu empfehlen?


Liebe Grüsse an euch alle

von Nany

als Gast Bärbel
11.03.2006, 18:51
Hallo Nany,


hattest Du nicht in einem Beitrag das Buch "Die Psyche des linkshändigen Kindes" von Frau Dr. Sattler erwähnt?


Ich habe mir das Buch gekauft und es gefällt mir noch besser als der "Knoten im Gehirn..." Im Anhang stehen einige Quellenangaben. In diesen Büchern findest Du bestimmt weitere interessante Beiträge zum Thema Hemisphärenasymmetrie.


Viele Grüsse aus dem winterlichen Rheinland

Bärbel

Doris ULH
11.03.2006, 19:07
Liebe Nany,

ich bin auch Kinderkrankenschwester, vielleicht sind wir geklont?

Zu deiner Tochter. Niemand ist NUR Linkshemisphärisch oder rechtshemisphärisch. In der Mitte zwischen den Hälften liegt das Corpus callosum, eine Art Datenautobahn.

Auf diesem Weg stimmen sich die linke und rechte Hälfte ab.Bei Split Brain Patienten, denen wegen Ihrer Krampfanfälle das Cc durchtrennt wurde ,hat man einiges an Erkenntnissen gewonnen. Jedes Gehirnteil kann voneinander unabhängig als eigenständiges Ganzes funktionieren. Bei Walen kann sogar eine Seite schlafen und die andere wach sein.Würden die sich nicht abstimmen würde z.B. die rechte Hand die Hose an und die linke die Hose ausziehen weil beide verschiedene Pläne haben. Wenn das Kind nun seine dominante Seite (hier als rechtshirner) lebt, gibt es auch keinen Stau auf der Cc- Datenautobahn. So hat es guten Zugriff auf die Eigenschaften der anderen Seite und kann Sie nutzen; das ist z.T. bei Umgeschulten nicht so möglich. Zudem sind Charaktereigenschaften nicht nur von der Dominanz, sondern auch von der Sozialisation abhängig.Wenn das Kind z.B. den geselligen Vater verehrt, nimmt es auch dessen Eigenschaften mit an.

Solltest du also Angst haben das die Dominanz nicht eindeutig ist kannst du das ja zur Sicherheit testen lassen. Von der Beschreibung her wirkt es für mich aber eher wie ein intelligentes, normales linkshändiges Kind mit starkem Willen, das sich allen umschulungvorbildern widersetzt hat.Vielleicht wären wir beide auch geselliger wenn wir richtigherum aufgewachsen wären? Das mit dem mittig hinlegen hast du toll gemacht! Liebe Grüsse Doris

Nany
11.03.2006, 20:39
Hallo Bärbel,



hattest Du nicht in einem Beitrag das Buch "Die Psyche des linkshändigen Kindes" von Frau Dr. Sattler erwähnt?


Ja, vielleicht ist mir noch etwas entgangen... bis jetzt habe ich es noch nicht ganz vollständig gelesen.


Es ist sicher schwierig, einzelne von den Eigenschaften herauszugreifen, aber wenn sich welche häufen, stelle ich mir halt Fragen dazu und versuche Weiteres herauszufinden. Bei mir treffen zB. bezüglich der Eigenschaften sogut wie alle zu. Ich gehe trotzdem jetzt nicht davon aus, dass immer so viele zutreffen, aber bei manchen Punkten will ich gerade mal genauer hingucken.

ZB: Ich kenne einen RH, bei dem gibt es keine Anzeichen für eine ULH und er fühlt sich auch wohl mit seiner Händigkeit und vom Thema selbst nicht angesprochen, ist aber aufgeschlossen dazu. Er hat sofort Spiegelschrift zu schreiben versucht, als ich ihn darauf ansprach,... er konnte es nicht. Er mag zwar manchmal Partys sehr gerne und er war einmal eine Art lockeres Mitglied in einer bestimmten Gruppe von Freunden, ist aber vorher und nachher nicht so sehr ein 'Gruppenmensch' gewesen. Er kann sich sehr gut und auch bevorzugt alleine mit etwas beschäftigen und mag und braucht viel Ruhe für sich. Andererseits: Für mich ist deutlich, dass er sich hauptsächlich, vor allem auch als erstes, auf seinen Verstand beruft, wenn er etwas Wichtiges für sich klären möchte und erst dann seine Gefühle hinzuzieht. Bei mir wäre es umgekehrt. Hm.(: Ich würde seine RH insgesamt nicht in Frage stellen. Mir scheint diese Priorität, ob man erst gefühlsmässig/intuitiv oder rational/abgleichend an etwas herangeht und d a s auch als das Verlässliche sieht, das Entscheidende zu sein. Ich glaube, er hat einfach mehr Bezug auch zu seiner Gefühlsseite, als manche andere RHs.


Aber bei meiner Tochter verwirrt mich halt einiges. Wie schon gesagt ist sie sehr für Gruppen empfänglich,- das ist mit Schulfreundinnen so und auch in der Verwandtschaft freut sie sich immer auf Treffen mit den vielen Kindern und Erwachsenen. Ich finde das super in Ordnung so, obwohl ich selbst da ganz anders bin und immer war. Aber passen tut det halt scheinbar nich.. vor allem, wenn sie sich gleichzeitig noch sehr ungerne alleine beschäftigt. Dazu kommt dass sie nicht so den Blick für Gesichter hat, sich aber Namen und Texte sehr gut merkt. Vom 'Seelischen' habe ich ihr immer zu vermitteln versucht, wenn sich das ergab... auf Nauturschönheiten reagiert sie nicht besonders, beim Gespür für Tiere (zB bei unserem Kater) muss sie auf vieles hingewiesen werden, weil sie die Regungen eines Tieres von sich aus leicht zu übergehen neigt, usw. Aber sie ist fantasiebegabt und zeigt ADS-, teilweise eine wenig Richtung ADHS-Anzeichen und reagiert in vielem impulsiv und nicht auf rationale Weise. Wahrscheinlich ist das der springende Punkt. Obwohl sie schon nur bei dem Wort Gefühl das Weite sucht. Es gäb natürlich viel mehr anzuführen.. ich finde es insgesamt etwas verwirrend und vielleicht ist das so, weil bei ihr trotz der Schreib-Mal- und Eßhand links, einige Umschulungsfolgen wirksam sind. Eine Rechtshänderin kann sie eigentlich nicht sein, weil wirklich nichts in die Richtung beeinflusst worden sein kann. Den üblichen Beeinflussungen in Einrichtungen Richtung RH hat sie, aus heutiger Sicht für mich erstaunlich, anscheinend einfach standgehalten. Sie ist andererseits nämlich sehr leicht manipulierbar, dadurch dass sie einer Gruppe so gerne angehören möchte.

Ihre Geburt an sich war aus medizinischer Sicht einerseits spontan und einwandfrei, nur, wegen eines Blasensprungs, auf den dann zwei Tage keine Wehen folgten, wurde sie leider mit ein paar Tropfen Wehenmittel eingeleitet. Ich weiss nicht, ob ein paar Tropfen, die noch nichtmal alle im Blut angekommen sein dürften, eine Rolle spielen können. Die Wehentätigkeit ging nach diesem Stubs jedenfalls sofort los und ich rief fast direkt nach dem Anstellen schon, dass man den Tropf bitte abstellen solle. Ich stellte ihn erstmal selbst einfach ab, bis sie dann kamen und ok sagten. Die Wehen haben mit diesem winzigen Stubs oder schon vom bloßen Eindruck angefangen. (Ich wollte ja auch keine Einleitung, aber sie machtemn mir Angst vor einer gefährlichen Infektion...) Meine Tochter war in zwei Stunden und fünfzehn Minuten, recht schnell für eine Erstgeburt, dann geboren. Sie war kaum draussen, da sah sie mich mit riesigen Augen an,.. sie hatte auch eine gute Gesichtsfarbe und reagierte mit klarem Unmut über dieses doofe Abwaschen danach usw. Der Kinderarzt gab zu meinem Wunsch nach einer ambulanten Geburt sofort sein OK. Es gab also, trotz recht schneller und möglicherweise leicht eingeleiteter Geburt, keine Anzeichen für eine Sauerstoffunterversorgung.

Alle Us beim Kinderarzt waren super in Ordnung. Anstrengend war zB, dass sie ü b e r a l l..... dabei sein musste.(;


Wie gesagt... ich werde all das und mehr bald mit der LHB in meiner Nähe erörtern.


Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel zum Lesen.....


Ich habe mir das Buch gekauft und es gefällt mir noch besser als der "Knoten im Gehirn..." Im Anhang stehen einige Quellenangaben. In diesen Büchern findest Du bestimmt weitere interessante Beiträge zum Thema Hemisphärenasymmetrie.


Ja, ich guck nochmal genauer hin.(:




Liebe Grüsse aus dem gleichfalls kalt gewordenen Niederrhein,

in dem es ab und zu schneit und dann wieder taut.... bis jetzt.


Nany

Nany
11.03.2006, 20:55
Liebe Doris,


ich bin auch Kinderkrankenschwester, vielleicht sind wir geklont?


*lach*.. kommt drauf an, ob du auch so chaotische Irrwege bezüglich Schule, Verlegenheitsausbildung, falscher Beruf (nur die Kinder waren toll!!) Abbruch, zweiter Bildungsweg, Abi, Zugzwänge/Krisen, falsches Studium, Abbruch, Verlegenheitsjobs usw vorzuweisen hast.(-;


...typisch ULH sozusagen..


Zu deiner Tochter. Niemand ist NUR Linkshemisphärisch oder rechtshemisphärisch. In der Mitte zwischen den Hälften liegt das Corpus callosum, eine Art Datenautobahn.

Auf diesem Weg stimmen sich die linke und rechte Hälfte ab.Bei Split Brain Patienten, denen wegen Ihrer Krampfanfälle das Cc durchtrennt wurde ,hat man einiges an Erkenntnissen gewonnen. Jedes Gehirnteil kann voneinander unabhängig als eigenständiges Ganzes funktionieren. Bei Walen kann sogar eine Seite schlafen und die andere wach sein.Würden die sich nicht abstimmen würde z.B. die rechte Hand die Hose an und die linke die Hose ausziehen weil beide verschiedene Pläne haben. Wenn das Kind nun seine dominante Seite (hier als rechtshirner) lebt, gibt es auch keinen Stau auf der Cc- Datenautobahn. So hat es guten Zugriff auf die Eigenschaften der anderen Seite und kann Sie nutzen; das ist z.T. bei Umgeschulten nicht so möglich. Zudem sind Charaktereigenschaften nicht nur von der Dominanz, sondern auch von der Sozialisation abhängig.Wenn das Kind z.B. den geselligen Vater verehrt, nimmt es auch dessen Eigenschaften mit an.

Solltest du also Angst haben das die Dominanz nicht eindeutig ist kannst du das ja zur Sicherheit testen lassen. Von der Beschreibung her wirkt es für mich aber eher wie ein intelligentes, normales linkshändiges Kind mit starkem Willen, das sich allen umschulungvorbildern widersetzt hat.Vielleicht wären wir beide auch geselliger wenn wir richtigherum aufgewachsen wären? Das mit dem mittig hinlegen hast du toll gemacht! Liebe Grüsse Doris




ganz lieben Dank!(((-:


mit lieben Grüssen zurück, Nany

als Gast Bärbel
11.03.2006, 21:53
Hallo Nany,


kann es sein, dass Du Deine Umschulungsgefühle unbewußt auf Deine Tochter überträgst? Übertriebene Fürsorge als Reaktion auf das eigene Leid in der Kindheit? Die Angst ist ein schlechter Berater. Besteht die Möglichkeit, dass Du Deine Tochter zu Deiner Linkshänderberatung mitnimmst?


Zu dem Buch "Die Psyche des linkshändigen Kindes": Ich bin erst bei Kapitel 5.


Im ersten Kapitel ist mir direkt aufgefallen, dass jetzt die Unterscheidung der linken/rechten Hemisphäre eingeteilt ist in "taktisches Denken und strategisches Denken". Erst im Anhang auf Seite 310 steht wieder logisch-sprachliches Denken / ganzheitliches Denken. Die "neue Einteilung" ist mir sympathischer und wird im zweiten Artikel ausführlich beschrieben.


Eine Erklärung, warum es keine Selbsthilfegruppen für umgeschulte Linkshänder gibt, findet man nach dem Studium des dritten Kapitels. Linkshänder neigen im Gegensatz zum gruppenbildenden Rechtshänder zum Einzelgängertum .


Das vierte Kapitel handelt vom Verhältnis der Linkshänder zur Kunst und zu seiner alltäglichen Umgebung. Beim Lesen dieses Kapitels mußte ich an meine Frage denken, die ich kurz zuvor hier im Forum gestellt habe: Verändert Ihr auch so häufig Eure Wohnung?


Im fünften Kapitel wird die Sensibilität und Hilfsbereitschaft beschrieben. Das "Gluckenverhalten" ist anscheinend bei Linkshändern besonders ausgeprägt.


Schönes Wochenende

Bärbel


PS: Die Angewohnheit ein Buch von vorne u n d hinten zu lesen, besteht noch immer.

Nany
12.03.2006, 00:28
Hallo Bärbel,


kann es sein, dass Du Deine Umschulungsgefühle unbewußt auf Deine Tochter überträgst? Übertriebene Fürsorge als Reaktion auf das eigene Leid in der Kindheit?


Das kann teilweise bestimmt sein...

was unbewusst ist, weiss man aber halt nicht.


Die Angst ist ein schlechter Berater.


Oh ja!


Besteht die Möglichkeit, dass Du Deine Tochter zu Deiner Linkshänderberatung mitnimmst?


Ja, das mache ich auch demnächst, wie ich ja sagte.(-:


Das "Gluckenverhalten" ist anscheinend bei Linkshändern besonders ausgeprägt.


Hm, teils trifft das auf mich sehr zu und teils auch wieder nicht, weil ich ja auch selber meinen Freiraum brauche...

Im ersten Jahr mit meiner Tochter fühlte ich mich in der Tat wie eine

"Superglucke" oder Löwenmutter! Diese mütterlichen Gefühle waren so neu und eine Stärke für mich, wie ich sie so in mir noch nie gefühlt hatte. Wäre meinem Kind mal jemand nicht Vertrauenerweckendes zu nahe gekommen..... der hätte was zu fühlen bekommen!!!

Es gab kurz nach der Entbindung eine Reaktion bei ihr, die den Kinderarzt bewog, uns zum Abklären in ein Krankenhaus zu schicken. Weil es nach dem Blasensprung ja noch zwei Tage (oder waren es drei(?)...) bis zur Geburt gedauert hatte, war er unsicher, ob ihre Reaktion (ein klein wenig zu hohe Temperatur,.. während eines sehr sehr heissen Sommers) Zeichen einer Infektion sein könnten.

Im Krankenhaus versuchte man uns mit Reden und diesen Wiegemethoden dort, vom Stillen abzubringen. Sie wollten schon am nächsten Tag 'Zufütter-Milch' für meine Tochter bestellen. Ich sagte dem Arzt, die Milch bei mir liefe an sich, aber erstens wäre Zutrauen für das Stillen wichtig und es müsse sich zweitens nun auch noch etwas einlaufen gerade. Die Milch käme gerade etwas weniger flüssig, weil auch der Stress sehr einwirken würde, zB auch der Stress mit der Wiegerei. Außerdem hätte man uns erst zu verweigern versucht, dass meine Tochter bei mir mit im Bett schlafen dürfe, obwohl sie es braucht.(Ich hatte ihm das freundlich und bestimmt vorgebracht und der Stattion schon schriftlich und unterschrieben vorgelegt, dass ich mich für mögliche Folgen, wie Herausfallen aus dem Bett zB. voll verantwortlich erklärte. Zu Anfang, als ich merkte, dass meine Tochter im Klinikbettchen nicht einschlief, hatte ich einen gepolsterten Schutzwall in meinem Bett errichtet, eine Art Nest.)

Er sagte, er würde die Milch jetzt besorgen und drängte, dass ich zufüttern solle... ohne irgendeinen nachvollziehbaren Grund. Drauf hörte ich mich ihm gegenüber in festem Ton: 'Dr(...), Sie können die Milch sehr gerne bestellen, aber da es hier zur Zeit außer meiner Tochter gerade keine Neugeborenen gibt, werden Sie schauen müssen, an wen Sie sie loswerden.'.... War mir so egal, wie er geguckt hat.*g So eine Reaktionsweise war mir für mich selbst bisher ziemlich unbekannt gewesen....

Wir waren nach drei Tagen wieder raus, es war Fehlalarm gewesen. Die Milch lief zuhause wie nix. Links deutlich stärker.(;


Das finde ich alles aber nicht 'negativ' gluckenhaft, weil, je jünger das Kind, umso enger ist die Verbindung auf allen Ebenen und das ist so natürlich! Ich habe mich bemüht, nach und nach meine Tochter loszulassen... mir war bewusst, dass ich darauf achten muss. Mir gelingt das bestimmt nicht in jedem Bereich "ideal".... das ist wie Gratwandern immer wieder.


Schönes Wochenende


Dir auch ein schönes Wochenende.


PS: Die Angewohnheit ein Buch von vorne u n d hinten zu lesen, besteht noch immer.


eeecht? naja, ich lese meist von hinten nach vorne und das stört mich noch nichtmal besonders...hm (-:


Lieben Gruss, Nany

Martin Neudeck
12.03.2006, 07:31
Hallo Nany,


seit Monaten stöbere ich nun immer wieder in diesem Forum (komme mir schon vor wie ein Eindringling). Und jetzt ist der Augenblick gekommen, wo ich mich auch mal zu Wort melden muß. Über links liegende Wurmfortsätze kann ich nämlich mitreden und ich habe mich sehr über Deine Feststellung gefreut, daß sie so selten sein sollen. Ich habe den Durchbruch eines dieser linksliegenden Blinddärme überlebt, und dadurch war mir die Zeit gegeben, noch weitere 45 Jahre (ungefähr) rechts zu schreiben mit der dem Linkshänder eigenen Mischung aus Sturheit und Durchhaltevermögen. Und wenn mich mein umschulungsgeschädigtes Gehirn nicht hinters Licht führt, dann habe ich vor so 4 oder 5 Jahren begonnen, links zu schreiben.


Aber jetzt im Ernst, Nany: Mach Dich erst mal nicht mit der Lektüre spezieller Literatur über Gehirnforschung verrückt, sonst siehst Du bereits morgen nur noch Bäume und keinen Wald. Wenn Du´s trotzdem wissen willst, kann ich Dir "Das wohltemperierte Gehirn" von Robert Jourdain empfehlen, 400 Seiten darüber, wie Musik im Kopf entsteht und wirkt. Ich habe das Buch absolut spannend gefunden. Da wird Dir schwindlig, als ob Du einen Tag lang Schrauben mit der falschen Hand reingedreht hast: Alles noch ein bißchen komplexer, als sich der gemeine Linkshänder das so vorstellt. Aber ich finde, es liest sich locker, und es wird Dich nicht stressen, weil´s nicht unmittelbar mit der original echten Linkshänderproblematik zu tun hat. Es vermittelt aber einen Eindruck davon, wie viel Prozesse im Gehirn in welch kurzer Zeit und zur gleichen Zeit ablaufen müssen, damit Dinge vollbracht werden, die uns von außen betrachtet eigentlich sehr schlicht vorkommen (Du hörst einen Ton, und das ganze Gehirn ist in Aufregung). Da bekommst Du eine Vorstellung davon, wie kleine Eingriffe großen Schaden anrichten können, und damit hätten wir doch wieder den Bezug zur Umschulung. Der Kerl haßt allerdings (den Autor mein ich) alles, was keine klassiche Musik ist(wirklich alles, eigentlich auch schon wieder ganz toll), und er macht stellenweise kein Geheimnis draus. Wenn Du da nicht drüber weglesen kannst, bringt´s wohl auch keinen Spaß.


Deine Frage zur Hemisphärendominanz ist eigentlich schnell beantwortet: Daß eine Hemisphäre in allen Leistungsmerkmalen, welche ihr zugeschrieben werden, gleichermaßen dominant ist, diese Annahme wird von niemandem unterstützt (die Edukinestetik erweckt diesen Eindruck, aber das ist ein anderes Thema). Dr. Sattler spricht vorsichtig von einer "motorischen Dominanz", welche einhergehe mit einer Betonung der anderen Leistungsmerkmale, die der entsprechenden Hemisphäre zugeschrieben werden (das ist kein wörtliches Zitat). Damit behauptet Sie offenbar keinen zwingenden Zusammenhang von Linkshändigkeit, Gesichtergedächtnis, intuitivem Zugang usw.. Meines Wissens (ich möchte aber nicht so tun, als läse ich den ganzen Tag nichts anderes) gibt es auch keine ernstzunehmende Untersuchung, weder neurologisch noch psychologisch, die einen entsprechenden Nachweis führen würde. Bei genauerem Hinsehen kann man nicht einmal mit Sicherheit sagen, daß Händigkeit und Beinigkeit über den gleichen Hemisphärenkamm geschoren werden. (Abweichende Untersuchungsergebnisse können zwar als Effekt einer Umschulung interpretiert werden, insofern bedeuten sie nicht, daß kein Zusammenhang besteht, aber es kann eben auch kein zwingender Zusammenhang festgestellt werden). Vor allem sollten wir uns darüber im Klaren sein, daß kein Gehirn einem anderen genau gleicht. Das gilt schon für das Gehirn des Neugeborenen und dann noch viel mehr beim Kind: Jede soziale Umgebung ist anders und fordert und fördert das kindliche Gehirn in unterschiedlicher Weise. (Und jedes Gehirn wird auch in irgendeiner jeweils unterschiedlichen Weise ausgebremst).


Hey Nany, die Händigkeit ist nicht so einfach zu diagnostizieren wie ein Husten und Deine Zweifel kann ich gut verstehen, besonders wenn´s das eigene Kind angeht. Ich selber habe übrigens ein Gesichtergedächtnis, daß alles aus ist. Möglicherweise ein Umschulungsschaden, möglicherweise auch nur ein Beleg dafür, daß Linkshändigkeit und eine überdurchschnittliche Befähigung zum Erkennen von Gesichtern nicht notwendigerweise miteinander auftreten müssen. Es gäbe mit Sicherheit noch genug mögliche Ursachen, beispielsweise das Erschrecken des kleinen Kindes vor Gesichtern (oder vor auch nur einem Gesicht, das ganze in Situationen, die dem Erwachsenen völlig unverfänglich erscheinen). Mir persönlich wären wegen dieser Geschichte nie Zweifel an meiner Linkshändigkeit gekommen. Damit will ich aber Deine Zweifel an der Linkshändigkeit nicht ausräumen, bloß den Blickwinkel etwas verändern.


Da wäre noch ein Punkt, der Deine Tochter betrifft: Du schreibst, daß sie bei bestimmten Verrichtungen (bei welchen?) die Hand wechselt oder die rechte Hand benützt, obwohl sie sich sonst nicht um Vorbilder gekümmert hat. Kann es sein, daß sie jetzt in einem Alter ist, wo die Akzeptanz durch die peergroup (Kindergarten?) wichtig wird, daß sie sich jetzt eben doch an den anderen Kindern orientiert? So eine Umschulung kann ja recht zügig über die Bühne gehen, und das Kind fragt auch nicht nach Deinem elterlichen Sorgerecht, wie Du am Beispiel der Linkshänderschere vorexerziert bekommen hast. Vorsicht übrigens: Beidhändigkeit ist das Schlimmste, was sich das Kind antun kann, aber das ist Dir wahrscheinlich eh klar. Ich würde auch versuchen, die Sache mit der Schere auszubügeln, wenn die Händigkeit entsprechend geklärt ist. Vielleicht ist die Beidhändigkeit auch nur eine Reaktion auf Deine Zweifel (und glaube ja nicht, daß Du die vor Deinem Kind verbergen könntest). In jedem Fall ist es bei dem Ansatz zur Beidhändigkeit und bei der Krallenhand eine gute Idee, daß Du die Lage sowieso mit dem Fachmann resp. der Fachfrau klären willst.


Was Deine Zweifel über Deine eigene Händigkeit angeht, so liegt mir die Frage auf der Zunge: Wie geht´s Dir denn. Du mußt mir diese Frage natürlich nicht beantworten, wo ich gerade erst in dieses Forum hereingeschneit komme. Aber da ich sie jetzt einmal gestellt habe, nehme ich sie auch nicht zurück. Und falls Du sie auch nur für Dich selber beantworten willst, dann vergiß mal kurz die Erwartungen, die Du an künftige Veränderungen, Verbesserungen natürlich, hast.

Hat sich etwas geändert gegenüber früher? Und wie fühlt sich das an?


Hallo Nany, Du warst jetzt mein Opfer, weil Du das Ding mit dem Blinddarm angezettelt hast. Und weil heute, gestern im Forum zweimal vom Rhein resp. Niederrhein gegrüßt worden ist. Da hab ich gedacht, ich müßte mal aus der Tiefe meines südostniederbayrischen Heimatlandes gegenhalten. Bei uns heißt der Rhein Donau, aber das Prinzip ist das gleiche.


Jetzt aber Schluß

Alles Gute und Schöne


Martin


Falls Du das Buch tatsächlich liest, und wenn es Dir dann auch noch gefällt, das fänd ich dann eigentlich schon ganz klasse

als Gast Bärbel
12.03.2006, 08:13
Im ersten Jahr mit meiner Tochter fühlte ich mich in der Tat wie eine

"Superglucke" oder Löwenmutter! Diese mütterlichen Gefühle waren so neu und eine Stärke für mich, wie ich sie so in mir noch nie gefühlt hatte. Wäre meinem Kind mal jemand nicht Vertrauenerweckendes zu nahe gekommen..... der hätte was zu fühlen bekommen!!!

Drauf hörte ich mich ihm gegenüber in festem Ton: 'Dr(...), Sie können die Milch sehr gerne bestellen, ...... So eine Reaktionsweise war mir für mich selbst bisher ziemlich unbekannt gewesen....

Das finde ich alles aber nicht 'negativ' gluckenhaft,

eeecht? naja, ich lese meist von hinten nach vorne und das stört mich noch nichtmal besonders...hm (-:


Das Gluckenverhalten ist positiv gemeint. Es bezog sich auf den Vergleich zwischen den Geschlechtern; die Männer als Jäger und die Frauen als Sammler und das daraus entwickelte Verhalten im Laufe der Jahrtausende.


Dein Verhalten gegenüber dem Arzt finde ich KLASSE. Kann es sein, daß sich damals der Knoten in Deinem Gehirn löste? Als Kind warst Du wehrlos gegen die erfolgreichen Umschulungsbemühungen Deiner Familie. Das hat sich jetzt geändert. Die in Kapitel 5 des Buches "Die Psyche des linkshändigen Kindes" als Linkshänder-typische bezeichnete Eigenschaft spontane, impulsive Sensibilität und Hilfsbereitschaft deckt sich mit Deinem Verhalten; zusätzlich zum Mutterinstikt.


Kennst Du das "Notizbuch des Zeichners" von Mohieddin Ellabbad? Dies Buch ist von hinten nach vorn geschrieben. Vorher habe ich meist diagonal gelesen. Jetzt als rückgeschulte Linkshänderin lese ich von links oben nach rechts unten o d e r auf die Schnelle diagonal.


Liebe Grüße

Bärbel

Doris ULH
12.03.2006, 08:51
Hallo Nany,

AD(H)S ist mein Spezialgebiet, halte ich gleich wieder einen Vortrag drüber auf einer Tagung(um 12, Hetz,Hetz).Wenn du willst mail mir mal, dann kann ich euch ein paar Tips geben. Superliebe Mitfühlgrüsse die Löwenmama Doris

Nany
12.03.2006, 13:29
Hallo Bärbel,


Kann es sein, daß sich damals der Knoten in Deinem Gehirn löste?


Ja, So ein Gefühl war das!(-:


Als Kind warst Du wehrlos gegen die erfolgreichen Umschulungsbemühungen Deiner Familie. Das hat sich jetzt geändert.


Über die Änderung, seit letztem November, bin ich so glücklich.. diese Kraft, einfach da im Innen, diesem Löwinnengefühl nach der Geburt wirklich ähnlich.


Kennst Du das "Notizbuch des Zeichners" von Mohieddin Ellabbad? Dies Buch ist von hinten nach vorn geschrieben. Vorher habe ich meist diagonal gelesen.


Ich las/lese meist eine Mischung (unbeschreiblich) aus von hinten nach vorne und diagonal oder eins von beidem. Dieses Buch möchte ich unbedingt sehen.

Zu: 'Hilfe für das schreibauffällige Kind' kommt das also wohl noch dazu.(-:


Sonnige Grüsse, Nany

Nany
12.03.2006, 13:44
Hallo Doris,


AD(H)S ist mein Spezialgebiet, halte ich gleich wieder einen Vortrag drüber auf einer Tagung(um 12, Hetz,Hetz).Wenn du willst mail mir mal,


ja, wie denn?(-:


dann kann ich euch ein paar Tips geben.


danke..


herzliche Löwingrüsse, Nany

Nany
12.03.2006, 16:33
Hallo Martin,


>Hallo Nany,

>seit Monaten stöbere ich nun immer wieder in diesem Forum (komme mir schon vor wie ein Eindringling).


bist du aber nicht.(:


>Über links liegende Wurmfortsätze kann ich nämlich mitreden und ich habe mich sehr über Deine Feststellung gefreut, daß sie so selten sein sollen. Ich habe den Durchbruch eines dieser linksliegenden Blinddärme überlebt,


du meine Güte...

Schön, dass du das überlebt hast!




>Und wenn mich mein umschulungsgeschädigtes Gehirn nicht hinters Licht führt, dann habe ich vor so 4 oder 5 Jahren begonnen, links zu schreiben.


((-:


>Aber jetzt im Ernst, Nany: Mach Dich erst mal nicht mit der Lektüre spezieller Literatur über Gehirnforschung verrückt, sonst siehst Du bereits morgen nur noch Bäume und keinen Wald.


Ich versuche, mich gut im Auge zu behalten.




>Wenn Du´s trotzdem wissen willst, kann ich Dir "Das wohltemperierte Gehirn" von Robert Jourdain empfehlen, 400 Seiten darüber, wie Musik im Kopf entsteht und wirkt. Ich habe das Buch absolut spannend gefunden. Da wird Dir schwindlig, als ob Du einen Tag lang Schrauben mit der falschen Hand reingedreht hast:


So nebenbei: oft habe ich zum Glück keine Schrauben gedreht, aber wenn, dann kamen die immer raus, wenn ich reindrehen sollte...*was mich ja nicht mehr wundert heute*


>Alles noch ein bißchen komplexer, als sich der gemeine Linkshänder das so vorstellt. Aber ich finde, es liest sich locker, und es wird Dich nicht stressen, weil´s nicht unmittelbar mit der original echten Linkshänderproblematik zu tun hat. Es vermittelt aber einen Eindruck davon, wie viel Prozesse im Gehirn in welch kurzer Zeit und zur gleichen Zeit ablaufen müssen, damit Dinge vollbracht werden, die uns von außen betrachtet eigentlich sehr schlicht vorkommen (Du hörst einen Ton, und das ganze Gehirn ist in Aufregung). Da bekommst Du eine Vorstellung davon, wie kleine Eingriffe großen Schaden anrichten können, und damit hätten wir doch wieder den Bezug zur Umschulung.


ja...




>Der Kerl haßt allerdings (den Autor mein ich) alles, was keine klassiche Musik ist(wirklich alles, eigentlich auch schon wieder ganz toll), und er macht stellenweise kein Geheimnis draus. Wenn Du da nicht drüber weglesen kannst, bringt´s wohl auch keinen Spaß.


Ich könnte auf eine dogmatische Ausstrahlung tatsächlich empfindlich reagieren... aber das kann ich natürlich jetzt nicht einschätzen, ob es so auf mich wirken würde.




>Deine Frage zur Hemisphärendominanz ist eigentlich schnell beantwortet: Daß eine Hemisphäre in allen Leistungsmerkmalen, welche ihr zugeschrieben werden, gleichermaßen dominant ist, diese Annahme wird von niemandem unterstützt


Ja, das war meine Frage.(: Ich fühle mich psychisch gerade wieder mehr in die Dominanz (und Basis) im Gehirn als Gesamtes ein.... kann das nicht leicht in Worte fassen. Aber neugierig bin ich halt auf die Forschung. Daraus werde ich mir nach und nach, in Ruhe zu Gemüte führen, und versuchen darauf zu achten, dass das stressfrei geschieht.




>Dr. Sattler spricht vorsichtig von einer "motorischen Dominanz", welche einhergehe mit einer Betonung der anderen Leistungsmerkmale, die der entsprechenden Hemisphäre zugeschrieben werden (das ist kein wörtliches Zitat). Damit behauptet Sie offenbar keinen zwingenden Zusammenhang von Linkshändigkeit, Gesichtergedächtnis, intuitivem Zugang usw.. Meines Wissens (ich möchte aber nicht so tun, als läse ich den ganzen Tag nichts anderes) gibt es auch keine ernstzunehmende Untersuchung, weder neurologisch noch psychologisch, die einen entsprechenden Nachweis führen würde.




So ist auch mein Informationsstand, aber halt mehr vom Hörensagen, und ich möchte mich in dieses Gebiet ein wenig mehr einlesen,.. aber ob etwas Intensiveres daraus wird, das lasse ich offen.




>Bei genauerem Hinsehen kann man nicht einmal mit Sicherheit sagen, daß Händigkeit und Beinigkeit über den gleichen Hemisphärenkamm geschoren werden. (Abweichende Untersuchungsergebnisse können zwar als Effekt einer Umschulung interpretiert werden, insofern bedeuten sie nicht, daß kein Zusammenhang besteht, aber es kann eben auch kein zwingender Zusammenhang festgestellt werden).




Da kann ich ja eben bisher nicht mitreden...

Aber da mich die Neugier ja packt...(: ich bestimme nun trotzdem, wie ich sie dann lenke und wie aussichtsreich das Aufgenommene für mich sein wird und ob ich dabei bleibe oder nicht.




>Vor allem sollten wir uns darüber im Klaren sein, daß kein Gehirn einem anderen genau gleicht.


Das ist klar..(-:


>Das gilt schon für das Gehirn des Neugeborenen und dann noch viel mehr beim Kind: Jede soziale Umgebung ist anders und fordert und fördert das kindliche Gehirn in unterschiedlicher Weise. (Und jedes Gehirn wird auch in irgendeiner jeweils unterschiedlichen Weise ausgebremst).


.. auch klar.




>Hey Nany, die Händigkeit ist nicht so einfach zu diagnostizieren wie ein Husten


*lach*




>und Deine Zweifel kann ich gut verstehen, besonders wenn´s das eigene Kind angeht.


Ich war ein bißchen verwirrt,.. der Zweifel ist jetzt wieder weniger, nachdem ich einiges so ausgesprochen habe und mit all dem nochmal in mich gegangen bin. Für mich ist die ganze Thematik in dieser konkreten Weise ja noch recht frisch seit erst vier Monaten. Aber ich empfinde angesichts dieser kurzen Zeit, in der sich soviel Konkretes wie Tiefgreifendes in mir bewegt hat, dass ich schon ganz schön vorangekommen bin. Ich werde mit meiner Tochter ganz einfach zu meiner LinkshänderInnenberaterin gehen und schauen, wie sich was für sie erleichtern läßt. Es ist also nicht nur meine Thematik, sondern auch mit einem um einiges geringeren Umschulungsgrad, wie ich vermute, die meiner Tochter. Aber dieser Grad spielt möglicherweise schon eine Rolle.

Sie hat in der Schule gewisse Motivationsprobleme... es wird dort nicht auf Linkshändigkeit eingegangen, das fängt bei der Sitzordnung an. Dann der Sportunterricht... es kommt auch ohne umgeschulte Schreibhand einiges zusammen. Sie sprach schon bevor mir das Thema zu Bewusstsein kam, (sie schreibt ja in der Hakenhandhaltung) davon, dass ihr der Arm beim Schreiben öfter mal weh täte. Sie ist auch nicht mehr immer schnell genug beim Schreiben.(6.Klasse)

Das alles ist jetzt schon fortgeschritten und ich hoffe, dass wir (die LHB und ich) ihr helfen können. Weil das nicht so einfach ist, eine eingefahrene Schreibweise zu verändern, nehme ich zum Abklären einen Tag kurz vor den Ferien,... vielleicht können wir dann ein wenig anfangen und dann in den Sommerferien mit Übungen locker weitermachen. Mal sehen...mit der Beraterin schauen wir mal, wie wir planen können. Meine Tochter ist jedenfalls aufgeschlossen für die LHB - dank ihrer Geselligkeit zB.(: - und hat ein Interesse daran, dass das Schreiben lockerer wird. (Das Schriftbild ist total ok, aber sie ermüdet mit der Haltung zu rasch bei dem immer grösseren Schreibaufkommen.)


>Ich selber habe übrigens ein Gesichtergedächtnis, daß alles aus ist. Möglicherweise ein Umschulungsschaden, möglicherweise auch nur ein Beleg dafür, daß Linkshändigkeit und eine überdurchschnittliche Befähigung zum Erkennen von Gesichtern nicht notwendigerweise miteinander auftreten müssen.




Ja, ich sagte ja auch, dass man Einzelfaktoren sicher nicht für sich als Belege sehen kann und nahm mehrere und trotzdem noch nicht alle. Schriftlich kann ich natürlich nicht a l l e s anführen....die Texte werden eh schon ziemlich lang manchmal. Ich habe gewisse Überlegungen mal einfach "laut" angedacht. Da das Thema für mich ja noch recht neu ist, arbeiten in mir natürlich noch Fragen, die für andere hier vermutlich schon längst "zum alten Hut" gehören.




>Es gäbe mit Sicherheit noch genug mögliche Ursachen, beispielsweise das Erschrecken des kleinen Kindes vor Gesichtern (oder vor auch nur einem Gesicht, das ganze in Situationen, die dem Erwachsenen völlig unverfänglich erscheinen). Mir persönlich wären wegen dieser Geschichte nie Zweifel an meiner Linkshändigkeit gekommen. Damit will ich aber Deine Zweifel an der Linkshändigkeit nicht ausräumen, bloß den Blickwinkel etwas verändern.


Nein, ich habe mich nicht auf einen einzigen oder zwei Punkte berufen,.. das war soetwas wie ein Beleuchtungsversuch bei auftauchender Verwirrung. Richtig tief gezweifelt habe ich denn doch nicht, wie ich jetzt wieder besser merke.

Das Gefühl, wieder einigermaßen entwirrt zu sein ist heute wieder das eindeutig Stärkere in mir.

(Kann zum Glück auch schnell gehen, sowas.)

(:




>Da wäre noch ein Punkt, der Deine Tochter betrifft: Du schreibst, daß sie bei bestimmten Verrichtungen (bei welchen?) die Hand wechselt oder die rechte Hand benützt, obwohl sie sich sonst nicht um Vorbilder gekümmert hat. Kann es sein, daß sie jetzt in einem Alter ist, wo die Akzeptanz durch die peergroup (Kindergarten?) wichtig wird, daß sie sich jetzt eben doch an den anderen Kindern orientiert?




Sie ist 11 dreiviertel und besucht inzwischen das Gymnasium in der sechsten Klasse..(:

Das Wechseln ist bei vielen Kleinigkeiten so....

Sie hält zB einiges mit links fest und agiert mit rechts. Zum Beispiel halte ich eine Zeitschrift mit rechts und zeige jemandem darin (ein Bild, einen Satz) mit links. Sie macht das oft andersrum. Sie wechselt beim Einräumen von Waren in die Tasche beim Einkaufen und Ähnlichem. Mal räumt sie mit links, dann wieder mit rechts ein. Sie legt beim Kartenspielen mit rechts. Zähneputzen: im Wechsel! Beim Basteln: Schere, war lange rechts...das hat sie letztens erfolgreich geändert. Sie sagt, sie wäre schneller und besser mit links.(-: Batseln sonst: teilweise Wechseln. Ich kann jetzt nicht alles aufzählen. Und die üblichen Geräte natürlich. Schleifen, auch Schuhe binden: wie RH. Obwohl ich linksrum binde. Die Lehrerin damals hat es ihr oft gezeigt, weil sie sich irgendwie sträubte zu binden. Spülen und Abtrocknen (nicht täglich, sie hilft aber gerne): im Wechsel. Werfen: rechts! (logisch..und auch ich habe ja mit rechts geworfen.) Im Sportunterricht machen sie jetzt sehr viel mit Bällen.

Es ist auf jeden Fall ganz "schön" ein Durcheinander.

Ach so, die Maus war auf rechts, die haben wir für uns beide schon auf links gelegt.(:

Für mich kann ich sagen, ich bin sowas von präziser und schneller, natürlicher und lockerer mit der Maus links seit November...

Die Maus war das erste, was ich umgestellt hatte.




>So eine Umschulung kann ja recht zügig über die Bühne gehen,

(....)

Vorsicht übrigens: Beidhändigkeit ist das Schlimmste, was sich das Kind antun kann, aber das ist Dir wahrscheinlich eh klar.




Und genau wegen dieser (teilweisen) Beidhändigkeit mache ich mir ja Sorgen, bzw nehmen wir jetzt den Weg, aus dieser heraus in die angeborene klare Bahn. So gut es geht.


>Ich würde auch versuchen, die Sache mit der Schere auszubügeln, wenn die Händigkeit entsprechend geklärt ist.


Haben wir schon. Ich bin mir jetzt wieder sicher: ihre Händigkeit i s t klar.(-:




>Vielleicht ist die Beidhändigkeit auch nur eine Reaktion auf Deine Zweifel (und glaube ja nicht, daß Du die vor Deinem Kind verbergen könntest).


Nein, man kann nichts verbergen, ich habe daran auch gar kein Interesse.

Es spielen viele Dinge hinein. Ich war bis vor kurzem eine sogenannte Pseudo-RH. Das spielte mit Sicherheit hinein. An meiner LH zweifel ich inzwischen nicht mehr. Es spielten meine Irritationen eine Rolle, die mir ja nicht bewusst waren.... und eben die Einwirkungen der RH-Umwelt auch.




>In jedem Fall ist es bei dem Ansatz zur Beidhändigkeit und bei der Krallenhand eine gute Idee, daß Du die Lage sowieso mit dem Fachmann resp. der Fachfrau klären willst.


JO!


>Was Deine Zweifel über Deine eigene Händigkeit angeht, so liegt mir die Frage auf der Zunge: Wie geht´s Dir denn.


Vorwiegend gut!(-: Ich zweifel ja auch nicht mehr. Klar, dass es einiges trotzdem zu bewältigen gibt...




>Du mußt mir diese Frage natürlich nicht beantworten, wo ich gerade erst in dieses Forum hereingeschneit komme.


Freut mich aber.


>Aber da ich sie jetzt einmal gestellt habe, nehme ich sie auch nicht zurück. Und falls Du sie auch nur für Dich selber beantworten willst, dann vergiß mal kurz die Erwartungen, die Du an künftige Veränderungen, Verbesserungen natürlich, hast. Hat sich etwas geändert gegenüber früher? Und wie fühlt sich das an?


Es hat sich schon vieles geändert, dass sich sehr erleichternd anfühlt. Wie in einer Höhle gehockt zu haben, vor deren Eingang ein riesiger Stein gerollt war, der durch eine Erderschütterung den Weg freigegeben hat... in der Höhle wird es hell... ich taste mich an den Ausgang heran, der auch Eingang ist... übe mich im Hinausgehen... fange an, die Freiheit zu genießen, hinein und hinauszugehen.

Die Veränderungen sind sehr vielfältig.... ich habe jetzt ein Gefühl von *meinem Weg*, wie *nachHause* gehen. Und von dort aus: Kraft für das Abenteuer Leben nehmen können. Nicht pathetisch, wie das vielleicht fast klingt,... konkret. Es wird vieles greifbarer. Früher hatte ich oft das Gefühl,

'irgendwie daneben' zu greifen.




>Hallo Nany, Du warst jetzt mein Opfer,


nein.(-;


weil Du das Ding mit dem Blinddarm angezettelt hast. Und weil heute, gestern im Forum zweimal vom Rhein resp. Niederrhein gegrüßt worden ist. Da hab ich gedacht, ich müßte mal aus der Tiefe meines südostniederbayrischen Heimatlandes gegenhalten.


*lach*

Dir ganz liebe Grüsse aus dem heute sonnigen Niederrhein nach Südostniederbayern!(:

Eben schneite es hier bei Sonnenschein, ganz leicht..




>>Falls Du das Buch tatsächlich liest, und wenn es Dir dann auch noch gefällt, das fänd ich dann eigentlich schon ganz klasse.


Hm... ich mag auch u.a. gerne Klassisches bzw. einiges aus den Richtungen, die man landläufig 'Klassik' nennt, mag mir gerade aber eher nicht ein Mitschwingen irgendwelcher dogmatischer Tendenzen bei einer Lektüre antun.


Alles Gute und schau gerne (auch aktiv) hier rein, wenn du magst!(:

solange uns diese Möglichkeit des Austauschens hier lieberweise gegeben ist..


Nany

PS:

Soviel, wie die letzten Tage, kann ich bald allerdings auch nicht mehr schreiben

Doris ULH
12.03.2006, 18:00
Wenn man in einem Beitrag von mir auf den Stammposternamen klickt öffnet sich ein E-mail-Fenster.

Liebe Grüsse Doris


(Betrifft eine Funktion aus dem Parsiomy Forum - diese Funktion gibt es jetzt nicht mehr - Administrator Oktober 2007)

Nany
12.03.2006, 18:30
Wenn man in einem Beitrag von mir auf den Stammposternamen klickt öffnet sich ein E-mail-Fenster.


na sowas...

(tja*g)





(-:

Nany

Irene
12.03.2006, 23:49
Hallo Doris und Nany,


hier ist noch ein Klon. Ich habe bis vor kurzem gedacht, ich sei RH, lasse mich in anderthalb Wochen testen. Meine Tochter ist LH.

Habe auch gerade "Die Psyche des linkshändigen Kindes" gelesen und hatte ein Aha-Erlebnis nach dem anderen. Endlich verstehe ich, was in meinem Leben los war!

Ich frage mich noch: wenn ich alle Charaktereigenschaften eines LHs habe, mich aber nicht an eine Umschulung erinnern kann, was bin ich dann? Großes Problem!

Was passiert bei so einer Testung? Kann es sein, dass meine (vermutete) Linkshändigkeit übersehen wird? Ich mache doch so viel mit rechts!

Hab auch einen Verlegenheitsberuf ergriffen, versuche seit Jahren in die richtige Richtung zu steuern, es ist anstrengend und bisher nicht von Erfolg gekrönt, vielleicht war ja die Richtung falsch, links nicht rechts...


Liebe verwirrte Grüße,

Irene

Nany
13.03.2006, 00:28
Hallo Irene,


Hallo Doris und Nany,

hier ist noch ein Klon.


Willkommen im Club.(-;


Ich habe bis vor kurzem gedacht, ich sei RH, lasse mich in anderthalb Wochen testen. Meine Tochter ist LH.

Habe auch gerade "Die Psyche des linkshändigen Kindes" gelesen und hatte ein Aha-Erlebnis nach dem anderen. Endlich verstehe ich, was in meinem Leben los war!

Ich frage mich noch: wenn ich alle Charaktereigenschaften eines LHs habe, mich aber nicht an eine Umschulung erinnern kann, was bin ich dann? Großes Problem!


Das ist kein Problem, mit der Hilfe einer/s LHB wird sich deine Händigkeit bald herausstellen. Mit seehr großer Wahrscheinlichkeit.


Mich nicht an Konkretes, wie Umschulen der Schreibhand zu erinnern, war für mich auch kurz ein Problem. Es gibt aber noch ganz andere Erinnerungen, die zB. umschulungsbedingt oder aus anderen Gründen überlagert sein können, die aber auftauchen können. Das, wie so vieles ist aber bei jeder/m anders.


Was passiert bei so einer Testung? Kann es sein, dass meine (vermutete) Linkshändigkeit übersehen wird? Ich mache doch so viel mit rechts!


Ich habe auch viel mit rechts gemacht. Du kannst davon ausgehen dass die LHB, die nach Dr Sattler ausgebildet sind, das Phänomen starker Umschulung sehr gut kennen. Bald gehst du ja zu einer/m hin (:, am besten läßt du es einfach auf dich zukommen, wie er oder sie die Händigkeit mit dir herausfinden wird. Ein wichtiger Punkt ist zB eine Anamnese.(-:


Liebe verwirrte Grüße,


Ich wünsch dir baldige Klarheit.


Lieben Gruß, Nany

Martin Neudeck
14.03.2006, 18:39
Hallo Nany,


hast ja so recht mit von wegen keine Romane schreiben. Ich bin selber ein wenig erschrocken über Deine lange Antwort. Hab mich aber sehr gefreut. Daß Du Dir das Buch nicht antun willst, wurmt mich natürlich gemein (hier müßte jetzt ein smiley zwinkern, kann mich aber nicht daran gewöhnen). Versuch´s doch einfach mal, indem Du Dich ein wenig in der wikipedia durchklickst. Einfach mal bei "Gehirn" oder "Broca´sches Zentrum" anfangen und dann weiterklicken. Ist auch kein Honigschlecken, aber viel leichtere Kost wirst Du auch in schlauen Büchern nicht vorgesetzt bekommen. Und Du mußt Dich auch nicht gleich stundenlang reinhängen.


Ansonsten freu ich mich natürlich, daß Du wieder klarer siehst. Durch diese Tiefs müssen wir offenbar immer wieder durch.


A propos "Tief": Bei uns schneit`s natürlich auch. Das ist kein Sommer dieses Jahr.


Weiter alles Gute und liebe Grüße

aus dem tiefen Süden


Martin


PS Ich hab den Eindruck, daß der Westen kocht wegen dieser WDR-Sendung (die ich natürlich nicht mitgekriegt habe). Wenn wir mal erwachsen sind, werden wir auch mit einer Mutter leben können, die nicht alle unsre Erwartungen erfüllt.

Marc
14.03.2006, 21:27
Hallo Martin,


vielen Dank für den tollen Buchtipp. Ich habe mir das wohltemperierte Gehirn gerade beim amazon bestellt (und dort schon die ersten zehn Seiten gelesen) und werde es dann demnächst linkshändig auf meinem Rechtshänder-Klavier spielen. Anstelle von Bach ((-;


Viele Grüße aus dem kalten Hamburg

Marc

Nany
15.03.2006, 12:44
Hallo Martin,


>Hallo Nany,

>hast ja so recht mit von wegen keine Romane schreiben. Ich bin selber ein wenig erschrocken über Deine lange Antwort.


Hab ich das gesagt mit den Romanen?? (grad nicht nachgeguckt)

erschrocken?.......


>Hab mich aber sehr gefreut.


jo, ich mich auch..




>Daß Du Dir das Buch nicht antun willst, wurmt mich natürlich gemein


ist das soo guuuut?


>Versuch´s doch einfach mal, indem Du Dich ein wenig in der wikipedia durchklickst. Einfach mal bei "Gehirn" oder "Broca´sches Zentrum" anfangen und dann weiterklicken. Ist auch kein Honigschlecken, aber viel leichtere Kost wirst Du auch in schlauen Büchern nicht vorgesetzt bekommen.


naja, ich habe mit dem Nachschauen noch nicht angefangen, mich hält meine Tochter gerade im Galopp.(; Ich werd mir meine Kost scho zubereiten.




>Ansonsten freu ich mich natürlich, daß Du wieder klarer siehst. Durch diese Tiefs müssen wir offenbar immer wieder durch.


so rückblickend...




>A propos "Tief": Bei uns schneit`s natürlich auch. Das ist kein Sommer dieses Jahr.


Es hat manche im deutschen Süden sehr arg erwischt, das entging mir, obwohl ich sogut wie kein Fernsehen mehr seh, nicht. Wie ist es bei dir..?


>Weiter alles Gute und liebe Grüße

>aus dem tiefen Süden


alles Liebe aus dem tiefen Westen

Nany




>PS Ich hab den Eindruck, daß der Westen kocht wegen dieser WDR-Sendung (die ich natürlich nicht mitgekriegt habe). Wenn wir mal erwachsen sind, werden wir auch mit einer Mutter leben können, die nicht alle unsre Erwartungen erfüllt.


wann wir das wohl sind...

hab so mit 28 ca. angefangen, damit bin ich schon fast Frühentwicklerin oder so.


PS

ich kann die Sendung noch nichtmal mitbekommen haben, vielleicht wärme ich mich einfach am Herd.(:

Nany
15.03.2006, 14:44
Hi Martin,


>hast ja so recht mit von wegen keine Romane schreiben.


tja, das verschleudert leicht mal zuviel der Energie u.dieses Verschleudern allgemein ist noch ganz schön "drin". Ein Roman at all liegt grad bei mir rum, noch schwankend ob des 'Sinn's' den abzulassen.

Was mach ich mit der Zeit, in der ich mir's gerade aussuchen kann was ich mache usw...hehe

Noch lese ich zB die Romane anderer zu (U)LH-Erfahrungen ganz gerne, dazu gibt's Austauschhunger nach den langen einsamen Zeiten. Es war diesbezüglich hier zeitweise ziemlich ruhig, und was mach ich.... im Archiv herumwandern.

Sehr schön zu sehen, so als ZuschauerIn, ist, wie Schreiben in einem Forum die Spannungsschere zwischen Drehwölfen und Fruchtbarkeit offenbart.

Als schon ein Weilchen RLH: wie interessiert dich die LH-Thematik persönlich?

(mit oder ohne Roman, falls du zu antworten Lust hast.)


Liebe Gruss

Nany

Rosa
15.03.2006, 15:30
Hallo Nany!


>Hi Martin,

>>hast ja so recht mit von wegen keine Romane schreiben.

>tja, das verschleudert leicht mal zuviel der Energie u.dieses Verschleudern allgemein ist noch ganz schön "drin".


Ja, bei mir leider auch.

Denke jedoch, das Romaneschreiben, dieses weite Ausholen und komplex zusammenpacken ist eindeutig typisch LH. Mein RH-Mann stöhnt auch schon. Umgeschult war ich enorm sprachblockiert, seit ich rückschule muss ich echt aufpassen, daß ich mein gegenüber nicht in Grund und Boden quassele!


>Noch lese ich zB die Romane anderer zu (U)LH-Erfahrungen ganz gerne, dazu gibt's Austauschhunger nach den langen einsamen Zeiten. Es war diesbezüglich hier zeitweise ziemlich ruhig, und was mach ich.... im Archiv herumwandern.


Na, wenn du im Archiv herumwanderst, wirst du sehen, das diesbezüglich eigentlich erst in letzter Zeit viel mehr los ist! Überhaupt, die Anzahl der Besucher und Beiträge wächst nun zusehens.



Lieben Gruß

Rosa, die sich ganz sicher mal bei dir meldet, aber bei dem von ihr vermuteten voraussehbaren Schreibfluss, der sich dann auftun wird, noch etwas wartet, bzw. sich nicht traut. Die eigentlich überhaupt keine Zeit hat, dies aber wahrscheinlich nur meint, weil sie innerlich derart vor Tatendrang und Aktionismus brennt, daß sie vor überschwappender Ideen gar nicht mehr weiß, wo sie überhaupt ansetzen soll, und sich daher doch ständig im Forum und mit Schreiben "aufhällt". Eben dieses:

>Was mach ich mit der Zeit, in der ich mir's gerade aussuchen kann was ich mache usw...hehe

Da würde mir der Zugang zur klar strukturierenden linken Gehirnhälfte schon sehr, sehr helfen, doch momentan tobe ich mich lieber mit meiner rechten aus, sie ist so froh über die Aufmerksamkeit und Berechtigung, die sie nun endlich von mir bekommt, daß auch sie vor Freude und Tatendrang überzuschwappen scheint!

...wieder ein halber Roman, dieser kleine Zusatz!

Martin Neudeck
15.03.2006, 18:53
Hallo Marc,


ist ja super. Ich wünsch Dir noch viel Spaß beim Lesen. Dann hab ich praktisch für heute meine gute Tat getan und brauch kein Mütterlein mehr über die Straße zu geleiten. Falls Du zum Buch noch ein Linkshänderklavier brauchst, dann frag mal bei Blüthner in Leipzig (kann ein Linkshänder niiieee bezahlen, sie fertigen´s aber an, zumindest als Sonderanfertigung).


Herzlichen Gruß


Martin

Nany
15.03.2006, 19:18
Hi,

[quote]
>Hallo Marc,


>Falls Du zum Buch noch ein Linkshänderklavier brauchst, dann frag mal bei Blüthner in Leipzig (kann ein Linkshänder niiieee bezahlen, sie fertigen´s aber an, zumindest als Sonderanfertigung).
{/quote]

Wenn auch mir der Glückstreffer im Finanziellen noch nicht gelungen ist, mich würds TROTZDEM mal interessieren, was das derzeit Günstigste an LH-Klavieren mit guter Tonqualtät wäre!!!! Wieviele/wenige Hersteller gibt's denn bislang? Manche Träume gibt man ja nie auf!


Grüssli

Nany


PS

vielleicht helf ich bei der Entschärfung des Mütterleingeleitzwangs ja auch noch, wer weiss*g